Beiträge von Bernd Miggel

    Hi Felli,


    sehr schönes Foto! Gemäß pyrenomycetes.free.fr, genau wie du schreibst:"with KOH-extractable pigments orange to sienna".

    Für H. fuscum lese ich: "with KOH-extractable pigments amber, luteous to citrine, olivaceous or dilute umber", also: "Mit KOH extrhierbare Pigmente: bernsteinfarben, gelb bis zitrin, oliv oder verdünnt/abgeschwächt umbra".

    Also von daher passt eher H. fuscum. Es wird wohl so sein, wie Werner schreibt, also eine jahreszeitlich bedingte Form von Hypoxylon fuscum.


    Vielen Dank euch beiden für eure Hilfe!

    Bernd

    Hallo Werner,


    Hypoxylon fuscum kenne ich eigentlich makroskopisch ganz anders:

    1) Stroma rotbraun und nicht milchkaffefarben,

    2) gewölbt und nicht derart flach und mittig eingefallen,

    3) im Umriss rund und nicht abgerundet vieleckig,

    4) immer mit vielen Perithecien und nicht, wie hier, nur vereinzelt einmal ein Stroma mit ganz wenigen Perithecien.


    Liebe Grüße

    Bernd

    Hier geht es zurück zur Übersicht



    Liebe Pilzfreunde,


    Zur Bestimmung dieser Art brauche ich eure Mithilfe!


    Vor ein paar Tagen, am 15.12.2024, fand ich einen mir unbekannten Pyrenomyceten, wahrscheinlich eine Hypoxylonart.


    Funddaten:

    ·       Fundort: Baden-Württemberg, Kreis Karlsruhe, Gemeinde Karlsbad, Biotop 271172154127 Eichen-Buchenwald Hasenschlag N Ittersbach, 350 m ü.M.

    ·       Boden: Lößlehm, relativ trocken.

    ·       Substrat: 20 x 2 cm großes, morsches Aststück in zwei Metern Höhe an einer lebenden Hainbuche.

    ·       ca. 50 Stromata eines Pyrenomyceten, wahrscheinlich eine Hypoxylon-Art


    Stromata:

    ·       2-5 mm im Durchmesser, sehr flach, mittig oft vertieft, Rand oft hochgewölbt,

    im Umriss meist 5-eckiges, abgerundetes Polygon,

    ·       hell milchkaffeebraun, teils mir leichtem Rotstich,

    ·       nur wenige der Stromata mit spärlich Perithecien, viele Stromata zerfallen,

    ·       Mit KOH 3% ergibt sich ein brauner Farbauszug mit leichtem Oliveinschlag.


    Asci, Sporen, Paraphysen:

    ·       Sporentragender Teil der Asci 70-80 µm lang, gesamter Ascus ca. 100 µm lang,

    ·       Asci mit amyloidem Apikalring

    ·       Asci achtsporig, Sporen gleichmäßig 1-reihig,

    ·       Sporen schiffchenförmig, dunkelbraun, mit Keimspalt auf der konvexen Seite,

    ·       Sporenmaße 10,5-12,5 x 5-6 µm (19 repräsentative Sporen),

    ·       Paraphysen fädig, septiert.


    Eigener Bestimmungsversuch:

    Wenn nicht Substrat (Hainbuche) und amyloider Apikalring der Asci gegeben wären, würde ich den Fund als Hypoxylon cercidicola bestimmen.


    Was sagt ihr zu dem Fund?


    Herzliche Grüße

    Bernd


    Die Bilder von oben nach unten:

    1) 8 cm langes Aststück, übersät mit Stromata von 2-5 mm Durchmesser,

    2) Stromata äußerst flach, Umriss vielfach abgerundet 5-eckig,

    3) eines der wenigen Stromata mit Perithecien,

    4) Stroma im Schnitt, nur wenige Perithecien vorhanden,

    5) Farbauszug eines Stromas inj KOH 3%: Farbe braun mit Olivstich,

    6) Asci besitzen amyloiden Apikalring, Paraphysen fädig, septiert,

    7) Sporen mit Keimspalte, uniseriat im Ascus,

    8) siehe 7)



    Lieber Stefan,


    freut mich, dass du es gefunden hast. Für alle, die diese Schwierigkeit auch haben:


    Sollten die Filterpfeile in den Titelfeldern verschwunden sein, geht man folgendermaßen vor:

    Ein Click links neben der Titelzeile selektiert diese.

