Beiträge von beatephmc

    Vielleicht hier zu dem Thema noch ein unnachahmlich englisch-humoriges Zitat von Peter Marren... es ist aus dem extrem unterhaltsamen und wissenswerten "Mushrooms" aus der Reihe "British Wildlife Collections" entnommen:


    "Think of the little struggling worms when you watch a strict vegan enjoy some oyster mushrooms."
    (Übersetzt so in etwa:
    "Denken Sie an die kleinen kämpfenden Würmchen, wenn Sie einen strikten Veganer dabei beobachten, wie er ein paar Austernseitlinge genießt.")


    Haha. Wie gemein.


    In dem Buch fand ich übrigens auch herrlich skurrile Abschnitte über recht schräge Pilzkandidaten: z.B. Anthroderma curreyi, der sich scheinbar auf verrottende Tennisbälle spezialisiert hat, oder den in Australien beheimateten Hebeloma aminophyllum, der mit Vorliebe tote Känguruhs gustiert. Auch wird ein offensichtlich recht erfolgreiches Schweizer Geschäftsmodell beschrieben, in dem der Erdaushub bei Begräbnissen mit Pilzen beimpft wird, weil sie die Verrottungszeit der Leichen nachweislich von ca. 20 auf ca. 3 Jahre verkürzen. Nicht ganz so schwarzhumorig aber um so charmanter war das Kapitel über volkstümliche englische Pilznamen:


    "The Flirt" - der Flirt - für den Speisetäubling (weil er, oft zart errötend, die Röcke anhebt)
    "Old man of the woods" - der alte Mann des Waldes - für den Strubbelkopfröhrling
    "Lawyer ´s Wig" - Anwaltsperücke - für den Schopftintling
    "Dead Man ´s Fingers" - die Finger des toten Mannes - für die geweihförmige Holzkeule
    und noch ein franösischer:
    "Vesse de loup" - Wolfsfurz - für den Kartoffelbovisten.


    Weiter befaßt sich Marren aber auch sehr ernsthaft mit Themen der wildlife consevation, schreibt sehr interessant über Pilzhabitate, Pilzkartierung und viele weitere wissenswerte Pilzthemen, die sicher auch Euch Pilzprofis noch einiges Neues bieten.

    Also, wer sich traut: auch mit durchschnittlichen Englischkenntnissen ist das Buch sehr gut lesbar (zumal die Pilznamen durchgehend auch in Latein genannt werden und das Buch sehr reich fotoillustriert ist). Alles in allem ein extrem informatives und einfach sehr sehr witziges Buch und mein absoluter Lesetip für Euch!


    Entschuldigt, falls das hier etwas out of thread wurde, aber ich dachte das ist vielleicht für alle interessant...
    LG, Beate.

    Herzlichen Dank für die gute Platzierung in diesem, wie ich fand, sehr starken Wettbewerb! Ist es eigentlich ok, Bilder einzustellen, die nicht in dem betreffenden Monat gemacht wurden? Da war ich glaub ich grad die einzige, kann es sein daß ich da eine Regel übersehen habe oder war das Zufall?
    So oder so, freue mich auf weitere so tolle Fotos von Euch! LG, Beate.

    Ganz herzlichen Glückwunsch an Doris und Helmut mit ihrem Gewinnerbild und natürlich an alle anderen und vielen Dank für meinen 2.Platz! Den ersten Platz hätte ich genauso bewertet, die Darth Vader-Assoziation hatte ich auch direkt... und ein Bild ohne "Montage", das dem Thema so gut gerecht wird, ist in meinen Augen einfach Olympiastufe 2!


    Übrigens ist das Originalfoto von dem Riesenbovisten tatsächlich 2015 entstanden, die Montage aber erst jetzt. Auf einer Wanderung entdeckten wir die etwas in die Jahre gekommene Bovistendame. Jemand hatte sie auf einen Stock drapiert an den Wanderweg gestellt. Ich fand das sehr kreativ, der etwas andere Pilzfund eben! Der Hintergrund ist übrigens keine Zeichnung oder Grafik, sondern das stark vergrößerte Foto einer Seifenblasenhaut über einer geöffneten Konservendose! (Wer darauf gekommen ist, kriegt von mir 100 Punkte.) Ich hatte einen ganzen Abend lang einen Heidenspaß beim Montieren immer neuer "Verkleidungsfotos". Damit sie nicht einfach so in der Tonne landen, hier noch ein paar andere Versionen (ich hoffe, Ihr fühl Euch dadurch nicht gespamt...)
    LG an alle,
    Beate.





