Beiträge von GöPie

    Moin zusammen,


    nach langer Funkstille mal wieder was von mir mit der Bitte um Bestimmung (soweit möglich) - schon im Voraus sorry für die peinlich-miserable Bildqualität (Handy-Kamera und dunkel...)!


    Standort: Trockenwarmer Buchenwald auf Basalt in Südniedersachsen

    Funddatum: 1. Juli 2020

    Durchmesser des Hutes des größten Fruchtkörpers der Dreier-Gruppe ca. 20 cm.


    Bemerkenswert fand ich die dunkle Hutfarbe (auch des jüngsten, im Foto durchgeschnitten präsentierten Fruchtkörpers) und das sehr stark ausgeprägte Blauen des im frischen Anschnitt gelblichen Fleisches (an den genauen Farbton kann ich mich leider nicht erinnern und konnte ich aufgrund der schnellen Farbreaktion auch nicht fotographieren). Röhren orange-gelb, Stiel etwas rötlich beflockt (hoffe, das Foto gibt das her). Einen besonderen Geruch habe ich nicht wahrgenommen.


    Am selben Ort wuchsen in den vergangenen Jahren durchaus interessante Arten wie Boletus (Butyriboletus) appendiculatus.


    Einen Tipp, was für eine Art aus meiner Sicht in Frage kommen könnte, möchte ich lieber nicht abgeben. Für B. erythropus waren mir aber die Röhren zu wenig rötlich (wobei das bei meiner "Expertise" was diese Gruppe angeht nicht unbedingt was heißen muss). Die anderen beiden Fruchtkörper habe ich nicht herausgenommen, dazu kann ich nichts weiter sagen.


    Ich würde mich freuen, wenn auf Grundlage dieser Angaben und der besch..eidenen Fotos eine Bestimmung möglich ist - aber wenn nicht, dann nicht.


    LG
    Fionn




    Tuppie: Danke für den netten Kommentar!


    @Beli: Nun ja, hinsichtlich ihrer Ökologie unterscheiden sich die Arten schon recht deutlich, A. spathulata wächst meist an Tortula muralis, einem Moos eher trockener Standorte, wie Mauern etc. Ende letzten Jahres fand ich A. spathulata mitten in der Stadt an einem Mäuerchen mit Tortula. A. lobata hingegen ist eine stenöke Art der Kleinseggenriede o.ä. Habitate und besiedelt ein ganz anderes Spektrum an nässeliebenden Moosen.


    Makroskopische Unterschiede sind u.a. der bei A. lobata (dem Stiellosen Adermoosling) stets fehlende Stielchen (kann zugegebenermaßen auch bei A. spathulata fehlen), das Fehlen der für A. spathulata charakteristischen Zonierung der Hutoberfläche und die dicke, fleischige Konsistenz der Fruchtkörper (die beim Trocknen zu einem Hauch von Nichts zusammenschrumpft). Mikroskopisch unterscheidet sich die Art von A. spathulatha durch fehlende Schnallen.


    In der Summe ist A. lobata eine sehr charakteristische Art, die auch schon im Feld gut ansprechbar ist.


    LG
    Fionn

    Hallo zusammen,


    nach dem kleinen Moorpilzbeitrag vom letzten Jahr hier nun ein schöner Fund, den ich heute in einem ebenfalls durchaus sumpfigen Habitat machen konnte: Arrhenia lobata, den Stiellosen Adermoosling. Die insbesondere im Frühjahr (aber auch im Herbst) fruchtende Art lebt stets zusammen mit hygrophilen Moosen, oft wird Parasitismus angenommen, wohingegen manche auch eine symbiotische Beziehung vermuten. Den Moos-Pflanzen, an denen mein Fund gelang, ging es augenscheinlich prächtig, was vielleicht ein Indiz für einen symbiotischen Lebenswandel von A. lobata sein könnte.






    Gesucht habe ich nach der Art schon öfter, aber erst heute gelang mir ein Fund (und dann gleich mehr als 100 Fruchtkörper) in einem für die Art typischen Habitat, einem basenreichen und strikt nährstoffarmen Quellsumpf.


