Hier noch ein Nachtrag:
Ostiolen unter dem Mikroskop (Olympus-BHS, Objektiv x10), und zwar im Auflicht mit Hilfe einer Weißlicht-Taschenlampe.
Herzlichen Gruß
Bernd
Hier noch ein Nachtrag:
Ostiolen unter dem Mikroskop (Olympus-BHS, Objektiv x10), und zwar im Auflicht mit Hilfe einer Weißlicht-Taschenlampe.
Herzlichen Gruß
Bernd
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Liebe Pilzfreunde,
hier mein Pyrenomyceten-Portrait Nr. 6: Diatrype stigma, Flächiges Eichen-Eckenscheibchen.
Aktuell gültiger Name: Diatrype stigma (Hoffm.) Fr.
Systematik: Sordariomycetes > Xylariales > Diatrypaceae > Diatrype
Fund-Nr. Ex1707-01 am 10.04.2017, Fundort: B.-W., Enzkreis, Gemeinde Straubenhardt-Ottenhausen, Walddistrikt Heidwald. MTB 7117/141, Höhe 325 Mtr, Waldrandbereich mit älteren Stieleichen.
Substrat: Mäßig vermorschter, 10 mm dicker Eichen-Zweig am Boden.
Stroma flächig ausgebreitet, den Zweig auf 10 cm Länge überziehend, außen schwarz, innen weißlich, Perithezien kugelig, schwarz, etwa 0,1-0,2 (-0,25) mm im Durchmesser.
Ostiolen "kraterförmig".
Stroma in KOH 3%: farblos.
Asci 8-sporig, Ascusporus IKI-negativ, Sporen im Ascus unregelmäßig biseriat angeordnet.
Sporen allantiod, nicht sehr stark gekrümmt, in Wasser schwach bräunlich, Größe der reifen Sporen im Ascus: 6,5-8,5 x 1,3-2 µm.
Frage an die Kenner der Gattung:
Da sich sämtliche Sporen noch in den Asci befinden, habe ich den Zweig in eine Feuchtkammer gegeben, in der Hoffnung, dass die Sporen nachreifen und sich dabei leicht vergrößern. Oder ist diese Überlegung falsch?
Herzliche Grüße
Bernd
P.s.: Meine anderen Pyrenomyceten-Portraits: Suchbegriff "PP-0".
Danke euch beiden!
das hat mir jetzt viel gebracht. Morgen gehe ich raus in ein Eichen-Altholz und hol mir zum Vergleich eine D. stigma.
Soll ich die Überschrift dieses Artikels jetzt eigentlich korrigieren oder mit eine Fragezeichen versehen?
L.G. -Bernd
Hi,
trennst du den Diatrype stigma-Komplex auf? Laut den gängigen Meinungen kommt D. stigma so gut wie nie auf Fagus vor. Wenn du eine flächige Diatrype auf Fagus findest, ist das zu 99% immer D. decorticata; so wie meiner Meinung auch hier...
l.g.
Stefan
Hallo Stefan,
da hast du mich auf dem falschen Fuß erwischt. Ich muss gestehen, dass ich die beiden Arten bisher nicht getrennt habe. Allein auf Grund des Substrats möchte ich keine Entscheidung treffen. Die Stroma-Oberfläche des Fundes ist rein schwarz. Diatrype decorticata soll angeblich eine grünliche Oberfläche besitzen(?)
Kennst du eine sichere Methode, nach der man beide Arten sicher trennen kann?
L.G. - Bernd
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Liebe Pilzfreunde,
hier mein Pyrenomyceten-Portrait Nr. 5: Diatrype decorticata, Flächiges Buchen-Eckenscheibchen.
Aktuell gültiger Name: Diatrype decorticata (Pers.) Rappaz
Systematik: Sordariomycetes > Xylariales > Diatrypaceae > Diatrype
Fund-Nr. Ex1705-02 am 31.03.2017, Fundort: B.-W., Enzkreis, Gemeinde Keltern-Dietlingen, NSG 2.020 - Essigberg, Biotop 271172362074 Altholz. MTB 7117/21, Höhe 300 Mtr, unterer Muschelkalk.