    Danke an alle für die guten Tips! Aber - au weia - da habt Ihr was gemacht. Jetzt sind auch schon die ersten Wildpflanzenbestimmungsbücher auf dem Weg in mein vollgestopftes Bücherregal... wenn das so weitergeht muß ich umziehen! Und einige entsprechende VHS-Kurse habe ich gestern auch schon gebucht. Aber so als früheres Stadtkind gibt es da für mich einen wirklich PEINLICH großen Nachholbedarf :shy:


    Das mit dem in der Blüte erst mal Bestimmungssicherheit erwerben finde ich einen sehr guten Tip. Obwohl auch das leider manchmal ganz schön lange dauert. Ich hatte hier mitten in der Stadt vor einigen Jahren einen Trockenhang gefunden, auf dem offensichtlich wilder Majoran, Quendel und wilde Möhre wachsen (ähem, glaube ich zumindest). Ich beobachte die Stellen zu allen möglichhen Jahreszeiten ganz fleißig, aber z.B. bei der Möhre würde ich mich im Leben noch nicht trauen, sie im Blattstadium zu ernten. Da gibt es dermaßen viel, was so ähnlich aussieht (und ja auch schon mal richtig doof sein kann.) Ist halt (wie bei den Pilzen auch) immer etwas schwierig, den Zeitpunkt abzupassen, ab dem man sich wirklich SICHER sein kann was man da gefunden hat und das Objekt der Begierde wirklich gut genug kennt. Da heißt es eben üben üben üben. Haha, wahrscheinlich mach ich mir mit 80 meinen ersten Wildpflanzensalat...
    Aber wenn Ihr weiter so schöne Beiträge postet gehts vielleicht ja auch einen Ticken schneller =o)) LG!

    Ich freue mich über diesen interessanten Thread, toll daß Du ihn einstellst. Könntest Du evtl. auch noch etwas zu Verwechslungsarten schreiben? Im Netz las ich, daß auch andere und deutlich giftigere Hahnenfußarten mit dem Scharbockskraut verwechselt werden können. Würden Dir da weitere spezielle Arten einfallen? Und wie erkenne ich die Unterschiede zu der wohl besonders ähnlichen Haselwurz?


    Schon mal Dankeschön und LG, Beate.

    Find ich wirklich gut, daß zu diesem Thema jetzt nachgehakt wird. Deshalb noch mal herzlichen Dank für Euer Engagement. (Und ich bin echt gespannt, wie es weitergeht.)


    Ich wünsche mir ja auch überhaupt keine Überregulation bei unzureichend belegter Gefahrenlage. Da gibt es tatsächlich einen feinen Grat zwischen Verbraucherschutz und Bevormundung, der sicher manchmal schwer zu navigieren ist. Aber wenn Verdachtsmomente für eine Gesundheitsgefährdung auch nur einigermaßen anerkannt bestehen, möchte ich als Konsument schon zumindest eine Hinweispflicht für die Anbieter sehen. Und zwar eben nicht nur in der Zutatenliste, sondern in Form eines expliziten Gefahrenhinweises in der Produktbeschreibung. Denn dann kann auch jeder Laie seine eigene Genuß-/Risikoabwägung veranstalten.


    Übrigens gab es in der Parfumindustrie in den 90ern eine ähnliche Diskussion, die dann aber in harschen EU-Restriktionen mit komplettem Marktverbot diverser POTENTIELL allergieauslösender Substanzen endete.
    Z.B. mußte echtes Eichenmoos, ebernia prunastri, in Europa komplett vom Markt genommen werden, obwohl es natürlich nicht in allen Fällen Allergien auslöste. Für traditionelle Dufthersteller war das damals eine echte Katastrophe. Zum Beispiel Dior Nr. 5, um nur einen Klassiker zu nennen, mußte bis zur Unkenntlichkeit synthetisch umgebaut werden. (Die Originaleichenmoosparfums aus der Zeit vor der Regulation werden heute übrigens zu unerschwinglichen Preisen gehandelt.) Und zahlreiche (heißgeliebte) Düfte verschwanden aufgrund der notwendigen "Umbaukosten" gleich ganz vom Markt. Ein schönes Beispiel dafür, wie gut gemeinte Regulation am Ende unsinnig die Wahlfreiheit beschränken kann.


    Aber leider ist es gerade im Lebensmittelbereich ja nun mal so, daß die eigentlichen Kontrollorgane oft überlastet und handlungsunfähig sind. Oder politisch deren Einschätzungen nicht in konkrete Maßnahmen münden. Ich habe zufällig am gleichen Tag meines Postings bei Euch einen WISO-Bericht über hohe Schadstoffbelastung mit krebserregenden Inhaltsstoffen ausgerechnet in Bio-Stilltees gesehen. Hier hatte das BfR wohl sogar schon vor Jahren ein klares Gesundheitsrisiko konstatiert! Dennoch war diese Risikobewertung wohl, warum auch immer, politisch ignoriert worden (un hisoit qui mal y pense...), und die erklärt schädigenden Produkte landeten achselzuckend über Jahre im Handel.


    Na ja, letztendlich geht wohl doch nix über Eigenverantwortung. Dann muß ich halt selber lernen, welche Pilze gehen und welche nicht =o))

    Eine sehr informative und interessante Einschätzung der Fakten von Dir, dankeschön dafür!


