Beiträge von Bernd Miggel

    Willkommen in Teil 21 der Forumsreihe „QGIS für Pilzfreunde“!


    Hier die Übersicht über alle Teile dieser Forumsreihe


    In Teil 19 hatten wir ein Shapefile-Layer, und zwar ein Punktlayer baeume erstellt, Eingaben gemacht und die Darstellung bearbeitet.
    Teil 20 ist die Fortsetzung von Teil 19: Kategorisierte Darstellung nach der Baumart und komfortable Eingabe durch eine Eingabemaske.


    Ziel für heute ist das Erstellen sogen. Puffer um Punktobjekte. Bei den hier behandelten Punktobjekten handelt es sich um die in Teil 19 und teil 20 behandelten Bäume (Punkt-Vektorlayer baeume).
    Puffer sind Bereiche gleichen, einstellbaren Abstands um Punkt-, Linien- oder Flächenobjekte.

    Beispiele aus dem Bereich der Pilze: Bei Punktobjekten Flächen um Mykorrhzabäume, bei Linienobjekten Einflussbereiche kalkgeschotterter Wege in den Wald hinein, bei Flächenobjekten Uferbereiche von Seen.

    Ausgangspunkt ist der letzte QGIS-Stand von Teil 20. Den Punktlayer baeume, den wir ja bearbeiten wollen, halten wir als obersten Layer aktiv und sichtbar. Hintergrundkarte: OSM-Standard, KBS: EPSG:25832 ETRS89 / UTM zone 32N.

    Dieses KBS ist aktuell und besitzt die Einheit Meter, was für Puffer wichtig ist!

    Wir beginnen in QGIS mit dem in Bild 1 dargestellten Kartenfenster. Man kann dies leicht nachträglich realisieren, indem man die im Bild unten mit Rechteck versehenen Werte im QGIS-Kartenfenster eingibt und dann mit dem Verschiebewerkzeug die Karte korrekt positioniert.






    Wir werden in folgenden Schritten vorgehen:
    A) Farbe der Kategorie Quercus palustris ändern
    B) Objekte nach dem Wert selektieren
    C) kreisförmige Puffer um die Punktobjekte realisieren



    Auf geht’s:



    A) Farbe der Kategorie Quercus palustris ändern


    Da selektierte Objekte in QGIS gelbe Farbe annehmen, werden wir erst einmal die Farbe von Quercus palustris in Weiß umändern. Dazu doppelclicken wir im Layerfenster auf Quercus palustris. In der erscheinenden Symbolauswahl clicken wir auf Einfache Markierung, wählen die Farbe Weiß und akzeptieren mit OK:




    B) Objekte nach dem Wert selektieren


    Für unsere Puffer wollen wir alle „Mykorrhiza-Bäume“ vorsehen, die einem Durchmesser > 75 cm besitzen. Dazu schauen wir uns die Attributtabelle des Layers baeume an. Wenn man auf einen Spaltenkopf clickt, wird nach dieser Spalte sortiert. Es ist zu erkennen, dass sechs Bäume einen Durchmesser > 75 cm aufweisen. Diese werden also später einen Puffer bekommen.




    Um Objekte mit einem Puffer zu versehen, muss man diese erst einmal selektieren. Das geeignete Werkzeug ist Objekte nach Wert wählen, welches wir jetzt aktivieren:




    Da wir die Bäume mit einem Durchmesser > 75 cm selektieren wollen, interessiert uns im erscheinenden Menü nur die Zeile durchm_cm. Hier tragen wir den Wert 75 ein und selektieren ganz rechts in der auswahlliste Größer als (>):




    Dann noch im selben Menü den Button Objekte wählen clicken. Im Kartenfenster sind daraufhin alle selektierten Objekte in Gelb zu sehen:




    C) Kreisförmige Puffer um die Punktobjekte realisieren


    Um jeden der sechs selektierten Bäume wollen wir einen Puffer mit Abstand 20 Meter erstellen, was als Mykorrhiza-Einzugsbereich für große Bäume durchaus realistisch ist. Wir selektieren im Menü: Vektor > Geoverarbeitungswerkzeugr > Puffer:




    Im erscheinenden Puffer-Menü clicken wir zuerst auf den Browse-Button und wählen aus der Liste: In Datei speichern. Im erscheinenden Speicher-Menü navigieren wir zum vorgesehenen Ordner, tragen einen passenden Dateinamen (Shapefile) ein und akzeptieren mit Speichern.





    Zurück im Puffer-Menü muss nun alles aus Bild 10 übernommen werden:

    Wählt man bei Segmente weniger als 50, erscheinen die Puffer eckig. Der Haken bei Ergebnis auflösen bedeutet, dass überlappende Bereiche zu einem gemeinsamen Bereich vereinigt werden. Der Haken bei Öffne Ausgabedatei nach ... bedeutet, dass nach Generierung der Puffer der neue Shapefile-Layer in QGIS geöffnet wird.

    Da QGIS den Abstand in KBS-Einheiten definiert, und da wir ein KBS mit der Einheit Meter gewählt haben, ist die Zahl 20 hier als 20 Meter zu interpretieren.

    Haben wir alle Eingaben gemacht, clicken wir auf den Button Starte, wodurch die Puffer generiert werden:




    Anschließend können wir das Menü schließen.

    Da sich bei mir der neue Layer Gepuffert sichtbar als oberster Lyer mit gefüllten Kreisflächen installiert hat, ist von den Bäumen selber nichts zu sehen.

    Um das zu ändern, kann man den Layer baeume wieder ganz nach oben ziehen. Hier wollen wir anders vorgehen: Ein Doppelclick im Layerfenster auf den Layer Gepuffert öffnet dessen Layer-Eigenschaften. Wir clicken auf Einfache Füllung, wählen weiter unten Keine Füllung, Strichfarbe rot, Strichbreite 0,86 mm.

    Clicken wir auf Anwenden, ist das recht attraktive Ergebnis zu sehen. Sind wir damit zufrieden, clicken wir abschließend auf OK:





    Um die Originalfarbe der Bäume wieder zu bekommen, muss die Selektion aufgehoben werden. Dazu clicken wir im Layerfenster auf den Layer baeume und öffnen die Attributtabelle. Die Zeilen der selektierten Bäume sind blau hervorgehoben. Um die Selektionen aufzuheben, clicken wir auf den zugehörigen Button:




    Sobald die Tabelle geschlossen ist, erscheinen sämtliche Bäume wieder in ihrer Originalfarbe, außerdem weisen alle Bäume ab 76 cm Durchmesser einen rot berandeten, kreisförmigen Puffer auf. Es ist auch schön zu sehen, dass die Puffer der beiden nahe beieinander stehenden Bäume rechts oben zu einem gemeinsamen Puffer zusammenfließen:




    Nun wollen wir noch nachprüfen, ob der eingegebene Abstandswert von 20 Metern auch stimmt. Wir wählen dazu das Werkzeug Linie messen (Bild 14).

    Wie man im folgenden Bild sieht, beträgt der Abstand der Puffer um die Punktobjekte, d.h. um die Mittelpunkte der Bäume, exakt 20 Meter:




    Das wär’s für heute



    Übungen:

    Puffer um Linienobjekte und um flächige Objekte erstellen.



    Über Fragen und Anregungen würde ich mich sehr freuen!



    Viel Erfolg!

    Bernd



    Glossar, Abürzungen:

    ASCII - American Standard Code for Information Interchange

    BW – Baden-Württemberg

    Canvas - Fenster; Landkarte; Anzeige. siehe auch unter: map canvas, QGIS canvas

    CSV - Comma Separated Values; einfach strukturierte Textdatei

    DGM – Digitales Gekändemodell; engl. DTM - Digital Terrain Model

    DGMx - Digitales Geländemodell mit x Metern Gitterweite

    DLM - Digitales Landschaftsmodell

    DOM – Digitales Oberflächenmodell; engl. DSM - Digital Surface Model

    EPSG - European Petroleum Survey Group Geodesy

    ETRS89 / UTM (Universal transverse Mercator) - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, d.h. geeignet zum Messen von Strecken und Flächen

    Features - gemäß Giswiki abstrahierte Modelle der realen Welt. Z.B. werden Straßen als Linienzüge, Gebäude als Flächen oder Bäume als Punkte abstrahiert und dargestellt.

    Featurelayer - Layer, welches die o.a. Features enthält. So handelt es sich also bei Punkt-, Linien- oder Flächenlayern/Polygonlayern um Featurelayer

    Gauss-Krüger - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, allerdings inzwischen vielfach durch ETRS89 / UTM ersetzt worden

    Georeferenzierung (Geocodierung, Verortung, Geotagging) - Einen Datensatz, z.B. ein Foto oder eine Karte, mit Koordinaten versehen

    Geopackage - Daten-Container, der viele Shape- und Rasterdaten in einer einzigen Datei vereint.

    GeoTiff - Georeferenzierte Bilddatei, quasi ein Standard für Rasterdaten; entspricht TIFF, besitzt aber zusätzlich Informationen über die Georeferenzierung. Diese sind in den Metadaten des bildes abgespeichert.

    GIS – Geoinformationssystem

    GNSS - Global Navigation Satellite System

    Google Maps - Online-Kartendienst von Google LLC

    GPX (GPS eXchange Format) – für Datenaustausch mit GPS-Empfängern

    GRASS - Geographic Resources Analysis Support System

    HTML - Hypertext Markup Language

    KBS – Koordinatenbezugssystem

    KML (Keyhole Markup Language) - Austauschformat für Geodaten, vorgesehen für Google Earth (aber auch für GPS-Empfänger nutzbar)

    KMZ - dasselbe wie KML, lediglich in komprimierter Form

    Lidar (Light Detection And Ranging) – Laser-Scan der Geländeoberfläche

    LiMT – Linke Maustaste

    Map Canvas - Karte; Kartenfenster, also der Bereich, in dem die Karte angezeigt wird

    m.ü.NN. - Meter über Normal Null

    Open Data – Für jedermann frei nutzbar zur Verfügung gestellte Daten

    OSM – OpenStreetMap

    Passpunkte – Referenzpunkte beim Georeferenzieren von Karten

    Plugins - Programmerweiterungen

    Projektbereich - Gesamtbereich aller Programme und Daten eines QGIS-Projektes im Rechner, beinhaltet das gesamte "Ordnergebäude" inklusive der Projektdateien und aller Daten. Hier in der Forumsreihe ist es der Ordner \_QGIS für Pilzfreunde\ mit sämtlichen Unterordnern und Dateien. Will man ein QGIS-Projekt auf einem anderen Rechner laufen lassen, so braucht man lediglich den Projektbereich zu kopieren!