Substrat: Mäßig vermorschter, 10 mm dicker Rotbuchen-Zweig am Boden.
Stroma flächig ausgebreitet, den Zweig auf 15 cm Länge überziehend, außen schwarz, innen weißlich, Perithezien kugelig, schwarz, etwa 0,1-0,2 mm im Durchmesser.
Alte Stromata sind häufig schmutzig bräunlich gefärbt, mit schwärzlicher Randlinie. Dieses Merkmal ist aber nicht absolut zuverlässig, denn es kommen - sogar auf demselben Ast - mitunter Stromata von bräunlich bis schwärzlich vor.
Stroma in KOH 3%: farblos.
Asci 8-sporig, Ascusporus IKI-negativ, Sporen unregelmäßig biseriat angeordnet.
Sporen allantiod, nicht sehr stark gekrümmt, in Wasser schwach bräunlich, Größe 7-9 x 1,65-1,9 µm.
Anmerkung:
Anfangs hatte ich den Fund als Diatrype stigma vorgestellt. Doch die untenstehende Diskussion hat gezeigt, dass es sich eindeutig um D. decorticata handelt!
Herzliche Grüße
Bernd
P.s.: Meine anderen Pyrenomyceten-Portraits: Suchbegriff "PP-0".
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Hallo, Bernd!
Diese Formen sind einfach faszinierend...
Und diese Art habe ich vermutlich auch schon ab und an gesehen, bei all den Buchenästen, die mir so durch die Finger gehen.
Also zumindest sollte es diese Art gewesen sein, wenn es nicht an Buche noch mehr Arten mit diesem Aussehen gibt.
Müsste ich eigentlich wirklich mal einsammeln und auch mikroskopisch untersuchen, um den immerhin mal sicher bestimmt zu haben.
LG, Pablo.
Hallo Pablo,
die Pyrenomyceten sind genau das Richtige für die sogen. "pilzfreie Zeit". Wenn es sich um Hypoxylon im weiteren Sinne handelt, ist sicher der Schlüssel von Manfred Enderle eine gute Wahl:
[email=https://www.dgfm-ev.de/publikationen/artikelsuche/die-gattung-hypoxylon-im-ulmer-raum-5-beitrag-zur-kenntnis-der-ulmer-pilzflora/download]https://www.dgfm-ev.de/publika…-ulmer-pilzflora/download[/email]
L.G. - Bernd
Hallo Nobi und Gábor,
danke für die Tipps!
L.G. - Bernd
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Liebe Pilzfreunde,
hier mein Pyrenomyceten-Portrait Nr. 4: Annulohypoxylon cohaerens, Zusammengedrängte Kohlenbeere.
Aktuell gültiger Name (Index Fungorum): Annulohypoxylon cohaerens (Pers.) Y.M. Ju, J.D. Rogers & H.M. Hsieh
Wichtiges Synonym: Hypoxylon cohaerens (Pers.) Fr.
Systematik: Sordariomycetes > Xylariales > Xylariaceae > Annulohypoxylon
Fund-Nr. Ex1703-21 am 23.03.2017, Fundort: B.-W., Enzkreis, Gemeinde Straubenhardt, Walddistrikt Oberm Reutweg, MTB 7117/313, Höhe 470 Mtr, Mittlerer Buntsandstein, saurer Boden.
Substrat: Mäßig vermorschter, 30 mm dicker Rotbuchenenast am Boden.
Stromaform "diatrypoid", einzelne Stromata polsterförmig, kissenförmig, fladenartig, 2-4 mm Durchmesser, 1-2 mm hoch, Oberfläche durch die Perithecien höckrig, auf der Rinde wachsend, meist zu größeren Komplexen zusammenfließend (lt. Enderle –žmanchmal wie gepflastert erscheinend–œ).
Die Stromata des Fundes waren sehr reif und damit ziemlich spröde, Asci waren nur schwer auffindbar!
Das Stroma gibt in KOH 3% spontan reichlich braunroten Farbstoff ab.