    Den Namen der Firma ("Danner Wildpilze") hatte ich nicht nochmal explizit genannt, weil er im Fototext schon auftaucht. Hier die aus dem Impressum hervorgehende Firmenadresse:
    Danner Pilz-Naturkost
    Labertalstr. 4
    93161 Alling


    Die betreffende Seite ist danner-pilze.de


    Vielleicht sollte man tatsächlich mal die DGFM informieren und auch sie um eine Einschätzung/Stellungnahme bitten? Ich trau mich sowas nur nicht so richtig, ich bin ja selbst der totale Pilzneuling und damit sicherlich die allerletzte, die die Sachlage durchschauen kann. Und ich möchte auf keinen Fall irgendeine unnötige postfaktische Panikmache auslösen (für so etwas haben wir ja gerade genug andere Protagonisten in der Welt...)
    Deswegen seid Ihr hier klar meine erste Anlaufstelle...
    [hr]
    PS: ...bzgl. der asiatischen Stämme aber hier nochmal der Hinweis darauf, daß offensichtlich gerade diese Bestandteil eines EU- Handelsabkommens sind (siehe weiter oben.)


    gdno81:
    ...grad erst gesehen. Ja, gern, verlink das doch mal! Bin sehr gespannt auf die Antwort...

    @ gdno81:
    ...ja, stimmt, da hast Du natürlich recht. Und wenn beides (Alkohol und Tabak) nicht solche immensen Wirtschaftsfaktoren wären, gäbe es dafür wahrscheinlich längst ein Handelsverbot. (Hehe, wobei ein Alkoholverbot hier im kölschen Rheinland ja schon aus ethisch-kulturellen Gründen gar nicht durchzusetzen wäre. Das gäbe garantiert einen Volksaufstand!) Bei Alkohol und Tabak wird aber wenigstens auf die potentielle Gesundheitsbedrohung hingewiesen bzw. es gibt Kennzeichnungspflichten und Werbeverbote etc...


    Ich bin mal echt neugierig, ob einige der Pilzcracks hier über die rechtliche Lage Bescheid wissen. Ich finde jedenfalls die Tatsache, daß offensichtlich noch frei mit diesen Pilzen gehandelt wird ziemlich besorgniserregend. Ich hätte bis vor einigen Monaten noch keine Ahnung gehabt, was ich mir mit solchen Mahlzeiten möglicherweise einhandeln kann...


    Safran:
    Ich habe übrigens auf der Homepage keine weiteren Verzehrhinweise oder -einschränkungen finden können.
    [hr]
    Gerade habe ich noch eine, wie ich finde, heftige Entdeckung im Netz gemacht. Im Freihandelsabkommen der Europäischen Union mit (ausgerechnet!) Südkorea ist in den aktuellen Verträgen von 2015 zu lesen, daß Grünlinge offensichtlich nach wie vor Bestandteil dieses Freihandelsabkommens sind. Der Grünling wird dort explizit mit eigener Zollnummer und Zollsätzen zur Eiinfuhr in die EU aufgeführt.


    Das finde ich umso irritierender, als daß ja der Giftnachweis gerade bei den asiatischen Spezies gelungen war und in Asien ja auch der Löwenanteil der Vergiftungsfälle mit tödlichem Ausgang gemeldet und daraufhin wissenschaftlich erforscht wurden! Nur so gelang es ja dann 2009, das betreffende Giftmolekül in Japan nachzuweisen und zu isolieren. Besonders verwunderlich ist die Handelsfreigabe für die EU ja auch deshalb, weil innerhalb der EU konkrete Vergiftungsvorfälle mit tödlichem Ausgang in Frankreich und Polen offensichtlich schon 2004 bekannt waren und, wie das BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) in seiner Bewertung 2004 selbst schreibt, bereits gemeldet wurden! (In Deutschland gab es bis 2004 offensichtlich keine offiziell belegten Fälle.)


    Vom BfR, welches die Lebensmittelsicherheit in Deutschland garantieren soll, habe ich aber lediglich eine Bewertung aus 2004 (also lange Zeit VOR dem konkreten Auffinden des Giftmoleküls) finden können... Hier wird zwar vom Verzehr abgeraten, aber das Gesundheitsrisiko für Deutschland als "relativ gering" eingeschätzt. U.a., weil derzeit der Wirkmechanismus (also auch das derzeit noch unbekannte Gift) noch nicht nachgewiesen werden konnte. Sehr wohl hat die Verfütterung von Grünlingen aber auch damals schon im Labortierversuch Rhabdomyolyse ausgelöst, bzw. war für die Labortiere tödlich. Hmmmm...

    Hallo,


    beim Recherchieren einer mir noch unbekannte Pilzart stieß ich heute zufällig auf die AKTUELLE Homepage eines großen Pilzzulieferers für die Industrie. Da habe ich dann nicht schlecht gestaunt: der Zulieferer preist hier nach wie vor seine Grünlinge an und bietet sie als "sofort vorrätig" zur Weiterverarbeitung (offensichtlich z.B. für eingelegte Mischpilzkonserven) für die Industrie an!


    Ich bin ja sozusagen selbst noch ein Grünling :giggle: aber ich hab mich darüber doch ganz schön gewundert. Ist nicht schon 2009 der Nachweis eines Giftmoleküls gelungen, das in Tricholoma equestre (sowie wohl auch in Russula subnigricans) Rhabdomyolyse, z.T. mit Todesfolge, auslöst? Nach meinen Informationen gilt diese Kenntnis doch mittlerweile als wissenschaftlich gesichert und ausreichend belegt?! Und in mehreren Berichten (z.B. Welt/Focus) aus 2009 las ich, daß der Grünling deshalb schon damals aus der Liste der Speisepilze gestrichen wurde.