    Auf Grund ihrer Bindung an diese gefährdeten Lebensräume ist die Art selber ebenfalls stark bedroht und wird in der aktuellen Roten Liste Deutschlands in Kategorie G (Gefährdung unbekannten Ausmaßes) geführt. "Unbekannten Ausmaßes" weil die Art in Biotopen wächst, die von mykologisch Interessierten nicht übermäßig oft besucht werden, und sie sicherlich zumindest bis zu einem gewissen Grad unterkartiert sein dürfte. Im niedersächsischen Hügel- und Bergland galt die Art bis heute als ausgestorben. Wiederfunde dieser (zumindest wenn man sie kennt und gezielt sucht) doch sehr auffälligen und makroskopisch unverwechselbaren Art dürften also auch andernorts möglich sein. Das mag durchaus als Anreiz zur Nachsuche verstanden werden, es sei aber darauf hingewiesen, dass die (potentiellen) Habitate dieser Art trittempfindlich sind und oft in Schutzgebieten liegen (auch in diesem Fall ein NSG). Bei der Nachsuche sollte man also Vorsicht walten lassen und sich gegebenenfalls eine Betretungs- und Sammelgenehmigung einholen.


    Liebe Grüße
    Fionn

    Auch von meiner Seite: Schicke Bilder ganz besonderer Arten!


    Ergänzend zu Ulla noch eine kleine Korrektur: Das "Große Zweiblatt" ist keins, sondern eine der beiden Waldhyazinthen. Platanthera chlorantha und P. bifolia kann man allerdings erst in blühendem Zustand sicher unterscheiden.

    2017 ist bereits jetzt ein tolles Pilzjahr. Gestern zeigte sich eine Art, die schon lange weit oben auf meiner Wunschliste stand, nicht besonders häufig ist, und die ich hier kurz vorstellen möchte: Die Gallertkoralle oder auch Weißlicher Keulengallertpilz (Tremellodendropsis tuberosa). Die zu den Heterobasidiomyceten gehörende, mittlerweile in eine eigene Familie Tremellodendropsidaceae eingruppierte, Art ist mehr oder weniger weltweit verbreitet, aber nirgends häufig. In Deutschland und Niedersachsen steht sie in den aktuellen Roten Listen in Kategorie 1.


    Potentielle Habitate sind etwas feuchte Wälder (z.B. Pruno-Fraxinetum), feuchtebeeinflusste Gebüschsäume, nicht zu trockene Magerrasen. Hier kommen oft auch zahlreiche "Wiesenpilze" wie Clavariaceen, Geoglossaceen, Hygrocybe-Arten etc. vor. Der Standort meines Fundes lässt sich als relativ nährstoffarmer Übergangsbereich eines Schlehen-Weißdorngebüsches in eine moosige Streuobstwiese auf Keuper charakterisieren. Vergesellschaftet war die Art mit zwei kleinen Wiesenkeulen: Clavulinopsis helvola und Cl. subtilis. Über 30, überwiegend recht große, Fruchtkörper fanden sich.


    Makroskopisch schon gut erkennbar ist die Art durch ihre zähfleischige, gallertartige Konsistenz. Mit Tremellodendropsis helvetica kommt eine weitere, nah verwandte, Art ebenfalls in Deutschland vor, diese ist aber meist deutlich graziler und wird deshalb auch "Zierlicher Keulengallertpilz" genannt.


    Lange Vorrede, jetzt aber die Fotos:


    Moin,


    Glückwunsch zu den Funden erstmal, Marco! :thumbup:
    Beim zweiten Saftling bin ich ganz bei Pablo, ich denke auch, das es sich dabei um Hygrocybe intermedia handelt. Den durfte ich vor Kurzem auch finden, und die die Größe und die dichte Befaserung des Stieles und Beschuppung des Hutes sind tatsächlich sehr charakteristische Merkmale. Kann man noch recht gut erkennen, wobei die Exemplare schon etwas älter bzw. trockengeschädigt scheinen.


    LG
    Fionn

    Moin Stefan,


    die Wiesenpilze sind schon so etwas wie mein Steckenpferd - schön und selten, was will man mehr :D
    Bestimmt habe ich die guten Stücke nach der Boertmann ´schen Saftlings-Bibel, aber zum Glück haben wir bei der BSG auch noch einen richtigen Spezi ^^


    Liebe Grüße
    Fionn

    Hallo zusammen,


    das Pilzjahr 2017 scheint der reine Wahnsinn zu werden - auch in Göttingen sprießen die Seltenheiten. Seit 2005 kartieren Mitglieder des Naturschutzvereins "Biologische Schutzgemeinschaft Göttingen e.V." (BSG) diverse Magerwiesen und -weiden in der Region für eine Publikation zu Wiesenpilzen - aber auch nach mehr als einem Jahrzehnt des Kartierens finden sich nach wie vor noch neue Raritäten.


