Hallo Josef (und alle anderen, die dies lesen):
es wäre für mich hilfreich, wenn ihr mir mitteilen würdet, was eurer Meinung nach weitere interessante Auswertungen wären.
Die könnte ich später mit in den Atlas hineinnehmen!
Herzliche Grüße
Bernd
Hallo Josef (und alle anderen, die dies lesen):
es wäre für mich hilfreich, wenn ihr mir mitteilen würdet, was eurer Meinung nach weitere interessante Auswertungen wären.
Die könnte ich später mit in den Atlas hineinnehmen!
Herzliche Grüße
Bernd
Liebe Naturfreunde,
im kommenden Winter möchte ich die Themenreihe abschließen. Was fehlt noch:
A) Einige wichtige Auswertungen mit den vorhandenen Pilz-Funddaten.
B) Das Kartenlayout.
Hierbei werden die Auswertungen in eine vorzeigbare Form gebracht.
Dazu gehören eine Legende, ein Maßstabsbalken, der Nordpfeil.
Schließlich entsteht so ein ausdruckbarer Atlas, als Teil einer größeren Veröffentlichung dienen kann.
Also dann - bis zum Ende der Pilzsaison - alles Gute!
Bernd
P.s.: Hier geht's zur Themenübersicht
Hallo Harald,
deine Sichtweise ist mir völlig klar. Aber hier ist die Aufgabenstellung eine andere: Es soll mit Rücksicht auf die einzelnen Pflanzengesellschaften, die im Gebiet kleinräumig wechseln, kartiert werden. Ein wesentlich genaueres GNSS wäre da von Vorteil. Beispielsweise ließen sich die einzelnen Myzelien bei späteren Begehungen wieder problemlos auffinden.
Zur Kartierung nach Pflanzengesellschaften im gleichen NSG siehe: "HAAS, H. & G. KOST (1985): Basidiomycetenflora des Bannwaldes Waldmoor-Torfstich".
L.G. - Bernd
Hallo Chris,
falls Anwendung und Zusammensetzung von Ethanolglycerin (Aethanol-Glyzerin) noch unklar sein sollte, bitte in Z. Mykol. 52(1), 1986, S. 64 nachschlagen. Dort ist alles ausführlich beschrieben.
Clemencon verwendet es in Mischung mit KANA-Puffer als sauer reagierendes Aufweichmittel.
L.G. - Bernd
Willkommen in Teil 35 der Forumsreihe „QGIS für Pilzfreunde“!
Dieser Beitrag entstand mit QGIS 3.10.4-A unter Windows 10.
Hier die Übersicht über alle Teile dieser Forumsreihe.
Ich möchte dringend empfehlen, die QGIS-Version 3.10.4 "long time release repository (most stable)" zu verwenden (Stand Mai 2020).
Heutiges Ziel: Wir wollen mit dem im letzten Teil erzeugten Rasterlayer die Funde feuchter, nasser und Oberflächenwasser führender Bereiche generieren.
Vorüberlegungen:
Der im letzten Teil erzeugte Rasterlayer WT_DGM1_kleiner_669m besteht aus zwei großen Bereichen. Uns interessiert der südwestliche Teil, in dem der Hintere Rotenbach das Gebiet entwässert. Wir haben es hier mit feuchten, nassen und auch Oberflächenwasser führenden Arealen zu tun.
Um die Pilzfunde dieses Gebietes herauszuarbeiten, ist allerdings eine umfangreiche Layer-Umformung erforderlich
Die Vorgehensweise im Einzelnen:
A) Den Rasterlayer mit Hilfe des Plugins Serval kleinräumig editieren
B) Den Rasterlayer so zuschneiden, dass nur noch der Südwestteil übrig bleibt
C) Vektorisieren des Rasterlayers
D) Verschneiden aller Funde mit dem Vektorlayer
E) Export der resultierenden Funde als csv-Textfile
Los geht's:
A) Den Rasterlayer mit Hilfe des Plugins Serval kleinräumig editieren
Wenn man sich den Rasterlayer WT_DGM1_kleiner_669m genauer anschaut, erkennt man, insbesondere an den Rändern, kleine inselartige Bereiche, die man an ihre Umgebung anpassen sollte. Anderenfalls würden sich später bei der Wandlung in ein Vektorlayer zu viele Einzelflächen ergeben.
Das Plugin Serval ist speziell für derartige Anpassungen vorgesehen. Wir müssen es allerdings erst installieren:
Nach der Installation ergibt sich ein kleiner Werkzeugkasten, den wir mitten ins Bild ziehen:
Von den vier zur Verfügung stehenden Werkzeugen werden wir zwei benutzen. Das erste ist der Drawing Mode:
Wir clicken auf den entsprechenden Button, worauf der Cursor die Form des Werkzeugs annimmt, geben ins Wertefeld 1,0000 ein und clicken bei hoher Zoomstufe auf alle Pixelpositionen, die grün werden und somit zum Layer hinzugefügt werden sollen. Hier ein kleiner, zungenförmiger Bereich, der in dieser Weise von grau nach grün wechseln soll:
Nach Fertigstellung dieses Details sieht die Stelle so aus:
Andererseits ist weiter oberhalb eine grüne Insel zu erkennen, vom Layer entfernt werden und somit grau werden soll. Hierzu ist das Werkzeug mit dem Radiergummi-Symbol Set Raster Cell Value to NoData vorgesehen. Wir clicken den entsprechenden Button, worauf der Cursor die Form des Werkzeugs annimmt. Wir clicken auf alle Pixelpositionen, die grau werden sollen:
Hier das Ergebnis für diese Stelle:
Nun korrigieren wir noch alle anderen "Unstimmigkeiten" im Bereich des Südwestteils, der Nordostteil bleibt unberücksichtigt, da er im Folgenden abgeschnitten werden soll.
B) Den Rasterlayer so zuschneiden, dass nur noch der Südwestteil übrig bleibt
Die Bilder 9, 10 und 11 zeigen anschaulich, wie man dabei vorgeht:
Wir wollen durch manuelles Aufziehen eines Rechtecks zuschneiden:
Sobald das Rechteck den gewünschten Bereich überstreicht, können wir die Maustaste loslassen.
Nun nochmals alles Parameter überprüfen und das Werkzeug starten:
Es ergibt sich ein Rasterlayer mit den Werten = 0 (schwarz) und = 1 (weiß):
Da uns nur der weiße Bereich interessiert, eliminieren wir alles mit Wert = 0 und geben der resultierenden Fläche noch eine ansprechende, dunkelgrüne Farbe. Wie man das macht, haben wir bereits im letzten Teil kennengelernt, siehe dort alles unterhalb Bild 8.
Wenn wir dann noch alle Funde einblenden, sieht es folgendermaßen aus:
C) Vektorisieren des Rasterlayers
Da sich nur ein Vektorlayer mit den Funden verschneiden lässt, müssen wir unseren Rasterlayer vektorisieren:
Nun navigieren wir zum Zielort und geben einen passenden Namen für den Vektorlayer an:
... und starten das Werkzeug:
Wenn wir nun das Browser-Fenster sichtbar machen, erkennen wir den generierten Vektorlayer. Mit Drag & Drop ziehen wir ihn ins Layerfenster:
Wir machen ihn sichtbar und öffnen seine Attributtabelle. Diese besteht aus drei Einträgen. Um nachzuvollziehen, welcher Eintrag sich auf welche Fläche bezieht, clicken wir auf einen der Einträge, woraufhin die zugehörige Fläche im Kartenfenster blinkt. Die Zuordnungen zeigt das folgende Bild:
Die Fläche mit dem Wert = 0 ist für uns irrelevant, sie wird gelöscht. Dazu erst in den Editier-Modus schalten, die Fläche löschen, danach die Änderungen speichern und den Editiermodus wieder verlassen:
Bild 24 zeigt das Ergebnis in Gelb: Die Hauptfläche sowie ein kleiner, getrennter Bereich oben rechts.
D) Verschneiden aller Funde mit dem Vektorlayer
Das Verschneiden ist nun problemlos möglich, wie die folgenden Bilder zeigen:
Blendet man über das Eigenschafts-Menü noch die Namen der Funde ein, bekommt man folgendes Endergebnis:
E) Export der resultierenden Funde als csv-Textfile
Der Vorgang ist selbsterklärend, wenn man den drei letzten Bildern folgt:
Wichtige Notizen:
1) Den Vektorlayer Funde_feucht_nass_wasser hätte man auch durch einfaches Nachzeichnen der Kontur des interessierenden Gebietes gewinnen können. Den dadurch gewonnen Linienlayer hätte man danach nur noch in ein Polygonlayer wandeln müssen.
2) Für einige der hier generierten Layer hätte auch ein temporärer Layer ausgereicht, da sie nur ein Zwischenergebnis darstellen (z.B. den nach Bild 10, Bild 11 generierten Rasterlayer WT_kleiner_669m_SW.tif).
Das war's für heute.
Viel Erfolg beim Nachvollziehen!
Bernd
Meine Ausrüstung vor Ort:
Android-Smartphone Moto G7 Plus mit folgenden, für die Kartierung benutzten Komponenten:
MeinePilze - Pilzbestimmungs-App zum Erstellen der Fundlisten etc. Die Funde sind automatisch georeferenziert.
Locus Map - GPS-App zur Darstellung des Kartierungsgebietes mit sämtlichen Pflanzengesellschaften, Biotopen, Tracks, Wegpunkten. Außerdem zur Erstellung von Tracks und georeferenzierten Fotos.
Easy Voice Recorder - App für zusätzliche Audio-Notizen.
Literatur:
Dierßen, B. & K. Dierßen (1984): Vegetation und Flora der Schwarzwaldmoore.‑ Beih. Veröff. Naturschutz Landschaftspflege Bad.‑Württ., 39: 1‑512
Dierßen, K. (1990): Einführung in die Pflanzensoziologie (Vegetationskunde)
Grossmann, A. (1985): Die Höheren Pflanzen und Moose des Bannwaldes Waldmoor-Torfstich, ihre Vergesellschaftung und ihre Standorte. In: Der Bannwald "Waldmoor‑Torfstich".‑ Mitt. forstl. Versuchs‑ und Forschungsanstalt Bad.‑Württ., "Reihe Waldschutzgebiete", 3: 29-51
HAAS, H. & G. KOST (1985): Basidiomycetenflora des Bannwaldes "Waldmoor-Torfstich". In: Der Bannwald "Waldmoor‑Torfstich".‑ Mitt. forstl. Versuchs‑ und Forschungsanstalt Bad.‑Württ., Reihe Waldschutzgebiete, 3: 105-123
Oberdorfer, E. (1992): Süddeutsche Pflanzengesellschaften - Teil I: Fels- und Mauergesellschaften, alpine Fluren, Wasser-, Verlandungs- und Moorgesellschaften.
Oberdorfer, E. (1992): Süddeutsche Pflanzengesellschaften - Teil IV: Wälder und Gebüsche
Glossar, Abürzungen:
ASCII - American Standard Code for Information Interchange
Biotop - Charakteristischer Lebensraum in der Natur mit Tieren, Pflanzen und Pilzen
Bulte - Über dem Wasserspiegel zeitweise überschwemmter Moorbereiche (Hoch- und Übergangsmoore) herausragende Erhebungen. Sie sind mit Moosen
(Polytrichum, Sphagnum), Wollgräsern (Eriophorum).und/oder Moosbeeren (Oxycoccus) bewachsen.
BW – Baden-Württemberg
Canvas - Fenster; Landkarte; Anzeige; Leinwand; Kartenfenster
CSV - Comma Separated Values; einfach strukturierte Textdatei
DGFM - Deutsche Ges. für Mykologie
DGM – Digitales Gekändemodell, Gebäude und Bewuchs sind eliminiert
DGMx - Digitales Geländemodell mit x Metern Gitterweite
DOM – Digitales Oberflächenmodell
EPSG - European Petroleum Survey Group Geodesy
ETRS89 / UTM (Universal transverse Mercator) - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, d.h. geeignet zum Messen von Strecken und Flächen
Fazies - Aspektwechsel innerhalb gleichartiger Bestände (Dierßen 1990)
Feature-Layer (Eigenschaften-Layer) - Punkt-, Linien- oder Polygon-Layer (Flächen-Layer)
Geografisches KBS -
Gauss-Krüger - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, allerdings inzwischen vielfach durch ETRS89 / UTM ersetzt worden
Georeferenzierung (Geocodierung, Verortung, Geotagging) - Einen Datensatz, z.B. ein Foto oder eine Karte, mit Koordinaten versehen
GIS – Geoinformationssystem
GNSS - Global Navigation Satellite System
Google Maps - Online-Kartendienst von Google LLC
GPX (GPS eXchange Format) – für Datenaustausch mit GPS-Empfängern
GRASS - Geographic Resources Analysis Support System
HTML - Hypertext Markup Language
KBS - Koordinatenbezugssystem
KML (Keyhole Markup Language) - Austauschformat für Geodaten, vorgesehen für Google Earth (aber auch für GPS-Empfänger nutzbar)
KMZ - dasselbe wie KML, lediglich in komprimierter Form
Layer - Ebene
Lidar (Light Detection And Ranging) – Laser-Scan der Geländeoberfläche
LiMT – Linke Maustaste
LUBW - Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
Map Canvas - Kartenfenster, also der Bereich, in dem die Karte angezeigt wird
m.ü.NN. - Meter über Normal Null
Multipolygon - Wenn die Objekte keine gemeinsame Grenze haben, wird ein Multipolygon-/Multipolylinien-/Multipunktobjekt erzeugt.
ONB - Obere Naturschutzbehörde
Open Data – Für jedermann frei nutzbar zur Verfügung gestellte Daten
OSM – OpenStreetMap
Passpunkte – Referenzpunkte beim Georeferenzieren von Karten
PflGes - Pflanzengesellschaft
Plugins - Programmerweiterungen
Projektbereich - Gesamtbereich des QGIS-Projektes im Rechner, beinhaltet das gesamte "Ordnergebäude" inklusive der Projektdateien und aller Daten; hier in der Forumsreihe ist es der Ordner \_QGIS für Pilzfreunde\ mit sämtlichen Unterordnern und Dateien. Will man ein QGIS-Projekt auf einem anderen Rechner laufen lassen, so braucht man lediglich den Projektbereich zu kopieren!
Projektdatei - Datei mit Endung .qgs, über die QGIS gestartet wird. Sie enthält die Projekteigenschaften, die Verknüpfungen zu den im Projekt enthaltenen Layern und vieles mehr. Sie enthält jedoch nicht die Daten
Projiziertes KBS -
QGIS – Kostenfreies, sehr mächtiges
GIS
Pflanzengesellschaft - Spezifische Gruppe von Pflanzen mit gleichen ökolog. Ansprüchen und mit Wechselbeziehungen zueinander
ReMT – Rechte Maustaste
Rasterlayer - Layer, bestehend aus bildhaften, pixelcodierten Geodaten
Schummerung – Pseudo-3D-Darstellung durch Schattenwurf
Shape, Shapefile - Datei zum Darstellen von Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)
Tiles – Karten in Form von sogen. „Kacheln“
URL – ein Internet-Link oder die Adresse einer Website
Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)
UTM - Universal Transverse Mercator
Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)
Verschneidung - Überlagerung von zwei oder mehr Layern. Das Ergebnis beinhaltet sozusagen die Gemeinsamkeiten der Eingabelayer.
WFS - Web Feature Service
WGS84 - World Geodetic System 1984
WGS 84 EPSG:4326 – globales KBS, bei GPS-Empfängern verbreitet, nicht zum Messen geeignet
WGS 84/ Pseudo-Mercator EPSG:3857 – globales KBS für WMS-Einbindungen, nicht zum Messen geeignet
WMS (Web Map Service) – Internet-Schnittstelle für Landkarten
Willkommen bei Wichtige Hinweise zur Forumsreihe „QGIS für Pilzfreunde“!
Hinweis 5
Bei einer Kartierung von Pflanzen, Pilze, Flechten in kleinräumig wechselnden Biotopen oder Pflanzengesellschaften wäre es aus meiner Sicht nicht schlecht, wenn die Fundkoordinaten auf etwa +- 1 Meter genau wären. Mit den derzeitigen GNSS - Global Navigation Satellite System - (GPS, GLONASS, BEIDOU) ist dieser Wunsch bei weitem nicht erfüllbar.
Wer seinen eigenen GNSS-Empfänger einfach mal für 2-3 Tage an einem bestimmten Ort eingeschaltet lässt, wird durch die reale Genauigkeit sehr ernüchtert, denn sie liegt bei +- 15 bis +- 20 Metern.
Für das Jahr 2021 angekündigte Galileo-System wird eine Genauigkeit von unter +- 1 Meter angegeben.
In sofern darf man hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.
Alles Gute!
Bernd
P.s.: Hier geht's zur Themenübersicht
Willkommen in Teil 34 der Forumsreihe „QGIS für Pilzfreunde“!
Dieser Beitrag entstand mit QGIS 3.10.4-A unter Windows 10.
Hier die Übersicht über alle Teile dieser Forumsreihe.
Ich möchte dringend empfehlen, die QGIS-Version 3.10.4 "long time release repository (most stable)" zu verwenden (Stand April 2020).
Heutiges Ziel: Wir wollen das DGM1-Geländemodell (LIDAR) des Gebietes nutzen, um Rasterlayer bestimmter Höhenbereiche zu erzeugen.