    Projektdatei - Datei mit Endung .qgs, über die QGIS gestartet wird. Sie enthält die Projekteigenschaften, die Verknüpfungen zu den im Projekt enthaltenen Layern und vieles mehr. Sie enthält jedoch nicht die Daten

    QGIS – Kostenfreies, sehr mächtiges GIS

    QGIS canvas - QGIS-Arbeitsfläche, QGIS-Kartenfenster

    Rasterlayer - Layer, bestehend aus bildhaften, pixelcodierten Geodaten

    ReMT – Rechte Maustaste

    Schummerung – Pseudo-3D-Darstellung durch Schattenwurf

    Shape, Shapefile - Grafikdatei zum Darstellen von Punkten, Linien und Polygonen (Flächen). Shapes sind georeferenziert.

    TIFF - Tagged Image File Format - Dateiformat für hochauflösende Bilder, ist verlustfrei und nicht komprimiert.

    Tiles – Karten min Form sogenannter „Kacheln“

    URL – ein Internet-Link oder die Adresse einer Website

    UTM - Universal Transverse Mercator, siehe auch ETRS89

    Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)

    Vertex (Plural Vertices) - Scheitelpunkt, Punkt im 3-dimensionalen Raum

    WFS - Web Feature Service

    WGS84 - World Geodetic System 1984

    WGS 84 EPSG:4326 – globales KBS, bei GPS-Empfängern verbreitet, nicht zum Messen geeignet

    WGS 84/ Pseudo-Mercator EPSG:3857 – globales KBS für WMS-Einbindungen, nicht zum Messen geeignet

    WMS (Web Map Service) – Internet-Schnittstelle für Landkarten

    Willkommen in Teil 20 der Forumsreihe „QGIS für Pilzfreunde“!


    Hier die Übersicht über alle Teile dieser Forumsreihe


    In Teil 19 hatten wir ein Shapefile-Layer, und zwar ein Punktlayer baeume erstellt, Eingaben gemacht und die Darstellung bearbeitet.


    Ziel für heute ist die Fortsetzung von Teil 19: Kategorisierte Darstellung nach der Baumart und komfortable Eingabe durch eine Eingabemaske.


    Ausgangspunkt ist der letzte QGIS-Stand von Teil 19 und die verwendete Excel-Tabelle:
    baeume.xls.
    Den Punktlayer baeume, den wir ja bearbeiten wollen, halten wir als obersten Layer aktiv und sichtbar. Hintergrundkarte: OSM-Standard, KBS: EPSG:25832 ETRS89 / UTM zone 32N.





    Wir werden in folgenden Schritten vorgehen:
    A) Zusätzliche Felder erstellen
    B) Kategorisierung nach der Baumart
    C) Eingabemaske erstellen
    D) Eingaben durchführen


    Auf geht’s:


    A) Zusätzliche Felder erstellen


    Hier nochmal die Quellfelder innerhalb der Layereigenschaften. Wir wollen noch ein Feld hinzunehmen: ein Textfeld pilzbefall. Dazu schalten wir erst einmal den Bearbeitungsmode/Editiermode ein:



    Wir clicken auf den linken Button Neues Feld, geben im erscheinenden Menü die Werte für pilzbefall nach Bild 4 ein und clicken auf OK:



    Das Ergebnis anwenden und mit OK bestätigen (Bitte sich nicht am schwarzen Balken stören, hier hatte ich anfangs noch ein weiteres Feld vorgesehen):



    Wir speichern die Layoutänderungen ab und verlassen den Editiermodus:




    B) Kategorisierung nach der Baumart


    Die Kategorisierung nach der Baumart scheint mir zwecks Darstellung und Eingabe optimal zu sein. Dazu öffnen wir die Eigenschaften des Punktlayers baeume durch Doppelclick im Layerfenster und wählen das Untermenü Symbolisierung.

    Hier stellen wir die Darstellung von Einzelsymbol auf Kategorisiert um:




    Im nächsten Mernü wählen wir als Spalte, nach der kategorisiert werden soll: art_botan und als Symbol z.B. einen weißen Kreis, dessen Größe wir auf 5 mm festlegen:



    Die Klassifizierung (unterschiedliche Farben) lassen wir am besten QGIS selber duchführen:




    Die bisher aufgenommenen Arten sind farblich sehr schön unterschiedlich realisiert. Clicken wir auf Anwenden und OK, ergibt sich folgendes Bild:



    Sollten später weitere Kategorien = neue Baumarten (s.u.) hinzukommen, werden wir die Kategorisierung erweitern.



    C) Eingabemaske erstellen


    Wir öffnen die Layereigenschaften des Layers baeume und selektieren Attributformular. Hier stellen wir von Automatisch erzeugen auf Mit Drag und Drop zusammenstellen um:





    Nun wird durch Clicken auf das grüne Pluszeichen ein Reiter erstellt, wir nennen ihn baum. Er erscheint ganz unten im Formularlayout:





    Mittels Drag and Drop ziehen wir nun acht Felder auf diesen Reiter, so dass die Felder unter ihm eingerückt erscheinen:




    art_bot, gattg_botan und art_dtsch wollen mit "Vorschlag bereits eingegebener Werte" realisieren. Dazu clicken wir unter Verfügbare element auf das entsprechende Feld, also erst einmal auf art_botan und tragen die Haken entsprechend Bild 18 ein.

    Dann dies auch für gattg_botan und art_dtsch durchführen.

    Wichtig:

    Nach jeder abgeschlossenen Feldspezifikation den Button „Anwenden“ clicken!



    Für durchm_cm sehen wir einen Schieber vor, der zwischen 10 und 100 mit einer Schrittweite von 1 variiert werden kann:



    Für hoehe_mtr sehen wir ebenfalls einen Schieber vor, der zwischen 5 und 30 mit einer Schrittweite von 1 variiert werden kann:



    Für Pilzbefall soll ein Kontrollkästchen für Ja bzw. Nein vorgesehen werden. Der Haken bei nicht null bedeutet, dass das Feld pilzbefall ein Pflichtfeld ist.



    Da jetzt alle Parametrierungen abgeschlossen sind, können wir das Ganze mit OK bestätigen.

    Das nächste Bild zeigt zur Kontrolle nochmal die relevanten Baumnummern.





    D) Eingaben durchführen


    Wollen wir jetzt z.B. die Werte von Baum Nr. 8 eingeben, schalten wir den Editiermodus ein und clicken auf Punktobjekt hinzufügen. Der Cursor nimmt Kreuzform an. Nun clicken wir auf die Position dieses Baumes, geben im sich öffnenden Fenster seine Werte ein und bestätigen mit OK.:





    Als Nächstes die Bäume Nr. 2 und Nr. 3. Bei der Eingabe von Baum Nr. 3 (Bild 26) erkennt man den Autovervollständigungs-Vorschlag Carpinus betulus:





    Schließlich noch der Baum Nr. 4 mit einem Pilzbefall:



    Sind die Daten aller zehn Bäume eingetragen, können wir die Layoutänderungen speichern und Editiermodus verlassen! Es ergibt sich folgendes Kartenfenster:




    Die letzten drei Bäume Nr. 6, 9 und 10 haben diegleiche Farbe bekommen. Das sollten wir noch ändern, indem wir die Kategorisierung um die Arten: Quercus palustris, Quercus rubra sowie Tilia platyphyllos erweitern. Dazu öffnen wir die Layereigenschaften und selektieren das Untermenü Symbolisierung. für jede hinzukommende Kategorie clicken wir auf das grüne Pluszeichen und geben bei Wert und Legende die entsprechender Bezeichnung ein:




    Zur besseren Übersichtlichkeit habe ich die Symbolgröße aller Kategorien noch auf 4 mm verringert. Wie dieser Vorgang bei Tilia platyphyllos abläuft, zeigt das nächste Bild:



    Abschließend die Buttons Anwenden und OK clicken.


    Ich glaube, das Ergebnis kann sich sehen lassen:




    Das wär’s für heute



    Übungen:

    .............................



    Über Fragen und Anregungen würde ich mich sehr freuen!



    Viel Erfolg!

    Bernd



    Glossar, Abürzungen:

    ASCII - American Standard Code for Information Interchange

    BW – Baden-Württemberg

    Canvas - Fenster; Landkarte; Anzeige. siehe auch unter: map canvas, QGIS canvas

    CSV - Comma Separated Values; einfach strukturierte Textdatei

    DGM – Digitales Gekändemodell; engl. DTM - Digital Terrain Model

    DGMx - Digitales Geländemodell mit x Metern Gitterweite

    DLM - Digitales Landschaftsmodell

    DOM – Digitales Oberflächenmodell; engl. DSM - Digital Surface Model

    EPSG - European Petroleum Survey Group Geodesy

    ETRS89 / UTM (Universal transverse Mercator) - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, d.h. geeignet zum Messen von Strecken und Flächen

    Features - gemäß Giswiki abstrahierte Modelle der realen Welt. Z.B. werden Straßen als Linienzüge, Gebäude als Flächen oder Bäume als Punkte abstrahiert und dargestellt.

    Featurelayer - Layer, welches die o.a. Features enthält. So handelt es sich also bei Punkt-, Linien- oder Flächenlayern/Polygonlayern um Featurelayer

    Gauss-Krüger - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, allerdings inzwischen vielfach durch ETRS89 / UTM ersetzt worden

    Georeferenzierung (Geocodierung, Verortung, Geotagging) - Einen Datensatz, z.B. ein Foto oder eine Karte, mit Koordinaten versehen

    Geopackage - Daten-Container, der viele Shape- und Rasterdaten in einer einzigen Datei vereint.

    GeoTiff - Georeferenzierte Bilddatei, quasi ein Standard für Rasterdaten; entspricht TIFF, besitzt aber zusätzlich Informationen über die Georeferenzierung. Diese sind in den Metadaten des bildes abgespeichert.

    GIS – Geoinformationssystem

    GNSS - Global Navigation Satellite System

    Google Maps - Online-Kartendienst von Google LLC

    GPX (GPS eXchange Format) – für Datenaustausch mit GPS-Empfängern

    GRASS - Geographic Resources Analysis Support System

    HTML - Hypertext Markup Language

    KBS – Koordinatenbezugssystem

    KML (Keyhole Markup Language) - Austauschformat für Geodaten, vorgesehen für Google Earth (aber auch für GPS-Empfänger nutzbar)

    KMZ - dasselbe wie KML, lediglich in komprimierter Form

    Lidar (Light Detection And Ranging) – Laser-Scan der Geländeoberfläche

    LiMT – Linke Maustaste

    Map Canvas - Karte; Kartenfenster, also der Bereich, in dem die Karte angezeigt wird

    m.ü.NN. - Meter über Normal Null

    Open Data – Für jedermann frei nutzbar zur Verfügung gestellte Daten

    OSM – OpenStreetMap

    Passpunkte – Referenzpunkte beim Georeferenzieren von Karten

    Plugins - Programmerweiterungen

    Projektbereich - Gesamtbereich aller Programme und Daten eines QGIS-Projektes im Rechner, beinhaltet das gesamte "Ordnergebäude" inklusive der Projektdateien und aller Daten. Hier in der Forumsreihe ist es der Ordner \_QGIS für Pilzfreunde\ mit sämtlichen Unterordnern und Dateien. Will man ein QGIS-Projekt auf einem anderen Rechner laufen lassen, so braucht man lediglich den Projektbereich zu kopieren!