    Auf einem Magerrasen auf Keuper/Rhätsandstein, mit bodensauren, neutralen und basischen Bereichen fanden sich gestern einige für Niedersachsen außergewöhnliche Saftlings-Arten. Hübsch sind sie auch noch, deswegen seien sie hier präsentiert :)


    Hygrocybe spadicea - Schwarzbräunlicher Saftling:




    Gekennzeichnet durch die namensgebenden dunklen Hutfarben, tritt diese schöne Art oft in den trockensten Bereichen der Rasen auf und fruktifiziert hier nur sehr sporadisch. Bereits 2015 (wohl ein bundesweit sehr gutes Jahr für die Art) fanden sich Dutzende Exemplare auf der Fläche. Die wohl auch global gefährdete Art befindet sich derzeit im Prozess der Ausweisung als Art der Roten Liste der IUCN.


    Hygrocybe intermedia - Feuerschuppiger Saftling:





    Auch dieses ist eine gut kenntliche Art, die im Forum bereits mehrfach gezeigt und auch portraitiert wurde. Typisch der beschuppte Hut, andere Arten mit schuppigem Hut sind deutlich kleiner. Meines Erachtens die schönste Saftlings-Art (keine einfache Entscheidung bei der Konkurrenz!), der Fund hat mich sehr gefreut. In Niedersachsen galt die Art bis dato als ausgestorben, bzw. verschollen (RL0).


    Hygrocybe citrinovirens - Gelbgrünlicher/Kurzsporiger Saftling:



    Ein Erstfund für Niedersachsen. Typisch laut BOERTMANN (2010) der grün-gelbliche Farbton, der trockene, radialbefaserte Hut und der ebenfalls trockene, oft tief gefurchte Stiel. Von der IUCN wird die Art als "vulnerable" (weltweit gefährdet) eingestuft.


    Und zum Schluss eine Art, die sich bisher nur 2015 auf der Fläche fand, aber die ich auch 2017 sehnsüchtig erwarte:
    Hygrocybe punicea - Granatroter/Größter Saftling:



    Die Art macht ihrem deutschen Namen alle Ehre und weist oft wirklich sehr große und massive Fruchtkörper auf. Laut Boertmann einer der besten Indikatoren für sehr pilzartenreiches, über einen langen Zeitraum extensiv genutztes Grünland. Solche Standorte sind mittlerweile ja leider stark bedroht, deshalb möchte die BSG durch die geplante Publikation auf die Notwendigkeit der Unterschutzstellung dieser Habitate hinweisen.


    Auf der Fläche konnten seit 2013 jetzt insgesamt 22 Saftlings- und Ellerlings-Arten nachgewiesen werden, dazu ca. 2 Dutzend Rötlinge und zahlreiche Geoglossaceen und Clavariaceen. Und ein Ende scheint nicht in Sicht zu sein.


    Liebe Grüße
    Fionn

    @alle: Danke für eure netten & positiven Rückmeldung! Das ist doch sehr ermutigend :thumbup:


    Tagedieb: Uni stimmt schon, die Kartierung auf dem Hühnerfeld mache ich aber für meinen Naturschutzverein (Biologische Schutzgemeinschaft Göttingen e.V.), am Ende wird eine Publikation zu den Wiesenpilzen in der Region Göttingen stehen.

    Hallo zusammen,


    in den letzten Wochen habe ich öfter im NSG "Hühnerfeld" vorbeigeschaut, einem Komplex von Borstgrasrasen und Zwischenmoorbereichen im Kaufunger Wald (Betretungs- und Sammelgenehmigung liegt vor). Dabei fanden sich einige hübsche und recht seltene Saftlinge und Rötlinge, die ich kurz präsentieren möchte.


    Ein Highlight ist sicherlich der Dunkelschuppige Moor-Saftling (Hygrocybe coccineocrenata), der zu Dutzenden in einem besonders nährstoffarmen Zwischenmoorbereich mit reichen Beständen des Rundblättrigen Sonnentau (Drosera rotundifolia) fruchtete. Typisch für H. coccineocrenata sind die dunkle Beschuppung des Hutes, die stark herablaufenden Lamellen und der Standort direkt in Sphagnum. Laut Boertmann (2010) sind solche Exemplare nicht mit den weiteren Arten mit ähnlichem Habitus (H. cantharellus, H. turunda) zu verwechseln. Wobei Boertmann eine Zusammenlegung der drei Arten zu einer einzigen, plastischen Spezies in Erwägung zieht - da scheint noch Forschungsbedarf zu bestehen.