    Ein anschließender Click im Datenmenü auf "Filtern" aktiviert die Filterpfeile.

    Jetzt kann man die Artbestimmungen durchführen.


    Herzliche Grüße

    Bernd

    Ein beispielhafter Bestimmungsvorgang:


    Der Fund:

    Es wurde in einem Kalkbuchenwald eine Gruppe attraktiver Phlegmacien mit glänzendem, schleimigem Hut und gerandetknolligem Stiel gefunden.

    Die Hüte maßen bis 140 mm im Durchmesser und waren zweifarbig: die jungen rein zitronengelb, die ganz alten orangerot und die mittleren zentral orangerot und am Rand gelb.

    Lamellen und Stiele junger Exemplare waren gelb und besaßen eine gut ausgebildete, gelbliche Cortina.

    Die Sporen maßen im Mittel 14x8,5 µm und waren zitronenförmig.


    Der Bestimmungsvorgang:

    a) Wir öffnen die Excel-Tabelle und stellen sicher, dass in den Titelfeldern die Filter-Pfeile vorhanden sind.

    b) Da es sich um eine sehr große Art handelt, filtern wir in der Spalte 3 (max. Hutdurchmesser) "L".

    Damit bleiben von den ursprünglich 90 Arten noch acht übrig.

    c) Nun filtern wir z.B. nach der Hutfarbe in Spalte 4. Da gelb und rot (orangerot) gleichzeitig auftreten, aktivieren wir den "Enthält-Textfilter", geben "gelb" ein, erweitern den Filter um eine zweite Enthält-Zeile und geben dort "rot" ein. Somit wird gleichzeitig nach gelb und rot gefildert. Mit OK wird der Filtervorgang abgeschlossen. Als Ergebnis bleiben noch C. elegantissimus und C. olearioides übrig.

    d) Nun werfen wir noch einen Blick auf die Sporengröße und erkennen, dass die gemessenen Werte nur mit denen von C. elegantissimus übereinstimmen. Damit ist die Art eindeutig bestimmt.

    Hallo miteinander,


    die drei Spalten für KOH-Reaktionen sind nach Uwes Hinweisen inzwischen integriert.

    Was mir noch fehlt:

    1) Die Velumfarbe. Ich orientiere mich an Soop und Kibby..

    2) Ein Makro, welches bei Doppelclick auf ein Titelfeld das Enthält-Filtermenü der zugehörigen Spalte anzeigt, so dass sich das Filtern bequemer handhaben lässt :kaffee:


    L.G. - Bernd

    Hallo Uwe,


    die von Gunnar und von dir angeführten Merkmale werde ich ergänzen bzw. habe sie bereits in der Erweiterung der Tabelle (dier hier angegebene Tabelle ist nur ein Auszug).

    Zu KOH "Hutoberfläche / Hutrand": Günter hat in seinem Calochrous-Schlüssel beides einzeln verwendet. Bin jetzt ein bisschen ratlos.


    LG - Bernd

    Hallo miteinander,


    ein von mir sehr geschätztes Forumsmitglied war so freundlich, die Tabelle neu zu formatieren, um die Lesbarkeit zu verbessern. An dieser Stelle vielen Dank!


    Als Nächstes werde ich die KOH-Reaktionen überarbeiten, und zwar je eine Spalte für

    Fleisch, Basalfilz, Velum, Hutoberfläche vorsehen.


    Liebe Grüße

    Bernd

    Liebe Cortinarienfreunde,


    hiermit möchte ich meine neue Bestimmungstabelle (siehe unten) für die Untergattung Phlegmacium vorstellen, und ich bitte um kritische Beurteilung.


    Die Tabelle wurde in Excel 2021 geschrieben und beinhaltet (bisher) keine Makros.