    Projektdatei - Datei mit Endung .qgs, über die QGIS gestartet wird. Sie enthält die Projekteigenschaften, die Verknüpfungen zu den im Projekt enthaltenen Layern und vieles mehr. Sie enthält jedoch nicht die Daten

    QGIS – Kostenfreies, sehr mächtiges GIS

    QGIS canvas - QGIS-Arbeitsfläche, QGIS-Kartenfenster

    Rasterlayer - Layer, bestehend aus bildhaften, pixelcodierten Geodaten

    ReMT – Rechte Maustaste

    Schummerung – Pseudo-3D-Darstellung durch Schattenwurf

    Shape, Shapefile - Grafikdatei zum Darstellen von Punkten, Linien und Polygonen (Flächen). Shapes sind georeferenziert.

    TIFF - Tagged Image File Format - Dateiformat für hochauflösende Bilder, ist verlustfrei und nicht komprimiert.

    Tiles – Karten min Form sogenannter „Kacheln“

    URL – ein Internet-Link oder die Adresse einer Website

    UTM - Universal Transverse Mercator, siehe auch ETRS89

    Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)

    Vertex (Plural Vertices) - Scheitelpunkt, Punkt im 3-dimensionalen Raum

    WFS - Web Feature Service

    WGS84 - World Geodetic System 1984

    WGS 84 EPSG:4326 – globales KBS, bei GPS-Empfängern verbreitet, nicht zum Messen geeignet

    WGS 84/ Pseudo-Mercator EPSG:3857 – globales KBS für WMS-Einbindungen, nicht zum Messen geeignet

    WMS (Web Map Service) – Internet-Schnittstelle für Landkarten

    Hallo Mario,


    du schreibst oben: "Mikroskopisch ist sie von Trametes versicolor nicht zu unterscheiden..."

    und weiter unten: "... nur die Mikroskopie hat mich dazu gebracht den Pilz als Trametes ochracea zu erkennen."


    Wie meinst du das?


    L.G. - Bernd

    Willkommen in Teil 19 der Forumsreihe „QGIS für Pilzfreunde“!


    Hier die Übersicht über alle Teile dieser Forumsreihe


    Für den nächsten Teil ist geplant: Komfortable Eingabe (Eingabemaske)


    Ziel für heute: Wir wollen ein Shapefile-Layer anlegen und bearbeiten, und zwar ein Punktlayer baeume. Als geografischer Bereich wird ein Ausschnitt aus dem Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe zugrunde gelegt.


    Wir werden in folgenden Schritten vorgehen:


    A) QGIS vorbereiten
    B) Layer erstellen
    C) Features eingeben
    D) Stil bearbeiten


    Auf geht’s:


    A) QGIS vorbereiten

    Da wir im nächsten Teil Messungen in der Einheit Meter durchführen werden, wird als KBS: ETRS89/UTM32N gewählt.
    Hintergrundkarte: OSM Standard wird selektiert und sichtbar gemacht.

    Im Layerfenster erzeugen wir via ReMT: Gruppe hinzufügen die Gruppen Hintergrundkarten und Oberer Reutweg und ziehen die zugehörigen Layer in die jeweils passende Gruppe hinein.



    Dann klappen wir die Gruppen noch ein; so ist Platz geschaffen. Außerdem stellen wir den Bereich um Karlsruhe im Kartenfenster ein.
    Zur Erleicherung der Arbeit habe ich noch den Plugin/Erweiterung Koordinatenaufnahme aktiviert. Diese Erweiterung muss nicht extra installiert werden, ein Haken genügt. Bei mir hat sich die Erweiterung als Fenster unten links installiert:



    Dann navigieren wir zum südlichen Teil von Karlsruhe, wo sich der Zoologische Stadtgarten befindet.
    Wer möchte, kann ja mal bei Koordinatenaufnahme eine Aufnahme starten und z.B. auf den Zoo clicken:



    Wir navigieren nun direkt zum Zoo, indem wir die Koordinaten 456163.5,5427443.3 eingeben und als Maßstab auf 1:2500 wählen.
    Dann stellen wir noch die Drehung auf -90 Grad ein, da sich der Zoo in Nord-Süd-Richtung erstreckt. Das Ergebnis sehen wir in Bild 4. Man erkennt drei Seen und zwei Bachverläufe.
    Aus den Seen könnte man ein Flächen/Polygonlayer, aus den Bächen ein Linienlayer erstellen (siehe unten bei Übungen).



    Zoomen wir nun in das in Bild 4 angekreuzte Areal hinein und wählen 1:1000 als Maßstab, dann sehen wir zahlreiche, kleine, grüne Kreise mit rotem Mittelpunkt. Die Kreise auf dieser OSM-Karte repräsentieren Bäume, die tatsächlich dort wachsen:




    B) Layer erstellen

    Bild 6 zeigt eine Auswahl von zehn Bäumen, die für den Punktlayer relevant sein sollen. Sie sind von 1-10 durchnumeriert. Hier das Excel-File dazu: baeume.xls



    Natürlich könnte man das Excel-File als Ganzes per Spreadsheet-Import in QGIS einpflegen. Siehe dazu Teil 13. Hier wollen wir einen anderen Weg gehen, und zwar über ein selbst erstelltes Shapefile:

    Dazu legen wir einen neuen Shapefile-Layer an:



    Im sich öffnenden Menü Neuer Shapedatei-Layer clicken wir als Erstes auf den Browse-Button, navigieren zum Ordner, den wir für das Shapefile vorgesehen haben, geben baeume als Dateinamen ein und clicken auf Speichern.




    Zurück im Menü Neuer Shapedatei-Layer selektieren wir Punkt als Geometrietyp und EPSG:25832 ETRS89 / UTM zone 32N als Layer-KBS.


    In diesem Menü kann man direkt auch die einzelnen Felder eingeben. Das ist in unserem Fall einige Spalten der Excel-Tabelle. Deren Überschriften werden als Feldnamen übernommen.

    Hierbei streng darauf achten, dass die Feldnamen nur Kleinbuchstaben und den Unterstrich/Underscore enthalten dürfen!

    Wie man sieht, ist bereits ein id-Feld fest vorgesehen.

    Das erste einzupflegende Feld ist baum_nr, es ist vom Typ her eine Ganzahl, und es reicht uns eine Länge von 3 Stellen aus. Haben wir dies eingegeben, wird auf den Button Zur Feldliste hinzufügen geclickt, womit das Feld übernommen wird (keinesfalls auf OK clicken!):



    Nun kommen nacheinander folgende Felder an die Reihe: art_botan, gattg_bot, art_dtsch, durchm_cm, hoehe_mtr, latitude, longitude, bemerkung. Bitte jeweils auf den korrekten Typ und die passende Länge achten (Bild 10) und auch jeweils zur Feldliste hinzufügen clicken. Die Koordinatenangaben können wir als Text vorsehen. Unten im Menü baut sich Zug um Zug die Feldliste auf.

    Sind alle vorgesehenen Felder zur Feldliste hinzugefügt, ergibt sich z.B. nachfolgendes Bild:



    Nun noch auf OK clicken, und der Punklayer baeume ist erstellt. Wir ordnen den Layer im Layerfenster zuoberst an und halten ihn aktiviert und sichtbar:




    C) Features eingeben

    Dazu schalten wir auf Bearbeitungsmodus/Editiermodus um. Um nun ein Feature, hier also einen Baum, hinzuzufügen, clicken wir auf das Werkzeug Punktobjekt hinzufügen:




    Daraufhin nimmt der Cursor die Form eines umrandeten Kreuzes an. Um nun der Baum Nr. 1 hinzuzufügen, clicken wir auf die entsprechende Stelle im QGIS-Kartenfenster:




    In die sich öffnende Attributtabelle tragen wir die Werte gemäß Excel-Tabelle ein und bestätigen abschließend mit OK:




    Nun geben wir noch die Werte für die Bäume Nr. 5 und Nr. 7 ein.

    Abschließend diese Layeränderungen speichern (nicht etwa Projekt speichern!) und den Bearbeitungsmodus/Editiermodus wieder verlassen:




    Zur Kontrolle: Bild 16 zeigt die Attributtabelle in der Tabellenansicht, Bild 17 die Quellfelder aus den Layereigenschaften:





    D) Stil bearbeiten

    Die drei Bäume sollen nun etwas passender dargestellt werden. Dazu clicken wir in den Layereigenschaften auf Symbolisierung:




    Unser Ziel soll es sein, Baumsymbole für die Punktobjekte im Kartenfenster zu laden.
    Dazu clicken wir auf Markierung und ändern wir die Größe auf 5 mm und die Farbe auf schwarz:




    Nun clicken wir oben auf Einfache Markierung und schalten den Symbollayertyp auf SVG-Markierung (Bild 20). Hier navigieren wir unten bei den SVG-Gruppen zu gpsicons und selektieren das Baumsymbol (Bild 21):





    Nach Anwenden und OK zeigt sich als Ergebnis folgendes Bild:




    Das war’s für heute.



    Ein herzliches Dankeschön:

    Die zahlreiche Youtube-Videos von Marshal Mappers waren mir eine große Hilfe.
    Helmt Kern, dem ehemaligen Gartenbauamtsleiter Karlsruhe, verdanke ich eine umfangreiche Bamartenliste des Karlsruher Zoologischen Stadtgartens, die mir wichtige Hinweise für diesen Beitrag lieferte.



    Übungen:

    1) Jeweils ein Linienlayer baeche und ein Polygonlayer seen des Karlsruher Zoos nach Bild 4 erstellen. Dabei nach dem gleichen Muster vorgehen wie hier für den Punktlayer baeume gezeigt. Felder für die Attributtabelle könnten sein: bach_nr, bachbreite, bach_tiefe, bemerkung bzw. see_nr, see_flaeche, see_tiefe, bemerkung.

    2) Über den Plugin Koordinatenaufnahme für die drei Bäume überprüfen, ob der abgegriffene Wert mit dem in der Excel-Tabelle angegebenen übereinstimmt.


    Über Fragen und Anregungen würde ich mich sehr freuen!



    Viel Erfolg!

    Bernd



    Glossar, Abürzungen:

    ASCII - American Standard Code for Information Interchange

    BW – Baden-Württemberg

    Canvas - Fenster; Landkarte; Anzeige. siehe auch unter: map canvas, QGIS canvas

    CSV - Comma Separated Values; einfach strukturierte Textdatei

    DGM – Digitales Gekändemodell; engl. DTM - Digital Terrain Model

    DGMx - Digitales Geländemodell mit x Metern Gitterweite

    DLM - Digitales Landschaftsmodell

    DOM – Digitales Oberflächenmodell; engl. DSM - Digital Surface Model

    EPSG - European Petroleum Survey Group Geodesy

    ETRS89 / UTM (Universal transverse Mercator) - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, d.h. geeignet zum Messen von Strecken und Flächen

    Features - gemäß Giswiki abstrahierte Modelle der realen Welt. Z.B. werden Straßen als Linienzüge, Gebäude als Flächen oder Bäume als Punkte abstrahiert und dargestellt.