Perithezien kugelig, schwarz, 0,4-0,5 mm Durchmesser, Ostiolen papillenförmig.
Asci 8-sporig, Ascusporus IKI-positiv blau.
Sporen einzellig, ellipsisch-kahnförmig, in Wasser braun, mit Keimspalte, Größe 9-10,5 x 4-4,5 µm.
Anmerkung: Die Gattung lässt sich sehr schön über Björns synoptischen Pyromyceten-Schlüssel ermitteln:
[email=https://www.sites.google.com/site/funghiparadise/schluesselsammlung/g1---synoptische-schluessel/i-synoptische-schluessel]Google Sites[/email]
Wenn man aus dem Schlüssel eine Excel-Tabelle macht und dann damit schlüsselt, ist man über Kriterien-Selektionen oft blitzartig am Ziel oder zumindest in der näheren Umgebung.
Herzliche Grüße
Bernd
P.s.: Meine anderen Pyrenomyceten-Portraits: Suchbegriff "PP-0".
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Wie soll ich mir so eine "Feuchtkammer" vorstellen? Abgeschlossene Dose mit feuchtem Tempotaschentuch und darauf gelegtes Holzstück - und dann eine Woche feuchtwarm lagern?
Genau, bzw. so ähnlich.
Durchsichtige gut verschließbare Plastikbox.
Dahinein als Bodendeckung etwas feuchtes Moos.
Das Hölzchen obendrauf lagern.
Bei Zimmertemperatur regelmäßig kontrollieren. Die Reifung kann einen Tag oder auch viele Tage dauern.
Nicht zu feucht lagern, lieber hin und wieder etwas Wasser versprühen.
Nobi
Hallo Nobi,
alles klar, danke dir!
L.G. - Bernd
[hr]
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Hallo Pyrenofreunde,
wirklich schön die Pyreno-Portraits von Bernd.
Zitat
Schade, dass wir hier nur einen Dialog haben.
Aber aktuell 122 mal gelesen ist ja nicht so schlecht.
Wie mich wird es viele geben, die es mit Interesse lesen, jedoch nichts weiter dazu beitragen können.
Und nicht jedesmal schreiben andere oder ich ein positives feedback, auf tolle Mikrofotos, gute Bestimmungsarbeit, tolle Funde ...
Also weiter so Bernd, ich freue mich auf die nächsten Pyrenos.
Mit der feuchten Kammer würde ich es so versuchen, wie Du Bernd es beschreibst, weiß es auch nicht besser.
Liebe Grüße
Günter
PS: Bernd und offtopic. War/ist nicht eines Deiner Spezialgebiete Russula ? Hast Du nicht vor gut 5 Jahren dazu Kurse in Hornberg gegeben ?
Hallo Günter,
in Sachen Sprödblättlerkurs (Täublinge + Milchlinge) ist es heuer das siebte Jahr, dass ich das in Hornberg machen darf.
In meinem Holzbestimmungskurs vom 28.-30. April sind übrigens noch ein paar Plätze frei.
L.G. - Bernd
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Hallo, Bernd!
Juhu, mal ein kernpilzchen, das ich sogar kenne.
Vor allem wenn's noch von der Anamorphe überwachsen ist denke ich immer beim Stöckchen Umdrehen: "Was ne schicke Tomentella."
Ist aber "nur" ein schicker Kernpilz.
Deine Portraits sind klasse, Makro- und Mikrobilder sowie Fundbeschreibungen...
Könntest du theoretisch auch >hier< parken, auch wenn ich zu Pyrenos sonst nicht viel sagen kann, kann ich sie immerhin im Portraitindex einpflegen und so wiederfindbarer machen.
LG, Pablo.
Hallo Pablo,
bitte, gerne!
L.G. - Bernd
Frage: Ist es eigentlich möglich, die Asci mit den Sporen künstlich nachreifen zu lassen?
Die entsprechenden Holzstücke in Feuchtkammern lagern.
Das wäre zumindest meine Empfehlung.
Ich mache das seit Jahren mit den Dungpilzen so.
Allerdings muss man vor unerwünschten Fremdpilzen auf der Hut sein. Schimmel und Kollegen.