    Wer regelt eigentlich die Freigaben von Pilzen für die Industrie? Berät die DGFM da die Ämter oder wie geht soetwas eigentlich? Und kann ein System so träge sein, daß trotz erklärter tödlicher Bedrohung solche Pilze immer noch aus anerkannten Zuliefererbetrieben in die Lebensmittelproduktion geraten?
    Uaah. Das find ich ganz schön gruselig. Ich häng mal einen screenshot von der Seite an...
    LG, Beate.


    ..wow, das sieht ja großartig aus! Ich hab ja leider noch keine Möglichkeit, die Seltenheit dieser Funde einzuordnen, aber die Fotos und die Tatsache, daß man solche Winzlinge überhaupt erfolgreich aufspüren kann, find ich spektakulär. Irgendwie muß ich es unbedingt mal hinkriegen, auch mal einen Blick durch so ein Mikroskop zu werfen!
    ( Rada: "...ich glaube, wir müssen reden..." =;o))

    Uiuiui, was für nette Antworten!


    Kozaki:


    ...das find ich ja grad das tolle in der Makrofotografie - da "malen" die Objektive oft schon so schön, da braucht man gar nicht mehr wild nachbearbeiten! Sehr häufig bin ich selbst überrascht, was dabei rauskommt und wie wundervoll anders meine tollen Objektive die Realität sehen. Ich habe bei dem einen oder anderen Foto Kontrast und Schärfe angepaßt, und oft sind Ausschnittvergrößerungen entstanden. Aber bis auf Bild 10, die Lotosblüte, sind keine aufwändigeren Bearbeitungen nötig gewesen. Die Lotosblüte stand in Kew Gardens vor einem superhäßlichen Hintergrund, den hab ich dann in meinem absoluten Lieblingsbildbearbeitungsprogramm "On One Photosuite 9" einfach wegretuschiert. Also das ist echt richtig manipuliert/gefummelt. Aber die Blüte fand ich in der Lichtstimmung so schön, fast wie ein Bild aus einer alten botanischen Illustration, da hab ich dann absichtlich mal so richtig Hand angelegt.


    Craterelle:


    Hihi, das mit dem Fotowettbewerb versuche ich ja gerade (im ersten Versuch aber mit äußerst mäßigem Erfolg =:O)))) Ich bin kein Fotoprofi und totaler Pilzneuling, und so fiinde ich es wieder mal völlig ungewohnt und schwierig, mich an dieses neue Thema fotografisch heranzutasten. So als Bokehfan hat man es bei den vergleichsweise großen Pilzen echt schwer, find ich. Und die realitätsnahe, weniger malende "alles-scharf-Fotografie" liegt mir glaub ich nicht so, die meisten mögen das bzgl. Pilzen aber lieber. Also munter weiter rumprobieren... Das erklärte Ziel wäre für mich, da einen tollen Kompromiß zwischen Schärfe, Bokeh und "Fotokunst" hinzubekommen. Hehe, die Hoffnung stirbt zuletzt.


    @Heide und Melanie:


    Freut mich, daß Euch die vielen hier eingestellten Fotos nicht nerven. So viele selbst eigestellte Fotos wirken ja schnell mal vermessen oder selbstdarstellerisch. Aber ich habe selbst so viel Spaß am ansehen gelungener Fotos, daß ich auch gern selbst welche einstelle. Hach, und Euer Lob ist ja einfach auch immer wieder so schön!


    abeja:


    Tatsächlich haben Deine Aussagen zu meinen Bildern zu einem kleinen Blutdruckanstieg geführt. Chrr, aber AUSSCHLIESSLICH weil ich mich über Dein Lob und Deine sehr konstruktive und ausführliche "Kritik" so gefreut habe!
    Du hast hunderprozentig recht, was Deine kritischen Anmerkungen anbelangt und dafür hast du sehr passend die Bildbeispiele gefunden. Die Muscariblüte aus Bild 12 "funktioniert" tatsächlich nicht so gut, die find ich zum Beispiel auch am Schwächsten. So ein Bild wie 11, dieses merkwürdig bizarr unscharfe Trockenblumending, find ich aber einfach toll, weil es mich so überrascht hat und so absolut abstrakt daherkommt. Da kann man, wie ich finde, kaum noch objektivierbare Maßstäbe anlegen. Das Objektiv macht da auf einmal völlig eigenständig irgendwelche Dinge, die man so im Leben nicht hätte voraussehen können. Superspannend. Klar ist so etwas fototechnisch einfach grottenschlecht, aber der Effekt ist irgendwie trotzdem jeck wenn mans grad mag. Und ehrlich gesagt steh ich persönlich total auf solche Malereiüberraschungen...


