Beiträge von Bernd Miggel

    Liebe Admins, liebe Forumsmitglieder,


    gibt es sowas wie eine komplexe Suchfunktion?
    Ich meine dergestalt, dass man "Logisches Und" bzw. "Logisches Oder" einbauen kann, evtl. sogar verschachtelt?


    Beispiel für Logisches Und:
    Gesucht wird ein Beistrag, der im Text sowohl die Zeichenfolge "Lactarius zonarius" als auch die Zeichenfolge "Lactarius acerrimus" enthält.


    Beispiel für Logisches Oder:
    Gesucht wird ein Beistrag, der im Text die Zeichenfolge "Lactarius zonarius" oder die Zeichenfolge "Lactarius acerrimus" enthält.


    Danke für eure Tipps!


    L.G. - Bernd

    Hallo,


    zu diesem tollen Portrait kann man nur gratulieren! :)


    Noch eine kleine Ergänzung:


    Der Milde Kammtäubling Russula insignis, auf den oben Bezug genommen wird, hat ein einziartiges Merkmal, das man sonst nur noch beim Ockertäubling und beim Lederstieltäubling findet:
    Der Stiel, und vor allem die Stielbasis, sind deutlich gelblich. Dies rührt von einer sehr dünnen Hyphenschicht, die Hutrand und Stiel bedeckt. Man kann sie leicht mit 20-30-prozentiger Kalilauge nachweisen. Die betupfte Oberfläche des Stiels, und bei jungen Fruchtkörpern auch des Hutrandes, färbt sich unmittelbar gelborange bis rot.


    Herzliche Grüße


    Bernd



    Die Fotos sind von einem 2012 gemachten Fund am Waldrand bei alten Rotbuchen und Eichen auf pflanzenphysiologisch neutralem Boden (Lößlehm).





    Hallo Maria,


    dein Beitrag gefällt mir! :thumbup:


    L.G. - Bernd



    Hallo Günter,


    danke dir, hab' das pdf schon runtergeladen! Vom "Munk" hatte ich bisher nur gehört, ein sehr gutes Werk. :thumbup:


    Digitalisierte Pilzliteratur pflege ich in meine Dokumentenverwaltung "Office-n-PDF" ein, ein erschwingliches PC-Programm, das für Ordnung sorgt.


    L.G. - Bernd




    Hallo Günter,


    schönen Gruß an Hermine (Lotz-Winter)!


    Die PEG-Methode will ich direkt mal versuchen. Bisher habe ich sie nur für weiche Pilze angewendet, z.B. für Huthaut-Querschnitte von Helmlingen. Vielleicht geht es dann sogar mit meinem Schlittenmikrotom.


    Insektennadeln 000 + Halter habe ich gerade bei Ebay bestellt.
    In 2 Wochen dürften die Nadeln hier und evtl. die Asci reif sein.


    Danke für die tollen Tipps! :thumbup:


    Bernd


    Hallo Bernd,
    hast du es mit dem Präparieren, schon mal unter der Stereolupe probiert? Manche schwören drauf, gerade bei difficilen Präparaten. Selbst habe ich damit keine Erfahrung bzw. habe es erst 2 oder 3 mal gemacht.
    LG.
    Thomas


    Hallo Thomas,
    das Herauspräparieren mache ich ausschließlich unter der Stereolupe, mit Rasierklinge, Injektionsnadel oder Akkupunkturnadel und sehr feiner Pinzette. Ich werde schon klarkommen - wenn nur endlich die Asci ausreifen würden! X(
    L.G. - Bernd

    Hallo Ralf und Thomas,


    die von euch vorgeschlagenen Werkzeuge verwende ich ja bisher. Die sind aber für Perithecien mit 100 µm Außendurchmesser ein bisschen grob. Ich möchte eben etwas ganz Feines! ;)


    Alles Gute!


    Bernd

    Hallo,


    leider immer noch status quo.
    Mein Problem ist auch, dass mein Werkzeug zum Schneiden und Entnehmen des Hymeniums zu grob ist. Bei diesem Fund pule ich mit feiner Injektionsnadel das Peritecium aus dem Substrat heraus und fertige ein Quetschpräparat an. Das ist nicht gerade zufriedenstellend. :P


    Gibt es superfeines Werkzeug, um 0,1 mm breite Perithecien definiert zu schneiden und das
    Hymenium zu entnehmen?