Der Hintergedanke ist, dass man über einzelne Höhenbereiche dieses Übergangsmoor in trockene, feuchte, nasse und ständig Wasser führende Areale unterteilen kann.
Die Vorgehensweise im Einzelnen:
A) Allgemeines zu den DGM1-Daten und ihrer Verwendung
B) Vorarbeit: DGM1-LIDAR-Daten bis zum geschummerten Rasterlayer
C) Mit dem Rasterrechner Layer unterschiedlicher Höhenbereiche erzeugen
D) Eigenschaften eines der Höhenbereichs-Layer modifizieren
Los geht's:
A) Allgemeines zu den DGM1-Daten und ihrer Verwendung
Auf digitale Geländemodelle (Lidar-Daten) wurde bereits in Teil 18 ausführlich eingegangen.
Für meine Kartierung im Waldmoor-Torfstich habe ich beim LGL-Shop Baden-Württemberg eine 1 qkm große Fläche in Form eines Polygons gekauft, welches den Bereich des gesamten NSGs abdeckt. Leider kann ich die Daten nicht weitergeben, da mir dazu die Lizenz fehlt. Inzwischen sind es aber bereits 5 Bundesländer, die DGM1 als Open Data, also kostenfrei, anbieten.
Um unser Ziel, die Höhenbereichs-Layer, zu gewinnen, werden wir die Z-Komponente (Höhe in Metern über NN) der DGM-Daten nutzen.
B) Vorarbeit: DGM1-LIDAR-Daten bis zum geschummerten Rasterlayer
Die DGM1-Daten werden in Form eines xyz-Textfiles geliefert. Diese Daten habe ich in QGIS importiert, als Geopackage abgespeichert, gerastert und einer Schummerung unterworfen. Wie man dabei vorgeht, kann man in Teil 18 nachlesen.
Hier setze ich auf dem Rasterbild mit Schummerung auf, das dem Bild 22 von Teil 18 entspricht. Man erkennt sehr genau das Relief des ehemaligen Torfstichs mit seinen strahlenförmigen Armen, einige Gräben sowie den Wasserabfluss im Südwesten.
Wichtig ist, dass als Projekt-KBS EPSG:25832 = ETRS 89/UTM Zone 32N eingestellt ist, da wir ein flächentreues, karthesisches, metrisches Koordinatensystem benötigen:
C) Mit dem Rasterrechner Layer unterschiedlicher Höhenbereiche erzeugen
Zur besseren Orientierung habe ich im nächsten Bild Fahrstraße, Rundweg, altes und neues NSG (alter und neuer Bannwald) eingeblendet.
Um Layer bestimmter Höhenbereiche zu erzeugen, verwendet man den Rasterrechner:
Im sich öffnenden Menü wird (für das Ergebnis des Rasterrechners) erst einmal der Browse-Button geclickt. Im sich öffnenden Untermenü manövriert man zum Ordner für die Geotiff-Exporte, trägt einen passenden Dateinamen ein und clickt auf Speichern.
Zurück im Rasterrechner-Menü:
Wir wollen einen Rasterlayer generieren, der alle Bereiche des DGM1-Bereiches umfasst, die in der Höhe unterhalb 669 mNN liegen. Dies umfasst alle Gebiete, die feucht oder nass sind oder sogar Oberflächenwasser führen. Den entsprechenden mathematischen Ausdruck müssen wir im dafür vorgesehenen Operationsfeld (rotes Rechteck in Bild 4) eintragen:
a) Doppelclick auf den angebotenen Layernamen (1.), lässt diesen im Operationsfeld erscheinen,
b) Ausdruck ergänzen durch Click auf "<" und Hinschreiben von "669" (3.).
c) Unbedingt den Haken (2.) setzen. Mit OK (4.) abschließen:
Als Ergebnis bekommen wir ein Rasterlayer mit Rasterpunkten = Pixeln, die entweder den Wert 1 oder den Wert 0 besitzen:
Jeder Rasterpunkt, dessen Z-Koordinate (Höhe) < 669 mNN ist, hat den Wert = 1 und wird in Weiß dargestellt. Die restlichen Punkte sind >= 669mNN, haben den Wert = 0 und werden in Schwarz dargestellt:
Zur besseren Orientierung sind hier zusätzliche Objekte eingeblendet: Sträßchen, Rundweg, neues und altes NSG:
Wir starten noch einmal den Rasterrechner, aber jetzt mit "< 668.5" (nasse oder Oberflächenwasser beinhaltende Bereiche). Das folgende Bild zeigt das Ergebnis. Alles in Weiß liegt unterhalb 668.5 mNN. Die restlichen Punkte sind >= 668.5mNN, haben den Wert = 0 und werden in Schwarz dargestellt:
Nun ein letztes Mal den Rasterrechner mit "<668" (Oberflächenwasser beinhaltende Bereiche) starten.
Ergebnis: Alles in Weiß liegt unterhalb 668.5 m NN; die restlichen Punkte sind >= 668mNN, haben den Wert = 0 und werden in Schwarz dargestellt:
Wir wollen ab hier mit dem Layer nach Bild 6 weiterarbeiten, und zwar wollen wir den Layer derart modifizieren, dass nur noch die Pixel mit Wert = 1 übrig bleiben. Das sind die feuchten, nassen und Oberflächenwasser führenden Bereiche, die in Bild 6 weiß dargestellt sind.
Mit einem Doppelclick auf den Layer WT_DGM1_669m öffnen wir das Layereigenschaften-Menü und wählen als Darstellungsart Paletten-/Eindeutige Werte:
Wir clicken auf Klassifizieren, worauf als Symbolisierung der beiden Werte 0 und 1 Blau bzw. Rot angeboten werden:
Wir clicken auf das blaue Feld und dann auf das Minuszeichen, alle Pixel mit dem Wert = 0 zu löschen:
Daraufhin verschwindet diese Zeile, so dass nur noch die Zeile mit dem Wert 1 übrigbleibt.
Mit einem Doppelclick auf das Farbfeld können wir nun eine passende Farbe wählen. Durch mahrfachen Versuch bin ich bei einem mittleren Grün gelandet:
Wir optimieren nun noch den Layernamen und erhalten Ergebnis nach Bild 13. Es ergeben sich also innerhalb des neuen NSGs (gelb umrandet) zwei unabhängige feuchte-nasse-Oberflächenwasser führende Bereiche (grüne Flächen):
Das war's für heute.
Für den nächsten Teil ist vorgesehen:
A) Die Ränder des Höhenbereichs-Layers WT_DM1_kleiner_669m mit dem Plugin Serval editieren (begradigen),
B) Den Layer WT_DM1_kleiner_669m in einer praktische Anwendung einsetzen.
Viel Erfolg!
Bernd
Meine Ausrüstung vor Ort:
Android-Smartphone Moto G7 Plus mit folgenden, für die Kartierung benutzten Komponenten:
MeinePilze - Pilzbestimmungs-App zum Erstellen der Fundlisten etc. Die Funde sind automatisch georeferenziert.
Locus Map - GPS-App zur Darstellung des Kartierungsgebietes mit sämtlichen Pflanzengesellschaften, Biotopen, Tracks, Wegpunkten. Außerdem zur Erstellung von Tracks und georeferenzierten Fotos.
Easy Voice Recorder - App für zusätzliche Audio-Notizen.
Literatur:
Dierßen, B. & K. Dierßen (1984): Vegetation und Flora der Schwarzwaldmoore.‑ Beih. Veröff. Naturschutz Landschaftspflege Bad.‑Württ., 39: 1‑512
Dierßen, K. (1990): Einführung in die Pflanzensoziologie (Vegetationskunde)
Grossmann, A. (1985): Die Höheren Pflanzen und Moose des Bannwaldes Waldmoor-Torfstich, ihre Vergesellschaftung und ihre Standorte. In: Der Bannwald "Waldmoor‑Torfstich".‑ Mitt. forstl. Versuchs‑ und Forschungsanstalt Bad.‑Württ., "Reihe Waldschutzgebiete", 3: 29-51
HAAS, H. & G. KOST (1985): Basidiomycetenflora des Bannwaldes "Waldmoor-Torfstich". In: Der Bannwald "Waldmoor‑Torfstich".‑ Mitt. forstl. Versuchs‑ und Forschungsanstalt Bad.‑Württ., Reihe Waldschutzgebiete, 3: 105-123
Oberdorfer, E. (1992): Süddeutsche Pflanzengesellschaften - Teil I: Fels- und Mauergesellschaften, alpine Fluren, Wasser-, Verlandungs- und Moorgesellschaften.
Oberdorfer, E. (1992): Süddeutsche Pflanzengesellschaften - Teil IV: Wälder und Gebüsche
Glossar, Abürzungen:
ASCII - American Standard Code for Information Interchange
Biotop - Charakteristischer Lebensraum in der Natur mit Tieren, Pflanzen und Pilzen
Bulte - Über dem Wasserspiegel zeitweise überschwemmter Moorbereiche (Hoch- und Übergangsmoore) herausragende Erhebungen. Sie sind mit Moosen
(Polytrichum, Sphagnum), Wollgräsern (Eriophorum).und/oder Moosbeeren (Oxycoccus) bewachsen.
BW – Baden-Württemberg
Canvas - Fenster; Landkarte; Anzeige; Leinwand; Kartenfenster
CSV - Comma Separated Values; einfach strukturierte Textdatei
DGFM - Deutsche Ges. für Mykologie
DGM – Digitales Gekändemodell, Gebäude und Bewuchs sind eliminiert
DGMx - Digitales Geländemodell mit x Metern Gitterweite
DOM – Digitales Oberflächenmodell
EPSG - European Petroleum Survey Group Geodesy
ETRS89 / UTM (Universal transverse Mercator) - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, d.h. geeignet zum Messen von Strecken und Flächen
Fazies - Aspektwechsel innerhalb gleichartiger Bestände (Dierßen 1990)
Feature-Layer (Eigenschaften-Layer) - Punkt-, Linien- oder Polygon-Layer (Flächen-Layer)
Gauss-Krüger - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, allerdings inzwischen vielfach durch ETRS89 / UTM ersetzt worden
Georeferenzierung (Geocodierung, Verortung, Geotagging) - Einen Datensatz, z.B. ein Foto oder eine Karte, mit Koordinaten versehen
GIS – Geoinformationssystem
GNSS - Global Navigation Satellite System
Google Maps - Online-Kartendienst von Google LLC
GPX (GPS eXchange Format) – für Datenaustausch mit GPS-Empfängern
GRASS - Geographic Resources Analysis Support System
HTML - Hypertext Markup Language
KBS - Koordinatenbezugssystem
KML (Keyhole Markup Language) - Austauschformat für Geodaten, vorgesehen für Google Earth (aber auch für GPS-Empfänger nutzbar)
KMZ - dasselbe wie KML, lediglich in komprimierter Form
Layer - Ebene
Lidar (Light Detection And Ranging) – Laser-Scan der Geländeoberfläche
LiMT – Linke Maustaste
LUBW - Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
Map Canvas - Kartenfenster, also der Bereich, in dem die Karte angezeigt wird
m.ü.NN. - Meter über Normal Null
Multipolygon - Wenn die Objekte keine gemeinsame Grenze haben, wird ein Multipolygon-/Multipolylinien-/Multipunktobjekt erzeugt.
ONB - Obere Naturschutzbehörde
Open Data – Für jedermann frei nutzbar zur Verfügung gestellte Daten
OSM – OpenStreetMap
Passpunkte – Referenzpunkte beim Georeferenzieren von Karten
PflGes - Pflanzengesellschaft
Plugins - Programmerweiterungen
Projektbereich - Gesamtbereich des QGIS-Projektes im Rechner, beinhaltet das gesamte "Ordnergebäude" inklusive der Projektdateien und aller Daten; hier in der Forumsreihe ist es der Ordner \_QGIS für Pilzfreunde\ mit sämtlichen Unterordnern und Dateien. Will man ein QGIS-Projekt auf einem anderen Rechner laufen lassen, so braucht man lediglich den Projektbereich zu kopieren!
Projektdatei - Datei mit Endung .qgs, über die QGIS gestartet wird. Sie enthält die Projekteigenschaften, die Verknüpfungen zu den im Projekt enthaltenen Layern und vieles mehr. Sie enthält jedoch nicht die Daten
QGIS – Kostenfreies, sehr mächtiges GIS
Pflanzengesellschaft - Spezifische Gruppe von Pflanzen mit gleichen ökolog. Ansprüchen und mit Wechselbeziehungen zueinander
ReMT – Rechte Maustaste
Rasterlayer - Layer, bestehend aus bildhaften, pixelcodierten Geodaten
Schummerung – Pseudo-3D-Darstellung durch Schattenwurf
Shape, Shapefile - Datei zum Darstellen von Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)
Tiles – Karten in Form von sogen. „Kacheln“
URL – ein Internet-Link oder die Adresse einer Website
Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)
UTM - Universal Transverse Mercator
Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)
Verschneidung - Überlagerung von GIS-Ebenen
WFS - Web Feature Service
WGS84 - World Geodetic System 1984
WGS 84 EPSG:4326 – globales KBS, bei GPS-Empfängern verbreitet, nicht zum Messen geeignet
WGS 84/ Pseudo-Mercator EPSG:3857 – globales KBS für WMS-Einbindungen, nicht zum Messen geeignet
WMS (Web Map Service) – Internet-Schnittstelle für Landkarten
Hallo Peter,
hast du die Holzschnitte in "Etzold" eingefärbt?
Viele Grüße - Bernd
Hallo zusammen,
danke für eure Beiträge. Sobald meine QGIS-Reihe beendet ist, will ich mit den Pyrenomyceten weitermachen.
L.G. - Bernd
Hallo zusammen,
Die Erweiterung der Übersicht ist abgeschlossen, und ich bin auf die Reaktion gespannt.
Vielleicht entschließt sich der eine oder andere spontan zum Nachvollziehen am eigenen Laptop - würde mich freuen.
Viele Grüße - Bernd
Willkommen bei Wichtige Hinweise zur Forumsreihe „QGIS für Pilzfreunde“!
Hinweis 4
Man muss sauber unterscheiden zwischen dem Koordinatenbezugssystem des Projektes und den Koordinatenbezugssystemen der einzelnen Layer:
A) Projekt-KBS
Was im Kartenfenster angezeigt wird, entspricht dem Projekt-KBS. Alle hier sichtbaren Layer sind speziell für die Anzeige also in das Projekt-KBS umgerechnet.
Das Projekt-KBS selber findet man im geöffneten QGIS ganz unten rechts. Mit einem Doppelclick auf diesen Button bekommt man nähere Informationen und kann es hier auch umstellen.
Je nach gewählten Projekt-KBS kann die Anzeige im Kartenfenster etwas anders, z.B. "leicht verzerrt", aussehen.
Jedes KBS bezieht sich auf einen bestimmten Bereich auf der Weltkugel. Das hier gewählte EPSG:25832 - ETRS89 / UTM zone 32N bezieht sich auf den schmalen, rötlich eingefärbten Streifen, wie in Bild 1 angedeutet.
B) Layer-KBS
Die KBS der einzelnen Layer können völlig unterschiedlich untereinander und auch zum Projekt-KBS sein. Importiert man einen Layer ins QGIS, so bleibt sein KBS in QGIS erhalten. Angenommen, ich habe ein Shapefile mis_flaeche mit einem KBS EPSG:4326 - WGS 84 und pflege es in QGIS ein, so behält es sein eigenes KBS. Für die Kartenfenster-Anzeige erscheint es jedoch in umgerechneter Form (Umgerechnet auf das Projekt-KBS).
Das KBS eines Layers kann man sich über die Layereigenschaften anzeigen lassen. Dies erreicht man mit einen Doppelclick auf den Layer im Layer-Fenster. Bild 2 zeigt die Vorgehensweise.
Will man mit dem Layer selber arbeiten, z.B. Puffer um die Objekte eines best. Punktlayers legen, dann arbeitet QGIS mit dem Layer-KBS (nicht mit dem Projekt-KBS).
Für die Arbeit mit dem Layer ist es evtl. erforderlich, das Layer-KBS umzustellen, z.B. von WGS 84 auf ETRS 89 / UTM. Dies geschieht über einen Export des Layers in ein Layer mit dem neuen KBS und Import des neuen Layers.
Alles Gute!
Bernd
P.s.: Hier geht's zur Themenübersicht
Hallo miteinander,
danke für eure Kommentare. Den Vorschlag von Günter (Erweiterung der Übersicht) lasse ich mir durch den Kopf gehen. Er ist mit recht geringem Aufwand zu realisieren.
Viele Grüße - Bernd
Hallo miteinander!
Wäre es aus eurer Sicht lohnenswert, wenn ich zu dieser Aufsatzreihe eine Stichwort-Liste mit Links zu den entsprechenden Beiträgen erstellen würde?
Dann wäre es bestimmt leichter, sich in den jetzt schon mehr als 30 Beiträgen zurechtzufinden.
Viele Grüße - Bernd
Willkommen in Teil 33 der Forumsreihe „QGIS für Pilzfreunde“!
Dieser Beitrag entstand mit QGIS 3.10.4-A unter Windows 10.
Hier die Übersicht über alle Teile dieser Forumsreihe.
Ich möchte dringend empfehlen, die QGIS-Version 3.10.4 "long time release repository (most stable)" zu verwenden (Stand April 2020).
Heutiges Ziel: Wir wollen die Polytrichum-Bulte und den Alten Bannwald nutzbar machen.