    Featurelayer - Layer, welches die o.a. Features enthält. So handelt es sich also bei Punkt-, Linien- oder Flächenlayern/Polygonlayern um Featurelayer

    Gauss-Krüger - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, allerdings inzwischen vielfach durch ETRS89 / UTM ersetzt worden

    Georeferenzierung (Geocodierung, Verortung, Geotagging) - Einen Datensatz, z.B. ein Foto oder eine Karte, mit Koordinaten versehen

    Geopackage - Daten-Container, der viele Shape- und Rasterdaten in einer einzigen Datei vereint.

    GeoTiff - Georeferenzierte Bilddatei, quasi ein Standard für Rasterdaten; entspricht TIFF, besitzt aber zusätzlich Informationen über die Georeferenzierung. Diese sind in den Metadaten des bildes abgespeichert.

    GIS – Geoinformationssystem

    GNSS - Global Navigation Satellite System

    Google Maps - Online-Kartendienst von Google LLC

    GPX (GPS eXchange Format) – für Datenaustausch mit GPS-Empfängern

    GRASS - Geographic Resources Analysis Support System

    HTML - Hypertext Markup Language

    KBS – Koordinatenbezugssystem

    KML (Keyhole Markup Language) - Austauschformat für Geodaten, vorgesehen für Google Earth (aber auch für GPS-Empfänger nutzbar)

    KMZ - dasselbe wie KML, lediglich in komprimierter Form

    Lidar (Light Detection And Ranging) – Laser-Scan der Geländeoberfläche

    LiMT – Linke Maustaste

    Map Canvas - Karte; Kartenfenster, also der Bereich, in dem die Karte angezeigt wird

    m.ü.NN. - Meter über Normal Null

    Open Data – Für jedermann frei nutzbar zur Verfügung gestellte Daten

    OSM – OpenStreetMap

    Passpunkte – Referenzpunkte beim Georeferenzieren von Karten

    Plugins - Programmerweiterungen

    Projektbereich - Gesamtbereich aller Programme und Daten eines QGIS-Projektes im Rechner, beinhaltet das gesamte "Ordnergebäude" inklusive der Projektdateien und aller Daten. Hier in der Forumsreihe ist es der Ordner \_QGIS für Pilzfreunde\ mit sämtlichen Unterordnern und Dateien. Will man ein QGIS-Projekt auf einem anderen Rechner laufen lassen, so braucht man lediglich den Projektbereich zu kopieren!

    Projektdatei - Datei mit Endung .qgs, über die QGIS gestartet wird. Sie enthält die Projekteigenschaften, die Verknüpfungen zu den im Projekt enthaltenen Layern und vieles mehr. Sie enthält jedoch nicht die Daten

    QGIS – Kostenfreies, sehr mächtiges GIS

    QGIS canvas - QGIS-Arbeitsfläche, QGIS-Kartenfenster

    Rasterlayer - Layer, bestehend aus bildhaften, pixelcodierten Geodaten

    ReMT – Rechte Maustaste

    Schummerung – Pseudo-3D-Darstellung durch Schattenwurf

    Shape, Shapefile - Grafikdatei zum Darstellen von Punkten, Linien und Polygonen (Flächen). Shapes sind georeferenziert.

    TIFF - Tagged Image File Format - Dateiformat für hochauflösende Bilder, ist verlustfrei und nicht komprimiert.

    Tiles – Karten min Form sogenannter „Kacheln“

    URL – ein Internet-Link oder die Adresse einer Website

    UTM - Universal Transverse Mercator, siehe auch ETRS89

    Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)

    Vertex (Plural Vertices) - Scheitelpunkt, Punkt im 3-dimensionalen Raum

    WFS - Web Feature Service

    WGS84 - World Geodetic System 1984

    WGS 84 EPSG:4326 – globales KBS, bei GPS-Empfängern verbreitet, nicht zum Messen geeignet

    WGS 84/ Pseudo-Mercator EPSG:3857 – globales KBS für WMS-Einbindungen, nicht zum Messen geeignet

    WMS (Web Map Service) – Internet-Schnittstelle für Landkarten

    Willkommen in Teil 18a der Forumsreihe „QGIS für Pilzfreunde“!


    Hier die Übersicht über alle Teile dieser Forumsreihe


    Ziel für heute: Ein als xyz-Textdatei vorliegendes Digitales Geländemodell DGM1 (Lidar-Daten mit 1-Meter-Auflösung) mit Hilfestellung der Software planlauf/Terrain in QGIS einpflegen um ein ansprechendes Geländerelief zu erzeugen.

    In Teil 18 hatte ich gezeigt, wie man eine xyz-Textdatei in QGIS3 importiert und daraus ein Geländemodell erstellt. In QGIS 2.18 war mir das leider nicht gelungen. Mit dem hier dargestellten Workaround spielt die QGIS-Version keine Rolle.


    Voraussetzung: Man besitzt eine Lizenz der Software planlauf/Terrain. Hierzu siehe auch hier.


    Bei planlauf/Terrain handelt es sich um eine Software zur Visualisierung von 3D-Geländemodellen, auch für unterwegs mit GPS-Empfänger nutzbar.


    Das Vorgehen im einzelnen

    A) planlauf/Terrain-Export des Geländemodells als georeferenzierte jpg-Datei

    B) Import der jpg-Datei als Rasterlayer in QGIS 2.18 (QGIS 3.x funktioniert auch)



    A) planlauf/Terrain-Export des Geländemodells als georeferenzierte jpg-Datei

    Es handelt sich um dieselben DGM1-Testdaten aus Teil 18 (xyz-Textdatei), wo man sie auch herunterladen kann. In Planlauf-Terrain sieht das Geländemodell (3D) dann so aus, wie Bild 1 es zeigt.

    Der Exportablauf ist der folgenden Bildfolge zu entnehmen. In Bild 2 habe ich außerdem den Bildkontrast erhöht.

    Wichtig: Die aus planlauf/Terrain exportierten Daten haben das KBS ETRS89 / UTM








    B) Import der jpg-Datei als Rasterlayer in QGIS 2.18

    Die Bildfolge zeigt das Vorgehen:

    Zuerst die georeferenzierte jpg-Datei per Drag & Drop aus dem Browser-Fenster ins Layer-Fenster ziehen:





    KBS des importierten jpg-Files selektieren (hier ETRS89/UTM32N EPSG:25832):



    Und hier das Ergebnis. Es ist natürlich nur 2-dimensional:




    Maßstab 1:5000:




    Auf dem letzten Bild kann man schön sehen, wie „versteckte“ Pfade, Gräben, Grundstücke, Erdlöcher etc. sichtbar werden, eben die große „Idee“ von Lidar.



    Das war’s für heute.


    Über Fragen und Anregungen würde ich mich sehr freuen!



    Viel Erfolg!

    Bernd



    Glossar, Abürzungen:

    ASCII - American Standard Code for Information Interchange

    BW – Baden-Württemberg

    Canvas - Fenster; Landkarte; Anzeige. siehe auch unter: map canvas, QGIS canvas

    CSV - Comma Separated Values; einfach strukturierte Textdatei

    DGM – Digitales Gekändemodell; engl. DTM - Digital Terrain Model

    DGMx - Digitales Geländemodell mit x Metern Gitterweite

    DLM - Digitales Landschaftsmodell

    DOM – Digitales Oberflächenmodell; engl. DSM - Digital Surface Model

    EPSG - European Petroleum Survey Group Geodesy

    ETRS89 / UTM (Universal transverse Mercator) - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, d.h. geeignet zum Messen von Strecken und Flächen

    Gauss-Krüger - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, allerdings inzwischen vielfach durch ETRS89 / UTM ersetzt worden

    Georeferenzierung (Geocodierung, Verortung, Geotagging) - Einen Datensatz, z.B. ein Foto oder eine Karte, mit Koordinaten versehen

    Geopackage - Daten-Container, der viele Shape- und Rasterdaten in einer einzigen Datei vereint.

    GeoTiff - Georeferenzierte Bilddatei, quasi ein Standard für Rasterdaten; entspricht TIFF, besitzt aber zusätzlich Informationen über die Georeferenzierung. Diese sind in den Metadaten des bildes abgespeichert.

    GIS – Geoinformationssystem

    GNSS - Global Navigation Satellite System

    Google Maps - Online-Kartendienst von Google LLC

    GPX (GPS eXchange Format) – für Datenaustausch mit GPS-Empfängern

    GRASS - Geographic Resources Analysis Support System

    HTML - Hypertext Markup Language

    KBS – Koordinatenbezugssystem

    KML (Keyhole Markup Language) - Austauschformat für Geodaten, vorgesehen für Google Earth (aber auch für GPS-Empfänger nutzbar)

    KMZ - dasselbe wie KML, lediglich in komprimierter Form

    Lidar (Light Detection And Ranging) – Laser-Scan der Geländeoberfläche

    LiMT – Linke Maustaste

    Map Canvas - Karte; Kartenfenster, also der Bereich, in dem die Karte angezeigt wird

    m.ü.NN. - Meter über Normal Null

    Open Data – Für jedermann frei nutzbar zur Verfügung gestellte Daten

    OSM – OpenStreetMap

    Passpunkte – Referenzpunkte beim Georeferenzieren von Karten

    Plugins - Programmerweiterungen

    Projektbereich - Gesamtbereich aller Programme und Daten eines QGIS-Projektes im Rechner, beinhaltet das gesamte "Ordnergebäude" inklusive der Projektdateien und aller Daten. Hier in der Forumsreihe ist es der Ordner \_QGIS für Pilzfreunde\ mit sämtlichen Unterordnern und Dateien. Will man ein QGIS-Projekt auf einem anderen Rechner laufen lassen, so braucht man lediglich den Projektbereich zu kopieren!

    Projektdatei - Datei mit Endung .qgs, über die QGIS gestartet wird. Sie enthält die Projekteigenschaften, die Verknüpfungen zu den im Projekt enthaltenen Layern und vieles mehr. Sie enthält jedoch nicht die Daten

    QGIS – Kostenfreies, sehr mächtiges GIS

    QGIS canvas - QGIS-Arbeitsfläche, QGIS-Kartenfenster

    Rasterlayer - Layer, bestehend aus bildhaften, pixelcodierten Geodaten

    ReMT – Rechte Maustaste

    Schummerung – Pseudo-3D-Darstellung durch Schattenwurf

    Shape, Shapefile - Grafikdatei zum Darstellen von Punkten, Linien und Polygonen (Flächen). Shapes sind georeferenziert.

    TIFF - Tagged Image File Format - Dateiformat für hochauflösende Bilder, ist verlustfrei und nicht komprimiert.