    L.G. - Bernd


    Im Foto ein Quetschpräparat von heute:


    Liebe Pyrenomyceten-Freunde,


    heute früh habe ich mit der Finderin telefoniert mit folgendem Ergebnis:
    Der 80 cm lange, 4 cm dicke Ast wurde unter Bergahorn gefunden.
    Zu seltsamen Oberflächenstruktur sagt sie: Das Holz besaß beim Aufsammeln bereits diese feine Schrägstruktur.
    Mit meiner vagen Vermutung, es handele sich um tierische Fraßstellen, kann sie sich nicht so recht anfreunden.


    Das Substrat = Ahorn kann ich selber aufgrund der Mikromerkmale bestätigen!
    Später will ich mir den Fund nochmal vornehmen. Vielleicht gibt es inzwischen ausgereifte Asci.


    Herzliche Grüße


    Bernd


    Hallo zusammen,
    auf dem ersten Bild schaut es für mich so aus, als wäre der Pilz auf dem Ast bereits stark abgeschabt worden. Vielleicht ist es abwegig, aber die Perithecien erinnern mich an Diatrype decorticata. Ganz typisch für die Perithecien dieses Pilzes ist, dass diese aussehen, als hätte man mit einem Kreuzschraubenzieher stark darauf gedrückt und einen entsprechenden Abdruck hinterlassen. Wie gesagt alles Andere spricht völlig dagegen, aber wenn ich mich richtig erinnere, sehen die eingesenkten Perithecien wenn man den oberen "Teil" des Pilzes abkratzt meines Erachtens genauso aus. Ich habe echt überlegt dies überhaupt zu schreiben, denn es spricht praktisch alles dagegen. Andererseits was soll's.
    Viele Grüße.
    Thomas



    Hallo Thomas,
    hoffentlich hat man mir da keinen Streich gespielt und ein "gezinktes" Holz untergejubelt!
    L.G. - Bernd

    Hallo,


    vorgestern habe ich ein Aststück mit dem Pilz in den Garten gelegt in der Hoffnung, dass die Asci ausreifen.
    Wie lange müsste man das Holz schätzungsweise liegen lassen?


    L.G. - Bernd


    Hallo Pablo,


    vermutlich hat bisher noch niemand diese seltsame Struktur der Holzoberfläche gesehen. ;)


    L.G. - Bernd

    Liebe Pilzfreunde,


    vor ein paar Tagen wurde mir ein morscher, bereits entrindeter Laubholzast mit einer auffälligen Schrägstreifung gebracht mit der Frage, um welche Kernpilze es sich handele.


    Ich möchte die Frage weiterreichen:
    Wer hat eine Ahnung, um welche Art oder Gattung es sich handelt? ;)


    Beschreibung:
    Auf dem blanken Holz, über das gesamte Substrat locker und relativ gleichmäßig verteilt, einzelne Perithecien. Diese sind ins Substrat eigesenkt, im Durchmesser ca. 0,1-0,15 mm, mit schwarzer und deutlich gekerbter Oberfläche.
    Hymenium anscheinend noch nicht ausgereift, Sporen waren nicht zu finden.


    Herzliche Grüße


    Bernd




    Hallo Bernd,
    wieder ein tolles Portrait mit super Mikroaufnahmen.
    Bin gespannt auf die Diskussion zur J-positiv Frage. Wenn ich eine Reaktion wie in Abb. 6 sehe, würde ich es als J- positiv beurteilen. Oder täuscht das im Foto?
    LG Irmtraud



    Hallo Irmtraud,
    das Foto täuscht nicht. Beim Fotografieren hatte ich einen Weißabgleich (eigentlich Grauabgleich) auf die Ascus-Umgebung gemacht.
    L.G. - Bernd

    Liebe Pilzfreunde,


    hier mein Pyrenomyceten-Portrait Nr. 16: Melogramma spiniferum, Rasigkrustiger Buchenkugelpilz.


    Aktuell gültiger Name (Index Fungorum): Melogramma spiniferum (Wallr.) De Not.
    Wichtiges Synonym: Melanamphora spinifera (Wallr.) Lafl.


    Systematik: Sordariomycetes > Diaporthales > Melogrammataceae > Melogramma


    Fund-Nr. Ex1715-02 am 12.05.2017, Fundort: B.-W., Enzkreis, Gemeinde Straubenhardt, Biotop 2711.7236.2050 - Buchen-Wald SO Ottenhausen (Vogelsang), MTB 7117/141, Höhe 325 Mtr, Oberer Muschelkalk, Carici-Fagetum.


    Substrat: Die Stromata sitzen einzeln, meist dicht an dicht, am Stammgrund einer 30-40 mm dicken, verdorrten Jungbuche (Fagus). Sie brechen unter der Rinde hervor und drücken sie dabei kragenartig hoch (Abb. 1).