Der Bereich der Bodenkarte wurde im letzten Teil behandelt.
Bild 1 zeigt die beiden zu bearbeitenden Layer:
A) Punkt-Layer fpc_punkte. Es handelt sich vor Ort um zwei Bereiche, die jeweils aus vielen Polytrichum-commune-Bulten bestehen.
B) Linien-Layer NSG_1937_umriss = Umriss um den Alten Bannwald = NSG ab 1937.
Polytrichum-commune-Bulte
a) KBS (Koordinatenbezugssystem)
Die Idee, aus dem Punkt-Layer fpc_punkte ein Polygonlayer (Flächenlayer) zu gewinnen, ist das Erstellen eines Pufferbereiches. So etwas habe ich schon einmal (Teil 21) gezeigt, als es um kreisförmige Mykorrhiza-Bereiche um Bäume ging.
Mal schauen, ob dies prinzipiell auch hier funktioniert:
Zuerst wird der Layer fpc_punkte selektiert, dann die Menüfolge Vektor > Geoverarbeitungswerkzeuge > Puffer... ausgelöst:
Im Puffer-Menü laufen wir leider auf! Warum?
Der Layer fpc_punkte wurde damals über das KBS EPSG:4326 - WGS 84 definiert, welches die Einheit Grad besitzt (Längengrad, Breitengrad). Da die geplanten kreisförmigen Puffer jedoch die Maßeinheit Meter verlangen, kommt es zu der Warnung in Bild 3.
So geht es also nicht. Lösung: Was liegt näher, als das Projekt-KBS EPSG:25832 - ETRS 89 UTM Zone 32N zu übernehmen!
Den Layer direkt umstellen funktioniert nicht, sondern wir müssen den bisherigen Layer im neuen KBS exportieren. Dabei bleibt der alte Layer unangetastet. Die Abfolge zeigen die Bilder 4 bis 6:
Bild 7 zeigt das Ergebnis:
Jetzt können wir die Puffer für den Layer mit passendem KBS erstellen (Bilder 8 und 9):
Das Puffer-Menü wird am besten nach Bild 10 parametriert. Wir sehen Kreise mit 4 Meter Radius vor, dargestellt durch Polygone mit je 50 Segmenten. Das Ergebnis soll aufgelöst werden, d.h. die gemeinsamen Grenzen sich überlappender Puffer werden aufgelöst.
Es ergeben sich zwei unabhängige Bereiche, wie man dies auch vor Ort nachprüfen könnte.
Um zu kontrollieren, ob die Kreise den programmierten Radius besitzen, ziehen wir im Layer-Fenster den Puffer um eine Position nach unten und füllen ihn (Layereigenschaften > Symbolisierung) mit einem waagerechten Linienmuster. Mittels Linien-Messwerkzeug kann man jetzt den Radius von 4 Metern bestätigen.
Sieht man in den Layereigenschaften unseres Puffer-Layers nach, so erkennt man, dass ein sogen. Multipolygon entstanden ist.
Dabei handelt es sich um ein Polygon, das aus Objekten besteht, die keine gemeinsame Grenze besitzen (die inneren Grenzen der Einzelpuffer wurden ja aufgelöst).
Alter Bannwald = NSG_1937
Bild 14 zeigt den Umriss des o.g. Linienlayers, unten links im Kartenfenster ganz klein der soeben erzeugte Pufferlayer um die Polytrichum-Bulte mit seinen zwei Bereichen.
Wie man aus einem Linien-Layer ein Polygon-Layer erzeugt, habe ich in Teil 23 gezeigt, und zwar ab e) Umformen der "Biotope" zu eingefärbten Flächen. Gehen wir entsprechend mit unserem Linien-Layer nsg_1937 um und erzeugen den Polygon-Layer nsg_1937_flaeche, so bekommen wir z.B. das folgende Ergebnis:
Abschließend blenden wir wieder alle relevanten Linien- und Polygonlayer ein und geben ihnen individuelle Deckungsgrade. Das Ergerbnis könnte etwa so aussehen:
Das war's für heute.
Viel Erfolg!
Bernd
Meine Ausrüstung vor Ort:
Android-Smartphone Moto G7 Plus mit folgenden, für die Kartierung benutzten Komponenten:
MeinePilze - Pilzbestimmungs-App zum Erstellen der Fundlisten etc. Die Funde sind automatisch georeferenziert.
Locus Map - GPS-App zur Darstellung des Kartierungsgebietes mit sämtlichen Pflanzengesellschaften, Biotopen, Tracks, Wegpunkten. Außerdem zur Erstellung von Tracks und georeferenzierten Fotos.
Easy Voice Recorder - App für zusätzliche Audio-Notizen.
Literatur:
Dierßen, B. & K. Dierßen (1984): Vegetation und Flora der Schwarzwaldmoore.‑ Beih. Veröff. Naturschutz Landschaftspflege Bad.‑Württ., 39: 1‑512
Dierßen, K. (1990): Einführung in die Pflanzensoziologie (Vegetationskunde)
Grossmann, A. (1985): Die Höheren Pflanzen und Moose des Bannwaldes Waldmoor-Torfstich, ihre Vergesellschaftung und ihre Standorte. In: Der Bannwald "Waldmoor‑Torfstich".‑ Mitt. forstl. Versuchs‑ und Forschungsanstalt Bad.‑Württ., "Reihe Waldschutzgebiete", 3: 29-51
HAAS, H. & G. KOST (1985): Basidiomycetenflora des Bannwaldes "Waldmoor-Torfstich". In: Der Bannwald "Waldmoor‑Torfstich".‑ Mitt. forstl. Versuchs‑ und Forschungsanstalt Bad.‑Württ., Reihe Waldschutzgebiete, 3: 105-123
Oberdorfer, E. (1992): Süddeutsche Pflanzengesellschaften - Teil I: Fels- und Mauergesellschaften, alpine Fluren, Wasser-, Verlandungs- und Moorgesellschaften.
Oberdorfer, E. (1992): Süddeutsche Pflanzengesellschaften - Teil IV: Wälder und Gebüsche
Glossar, Abürzungen:
ASCII - American Standard Code for Information Interchange
Biotop - Charakteristischer Lebensraum in der Natur mit Tieren, Pflanzen und Pilzen
Bulte - Über dem Wasserspiegel zeitweise überschwemmter Moorbereiche (Hoch- und Übergangsmoore) herausragende Erhebungen. Sie sind mit Moosen
(Polytrichum, Sphagnum), Wollgräsern (Eriophorum).und/oder Moosbeeren (Oxycoccus) bewachsen.
BW – Baden-Württemberg
Canvas - Fenster; Landkarte; Anzeige; Leinwand; Kartenfenster
CSV - Comma Separated Values; einfach strukturierte Textdatei
DGFM - Deutsche Ges. für Mykologie
DGM – Digitales Gekändemodell, Gebäude und Bewuchs sind eliminiert
DGMx - Digitales Geländemodell mit x Metern Gitterweite
DOM – Digitales Oberflächenmodell
EPSG - European Petroleum Survey Group Geodesy
ETRS89 / UTM (Universal transverse Mercator) - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, d.h. geeignet zum Messen von Strecken und Flächen
Fazies - Aspektwechsel innerhalb gleichartiger Bestände (Dierßen 1990)
Feature-Layer (Eigenschaften-Layer) - Punkt-, Linien- oder Polygon-Layer (Flächen-Layer)
Gauss-Krüger - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, allerdings inzwischen vielfach durch ETRS89 / UTM ersetzt worden
Georeferenzierung (Geocodierung, Verortung, Geotagging) - Einen Datensatz, z.B. ein Foto oder eine Karte, mit Koordinaten versehen
GIS – Geoinformationssystem
GNSS - Global Navigation Satellite System
Google Maps - Online-Kartendienst von Google LLC
GPX (GPS eXchange Format) – für Datenaustausch mit GPS-Empfängern
GRASS - Geographic Resources Analysis Support System
HTML - Hypertext Markup Language
KBS - Koordinatenbezugssystem
KML (Keyhole Markup Language) - Austauschformat für Geodaten, vorgesehen für Google Earth (aber auch für GPS-Empfänger nutzbar)
KMZ - dasselbe wie KML, lediglich in komprimierter Form
Layer - Ebene
Lidar (Light Detection And Ranging) – Laser-Scan der Geländeoberfläche
LiMT – Linke Maustaste
LUBW - Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
Map Canvas - Kartenfenster, also der Bereich, in dem die Karte angezeigt wird
m.ü.NN. - Meter über Normal Null
Multipolygon - Wenn die Objekte keine gemeinsame Grenze haben, wird ein Multipolygon-/Multipolylinien-/Multipunktobjekt erzeugt.
ONB - Obere Naturschutzbehörde
Open Data – Für jedermann frei nutzbar zur Verfügung gestellte Daten
OSM – OpenStreetMap
Passpunkte – Referenzpunkte beim Georeferenzieren von Karten
PflGes - Pflanzengesellschaft
Plugins - Programmerweiterungen
Projektbereich - Gesamtbereich des QGIS-Projektes im Rechner, beinhaltet das gesamte "Ordnergebäude" inklusive der Projektdateien und aller Daten; hier in der Forumsreihe ist es der Ordner \_QGIS für Pilzfreunde\ mit sämtlichen Unterordnern und Dateien. Will man ein QGIS-Projekt auf einem anderen Rechner laufen lassen, so braucht man lediglich den Projektbereich zu kopieren!
Projektdatei - Datei mit Endung .qgs, über die QGIS gestartet wird. Sie enthält die Projekteigenschaften, die Verknüpfungen zu den im Projekt enthaltenen Layern und vieles mehr. Sie enthält jedoch nicht die Daten
QGIS – Kostenfreies, sehr mächtiges GIS
Pflanzengesellschaft - Spezifische Gruppe von Pflanzen mit gleichen ökolog. Ansprüchen und mit Wechselbeziehungen zueinander
ReMT – Rechte Maustaste
Rasterlayer - Layer, bestehend aus bildhaften, pixelcodierten Geodaten
Schummerung – Pseudo-3D-Darstellung durch Schattenwurf
Shape, Shapefile - Datei zum Darstellen von Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)
Tiles – Karten in Form von sogen. „Kacheln“
URL – ein Internet-Link oder die Adresse einer Website
Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)
UTM - Universal Transverse Mercator
Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)
Verschneidung - Überlagerung von GIS-Ebenen
WFS - Web Feature Service
WGS84 - World Geodetic System 1984
WGS 84 EPSG:4326 – globales KBS, bei GPS-Empfängern verbreitet, nicht zum Messen geeignet
WGS 84/ Pseudo-Mercator EPSG:3857 – globales KBS für WMS-Einbindungen, nicht zum Messen geeignet
WMS (Web Map Service) – Internet-Schnittstelle für Landkarten
Hallo Josef,
danke für den Hinweis! Schade, dass die Darstellung für meine Anwendung etwas zu grob ist.
L.G. - Bernd
Willkommen in Teil 32 der Forumsreihe „QGIS für Pilzfreunde“!
Dieser Beitrag entstand mit QGIS 3.10.4-A unter Windows 10.
Hier die Übersicht über alle Teile dieser Forumsreihe.
Ich möchte dringend empfehlen, die QGIS-Version 3.10.4 "long time release repository (most stable)" zu verwenden (Stand April 2020).
Heutiges Ziel: Wir wollen die Bodenkarte nutzbar machen.
Die Bereiche Polytrichum-Bulte und Alter Bannwald werden im nächsten Teil behandelt.
Um die Bodenkarte, die ja als WMS-Layer zur Verfügung steht, für unsere Zwecke verwenden zu können, werden wir daraus ein Vektor-Layer, und zwar ein Polygon-Layer (= Flächen-Layer) erstellen. Um dies zu erreichen, gibt es mehrere Methoden. Wir werden hier die relevanten Bereiche der Bodenkarte manuell nachzeichnen.
Aufgabenstellungen im Einzelnen:
a) Nachzeichnen relevanter Bereiche der Bodenkarte.
b) Feinkorrekturen
c) Einfärben der Polygone
d) Beschriftung der Polygone
Los geht's!
a) Nachzeichnen relevanter Bereiche der Bodenkarte
Bei der im Projekt eingebundenen Bodenkarte handelt es sich um ein WMS-Layer, das wir für Auswertungen so nicht verwenden können. Was wir benötigen, ist ein Vektor-Layer, und zwar ein Polygon-Layer (Flächen-Layer).
Diesen wollen wir hier durch manuelles Nachzeichnen der Konturen gewinnen.
Dazu stellen wir das Kartenfenster nach Bild 1 ein: Das KBS (unten rechts) bleibt EPSG:25832 (ETRS 89 UTM Zone 32N), da es die Einheit Meter besitzt, in der wir arbeiten wollen. Für den Maßstab (unten in der Mitte) sollte momentan kein anderer Wert gewählt werden, da z.B. bei 1:5000 die Bodenkarte nicht dargestellt würde.
Die nachzuzeichnenden Konturen (die Kennnummern der Bodenarten sind in Bild 1 im Kartenfenster ablesbar):
b15 - Braunerde
b22 - Pseudogley-Braunerde und Braunerde-Pseudogley
b35 - Stagnogley aus Buntsandstein-Fließerden
b47 - Gley, Nassgley, Kolluvium-Gley
b200 - Hochmoor aus Torf
Die folgenden Bilder zeigen, wie man den Polygon-Layer erstellt, und zwar als Shapedatei-Layer:
Die Feldliste wird nahtlos im Anschluss erstellt. Das id-Feld ist automatisch vorhanden. Wir fügen noch ein einziges Feld mit folgenden Eigenschaften hinzu:
Ein Textfeld, welches wir name nennen. Ihm werden wir später die Namen der Bodenarten zuweisen. Wir fügen es der Feldliste hinzu und schließen sie mit OK ab:
Wir zeichnen nun das Polygon b200. Der maßgebliche Bereich der Bodenkarte ist in Grün zu sehen. Dabei gehen wir so vor, wie es Bild 6 zeigt. Der Cursor nimmt die Form eines umrandeten Kreuzes an:
Im Hinblick auf größere Übersichtlichkeit machen wir den Layer Gebiete_und_Wege unsichtbar. Mit fortlaufenden Linksclicks auf die b200-Kontur wird nun dieses Polygon gezeichnet. Bei Geraden braucht man nur die Ecken anzuckicken. Bei Rundungen wird natürlich mehrfach geclickt. Mit einem Rechtsclick schließt man die Kontur ab und trägt dann in das sich öffnende Menü die id und den Namen der Bodenart ein, Das erste Polygon bekommt id = 1, das zweite id = 2 etc.:
Sobald sämtliche Polygone gezeichnet sind, speichert man ab und verlässt den Editier-Modus. Als Füllung der Polygone (Attributtabelle) habe ich hier ein durchsichtiges Karree-Muster gewählt:
Öffnet man die Attributtabelle des Layers und selektiert eines der neun Polygone, so wird es im Kartenfenster farbig markiert. So kann man am besten die noch zu korrigierenden Details erkennen:
b) Feinkorrekturen:
Es gilt, mit Hilfe des Knotenwerkzeugs (2. in Bild 10) Lücken zu füllen und Überlappungen zu eliminieren.
Stützpunkt hinzufügen: Linksclick auf den Mittelpunkt eines Segments bzw. Doppelclick irgendwo auf ein Segment.
Stützpunkt verschieben: Linksclick auf die alte, dann Linksckick auf die neue Position.
Stützpunkt löschen: Linksclick auf Stützpunkt, damm <Entf>-Taste.
Das Ergebnis könnte dann so aussehen:
c) Einfärbung der Polygone:
Nun soll jedes einzelne Polygon des Layers unterschiedlich eingefärbt werden. Das erledigen wir in den Layereigenschaften, und zwar bei Symbolisierung:
Art der Symbolisierung: Kategorisiert; bei Wert selektieren wir die Spalte name; Farbverlauf: Random colors. Anschließend wird der Button Klassifizieren geclickt, worauf für jedes der neun Polygone eine zufällig gewählte Farbe vorgesehen wird. Abgeschlossen wird mit Anwenden und OK.
Hier das Ergebnis:
d) Beschriftung der Polygone:
Nun soll noch jedes Polygon mit seinem Namen beschriftet werden. Auch das führt man in den Layereigenschaften in der Rubrik Beschriftungen durch.
In der Unterrubrik Text wird die Größe und Farbe des Textes gewählt, in der Unterrubrik Platzierung wählt man die restlichen Parameter:
Das Ergebnis sieht dann so aus:
Nach Einblenden des Layers mit allen Funden haben wir das Ziel erreicht:
Das war's - ist doch toll, oder?
Viel Erfolg!
Bernd
Meine Ausrüstung vor Ort:
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MeinePilze - Pilzbestimmungs-App zum Erstellen der Fundlisten etc. Die Funde sind automatisch georeferenziert.
Locus Map - GPS-App zur Darstellung des Kartierungsgebietes mit sämtlichen Pflanzengesellschaften, Biotopen, Tracks, Wegpunkten. Außerdem zur Erstellung von Tracks und georeferenzierten Fotos.
Easy Voice Recorder - App für zusätzliche Audio-Notizen.
