Beiträge von Bernd Miggel

    Hallo Björn,


    es würde mir schon völlig ausreichen, wenn die gesuchte Software beim Anclicken einer Pore eine laufende Nummer in die Pore hineinschreiben würde.

    Das wäre dann eher eine halbautomatische Vorgehensweise.


    L.G. - Bernd

    Hallo Pablo,


    hab gerade einen Zunderschwamm unter dem Stemi und messe auf 1 mm Länge ca. 5 Poren.

    Wenn ich die Poren auf einer Fläche von 1 mm2 auszähle, komme ich auf etwa 20 Poren.

    Auf pro mm2 können die Angaben in der Literatur sich also nicht beziehen!;)

    Mein Königsweg wäre also: Auszählen pro mm2 und aus diesem Wert die Wurzel ziehen.

    Das macht in meinem Fall: Wurzel aus 20 = 4,5 - also 4,5 Poren pro mm, was mit der Angabe in Ryvarden & Melo (2014) übereinstimmt.


    L.G. - Bernd

    Hallo Pablo,


    danke für die Hinweise. Sollte man pro Millimeter oder pro Quadratmillimeter auszählen? Ich habe schon beides gelesen. Vielleicht sollte man sogar pro Quadratmillimeter auszählen und dann die Wurzel ziehen?

    (Das soll jetzt kein Scherz sein).


    L.G. - Bernd

    Hallo zusammen!

    Bei Porlingen die Poren pro Millimeter oder pro Quadratmillimeter auszählen ist oft eine mühsame Sache.:(

    Jetzt habe ich gelesen, dass man mit der Software ImageJ Objekte in Bildern auszählen kann.

    Hat von euch jemand Erfahrungen mit ImageJ ?

    L.G. - Bernd

    Willkommen in Teil 40 der Forumsreihe „QGIS für Pilzfreunde“!


    Dieser Beitrag entstand mit QGIS 3.16 unter Windows 10.


    Hier die Übersicht über alle Teile dieser Forumsreihe.


    Heutiges Ziel:

    Wir wollen die Pilzfunde im NSG-1983, abzüglich dener des NSG-1937, ermitteln.



    Die Vorgehensweise im Einzelnen (verwendete QGIS-Werkzeuge)

    1. Fläche des nsg_1983 erstellen (Werkzeug Linie zu Polygon)
    2. Differenzfläche nsg_1983 minus nsg_1937 (Werkzeug Differenz)
    3. Fehlerbearbeitung (Werkzeug Gültigkeit prüfen)
    4. Pilzfunde auf der Differenzfläche generieren (Werkzeug Verschneidung)
    5. Beschriftung des Verschneidungs-Ergebnisses
    6. csv-Export des Ergebnisses


    Los geht's:



    1. Fläche des nsg_1983 erstellen (Werkzeug Linie zu Polygon)


    Bild 1 zeigt die Ausgangssituation. Unten rechts wird als KBS EPSG:25832 = ETRS89 / UTM-Zone32N eingestellt.


    Da vom nsg_1983 bisher nur der Umriss vorhanden ist, muss die zugehörige Fläche erst erstellt werden. Dazu wird nsg_1983_umriss selektiert und dann das Werkzeug Linien zu Polygonen... aufgerufen:


    Die Ergebnisfläche soll in einer Datei als Shapefile abgespeichert werden:



    Wir starten das Werkzeug:


    Als Ergebnis bekommen wir das Polygon nsg_1983_flaeche:


    Mit einem Doppelclick im Layerfenster auf diesen Layer gelangen wir in die Eigenschaften, wo wir die Darstellung optimieren (hier: schräge, schwarze Schraffur):



    2. Differenzfläche nsg_1983 minus nsg_1937 (Werkzeug Differenz)


    Nun zur Differenzbildung der beiden Polygone nsg_1983_flaeche minus nsg_1937_flaeche:


    Das Ergebnis soll wiederum in einem Shapefile abgespeichert werden:



    Nun das Werkzeug starten:


    Oh, wir laufen auf einen Fehler auf:




    3. Fehlerbearbeitung (Werkzeug "Gültigkeit prüfen")


    Anscheinend ist die Topologie einer der beiden Flächen fehlerhaft.

    Probeweise wollen wir erst einmal nsg_1937_flaeche untersuchen. Dazu aktivieren wir diese Fläche im Layerfenster und starten das Geometriewerkzeug Gültigkeit prüfen:



    Bild 15 zeigt das Diagnoseergebnis im rot umrandeten Rechteck. Drei Fehler werden angegeben. Außerdem sind drei Ergebnislayer (Ungültige Ausgabe, Gültige Ausgabe, Fehlerausgabe) erzeugt worden:


    Im Layerfenster lassen wir nur die Layer Fehlerausgabe und nsg_1937_flaeche anzeigen und selektieren Fehlerausgabe. Wenn wir nun via Rechtsclick auf Fehlerausgabe die Funktion Auf den Layer zoomen starten, ergibt sich Bild 16. Es handelt sich um das sehr stark herausvergrößerte Detail des Geometriefehlers von nsg_1937_flaeche.

    ► Wir haben es an dieser Stelle mit einem sich überkreuzenden Polygon zu tun, was nicht erlaubt ist und bereinigt werden muss!


    Zwecks Fehlerbereinigung aktivieren wir im Layerfenster nsg_1937_flaeche, schalten den Editiermodus ein und aktivieren das Knotenwerkzeug. Nun werden die beiden außenliegenden Knoten gelöscht, das Editierergebnis gespeichert und der Editiermodus wieder verlassen.


    Eine erneute Gültigkeitsprüfung ergibt null Fehler.


    In der Hoffnung, dass dies der einzige Fehler war, starten wir die Differenzbildung erneut. Diesmal läuft sie fehlerfrei durch, und wir erhalten die Differenzfläche nsg_1983_minus_1937:



    4. Pilzfunde auf der Differenzfläche generieren (Werkzeug Verschneidung)


    Die Vorgehensweise für diesen und die beiden folgenden Abschnitte wird in Teil 39 eingehend beschrieben. Daher hier kommentarlos nur die Bilder:








    5. Beschriftung des Verschneidungs-Ergebnisses


    Auch hier nur die Bilder:



    6. csv-Export des Ergebnisses


    Und auch hier nur die Bilder:




    Zum Schluss blende ich hier noch die Straße, die Wege, Pflanzengesellschaften und Biotope ein:




    Wichtige Notizen

    • Die Fehlerdiagnose von nsg_1937_flaeche hätte man alternativ mit Hilfe des Plugins Topologie-Prüfung durchführen können. Siehe dazu auch Teil 36, wo auf dieses Plugin kurz eingegangen wird.
    • In diesem Teil wird an mehreren Stellen ein Ergebnis als Shapefile abgespeichert. Es gibt noch eine elegantere, mächtigere Lösung, indem man in ein sogen. Geopackage abspeichert.


    Das wär's für heute!


    Viel Freude beim Anschauen! :kaffee:

    Bernd




    Meine Ausrüstung vor Ort


    Android-Smartphone Moto G7 Plus mit folgenden, für die Kartierung benutzten Komponenten:

    • MeinePilze - Pilzbestimmungs-App zum Erstellen der Fundlisten etc. Die Funde sind automatisch georeferenziert.
    • Locus Map - GPS-App zur Darstellung des Kartierungsgebietes mit sämtlichen Pflanzengesellschaften, Biotopen, Tracks, Wegpunkten. Außerdem zur Erstellung von Tracks und georeferenzierten Fotos.



    Literatur


    Dierßen, B. & K. Dierßen (1984): Vegetation und Flora der Schwarzwaldmoore.‑ Beih. Veröff. Naturschutz Landschaftspflege Bad.‑Württ., 39: 1‑512

    Dierßen, K. (1990): Einführung in die Pflanzensoziologie (Vegetationskunde)

    Grossmann, A. (1985): Die Höheren Pflanzen und Moose des Bannwaldes Waldmoor-Torfstich, ihre Vergesellschaftung und ihre Standorte. In: Der Bannwald "Waldmoor‑Torfstich".‑ Mitt. forstl. Versuchs‑ und Forschungsanstalt Bad.‑Württ., "Reihe Waldschutzgebiete", 3: 29-51

    HAAS, H. & G. KOST (1985): Basidiomycetenflora des Bannwaldes "Waldmoor-Torfstich". In: Der Bannwald "Waldmoor‑Torfstich".‑ Mitt. forstl. Versuchs‑ und Forschungsanstalt Bad.‑Württ., Reihe Waldschutzgebiete, 3: 105-123

    Oberdorfer, E. (1992): Süddeutsche Pflanzengesellschaften - Teil I: Fels- und Mauergesellschaften, alpine Fluren, Wasser-, Verlandungs- und Moorgesellschaften.

    Oberdorfer, E. (1992): Süddeutsche Pflanzengesellschaften - Teil IV: Wälder und Gebüsche



    Glossar, Abürzungen


    ASCII - American Standard Code for Information Interchange

    Biotop - Charakteristischer Lebensraum in der Natur mit Tieren, Pflanzen und Pilzen

    Bulte - Über dem Wasserspiegel zeitweise überschwemmter Moorbereiche (Hoch- und Übergangsmoore) herausragende Erhebungen. Sie sind mit Moosen

    (Polytrichum, Sphagnum), Wollgräsern (Eriophorum).und/oder Moosbeeren (Oxycoccus) bewachsen.