    Die Bestimmung der Fundart geschieht nach dem Ausschlussprinzip über den Textfilter "Enthält".

    Dazu clickt man nacheinander bei den für den Fund relevanten Spalten den Pfeil nach unten an und selektiert "Textfilter" > "Enthält".

    Hier macht man für jede angewählte Spalte den für den Fund zutreffenden Eintrag.

    Mit jeder Selektion reduziert sich die Zeilenzahl = Anzahl an Arten.

    Bekommt man schließlich mehr als eine Art, erfolgt die endgültige Artbestimmung mittel Cortinarius-Monographie.


    Einfaches Beispiel:

    Man hat ein mittelgroßes, braunhütiges, blaulamelliges Phlegmacium mit starkem Geruch und Geschmack nach Mehl gefunden.

    Zum Schlüsseln clickt man den Pfeil nach unten in der Spalte "Geruch" und gibt im Enthält-Filter "mehl" ein.

    Es wird eine einzige Art, nämlich C. dionysae, selektiert.


    Die Farben:

    "blau" steht stellvertretend für blau, violett rotviolett, grauviolett, lila, purpurn...

    "weiß" steht stellvertretend für weiß, weißlich, hellgrau, creme...

    "rot" steht stellvertretend für rot, purpurrot, braunrot, orange...

    "gelb steht stellvertretend für gelb, bräunlich gelb, zitrin, grünlichgelb, ockergelb...

    "grün" steht stellvertretend für grün gelblichgrün, olivgrün...

    "tonfarben" stellvertretend für alles rund um ocker

    "braun" stellvertretend für hell- bis dunkelbraun, olivbraun, rotbraun, geöblichbraun...

    ...


    Verwendete Sonderzeichen:

    "... => ..." steht bei zweifarbigen Hüten, die ihre Farbe durch Oxidation verändern, für die beiden gleichzeitig auftretenden Farben.

    "(...)" Hier wird in Klammern eine nur selten oder flüchtig auftretende Farbe angegeben oder eine, die nur unter der Huithaut auftritt...


    Zur verwendeten Filterfunktion:

    Sollten die Filterpfeile in den Titelfeldern verschwunden sein, geht man folgendermaßen vor:

    Ein Click links neben der Titelzeile selektiert diese.

    Ein anschließender Click im Datenmenü auf "Filtern" aktiviert die Filterpfeile.

    Jetzt kann man die Artbestimmungen durchführen.


    Herzliche Grüße

    Bernd


    Synoptische Bestimmungstabelle Phlegmacien (83), Autor Bernd Miggel.xlsx

    Dear Bernd, I don't know if you are still around, but I was working with a Cheilymenia recently which I identified as C. theleboloides. I am writing to note that the color of the asocarps were initially yellow when young and then they became orange when I revised a 5 days later (and the ground was more dry). The spore striation, habitat and spore size is very important to identify. In Congo red, the striations won't show and in Lactol Cotton blue you need a big effort (or a big microscope) to see it. The hyphoid hairs look like C. Theleboloides except the split hair in yr image (maybe an exception) but the apothecia of my finding were generall larger, ca. up to 8mm.

    Dear Steve,

    please excuse my delayed reaction. I have just come from a Mycena course. Your observations are very important to me.

    Thank you very much!

    Best regards,

    Bernd

    .


    Hallo zusammen,


    wenn man den Fund eines Pilzfreundes, der weiter weg wohnt, nachbestimmen möchte, ist es oft entscheidend, die frischen Pilze in die Hand nehmen zu können. Oft müssen sie dazu mit der Post geschickt werden. Exsikkate reichen nicht aus, da man für Geruch, Geschmack, Frischfarben, Oberflächenstrukturen usw. die Frischmerkmale braucht. Die Informationen kann man sich zwar auch mitteilen lassen, aber das reicht oft nicht aus.


    Also meine Frage: Wie schafft man es, frische Pilze so zu verschicken, dass sie bei der Ankunft nach 1-3 Tagen noch ausreichend frisch sind? Wer kann mir seine Erfahrungen mitteilen?


    Herzlichzen Gruß

    Bernd