    Manchmal sind es auch schlicht und ergreifend die Farben, die mich an der Fotografie so reizen. Das ist zum Beispiel der Grund, warum ich das Foto Nr. 9 mit dem Judasbaumherbstblatt trotz Deiner absolut berechtigten Kritik so mag. Für mich gilt hier hauptsächlich: was für wunderschöne Farben! (Die Farben waren in dem Licht wirklich so, ich habe nicht dran rumgespielt.) Und damit sind wir also in einer weiteren, absolut nicht zu objektivierenden Kategorie. Ich kann mir gut vorstellen, daß sich bei den Farben von Bild 8, der Strohblume, bei manchen Zuschauer die Zehennägel aufrollen. Das ist wirklich schon sehr quietschig (und ein fröhlichstpinkes Platzdeckchen auf dem Tisch ist dafür verantwortlich.) Aber Farbe ist eben, gerade bei so graphisch vereinfachten Motiven, auch ein mächtiges Gestaltungsmittel. Vor einem neutralen Hintergrund hätte das Bild vermutlich viel schlechter funktioniert.


    Dein Hinweis mit der Einbindung der geringen Schärfentiefe ans Motiv ist aber ein ganz toller Tip, durch den sich auch objektiv Fotos deutlich verbessern lassen sollten. Das werd ich in Zukunft mal deutlich mehr bei der Gestaltung berücksichtigen!


    Ich stell mal grad noch zwei Fotos ein, die ich mit einem auf luxuriöseste Weise - nämlich mit Einmachgummi - retroadaptierten alten Objektiv (hier ein tolles manuelles Nikkor AIS 28/2,8) an meiner alten Canon 60D gemacht habe. Das ist die arme-Leute-Billigmacro Idee des Jahrtausends, find ich. Hätte ehrlich nie gedacht, daß dabei so was Nettes herauskommen kann! (EDIT: Sorry übrigens, gerade sehe ich nach Einstellen des Beitrags, daß ich Bild Nr.1 bei der Verkleinerung versehentlich hoffnungslos überschärft habe. Durch diese vermaledeit unscharfen Thumbnails fummel ich da immer noch an den richtigen Einstellungen rum... Ich werde das die Tage mal korrigieren, wär echt zu schade um das eigentlich schöne Bild, hab aber grad keine Zeit mehr dazu.)


    Übrigens sind auch die beiden inflagranti beim Liebesspiel ertappten Fliegen aus einer der vorhergehenden Seiten genau so entstanden. Schnappt Euch mal ein altes Objektiv von Opa, flanscht es umgedreht an Eure Kamera und macht am besten mit vielen Aufnahmen schnell hintereinander und kleiner Blende mal ein paar Fotos von ganz winzigen Objekten. Ich hab auf diese Weise sehr zum Verdruß meines Liebsten schon mal fröhlichst einen ganzen Abend in trauter Zweisamkeit mit einem abgeernteten Schnittlauchtopf verbracht. Falls Ihr nicht vor diplomatischen Verwicklungen mit Euren Liebsten oder Eurer knappen Zeiteinteilung zurückschreckt, solltet Ihr das unbedingt mal probieren. Mit dieser Technik kann man herrlich rumprobieren! Ich würde mich nur freuen, wenn Ihr auch mal wieder ein paar neue Fotos hier einstellt, dieses Thema hat so viel Potential für Augenschmaus und ich bin superneugierig auf Eure Fotos!!


    Ganz liebe Gruße und nochmal vielen Dank an alle geduldigen Mitleser und -kommentierer,
    Beate.

    Nr. 1


    Nr. 2


    Nr. 3

    @ Josef: ...ah, klar, natürlich muß es korrekt M-Zuiko heißen, isch Tuppes. Und die Nummer mit den Kaffeebohnen ist ja auch ganz schön schlau. Da hätte ich (so als echter Kaffeejunkie) nur immer einen fetten Triebkonflikt - Kaffe trinken gehen oder doch lieber nochmal bißchen Pilze gucken?! Übrigens finde ich, Du machst ganz tolle Fotos. Schau ich mir hier sehr gern an!


    @Heide: Wie extrem schmeichelhaft, daß Du es für möglich hältst, ich wäre ein Profi - dankeschön! (Ein zartes Erröten ist feststellbar.) Aber nööööö, weit davon entfernt. Außer Leidenschaft und neuerdings tatsächlich auch mal den einen oder anderen Fotoauftrag ist da erst mal gar nix. Warum dann also diese Fotomacke?
    Ich hatte vor 6 Jahren für meine erste Oly im Kleinanzeigenmarkt ein paar billige alte manuelle Objektive gekauft, eines der ersten entpuppte sich nach dem Kauf als eine absolute Macro Legende (das damals für die OM-Linie gemachte phantastische Auto Macro 90/2.) Hatte es durch einen Riesenzufall aus einem Dachbodenfund für 10 Euro erworben, dachte es ist bestimmt an modernen Kameras totaler Schrott und- boom! - hab dann den Mund nicht mehr zugekriegt. Wow und nochmal wow...