    BW – Baden-Württemberg

    Canvas - Fenster; Landkarte; Anzeige; Leinwand; Kartenfenster

    CSV - Comma Separated Values; einfach strukturierte Textdatei

    DGFM - Deutsche Ges. für Mykologie

    DGM – Digitales Gekändemodell, Gebäude und Bewuchs sind eliminiert

    DGMx - Digitales Geländemodell mit x Metern Gitterweite

    DHDN - Deutsches Hauptdreiecks-Netz; Bessel-Ellipsoid mit dem Zentralpunkt Rauenberg; geodätisches Bezugssystetem "Datum" Potsdam

    DOM – Digitales Oberflächenmodell

    EPSG - European Petroleum Survey Group Geodesy

    ETRS89 / UTM (Universal transverse Mercator) - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, d.h. geeignet zum Messen von Strecken und Flächen kleinerer Areale, z.B. Strecken- und Flächenmessungen in Größenordnungen, die durch die topografischen Karten 1:25000, 1:50000, 1:100000 abgedeckt sind

    Fazies - Aspektwechsel innerhalb gleichartiger Bestände (Dierßen 1990)

    Feature-Layer (Eigenschaften-Layer) - Punkt-, Linien- oder Polygon-Layer (Flächen-Layer)

    Gauss-Krüger - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, allerdings inzwischen vielfach durch ETRS89 / UTM ersetzt worden

    Geodäsie - Wissenschaft von der Vermessung der Erdoberfläche

    Geografische Koordinaten - Sie beschreiben einen geografischen Punkt auf der Erdoberfläche in Grad (z.B. in Grad/Minuten/Sekunden oder Grad mit Nachkommastellen)

    Georeferenzierung (Geocodierung, Verortung, Geotagging) - Einen Datensatz, z.B. ein Foto oder eine Karte, mit Koordinaten versehen

    GIS – Geoinformationssystem

    GNSS - Global Navigation Satellite System

    Google Maps - Online-Kartendienst von Google LLC

    GPX (GPS eXchange Format) – für Datenaustausch mit GPS-Empfängern

    GRASS - Geographic Resources Analysis Support System

    HTML - Hypertext Markup Language

    KBS - Koordinatenbezugssystem

    Koordinatenbezugssysteme - Sie bestehen immer aus der Paarung Geodätischen Bezugssystem ("Datum") und dem Koordinatensystem, getrennt durch Schrägstrich. Gebräuchliche KBS:

    • DHDN / 3GK = Datum Potsdam / 3 Grad Streifensystem Gauss-Krüger
    • WGS84 / Lat-Lon = WGS84-Datum / Breitengrad-Längengrad
    • ETRS89 / UTM = ETRS89-Datum / UTM-Koordinatensystem

    KML (Keyhole Markup Language) - Austauschformat für Geodaten, vorgesehen für Google Earth (aber auch für GPS-Empfänger nutzbar)

    KMZ - dasselbe wie KML, lediglich in komprimierter Form

    Layer - Ebene

    Lidar (Light Detection And Ranging) – Laser-Scan der Geländeoberfläche

    LiMT – Linke Maustaste

    LUBW - Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg

    Map Canvas - Kartenfenster, also der Bereich, in dem die Karte angezeigt wird

    m.ü.NN. - Meter über Normal Null

    Multipolygon - Wenn die Objekte keine gemeinsame Grenze haben, wird ein Multipolygon-/Multipolylinien-/Multipunktobjekt erzeugt.

    NSG, nsg - Naturschutzgebiet

    ONB - Obere Naturschutzbehörde

    Open Data – Für jedermann frei nutzbar zur Verfügung gestellte Daten

    OSM – OpenStreetMap

    Passpunkte – Referenzpunkte beim Georeferenzieren von Karten

    PflGes - Pflanzengesellschaft

    Plugins - Programmerweiterungen

    Projektbereich - Gesamtbereich des QGIS-Projektes im Rechner, beinhaltet das gesamte "Ordnergebäude" inklusive der Projektdateien und aller Daten; hier in der Forumsreihe ist es der Ordner \_QGIS für Pilzfreunde\ mit sämtlichen Unterordnern und Dateien. Will man ein QGIS-Projekt auf einem anderen Rechner laufen lassen, so braucht man lediglich den Projektbereich zu kopieren!

    Projektdatei - Datei mit Endung .qgs, über die QGIS gestartet wird. Sie enthält die Projekteigenschaften, die Verknüpfungen zu den im Projekt enthaltenen Layern und vieles mehr. Sie enthält jedoch nicht die Daten

    Projiziertes KBS - entsteht durch Kartenprojektion in die Ebene. Beispiele UTM, Gauss-Krüger. Zum Messen geeignet.
    QGIS – Kostenfreies, sehr mächtiges GIS

    Pflanzengesellschaft - Spezifische Gruppe von Pflanzen mit gleichen ökolog. Ansprüchen und mit Wechselbeziehungen zueinander

    ReMT – Rechte Maustaste

    Rasterlayer - Layer, bestehend aus bildhaften, pixelcodierten Geodaten.

    Schummerung – Pseudo-3D-Darstellung durch Schattenwurf.

    Shape, Shapefile - Datei zum Darstellen von Punkten, Linien und Polygonen (Flächen).

    Tiles – Karten in Form sogenannter „Kacheln“.

    URL – ein Internet-Link oder die Adresse einer Website.

    Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen).

    UTM - Universal Transverse Mercator-Koordinatensystem, siehe ETRS89.

    Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)

    Verschneidung - Überlagerung von zwei oder mehr Layern. Das Ergebnis beinhaltet sozusagen die Gemeinsamkeiten der Eingabelayer.

    WFS - Web Feature Service

    WGS84 - World Geodetic System 1984. Meistbenutztes Bezugssystem für geografische Koordinaten.

    WGS 84 EPSG:4326 – globales KBS, bei GPS-Empfängern verbreitet, nicht zum Messen geeignet

    WGS 84/ Pseudo-Mercator EPSG:3857 – globales KBS für WMS-Einbindungen, nicht zum Messen geeignet

    WMS (Web Map Service) – Internet-Schnittstelle für Landkarten

    D) Verschneiden der gesamten Pilzfunde mit dem Puffer


    Aufruf des Verschneidungs-Werkzeugs:


    Die Funde stellen den Eingabelayer, der Puffer den zu überlagernden Layer dar:


    Als Ergebnis soll ein Shapefile-Layer mit Namen funde_strasse_wege generiertwerden:


    Mit Los wird das Werkzeug gestartet:


    Im Layerfenster links wird das Ergebnis angezeigt:



    E) Symbolisierung des Verschneidungs-Ergebnisses


    Ein Doppelclick im Layerfenster auf den Ergebnis-Layer öffnet die Layereigenschaften. Hier können wir als Symbolisierung z.B. schwarze Punkte der Größe 2,4 und 100 % Deckkraft generieren:


    F) Export der Pilzfunde innerhalb des Puffers als csv-Datei


    Als Letztes exportieren wir die Funde längs der Wege und der Straße als csv-Datei.






    G) Nachtrag: Beschriftung der Funde im Kartenfenster


    Wenn man möchte, kann man die Funde im Kartenfenster noch beschriften. Hier habe ich die Artnamen der einzelnen Funde als Text vorgesehen.

    Der Text selber bekommt die Größe 8 und die Farbe schwarz und positionsmäßig null Offset zum Fundpunkt:



    Und so sieht das Endergebnis aus:


    Im folgenden Bild sind nur Puffer und zugehörige Funde ausschnittsweise zu sehen. Es ist erkennbar, dass sich die Funde ausschließlich innerhalb des Pufferbereichs befinden:




    Wichtige Notiz

    • An diesem Aufsatz (+- 3 m breiter Puffer um die Wege) erkennt man, wie wichtig es wäre, wenn genauere GPS-Empfänger zur Verfügung stünden.


    Das wär's für heute!


    Viel Erfolg beim Anschauen! :kaffee:

    Bernd




    Meine Ausrüstung vor Ort


    Android-Smartphone Moto G7 Plus mit folgenden, für die Kartierung benutzten Komponenten:

    • MeinePilze - Pilzbestimmungs-App zum Erstellen der Fundlisten etc. Die Funde sind automatisch georeferenziert.
    • Locus Map - GPS-App zur Darstellung des Kartierungsgebietes mit sämtlichen Pflanzengesellschaften, Biotopen, Tracks, Wegpunkten. Außerdem zur Erstellung von Tracks und georeferenzierten Fotos.