Hallo Nobi,
wie soll ich mir so eine "Feuchtkammer" vorstellen? Abgeschlossene Dose mit feuchtem Tempotaschentuch und darauf gelegtes Holzstück - und dann eine Woche feuchtwarm lagern?
Herzliche Grüße
Bernd
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Liebe Pilzfreunde,
hier mein Pyrenomyceten-Portrait Nr. 3: Hypoxylon rubiginosum, Ziegelrote Kohlenkruste.
Aktuell gültiger Name (Index Fungorum): Hypoxylon rubiginosum (Pers.) Fr.
Systematik: Sordariomycetes > Xylariales > Xylariaceae > Hypoxylon
Fund-Nr. Ex1705-06 am 31.03.2017, Fundort: B.-W., Enzkreis, Gemeinde Keltern-Dietlingen, NSG 2.020 - Essigberg, Biotop 271172362081 Waldrand. MTB 7117/21, Höhe 300 Mtr, unterer Muschelkalk.
Substrat: Mäßig vermorschter, 35 mm dicker Eschenast am Boden.
Stromata flächig auf der Rinde sowie auf dem blanken Holz wachsend, Oberfläche relativ glatt, außen rotbraun, weiter innen schwarz etwa 0,5 mm dick.
Das Stroma gibt in KOH 3% spontan reichlich braunroten Farbstoff ab.
Perithezien kugelig, schwarz, klein, 0,25-0,3 Durchmesser, Ostiolen nabelförmig.
Asci 8-sporig, Ascusporus IKI-positiv blau.
Sporen einzellig, ellipsisch-kahnförmig, in Wasser braun, mit Keimspalte, Größe 10-12 x 5-6 µm.
Eine Frage in die Runde: Mit welchem "Werkzeug" kratzt man am besten die Hymenialmasse aus den winzigen Perithecien heraus? Ich verwende eine Injektionsnadel, aber das ist nicht optimal.
Herzliche Grüße
Bernd
P.s.: Meine anderen Pyrenomyceten-Portraits: Suchbegriff "PP-0".
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Liebe Pyrenomyceten-Freunde,
hier mein Pyrenomyceten-Portrait Nr. 2: Diatrypella quercina, Eichen-Eckenscheibchen.
Aktuell gültiger Name (Index Fungorum): Diatrypella quercina (Pers.) Cooke
Systematik: Sordariomycetes > Xylariales > Diatrypaceae > Diatrypella
Fund-Nr. Ex1705-01 am 31.03.2017, Fundort: B.-W., Enzkreis, Gemeinde Keltern-Dietlingen, NSG 2.020 - Essigberg, Biotop 271172362074 Altholz. MTB 7117/21, Höhe 300 Mtr, unterer Muschelkalk.
Substrat: Mäßig vermorschter, 10-15 mm dicker Quercus-Zweig am Boden.
Stromata valsoid unter der Rinde hervorbrechend, schwarz, meist 1-2 mm breit, schwarz. Perithezien kugelig bis oval, schwarz, bis 0,5 mm Durchmesser.
Asci vielsporig, Ascusporus IKI-. Paraphysen fädig, 1-2 µm Durchmesser breit.
Sporen allantiod, stark gekrümmt, etwa halbkreisförmig, in Wasser schwach bräunlich, Größe 8-9 x 2-2,5 µm.
Frage: Ist es eigentlich möglich, die Asci mit den Sporen künstlich nachreifen zu lassen?
Herzliche Grüße
Bernd
P.s.: Meine anderen Pyrenomyceten-Portraits: Suchbegriff "PP-0".
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Könntest du mir die von dir erwähnte Literatur über Nemania zur Verfügung stellen? - Wäre hochinteressent!
Kann ich gern tun, Bernd.
Für einen Upload im Forum sind die Dateien leider zu groß.
Am besten spiele ich sie auf eine Speicherkarte und schicke diese an Dich.
Etwas zusätzliches Material zur Thematik (Pyrenomycetes s.l.) würde ich noch dazupacken.
Das wäre das einfachste.