    Damit war es dann fototechnisch um mich geschehen! Als ich dann noch ein damals recht billiges Zeiss (das ich wegen der sehr merkwürdigen Blendenform beim Abblenden und dem schlechten Mindetabstand gar nicht mal mochte) in der Bucht einem total zufriedenen Fotofan für einen spektakulären Gewinn verkaufte, wurde mir auf einmal die Win-Win-Situation meines neuen Hobbys bewußt: wenn man ein bißchen Bescheid weiß, funktionieren alte Fotoobjektive besser als Aktien. Du hast ein paar Jahre super Spaß damit, und wenn Du aufs richtige Pferd gesetzt hast, kriegst Du beim Verkauf später das Doppelte dafür. Leider muß man klar sagen, daß das heute nur noch selten so funktioniert, es wissen jetzt einfach zu viele Leute um die Qualität und vor allem Adaptierbarkeit der alten LInsen. Seit es die Sony Vollformat-Spiegellosen gibt, an die man so ziemlich alles adaptieren kann, ist der Markt hinüber. Seufz. Aber zum Glück waren damals die Pferde ziemlich mit mir durchgegangen, und ich habe noch so das eine oder andere Schätzchen hier im Schrank. Und manchmal hat man nach wie vor Glück - ich habe vor zwei Wochen z.B. ein uraltes Meyer-Trioplan, das ich noch von Opa hatte, für sagenhafte 679 Euro verkauft. Das ist eine echte Liebhaberlinse mit Kringelbokeh im Hintergrund, kann sehr sehr schöne Aufnahmen machen, aber für mich war leider grad die Kohle wichtiger. Als eh schon unterbezahlte Physiotherapeutin jenseits der 50 kann man heute auf dem Arbeitsmarkt schon die eine oder andere blöde Überraschung erleben... Hehe, aber man muß alles positiv sehen, so hab ich endlich die Zeit, das Pilzforum mit Anfragen und Textbeiträgen im Romanformat zu spammen =o))


    Und weil das so ist, hab ich grad noch die Zeit für einen weiteren Fototip (chrr, lies einfach nicht weiter, wenn ´s nervt...)


    Ich habe einen unglaublichen Spaß daran, in den "Supermacrobereich" mit richtig hohen Vergrößerungen vorzudringen. So sieht man die Welt oft so, wie man sie mit bloßen Augen noch nie gesehen hat. Und tatsächlich ist in der Livehack-Version alles was Du brauchst das, was Du eh schon hast. Du mußt es nur rumdrehen! Vermutlich weißt Du es ja schon, aber wenn Du Dein Objektiv einfach andersrum an die Kamera packst, vergrößert es auf einmal riesengroß (gerade Deins bei 12mm.) Du hast zwar dann nur eine Superminischärfentiefe und es wird richtig anspruchsvoll, eine sinnvolle Schärfenebene zu kriegen, aber mit etwas Übung und Bracketing ist auch das kein Problem. Ich habe im Naturforum das Foto von einem kleinen Küchenporno (zwei kopulierende Fliegen an der Rauhfasertapete) eingestellt, das hab ich genauso gemacht. Damals hatte ich das Objektiv noch mit einem Einmachgummi an die Kamera gespannt oder einfach dran gehalten. Hab mir dann aber ganz schnell den passenden "Retroadapter" für 6 Euro bestellt, die sind echt billig und das macht es sehr viel komfortabler und sicherer. (Du bräuchtest für das 12-50er einen 52mm auf MFT). Preiswerter und verblüffender gehen echte Macros wirklich nicht mehr! Ich hab das hier in BG mal einigen Fotofreunden gezeigt, seitdem haben wir hier ein kleines Macro-Dreamteam aufgemacht, wir haben jedesmal ein Riesenspaß! Ein ganz ordinärer abgeernteter Schnittlauchtopf kann einen da schon abendfüllend beschäftigen =:o)) Ich häng noch mal ein paar solcher Retrobeispiele an, und auch wie man es mit Gummi (hier noch an meiner alten Canon) festmacht, damit Du siehst was ich meine. Falls Du Dich fragst, Nr. 3 ist übrigens ein ganz ordinärer Kugelschreiber.
    Dir weiter sehr viel Spaß und jede Menge Neugier!
    LG, Beate.





    Hallo Heide,


    na das sieht doch schon mal sehr vielversprechend aus, freut mit sehr, jetzt auch mal Fotos aus dem neuen Schätzchen zu sehen! Ich finde, Du hast ein sehr gutes Auge, Deine Bildkompositionen finde ich allesamt sehr gelungen. Besonders gut gefallen mir übrigens z.B. der "alte Kerl" in Bild 18 (den hast Du wirklich toll eingefangen!), die Tramete Bild 4 (hier funktioniert m.E. das Bild trotz der geringen Schärfentiefe wirklich prima. Leider sieht man das aber auch bei Dir erst beim Anklicken der aktuellen "Vollauflösung", die kleineren Vorachaubilder direkt im Text bleiben dahinter leider auch bei mir immer meilenweit zurück!). Dann der Seitling aus Bild 10 - ein hübsches Pärchen! Bild 12 mag ich auch sehr. Ein schönes Beispiel für die Farbqualität der Oly-Jpeg-Engine, find ich. Da kommt wirklich Waldstimmung rüber. Bild 21 finde ich auch ein Highlight, die Farben und die Linien machen das Bild für mich sehr stimmungsvoll. Auch die Buchecker mit dem schönen Moos auf Bild 25 ist klasse. Ich hätte evtl. mal geschaut, ob ich den Vordergrund links irgendwie hätte loswerden können, aber das ist ja total Geschmackssache. Die Bilder 27, 29 und das letzte find ich kompositorisch ausgesprochen stark. Gefallen mir SEHR gut!


    Vielleicht noch ein paar kleine Verbesserungsvorschläge für Dinge, die mir an den anderen Bildern aufgefallen sind?