    Literatur


    Dierßen, B. & K. Dierßen (1984): Vegetation und Flora der Schwarzwaldmoore.‑ Beih. Veröff. Naturschutz Landschaftspflege Bad.‑Württ., 39: 1‑512

    Dierßen, K. (1990): Einführung in die Pflanzensoziologie (Vegetationskunde)

    Grossmann, A. (1985): Die Höheren Pflanzen und Moose des Bannwaldes Waldmoor-Torfstich, ihre Vergesellschaftung und ihre Standorte. In: Der Bannwald "Waldmoor‑Torfstich".‑ Mitt. forstl. Versuchs‑ und Forschungsanstalt Bad.‑Württ., "Reihe Waldschutzgebiete", 3: 29-51

    HAAS, H. & G. KOST (1985): Basidiomycetenflora des Bannwaldes "Waldmoor-Torfstich". In: Der Bannwald "Waldmoor‑Torfstich".‑ Mitt. forstl. Versuchs‑ und Forschungsanstalt Bad.‑Württ., Reihe Waldschutzgebiete, 3: 105-123

    Oberdorfer, E. (1992): Süddeutsche Pflanzengesellschaften - Teil I: Fels- und Mauergesellschaften, alpine Fluren, Wasser-, Verlandungs- und Moorgesellschaften.

    Oberdorfer, E. (1992): Süddeutsche Pflanzengesellschaften - Teil IV: Wälder und Gebüsche



    Glossar, Abürzungen


    ASCII - American Standard Code for Information Interchange

    Biotop - Charakteristischer Lebensraum in der Natur mit Tieren, Pflanzen und Pilzen

    Bulte - Über dem Wasserspiegel zeitweise überschwemmter Moorbereiche (Hoch- und Übergangsmoore) herausragende Erhebungen. Sie sind mit Moosen

    (Polytrichum, Sphagnum), Wollgräsern (Eriophorum).und/oder Moosbeeren (Oxycoccus) bewachsen.

    BW – Baden-Württemberg

    Canvas - Fenster; Landkarte; Anzeige; Leinwand; Kartenfenster

    CSV - Comma Separated Values; einfach strukturierte Textdatei

    DGFM - Deutsche Ges. für Mykologie

    DGM – Digitales Gekändemodell, Gebäude und Bewuchs sind eliminiert

    DGMx - Digitales Geländemodell mit x Metern Gitterweite

    DHDN - Deutsches Hauptdreiecks-Netz; Bessel-Ellipsoid mit dem Zentralpunkt Rauenberg; geodätisches Bezugssystetem "Datum" Potsdam

    DOM – Digitales Oberflächenmodell

    EPSG - European Petroleum Survey Group Geodesy

    ETRS89 / UTM (Universal transverse Mercator) - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, d.h. geeignet zum Messen von Strecken und Flächen kleinerer Areale, z.B. Strecken- und Flächenmessungen in Größenordnungen, die durch die topografischen Karten 1:25000, 1:50000, 1:100000 abgedeckt sind

    Fazies - Aspektwechsel innerhalb gleichartiger Bestände (Dierßen 1990)

    Feature-Layer (Eigenschaften-Layer) - Punkt-, Linien- oder Polygon-Layer (Flächen-Layer)

    Gauss-Krüger - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, allerdings inzwischen vielfach durch ETRS89 / UTM ersetzt worden

    Geodäsie - Wissenschaft von der Vermessung der Erdoberfläche

    Geografische Koordinaten - Sie beschreiben einen geografischen Punkt auf der Erdoberfläche in Grad (z.B. in Grad/Minuten/Sekunden oder Grad mit Nachkommastellen)

    Georeferenzierung (Geocodierung, Verortung, Geotagging) - Einen Datensatz, z.B. ein Foto oder eine Karte, mit Koordinaten versehen

    GIS – Geoinformationssystem

    GNSS - Global Navigation Satellite System

    Google Maps - Online-Kartendienst von Google LLC

    GPX (GPS eXchange Format) – für Datenaustausch mit GPS-Empfängern

    GRASS - Geographic Resources Analysis Support System

    HTML - Hypertext Markup Language

    KBS - Koordinatenbezugssystem

    Koordinatenbezugssysteme - Sie bestehen immer aus der Paarung Geodätischen Bezugssystem ("Datum") und dem Koordinatensystem, getrennt durch Schrägstrich. Gebräuchliche KBS:

    • DHDN / 3GK = Datum Potsdam / 3 Grad Streifensystem Gauss-Krüger
    • WGS84 / Lat-Lon = WGS84-Datum / Breitengrad-Längengrad
    • ETRS89 / UTM = ETRS89-Datum / UTM-Koordinatensystem

    KML (Keyhole Markup Language) - Austauschformat für Geodaten, vorgesehen für Google Earth (aber auch für GPS-Empfänger nutzbar)

    KMZ - dasselbe wie KML, lediglich in komprimierter Form

    Layer - Ebene

    Lidar (Light Detection And Ranging) – Laser-Scan der Geländeoberfläche

    LiMT – Linke Maustaste

    LUBW - Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg

    Map Canvas - Kartenfenster, also der Bereich, in dem die Karte angezeigt wird

    m.ü.NN. - Meter über Normal Null

    Multipolygon - Wenn die Objekte keine gemeinsame Grenze haben, wird ein Multipolygon-/Multipolylinien-/Multipunktobjekt erzeugt.

    NSG, nsg - Naturschutzgebiet

    ONB - Obere Naturschutzbehörde

    Open Data – Für jedermann frei nutzbar zur Verfügung gestellte Daten

    OSM – OpenStreetMap

    Passpunkte – Referenzpunkte beim Georeferenzieren von Karten

    PflGes - Pflanzengesellschaft

    Plugins - Programmerweiterungen

    Projektbereich - Gesamtbereich des QGIS-Projektes im Rechner, beinhaltet das gesamte "Ordnergebäude" inklusive der Projektdateien und aller Daten; hier in der Forumsreihe ist es der Ordner \_QGIS für Pilzfreunde\ mit sämtlichen Unterordnern und Dateien. Will man ein QGIS-Projekt auf einem anderen Rechner laufen lassen, so braucht man lediglich den Projektbereich zu kopieren!

    Projektdatei - Datei mit Endung .qgs, über die QGIS gestartet wird. Sie enthält die Projekteigenschaften, die Verknüpfungen zu den im Projekt enthaltenen Layern und vieles mehr. Sie enthält jedoch nicht die Daten

    Projiziertes KBS - entsteht durch Kartenprojektion in die Ebene. Beispiele UTM, Gauss-Krüger. Zum Messen geeignet.
    QGIS – Kostenfreies, sehr mächtiges GIS

    Pflanzengesellschaft - Spezifische Gruppe von Pflanzen mit gleichen ökolog. Ansprüchen und mit Wechselbeziehungen zueinander

    ReMT – Rechte Maustaste

    Rasterlayer - Layer, bestehend aus bildhaften, pixelcodierten Geodaten.

    Schummerung – Pseudo-3D-Darstellung durch Schattenwurf.

    Shape, Shapefile - Datei zum Darstellen von Punkten, Linien und Polygonen (Flächen).

    Tiles – Karten in Form sogenannter „Kacheln“.

    URL – ein Internet-Link oder die Adresse einer Website.

    Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen).

    UTM - Universal Transverse Mercator-Koordinatensystem, siehe ETRS89.

    Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)

    Verschneidung - Überlagerung von zwei oder mehr Layern. Das Ergebnis beinhaltet sozusagen die Gemeinsamkeiten der Eingabelayer.

    WFS - Web Feature Service

    WGS84 - World Geodetic System 1984. Meistbenutztes Bezugssystem für geografische Koordinaten.

    WGS 84 EPSG:4326 – globales KBS, bei GPS-Empfängern verbreitet, nicht zum Messen geeignet

    WGS 84/ Pseudo-Mercator EPSG:3857 – globales KBS für WMS-Einbindungen, nicht zum Messen geeignet

    WMS (Web Map Service) – Internet-Schnittstelle für Landkarten

    Willkommen in Teil 39 der Forumsreihe „QGIS für Pilzfreunde“!


    Dieser Beitrag entstand mit QGIS 3.16 unter Windows 10.


    Hier die Übersicht über alle Teile dieser Forumsreihe.


    Heutiges Ziel:

    Es sollen die Pilzfunde längs der Straße und der beiden Wege ermittelt werden.



    Verwendete QGIS-Werkzeuge

    • Linienobjekt zeichnen
    • Verkorlayer zusammenführen
    • Puffer um ein Linienobjekt erstellen
    • Messwerkzeug: Länge messen
    • Verschneidungswerkzeug
    • csv-Export
    • Beschriftung


    Die Vorgehensweise im Einzelnen


    A) Zeichnen des noch fehlenden Zugangsweges als Linienlayer

    B) Zusammenführen der drei Komponenten zu einem gemeinsamen Shapefile-Layer

    C) Erstellen eines Puffers um den gemeinsamen Shapefile-Layer

    D) Verschneiden der gesamten Pilzfunde mit dem Puffer

    E) Symbolisierung des Verschneidungs-Ergebnisses

    F) Export der Pilzfunde innerhalb des Puffers als csv-Datei

    G) Nachtrag: Beschriften der Funde im Kartenfenster



    Los geht's:


    A) Zeichnen des noch fehlenden Zugangsweges als Linienlayer


    Bild 1 zeigt die Ausgangssituation, also das Untersuchungsgebiet mit dem KBS ETR89/UTM-Zone 32N = EPSG:258332.

    Der von Süden her, d.h. von der K4325, ins Gebiet hineinreichende Zugangsweg, fehlt noch:


    In Bild 2 ist er bereits als Shapefile-Layer Zugangsweg erstellt:



    B) Zusammenführen der drei Komponenten zu einem gemeinsamen Shapefile-Layer


    In Bild 3 zeigen die Pfeile auf die zusammenzuführenden Layer: Zugangsweg, Strasse, Rundweg.