Deine Adresse, falls sie sich nicht kürzlich geändert hat, habe ich dank Deiner Veröffentlichungen.
Liebe Grüße vom Nobi
PS. Habe z.Z. leider ernsthafte Probleme mit meinem PC (er fährt nur noch hoch, wenn ER will),
sodass es unter Umständen ein paar Tage dauern kann.
Meine Adresse hat sich seit 25 Jahren nicht geändert. Bin sehr gespannt auf die Literatur!!
Herzliche Grüße
Bernd
Hallo Nobi,
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich keine Sporen mit Keimspalte entdecken kann.
Auch die Paraphysen sehe ich nicht, oder sind sie im Bild unten zu sehen?
Könntest du mir die von dir erwähnte Literatur über Nemania zur Verfügung stellen? - Wäre hochinteressent!
Bilder unten: Sporen in Wasser (x100), Hymenium in Phloxin (Kongo-Präparat war undeutlicher) (x40), Weißabgleich auf den Hintergrund.
Herzliche Grüße
Bernd
Hallo Nobi,
sehr interessant, was du über die Keimspalte schreibst, morgen stehen also noch ein paar Präparate von Sporen und Paraphysen an.
Meine eigene Literatur ist in punkto Keimspalte sehr widersprüchlich:
a) Pilze der Schweiz: ohne Keimspalte
b) Enderle (Hyp. im Ulmer Raum) merkt an: "H. serpens ist eine sehr variable Art. Dies drückt sich vor allem in der Stromaform, in der Sporenform und –“größe, in der Ausprägung des Sporenkeimspalts ... aus"
c) Krieglsteiner, Enderle (1989) bilden die Sporen ohne Keimspalte ab.
d) Dennis bildet die Sporen mit Keimspalte ab.
e) Medardi (Ascomiceti d–™Italia): "Spore ellissiodali-reniformi, 12-14 x 6-7 µm, senza fessura germinativa, mono- o biguttate, lisce, brune più o meno scure ..." - also ohne Keimspalte.
Wetten, dass ich welche finde?
Herzliche Grüße
Bernd
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Liebe Pyrenomyzeten-Freunde,
hier der Versuch eines ersten Pyreno-Portraits: Nemania serpens, Gewundene Kohlenbeere.
Aktuell gültiger Name (Index Fungorum): Nemania serpens (Pers.) Gray
Wichtiges Synonym: Hypoxylon serpens (Pers.) J. Kickx f.
Systematik: Sordariomycetes > Xylariales > Xylariaceae > Nemania
Fund-Nr. Ex1705-04 am 31.03.2017, Fundort: B.-W., Enzkreis, Gemeinde Keltern-Dietlingen, NSG 2.020 - Essigberg, Biotop 271172362075 Pflanzenstandort. MTB 7117/21, Höhe 300 Mtr, unterer Muschelkalk.
Substrat: Mäßig vermorschter, 24-32 mm dicker Quercus-Ast am Boden.
Stromata auf dem blanken Holz, schwarzbraun, bis zu 25 x 5 mm, flach, zusammenfließend, in der Längsrichtung des Substrats ausgedehnt. Farbe in KOH 3%: grau. Ostiolen unregelmäßig angeordnet, papillenförmig.
Perithezien bis 0,5 mm Durchmesser.
Asci 8-sporig, Sporen im Ascus uniseriat. Ascusporus IKI-positiv rotbraun. Paraphysen nicht gefunden.
Sporen ellipsoid, meist mit zwei Tropfen, in Wasser bräunlich grau, mit Keimporus, Größe 10-13 x 4-5 µm.
Fotos:
Asci in Baralscher Lösung, Sporen in Wasser, Stroma in KOH 3%. Mikrofotos mit Weißabgleich auf den Hintergrund.
Frage: Womit färbt man an besten, um Paraphysen sichtbar zu machen?
Herzliche Grüße
Bernd
P.s.: Meine anderen Pyrenomyceten-Portraits: Suchbegriff "PP-0".