    Direkt mit H. coccineocrenata vergesellschaftet wuchs eine weitere Saftlingsart: Der Knoblauch-Saftling oder auch Gelbblättrige Filz-Saftling (Hygrocybe helobia). Typisch hier die in trockenem Zustand besonders auffälligen, abstehenden Hutschuppen und ein leichter Geruch nach Knoblauch, besonders gut wahrnehmbar nach kurzer Aufbewahrung in einem kleinen, geschlossenen Gefäß. In jungem Zustand tiefrot, die Lamellen waren tatsächlich markant gelb. Meist wächst diese Art an mehr oder weniger nassen Standorten.



    Hier im direkten Vergleich mit H. coccineocrenata (links):



    Und auch ein interessanter Rötling war direkt vergesellschaftet: Der Spitzhütige Rötling (Entoloma cuspidiferum), ebenfalls eine typische Moor-Art. Wie der deutsche Name schon sagt, weist die Art sehr oft einen spitzkegeligen, dunkel papillierten Hut auf. Markant ist überdies der starke Geruch und Geschmack nach Rettich, der auch an den abgebildeten Exemplaren überaus kräftig ausgeprägt war.




    Man darf gespannt sein, was da noch so kommt ^^


    Liebe Grüße
    Fionn

    Moin,


    nach der erfolgreichen Suche nach dem sehr hübschen Rostpilz Chrysomyxa pyrolata konnte ich gestern den vielleicht noch selteneren Rostpilz Puccinia bulbocastani auf der Erdkastanie (Bunium bulbocastanum) finden.


    In der Roten Liste von 1996 noch als "ausgestorben" (Kat. 0) verzeichnet, zuletzt 1940 gefunden, gelangen in den letzten Jahren einige wenige Nachweise. Bei Pilze-Deutschland ist nur einer verzeichnet, 2 oder 3 weitere gibt es meines Wissens aber noch.


    Die wenigen Nachweise sind sicherlich zu einem gewissen Anteil auf Unterkartierung zurückzuführen, die Art dürfte aber aufgrund der Seltenheit ihres Wirtes tatsächlich nicht häufig sein. Ein Blick in die Verbreitungskarte von Floraweb dürfte auch die potentielle Verbreitung von P. bulbocastani zeigen. In den allermeisten Fällen sind spezialisierte Parasiten aber noch deutlich seltener als ihre Wirte.


    Aber hier nun die Bilder. Sind aufgrund der Lichtverhältnisse leider nicht besonders geworden, aber besser gings nicht.


    Liebe Grüße
    Fionn






    Hallo liebe Alle,


    heute habe ich mich mal auf die Suche nach dem sehr hübschen, aber selten nachgewiesenen, Rostpilz Chrysomyxa pyrolata gemacht, der um diese Jahreszeit auf Wintergrün-Arten (Pyrola spp.) zu finden ist. Eine sehr informative Darstellung der Art findet sich (wie immer eigentlich :)) bei Jule: http://jule.pflanzenbestimmung.de/chrysomyxa-pyrolata/


    Erstes Suchgebiet war ein Großbestand des Rundblättigen Wintergrüns (Pyrola rotundifolia) in einem alten Kalksteinbruch, hier fand sich aber trotz intensiver Nachsuche nichts. Möglicherweise, weil weit und breit keine Fichte stand, auf die der Rostpilz bei seinem obligatorischen Wirtswechsel übergeht.


    Umso größer die Freude dann kurze Zeit später: In einem sauren Mischwald mit einem großen Bestand des Kleinen Wintergrüns (Pyrola minor) fand sich das Objekt der Begierde.


    Hier ein Ausschnitt, in dem man die Uredien sehen kann, die z.T. "aecidienartig aufreißen", wie Jule schreibt.