    So erreicht man den Menüpunkt Vektorlayer zusammenführen:


    Als Nächstes versieht man die entsprechenden drei Zeilen mit einem Haken und akzeptiert mit OK (Bild 5:(

    Notiz: Dass die relevanten Eingabelayer unterschiedliche KBS besitzen, spielt hier keine Rolle!


    Bilder 6 bis 8 zeigen das weitere Vorgehen. Wichtig ist hier, dass ETRS89/UTM als Ziel-KBS angegeben wird.




    Als Ergebnis ist im Layerfenster links der Vektorlayer-Eintrag strasse_wege zu erkennen:


    Als Symbolisierung (Layereigenschaften) wählen wir eine dicke, schwarze Linie.

    Die Bilder 10, 11 zeigen, wie wir die Beschriftung des Layers vornehmen. Dabei wird der Beschriftungstext als Zeichenstring in einfache Anführungszeichen gesetzt:




    C) Erstellen eines Puffers um den gemeinsamen Shapefile-Layer

    Beidseitig soll nun ein 3 m breiter Puffer um den Linienlayer strasse_wege_zusammen gezogen werden. Das Ergebnis ist ein Shapefile-Layer. Wie wir dabei vorgehen, ist anhand der Bilder 12 bis 16 nachvollziehbar:






    Der Puffer wird durch den Bereich innerhalb der doppelten roten Linie repräsentiert:


    Eine Nachkontrolle mit Hilfe des Längen-Messwerkzeugs ergibt die verlangten +- 3 m = Gesamtbreite 6 m:

    Willkommen in Teil 38 der Forumsreihe „QGIS für Pilzfreunde“!


    Dieser Beitrag entstand mit QGIS 3.16 unter Windows 10.


    Hier die Übersicht über alle Teile dieser Forumsreihe.


    Heutiges Ziel:

    In den nächstfolgenden Teilen dieser Aufsatzreihe sollen Auswertungen inklusive der Dokumentation durchgeführt werden. Dies möchte ich hier erst einmal stichwortartig erläutern.



    Die Vorgehensweise im Einzelnen


    A) Das Koordinatenbezugssystem KBS

    B) Zur Verfügung stehende Quelldaten

    C) Für jede Aufgabe zu generierende Zieldaten

    D) Wichtige QGIS-Werkzeuge

    E) Beispielhafte Aufgabenstellungen

    F) Abschließende Dokumentation



    Los geht's:


    A) Das Koordinatenbezugssystem KBS


    Als KBS werden wir das Europäische Terrestrische Referenzsystem 1989 (ETRS89) in Verbindung mit der Universalen Transversalen Mercator (UTM)-Abbildung einsetzen, d.h. ETRS89/UTM. Für Baden-Württemberg ist das die Zone 32N, also

    ETRS89 / UTM Zone 32N = EPSG:25832.

    Vorteile: Einheitliche Geodatenbasis für Europa (löst Gauss-Krüger ab) Messungen in karthesischen Koordinaten in der Einheit Meter


    Bild 1 zeigt das gesamte Untersuchungsgebiet mit der OpenStreetMap als Basiskarte:




    B) Zur Verfügung stehende Quelldaten

    • Flächenlayer (Polygone), das sind die Flächen der „rohen“ Grundgebiete, „Quellflächen“
    • Linienlayer: Wege, Straßen, außerdem die Umrisslinien um die Polygone
    • Punktlayer bzw. Excel-Ausgangstabelle: das sind die einzelnen Fundpunkte, also die Pilzfunde


    Bild 2 zeigt die "inneren" Bereiche der Untersuchungsfläche:




    C) Für jede Aufgabenstellung zu generierende Zieldaten

    • Bestimmung der für die Aufgabenstellung relevanten „Zielfläche!
    • Berechnung der jeweiligen Umrisslänge und der Fläche
    • Räumliche Darstellung der zugehörigen Funde
    • Generierung der jeweiligen „Netto-Fundtabelle“ in Form einer csv-Datei


    D) Wichtige Software-Werkzeuge

    • SQL-Abfragen (Abfrage-Editor)
    • Vectorlayer zusammenführen
    • Vectorlayer verschneiden
    • Strecken und Flächen vermessen
    • Fehlerkorrekturen


    E) Beispielhafte Aufgaben/Fragestellunge

    • Funde der der baumfreien Bereiche (wurde bereits erledigt, siehe Teil 31)
    • Funde feuchter und nasser Bereiche unterhalb 669 mNN (wurde bereits erledigt, siehe Teil 35)
    • Funde längs Zugangsweg, Rundweg und Straße
    • Funde nach der Bodenart
    • Funde innerhalb des echten Torfstichs mit Ausnahme der Polytrichum-commune-Fazies
    • Mykorrhizapilzfunde innerhalb des NSG_1937
    • Pilzfunde im NSG_1983, mit Ausnahme des NSG_1937
    • Geografische Verteilung einer bestimmten Pilzart, z.B. Amanita fulva
    • Sprödblättlerfunde der trockenen Gebiete
    • Aphyllophorales bei einer best. Baumart (hier Moorbirke)
    • Funde im Areal einer Pflanzengesellschaft, z.B. im birkendominierten Kiefernwald
    • etc.


    F) Abschließende Dokumentation

    • Druckbares Format
    • Maßstab
    • Legende inklusive Nordpfeil
    • ...



    Das war's für heute!


    Viel Erfolg beim Nachvollziehen! :kaffee:

    Bernd




    Meine Ausrüstung vor Ort


    Android-Smartphone Moto G7 Plus mit folgenden, für die Kartierung benutzten Komponenten:

    • MeinePilze - Pilzbestimmungs-App zum Erstellen der Fundlisten etc. Die Funde sind automatisch georeferenziert.
    • Locus Map - GPS-App zur Darstellung des Kartierungsgebietes mit sämtlichen Pflanzengesellschaften, Biotopen, Tracks, Wegpunkten. Außerdem zur Erstellung von Tracks und georeferenzierten Fotos.



    Literatur


    Dierßen, B. & K. Dierßen (1984): Vegetation und Flora der Schwarzwaldmoore.‑ Beih. Veröff. Naturschutz Landschaftspflege Bad.‑Württ., 39: 1‑512

    Dierßen, K. (1990): Einführung in die Pflanzensoziologie (Vegetationskunde)

    Grossmann, A. (1985): Die Höheren Pflanzen und Moose des Bannwaldes Waldmoor-Torfstich, ihre Vergesellschaftung und ihre Standorte. In: Der Bannwald "Waldmoor‑Torfstich".‑ Mitt. forstl. Versuchs‑ und Forschungsanstalt Bad.‑Württ., "Reihe Waldschutzgebiete", 3: 29-51

    HAAS, H. & G. KOST (1985): Basidiomycetenflora des Bannwaldes "Waldmoor-Torfstich". In: Der Bannwald "Waldmoor‑Torfstich".‑ Mitt. forstl. Versuchs‑ und Forschungsanstalt Bad.‑Württ., Reihe Waldschutzgebiete, 3: 105-123

    Oberdorfer, E. (1992): Süddeutsche Pflanzengesellschaften - Teil I: Fels- und Mauergesellschaften, alpine Fluren, Wasser-, Verlandungs- und Moorgesellschaften.

    Oberdorfer, E. (1992): Süddeutsche Pflanzengesellschaften - Teil IV: Wälder und Gebüsche



    Glossar, Abürzungen


    ASCII - American Standard Code for Information Interchange

    Biotop - Charakteristischer Lebensraum in der Natur mit Tieren, Pflanzen und Pilzen

    Bulte - Über dem Wasserspiegel zeitweise überschwemmter Moorbereiche (Hoch- und Übergangsmoore) herausragende Erhebungen. Sie sind mit Moosen

    (Polytrichum, Sphagnum), Wollgräsern (Eriophorum).und/oder Moosbeeren (Oxycoccus) bewachsen.