    Tiles – Karten min Form sogenannter „Kacheln“

    URL – ein Internet-Link oder die Adresse einer Website

    UTM - Universal Transverse Mercator, siehe auch ETRS89

    Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)

    Vertex (Plural Vertices) - Scheitelpunkt, Punkt im 3-dimensionalen Raum

    WFS - Web Feature Service

    WGS84 - World Geodetic System 1984

    WGS 84 EPSG:4326 – globales KBS, bei GPS-Empfängern verbreitet, nicht zum Messen geeignet

    WGS 84/ Pseudo-Mercator EPSG:3857 – globales KBS für WMS-Einbindungen, nicht zum Messen geeignet

    WMS (Web Map Service) – Internet-Schnittstelle für Landkarten

    Hallo Günter,


    bisher bin ich mit einem Garmin Oregon 450 unterwegs gewesen. Es wird bei eingeschaltetem GPS-Empfänger generell ein Track aufgezeichnet. Das Gebiet bin ich mehrmals, d.h. an verschiedenen Tagen, abgelaufen, ein paarmal außen herum, einmal auch die Bäche entlang. Wenn ich Pilze (als Wegpunkte) aufgenommen habe, wurde natürlich gleichzeitig der Track aufgezeichnet.


    Zu Hause habe ich in Basecamp alles vom GPS-Empfänger in die Basecamp-internen Ordner umgespeichert und dort im Hinblick auf die Forumsreihe nachbearbeitet:

    Das Kartierungsgebiet habe ich als Route mit möglichst wenigen Stützpunkten nachgezeichnet, die Bäche als Track belassen, aber ein bischen "geschönt", die Wegpunkte sind unverändert geblieben.


    Zukünftig will ich mit Tablet-PC und externem GPS-Empfänger kartieren gehen. Da habe ich im Tablet die Excel-Tabelle zur Dateneingabe direkt "On Board".


    Viele Grüße

    Bernd

    Hallo Günter,


    das mit dem "Workaround" finde ich gut.

    Eine andere Möglichkeit wäre, das aktuelle QGIS 3.6 zusätzlich zu installieren. Ich habe auch 2.18 und 3.6 gleichzeitig auf dem Laptop. Mit 2.18 schaffe ich einige Dinge nicht. Z.B. die in Teil 18 beschriebene Generierung eines Geländemodells aus einem xyz-Textfile funktioniert bei mir nur mit QGIS 3.


    Viele Grüße

    Bernd

    Willkommen in Teil 18 der Forumsreihe „QGIS für Pilzfreunde“!


    Hier die Übersicht über alle Teile dieser Forumsreihe


    Ziel für heute: Ein als xyz-Textdatei vorliegendes Digitales Geländemodell DGM1 (Lidar-Daten mit 1-Meter-Auflösung) in QGIS 3.x einpflegen und damit ein ansprechendes Geländerelief erzeugen.


    !! Mit QGIS 2.18 habe ich die Schummerung leider nicht hingekriegt !!


    Hochauflösende, kostenfreie DGM1-Daten gibt es anscheinend bisher nur in NRW. Siehe dazu Teil 17 dieser Forumsreihe.


    Jetzt habe ich mir den Luxus gegönnt und 1 qkm DGM1-Daten (Baden-Württemberg) gekauft. Zusätzlich habe ich kostenlose DGM1-Testdaten bekommen, nach denen ich hier arbeiten möchte. Man bekommt die Daten als sogen. xyz-Datei, das sind reine Rohdaten, die man für ein Geländerelief erst aufbereiten muss.


    Hier bekommt sie im Internet:
    https://www.lgl-bw.de/lgl-internet/opencms/de/07_produkte_und_dienstleistungen/testdaten/

    Wenn man auf der Seite dann im Text nach "testdaten dgm 1m" sucht, findet man die herunterladbare zip-Datei. Diese bitte entpacken, um die xyz-Datei zu erhalten.


    Die zip-Datei zur Sicherheit auch noch direkt hier: DGM_1m_GRIDXYZ_UTM_xyz.zip


    Die zip-Datei wird in einem passenden Ordner im Projektbereich abgespeichert und entpackt (vorher Ordner anlegen).


    Zum Einpflegen dieser xyz-Testdatei in QGIS 3.x werden wir in folgenden Schritten vorgehen:


    A) Untersuchung der xyz-Datei
    B) Die xyz-Datei in QGIS 3.x importieren
    C) Den sich ergebenden Punktlayer als Geopackage speichern
    D) Den Punktlayer rastern, um die Z-Koordinate (Höhenwerte) zu integrieren
    E) Aus dem sich ergebenden Höhenraster die Schummerung erstellen
    F) Das Ergebnis optimieren (Farbe, Transparenz)



    A) Untersuchung der gelieferten xyz-Datei

    Bild 1 zeigt einen Kartenausschnitt rund um Bad Wimpfen in BW. Zur besseren Übersichtlichkeit habe ich das Browserfenster nach rechts außen gezogen. Als KBS ist ETR89 / UTM eingestellt.
    Öffnet man die xyz-Datei mit einem beliebigen Texteditor, bekommt man eine Tabelle mit sehr!!! vielen Zeilen, wobei jede Zeile aus drei, durch Zwischenraum/Space getrennten, Werten besteht (Bild 2).
    Vergleicht man beide Bilder, erkennt man, dass es sich um dasselbe KBS handelt. Der erste Tabellenwert stellt die X-, der zweite die Y-Koordinate dar.
    Der dritte Tabellenwert ist die Höhenangabe des Punktes im Metern, also die Z-Koordinate.
    Somit stellt jede Zeile einen Punkt im 3-dimensionalen Raum dar (Scheitelpunkt/Vertex).
    Wir haben es mit sogen. Punktkoordinaten zu tun:






    Subtrahiert man die X- und Y-Werte der allerletzten Zeile von denen der allerersten, so bekommt man Delta-X = 1700, Delta-Y = 1600. Da das KBS ETR89/UTM-KBS die Einheit Meter besitzt, und da DTM1-Daten ebenfalls eine Rasterung von 1 Meter in beiden Richtungen besitzen, haben wir es mit einem Rechteck von 1,7 km x 1,6 km zu tun:



    B) Die xyz-Datei in QGIS 3.x importieren

    Wir wählen das Menü: Layer > Datenquellenverwaltung (Bild 3) und dort das Untermenü Getrennte Texte (Bild 4). Dort den Browse-Button oben rechts clicken. Im sich öffnenden Menü navigieren wir zum Ordner, in dem sich die xyz-Datei befindet, selektieren die Datei und öffnen sie:






    Zurück im Untermenü Getrennte Texte tragen wir einen passenden Layernamen ein.
    Dann noch via Pull-Down-Menüs die Zuordnungen für das X- und das Y-Feld treffen. Durch Vergleich mit den Beispieldaten (unten im Menü) treffen wir die Wahl: X-Feld: field_1, Y-Feld: field_2. Auch bitte die rot eingekreisten Aktivierungen realisieren; insbesondere der Haken bei Feldtypen bestimmen ist essentiell. Abschließend den Button Hinzufügen clicken.




    Nach 1-2 Minuten ist der Punktlayer hinzugefügt, und wir können das Menü Getrennte Texte schließen. Im Layerfenster mit der ReMT auf den neuen Layer clicken und Auf den Layer Zoomen. Es entwickelt sich im Kartenfenster Zeile um Zeile, mit langen Pausen, ein großes, schwarzes, fast quadratisches Rechteck (Bild 6). Es handelt sich um 1700 x 1600 Punkte.



    C) Den sich ergebenden Punktlayer als Geopackage speichern

    Da man bei der Arbeit mit xyz-Textdateien wegen des extrem langsamer Bildaufbau nur mühsam vorankommt, speichern wir den Punktlayer als sogen. Geopackage ab.Erläuterungen zum Geopackage siehe unter Glossar, Abkürzungen.
    Dann ReMT im Layerfenster auf den Punktlayer > Exportieren > Objekt speichern als...




    Im erscheinenden Menü Vektorlayer speichern als... wird oben Geopackage selektiert und der Browse-Button geclickt (Bild 6a). Im nächsten Menü navigiert man zum Ordner für die Geopackages (vorher Ordner anlegen) und trägt bei Dateiname einen sinnvollen Dateinamen ein. Anschließend wird auf Speichern geclickt (Bild 7).






    Zurück im Menü Vektorlayer speichern als... noch einen vernünftigen Layernamen eintragen, kontrollieren, ob das KBS stimmt und mit OK abschließen.




    Der nun erfolgende Aufbau des Geopackage-Bildes im Kartenfenster kann mehrere Minuten in Anspruch nehmen, deshalb Fortschrittsanzeige unterhalb des Kartenfensters beachten! Schließlich ist es generiert und in QGIS integriert (siehe Bild 9). Den Geopackage-Layer halten wir aktiv und sichtbar. Alle Aktionen finden nun recht flott statt!


    D) Den Punktlayer rastern, um die Z-Koordinate (Höhenwerte) zu integrieren

    Wir wählen: Raster > Konvertierung > Rastern (Vektor nach Raster)... (Bild 9). Im erscheinenden Menü Rastern (Vektor nach Raster) (Bild 10) clicken wir bei Ausgabengröße den Browse-Button und selektieren Ausdehnung auf Kartenausschnitt wählen.








    Daraufhin verschwindet das Menü, und wir ziehen über dem kompletten DGF1-Bereich ein Rechteck (rot) auf:




    Sobald wir die Maustaste loslassen, erscheint wieder das Menü. Wir clicken bei auf den Browse-Button bei Gerastert und dann auf In Datei speichern.... Im erscheinenden Untermenü (Bild 12) navigieren wir zum Ordner, der für GeoTIFF-Exporte vorgesehen ist (vorher Ordner anlegen), tragen einen passenden Dateinamen ein und clicken auf Speichern (Bild 13):






    Zurück im Menü Rastern (Vektor nach Raster) selektieren wir über die Pulldown-Liste Einzubrennendes Feld den Eintrag field_3 (das sind die Höhenwerte), über die Pulldown-Liste Ausgaberastergrößeneinheiten: Georeferenzierte Einheiten und selektieren in den beiden darunter angeordneten Feldern den Wert 1 (das bedeutet in ETRS89/UTM genau 1 Meter). Abschließend den Starte-Button clicken:




    Das Menü schaltet jetzt auf den Protokoll-Tab und zeigt den Fortschritt der Verarbeitung. Das kann jetzt einige Zeit dauern.




    Sobald die Verarbeitung abgeschlossen ist, wird im Kartenfenster das Rasterbild aufgebaut und wir können das Menü schließen:




    E) Aus dem sich ergebenden Höhenraster die Schummerung erstellen

    Bisher können wir noch keinerlei Höhenrelief erkennen. Dazu muss aus dem Rasterbild eine Schummerung/Hillshade erstellt werden. Bei aktivem Rasterlayer starten über Menü: Raster > Analyse > Schummerung... (Bild 17). Im erscheinenden Schummerung-Menü (Bild 18) clicken wir den Browse-Button bei Schummerung und selektieren In Datei speichern.