    Befallene Pflanzen erkennt man meistens an verfärbten Blättern, die gelblich oder bräunlich-rötlich werden:


    Das Fotomodell hatte außerdem einen Personenschützer, der für das Ablichten einen Blutzoll einforderte. Umso erschütternder sein unerwartetes Dahinscheiden, wir gedenken mit einer Schweigeminute seiner unsterblichen Seele:


    Von Chrysomyxa pyrolata gibt es bei Pilze-Deutschland bisher nur 14 Einträge: http://www.pilze-deutschland.d…-pyrolata-g-winter-1882-1


    Auch wenn sie sicherlich nicht häufig ist, lohnt es sich doch, Wintergrün-Bestände gezielt abzusuchen. Von meinen mehreren hundert untersuchten Pflanzen waren nur drei befallen, und die fand ich auch erst ganz am Ende, kurz vor dem Verzweifeln. Man sollte also nicht vorschnell die Lupe ins Wintergrün werfen :)


    Liebe Grüße
    Fionn

    Hallo in die Runde,


    in den letzten Tagen und Wochen haben sich wieder ein paar hübsche Sachen gefunden, die zum Teil aber auch mit Fragezeichen versehen sind :/


    Phyllotopsis nidulans (auf Quercus), ein sehr schicker Pilz wie ich finde, dürfte klar sein:


    Diesen hier (auf Prunus avium) halte ich für Hysterium angustatum:


    Diesen hier habe ich als Velutarina bestimmt:

    Velutarina rufo-olivacea ist ja die mit Abstand häufigste Art und hat wohl auch ein recht weites Wirtsspektrum. Dieses Exemplar fand sich (zusammen mit einem jüngeren Fruchtkörper) an Juniperus (als schwarze Gebilde auf den Nadeln erkennbar: Lophodermium juniperinum) - und es gibt ja auch noch die substratspezifische Velutarina juniperi, die aber in Deutschland bisher kaum gefunden wurde. Weiß da jemand näheres über die Verbreitung dieser Arten und kennt einen vernünftigen Schlüssel?


    Dieser letzte UMO (auf Crataegus) widersetzt sich bis dato sämtlichen Bestimmungsversuchen, hat da jemand eine Idee, in welche Richtung das gehen könnte?


    Liebe Grüße
    Fionn


    Deine Lamproderma cf. scintillans ist ja leider noch unreif. Das könnte natürlich auch was anderes werden, z.B. eine Comatricha.
    Hast Du davon auch reife Fruchtkörper beobachtet?


    Wie von Ulla vermutet: Im reifen Stadium haben sich die vermuteten Lamproderma als Comatricha nigra (oder eine andere Art der Gattung möglich?) entpuppt:



    Vielen Dank noch mal für den (richtigen) Hinweis!


    Liebe Grüße
    Fionn

    Moin Pablo,


    ja, der Craterocolla ist ein hübsches Teil, aber leicht vergänglich. Nach dem sehr warmen Samstag konnte man seine Überreste einen Tag später nur noch erahnen... Am erfolgversprechendsten sind relativ mächtige, noch recht frisch abgebrochene (1-2 Jahre) Äste und Stämme, die am Besten etwas geschützt und feucht liegen. Schon deutlicher zersetztes Holz meidet er meinen Beobachtungen nach. Da gibts dann jede Menge Tulasnella violea, die hatte ich auch schon mehrfach :D


    Liebe Grüße und viel Glück bei der Suche!
    Fionn

    Hallo ihr Lieben,


    bei den Exkursionen der letzten Tage haben sich eine ganze Reihe schleimiger und gallertiger Gesellen angesammelt, die ich hier kurz präsentieren möchte. Bestimmungen dürfen gerne kritisch hinterfragt werden :)


    Am meisten gefreut hat mich Craterocolla cerasi, der sich nach längerer, vergeblicher Suche plötzlich an drei Standorten fand. Aber auch die Myxos, insbesondere der Metatrichia vesparium und die Lamproderma, sind doch wahre Schönheiten.


    Anhang 1 & 2 sind Craterocolla cerasi


    Anhang 3 könnte Diderma cf. umbilicatum sein


    Anhang 4 = Didymium squamulosum


    Anhang 5 = Exidia nigricans auf Fagus-Ast.


    Und hier die restlichen Bilder:


    Lamproderma cf. scintillans auf der Unterseite eines verrottenden Pinus-Astes:




    Metatrichia vesparium auf Prunus:


    Stefan & Jule: Vielen Dank für eure treffenden Hinweise! :thumbup:


    Tja, dass etwas, das nicht wie ein (bekannter) Pilz aussieht, vielleicht auch einfach kein Pilz sein könnte, ist vermutlich eine wichtige Lehre :D


    Jetzt gilt es, den Delinquenten zu identifizieren, der für die Verwirrung verantwortlich ist. Auch wenns kein Pilz ist, ist es doch sehr spannend. Muss ich dieses Jahr mal wieder vorbeischauen.


    Liebe Grüße
    Fionn