    BW – Baden-Württemberg

    Canvas - Fenster; Landkarte; Anzeige; Leinwand; Kartenfenster

    CSV - Comma Separated Values; einfach strukturierte Textdatei

    DGFM - Deutsche Ges. für Mykologie

    DGM – Digitales Gekändemodell, Gebäude und Bewuchs sind eliminiert

    DGMx - Digitales Geländemodell mit x Metern Gitterweite

    DHDN - Deutsches Hauptdreiecks-Netz; Bessel-Ellipsoid mit dem Zentralpunkt Rauenberg; geodätisches Bezugssystetem "Datum" Potsdam

    DOM – Digitales Oberflächenmodell

    EPSG - European Petroleum Survey Group Geodesy

    ETRS89 / UTM (Universal transverse Mercator) - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, d.h. geeignet zum Messen von Strecken und Flächen kleinerer Areale, z.B. Strecken- und Flächenmessungen in Größenordnungen, die durch die topografischen Karten 1:25000, 1:50000, 1:100000 abgedeckt sind

    Fazies - Aspektwechsel innerhalb gleichartiger Bestände (Dierßen 1990)

    Feature-Layer (Eigenschaften-Layer) - Punkt-, Linien- oder Polygon-Layer (Flächen-Layer)

    Gauss-Krüger - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, allerdings inzwischen vielfach durch ETRS89 / UTM ersetzt worden

    Geodäsie - Wissenschaft von der Vermessung der Erdoberfläche

    Geografische Koordinaten - Sie beschreiben einen geografischen Punkt auf der Erdoberfläche in Grad (z.B. in Grad/Minuten/Sekunden oder Grad mit Nachkommastellen)

    Georeferenzierung (Geocodierung, Verortung, Geotagging) - Einen Datensatz, z.B. ein Foto oder eine Karte, mit Koordinaten versehen

    GIS – Geoinformationssystem

    GNSS - Global Navigation Satellite System

    Google Maps - Online-Kartendienst von Google LLC

    GPX (GPS eXchange Format) – für Datenaustausch mit GPS-Empfängern

    GRASS - Geographic Resources Analysis Support System

    HTML - Hypertext Markup Language

    KBS - Koordinatenbezugssystem

    Koordinatenbezugssysteme - Sie bestehen immer aus der Paarung Geodätischen Bezugssystem ("Datum") und dem Koordinatensystem, getrennt durch Schrägstrich. Gebräuchliche KBS:

    • DHDN / 3GK = Datum Potsdam / 3 Grad Streifensystem Gauss-Krüger
    • WGS84 / Lat-Lon = WGS84-Datum / Breitengrad-Längengrad
    • ETRS89 / UTM = ETRS89-Datum / UTM-Koordinatensystem

    KML (Keyhole Markup Language) - Austauschformat für Geodaten, vorgesehen für Google Earth (aber auch für GPS-Empfänger nutzbar)

    KMZ - dasselbe wie KML, lediglich in komprimierter Form

    Layer - Ebene

    Lidar (Light Detection And Ranging) – Laser-Scan der Geländeoberfläche

    LiMT – Linke Maustaste

    LUBW - Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg

    Map Canvas - Kartenfenster, also der Bereich, in dem die Karte angezeigt wird

    m.ü.NN. - Meter über Normal Null

    Multipolygon - Wenn die Objekte keine gemeinsame Grenze haben, wird ein Multipolygon-/Multipolylinien-/Multipunktobjekt erzeugt.

    ONB - Obere Naturschutzbehörde

    Open Data – Für jedermann frei nutzbar zur Verfügung gestellte Daten

    OSM – OpenStreetMap

    Passpunkte – Referenzpunkte beim Georeferenzieren von Karten

    PflGes - Pflanzengesellschaft

    Plugins - Programmerweiterungen

    Projektbereich - Gesamtbereich des QGIS-Projektes im Rechner, beinhaltet das gesamte "Ordnergebäude" inklusive der Projektdateien und aller Daten; hier in der Forumsreihe ist es der Ordner \_QGIS für Pilzfreunde\ mit sämtlichen Unterordnern und Dateien. Will man ein QGIS-Projekt auf einem anderen Rechner laufen lassen, so braucht man lediglich den Projektbereich zu kopieren!

    Projektdatei - Datei mit Endung .qgs, über die QGIS gestartet wird. Sie enthält die Projekteigenschaften, die Verknüpfungen zu den im Projekt enthaltenen Layern und vieles mehr. Sie enthält jedoch nicht die Daten

    Projiziertes KBS - entsteht durch Kartenprojektion in die Ebene. Beispiele UTM, Gauss-Krüger. Zum Messen geeignet.
    QGIS – Kostenfreies, sehr mächtiges GIS

    Pflanzengesellschaft - Spezifische Gruppe von Pflanzen mit gleichen ökolog. Ansprüchen und mit Wechselbeziehungen zueinander

    ReMT – Rechte Maustaste

    Rasterlayer - Layer, bestehend aus bildhaften, pixelcodierten Geodaten.

    Schummerung – Pseudo-3D-Darstellung durch Schattenwurf.

    Shape, Shapefile - Datei zum Darstellen von Punkten, Linien und Polygonen (Flächen).

    Tiles – Karten in Form sogenannter „Kacheln“.

    URL – ein Internet-Link oder die Adresse einer Website.

    Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen).

    UTM - Universal Transverse Mercator, siehe ETRS89.

    Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)

    Verschneidung - Überlagerung von zwei oder mehr Layern. Das Ergebnis beinhaltet sozusagen die Gemeinsamkeiten der Eingabelayer.

    WFS - Web Feature Service

    WGS84 - World Geodetic System 1984. Meistbenutztes Bezugssystem für geografische Koordinaten.

    WGS 84 EPSG:4326 – globales KBS, bei GPS-Empfängern verbreitet, nicht zum Messen geeignet

    WGS 84/ Pseudo-Mercator EPSG:3857 – globales KBS für WMS-Einbindungen, nicht zum Messen geeignet

    WMS (Web Map Service) – Internet-Schnittstelle für Landkarten



    Willkommen in Teil 37 der Forumsreihe „QGIS für Pilzfreunde“!


    Dieser Beitrag entstand mit QGIS 3.16 unter Windows 10.


    Hier die Übersicht über alle Teile dieser Forumsreihe.


    Heutiges Ziel: Wir wollen - ausgehend vom letzten Teil - die Umrisslinie eines Polygons manuell nachzeichnen und beschriften. Hintergrund: Zur Untersuchungsfläche nsg_1937 ist nur das Polygon, d.h. die Fläche, vorhanden. Um aber eine Beschriftung am Rand der Fläche zu realisieren, wird der Umriss als Linienlayer benötigt.


    Die Vorgehensweise im Einzelnen


    A) Erstellen des Linienlayers für den Umriss

    B) Manuelles Zeichnen des Umrisses

    C) Beschriftung der Umrisslinie


    Los geht's:


    A) Erstellen des Linienlayers für den Umriss


    Wenn wir links im Layerfenster den Ordner NSG_1937 = Alter Bannwald aufklappen, erkennen wir, dass nur das Polygon nsg_1937_flaeche vorhanden ist (Bild 1). Um den Umriss zu zeichnen, selektieren wir den Ordner (1) und wählen den Menüpunkt Layer > Layer erstellen > Neuer Shapedatei-Layer (2):


    Im erscheinenden Untermenü Neuer Shapedatei-Layer selektieren wir Linie, denn bei dem zu zeichnenden Umriss handelt es sich um einen Linienlayer:


    Als Nächstes selektieren wir das KBS, z.B. EPSG:4326 = WGS84/lat-lon, und clicken den Browser-Button, um Ort und Bezeichnung der zu erstellenden Shapedatei festzulegen:


    Wir navigieren zu dem im Projektbereich dafür von uns vorgesehenen Ordner und geben nsg_1937_umriss ein. Dann wird noch der Speicher-Button geclickt:


    Wir sehen für diesen Layer nur ein einziges Feld umriss vor und tragen den Namen ein (1). Als Länge reichen 20 Zeichen aus (2). Nun fügen wir dieses Feld zur Feldiste hinzu (3):


    Es wird in die Feldliste übernommen, und wir können die Layer-Erstellung mit OK abschließen:



    B) Manuelles Zeichnen des Umrisses


    Als Ergebnis sehen wir den Linienlayer im Layerfenster (1).

    Um nun die Linie zu zeichnen, selektieren wir den Linienlayer (1), schalten in den Editiermodus um (2), und clicken auf Linienobjekt hinzufügen (3) und aktivieren die Einrastfunktion (4):


    Im Kartenfenster nimmt der Cursor jetzt die Form eines kleinen Kreises mit innenliegendem Kreuz an. Kommen wir in die Nähe eines Stützpunktes des Flächenlayers, so wird dieser durch ein kleines Quadrat hervorgehoben (1). Der Übersichtlichkeit halber schaltet man sämtliche Layer unter Ausnahme von nsg_1937_umriss und nsg_1937_flaeche unsichtbar.


    Nun kann das Zeichnen beginnen: Dazu fahren wir mit dem Cursor nacheinander alle Stützpunkte der Fläche an und führen jeweils einen Linksclick durch (1) ... (4) ...


    Haben wir die "Runde" beendet (1), so schließen wir den Zeichenvorgang mit einem Rechtsclick außerhalb des relevanten Bereiches ab (2):


    Im erscheinenden kleinen Menü die Zeichenfolge nsg_1937 (1) eintragen und mit OK abschließen (2):


    Durch einen Doppelclick im Layerfenster auf nsg_1937_umriss (1) gelangen wir in die Layereigenschaften und ordnen dem Umriss eine dicke Linie (2), z.B. in schwarz (3) zu.

    Dann zum Anschauen auf Anwenden (4) clicken und falls akzeptabel, mit OK (5) abschließen:


    Nun noch die Layoutänderungen speichern (1) und den Editiermodus verlassen (2):



    C) Beschriften derUmrisslinie


    Nun können wir alle wichtigen Layer wieder sichtbar schalten.