    Stromata außen schwarz, innen grau, halbkugelig bis polsterförmig mit unregelmäßiger Oberfläche, 1,5-3 mm im Durchmesser.
    Perithecien kugelig, dunkelgrau, 0,4-0,5 mm im Durchmesser. Ostiolen weit aus dem Stroma herausragend (Abb. 2).


    Asci 8-sporig, Sporen im Ascus unregelmäßig 2- bis 3-lagig, junge Asci färben sich in Baralscher Lösung rotbräunlich; Ascusporus IKI-negativ, CR-negativ (Abb. 3-8).


    Sporen sichelförmig, mit 7 Septen, d.h. 8-zellig, die beiden äußeren Zellen hyalin, die restlichen braun, gemessen: 56-68 x 7,4-8,5 µm (Abb. 9-10).


    Die Artbestimmung erfolgte nach Hilber O & R, Enderle M: Beitrag zur Kenntnis der Ulmer Pilzflora, Pyrenomyceten I.


    Anmerkung: Die hier beschriebene Wuchsstelle der Stromata ist typisch für diese Art.


    Wichtige Frage: Mir sind die Färbungen des Ascusporus mit Baralscher Lösung und mit Kongorot nicht ganz klar: Nach meiner Beobachtung mit "Baral" minimal bläulich und mit wassergelöstem Kongorot minimal rötlich. - Oder irre ich mich da?



    Herzliche Grüße


    Bernd



    P.s.: Meine anderen Pyrenomyceten-Portraits: Suchbegriff "PP-0".







    Hallo Pablo,
    danke für die ausführlichen Hinweise! :thumbup:
    L.G. - Bernd

    Hallo Pablo,


    bin begeistert, vorbildliche Art-Vorstellung, für "Newcomer" wie mich echt lehrreich! :thumbup::thumbup:


    Ein paar Fragen habe ich noch:


    1) Hast du eigentlich schon mal Antrodiella citrina gefunden, die ja auch auf dem Rotrandigen Baumschwamm vorkommen soll?


    2) Zu den Fachbegriffen: Was sind die distale und die proximale Zelle im Ascus?


    3) Und noch was am Rande: Verrätst du mir, wie man es hinkriegt, dass die Bilder beim Draufklicken derart groß werden und bei nochmaligem Draufclicken zusätzlich gezoomt werden??


    Herzliche Grüße


    Bernd



    Hallo Stefan,


    du kannst Toffel gerne bitten, sich das Portrait mal anzusehen! :)


    Hier noch ein Foto, auf dem man man die Cosmospora-Frk. und auch das angeschnittene Substrat erkennen kann. Leider sind vom Substrat weder Asci noch Sporen zu finden, zu alt. Meiner Meinung nach ist Diatrypella nicht auszuschließen.





    Was die Abgrenzung zu Dialonectria episphaeria betrifft, beziehe ich mich im Wesentlichen auf Ellis & Ellis:


    episphaeria: Sporen 7-10 x 3-4 µm, Perithecien einzeln wachsend, auf diversen Pyromyceten wie Diatrype, Diatrypella, Eutypa, Hypoxylon, Melogramma etc.
    magnusiana: Sporen 10-15 x 4,5-6 µm, Perithecien in Büscheln wachsend, auf Diatrypella.



    Herzlichen Gruß - Bend



    Hallo Pablo,


    hundertprozentig bin ich mir auch nicht sicher, deshalb das "cf." im Artnamen. Wenn man den speziellen Schlüsseln und Beschreibungen in der englischsprachigen Literatur (z.B. Ellis & Ellis) folgt, dann ist Nectria coccinea lignicol, während Nectria/Cosmospora magnusiana fungicol (Substrat = Diatrypella) ist.
    Schade, dass man auf Björns Textband noch 10 Jahre warten muss. :(


    L.G. - Bernd



    Die folgende Abbildung zeigt das Substrat: Pyremonyceten, die in valsoider Wuchsform die Rotbuchenrinde durchbrechen.



    Liebe Pilzfreunde,


    hier mein Pyrenomyceten-Portrait Nr. 15: Cosmospora cf. magnusiana, deutscher Name ?


    Aktuell gültiger Name: Cosmospora magnusiana (Rehm) Rossman & Samuels
    Wichtiges Synonym: Nectria magnusiana Rehm


    Systematik: Sordariomycetes > Hypocreales > Nectriaceae > Cosmospora


    Fund-Nr. Ex1713-01 am 10.05.2017, Fundort: B.-W., Enzkreis, Gemeinde Straubenhardt, Walddistrikt Oberm Reutweg, MTB 7117/313, Höhe 470 Mtr, Mittlerer Buntsandstein, saurer Boden.