    Im erscheinenden Untermenü navigieren wir zum Ordner, der für den GeoTIFF-Export vorgesehen ist und geben einen zweckmäßigen Dateinamen ein. Mit Speichern abschließen:



    Zurück im Schummerung-Menü realisierenwir noch alles, was in Bild 20 mit roten Pfeilen/Kreisen versehen ist und clicken den Starte-Button:




    Das Menü schaltet sofort auf den Protokoll-Tab um, so dass wir den Fortschritt der Operation verfolgen können:




    Nach Abschluss entsteht die Schummerung als grauwertiges Bild im Kartenfenster.



    Fast sind wir fertig. Doch es lässt sich noch etwas Farbe ins Bild bringen

     

    F) Das Ergebnis optimieren (Farbe, Transparenz)

    Wenn wir die Schummerungsebene etwas transparent machen (Bild 23) und die Rasterebene einfärben (Bild 24), wird das Gesamtbild ansprechender. Es werden für den Rasterlayer etliche Farbverläufe angeboten, von denen man sich einen passenden auswählt.






    Das Endergebnis kann dann wie folgt aussehen:





    Notizen:
    Ich selber beabsichtige, meine Kartierungsaufnahmen nach dem Motto "Lidar-to-Go" durchzufühten.
    Ausrüstung: 8-Zoll-Tablet-PC mit Bluetooth-gekoppeltem ext. GPS-Receiver, die Excel-Kartierungstabelle auf dem Tablet-PC. Schaut mal hier, vor allem das Video innerhalb des Textes: Lidar-to-Go.


    Übungen:
    1) In das schwarze Rechteck (nach Bild 6 ...) so stark hineinzoomen, bis es sich in Einzelpunkte in 1-2 cm Abstahd auflöst, dann mit Hilfe des Linien-Messwerkzeugs die Punktabstände sowohl horizontal als auch vertikal nachmessen. - 1 Meter?

    2) Googeln: „dgm-testdaten“, DGM-Testdaten des „eigenen“ Bundeslandes herunterladen und ein Geländerelief erstellen.



    Das war’s für heute.


    Über Fragen und Anregungen würde ich mich sehr freuen!



    Viel Erfolg!

    Bernd



    Glossar, Abürzungen:

    ASCII - American Standard Code for Information Interchange

    BW – Baden-Württemberg

    Canvas - Fenster; Landkarte; Anzeige. siehe auch unter: map canvas, QGIS canvas

    CSV - Comma Separated Values; einfach strukturierte Textdatei

    DGM – Digitales Gekändemodell; engl. DTM - Digital Terrain Model

    DGMx - Digitales Geländemodell mit x Metern Gitterweite

    DLM - Digitales Landschaftsmodell

    DOM – Digitales Oberflächenmodell; engl. DSM - Digital Surface Model

    EPSG - European Petroleum Survey Group Geodesy

    ETRS89 / UTM (Universal transverse Mercator) - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, d.h. geeignet zum Messen von Strecken und Flächen

    Features - gemäß Giswiki abstrahierte Modelle der realen Welt. Z.B. werden Straßen als Linienzüge, Gebäude als Flächen oder Bäume als Punkte abstrahiert und dargestellt.

    Featurelayer - Layer, welches die o.a. Features enthält. So handelt es sich also bei Punkt-, Linien- oder Flächenlayern/Polygonlayern um Featurelayer

    Gauss-Krüger - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, allerdings inzwischen vielfach durch ETRS89 / UTM ersetzt worden

    Georeferenzierung (Geocodierung, Verortung, Geotagging) - Einen Datensatz, z.B. ein Foto oder eine Karte, mit Koordinaten versehen

    Geopackage - Daten-Container, der viele Shape- und Rasterdaten in einer einzigen Datei vereint.

    GeoTiff - Georeferenzierte Bilddatei, quasi ein Standard für Rasterdaten; entspricht TIFF, besitzt aber zusätzlich Informationen über die Georeferenzierung. Diese sind in den Metadaten des bildes abgespeichert.

    GIS – Geoinformationssystem

    GNSS - Global Navigation Satellite System

    Google Maps - Online-Kartendienst von Google LLC

    GPX (GPS eXchange Format) – für Datenaustausch mit GPS-Empfängern

    GRASS - Geographic Resources Analysis Support System

    HTML - Hypertext Markup Language

    KBS – Koordinatenbezugssystem

    KML (Keyhole Markup Language) - Austauschformat für Geodaten, vorgesehen für Google Earth (aber auch für GPS-Empfänger nutzbar)

    KMZ - dasselbe wie KML, lediglich in komprimierter Form

    Lidar (Light Detection And Ranging) – Laser-Scan der Geländeoberfläche

    LiMT – Linke Maustaste

    Map Canvas - Karte; Kartenfenster, also der Bereich, in dem die Karte angezeigt wird

    m.ü.NN. - Meter über Normal Null

    Open Data – Für jedermann frei nutzbar zur Verfügung gestellte Daten

    OSM – OpenStreetMap

    Passpunkte – Referenzpunkte beim Georeferenzieren von Karten

    Plugins - Programmerweiterungen

    Projektbereich - Gesamtbereich aller Programme und Daten eines QGIS-Projektes im Rechner, beinhaltet das gesamte "Ordnergebäude" inklusive der Projektdateien und aller Daten. Hier in der Forumsreihe ist es der Ordner \_QGIS für Pilzfreunde\ mit sämtlichen Unterordnern und Dateien. Will man ein QGIS-Projekt auf einem anderen Rechner laufen lassen, so braucht man lediglich den Projektbereich zu kopieren!

    Projektdatei - Datei mit Endung .qgs, über die QGIS gestartet wird. Sie enthält die Projekteigenschaften, die Verknüpfungen zu den im Projekt enthaltenen Layern und vieles mehr. Sie enthält jedoch nicht die Daten

    QGIS – Kostenfreies, sehr mächtiges GIS

    QGIS canvas - QGIS-Arbeitsfläche, QGIS-Kartenfenster

    Rasterlayer - Layer, bestehend aus bildhaften, pixelcodierten Geodaten

    ReMT – Rechte Maustaste

    Schummerung – Pseudo-3D-Darstellung durch Schattenwurf

    Shape, Shapefile - Grafikdatei zum Darstellen von Punkten, Linien und Polygonen (Flächen). Shapes sind georeferenziert.

    TIFF - Tagged Image File Format - Dateiformat für hochauflösende Bilder, ist verlustfrei und nicht komprimiert.

    Tiles – Karten min Form sogenannter „Kacheln“

    URL – ein Internet-Link oder die Adresse einer Website

    UTM - Universal Transverse Mercator, siehe auch ETRS89

    Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)

    Vertex (Plural Vertices) - Scheitelpunkt, Punkt im 3-dimensionalen Raum

    WFS - Web Feature Service

    WGS84 - World Geodetic System 1984

    WGS 84 EPSG:4326 – globales KBS, bei GPS-Empfängern verbreitet, nicht zum Messen geeignet

    WGS 84/ Pseudo-Mercator EPSG:3857 – globales KBS für WMS-Einbindungen, nicht zum Messen geeignet

    WMS (Web Map Service) – Internet-Schnittstelle für Landkarten


    Hallo Günter,


    mit Shapefiles muss man nicht unbedingt arbeiten. Ich selber tu das aber sehr gerne, weil zum einen man in QGIS das Aussehen der Shapes sehr schön editieren kann (Umrisslinie, Füllung etc), und zum anderen, weil man auf dem Weg zum Shape im LUBW noch den Erhebungsbogen als pdf-Datei herunterladen kann, der viele Infos und auch die Pflanzenliste zum Biotop enthält:


    Biotop Feldrennacher Ilexwald - Erhebungsbogen.pdf


    Viele Grüße - Bernd


    Hallo Josef,


    danke erstmal für den Tipp zum Vergrößern des Ausschnitts. Das muss ich morgen unbedingt ausprobieren!


    Dann zu deinen Fragen:

    1) Es ist ein echtes GeoTIFF-File, also pixelmäßig komplett georeferenziert. Anderenfalls hätte ich das Bild auch nicht in Google Earth hineinziehen können. Was ich selber am GeoTIFF-File schätze, ist, dass es sich hierbei nur um ein einziges File handelt und dass es nicht größer als ein normales TIFF-File ist.

    2) Du kannst eigentlich jedes Koorddinatensystem nehmen. Ich ziehe ETRS89 / UTM bei kleinen Landschafts-Ausschnitten aber deshalb vor, weil es flächentreu ist (wie auch Gauss-Krüger), d.h. man kann direkt auf der Karte mit dem Lineal messen.


    Herzliche Grüße

    Bernd

    Willkommen in Teil 16 der Forumsreihe „QGIS für Pilzfreunde“!


    Hier die Übersicht über alle Teile dieser Forumsreihe



    Ziel für heute: Wir wollen aus der aktuellen Ansicht im Kartenfenster (Map Canvas) eine GeoTIFF-Datei generieren.

    GeoTIFF ist ein wichtiges Dateiformat zur Speicherung georeferenzierter Bilddaten, also von Rasterdaten. Die Georeferenzierungs-Information ist in den Metadaten der jeweiligen Datei enthalten. Das reine Bild ist mit jedem Programm darstellbar, welches den normalen TIFF-Standard unterstützt.


    Als Hintergrundlayer wählen wird: OpenStreetMap, als Projekt-KBS: ETRS89 / UTM Zone 32N EPSG:25832.

    Bevor die Umsetzung beginnt, wird im Projektbereich ein Ordner für die zu generierende GeoTIFF-Datei angelegt. Hier im Beispiel soll er heißen \geotiff_export\.


    Das Vorgehen in der Übersicht:
    A) Layerkomposition, Ausschnitt, Maßstab, KBS einstellen
    B) Aktuelle Ansicht als gewöhnliche TIFF-Datei exportieren
    C) Re-Import dieser TIFF-Datei als Rasterlayer
    D) Export des Rasterlayers als echte GeoTIFF-Datei
    E) Die GeoTIFF-Datei in Google Earth importieren

    Bei diesem Tutorial war mir dieser Youtube-Clip von Leandro França eine große Hilfe.