    Ein Doppelclick auf den Linienlayer im Layerfenster öffnet die Layereigenschaften und wir selektieren dort den Bereich Beschriftungen:


    Im sich öffnenden Beschriftungs-Menü selektieren wir als Erstes den Textbereich (1), tragen bei Wert den anzuzeigenden Beschriftungstext 'nsg_1937' (in einfachen Hochkommata) ein (2), selektieren als Textgröße 10 und clicken zum Übernehmen auf Anwenden:


    Als Nächstes selektieren wir das Untermenü Platzierung (1), wählen dort den Modus Parallel, haken Unter Linie an (2), kontrollieren via Anwenden (3) und schließen mit OK (4) ab:



    Hier das Endergebnis:



    Das war's für heute!



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    Bernd




    Meine Ausrüstung vor Ort


    Android-Smartphone Moto G7 Plus mit folgenden, für die Kartierung benutzten Komponenten:

    • MeinePilze - Pilzbestimmungs-App zum Erstellen der Fundlisten etc. Die Funde sind automatisch georeferenziert.
    • Locus Map - GPS-App zur Darstellung des Kartierungsgebietes mit sämtlichen Pflanzengesellschaften, Biotopen, Tracks, Wegpunkten. Außerdem zur Erstellung von Tracks und georeferenzierten Fotos.



    Literatur


    Dierßen, B. & K. Dierßen (1984): Vegetation und Flora der Schwarzwaldmoore.‑ Beih. Veröff. Naturschutz Landschaftspflege Bad.‑Württ., 39: 1‑512

    Dierßen, K. (1990): Einführung in die Pflanzensoziologie (Vegetationskunde)

    Grossmann, A. (1985): Die Höheren Pflanzen und Moose des Bannwaldes Waldmoor-Torfstich, ihre Vergesellschaftung und ihre Standorte. In: Der Bannwald "Waldmoor‑Torfstich".‑ Mitt. forstl. Versuchs‑ und Forschungsanstalt Bad.‑Württ., "Reihe Waldschutzgebiete", 3: 29-51

    HAAS, H. & G. KOST (1985): Basidiomycetenflora des Bannwaldes "Waldmoor-Torfstich". In: Der Bannwald "Waldmoor‑Torfstich".‑ Mitt. forstl. Versuchs‑ und Forschungsanstalt Bad.‑Württ., Reihe Waldschutzgebiete, 3: 105-123

    Oberdorfer, E. (1992): Süddeutsche Pflanzengesellschaften - Teil I: Fels- und Mauergesellschaften, alpine Fluren, Wasser-, Verlandungs- und Moorgesellschaften.

    Oberdorfer, E. (1992): Süddeutsche Pflanzengesellschaften - Teil IV: Wälder und Gebüsche



    Glossar, Abürzungen


    ASCII - American Standard Code for Information Interchange

    Biotop - Charakteristischer Lebensraum in der Natur mit Tieren, Pflanzen und Pilzen

    Bulte - Über dem Wasserspiegel zeitweise überschwemmter Moorbereiche (Hoch- und Übergangsmoore) herausragende Erhebungen. Sie sind mit Moosen

    (Polytrichum, Sphagnum), Wollgräsern (Eriophorum).und/oder Moosbeeren (Oxycoccus) bewachsen.

    BW – Baden-Württemberg

    Canvas - Fenster; Landkarte; Anzeige; Leinwand; Kartenfenster

    CSV - Comma Separated Values; einfach strukturierte Textdatei

    DGFM - Deutsche Ges. für Mykologie

    DGM – Digitales Gekändemodell, Gebäude und Bewuchs sind eliminiert

    DGMx - Digitales Geländemodell mit x Metern Gitterweite

    DHDN - Deutsches Hauptdreiecks-Netz; Bessel-Ellipsoid mit dem Zentralpunkt Rauenberg; geodätisches Bezugssystetem "Datum" Potsdam

    DOM – Digitales Oberflächenmodell

    EPSG - European Petroleum Survey Group Geodesy

    ETRS89 / UTM (Universal transverse Mercator) - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, d.h. geeignet zum Messen von Strecken und Flächen kleinerer Areale, z.B. Strecken- und Flächenmessungen in Größenordnungen, die durch die topografischen Karten 1:25000, 1:50000, 1:100000 abgedeckt sind

    Fazies - Aspektwechsel innerhalb gleichartiger Bestände (Dierßen 1990)

    Feature-Layer (Eigenschaften-Layer) - Punkt-, Linien- oder Polygon-Layer (Flächen-Layer)

    Gauss-Krüger - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, allerdings inzwischen vielfach durch ETRS89 / UTM ersetzt worden

    Geografische Koordinaten - Sie beschreiben einen geografischen Punkt auf der Erdoberfläche in Grad (z.B. in Grad/Minuten/Sekunden oder Grad mit Nachkommastellen)

    Georeferenzierung (Geocodierung, Verortung, Geotagging) - Einen Datensatz, z.B. ein Foto oder eine Karte, mit Koordinaten versehen

    GIS – Geoinformationssystem

    GNSS - Global Navigation Satellite System

    Google Maps - Online-Kartendienst von Google LLC

    GPX (GPS eXchange Format) – für Datenaustausch mit GPS-Empfängern

    GRASS - Geographic Resources Analysis Support System

    HTML - Hypertext Markup Language

    KBS - Koordinatenbezugssystem

    Koordinatenbezugssysteme - Sie bestehen immer aus der Paarung Geodätischen Bezugssystem ("Datum") und dem Koordinatensystem, getrennt durch Schrägstrich. Gebräuchliche KBS:

    • DHDN / 3GK = Datum Potsdam / 3 Grad Streifensystem Gauss-Krüger
    • WGS84 / Lat-Lon = WGS84-Datum / Breitengrad-Längengrad
    • ETRS89 / UTM = ETRS89-Datum / UTM-Koordinatensystem

    KML (Keyhole Markup Language) - Austauschformat für Geodaten, vorgesehen für Google Earth (aber auch für GPS-Empfänger nutzbar)

    KMZ - dasselbe wie KML, lediglich in komprimierter Form

    Layer - Ebene

    Lidar (Light Detection And Ranging) – Laser-Scan der Geländeoberfläche

    LiMT – Linke Maustaste

    LUBW - Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg

    Map Canvas - Kartenfenster, also der Bereich, in dem die Karte angezeigt wird

    m.ü.NN. - Meter über Normal Null

    Multipolygon - Wenn die Objekte keine gemeinsame Grenze haben, wird ein Multipolygon-/Multipolylinien-/Multipunktobjekt erzeugt.

    ONB - Obere Naturschutzbehörde

    Open Data – Für jedermann frei nutzbar zur Verfügung gestellte Daten

    OSM – OpenStreetMap

    Passpunkte – Referenzpunkte beim Georeferenzieren von Karten

    PflGes - Pflanzengesellschaft

    Plugins - Programmerweiterungen

    Projektbereich - Gesamtbereich des QGIS-Projektes im Rechner, beinhaltet das gesamte "Ordnergebäude" inklusive der Projektdateien und aller Daten; hier in der Forumsreihe ist es der Ordner \_QGIS für Pilzfreunde\ mit sämtlichen Unterordnern und Dateien. Will man ein QGIS-Projekt auf einem anderen Rechner laufen lassen, so braucht man lediglich den Projektbereich zu kopieren!

    Projektdatei - Datei mit Endung .qgs, über die QGIS gestartet wird. Sie enthält die Projekteigenschaften, die Verknüpfungen zu den im Projekt enthaltenen Layern und vieles mehr. Sie enthält jedoch nicht die Daten

    Projiziertes KBS - entsteht durch Kartenprojektion in die Ebene. Beispiele UTM, Gauss-Krüger. Zum Messen geeignet.
    QGIS – Kostenfreies, sehr mächtiges GIS

    Pflanzengesellschaft - Spezifische Gruppe von Pflanzen mit gleichen ökolog. Ansprüchen und mit Wechselbeziehungen zueinander

    ReMT – Rechte Maustaste

    Rasterlayer - Layer, bestehend aus bildhaften, pixelcodierten Geodaten.

    Schummerung – Pseudo-3D-Darstellung durch Schattenwurf.

    Shape, Shapefile - Datei zum Darstellen von Punkten, Linien und Polygonen (Flächen).

    Tiles – Karten in Form sogenannter „Kacheln“.

    URL – ein Internet-Link oder die Adresse einer Website.

    Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen).

    UTM - Universal Transverse Mercator, siehe ETRS89.

    Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)

    Verschneidung - Überlagerung von zwei oder mehr Layern. Das Ergebnis beinhaltet sozusagen die Gemeinsamkeiten der Eingabelayer.

    WFS - Web Feature Service

    WGS84 - World Geodetic System 1984. Meistbenutztes Bezugssystem für geografische Koordinaten.

    WGS 84 EPSG:4326 – globales KBS, bei GPS-Empfängern verbreitet, nicht zum Messen geeignet

    WGS 84/ Pseudo-Mercator EPSG:3857 – globales KBS für WMS-Einbindungen, nicht zum Messen geeignet

    WMS (Web Map Service) – Internet-Schnittstelle für Landkarten

    Willkommen in Teil 36 der Forumsreihe „QGIS für Pilzfreunde“!


    Dieser Beitrag entstand mit QGIS 3.16 unter Windows 10.


    Hier die Übersicht über alle Teile dieser Forumsreihe.


    Heutiges Ziel: Wir wollen - ausgehend vom letzten Teil - die Untersuchungsfläche derart modifizieren, dass die einzelnen Areale unmittelbar aneinandergrenzen. Es geht darum, weder Lücken noch Überschneidungen zuzulassen.