Literatur:
Dierßen, B. & K. Dierßen (1984): Vegetation und Flora der Schwarzwaldmoore.‑ Beih. Veröff. Naturschutz Landschaftspflege Bad.‑Württ., 39: 1‑512
Dierßen, K. (1990): Einführung in die Pflanzensoziologie (Vegetationskunde)
Grossmann, A. (1985): Die Höheren Pflanzen und Moose des Bannwaldes Waldmoor-Torfstich, ihre Vergesellschaftung und ihre Standorte. In: Der Bannwald "Waldmoor‑Torfstich".‑ Mitt. forstl. Versuchs‑ und Forschungsanstalt Bad.‑Württ., "Reihe Waldschutzgebiete", 3: 29-51
HAAS, H. & G. KOST (1985): Basidiomycetenflora des Bannwaldes "Waldmoor-Torfstich". In: Der Bannwald "Waldmoor‑Torfstich".‑ Mitt. forstl. Versuchs‑ und Forschungsanstalt Bad.‑Württ., Reihe Waldschutzgebiete, 3: 105-123
Oberdorfer, E. (1992): Süddeutsche Pflanzengesellschaften - Teil I: Fels- und Mauergesellschaften, alpine Fluren, Wasser-, Verlandungs- und Moorgesellschaften.
Oberdorfer, E. (1992): Süddeutsche Pflanzengesellschaften - Teil IV: Wälder und Gebüsche
Glossar, Abürzungen:
ASCII - American Standard Code for Information Interchange
Biotop - Charakteristischer Lebensraum in der Natur mit Tieren, Pflanzen und Pilzen
Bulte - Über dem Wasserspiegel zeitweise überschwemmter Moorbereiche (Hoch- und Übergangsmoore) herausragende Erhebungen. Sie sind mit Moosen
(Polytrichum, Sphagnum), Wollgräsern (Eriophorum).und/oder Moosbeeren (Oxycoccus) bewachsen.
BW – Baden-Württemberg
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EPSG - European Petroleum Survey Group Geodesy
ETRS89 / UTM (Universal transverse Mercator) - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, d.h. geeignet zum Messen von Strecken und Flächen
Fazies - Aspektwechsel innerhalb gleichartiger Bestände (Dierßen 1990)
Feature-Layer (Eigenschaften-Layer) - Punkt-, Linien- oder Polygon-Layer (Flächen-Layer)
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Georeferenzierung (Geocodierung, Verortung, Geotagging) - Einen Datensatz, z.B. ein Foto oder eine Karte, mit Koordinaten versehen
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GNSS - Global Navigation Satellite System
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GPX (GPS eXchange Format) – für Datenaustausch mit GPS-Empfängern
GRASS - Geographic Resources Analysis Support System
HTML - Hypertext Markup Language
KBS - Koordinatenbezugssystem
KML (Keyhole Markup Language) - Austauschformat für Geodaten, vorgesehen für Google Earth (aber auch für GPS-Empfänger nutzbar)
KMZ - dasselbe wie KML, lediglich in komprimierter Form
Layer - Ebene
Lidar (Light Detection And Ranging) – Laser-Scan der Geländeoberfläche
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Map Canvas - Kartenfenster, also der Bereich, in dem die Karte angezeigt wird
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Passpunkte – Referenzpunkte beim Georeferenzieren von Karten
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Projektbereich - Gesamtbereich des QGIS-Projektes im Rechner, beinhaltet das gesamte "Ordnergebäude" inklusive der Projektdateien und aller Daten; hier in der Forumsreihe ist es der Ordner \_QGIS für Pilzfreunde\ mit sämtlichen Unterordnern und Dateien. Will man ein QGIS-Projekt auf einem anderen Rechner laufen lassen, so braucht man lediglich den Projektbereich zu kopieren!
Projektdatei - Datei mit Endung .qgs, über die QGIS gestartet wird. Sie enthält die Projekteigenschaften, die Verknüpfungen zu den im Projekt enthaltenen Layern und vieles mehr. Sie enthält jedoch nicht die Daten
QGIS – Kostenfreies, sehr mächtiges GIS
Pflanzengesellschaft - Spezifische Gruppe von Pflanzen mit gleichen ökolog. Ansprüchen und mit Wechselbeziehungen zueinander
ReMT – Rechte Maustaste
Rasterlayer - Layer, bestehend aus bildhaften, pixelcodierten Geodaten
Schummerung – Pseudo-3D-Darstellung durch Schattenwurf
Shape, Shapefile - Datei zum Darstellen von Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)
Tiles – Karten in Form von sogen. „Kacheln“
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Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)
UTM - Universal Transverse Mercator
Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)
Verschneidung - Überlagerung von GIS-Ebenen
WFS - Web Feature Service
WGS84 - World Geodetic System 1984
WGS 84 EPSG:4326 – globales KBS, bei GPS-Empfängern verbreitet, nicht zum Messen geeignet
WGS 84/ Pseudo-Mercator EPSG:3857 – globales KBS für WMS-Einbindungen, nicht zum Messen geeignet
WMS (Web Map Service) – Internet-Schnittstelle für Landkarten
Willkommen in Teil 31 der Forumsreihe „QGIS für Pilzfreunde“!
Dieser Beitrag entstand mit QGIS 3.10.3 unter Windows 10.
Hier die Übersicht über alle Teile dieser Forumsreihe.
Heutiges Ziel: Herausfiltern der Funde der baumfreien Bereiche
Ich möchte dringend empfehlen, die QGIS-Version 3.10.4 "long time release repository (most stable)" zu verwenden (Stand April 2020).
Aufgabenstellungen im Einzelnen:
a) Verschmelzen der Einzellayer der baumfreien Bereiche (Werkzeug "Vektorlayer zusammenführen").
b) Herausfiltern aller Funde, die in diesem zusammengeführten Bereich gemacht wurden (Werkzeug "Zuschneiden").
c) Export der Funde baumfreier Bereiche als csv-Datei mit dem Ziel einer Excel-Datei.
Los geht's!
a) Verschmelzen der Einzellayer der baumfreien Bereiche
Hierbei handelt es sich um die vier Polygonlayer:
sma = Sphagnetum magellanici (Moor1)
evm = Eriophorum vaginatum-Gesellschaft mit Molinia caerulea (Moor 2)
ev3 = Eriophorum vaginatum-Gesellschaft (Moor 3)
ev4 = Eriophorum vaginatum-Gesellschaft (Moor 4)
In Bild 1 sind diese vier Bereiche mit einem roten Rechteck versehen.
Um sie zu einem einzigen Vektorlayer zusammenzufassen, startet man mit Vektor > Datenmanagement-Werkzeuge > Vektorlayer zusammenführen:
Im erscheinenden Mehrfachauswahl-Menü werden nun die vier zugehörigen Polygonlayer mit einem Haken versehen, und mit OK bestätigt:
Nun wird der in Bild 3 eingekreiste Browse-Button geclickt und aus dem Kontekt-Menü In Datei speichern selektiert:
Im erscheinenden Datei speichern-Menü manövrieren wir zu vorgesehenen Speicherort für den Ergebnis-Layer: Shape-Exporte > WT, geben einen passenden Dateinamen an und schließen mit Speichern ab:
Nun noch sicherstellen, dass der rot eingekreiste Haken gesetzt ist und mit Button Starte den Verschmelzungsvorgang einleiten. Danach Schließen clicken:
Wenn man im Layerfenster den neuen Layer Baumfrei entsprechend Bild 6 positioniert und die Sichtbarkeit der Gruppen Pflanzengesellschaften und Biotope entfernt, erhält man das folgende Ergebnis:
b) Herausfiltern aller Funde, die in diesem zusammengeführten, baumfreienstarten wir mit Bereich gemacht wurden
Dazu starten wir mit Vektor > Geoverarbeitungswerkzeuge > Zuschneiden:
Im erscheinenden Zuschneiden-Menü selektieren wir:
unter Eingabelayer sämtliche gemachten Funde, also den Vektorlayer Funde_WT_2017_2019,
unter Layer überlagern den gewünschten, relevanten Bereich, also den Vektorlayer Baumfrei.
Für das Ergebnis clicken wir anschließend den Browse-Button unter Zuschneiden:
Im erscheinenden Datei speichern-Menü manövrieren wir zu Shape-Exporte \ WT und tragen einen passenden Dateinamen ein, z.B. Funde_baumfrei.
Abschließen mit Speichern abschließen:
Zurück im Zuschneiden-Menü achten wir darauf, dass der eingekreiste Haken gesetzt ist und aktivieren das Zuschneiden-Werkzeug mit Starte:
Nach Ablauf ist der Layer entstanden (Layerfenster), wir können das Menü schließen:
Das Ergebnis sind sechs Funde in den baumfreien Bereichen:
Nun gilt es, Bereiche und Funde zu beschriften. Wie man das macht, zeigen die beiden nächsten Bilder:
Hier das Ergebnis:
c) Export der Funde baumfreier Bereiche als csv-Datei mit dem Ziel einer Excel-Datei
Das eigentliche Ziel ist, eine Excel-Datei zu erzeugen. Dazu generiert man erst einmal eine csv-Datei (Komma-strukturierte Textdatei):
Rechtsclick im Layerfenster auf den Vektorlayer Funde_baumfrei und Selektion Objekt speichern als...:
Im Layer speichern als-Menü navigieren wir zu csv-Exporte, geben einen passenden Dateinamen, beispielsweide Funde_baumfrei.csv, ein und schließen mit Speichern ab:
Da die zu erzeugende csv-Datei nur außerhalb QGIS benötigt wird, also nicht der Karte hinzugefügt werden soll, wird an entsprechender Stelle der Haken entfernt, dann OK geclickt:
Die generierte csv-Datei kann man jetzt (außerhalb QGIS) öffnen, z.B. mit MS-Excel. Das sieht dann so aus:
Diese Datei lässt sich mit einem geeigneten Programm in eine Excel-Datei überführen. Hier das Ergebnis für Funde_baumfrei.xlsx:
Das wär's für heute.
Nun noch das Projekt abspeichern als QGIS für Pilzfreunde 31.qgs.
Gibt es Fragen oder Anregungen zum Thema?
Ausblick
Für weitere Aufgabenstellungen möchte ich die Bodenkarte, den Bereich der Polytrichum-Bulte sowie den Alten Bannwald in die Auswertungen einbeziehen. Dazu werden wir den beiden nächsten Teilen der Aufsatzreihe diese Bereiche erst einmal als Polygon-Layer (Flächen-Layer) aufbereiten.
Viel Erfolg!
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Literatur:
Dierßen, B. & K. Dierßen (1984): Vegetation und Flora der Schwarzwaldmoore.‑ Beih. Veröff. Naturschutz Landschaftspflege Bad.‑Württ., 39: 1‑512
Dierßen, K. (1990): Einführung in die Pflanzensoziologie (Vegetationskunde)
Grossmann, A. (1985): Die Höheren Pflanzen und Moose des Bannwaldes Waldmoor-Torfstich, ihre Vergesellschaftung und ihre Standorte. In: Der Bannwald "Waldmoor‑Torfstich".‑ Mitt. forstl. Versuchs‑ und Forschungsanstalt Bad.‑Württ., "Reihe Waldschutzgebiete", 3: 29-51
HAAS, H. & G. KOST (1985): Basidiomycetenflora des Bannwaldes "Waldmoor-Torfstich". In: Der Bannwald "Waldmoor‑Torfstich".‑ Mitt. forstl. Versuchs‑ und Forschungsanstalt Bad.‑Württ., Reihe Waldschutzgebiete, 3: 105-123
Oberdorfer, E. (1992): Süddeutsche Pflanzengesellschaften - Teil I: Fels- und Mauergesellschaften, alpine Fluren, Wasser-, Verlandungs- und Moorgesellschaften.
Oberdorfer, E. (1992): Süddeutsche Pflanzengesellschaften - Teil IV: Wälder und Gebüsche
Glossar, Abürzungen:
ASCII - American Standard Code for Information Interchange
Biotop - Charakteristischer Lebensraum in der Natur mit Tieren, Pflanzen und Pilzen
Bulte - Über dem Wasserspiegel zeitweise überschwemmter Moorbereiche (Hoch- und Übergangsmoore) herausragende Erhebungen. Sie sind mit Moosen
(Polytrichum, Sphagnum), Wollgräsern (Eriophorum).und/oder Moosbeeren (Oxycoccus) bewachsen.
BW – Baden-Württemberg
Canvas - Fenster; Landkarte; Anzeige; Leinwand; dasjenige, was man im Kartenfenster sieht
CSV - Comma Separated Values; einfach strukturierte Textdatei
DGFM - Deutsche Ges. für Mykologie
DGM – Digitales Gekändemodell, Gebäude und Bewuchs sind eliminiert
DGMx - Digitales Geländemodell mit x Metern Gitterweite
DOM – Digitales Oberflächenmodell
EPSG - European Petroleum Survey Group Geodesy
ETRS89 / UTM (Universal transverse Mercator) - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, d.h. geeignet zum Messen von Strecken und Flächen
Fazies - Aspektwechsel innerhalb gleichartiger Bestände (Dierßen 1990)
Gauss-Krüger - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, allerdings inzwischen vielfach durch ETRS89 / UTM ersetzt worden
Georeferenzierung (Geocodierung, Verortung, Geotagging) - Einen Datensatz, z.B. ein Foto oder eine Karte, mit Koordinaten versehen
GIS – Geoinformationssystem
GNSS - Global Navigation Satellite System
Google Maps - Online-Kartendienst von Google LLC
GPX (GPS eXchange Format) – für Datenaustausch mit GPS-Empfängern
GRASS - Geographic Resources Analysis Support System
HTML - Hypertext Markup Language
KBS - Koordinatenbezugssystem
KML (Keyhole Markup Language) - Austauschformat für Geodaten, vorgesehen für Google Earth (aber auch für GPS-Empfänger nutzbar)
KMZ - dasselbe wie KML, lediglich in komprimierter Form
Layer - Ebene
Lidar (Light Detection And Ranging) – Laser-Scan der Geländeoberfläche
LiMT – Linke Maustaste
LUBW - Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
Map Canvas - Kartenfenster, also der Bereich, in dem die Karte angezeigt wird
m.ü.NN. - Meter über Normal Null
ONB - Obere Naturschutzbehörde
Open Data – Für jedermann frei nutzbar zur Verfügung gestellte Daten
OSM – OpenStreetMap
Passpunkte – Referenzpunkte beim Georeferenzieren von Karten
PflGes - Pflanzengesellschaft
Plugins - Programmerweiterungen
Projektbereich - Gesamtbereich des QGIS-Projektes im Rechner, beinhaltet das gesamte "Ordnergebäude" inklusive der Projektdateien und aller Daten; hier in der Forumsreihe ist es der Ordner \_QGIS für Pilzfreunde\ mit sämtlichen Unterordnern und Dateien. Will man ein QGIS-Projekt auf einem anderen Rechner laufen lassen, so braucht man lediglich den Projektbereich zu kopieren!
Projektdatei - Datei mit Endung .qgs, über die QGIS gestartet wird. Sie enthält die Projekteigenschaften, die Verknüpfungen zu den im Projekt enthaltenen Layern und vieles mehr. Sie enthält jedoch nicht die Daten
QGIS – Kostenfreies, sehr mächtiges GIS
Pflanzengesellschaft - Spezifische Gruppe von Pflanzen mit gleichen ökolog. Ansprüchen und mit Wechselbeziehungen zueinander
ReMT – Rechte Maustaste
Rasterlayer - Layer, bestehend aus bildhaften, pixelcodierten Geodaten
Schummerung – Pseudo-3D-Darstellung durch Schattenwurf
Shape, Shapefile - Datei zum Darstellen von Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)
Tiles – Karten in Form von sogen. „Kacheln“
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Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)
UTM - Universal Transverse Mercator
Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)
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WGS84 - World Geodetic System 1984
WGS 84 EPSG:4326 – globales KBS, bei GPS-Empfängern verbreitet, nicht zum Messen geeignet
WGS 84/ Pseudo-Mercator EPSG:3857 – globales KBS für WMS-Einbindungen, nicht zum Messen geeignet
WMS (Web Map Service) – Internet-Schnittstelle für Landkarten
Willkommen in Teil 30 der Forumsreihe „QGIS für Pilzfreunde“!
Dieser Beitrag entstand mit QGIS 3.10.3 unter Windows 10.
Hier die Übersicht über alle Teile dieser Forumsreihe.
Heutiges Ziel: Wir werden einige weitere Nachkorrekturen durchführen
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Aufgabenstellungen im Einzelnen:
a) Beschriften der Funde mit der zugehörigen Pflanzengesellschaft
b) Umbenennungen
c) Umpositionieren in den Randbereichen
d) Vereinzeln direkt übereinander liegender Fundpunkte
Es wird gestartet, wie es Bild 1 zeigt: Der Layer Funde_WT_2017_2019 ist im Layerfenster selektiert und es ist das KBS EPSG25832 eingestellt;
denn wir wollen uns heute um eine Korrektur der Funde kümmern und in der Einheit Meter messen.
a) Beschriften der Funde mit der zugehörigen Pflanzengesellschaft:
Wir öffnen die Layereigenschaften des selektierten Layers und klappen in der Rubrik Beschriftungen das Werte-Menü auf. In diesem Kontextmenü selektieren wir das Feld pfl_ges (1.). Hierbei handelt es sich um das gleichnamige Feld der Attributtabelle. Dann noch die Buttons Anwenden (2.) und OK (3.) clicken:
Im Kartenfenster erkennt man das Ergebnis: Jedem Fundpunkt wird der der zugehörige Text aus der Attributtabelle hinzugeschrieben.