    Substrat: Die Fruchtkörper sitzen in Büscheln auf alten, valsoid wachsenden Pyrenomyceten. Diese wiederum brechen aus der Rinde eines eines 50 mm dicken, am Boden liegenden Rotbuchenastes hervor.


    Einzel-Fruchtkörper (Perithecien) rot bis orange, kugelig, winzig, 0,1-0,3 mm im Durchmesser.


    Asci 8-sporig, Sporen im Ascus mehr oder weniger uniseriat, Ascusporus IKI-negativ.


    Sporen 2-zellig, in Wasser schwach bräunlich, gemessen 11-15,8 x 4,7-7,2 µm.


    Gattung und Art wurden bestimmt nach Rossman & Samuels: Genera of Bionectriaceae, Hypocreaceae and Nectriaceae)


    Anmerkung: Wer kennt die Art und kann evtl. kann die Artbestimmung bestätigen?



    Herzliche Grüße


    Bernd



    P.s.: Meine anderen Pyrenomyceten-Portraits: Suchbegriff "PP-0".



    Guten Morgen!


    Danke für die Diskussion!
    Mir persönlich passt der Fund recht gut zu den Beschreibungen von Hypoxylon fuscum in der Literatur. ;)
    Was m.E. für Hypoxylon fuscum spricht:


    1) Substrat = Hainbuche passt sehr gut. H. fuscum kommt vornehmlich an Hasel, Erle und Hainbuche vor.


    2) Die Stromata des Fundes sind fladenartig bis halbkugelig; passt sehr gut. Nicht etwa halbkugelig bis kugelig wie bei H. fragiforme.


    3) Stroma-Oberfläche glatt und gewellt; passt sehr gut. Nicht etwa spitzhöckrig wie bei H. fragiforme.


    4) Ostiolen nabelförmig, nicht etwa eine Zwischenform nabelförmig-papillenförmig wie bei H. fragiforme oder rein papillenförmig wie bei H. cohaerens.


    5) Sporengröße des Fundes: 9,5-13 x 5-6,5 µm, ist durchaus realistisch. Denn:
    Pilze der Schweiz: Sporen 12-13 x 5-6 µm.
    Enderle: Sporengröße (11)12-15(16) x 5-6(7) µm. Aber weiter unten im Text: "Aufsammlungen von H. fuscum an Carpinus betulus (Hainbuche) etwas kleinere Sporen als z.B. an Corylus oder Alnus".
    Medardi: Sporen 11,5-13 x 5 µm.


    6) KOH 3% mit Stroma rotbraun; das passt sehr gut zum Foto in Björns Buch (ich hatte extra beim Fotografieren einen Weißausgleich auf das ungefärbte KOH gemacht).


    Die Sporenmessung will ich heute wiederholen und dabei auf Folgendes achten:
    a) Nur frei schwimmende Sporen messen.
    b) Die Aperturblende am Mikroskop voll öffnen, um nur plan liegende Sporen zu berücksichtigen.


    Außerdem fotografiere ich nochmal die Stroma-KOH-Reaktion, diesmal mit mehr Umgebung.


    ......


    Hier das Ergebnis:


    A) Stromata bei reinem Tageslicht im Schatten (Fensterbank) fotografiert. Farbe purpurbraun; Form flach kissenfürmig/fladenfärmig bis halbkugelig; teilweise zusammenfließend:




    B) Ostiolen in der Draufsicht mit weißen "Kringeln" von 30-40 µm Durchmesser:





    C) Stroma in KOH 3%, bei reinem Tageslicht fotografiert) ergibt braune Farbe mit Olivstich:





    D) Sporen in Wasser vermessen (23 Stück), dabei die kleinste und größte Spore weggelassen: 11,3-13,6 x 5,6-7 µm:





    Herzliche Grüße


    Bernd



    Hallo Irmtraud,


    die "einfacheren" Pyrenomyceten sind gar nicht so schwierig, die Gruppe lohnt sich auf jeden Fall.
    Was Holzbestimmung angeht, kannst du gerne die Pyrenomyceten-Portraits "PP 0..." verfolgen. Ich habe vor, das jeweilige (morsche!) Substrat darzustellen.
    Übrigens: Der Termin für den nächstjährigen Holzbestimmungskurs liegt so gut wie fest (4.-6. Mai 2018 in Hornberg).


    Liebe Grüße


    Bernd