    Fangen wir also an:


    A) Layerkomposition, KBS, Maßstab

    Für die aktuelle Ansicht habe ich vier Layer übereinandergelegt. Als Basislayer OpenStreetMap, darüber die drei Vektorlayer: Bäche Oberer Reutweg (blau), Biotope Oberer Reutweg (grün), Altholz Oberer Reutweg (magenta).
    Als Projekt-KBS wird ERTS89 / UTM Zone 32N EPSG:25832 festgelegt, der Maßstab ist 1:5000:




    B) Aktuelle Ansicht als gewöhnliche TIFF-Datei exportieren

    Eine Layerkomposition ist leider nicht direkt als GeoTIFF exportierbar. Also gehen wir den Umweg über ein normales TIFF-File. Dazu wählen wir im Projekt-Menü: Import/Export > Karte als Bild speichern. Die drei folgenden Bilder zeigen die Reihenfolge des Vorgehens:






    C) Re-Import dieser TIFF-Datei als Rasterlayer

    Das abgespeicherte TIFF-File lesen wir nun als Rasterlayer ein. (Das File ist zwar nicht georeferenziert, ihm wurden aber durch QGIS über ein zusätzliches Textfile die Koordinaten des ersten Pixels sowie die Bildgröße mitgegeben, so dass die Positionierung in QGIS kein Problem ist):

    Wir selektieren die Funktion Rasterlayer hinzufügen (Bild 5), clicken im nächsten Menü den Browse-Button (Bild 6), suchen im darauffolgenden Menü den Ordner geotiff_export, clicken auf die TIFF-Datei und dann auf Öffnen (Bild 7).
    Bild 8 zeigt, wie es weitergeht. Bitte dabei die Reihenfolge 1. bis 4. einhalten:






    Das Ergebnis sehen wir in Bild 9: Es ist der Layer Oberer Reutweg hinzugekommen. Um zu zeigen, dass er die gesamte Kompsition der bisher sichtbaren vier Layer enthält, habe ich nur ihn sichtbar geschaltet:



    D) Export des Rasterlayers als echte GeoTIFF-Datei

    Dazu clicken wir mit der ReMT auf den soeben importierten Layer und wählen Exportieren > Speichern als... (Bild 10). Wie man weiter vorgeht, zeigt Bild 11. Auch hier bitte die Reihenfolge 1. bis 5. beachten, und auch den Haken bei Gespeicherte Datei zur Karte hinzufügen nicht vergessen:




    Nun hat man zum einen die GeoTIFF-Datei für entsprechende Anwendungen zur Verfügung, und zum anderen sieht man das Ergebnis im Kartenfenster:



    E) Die GeoTIFF-Datei in Google Earth importieren

    Die beiden folgenden Bilder zeigen als Anwendung der GeoTIFF-Datei einen Import im Google Earth. Hat man Google Earth und den Windows-Explorer gleichzeitig geöffnet, lässt dich die GeoTIFF-Datei einfach per Drag & Drop in Google Earth importieren:



    Google Earth platziert die Karte automatisch als Overlay an der korrekten Position. Zur Veranschaulichung habe ich in Google Earth die importierte Karte ein wenig transparent gemacht:





    Das war’s für heute


    Über Fragen und Anregungen würde ich mich freuen - und bitte meldet mir, sollte etwas unklar oder fehlerhaft dargestellt sein!



    Viel Erfolg!


    Bernd




    Glossar, Abürzungen:

    ASCII - American Standard Code for Information Interchange

    BW – Baden-Württemberg

    Canvas - Fenster; Landkarte; Anzeige. siehe auch unter: map canvas, QGIS canvas

    CSV - Comma Separated Values; einfach strukturierte Textdatei

    DGM – Digitales Gekändemodell; engl. DTM - Digital Terrain Model

    DGMx - Digitales Geländemodell mit x Metern Gitterweite

    DLM - Digitales Landschaftsmodell

    DOM – Digitales Oberflächenmodell; engl. DSM - Digital Surface Model

    EPSG - European Petroleum Survey Group Geodesy

    ETRS89 / UTM (Universal transverse Mercator) - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, d.h. geeignet zum Messen von Strecken und Flächen

    Gauss-Krüger - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, allerdings inzwischen vielfach durch ETRS89 / UTM ersetzt worden

    Georeferenzierung (Geocodierung, Verortung, Geotagging) - Einen Datensatz, z.B. ein Foto oder eine Karte, mit Koordinaten versehen

    GeoTiff - Georeferenzierte Bilddatei, quasi ein Standard für Rasterdaten; entspricht TIFF, besitzt aber zusätzlich Informationen über die Georeferenzierung. Diese sind in den Metadaten des bildes abgespeichert.

    GIS – Geoinformationssystem

    GNSS - Global Navigation Satellite System

    Google Maps - Online-Kartendienst von Google LLC

    GPX (GPS eXchange Format) – für Datenaustausch mit GPS-Empfängern

    GRASS - Geographic Resources Analysis Support System

    HTML - Hypertext Markup Language

    KBS – Koordinatenbezugssystem

    KML (Keyhole Markup Language) - Austauschformat für Geodaten, vorgesehen für Google Earth (aber auch für GPS-Empfänger nutzbar)

    KMZ - dasselbe wie KML, lediglich in komprimierter Form

    Lidar (Light Detection And Ranging) – Laser-Scan der Geländeoberfläche

    LiMT – Linke Maustaste

    Map Canvas - Karte; Kartenfenster, also der Bereich, in dem die Karte angezeigt wird

    m.ü.NN. - Meter über Normal Null

    Open Data – Für jedermann frei nutzbar zur Verfügung gestellte Daten

    OSM – OpenStreetMap

    Passpunkte – Referenzpunkte beim Georeferenzieren von Karten

    Plugins - Programmerweiterungen

    Projektbereich - Gesamtbereich aller Programme und Daten eines QGIS-Projektes im Rechner, beinhaltet das gesamte "Ordnergebäude" inklusive der Projektdateien und aller Daten. Hier in der Forumsreihe ist es der Ordner \_QGIS für Pilzfreunde\ mit sämtlichen Unterordnern und Dateien. Will man ein QGIS-Projekt auf einem anderen Rechner laufen lassen, so braucht man lediglich den Projektbereich zu kopieren!

    Projektdatei - Datei mit Endung .qgs, über die QGIS gestartet wird. Sie enthält die Projekteigenschaften, die Verknüpfungen zu den im Projekt enthaltenen Layern und vieles mehr. Sie enthält jedoch nicht die Daten

    QGIS – Kostenfreies, sehr mächtiges GIS

    QGIS canvas - QGIS-Arbeitsfläche, QGIS-Kartenfenster

    Rasterlayer - Layer, bestehend aus bildhaften, pixelcodierten Geodaten

    ReMT – Rechte Maustaste

    Schummerung – Pseudo-3D-Darstellung durch Schattenwurf

    Shape, Shapefile - Grafikdatei zum Darstellen von Punkten, Linien und Polygonen (Flächen). Shapes sind georeferenziert.

    TIFF - Tagged Image File Format - Dateiformat für hochauflösende Bilder, ist verlustfrei und nicht komprimiert.

    Tiles – Karten min Form sogenannter „Kacheln“

    URL – ein Internet-Link oder die Adresse einer Website

    UTM - Universal Transverse Mercator, siehe auch ETRS89

    Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)

    WFS - Web Feature Service

    WGS84 - World Geodetic System 1984

    WGS 84 EPSG:4326 – globales KBS, bei GPS-Empfängern verbreitet, nicht zum Messen geeignet

    WGS 84/ Pseudo-Mercator EPSG:3857 – globales KBS für WMS-Einbindungen, nicht zum Messen geeignet

    WMS (Web Map Service) – Internet-Schnittstelle für Landkarten

    Hallo Günter,


    Jetzt klappt's. Die runtergeladene Datei heißt bei mir immer shade.fcgi.


    Für alle diejenigen, die ganz Rheinland-Pfalz via WMS haben möchten:

    a) Am besten auf den von Günter angegebenen Link clicken : LVermGeo | Open Data | Willkommen in Rheinland-Pfalz - Wir bekommen die Seite mit den Geodaten Rheinland-Pfalz:




    b) Dort nach unten scrollen bis zu den Digitalen Geländemodellen (nächstes Bild) und dort auf Schummerung 10 m clicken:




    c) Daraufhin klappt ein kleines Fenster auf (nächstes Bild). Hier clicken wir auf Zum Capabilities Dokument (WMS).




    d) Es erscheint daraufhin der Text einer XML-Datei (nächstes Bild). Der rote Pfeil zeigt auf die WMS-URL. Wir kopieren die URL und geben sie in QGIS ein unter WMS/WMTS_Layer hinzufügen.



    Hier zur Sicherheit die XML-Datei:

    wms.php?layer_id=49358&request=getcapabilities&version=1.1.1&service=wms&withchilds=1


    Viele Grüße - Bernd

    Willkommen bei Wichtige Hinweise zur Forumsreihe „QGIS für Pilzfreunde“!


    Hinweis 2


    Beim Aufbau eines QGIS-Projektes, und zwar der Ordner-Struktur, sollte man sehr systematisch vorgehen.

    Der Hintergrund ist, dass ein QGIS-Projekt eins zu eins auf einen anderen Rechner übertragbar sein sollte.


    Meines Erachtens gelingt das am besten mit einer baumförmigen Struktur, bestehend aus einem Hauptordner und mehreren gleichrangigen Unterordnern. Dabei muss man wissen, dass die sogen. Projektdateien *.qgs keine Daten, sondern nur die Projekteigenschaften sowie die Verknüpfungen zu den Daten enthalten. Das hat zur Konsequenz, dass Anordnung und Benennung der Ordner sowie die Dateinamen nicht geändert werden sollten.


    In dieser Forumsreihe heißt der Hauptordner _QGIS für Pilzfreunde, wichtige Unterordner sind bisher csv-Importe, gpx-Exporte, gpx-Importe, kml-Exporte, Shape-Exporte, xlsx-Importe. Die Ordnerstruktur wird im QGIS-Browserfenster nachgebildet. Hier der bisherige Aufbau:




    Was hier bei mir noch verbesserungswürdig ist: Bei der Anlage eines neuen Projektes werde ich darauf achten, dass die Ordner- und Dateinamen nur aus kleinen Buchstaben und Unterstrich (Underscore) bestehen.



    Hier geht's zur Themenübersicht


    Viele Grüße


    Bernd

    Willkommen bei Wichtige Hinweise zur Forumsreihe „QGIS für Pilzfreunde“!


    Hinweis 1


    Eine große Bitte an diejenigen, die sich in dieses phantastische, kostenlose Geoinformationssystem QGIS einarbeiten wollen:


    Bitte arbeitet die einzelnen Beiträge in der Reihenfolge Teil 1, Teil 2 etc durch.


    Die Teile bauen nämlich in dieser Reihenfolge aufeinander auf. - Ihr werdet sehen, es lohnt sich!


    Die erforderlichen URLs, Daten und Fotos werden in den einzelnen Tutorials zur Verfügung gestellt. Teilweise beziehen sich die Daten auf Baden-Württemberg - aber das macht erst einmal gar nichts.

    Sobald man sich in QGIS auskennt, kann man die entsprechenden Daten des "eigenen" Bundeslandes ermitteln und verwenden.


    Und bitte macht Anmerkungen, stellt Fragen, gebt Anregungen!


    Hier geht's zur Themenübersicht


    Viele Grüße


    Bernd

    Willkommen in Teil 15 der Forumsreihe „QGIS für Pilzfreunde“!


    Hier die Übersicht über alle Teile dieser Forumsreihe


    In Teil 16 wird behandelt: GeoTIFF aus aktueller Ansicht erzeugen


    Ziel für heute: Wir wollen Punkt- und Linienobjekte im Kartenfenster verschieben bzw. in ihrer Kontur verändern. Im vorliegenden Fall stammen der Punktlayer und auch der Linienlayer von GPS-Messungen aus dem Hochwald, die nur eine begrenzte Genauigkeit von ca. ± 15 Metern aufweisen, so dass bei Kenntnis ihrer wirklichen Lage eine Korrektur angeraten erscheint.