Einige dieser beschrifteten Funde habe ich mit einem roten Pfeil versehen.
b) Umbenennungen:
Wenn man bei der Kartierung vor Ort vergisst, einem Fund seine Pflanzengesellschaft zuzuordnen oder wenn man eine falsche PflGes zuordnet, kann man dies hier nachträglich korrigieren. Im folgenden Beispiel werde ich einige "vergessene" Pflges nachtragen.
Zur Vorbereitung sollen in der Attributtabelle des Layers Funde_WT_2017_2019 die Spalten wgs_84_dec, y_lat, x_lon, pfl_ges ganz nach links verschoben werden.
Dazu wird die Attributtabelle geöffnet und mit einem Rechtsclick auf eine beliebige Spaltenüberschrift ein Pulldown-Menü geöffnet, in dem wir Spalten anordnen selektieren:
Im erscheinenden Menü Tabellenspalten anordnen ziehen wir mit der LiMT nacheinander die entsprechenden Einträge ganz nach oben und schließen dann mit OK ab:
Nun können wir Kartenfenster und Attributtabelle gemäß Bild 6 anzeigen.
Wir selektieren mit der Rechteckauswahl die fünf dargestellten Fundpunkte, die dadurch im Kartenfenster gelb erscheinen und in der Attributtabelle gehighlightet werden.
Bei diesen Funden wurde vor Ort vergessen, ihnen das "Biotop" Mis zuzuordnen.
Nun noch in der Attributtabelle unten links das kleine Menü ausklappen und Alle gewählten Objekte anzeigen selektieren:
Daraufhin werden in der Attributtabelle nur die selektierten Punkte angezeigt. Es handelt sich um sieben Funde, verteilt auf fünf Fundkoordinaten.
Wir schalten den Editiermodus ein und tragen in der Tabelle in der Spalte PflGes überall den Text mis ein:
In der rotviolett unterlegten PflGes vpm ist ein einziger Fundpunkt vorhanden, der als Kennung vab trägt. Hier entsprechend in vpm umändern.
Änderungen abspeichern (Diskettensymbol) und Editiermodus verlassen - mis (und auch vpm) wurden übernommen:
c) Umpositionieren in den Randbereichen:
Durch die GPS-Unschärfe von bis zu plusminus 15 Metern liegen einige Fundpunkte im Kartenfenster falsch. Da vor Ort während der Fundeingabe die Pflanzengesellschaft korrekt eingegeben wurde, kann man im Kartenfenster ablesen, in welchen Bereich der Punkt eigentlich gehört. Entsprechend ist der Fund zu verschieben. Das sei an folgendem Beispiel gezeigt (Randbereich zwischen den Bereichen vph (gelb) und vps (graugrün)). Die beiden innerhalb vps liegenden Fundpunkte tragen die Bezeichnung vph und sind mithin in den gelben Bereich zu verschieben. Das Linien-Messwerkzeug zeigt, dass ihre Entfernung dorthin etwa 3,5 Meter beträgt. Es spricht also nichts dagegen, die Punkte nach Gelb zu verschieben:
Dies führen wir nun für diese beiden Punkte und auch noch für alle anderen Punkte, die falsch liegen, durch:
d) Vereinzeln direkt übereinander liegender Fundpunkt:
Da oft mehrere Funde auf den gleichen Koordinaten liegen, ist es im Hinblick auf größere Übersichtlichkeit ratsam, diese Fundpunkte "künstlich" zu vereinzeln.
Es spricht im Grunde genommen ja auch nichts dagegen, solange die Umpositionierung nicht die Unschärfe des GPS-Empfängers überschreitet.
Hierzu halten wir im Layerfenster Funde_WT_2017_2019 aktiv und stellen Kartenfenster und Attributtabelle wiederum nebeneinander dar.
Nun in der Attributtabelle die Spaltenüberschrift wgs_84_dec clicken, um nach dieser Spalte zu sortieren. Die Mehrfachfunde an ein und derselben Stelle sind markiert:
Nun in der Attributtabelle eine der beiden Zeilen selektieren (1.) des ersten Mehrfachfundes clicken. Dann das Werkzeug Zu ausgewählten Objekten zoomen (2.) clicken. Daraufhin wird dieser Fund ins Bild gerückt (3.). Wir können jetzt den Editiermodus aktivieren:
Um diesen Fundpunkt zu verschieben, aktivieren wir das entsprechende Werkzeug (links oben im Bild):
Das Verschieben erfolgt durch zwei Linksclicks, den ersten auf die alte Position, den zweiten auf die Zielposition. Ergebnis:
Alle anderen Mehrfachfunde entsprechend Punkt für Punkt in die nähere Umgebung verschieben, wie es die Bilder 12 - 15 zeigen.
Sind alle Mehrfachfunde vereinzelt, dann die Änderungen abspeichern und den Editiermodus verlassen.
Das kann dann endgültig z.B. so aussehen:
Die Beschriftung der Funde kann man auf Wunsch jetzt natürlich via Eigenschaftentabelle auf den Pilznamen umstellen:
Das wär's für heute.
Nun noch das Projekt abspeichern als QGIS für Pilzfreunde 30.qgs.
Über Fragen und Anregungen würde ich mich riesig freuen!
Ausblick
Im nächsten Teil möchte ich eine erste Fragestellung/Aufgabenstellung angehen: Welche Funde wurden in den baumfreien Bereichen gemacht. Dies beinhaltet die Anwendung der Werkzeuge "Vektorlayer zusammenführen" und "Zuschneiden", außerdem den Export des Ergebnisses als csv-Datei.
Viel Erfolg!
Bernd
Meine Ausrüstung vor Ort:
Android-Smartphone Moto G7 Plus mit folgenden, für die Kartierung benutzten Komponenten:
MeinePilze - Pilzbestimmungs-App zum Erstellen der Fundlisten etc. Die Funde sind automatisch georeferenziert.
Locus Map - GPS-Software zur Darstellung des Kartierungsgebietes mit sämtlichen Pflanzengesellschaften, Biotopen, Tracks, Wegpunkten. Außerdem zur Erstellung georeferenzierter Fotos.
Easy Voice Recorder - App für zusätzliche Audio-Notizen.
Literatur:
Dierßen, B. & K. Dierßen (1984): Vegetation und Flora der Schwarzwaldmoore.‑ Beih. Veröff. Naturschutz Landschaftspflege Bad.‑Württ., 39: 1‑512
Dierßen, K. (1990): Einführung in die Pflanzensoziologie (Vegetationskunde)
Grossmann, A. (1985): Die Höheren Pflanzen und Moose des Bannwaldes Waldmoor-Torfstich, ihre Vergesellschaftung und ihre Standorte. In: Der Bannwald "Waldmoor‑Torfstich".‑ Mitt. forstl. Versuchs‑ und Forschungsanstalt Bad.‑Württ., "Reihe Waldschutzgebiete", 3: 29-51
HAAS, H. & G. KOST (1985): Basidiomycetenflora des Bannwaldes "Waldmoor-Torfstich". In: Der Bannwald "Waldmoor‑Torfstich".‑ Mitt. forstl. Versuchs‑ und Forschungsanstalt Bad.‑Württ., Reihe Waldschutzgebiete, 3: 105-123
Oberdorfer, E. (1992): Süddeutsche Pflanzengesellschaften - Teil I: Fels- und Mauergesellschaften, alpine Fluren, Wasser-, Verlandungs- und Moorgesellschaften.
Oberdorfer, E. (1992): Süddeutsche Pflanzengesellschaften - Teil IV: Wälder und Gebüsche
Glossar, Abürzungen:
ASCII - American Standard Code for Information Interchange
Biotop - Charakteristischer Lebensraum in der Natur mit Tieren, Pflanzen und Pilzen
Bulte - Über dem Wasserspiegel zeitweise überschwemmter Moorbereiche (Hoch- und Übergangsmoore) herausragende Erhebungen. Sie sind mit Moosen
(Polytrichum, Sphagnum), Wollgräsern (Eriophorum).und/oder Moosbeeren (Oxycoccus) bewachsen.
BW – Baden-Württemberg
Canvas - Fenster; Landkarte; Anzeige; dasjenige, was man im Kartenfenster sieht
CSV - Comma Separated Values; einfach strukturierte Textdatei
DGFM - Deutsche Ges. für Mykologie
DGM – Digitales Gekändemodell, Gebäude und Bewuchs sind eliminiert
DGMx - Digitales Geländemodell mit x Metern Gitterweite
DOM – Digitales Oberflächenmodell
EPSG - European Petroleum Survey Group Geodesy
ETRS89 / UTM (Universal transverse Mercator) - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, d.h. geeignet zum Messen von Strecken und Flächen
Fazies - Aspektwechsel innerhalb gleichartiger Bestände (Dierßen 1990)
Gauss-Krüger - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, allerdings inzwischen vielfach durch ETRS89 / UTM ersetzt worden
Georeferenzierung (Geocodierung, Verortung, Geotagging) - Einen Datensatz, z.B. ein Foto oder eine Karte, mit Koordinaten versehen
GIS – Geoinformationssystem
GNSS - Global Navigation Satellite System
Google Maps - Online-Kartendienst von Google LLC
GPX (GPS eXchange Format) – für Datenaustausch mit GPS-Empfängern
GRASS - Geographic Resources Analysis Support System
HTML - Hypertext Markup Language
KBS - Koordinatenbezugssystem
KML (Keyhole Markup Language) - Austauschformat für Geodaten, vorgesehen für Google Earth (aber auch für GPS-Empfänger nutzbar)
KMZ - dasselbe wie KML, lediglich in komprimierter Form
Layer - Ebene
Lidar (Light Detection And Ranging) – Laser-Scan der Geländeoberfläche
LiMT – Linke Maustaste
LUBW - Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
Map Canvas - Kartenfenster, also der Bereich, in dem die Karte angezeigt wird
m.ü.NN. - Meter über Normal Null
ONB - Obere Naturschutzbehörde
Open Data – Für jedermann frei nutzbar zur Verfügung gestellte Daten
OSM – OpenStreetMap
Passpunkte – Referenzpunkte beim Georeferenzieren von Karten
PflGes - Pflanzengesellschaft
Plugins - Programmerweiterungen
Projektbereich - Gesamtbereich des QGIS-Projektes im Rechner, beinhaltet das gesamte "Ordnergebäude" inklusive der Projektdateien und aller Daten; hier in der Forumsreihe ist es der Ordner \_QGIS für Pilzfreunde\ mit sämtlichen Unterordnern und Dateien. Will man ein QGIS-Projekt auf einem anderen Rechner laufen lassen, so braucht man lediglich den Projektbereich zu kopieren!
Projektdatei - Datei mit Endung .qgs, über die QGIS gestartet wird. Sie enthält die Projekteigenschaften, die Verknüpfungen zu den im Projekt enthaltenen Layern und vieles mehr. Sie enthält jedoch nicht die Daten
QGIS – Kostenfreies, sehr mächtiges GIS
Pflanzengesellschaft - Spezifische Gruppe von Pflanzen mit gleichen ökolog. Ansprüchen und mit Wechselbeziehungen zueinander
ReMT – Rechte Maustaste
Rasterlayer - Layer, bestehend aus bildhaften, pixelcodierten Geodaten
Schummerung – Pseudo-3D-Darstellung durch Schattenwurf
Shape, Shapefile - Datei zum Darstellen von Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)
Tiles – Karten in Form von sogen. „Kacheln“
URL – ein Internet-Link oder die Adresse einer Website
Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)
UTM - Universal Transverse Mercator
Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)
Verschneidung - Überlagerung von GIS-Ebenen
WFS - Web Feature Service
WGS84 - World Geodetic System 1984
WGS 84 EPSG:4326 – globales KBS, bei GPS-Empfängern verbreitet, nicht zum Messen geeignet
WGS 84/ Pseudo-Mercator EPSG:3857 – globales KBS für WMS-Einbindungen, nicht zum Messen geeignet
WMS (Web Map Service) – Internet-Schnittstelle für Landkarten
Willkommen in Teil 29 der Forumsreihe „QGIS für Pilzfreunde“!
Dieser Beitrag entstand mit QGIS 3.10.3 unter Windows 10.
Hier die Übersicht über alle Teile dieser Forumsreihe.
Heutiges Ziel: Wir werden einige Nachkorrekturen durchführen
Es wird dringend empfohlen, die QGIS-Version 3.10.3 "long time release repository (most stable)" zu verwenden (Stand Februar 2020).
Aufgabenstellungen im Einzelnen:
a) Umbenennen einiger Layer
b) Umbenennungen in der Funde-Attributtabelle
c) Erweiterung der Fläche vph (Heidestadium)
d) Vereinzelung aller Flächen (Differenz-Werkzeug)
a) Umbenennen einiger Layer
Die meisten Layer möchte ich hier derart umbenennen, dass die Namen aussagekräftiger werden.
So z.B. in der Layergruppe Sphagnetum_magellanici_Moor1. Hier werden der Polygonlayer in sma_flaeche und der Linienlayer in sma_umriss umbenannt:
b) Umbenennungen in der Funde-Attributtabelle
Mit Rechtsclick im Layerfenster auf Funde_WT_2017_2019 (ganz oben) und Selektion von Attributtabelle öffnen wir die Attributtabelle unserer Funde.
Es es gilt, etwas in der Tabelle zu ändern, aktivieren wir den Editier-Modus (1.).
Durch Linksclick auf die Überschrift pfl_ges wird nach den Pflanzengesellschaften, zum Eintrag eva manövriert und wie folgt ersetzt:
Zeile mit id = w1937: eva → ev4; w1934: eva → ev4; w1935: eva → ev4; w1933: eva → ev3.
Durch diese Änderungen wird die Fundstelle besser gekennzeichnet.
Vor der Ersetzung:
Nach der Ersetzung sieht das so wie im folgenden Bild aus (1.).
Dann noch Änderungen abspeichern (2.) und Editiermodus verlassen (3.):
Tipp: Man kann während des Editiervorgangs beide Fenster auf den Monitor bringen und sich bei der Selektion einzelner Objekte folgendermaßen helfen lassen: Selektiert man in der Attributtabelle eine oder mehrere Zeilen, so werden diese im Kartenfenster farblich hervorgehoben. Führt man einen Rechtsclick auf ein Feld der Tabelle aus, erhält man das in Bild 4 erkennbare Kontektmenü. Selektiert man dort Objekt aufleuchten lassen, dann blinkt das Objekt im Kartenfenster auffällig!
c) Erweitern der Fläche vph (Heidestadium)
Die Fläche der Pflanzengesellschaft Heidestadium vph soll soweit vergrößert werden, dass sie nahezu die angrenzenden Flächen berührt. Vorher soll allerdings die Fläche des "Biotops" Misse mis in einem bestimmten Bereich verkleinert werden.
Dazu wird der Layer mis_flaeche aktiviert und sichtbar gemacht und der Editiermodus (1.) eingeschaltet. Jetzt wird noch das Knotenwerkzeug (2.) aktiviert.
Der Mauszeiger wird im Kartenfenster zu einem Kreuz. Nun doppelclickt man auf den Knoten A, hält beim zweiten Click die Maustaste gedrückt und zieht sie bis nach B, wo man sie loslässt. Beim Loslassen wird die Änderung übernommen.
Wir bleiben im Editiermodus bei aktiviertem Knotenwerkzeug und nehmen uns den Layer vph_flaeche vor, indem wir ihn aktivieren und sichtbar machen.
Die Knotenpunkte von vph_flaeche ziehen wir ganz nahe an die angrenzenden Flächen heran, entsprechend dem Vorgehen bei mis_flaeche.
Notiz: Löschen eines Knotens erfolgt, indem man ihn anclickt und dann die <Entf>-Taste betätigt. Hinzufügen kann man einen Knoten, imdem man auf ein Linienstück doppelclickt.
Das Ergebnis sollte etwa so aussehen:
d) Vereinzelund aller Flächen (Differenzwerkzeug)
Wir beginnen damit, dass wir die reinen Umrisse von sma, evm, ev3, ev4, vab, vpm, vpn, vpb, vpd, vp, vps und miss unsichtbar schalten, indem wir die Haken entfernen. Jetzt sind nur noch die reinen Flächen/Polygone sichtbar.Dadurch wird die Übersichtlichkeit erhöht:
Zwei der Kartierungsflächen (vps und vpd) sind von anderen überlagert. Da dies stört, wollen wir die Flächen mit Hilfe des Differenz-Werkzeugs vereinzeln.
Dazu erhöhen wir erst einmal die Deckkraft aller Flächenlayer auf 100 Prozent, indem wir jeweils über Layereigenschaften > Symbolisierung den Deckungsgrad-Schieber ganz nach rechts ziehen. Bei geringerem Deckungsgrad hat die folgende Differenzbildung bei mir nicht funktioniert!
Vereinzelung von vps:
Wie man leicht nachprüfen kann, wird vps von vpn, vpb und vpd überlagert.
Wir nennen den Layer vps_flaeche um in vps_flaeche_alt und lassen den Layer aktiviert.
Wir aktivieren das Differenz-Werkzeug via Vector > Geoverarbeitungswerkzeugt > Differenz.
Vom Eingabelayer vps_flaeche_alt soll der Layer vpn_flaeche abgezogen werden. Als Differenz genügt uns ein temporärer Layer.
Sobald dies alles parametriert ist, wird die Differenzbildung mit Starte ausgelöst:
Es ergibt sich ein neuer Layer Differenz. Mit einem Click auf Schließen beenden wir diese erste Differenzbildung
Wichtig: Jetzt QGIS nicht beenden, anderenfalls ist der temporäre Layer, der ja noch gebraucht wird, möglicherweise pfutsch!