    Die Vorgehensweise im Einzelnen


    A) Installation der aktuellen QGIS-Version

    B) Das Koordinatensystem

    C) Das Plugin "Topologie-Prüfung"

    D) Lücken und Überschneidungen manuell beseitigen


    Los geht's:



    A) Installation der aktuellen QGIS-Version


    Bild 1 zeigt unser Projekt, allerdings bereits mit der neuen QGIS-Version 3.16




    Bild 2 zeigt, welche Versionen zum Installieren zur Verfügung stehen, jeweis in 32 Bit und 64 Bit.

    Entweder man nimmt die aktuelle Version 3.16 (A) oder die langzeitstabile Version 3.10 (B).

    Zur Version 3.16 gibt es hier eine ausführliche Dokumentation.

    Die Internetseite für die Installation: QGIS herunterladen.





    B) Das Koordinatensystem


    Bild 3 zeigt, wie das hier verwendete KBS ETRS89/UTM Zone 32N (EPSG 25832) installiert wird.

    Unten rechts den Button doppelclicken (1), worauf das Untermenü "Projektionseigenschaften - KBS" geöffnet wird. Dort ganz oben im Suchfenster "25832" eingeben (2). Jetzt sieht man den durch dieses KBS abgedeckten Geobereich als rosa Streifen. Weiter geht es mit (3) und (4). Dieses KBS hat den Vorteil, dass man in der Einheit Meter messen kann, was für uns wichtig ist:





    C) Das Plugin "Topologie-Prüfung"


    Mit Hilfe dieses Plugins lassen sich die Polygone eines Projektes auf Lücken, Überschneidungen und andere Fehler in der Topologie untersuchen.


    Im Folgenden soll nur angedeutet werden, wie man das Plugin installiert und aktiviert. Wer direkt mit dem manuellen Editieren fortfahren möchte, überspringt dieses Kapitel und macht direkt bei D) weiter.


    Die Installation zeigt Bild 4: Man clickt also auf Erweiterungen (1), gibt im sich öffnenden Menü im Suchfenster topologie ein und übernimmt das Plugin via (3) und (4):


    Bild 5 zeigt einen Ausschnitt der Projektkarte, in dem man zwei Lücken und eine Überlappung erkennt.

    Das Prüfungsfenster des Plugins wird geöffnet, indem man auf den zugeordneten Button clickt. (Das Browser-Fenster hatte ich vorher nach links unter das Layer-Fensters gezogen.):


    Clickt man im Topologie-Prüfungsfenster auf das Konfigurieren-Werkzeug (Symbol eines Schraubenschlüssels), so öffnet sich ein Menü Topologieeinstellungen, in dem man Regeln zur Prüfung auf Topologiefehler selektieren kann:




    D) Lücken und Überschneidungen manuell beseitigen


    Ziel ist es, die beiden Lücken und die Überschneidung zu beseitigen. Das soll mit folgenden Verschiebungen geschehen, siehe Bild 7:

    • 1 nach 0
    • 4 nach 3
    • 2 nach 0
    • 5 nach 3

    Im Menü müssen noch die relevanten Parameter eingestellt werden, das sind die Buttons und Aufklapplisten im rot eingezeichneten Rechteck. Von links nach rechts, entsprechend der Beschriftung 1 bis 10 in Bild 7:

    1. Einrasten einschalten; ohne die Einrastfunktion geht es nicht.
    2. Alle Layer aktivieren, denn die Einrastfunktion soll auf allen sichtbaren Layern stattfinden können.
    3. Sowohl Stützpunkt als auch Segment aktivieren, da das Einrasten auf beiden Elementen möglich sein soll.
    4. Als Einrasttoleranz einen Wert zwischen 10 bis 30 Einheiten selektieren. Hier muss man evtl. experimentieren!
    5. Als Einheit selektieren wir px (= Pixel).
    6. Topologisches Editieren aktivieren.
    7. Erweiterte Konfiguration bleibt deaktiviert.
    8. Einrasten auf Schnittpunkte aktivieren: wir wollen auch an stützpunktlosen Schnittpunkten einrasten können.
    9. Spurverfolgung bleibt deaktiviert.
    10. Auch dieser Button bleibt deaktiviert.



    Nun zu Bild 8:

    Es müssen im Layer-Fenster (links) die drei relevanten Polygone vpd_flaeche, vph_flaeche und vps_flaeche angehakt, d.h. sichtbar gemacht werden.

    Da vps_flaeche editiert werden soll, wird sie im Layer-Fenster auch noch angeclickt, d.h. aktiviert (1).

    Der Editier-Modus wird eingeschaltet (2) und das Knotenwerkzeug (aktueller Layer) selektiert. Daraufhin nimmt der Mauszeiger die Form eines Kreuzes an.

    Bewegt man den Mauszeiger im Bereich der vps_flaeche, werden sämtliche Knoten dieses Polygons als Punkte hervorgehoben. Wir sehen die Reaktion, wenn man den Mauszeiger in den Bereich des unteren Segnments von vps_flaeche hineinbewegt (4).



    Wichtig: Das Knotenwerkzeug wurde ab QGIS 3.0 überarbeitet und umbenannt. Es arbeitet jetzt nach dem Click - Click - Prinzip, wie es in den folgenden Bildern zu sehen ist:

    Als Erstes wird der Mauszeiger in die Nähe von Knoten 1 bewegt, bis im Knoten ein rotes x erscheint.

    Es ist durchaus möglich, dass dies nicht auf Anhieb klappt. Dann am besten verschiedene Werte der Einrasttoleranz (siehe oben) ausprobieren!

    Nun einen ersten Linksclick durchführen:



    Nun wird der Mauszeiger in Richtung auf den Knoten 0 bewegt, worauf eine dünne, gestrichelte Linie mitgeführt wird (in Bild 10 ganz schwach erkennbar). Sobald an Knoten 0 ein rotes x erscheint, clicken wir ein zweites Mal:



    Durch diesen zweiten Linksclick wird Knoten 1 automatisch korrekt umplatziert:



    In entsprechender Art und Weise verschieben wir Knoten 4 zum Knoten 3 hin. Das Ergebnis zeigt das nächste Bild (1). Nun müssen die beiden Änderungen von vps_fläche gespeichert werden (2):



    Nun wird das Polygon vph_flaeche editiert: Im Layerfenster bleiben die relevanten drei Polygone weiterhin sichtbar geschaltet, d.h. angehakt. Wir selektieren vph_flaeche durch Anclicken (1). Dann platzieren wir Knoten 2 auf die Position von Knoten 0 (2) und Knoten 5 auf die Position von Knoten 3 (3). Bild 13 zeigt das Ergebnis:



    Wir schließen das Editieren ab, indem wir die Änderungen von vph_flaeche speichern (1) und dann den Editiermodus verlassen (2):



    Abschließend im Layer-Fenster alle wichtigen Polygone und den Basislayer OSM wieder sichtbar machen (anhaken):




    Das war's!



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    Bernd




    Meine Ausrüstung vor Ort


    Android-Smartphone Moto G7 Plus mit folgenden, für die Kartierung benutzten Komponenten:
    MeinePilze - Pilzbestimmungs-App zum Erstellen der Fundlisten etc. Die Funde sind automatisch georeferenziert. Locus Map - GPS-App zur Darstellung des Kartierungsgebietes mit sämtlichen Pflanzengesellschaften, Biotopen, Tracks, Wegpunkten. Außerdem zur Erstellung von Tracks und georeferenzierten Fotos
    Easy Voice Recorder - App für zusätzliche Audio-Notizen.



    Literatur


    Dierßen, B. & K. Dierßen (1984): Vegetation und Flora der Schwarzwaldmoore.‑ Beih. Veröff. Naturschutz Landschaftspflege Bad.‑Württ., 39: 1‑512

    Dierßen, K. (1990): Einführung in die Pflanzensoziologie (Vegetationskunde)

    Grossmann, A. (1985): Die Höheren Pflanzen und Moose des Bannwaldes Waldmoor-Torfstich, ihre Vergesellschaftung und ihre Standorte. In: Der Bannwald "Waldmoor‑Torfstich".‑ Mitt. forstl. Versuchs‑ und Forschungsanstalt Bad.‑Württ., "Reihe Waldschutzgebiete", 3: 29-51

    HAAS, H. & G. KOST (1985): Basidiomycetenflora des Bannwaldes "Waldmoor-Torfstich". In: Der Bannwald "Waldmoor‑Torfstich".‑ Mitt. forstl. Versuchs‑ und Forschungsanstalt Bad.‑Württ., Reihe Waldschutzgebiete, 3: 105-123

    Oberdorfer, E. (1992): Süddeutsche Pflanzengesellschaften - Teil I: Fels- und Mauergesellschaften, alpine Fluren, Wasser-, Verlandungs- und Moorgesellschaften.