    Bild 2: Wenn man nur einen sehr kleinen Tiefenschärfenbereich zur Verfügung hat, ist es oft sinnvoller, die Schärfe auf die vorderen Bereiche des Hauptelements zu konzentrieren (hier also den vorderen Hutrand). Sonst funktioniert das Bild irgendwie nicht so gut. Ich finde, dafür ist dieses Bild ein recht gutes Beispiel.


    Bild 3: Das finde ich auch so wie es ist schon sehr schön, aber manchmal wird eine Reihe von Pilzen sogar noch besser, wenn man sich testweise in verschiedenen Winkeln zu der Pilzreihe positioniert. So findest Du dann genau die Schärfenebene, die dann die gesamte Reihe der Pilze (je nach Blende nur die vordere oder sogar beide Reihen) scharf darstellt. Ich mach manchmal auch einfach gleich aus mehreren Winkelebenen Fotos, dann kannst Du nämlich zu hause am Laptop einfach besser die Schärfenebene beurteilen (besonders, wenn du sehr nah dran warst und der TS-Bereich dadurch immer kleiner wurde.)


    Bild 15: Für so winzige Objekte bei fast schon Macro-Stellung ein Tip: hier ist die Wahrscheinlichkeit viel größer, daß der Autofocus daneben greift, er orientiert sich dann oft an der kontrastreicheren Struktur (hier klar der Stiel.) Da ist es viel sinnvoller, eben mal in den manuellen Focus zu wechseln und entweder per Bracketing oder auch einfach mit drei schnell hintereinander geschossenen Aufnahmen, bei denen Du Dich kontinuierlich sehr langsam mit der Kamera nach vorn bewegst, zu fotografieren. Je geringer der TS-Bereich ist (also je näher Du bei großen Blenden dran am Objekt bist), desto wichtiger wird die Focuslupe. Ich hab sie auf die Funktionstaste F2 gelegt, so kann ich sie bei Bedarf sofort dazuschalten.


    Und jetzt noch ein paar mehr oder weniger kreative Tricks und Lifehacks, die mir beim Fotografieren echt helfen:


    Generell ist die Schärfentiefe immer der absolute Knackpunkt wenn man nah am Objekt ist. Was man für eine große ST braucht ist entweder richtig viel Licht (um die Blende zumachen zu können), ein größerer Bildabstand (weil der TS-Bereich dann blendenunabhängig größer wird) oder ein Stativ (weil Du dann auch die kleineren Blenden nicht verwackelst.)


    - Licht:
    Kann man natürlich oft nicht wirklich beeinflussen. Aber es hilft schon, gerade bei einer Gruppe von Pilzen, einfach mal VORHER zu testen welche "Models" die besten Lichtwerte abkriegen. Oder ganz bewußt eine hellere Waldstelle nach potentiellen Fotoobjekten abzusuchen. Also quasi, mal andersrum zu denken.
    -Blitzen:
    Der Aufsteckblitz der Oly ist bei so nahen Objekten gar nicht sooo doof. Nimm Dir ein paar Einmalteebeutel aus Papier mit und stülp sie mal testweise über den Blitz. Jetzt die Blitzintensität über die Blitzstärkenregelung im Schnellmenübildschirm einstelllen, und schon ist das Bild viel weicher ausgeleuchtet trotz nah dran und kleiner Blende.
    -Reflektor:
    Eine Klarsichthülle Din A 4 aus dem Bürobedarf mit einem eingesteckten Stück Alufolie ist ein leichtgewichtiger, billiger Reflektor, mit dem Du oft Umgebungslicht auf die Pilze leiten kannst. (Will ich auch unbedingt mal mit diesen Aluweihnachtsgeschenkpapieren probieren, die in mehreren Farben reflektieren... stell ich mir spannend fürs Bokeh vor!) Ist übrigens schlau, schon vorher zuhause am Rand mit dem Heftlocher Löcher durchzustanzen, dann kannst Du im Wald einfach zwei passende Äste suchen und durchstecken. So kannst Du den Reflektor viel einfacher positionieren, so wie Du es brauchst. Und mit dem Zusammenschieben der Folie an den Stöcken experimentieren.


    - größerer Bildabstand:
    Die Oly hat ja genug Megapixel, um hinterher noch munter zu croppen. (Also, wenn das Bild fertig ist, das Bild auf einen kleineren Ausschnitt zuzuschneiden.) Deshalb, ist es manchmal schlau, ein bißchen weiter vom Bild wegzugehen (= mehr TS), und das Foto dann nachträglich zuzuschneiden. Dann kannst Du davon zwar kein Poster mehr machen, aber fürs Web sind die Ergebnisse trotzdem prima. Und so hast Du Dich erfolgreich um eine geringere Tiefenschärfe herumgemogelt.