In diesem Zusammenhang ist es besonders wichtig, Die stabile QGIS-Version 3.10 zu verwenden, um Programmabstürze während der Arbeit zu vermeiden.
Den temporären Layer nennen wir in Differenz1 um.
Mit den Einstellungen des nächsten Bildes können wir zeigen, dass vpn_flaeche aus vps_flaeche entfernt wurde:
Als Zweites wenden wir das Differenz-Werkzeug auf Differenz1 und vpb_flaeche an, und generieren einen temporären Layer Differenz, welches wir in Differenz2 umbenennen ...
... Als Drittes und Letztes wird das Differenz-Werkzeug auf Differenz2 und vpd_flaeche angewendet; hier müssen aber einen echten Differenz-Layer generieren und als vps_flaeche abspeichern:
Schauen wir auf das Ergebnis: Wenn wir vps_flaeche sichtbar und vpn_flaeche, vpb_flaeche und vpd_flaeche unsichtbar schalten, erkennen wir, dass es funktioniert hat:
Nun zu vpd_flaeche und seinen beiden Überlagerungen ev3_flaeche und ev4_flaeche.
Hier gehen wir entsprechend so vor, wie im vorherigen Beispiel dargestellt. Auch hier lässt sich am Egebnis zeigen, dass die Differenzbildung funktionierte:
Nun sind sämtliche Flächen voneinander separiert, d.h. es existieren keinerlei Überscneidungen mehr.
Schließlich blenden wir wieder sämtliche Flächen ein und führen die Beschriftung für vps_flaeche und vpd_flaeche noch einmal durch:
Das wär's für heute.
Nun noch das Projekt abspeichern als QGIS für Pilzfreunde 29.qgs.
Über Fragen und Anregungen würde ich mich riesig freuen!
Ausblick
Im nächsten Teil wird es darum gehen, einige Fundpunkte im Kartenfenster an eine passendere Position zu verschieben:
Eigene Versuche mit verschiedenen handelsüblichen GPS-Empfängern ergaben eine maximale Messungenauigkeit von etwa ± 15 Metern. Um die Ungenauigkeit zu ermitteln, sollte man den GPS-Empfänger an einer best. Stelle über einen oder mehrere Tage hinweg eingeschaltet lassen. Aus der sich ergebenden "Spur" dieses Einzelpunktes erhält man eine "Hausnummer" für die maximale Ungenauigkeit an dieser Position.
Wie kommt man mit dieser an sich sehr störenden Ungenauigkeit in QGIS zurecht?:
Während der Kartierung eines jeden Fundes notiert man zusätzlich, in welchem Areal man sich gerade befindet. Liegt der Fund also z.B. im Bereich der Pflanzengesellschaft vab, dann notiert man dies zusätzlich zu allen anderen Fundparametern.
Sind die Funde später ins QGIS übertragen, hat man noch abzuchecken, für welche Fundpunkte sich Widersprüche zwischen dem Punkt im Kartenfenster und dem Eintrag in der Fundtabelle (Attributtabelle) ergeben. Diese Fundpunkte müssen dann im Kartenfenster umpositioniert werden.
Viel Erfolg!
Bernd
Meine Ausrüstung vor Ort:
Android-Smartphone Moto G7 Plus mit folgenden, für die Kartierung benutzten Komponenten:
MeinePilze - Pilzbestimmungs-App zum Erstellen der Fundlisten etc. Die Funde sind automatisch georeferenziert.
Locus Map - GPS-Software zur Darstellung des Kartierungsgebietes mit sämtlichen Pflanzengesellschaften, Biotopen, Tracks, Wegpunkten. Außerdem zur Erstellung georeferenzierter Bilder.
Easy Voice Recorder - App für zusätzliche Audio-Notizen.
Literatur:
Dierßen, B. & K. Dierßen (1984): Vegetation und Flora der Schwarzwaldmoore.‑ Beih. Veröff. Naturschutz Landschaftspflege Bad.‑Württ., 39: 1‑512
Dierßen, K. (1990): Einführung in die Pflanzensoziologie (Vegetationskunde)
Grossmann, A. (1985): Die Höheren Pflanzen und Moose des Bannwaldes Waldmoor-Torfstich, ihre Vergesellschaftung und ihre Standorte. In: Der Bannwald "Waldmoor‑Torfstich".‑ Mitt. forstl. Versuchs‑ und Forschungsanstalt Bad.‑Württ., "Reihe Waldschutzgebiete", 3: 29-51
HAAS, H. & G. KOST (1985): Basidiomycetenflora des Bannwaldes "Waldmoor-Torfstich". In: Der Bannwald "Waldmoor‑Torfstich".‑ Mitt. forstl. Versuchs‑ und Forschungsanstalt Bad.‑Württ., Reihe Waldschutzgebiete, 3: 105-123
Oberdorfer, E. (1992): Süddeutsche Pflanzengesellschaften - Teil I: Fels- und Mauergesellschaften, alpine Fluren, Wasser-, Verlandungs- und Moorgesellschaften.
Oberdorfer, E. (1992): Süddeutsche Pflanzengesellschaften - Teil IV: Wälder und Gebüsche
Glossar, Abürzungen:
ASCII - American Standard Code for Information Interchange
Biotop - Charakteristischer Lebensraum in der Natur mit Tieren, Pflanzen und Pilzen
Bulte - Über dem Wasserspiegel zeitweise überschwemmter Moorbereiche (Hoch- und Übergangsmoore) herausragende Erhebungen. Sie sind mit Moosen
(Polytrichum, Sphagnum), Wollgräsern (Eriophorum).und/oder Moosbeeren (Oxycoccus) bewachsen.
BW – Baden-Württemberg
Canvas - Fenster; Landkarte; Anzeige; dasjenige, was man im Kartenfenster sieht
CSV - Comma Separated Values; einfach strukturierte Textdatei
DGFM - Deutsche Ges. für Mykologie
DGM – Digitales Gekändemodell, Gebäude und Bewuchs sind eliminiert
DGMx - Digitales Geländemodell mit x Metern Gitterweite
DOM – Digitales Oberflächenmodell
EPSG - European Petroleum Survey Group Geodesy
ETRS89 / UTM (Universal transverse Mercator) - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, d.h. geeignet zum Messen von Strecken und Flächen
Fazies - Aspektwechsel innerhalb gleichartiger Bestände (Dierßen 1990)
Gauss-Krüger - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, allerdings inzwischen vielfach durch ETRS89 / UTM ersetzt worden
Georeferenzierung (Geocodierung, Verortung, Geotagging) - Einen Datensatz, z.B. ein Foto oder eine Karte, mit Koordinaten versehen
GIS – Geoinformationssystem
GNSS - Global Navigation Satellite System
Google Maps - Online-Kartendienst von Google LLC
GPX (GPS eXchange Format) – für Datenaustausch mit GPS-Empfängern
GRASS - Geographic Resources Analysis Support System
HTML - Hypertext Markup Language
KBS - Koordinatenbezugssystem
KML (Keyhole Markup Language) - Austauschformat für Geodaten, vorgesehen für Google Earth (aber auch für GPS-Empfänger nutzbar)
KMZ - dasselbe wie KML, lediglich in komprimierter Form
Lidar (Light Detection And Ranging) – Laser-Scan der Geländeoberfläche
LiMT – Linke Maustaste
LUBW - Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
Map Canvas - Kartenfenster, also der Bereich, in dem die Karte angezeigt wird
m.ü.NN. - Meter über Normal Null
ONB - Obere Naturschutzbehörde
Open Data – Für jedermann frei nutzbar zur Verfügung gestellte Daten
OSM – OpenStreetMap
Passpunkte – Referenzpunkte beim Georeferenzieren von Karten
Plugins - Programmerweiterungen
Projektbereich - Gesamtbereich des QGIS-Projektes im Rechner, beinhaltet das gesamte "Ordnergebäude" inklusive der Projektdateien und aller Daten; hier in der Forumsreihe ist es der Ordner \_QGIS für Pilzfreunde\ mit sämtlichen Unterordnern und Dateien. Will man ein QGIS-Projekt auf einem anderen Rechner laufen lassen, so braucht man lediglich den Projektbereich zu kopieren!
Projektdatei - Datei mit Endung .qgs, über die QGIS gestartet wird. Sie enthält die Projekteigenschaften, die Verknüpfungen zu den im Projekt enthaltenen Layern und vieles mehr. Sie enthält jedoch nicht die Daten
QGIS – Kostenfreies, sehr mächtiges GIS
Pflanzengesellschaft - Spezifische Gruppe von Pflanzen mit gleichen ökolog. Ansprüchen und mit Wechselbeziehungen zueinander
ReMT – Rechte Maustaste
Rasterlayer - Layer, bestehend aus bildhaften, pixelcodierten Geodaten
Schummerung – Pseudo-3D-Darstellung durch Schattenwurf
Shape, Shapefile - Datei zum Darstellen von Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)
Tiles – Karten in Form von sogen. „Kacheln“
URL – ein Internet-Link oder die Adresse einer Website
Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)
UTM - Universal Transverse Mercator
Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)
WFS - Web Feature Service
WGS84 - World Geodetic System 1984
WGS 84 EPSG:4326 – globales KBS, bei GPS-Empfängern verbreitet, nicht zum Messen geeignet
WGS 84/ Pseudo-Mercator EPSG:3857 – globales KBS für WMS-Einbindungen, nicht zum Messen geeignet
WMS (Web Map Service) – Internet-Schnittstelle für Landkarten
Willkommen in Teil 28 der Forumsreihe „QGIS für Pilzfreunde“!
Dieser Beitrag entstand mit QGIS 3.10.3 unter Windows 10.
Hier die Übersicht über alle Teile dieser Forumsreihe.
Heutiges Ziel: Wir werden einige Layer im Kartenfenster beschriften.
Es wird dringend empfohlen, die QGIS-Version 3.10.3 "long time release repository (most stable)" zu verwenden (Stand Februar 2020).
A) Vorarbeit:
Wir beginnen damit, dass wir einigen Layern passendere Namen zuteilen:
a) NSG wird umbenannt in NSG_1983
b) Bannwald_alt wird umbenannt in NSG_1937.
Dann sieht das QGIS-Fenster wie folgt aus:
B) Die Beschriftungstexte (fett) und die zu beschriftenden Layer:
a) Linien-Layer (tracks):
nsg_1937 - NSG_1937
nsg_1983 - NSG_1983
b) Polygon-Layer (Flächen):
sma - Sphagnetum_magellanici_Moor1
evm - Eriophorum_vaginatum_Monilia_Moor2
ev3 - Eriophorum_vaginatum_Moor3
ev4 - Eriophorum_vaginatum_Moor4
vab - Vaccinio_Abietetum
vpm - Vaccinio_uliginosi_P_sylvestris_P_mugo
vpn - Vaccinio_uliginosi_Pinetum_sylvestris_Bachniederung
vpb - Vaccinio_uliginosi_Pinetum_sylvestris_Birkendominanz
vpd - Vaccinio_uliginosi_Pinetum_sylvestris_Dickung
vph - Vaccinio_uliginosi_Pinetum_sylvestris_Heidestadium
vps - Vaccinio_uliginosi_Pinetum_sylvestris_Torfstich
mis - "Biotop" Misse
C) Beispiel Linienlayer nsg_1983
Durch Doppelclick auf den Layer nsg_1983 tracks öffnet sich das zugehörigen Layereigenschaften-Menü. Hier selektieren wir Beschriftungen, klappen das oberste Menü herunter und selektieren Einzelne Beschriftungen:
Wir selektieren die Rubrik Text und geben wie folgt ein:
Bei Wert wird name überschrieben mit 'nsg_1983' (also in einfachen Hochkommata).
Als Textgröße wähle ich 10, als Textfarbe schwarz:
Anschließend selektieren wir die Rubrik Platzierung und punkten derart, dass der Text parallel zur Linie verläuft.
Außerdem selektieren wir, ob der Text über, auf oder unter der Linie angeordnet wird.
Nun den Button Anwenden clicken und kontrollieren, ob uns das Ergebnis gefällt. Falls ja, wird mit OK abgeschlossen:
Das Ergebnis sehen wir hier:
D) Beispiel Polygonlayer mis
Durch Doppelclick auf den Polygonlayer der Layergruppe Misse öffnet sich das zugehörigen Layereigenschaften-Menü. Hier selektieren wir Beschriftungen, klappen das oberste Menü herunter und selektieren Einzelne Beschriftungen:
Die beiden nächsten Bilder zeigen, was einzugeben und zu selektieren ist. Rubrik Text:
Rubrik Platzierung:
Der Ankerpunkt der Beschriftung wird ins Zentrum der sichtbaren Fläche gelegt:
Nachdem man noch Anwenden und OK geclickt hat, ist die Beschriftung mis abgeschlossen. Im Ergebnis erkennt man außerdem, dass die Beschriftung des Linienlayers (nsg_1983) automatisch ins Bild gerückt wird:
Sind sämtliche Beschriftungen vollzogen, sieht es wie folgt aus:
Zoomt man ins Bild hinein, erkennt man, dass einige Beschriftungen etwas "unglücklich" platziert sind (Pfeile):
vps, vpd sowie sma: vps sollte im blauen, vpd im olivgrünen Bereich liegen, und sma wird von den Sternen des Polytrichum-Fazies überdeckt.
Zur Abhilfe wird man für diese drei Fälle als Ankerpunkt der Beschriftung nicht das Zentrum der jeweiligen Fläche heranziehen, sondern so parametrieren, dass Position und Winkellage des Textes manuell eingestellt werden können.
Hier möchte ich das Vorgehen an vps (verantwortlich für die blaue Fläche des Torfstichs) erläutern. Letztendlich soll diese Beschriftung manuell an der Stelle platziert werden, auf die der rote Pfeil zeigt:
E) Beispiel Beschriftung vps manuell in Position und Winkel einstellbar
Über Rechtsclick auf den entsprechenden Polygonlayer und Click auf Attributtabelle des Kontextmenüs öffnen wir diese. Wir werden sie weiter unten um drei Spalten mit den Namen x, y und rotation erweitern:
In der Attributtabelle schalten wir den Editiermodus ein (1.) und clicken auf Neue Spalte (2.). In das sich öffnende Menü tragen wir die unten stehende Werte für die x-Koordinate ein (3.): Name = x, Typ = Dezimalzahl (real), Länge = 20, Genauigkeit = 4. Dann schließen wir mit OK ab (4.):
Entsprechend wird eine weitere Spalte für die y-Koordinate hinzugefügt mit den Werte: Name = y, Typ = Dezimalzahl (real), Länge = 20, Genauigkeit = 4. Mit OK abschließen.
Schließlich fügen wir noch eine Spalte für den Drehwinkel hinzu mit den Werten: Name = rotation, Typ = Dezimalzahl (real), Länge = 20, Genauigkeit = 4. Mit OK abschließen.
Wie man im nächsten Bild erkennen kann, sind in der Tabelle rechts die drei Spalten tatsächlich generiert worden.
Nun müssen wir noch die Änderung in der Tabelle abspeichern (1.) und den Editiermodus wieder verlassen (2.).
Dann die Tabelle schließen (3.):
Jetzt öffnen wir die Layereigenschaften und clicken ganz unten auf x:
Im sich öffnenden Menü clicken wir auf Feldtype: Ganze Zahl, double... und selektieren x (double).
Entsprechend verfahren wir mit y und selektieren y (double), schließlich mit Drehung und selektieren rotation (double).
Damit ist die Beschriftung vps für das manuelle Verschieben und Drehen vorbereitet!
Zum Verschieben von vps muss natürlich der zugehörige Layer selektiert bleiben (1.). Wir clicken auf den Verschieben-Button (2.), worauf der Cursor die Form eines Kreuzes annimmt, und dann auf vps (3.), worauf der Editier-Modus automatisch aktiviert wird:
Nun clicken wir auf die Zielposition (blauer Torfstich), worauf die Beschriftung dorthin verschoben wird:
Um den Beschriftungswinkel einzustellen, wird auf den Verdrehen-Button und dann auf die Beschriftung geclickt.
Bei nicht gedrückter linker Maustaste lässt sich der gewünschte Winkel leicht verändern und mit einem weiteren Linksclick die Veränderung abschließen:
Hier das Ergebnis (1.). Dann noch die Änderungen abspeichern und den Editiermodus verlassen (2.):
Führt man obige Prozedur auch noch mit den beiden anderen Beschriftungen vpd und sma durch, kann das Ergebnis wie im nächsten Bild aussehen.
Das war wohl ein recht langer Weg, doch es hat sich gelohnt. Jede Beschriftung liegt in dem ihr zugeordneten Bereich.
Nun noch das Projekt abspeichern als QGIS für Pilzfreunde 28.qgs.
Das wär’s für heute.
Über Fragen und Anregungen würde ich mich riesig freuen!
Viel Erfolg!
Bernd
Meine Ausrüstung vor Ort:
Android-Smartphone Moto G7 Plus mit folgenden, für die Kartierung benutzten Komponenten:
MeinePilze - Pilzbestimmungs-App zum Erstellen der Fundlisten etc. Die Funde sind automatisch georeferenziert.
Locus Map - GPS-Software zur Darstellung des Kartierungsgebietes mit sämtlichen Pflanzengesellschaften, Biotopen, Tracks, Wegpunkten. Außerdem zur Erstellung georeferenzierter Bilder.