    Oberdorfer, E. (1992): Süddeutsche Pflanzengesellschaften - Teil IV: Wälder und Gebüsche



    Glossar, Abürzungen


    ASCII - American Standard Code for Information Interchange

    Biotop - Charakteristischer Lebensraum in der Natur mit Tieren, Pflanzen und Pilzen

    Bulte - Über dem Wasserspiegel zeitweise überschwemmter Moorbereiche (Hoch- und Übergangsmoore) herausragende Erhebungen. Sie sind mit Moosen

    (Polytrichum, Sphagnum), Wollgräsern (Eriophorum).und/oder Moosbeeren (Oxycoccus) bewachsen.

    BW – Baden-Württemberg

    Canvas - Fenster; Landkarte; Anzeige; Leinwand; Kartenfenster

    CSV - Comma Separated Values; einfach strukturierte Textdatei

    DGFM - Deutsche Ges. für Mykologie

    DGM – Digitales Gekändemodell, Gebäude und Bewuchs sind eliminiert

    DGMx - Digitales Geländemodell mit x Metern Gitterweite

    DOM – Digitales Oberflächenmodell

    EPSG - European Petroleum Survey Group Geodesy

    ETRS89 / UTM (Universal transverse Mercator) - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, d.h. geeignet zum Messen von Strecken und Flächen kleinerer Areale, z.B. Strecken- und Flächenmessungen auf topografischen Karten 1:25000, 1:50000, 1:100000.

    Fazies - Aspektwechsel innerhalb gleichartiger Bestände (Dierßen 1990)

    Feature-Layer (Eigenschaften-Layer) - Punkt-, Linien- oder Polygon-Layer (Flächen-Layer)

    Gauss-Krüger - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, allerdings inzwischen vielfach durch ETRS89 / UTM ersetzt worden

    Geografische Koordinaten - Sie beschreiben einen geografischen Punkt auf der Erdoberfläche in Grad (z.B. in Grad/Minuten/Sekunden oder Grad mit Nachkommastellen)

    Georeferenzierung (Geocodierung, Verortung, Geotagging) - Einen Datensatz, z.B. ein Foto oder eine Karte, mit Koordinaten versehen

    GIS – Geoinformationssystem

    GNSS - Global Navigation Satellite System

    Google Maps - Online-Kartendienst von Google LLC

    GPX (GPS eXchange Format) – für Datenaustausch mit GPS-Empfängern

    GRASS - Geographic Resources Analysis Support System

    HTML - Hypertext Markup Language

    KBS - Koordinatenbezugssystem

    Koordinatenbezugssysteme - Sie bestehen immer aus der Paarung Geodätischen Bezugssystem ("Datum") und dem Koordinatensystem, getrennt durch Schrägstrich. Gebräuchliche KBS:

    • DHDN / 3GK = Datum Potsdam / 3 Grad Streifensystem Gauss-Krüger
    • WGS84 / Lat-Lon = WGS84-Datum / Breitengrad-Längengrad
    • ETRS89 / UTM = ETRS89-Datum / UTM-Koordinatensystem

    KML (Keyhole Markup Language) - Austauschformat für Geodaten, vorgesehen für Google Earth (aber auch für GPS-Empfänger nutzbar)

    KMZ - dasselbe wie KML, lediglich in komprimierter Form

    Layer - Ebene

    Lidar (Light Detection And Ranging) – Laser-Scan der Geländeoberfläche

    LiMT – Linke Maustaste

    LUBW - Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg

    Map Canvas - Kartenfenster, also der Bereich, in dem die Karte angezeigt wird

    m.ü.NN. - Meter über Normal Null

    Multipolygon - Wenn die Objekte keine gemeinsame Grenze haben, wird ein Multipolygon-/Multipolylinien-/Multipunktobjekt erzeugt.

    ONB - Obere Naturschutzbehörde

    Open Data – Für jedermann frei nutzbar zur Verfügung gestellte Daten

    OSM – OpenStreetMap

    Passpunkte – Referenzpunkte beim Georeferenzieren von Karten

    PflGes - Pflanzengesellschaft

    Plugins - Programmerweiterungen

    Projektbereich - Gesamtbereich des QGIS-Projektes im Rechner, beinhaltet das gesamte "Ordnergebäude" inklusive der Projektdateien und aller Daten; hier in der Forumsreihe ist es der Ordner \_QGIS für Pilzfreunde\ mit sämtlichen Unterordnern und Dateien. Will man ein QGIS-Projekt auf einem anderen Rechner laufen lassen, so braucht man lediglich den Projektbereich zu kopieren!

    Projektdatei - Datei mit Endung .qgs, über die QGIS gestartet wird. Sie enthält die Projekteigenschaften, die Verknüpfungen zu den im Projekt enthaltenen Layern und vieles mehr. Sie enthält jedoch nicht die Daten

    Projiziertes KBS - entsteht durch Kartenprojektion in die Ebene. Beispiele UTM, Gauss-Krüger. Zum Messen geeignet.
    QGIS – Kostenfreies, sehr mächtiges GIS

    Pflanzengesellschaft - Spezifische Gruppe von Pflanzen mit gleichen ökolog. Ansprüchen und mit Wechselbeziehungen zueinander

    ReMT – Rechte Maustaste

    Rasterlayer - Layer, bestehend aus bildhaften, pixelcodierten Geodaten.

    Schummerung – Pseudo-3D-Darstellung durch Schattenwurf.

    Shape, Shapefile - Datei zum Darstellen von Punkten, Linien und Polygonen (Flächen).

    Tiles – Karten in Form sogenannter „Kacheln“.

    URL – ein Internet-Link oder die Adresse einer Website.

    Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen).

    UTM - Universal Transverse Mercator, siehe ETRS89.

    Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)

    Verschneidung - Überlagerung von zwei oder mehr Layern. Das Ergebnis beinhaltet sozusagen die Gemeinsamkeiten der Eingabelayer.

    WFS - Web Feature Service

    WGS84 - World Geodetic System 1984. Meistbenutztes Bezugssystem für geografische Koordinaten.

    WGS 84 EPSG:4326 – globales KBS, bei GPS-Empfängern verbreitet, nicht zum Messen geeignet

    WGS 84/ Pseudo-Mercator EPSG:3857 – globales KBS für WMS-Einbindungen, nicht zum Messen geeignet

    WMS (Web Map Service) – Internet-Schnittstelle für Landkarten


    Hallo Pablo!


    Jetzt habe ich mal versuchsweise einen Sporenabwurf von Flammulina spec. (F. velutipes oder F. elastica) in einen Tropfen Leitungswasser gegeben und dazu eine Spur Phloxin-B (nur eine winzige "Verunreinigung" auf einer Präpariernadel). Es scheint, dass die Sporen das Phloxin geradezu magisch anziehen und sich rötlich verfärben, so dass sie gut sichtbar sind. Das umgebende Wasser bleibt ungefärbt. Was wichtig ist: die Maße entsprechen hierbei den in Wasser gemessenen.


    Das deckt sich in etwa mit deiner Vorgehensweise. Ich habe Phloxin gewählt, weil es das Cytoplasma anfärbt.



    L.G. - Bernd

    Hallo Stefan,


    manchmal hat man nur wenige ausgeworfene Sporen auf dem Objektträger (Porlinge, stereoide Pilze). Wenn die Sporen dann auch noch hyalin und dünnwandig sind, findet man sie kaum.

    Dann muss man wohl anfärben, um sie zu finden. Aber die Maße dürfen sich dabei nicht gegenüber Wasser ändern, ein echtes Problem.:(

    Zum Auffinden hilft es manchmal, aber nicht immer, die Aperturblende am Mikroskop weit zu schließen.


    Viele Grüße

    Bernd

    Hallo miteinander,


    in welchem Medium messt ihr Pilzsporen, welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

    • Worin bekommt man Maße von Länge, Breite, Schlankheitsgrad, Volumen, die mit denen in Wasser vergleichbar sind?
    • Nimmt man Leitungswasser oder dest./dem. Wasser?
    • Vom Frischpilz oder vom Exsikkat?
    • Wie färbt man sehr dünnwandige, kleine Sporen an, ohne dass sich die Maße gegenüber den Maßen in Wasser ändern?


    Mein eigener Wissensstand ist folgender:

    • Man sollte nur ausgefallende, repräsentative Sporen (Appendix seitlich sichtbar) messen.
    • Josef Christan (Christan, J. (2008): Die Gattung Ramaria in Deutschland, S. 75) misst Ramaria-Sporen nur vom Exsikkat, und zwar in Wasser oder in L4 nach Clémençon.
    • Täublings- und Milchlingssporen misst man in Melzers Reagenz.
    • Ich selber messe, abgesehen von Russula, Lactarius, Lactifluus, in Leitungswasser oder in GSM nach Clémençon.
    • Messe ich sehr schlanke Sporen, z.B. Flammulina elastica, in Phloxin-B, so ändern sich die Maße gegenüber denen in Wasser (Länge, Schlankheitsgrad).

    Bin gespannt auf eure Erfahrungen.:)


    Viele Grüße

    Bernd

    Hallo Pablo und Andreas!


    Im Erb-Mattheis finde ich als sauer reagierendes Aufweichmittel zum einen Milchsäure, zum anderen Lactophenol. Anstelle von Lactophenol kann man wohl Lactoglyzerin nehmen, das ist nicht so giftig. Lactoglyzerin habe ich da, Versuche stehen aber noch an.:kaffee:

    Einen herzlichen Gruß - bleibt gesund!

    Bernd