    - Stativ: Durch das tolle klappbare Display der Oly hast Du bei bodennahem Fotografieren die billigste (hehe, und originellste) Stativmöglichkeit aller Zeiten. Man nehme, tädää, eine Ziplock-Plastiktüte 3-6 Liter (die mit dem Plastikreißverschluß), fülle sie vor Ort mit Waldboden (Nadelhumus geht super) oder Sand, und fertig ist Dein "Behelfsbeanbag." Puristen packen da Bohnen rein oder Reis, ist aber völlig unnötig sowas mit herumzuschleppen. Die forestmade-Version klappt ganz genauso gut. Dann auf 2 Sek. Selbstauslöser schalten (damit Du die Kamera nicht durchs Auslösen erschütterst), die Kamera auf dem "Sandberg" zurechtrücken und los gehts.


    So, und einen finalen echt scharfen Schärfetip kriegst Du noch von mir (weil ich auf diese gemeine Nummer selbst reingefallen war, ich hatte meine erste Oly auch gebraucht gekauft): Schau doch bitte unbedingt mal nach der Dioptrieneinstellung des Suchers. (Das ist das unscheinbare Winzlingsrädchen links von Sucherfensterchen.) Wenn hier nämlich eine für Dich unpassende Dioptrieneinstellung gewählt ist (vielleicht war der Vorbesitzer ja ein ausgsprochener Blindfisch) kannst Du lange grübeln, warum Du die Bilder immer irgendwie nicht scharf kriegst =o))


    Zum Schluß noch ein paar Worte zu lichstarken Objektiven: Licht kostet leider in der Fotowelt. Und zwar meistens richtig ordentlich. (Und die großen Blenden werfen leider immer wieder das Schärfentiefenproblem auf.) Trotzdem geht für richtig Fotospaß natürlich gar nichts über Lichtstärke. Aber da bist Du bei Oly schon ganz prima aufgehoben, die lichtstarken Objektive sind IM VERGLEICH tatsächlich sehr günstig und absolut top notch. Für die Pilzfotografie (und auch sonst, weil ein astreiner kleiner Allrounder!) ist das Zuiko 25 1,8 klar meine Empfehlung. Es ist auch offen schon krachscharf, hat eine sehr geringe Nahgrenze und macht ein wirklich schönes, weiches Bokeh. Ein wirklich toll gerechnetes Objektiv fast ohne Bildfehler (Vignettierung, CA ´s, Distorsionen). Das hab ich einfach immer mit und setz es sehr häufig ein! MIt dem Preis/Leistungsverhältnis der Oly-Festbrennweiten kann in den anderen Produktlinien einfach nichts Vergleichbares gefunden werden. Ich habe fast alle Objektive gebraucht gekauft, zu einem Bruchteil des Originalpreises. Die Fertigungsqualität ist m. E. so gut, daß man das ziemlich bedenkenlos riskieren kann. (Habe keine einzige schlechte Erfahrung mit gebrauchten Oly-Objektiven gemacht.)


    Aber muß es eigentlich direkt so ein High-End-Produkt sein? Eine wirklich prima Ultrabilliglösung ist z.B. ein gebrauchtes, guterhaltenes Pentacon auto 50/1,8 mit einem 10 Euro Adapter M42 auf MFT. (Darauf achten, daß der einen "Kragen" für das Eindrücken des Blendenstößels besitzt, ggf. google das mal.) Natürlich mußt Du bei diesen alten Objektiven Blende und Focussierung von Hand einstellen, das ist aber dank der Sucherlupe und der "langsamen" Pilzfotografie überhaupt kein Problem. Und weil die OMD diese tolle Gehäusestabilisierung hat, ist das Objektiv (und - bei Focuslupe extrem wichtig - auch das Lupenbild!) gleich mit stabilisiert. Das Pentacon kriegt man in den Bucht sehr einfach quasi nachgeworfen für 10-20 Euro (gibts wie Sand am Meer.) Es hat eine tolle Nahgrenze von nur 33cm, ein wirklich wunderschönes Bokeh und ist ziemlich kompakt. Meins ist schon offen recht ordentlich scharf (aber hier natürlich kein Vergleich mit den modernen Zuikos.) Jedenfalls ist es für die meisten Zwecke offen schon scharf genug, und falls es noch schärfer sein soll ist es ja selbst 1-2 Stufen abgeblendet immer noch viel lichtstärker als so ein Kit-Objektiv. Ich häng mal ein Beispielfoto von meinem Pentacon an (das Innere einer Malvenblüte, mit der Raynox 250 Clip-Nahlinse entstanden, die kostete gebraucht 40 Euro und ist ein echter Makro-Schatz!) Ich finde das Bild zeigt ganz gut, was dieses völlig unterschätze Objektiv leisten kann. (Anklicken, sonst kommts nicht rüber.)


    Billig und klasse (je ca. 40 Euro) sind auch das 50/1,7er Konica Hexanon (seinerzeit eine der schärfsten 50mm Linsen!) oder deren süßes Pancake 40/1,8. Dafür braucht man dann aber den Konica AR-Adapter an Mft).
    Uaah. Schluß jetzt. Dir raucht bestimmt schon die Birne. Aber dieses Manuelle-Objektive-Thema ist einfach auch ZU spannend!


    Liebe Grüße und vielen Dank für Deine tollen Fotos,
    Beate.



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    ...ah, Mist, entschuldige bitte, Josef. Unsere Beiträge haben sich gekreuzt und Du hast sehr viele meiner Tips auch schon weitergegeben. Da war ich wohl zu lahm =o))
    Nichts für ungut und LG, Beate.