Easy Voice Recorder - App für zusätzliche Audio-Notizen.
Literatur:
Dierßen, B. & K. Dierßen (1984): Vegetation und Flora der Schwarzwaldmoore.‑ Beih. Veröff. Naturschutz Landschaftspflege Bad.‑Württ., 39: 1‑512
Dierßen, K. (1990): Einführung in die Pflanzensoziologie (Vegetationskunde)
Grossmann, A. (1985): Die Höheren Pflanzen und Moose des Bannwaldes Waldmoor-Torfstich, ihre Vergesellschaftung und ihre Standorte. In: Der Bannwald "Waldmoor‑Torfstich".‑ Mitt. forstl. Versuchs‑ und Forschungsanstalt Bad.‑Württ., "Reihe Waldschutzgebiete", 3: 29-51
HAAS, H. & G. KOST (1985): Basidiomycetenflora des Bannwaldes "Waldmoor-Torfstich". In: Der Bannwald "Waldmoor‑Torfstich".‑ Mitt. forstl. Versuchs‑ und Forschungsanstalt Bad.‑Württ., Reihe Waldschutzgebiete, 3: 105-123
Oberdorfer, E. (1992): Süddeutsche Pflanzengesellschaften - Teil I: Fels- und Mauergesellschaften, alpine Fluren, Wasser-, Verlandungs- und Moorgesellschaften.
Oberdorfer, E. (1992): Süddeutsche Pflanzengesellschaften - Teil IV: Wälder und Gebüsche
Glossar, Abürzungen:
ASCII - American Standard Code for Information Interchange
Biotop - Charakteristischer Lebensraum in der Natur mit Tieren, Pflanzen und Pilzen
Bulte - Über dem Wasserspiegel zeitweise überschwemmter Moorbereiche (Hoch- und Übergangsmoore) herausragende Erhebungen. Sie sind mit Moosen
(Polytrichum, Sphagnum), Wollgräsern (Eriophorum).und/oder Moosbeeren (Oxycoccus) bewachsen.
BW – Baden-Württemberg
Canvas - Fenster; Landkarte; Anzeige; dasjenige, was man im Kartenfenster sieht
CSV - Comma Separated Values; einfach strukturierte Textdatei
DGFM - Deutsche Ges. für Mykologie
DGM – Digitales Gekändemodell, Gebäude und Bewuchs sind eliminiert
DGMx - Digitales Geländemodell mit x Metern Gitterweite
DOM – Digitales Oberflächenmodell
EPSG - European Petroleum Survey Group Geodesy
ETRS89 / UTM (Universal transverse Mercator) - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, d.h. geeignet zum Messen von Strecken und Flächen
Fazies - Aspektwechsel innerhalb gleichartiger Bestände (Dierßen 1990)
Gauss-Krüger - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, allerdings inzwischen vielfach durch ETRS89 / UTM ersetzt worden
Georeferenzierung (Geocodierung, Verortung, Geotagging) - Einen Datensatz, z.B. ein Foto oder eine Karte, mit Koordinaten versehen
GIS – Geoinformationssystem
GNSS - Global Navigation Satellite System
Google Maps - Online-Kartendienst von Google LLC
GPX (GPS eXchange Format) – für Datenaustausch mit GPS-Empfängern
GRASS - Geographic Resources Analysis Support System
HTML - Hypertext Markup Language
KBS - Koordinatenbezugssystem
KML (Keyhole Markup Language) - Austauschformat für Geodaten, vorgesehen für Google Earth (aber auch für GPS-Empfänger nutzbar)
KMZ - dasselbe wie KML, lediglich in komprimierter Form
Lidar (Light Detection And Ranging) – Laser-Scan der Geländeoberfläche
LiMT – Linke Maustaste
LUBW - Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
Map Canvas - Kartenfenster, also der Bereich, in dem die Karte angezeigt wird
m.ü.NN. - Meter über Normal Null
ONB - Obere Naturschutzbehörde
Open Data – Für jedermann frei nutzbar zur Verfügung gestellte Daten
OSM – OpenStreetMap
Passpunkte – Referenzpunkte beim Georeferenzieren von Karten
Plugins - Programmerweiterungen
Projektbereich - Gesamtbereich des QGIS-Projektes im Rechner, beinhaltet das gesamte "Ordnergebäude" inklusive der Projektdateien und aller Daten; hier in der Forumsreihe ist es der Ordner \_QGIS für Pilzfreunde\ mit sämtlichen Unterordnern und Dateien. Will man ein QGIS-Projekt auf einem anderen Rechner laufen lassen, so braucht man lediglich den Projektbereich zu kopieren!
Projektdatei - Datei mit Endung .qgs, über die QGIS gestartet wird. Sie enthält die Projekteigenschaften, die Verknüpfungen zu den im Projekt enthaltenen Layern und vieles mehr. Sie enthält jedoch nicht die Daten
QGIS – Kostenfreies, sehr mächtiges GIS
Pflanzengesellschaft - Spezifische Gruppe von Pflanzen mit gleichen ökolog. Ansprüchen und mit Wechselbeziehungen zueinander
ReMT – Rechte Maustaste
Rasterlayer - Layer, bestehend aus bildhaften, pixelcodierten Geodaten
Schummerung – Pseudo-3D-Darstellung durch Schattenwurf
Shape, Shapefile - Datei zum Darstellen von Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)
Tiles – Karten in Form von sogen. „Kacheln“
URL – ein Internet-Link oder die Adresse einer Website
Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)
UTM - Universal Transverse Mercator
Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)
WFS - Web Feature Service
WGS84 - World Geodetic System 1984
WGS 84 EPSG:4326 – globales KBS, bei GPS-Empfängern verbreitet, nicht zum Messen geeignet
WGS 84/ Pseudo-Mercator EPSG:3857 – globales KBS für WMS-Einbindungen, nicht zum Messen geeignet
WMS (Web Map Service) – Internet-Schnittstelle für Landkarten
Willkommen in Teil 27 der Forumsreihe „QGIS für Pilzfreunde“!
Dieser Beitrag entstand mit QGIS 3.10.0 unter Windows 10
Hier die Übersicht über alle Teile dieser Forumsreihe.
Heutiges Ziel: Einpflegen der Fundliste
Nachdem in den Teilen 23 , 24 , 25 und 26 die Voraussetzungen für eine echte Kartierung des NSGs Waldmoor-Torfstich mit QGIS-Hilfe geschaffen wurden, wollen wir uns in diesem Teil 27 um die Fundliste kümmern.
Es handelt sich um eine mit Excel 2010 erstellte Tabelle echter Funde der Jahre 2017-2019, die ich hier zur Verfügung stelle: Funde_WT 2017_2019_QGIS_4.xlsx
Sie ist auf Grund der "schlechten" Pilzjahre 2018 und 2019 nicht sehr umfangreich, dürfte aber für unsere Zwecke ausreichend sein. Die Funde wurden bereits an die DGFM und an die ONB Karlsruhe weitergereicht.
Ablauf:
a) Vorarbeit
Als Erstes speichern wir die heruntergeladene Excel-Tabelle im Ordner \xlsx-importe\ innerhalb des Projektbereichs ab.
Dann starten wir QGIS 3.10 (alternativ QGIS 3.4) und stellen das Projekt-KBS ETRS89/UTM Zone 32N = EPSG: 25832 ein. Dieses KBS bietet sich an, da es sich um ein rechtwinkliges Koordinatensystem mit der Einheit Meter handelt, so dass wir später bequem Messungen durchführen können.
Da es weiter unten darum geht, eine Excel-Tabelle einzubinden, prüfen wir, ob die Funktion Add Spreadsheet Table vorhanden ist. Diese Funktion erreichen wir entweder über den entsprechenden Button im Werkzeug-Fenster oder über die Menüfolge Layer > Layer hinzufügen > Add spreadsheet layer:
Sollte diese Funktion noch nicht vorhanden sein, installieren wir sie über das Erweiterungsmenü:
b) Import der Fundtabelle
Dies erledigen wir mit Add Spreadsheet Table gemäß folgendem Bild:
Die sich öffnende Tabelle bearbeiten wir gemäß Bild 3. Hierin sind die Koordinaten in WGS84 / Lat-Lon EPSG:4326, und zwar in dezimaler Form, angegeben. Das muss hier beim Import berücksichtigt werden:
Wir schließen mit OK ab, worauf im Layer-Fenster der neue Layer Funde_WT_2017_2019 erscheint. Wir ziehen diesen Layer ganz nach oben und erhalten das Folgende Bild:
Jeder Punkt im Kartenfenster stellt einen oder mehrere Pilzfunde dar.
Wollen wir das Aussehen der Punkte modifizieren, doppelclicken im Layerfenster auf unseren Layer, worauf sich das Eigenschaften-Menü öffnet.
Dort wählen wir ein möglichst kleines Symbol aus und schließen mit Anwenden und OK ab:
c) das Endergebnis
Nun noch das Projekt abspeichern als QGIS für Pilzfreunde 27.qgs.
Das wär’s für heute.
Über Fragen und Anregungen würde ich mich riesig freuen!
Viel Erfolg!
Bernd
Meine Ausrüstung vor Ort:
Android-Smartphone Moto G7 Plus mit folgenden, für die Kartierung benutzten Komponenten:
MeinePilze - Pilzbestimmungs-App zum Erstellen der Fundlisten etc. Die Funde sind automatisch georeferenziert.
Locus Map - GPS-Software zur Darstellung des Kartierungsgebietes mit sämtlichen Pflanzengesellschaften, Biotopen, Tracks, Wegpunkten. Außerdem zur Erstellung georeferenzierter Bilder.
Easy Voice Recorder - App für zusätzliche Audio-Notizen.
Literatur:
Dierßen, B. & K. Dierßen (1984): Vegetation und Flora der Schwarzwaldmoore.‑ Beih. Veröff. Naturschutz Landschaftspflege Bad.‑Württ., 39: 1‑512Dierßen, K. (1990): Einführung in die Pflanzensoziologie (Vegetationskunde)
Grossmann, A. (1985): Die Höheren Pflanzen und Moose des Bannwaldes Waldmoor-Torfstich, ihre Vergesellschaftung und ihre Standorte. In: Der Bannwald "Waldmoor‑Torfstich".‑ Mitt. forstl. Versuchs‑ und Forschungsanstalt Bad.‑Württ., "Reihe Waldschutzgebiete", 3: 29-51
HAAS, H. & G. KOST (1985): Basidiomycetenflora des Bannwaldes "Waldmoor-Torfstich". In: Der Bannwald "Waldmoor‑Torfstich".‑ Mitt. forstl. Versuchs‑ und Forschungsanstalt Bad.‑Württ., Reihe Waldschutzgebiete, 3: 105-123
Oberdorfer, E. (1992): Süddeutsche Pflanzengesellschaften - Teil I: Fels- und Mauergesellschaften, alpine Fluren, Wasser-, Verlandungs- und Moorgesellschaften.
Oberdorfer, E. (1992): Süddeutsche Pflanzengesellschaften - Teil IV: Wälder und Gebüsche
Glossar, Abürzungen
ASCII - American Standard Code for Information Interchange
Biotop - Charakteristischer Lebensraum in der Natur mit Tieren, Pflanzen und Pilzen
Bulte - Über dem Wasserspiegel zeitweise überschwemmter Moorbereiche (Hoch- und Übergangsmoore) herausragende Erhebungen. Sie sind mit Moosen
(Polytrichum, Sphagnum), Wollgräsern (Eriophorum).und/oder Moosbeeren (Oxycoccus) bewachsen.
BW – Baden-Württemberg
Canvas - Fenster; Landkarte; Anzeige; Leinwand; Kartenfenster
CSV - Comma Separated Values; einfach strukturierte Textdatei
DGFM - Deutsche Ges. für Mykologie
DGM – Digitales Gekändemodell, Gebäude und Bewuchs sind eliminiert
DGMx - Digitales Geländemodell mit x Metern Gitterweite
DOM – Digitales Oberflächenmodell
EPSG - European Petroleum Survey Group Geodesy
ETRS89 / UTM (Universal transverse Mercator) - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, d.h. geeignet zum Messen von Strecken und Flächen kleinerer Areale, z.B. Strecken- und Flächenmessungen auf topografischen Karten 1:25000, 1:50000, 1:100000.
Fazies - Aspektwechsel innerhalb gleichartiger Bestände (Dierßen 1990)
Feature-Layer (Eigenschaften-Layer) - Punkt-, Linien- oder Polygon-Layer (Flächen-Layer)
Gauss-Krüger - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, allerdings inzwischen vielfach durch ETRS89 / UTM ersetzt worden
Geografische Koordinaten - Sie beschreiben einen geografischen Punkt auf der Erdoberfläche in Grad (z.B. in Grad/Minuten/Sekunden oder Grad mit Nachkommastellen)
Georeferenzierung (Geocodierung, Verortung, Geotagging) - Einen Datensatz, z.B. ein Foto oder eine Karte, mit Koordinaten versehen
GIS – Geoinformationssystem
GNSS - Global Navigation Satellite System
Google Maps - Online-Kartendienst von Google LLC
GPX (GPS eXchange Format) – für Datenaustausch mit GPS-Empfängern
GRASS - Geographic Resources Analysis Support System
HTML - Hypertext Markup Language
KBS - Koordinatenbezugssystem
Koordinatenbezugssysteme - Sie bestehen immer aus der Paarung Geodätischen Bezugssystem ("Datum") und dem Koordinatensystem, getrennt durch Schrägstrich. Gebräuchliche KBS:
KML (Keyhole Markup Language) - Austauschformat für Geodaten, vorgesehen für Google Earth (aber auch für GPS-Empfänger nutzbar)
KMZ - dasselbe wie KML, lediglich in komprimierter Form
Layer - Ebene
Lidar (Light Detection And Ranging) – Laser-Scan der Geländeoberfläche
LiMT – Linke Maustaste
LUBW - Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
Map Canvas - Kartenfenster, also der Bereich, in dem die Karte angezeigt wird
m.ü.NN. - Meter über Normal Null
Multipolygon - Wenn die Objekte keine gemeinsame Grenze haben, wird ein Multipolygon-/Multipolylinien-/Multipunktobjekt erzeugt.
ONB - Obere Naturschutzbehörde
Open Data – Für jedermann frei nutzbar zur Verfügung gestellte Daten
OSM – OpenStreetMap
Passpunkte – Referenzpunkte beim Georeferenzieren von Karten
PflGes - Pflanzengesellschaft
Plugins - Programmerweiterungen
Projektbereich - Gesamtbereich des QGIS-Projektes im Rechner, beinhaltet das gesamte "Ordnergebäude" inklusive der Projektdateien und aller Daten; hier in der Forumsreihe ist es der Ordner \_QGIS für Pilzfreunde\ mit sämtlichen Unterordnern und Dateien. Will man ein QGIS-Projekt auf einem anderen Rechner laufen lassen, so braucht man lediglich den Projektbereich zu kopieren!
Projektdatei - Datei mit Endung .qgs, über die QGIS gestartet wird. Sie enthält die Projekteigenschaften, die Verknüpfungen zu den im Projekt enthaltenen Layern und vieles mehr. Sie enthält jedoch nicht die Daten
Projiziertes KBS - entsteht durch Kartenprojektion in die Ebene. Beispiele UTM, Gauss-Krüger. Zum Messen geeignet.
QGIS – Kostenfreies, sehr mächtiges
GIS
Pflanzengesellschaft - Spezifische Gruppe von Pflanzen mit gleichen ökolog. Ansprüchen und mit Wechselbeziehungen zueinander
ReMT – Rechte Maustaste
Rasterlayer - Layer, bestehend aus bildhaften, pixelcodierten Geodaten.
Schummerung – Pseudo-3D-Darstellung durch Schattenwurf.
Shape, Shapefile - Datei zum Darstellen von Punkten, Linien und Polygonen (Flächen).
Tiles – Karten in Form sogenannter „Kacheln“.
URL – ein Internet-Link oder die Adresse einer Website.
Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen).
UTM - Universal Transverse Mercator, siehe ETRS89.
Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)
Verschneidung - Überlagerung von zwei oder mehr Layern. Das Ergebnis beinhaltet sozusagen die Gemeinsamkeiten der Eingabelayer.
WFS - Web Feature Service
WGS84 - World Geodetic System 1984. Meistbenutztes Bezugssystem für geografische Koordinaten.
WGS 84 EPSG:4326 – globales KBS, bei GPS-Empfängern verbreitet, nicht zum Messen geeignet
WGS 84/ Pseudo-Mercator EPSG:3857 – globales KBS für WMS-Einbindungen, nicht zum Messen geeignet
WMS (Web Map Service) – Internet-Schnittstelle für Landkarten
Willkommen in Teil 25 der Forumsreihe „QGIS für Pilzfreunde“!
Dieser Beitrag entstand mit QGIS 3.10.0 unter Windows 10.
Hier die Übersicht über alle Teile dieser Forumsreihe.
Heutiges Ziel: Erläuterung der Pflanzengesellschaften
Ausgangspunkt ist Bild 1 mit den Pflanzengesellschaften, dem "Biotop" Misse und der Boden- sowie der Geologischen Karte. Wie man die letztgenannten Karten integriert, zeigt Teil 4 dieser Forumsreihe. Hier noch der Symbolschlüssel Geologie.