    Als Hintergrundlayer nehmen wird die OpenTopoMap, als Projekt-KBS wird ETRS89 / UTM Zone 32N EPSG:25832 gewählt (Bild A1).

    Für die Bearbeitung müssen die Digitalisierungswerkzeugleiste und die Erweiterte Digitalisierungswerkzeugleiste sichtbar sein. Falls nicht, können wir sie sichtbar machen, indem wir sie im Ansicht-Menü > Werkzeugkästen mit einen Haken versehen (Bild A2):






    Das Vorgehen in der Übersicht:
    A) Punktobjekte (Pilzfunde) verschieben
    B) Linienobjekte (Umriss des gesamten Kartierungsgebietes) korrigieren


    Fangen wir also an:


    A) Punktobjekte (Pilzfunde) verschieben

    Es handelt sich um den Spreadsheet-Layer mit Fotolinks aus Teil 14. Hier das zugrunde liegende Excel-File, in dem ich noch die Spaltenüberschriften so verändert habe, dass sie nach Konvention (Wichtige Hinweise) nur aus Kleinbuchstaben und dem Unterstrich (Underscore) bestehen: fundliste_or_nach_norm.xlsx


    Wichtig: Das zugrunde liegende Excel-File darf nicht mit einem Schreibschutz versehen sein, anderenfalls ist ein Editieren nicht möglich!


    Den Objektdaten liegen GPS-Daten mit ca. ± 10-15 Metern Genauigkeit zugrunde. Das Layer-KBS ist WGS84 EPSG:4326, wie es vom GPS-Empfänger geliefert wurde. Dies zeigt das Layereigenschaften-Untermenü Informationen:



    Es soll nun der Fundpunkt (Hypholoma fasciculare), von dem der kleine pinkfarbene Pfeil wegzeigt, in Pfeilrichtung verschoben werden.
    Dazu bleibt der Layer im Layerfenster aktiviert, und es wird der Editiermodus (Stift-Werkzeug) eingeschaltet. Nun aktivieren wir noch das Werkzeug Objekt verschieben aktiviert, worauf der Cursor die Form eines Kreuzes annimmt:



    Das Verschiebenerfolgt, indem man erst auf den zu verschiebenden Punkt und dann auf das Ziel clickt. Ergebnis:



    Es ist auch möglich, mehrere Punkte gleichzeitig um einen bestimmten Weg zu verschieben. Dazu aktiviert man als erstes eines der Auswahlwerkzeuge, z.B. die Polygon-Auswahl. Durch Clicken und Ziehen lassen sich sehr elegant mehrere Punkte gleichzeitig selektieren. Die Auswahl wird durch Rechtsclick abgeschlossen.



    Jetzt aktiviert man das Verschiebe-Werkzeug und clickt dann z.B. 10 mm neben den selektierten Punkten, worauf ganz feine, „schwebende“ Punkte zu sehen sind. Mit dem Cursor, ohne gedrückte Maustaste, fährt man nun soweit, bis die schwebenden Punkte ihr Ziel erreicht haben.



    Ein letzter Mausclick fixiert sie schließlich.
    Sind alle Verschiebungen abgeschlossen, muss man diese Änderungen durch clicken auf Layeränderungen speichern übernehmen. Danach kann man den Editiermodus abschalten (Stiftwerkzeug).



    Während der Edtierungen kann man Aktionen mit <STRG> + Z rückgängig machen.



    B) Linienobjekt (Umriss des Kartierungsgebietes) editieren

    Es handelt sich um die Umrisslinie des gesamten Kartierungsgebietes, Layername Altholz Oberer Reutweg. Wenn wir uns durch Doppelclick auf den Layer im Layerfenster die Eigenschaften, und hier die Informationen ansehen, erkennen wir, dass dieser Linienlayer durch einen GPX-Import entstanden war:



    Problem: Diese sogenannten „GPX-Layer“ sind in QGIS nicht editierbar.
    Ein Ausweg: wir generieren aus dem GPX-Layer ein Shapefile-Layer - Shapefile-Layer sind editierbar!
    Wie das funktioniert, können wir untenstehender Bilderfolge entnehmen.

    Wichtig ist, dass wir vorher einen Ordner für Shapefile-Exporte innerhalb des Projektbereiches angelegt haben.

    Wir beginnen im Layerfenster mit einem Rechtsclick auf den GPX-Layer Altholz Oberer Reutweg und selektieren die Funktion Exportieren > Objekt speichern als ... (Bild B2):




    Im erscheinenden Menü Vektorlayer speichern als... stellen wir alles nach Bild B3 ein und clicken dann auf den Browse-Button oben rechts:




    Weiter geht es nach Bild B4 und Bild B5:





    Nach dem Clicken auf OK ist ein neuer Layer altholz_oberer_reutweg entstanden.

    Layereigenschaften > Information zeigt uns, dass die Quelle des neuen Layers tatsächlich ein Shapefile mit Linienobjekten ist:




    Den „GPX-Layer“ können wird jetzt löschen und mit dem soeben erstellen „Shapefile-Layer“ weitermachen:

    Über Layereigenschaften > Symbolisierung geben wir der Linie eine auffälligere Farbe und größere Dicke. Anschließend die Buttons Anwenden und OK clicken:




    Zum Editieren des Linienlayers halten wir den Layer aktiv und selektieren den Editier-Modus (Stift-Werkzeug). Die Ecken der Linienkontur bezeichnet man als Stützpunkte oder Knoten.

    Um die Stützpunkte zu bearbeiten, clicken wir auf das Knotenwerkzeug. Der Cursor nimmt daraufhin die Form eines Kreuzes an (Bild B8). Wir haben nun folgende Möglichkeiten:

    a) Stützpunkt löschen: auf einen Stützpunkt clicken, dann die Entf-Taste.

    b) Stützpunkt hinzufügen (Bild B8): auf der Linie, auf der neue Stützpunkt entstehen soll, doppelclicken und Cursor bei nicht gedrückter Maustaste an die neue Position führen (Bild B8). Sobald die Zielposition erreicht ist, nochmals clicken.

    c) Stützpunkt verschieben (Bild B9): auf dem zu verschiebenden Stützpunkt einfach clicken und Cursor bei nicht gedrückter Maustaste an die neue Position führen (Bild B9). Sobald die Zielposition erreicht ist, nochmals clicken.





    Wir bearbeiten die Umrisslinie, bis sie etwa das Aussehen nach Bild B10 hat.

    Nun noch Layoutänderungen speichern und den Editier-Modus verlassen:



    Danach können wir das Projekt speichern und QGIS verlassen.



    Zusatznotizen:


    A) Der Button Layeränderungen speichern darf nicht mit Projekt speichern verwechselt werden!

    B) Flächenförmige Objekte (Polygone) lassen sich ebenfalls entsprechend editieren.



    Das war’s für heute


    Über Fragen und Anregungen würde ich mich freuen - und bitte meldet mir, sollte etwas unklar oder fehlerhaft dargestellt sein!



    Viel Erfolg!


    Bernd




    Glossar, Abürzungen:

    ASCII - American Standard Code for Information Interchange

    BW – Baden-Württemberg

    Canvas - Fenster; Landkarte; Anzeige. siehe auch unter: map canvas, QGIS canvas

    CSV - Comma Separated Values; einfach strukturierte Textdatei

    DGM – Digitales Gekändemodell, Gebäude und Bewuchs sind eliminiert; engl. DTM

    DGMx - Digitales Geländemodell mit x Metern Gitterweite

    DOM – Digitales Oberflächenmodell

    DTM - Digital Terrain Model

    EPSG - European Petroleum Survey Group Geodesy

    ETRS89 / UTM (Universal transverse Mercator) - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, d.h. geeignet zum Messen von Strecken und Flächen

    Gauss-Krüger - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, allerdings inzwischen vielfach durch ETRS89 / UTM ersetzt worden

    Georeferenzierung (Geocodierung, Verortung, Geotagging) - Einen Datensatz, z.B. ein Foto oder eine Karte, mit Koordinaten versehen

    GeoTiff - Georeferenzierte Bilddatei, quasi ein Standard für Rasterdaten

    GIS – Geoinformationssystem

    GNSS - Global Navigation Satellite System

    Google Maps - Online-Kartendienst von Google LLC

    GPX (GPS eXchange Format) – für Datenaustausch mit GPS-Empfängern

    GRASS - Geographic Resources Analysis Support System

    HTML - Hypertext Markup Language

    KBS – Koordinatenbezugssystem

    KML (Keyhole Markup Language) - Austauschformat für Geodaten, vorgesehen für Google Earth (aber auch für GPS-Empfänger nutzbar)

    KMZ - dasselbe wie KML, lediglich in komprimierter Form

    Lidar (Light Detection And Ranging) – Laser-Scan der Geländeoberfläche

    LiMT – Linke Maustaste

    Map Canvas - Karte; Kartenfenster, also der Bereich, in dem die Karte angezeigt wird

    m.ü.NN. - Meter über Normal Null

    Open Data – Für jedermann frei nutzbar zur Verfügung gestellte Daten

    OSM – OpenStreetMap

    Passpunkte – Referenzpunkte beim Georeferenzieren von Karten

    Plugins - Programmerweiterungen

    Projektbereich - Gesamtbereich des QGIS-Projektes im Rechner, beinhaltet das gesamte "Ordnergebäude" inklusive der Projektdateien und aller Daten; hier in der Forumsreihe ist es der Ordner \_QGIS für Pilzfreunde\ mit sämtlichen Unterordnern und Dateien. Will man ein QGIS-Projekt auf einem anderen Rechner laufen lassen, so braucht man lediglich den Projektbereich zu kopieren!

    Projektdatei - Datei mit Endung .qgs, über die QGIS gestartet wird. Sie enthält die Projekteigenschaften, die Verknüpfungen zu den im Projekt enthaltenen Layern und vieles mehr. Sie enthält jedoch nicht die Daten

    QGIS – Kostenfreies, sehr mächtiges GIS

    QGIS canvas - QGIS-Arbeitsfläche, QGIS-Kartenfenster

    Rasterlayer - Layer, bestehend aus bildhaften, pixelcodierten Geodaten

    ReMT – Rechte Maustaste

    Schummerung – Pseudo-3D-Darstellung durch Schattenwurf

    Shape, Shapefile - Grafikdatei zum Darstellen von Punkten, Linien und Polygonen (Flächen). Shapes sind georeferenziert.

    Tiles – Karten min Form sogenannter „Kacheln“

    URL – ein Internet-Link oder die Adresse einer Website

    UTM - Universal Transverse Mercator, siehe auch ETRS89

    Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)

    WFS - Web Feature Service

    WGS84 - World Geodetic System 1984

    WGS 84 EPSG:4326 – globales KBS, bei GPS-Empfängern verbreitet, nicht zum Messen geeignet

    WGS 84/ Pseudo-Mercator EPSG:3857 – globales KBS für WMS-Einbindungen, nicht zum Messen geeignet

    WMS (Web Map Service) – Internet-Schnittstelle für Landkarten