Der Moorrandwald (vab und miss nach Bild 2)
a) Vaccinio-Abietetum (vab) - Beerstrauch-Fichten-Tannenwald
Bei diesem bodensauren Moorrandwald handelt es sich hier um eine teils mehr, teil weniger naturnahe Waldgesellschaft mit Weißtanne, Fichte und Waldkiefer. Es liegt überwiegend Kronenschluss vor. Sehr vereinzelt tritt auch die Moorbirke auf. Die Zwergstrauchschicht besteht im wesentlichen aus Blaubeere in sehr unterschiedlichen Deckungsgraden sowie in etlichen kleineren Flächen Rauschbeere und Preiselbeere. Moose, Farne, Bärlappe: Glänzendes Etagenmoos (Hylocomium splendens), Schönes Kranzmoos (Rhytidiadelphus loreus), Rotstängelmoos (Pleurozium schreberi), Gewelltes Sciefbüchsenmoos (Plagiothecium undulatum), außerdem viel Sprossender Bärlapp (Lycopodium annotinum).
Bild 3 zeigt vab im Winteraspekt, in naturnaher Ausprägung: Mehrstufigkeit, gute Bodenbedeckung mit Blaubeere und Moosen:
Bild 4 zeigt vab im Winteraspekt, mit wenig Naturnähe, erinnert stark an Wirtschaftswald: Einstufigkeit, fast ohne Bodenbedeckung:
b) "Biotop" Misse (miss)
Dieses Areal ist sehr heterogen und besteht zu einem großen Teil aus ehemaligem Wirtschaftswald. Etwaige Pflanzengesellschaften dieses Areals werden hier nicht berücksichtigt.
Der Moorwald - Vaccinio uliginosi-Pinetum sylvestris - Rauschbeeren-Waldkiefern-Moorwald
in verschiedenen Ausprägungen (vpm, vps, vph, vpd, vpb und vpn nach Bild 5)
c) Vaccinio uliginosi-Pinetum sylvestris - Ausprägung mit Moorkiefern Pinus mugo (vpm)
Dieses bodensaure, im wesentlichen trockene Areal wurde vor rund vierzig Jahren als Vaccinio mugetum betuletosum (birkenreicher Pinus-mugo-Filz) eingestuft. Nach einem katastrophalen "Moorkiefern-Sterben" um das Jahr 2000 herum liegt aktuell ein relativ lückiger Bestand von Weißtanne, Fichte, Waldkiefer und Moorkiefer (Pinus mugo), jeweils etwa zu gleichen Anteilen, vor. Ein naturnahes Areal, das zusätzlich verstreut Moorbirken aufweist. In der Zwergstrauchschicht findet sich fast deckend die Blaubeere sowie zerstreut Preiselbeere. Moose, Farne, Bärlappe: Glänzendes Etagenmoos (Hylocomium splendens), Schlafmoos (Hypnum cupressiforme), Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum), Schönes Kranzmoos (Rhytidiadelphus loreus), Sprossender Bärlapp (Lycopodium annotinum), an einzelnen Stellen Polster vom Ordenskissenmoos (Leucobryum glaucum agg.), je nach Feuchtigkeitsgrad unterschiedliche Torfmoosarten (Sphagnum sp.) :
vpm im Winteraspekt:
vpm im Winteraspekt, im Vordergrund eine relativ junge Moorkiefer:
d) Vaccinio uliginosi-Pinetum sylvestris - Feuchter bis nasser Bereich des ehemaligen Torfstichs (vps)
Feuchter bis nasser, saurer, wenig baumbestandener Bereich. Baumschicht: überwiegend Waldkiefern und Moorbirken; Strauchschicht: Faulbaum, Waldkiefern, Moorbirken; Zwergstrauchschicht: Blaubeere, Rauschbeere, Moosbeere (Oxycoccus palustris); Moose: Schönes Kranzmoos, Etagenmoos, an trockenen Erhebungen das Ordenskissenmoos (Leucobryum glaucum agg.) - und natürlich diverse Sphagnum-Arten wie z.B. S. fallax, S. magellanicum, S. palustre, S. angustifolium und S. russowii.
Bild 8 zeigt mittig, von vorne nach hinten verlaufend, einen der ehemaligen Stiche (vps) im Winteraspekt. Rechts und links steigt das Gelände zum Heidestadium (vph) an:
Bild 9 zeigt im unteren Drittel einen der Stiche (vps), rechts auf mittlerer Höhe Bulte mit Goldenem Frauenhaarmoos (Polytrichum commune) (fpc), im Hintergrund der Birken-dominierte Kiefern-Moorwald (vpb):
vps im Winteraspekt:
e) Vaccinio uliginosi-Pinetum sylvestris - Heidestadium (vph)
Lockerer Waldkiefernmoorwald auf trockenem, saurem Boden, sehr licht, d.h. Halbschatten bis sonnig. d.h. es ist kaum Kronenschluß vorhanden. Außer Kiefern sind in einigen Arealen Moorbirken vorhanden, sowohl adulte als auch junge, sowohl gut wüchsig und gesund als auch morsch und abgestorben. Außer Waldkiefern wachsen dort vereinzelt adulte, an die 20 Meter hohe Spirken. Weiterhin vereinzelt junge Fichten und Weißtannen. Sträucher: vereinzelt Faulbaum (Frangula alnus), Zwergsträucher: etwa zu 90 Prozent Blaubeere, zu 5 Prozent Preiselbeere, Rest Heidekraut (Calluna vulgaris). Bisher notierte Moose: Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum), Schlafmoos (Hypnum cupressiforme), Ordenskissenmoos (Leucobryum glaucum agg.) sowie das Bogige Krummstielmoos (Campylopus flexuosus). Ein recht naturnahes Gebiet:
f) Vaccinio uliginosi-Pinetum sylvestris - Waldkieferndickung (vpd)
Jungkiefern-Dickung auf feuchtem, saurem Boden. Alter dieser Waldkiefern etwa 30-35 Jahre.
vpd im Winteraspekt:
g) Vaccinio uliginosi-Pinetum sylvestris - Ausbildung mit dominierend Betula pubescens (vpb)
Feuchter Bereich mit jungen Moorbirken, jungen Fichten, jungen und adulten Waldkiefern, einige Faulbaum-Büsche, viele Bulte und Flächen mit Scheidigem Wollgras (Eriophorum vaginatum), Teppiche der Blaubeere und der Rauschbeere, im Randbereich Blaubeere. Auch einige Pflanzen Dornfarn (Dryopteris sp.). Einige Sphagnum-Bulte, viele Flächen mit diversen Sphagnum-Arten.
vpb im Winteraspekt:
h) Vaccinio uliginosi-Pinetum sylvestris - Bachniederung (vpn)
Dieses Quellgebiet des Vorderen Rotenbachs ist baumbestanden mit meist adulten Weißtannen, Fichten und Waldkiefern. Es steht zeitweise unter Wasser, wie in Bild 13 zu sehen.
vpn im Winteraspekt:
Die baumfreien Moorbereiche (eva, evm und sma nach Bild 13a)
Von diesen offenen Moorbereichen sind im Verlaufe der letzten Jahrzehnte nur noch wenige Relikte vorhanden:
i) Eriophorum vaginatum-Gesellschaft (eva) - Scheidenwollgras-Gesellschaft
Es finden sich zwei jeweils zusammenhängende Bereiche, die ich als "Moor3" und "Moor4" bezeichnen möchte.
Moor 3: Fast komplette Bedeckung mit Scheidigem Wollgras (Eriophorum vaginatum), kleinere Sphagnum-Bereiche und Bereiche mit Blaubeere, auch die Rauschbeere, die Moosbeere (Oxycoccus palustris) und der Faulbaum sind jeweils zu geringem Anteil vertreten. Am Rand Pfeifengras (Molinia caerulea).
eva/Moor 3 im Winteraspekt:
Moor 4: Gute bultmäßige Bedeckung mit Scheidigem Wollgras (Eriophorum vaginatum) und Moosbeere, zwischen den Bulten Sphagnum. Randbereich Waldkiefern, Moorbirken, mit großem Feld Rauschbeere, kleinere Bereiche Blaubeere, Preiselbeere), Heidekraut (Calluna vulgaris), Faulbaum, mittig eine Inseln mit kleiner Moorbirke, Waldkiefer, Rauschbeeren, Preiselbeeren. Keinerlei Pfeifengras.
eva/Moor 4 im Winteraspekt:
j) Eriophorum vaginatum-Gesellschaft (evm) - Scheidenwollgras-Gesellschaft mit Molinia caerulea
Im Gegensatz zu eva besitzt diese Gesellschaft (Moor2) einen hohen Anteil an Pfeifengras (Molinia caerulea). Außerdem natürlich Scheidiges Wollgras, zentral inselartig ein Faulbaum und wenig Dornfarn. Bereiche mit rotem und grünem Sphagnum, Randbereich Blaubeere, Moorbirke, Waldkiefer, Fichte, Faulbaum.
evm/Moor 2 im Winteraspekt:
k) Sphagnetum magellanici (sma) - Bunte Torfmoosgesellschaft
Ein sehr feuchter bis nasser, baumloser Bereich mit viel Sphagnum, vor allem Sphagnum magellanicum, mit Scheidigem Wollgras, Blaubeere, einige Pfeifengras-Horste, wenige Moosbeer-Pflänzchen (Oxycoccus palustris), vereinzelt Dornfarn (Dryopteris sp.). Sphagnum und Scheidiges Wollgras bilden teilweise Bulte, die Moosbeeren überziehen die Sphagnen. Randbereich mit jungen Moorbirken, jungen Fichten, Faulbaum und Blaubeeren.
Bild 17 - Sphagnum-Rasen mit Sphagnum magellanicum:
Bild 18 - Zwei typische Sphagnum-Arten des Sphagnetum magellanici:
l) Fazies mit Polytrichum commune (fpc) - Geografische Lage: siehe Bild 13a
Eine in den zeitweise überschwemmten Bereichen einiger Pflanzengesellschaften auftretende Bult-Landschaft aus Goldenem Frauenhaarmoos (Polytrichum commune).
fpc im Winteraspekt:
Notiz: Aus meiner Sicht ist es vertretbar, sämtliche baumfreien Bereiche (eva, evm, sma) als unterschiedliche Ausbildungen des Sphagnetum magellanici (sma) aufzufassen.
Das wär’s für heute.
Über Fragen und Anregungen würde ich mich riesig freuen!
Viel Erfolg!
Bernd
Literatur:
Dierßen, B. & K. Dierßen (1984): Vegetation und Flora der Schwarzwaldmoore.‑ Beih. Veröff. Naturschutz Landschaftspflege Bad.‑Württ., 39: 1‑512
Dierßen, K. (1990): Einführung in die Pflanzensoziologie (Vegetationskunde)
Grossmann, A. (1985): Die Höheren Pflanzen und Moose des Bannwaldes Waldmoor-Torfstich, ihre Vergesellschaftung und ihre Standorte. In: Der Bannwald "Waldmoor‑Torfstich".‑ Mitt. forstl. Versuchs‑ und Forschungsanstalt Bad.‑Württ., "Reihe Waldschutzgebiete", 3: 29-51
HAAS, H. & G. KOST (1985): Basidiomycetenflora des Bannwaldes "Waldmoor-Torfstich". In: Der Bannwald "Waldmoor‑Torfstich".‑ Mitt. forstl. Versuchs‑ und Forschungsanstalt Bad.‑Württ., Reihe Waldschutzgebiete, 3: 105-123
Oberdorfer, E. (1992): Süddeutsche Pflanzengesellschaften - Teil I: Fels- und Mauergesellschaften, alpine Fluren, Wasser-, Verlandungs- und Moorgesellschaften.
Oberdorfer, E. (1992): Süddeutsche Pflanzengesellschaften - Teil IV: Wälder und Gebüsche
Glossar, Abürzungen:
Biotop - Charakteristischer Lebensraum in der Natur mit Tieren, Pflanzen und Pilzen
Bulte - Über dem Wasserspiegel zeitweise überschwemmter Moorbereiche (Hoch- und Übergangsmoore) herausragende Erhebungen. Sie sind mit Moosen
(Polytrichum, Sphagnum), Wollgräsern (Eriophorum).und/oder Moosbeeren (Oxycoccus) bewachsen.
BW – Baden-Württemberg
Georeferenzierung – Objekt (Karte, Foto...) mit geografischen Koordinaten versehen
DGM – Digitales Gekändemodell, Gebäude und Bewuchs sind eliminiert
DGMx - Digitales Geländemodell mit x Metern Gitterweite
DOM – Digitales Oberflächenmodell
ETRS89 / UTM (Universal transverse Mercator) - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, d.h. geeignet zum Messen von Strecken und Flächen
Fazies - Aspektwechsel innerhalb gleichartiger Bestände (Dierßen 1990)
Gauss-Krüger - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, allerdings inzwischen vielfach durch ETRS89 / UTM ersetzt worden
Georeferenzierung (Geocodierung, Verortung, Geotagging) - Einen Datensatz, z.B. ein Foto oder eine Karte, mit Koordinaten versehen
GIS – Geoinformationssystem
Google Maps - Online-Kartendienst von Google LLC
GPX (GPS eXchange Format) – für Datenaustausch mit GPS-Empfängern
KBS - Koordinatenbezugssystem
KML (Keyhole Markup Language) - Austauschformat für Geodaten, vorgesehen für Google Earth (aber auch für GPS-Empfänger nutzbar)
KMZ - dasselbe wie KML, lediglich in komprimierter Form
Lidar (Light Detection And Ranging) – Laser-Scan der Geländeoberfläche
LiMT – Linke Maustaste
Open Data – Für jedermann frei nutzbar zur Verfügung gestellte Daten
OSM – OpenStreetMap
QGIS – Kostenfreies, sehr mächtiges GIS
Pflanzengesellschaft - Spezifische Gruppe von Pflanzen mit gleichen ökolog. Ansprüchen und mit Wechselbeziehungen zueinander
ReMT – Rechte Maustaste
Rasterlayer - Layer, bestehend aus bildhaften, pixelcodierten Geodaten
Schummerung – Pseudo-3D-Darstellung durch Schattenwurf
Shape, Shapefile - Datei zum Darstellen von Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)
Spirke - Aufrecht wachende Form der Berg- oder Moorkiefer Pinus mugo
Tiles – Karten in Form von sogen. „Kacheln“
URL – ein Internet-Link oder die Adresse einer Website
Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)
WGS 84 EPSG:4326 – globales KBS, bei GPS-Empfängern verbreitet, nicht zum Messen geeignet
WGS 84/ Pseudo-Mercator EPSG:3857 – globales KBS für WMS-Einbindungen, nicht zum Messen geeignet
WMS (Web Map Service) – Internet-Schnittstelle für Landkarten
Hallo Günter,
jetzt musste ich mich erst noch mal gründlich in QGIS 2.18 und die damalige Aufgabenstellung einarbeiten.
Zu deinen Fragen bzw. Korrekturen, für die ich mich bedanken möchte!:
a) Beim Plugin Objekt hinzufügen wird die Koordinate der Clickposition übernommen, die Felder in den Tabellen sind nur zum Vergleichen.
b) Die Excel-Tabelle werde ich noch korrigieren, Dezimalpunkt ist korrekt.
c) Bisher galt für mich in QGIS folgende Zuordnung: y entspricht dem Breitengrad/latitude, x dem Längengrad/longitude. So war das auch in Teil 11 und in Teil 13 der Fall.
d) Eine direkte Übernahme der Koordinatenangaben aus baeume.xlsx bekomme ich mit dem Plugin Numerical Digitize problemlos hin. Mir scheint nur x mit y vertauscht zu sein(?)
Viele Grüße
Bernd
Hallo Günter,
jetzt habe ich verstanden, was du meinst.
Ich werde mich morgen melden.
Viele Grüße
Bernd
Hallo Günter,
das funktioniert mit QGIS 2.18 einwandfrei.
Diese Bilderfolge habe ich heute früh damit generiert:
Projekt-KBS: ETRS89/UTM32N EPSG:25832
Layer > Layer erstellen > Shapedatei-Layer erstellen:
Punktlayer selektieren. Erstes Feld eingeben, zur Feldliste hinzufügen:
... Sobald sämtliche Felder eingegeben sind, mit OK abschließen:
Zum Ordner für die Shapedatei manövrieren, als Dateinamen "baeume.shp" eintragen, speichern:
Ergebnis: Shapedatei-Layer generiert und ins Projekt übernommen:
Jetzt das erste Objekt (Baum = Hainbuche) eingeben. Dazu den Layer selektieren bzw. selektiert lassen (1.), Editiermodus aktivieren (2.) und Button "Objekt hinzufügen" clicken:
Auf die Position von baum_1 clicken:
... und im sich öffnenden Menü "baeume - Objektattribute" (Bild 31) alles aus der Excel-Tabelle "baeume.xlsx" (Bild 30) manuell übernehmen. Bei den Koordinaten habe ich es per Copy & Paste gemacht:
Nun noch mit OK abschließen:
Zur Kontrolle Rechtsclick auf den Layer und im Kontextmenü "Attributtabelle öffnen" selektieren:
Ergebnis: Attributtabelle des Shapefile-Layers "baeume" mitbisher nur einem Eintrag:
Zum Spaß kann im Fenster "Koordinatenaufnahme" mal eine Aufnahme gestartet werden:
Nun ein Linksclick auf die Position von Baum 1 (1.) und es ergibt sich das Koordinatenpaar dieser Position (2.):
Das Erstellen derartiger Shapedatei-Layer wird auch hier von Marshal Mappers ausführlich beschrieben.
Herzliche Grüße
Bernd