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Hier ergeben sich bereits zwei Probleme:
a) Lt. Schlüssel sind die Sporen beider Gattungen braun, für mich sind sie auf den ersten Blick hyalin.
Schlüssel werden oft von Leuten gemacht, die keine Schlüssel mehr benötigen. Die wissen ganz genau, was sie unter den einzelnen Begriffen verstehen und vergessen völlig jede Erläuterung oder Erklärung für Anfänger.
Asci polysporous, spores allantoid, pale golden brown in mass (*), 5-6x1. on attached and newly fallen branches which max be completely colonised by it, Nov.-Mar., extremely common everywhere."
(*) meine Anmerkung: also nicht die einzelne Spore unterm Mikroskop
Hallo Günter
Eine tolle Ergänzung zum oben angeschnittenen Problem
Bernd
Jetzt würde mich noch interessieren, mit welchem Schlüssel Du gearbeitet hast.
LG Karl
Hallo Karl,
ich hab mir Björns neues Buch "Handbook of Ascomycota, Volume Ia, Pyrenomycetes mit 0-1fach septierten Sporen" geleistet. Dort sind die Sporen von Diatrypella mit "braun" angegeben. Vielleicht interpretiere ich das aber auch falsch. Demnächst werde ich Björn darauf ansprechen.
Noch eine Frage zu Pyrenomycetenfunden vom mir: Ist das eigentlich ok, wenn ich in den nächsten Wochen und Monaten meine Funde hier im Forum vorstelle? Natürlich mit Fotos und ausführlichem Text? Es sind dann sicher etliche Arten dabei, die ihr "alten Hasen" als "trivial" bezeichnen würdet.
L.G. - Bernd
Hallo,
Diatrypella favacea passt recht gut.
Im Bild die Paraphysen und ein typischer Ascus, meiner Meinung nach langstielig.
(Beide Präparate in Lugol, Fotos mit Weißabgleich auf den Hintergrund).
Herzliche Grüße
Bernd
Hallo Karl,
der Kurs, den ich zum Thema bei Björn besuchen wollte (Einführung in die Schlauchpilze) ist leider ausgefallen. Björn hätte meine Fragen sicher erschöpfend beantwortet.
Aber zu meinem Bestimmungsversuch (Eutypella vs. Diatrypella): Kann es sein, dass Eutypella-Arten gar nicht vielsporige Asci besitzt.
Mir war von früher her in Erinnerung, dass die Arten der Pyreno-Gattungen, die mit "ella" enden, allesamt vielsporige Asci besitzen.
Bin leider blutiger Anfänger.
Herzliche Grüße
Bernd
Hier geht es zurück zur Übersicht
Hallo,
gestern habe ich einen mit Pyrenomyzeten übersäten Erlenast gefunden. Die Stromata sind meist bis 1 mm breit, schwarz und brechen unter der Rinde hervor.
Die Asci sind vielsporig und besitzen einen in Baralscher Lösung äußerst schwach blau reagierenden Porus (Färbung kaum erkennbar).
Die Sporen sind einzellig, allantoid, und meines Erachtens hyalin, Größe 5,5-8 x 1-1,5 µm.
Nach Björns synoptischem Schlüssel:
Wenn man als Stromaform "valsoid oder diatrypoid" in den Schlüssel einsetzt und für die Sporen einzellig und allantoid vorgibt, dann bekommt man bei vielsporigen Asci die beiden Gattungen Eutypella und Diatrypella.
Hier ergeben sich bereits zwei Probleme:
a) Lt. Schlüssel sind die Sporen beider Gattungen braun, für mich sind sie auf den ersten Blick hyalin.
b) Der Ascus-Porus beider Gattungen ist lt. Schlüssel IKI-negativ, bei mir nach sehr scharfem Hinsehen IKI positiv blau.
Wer kann weiterhelfen?
Herzliche Grüße
Bernd
Nachtrag:
Fund-Nr. Ex1704-01 am 29.03.2017, Fundort: B.-W., Enzkreis, Gemeinde Keltern-Ellmendingen, NSG 2.125 - Ellmendinger Roggenschleh, MTB 7017/34, Höhe 170 Mtr, Schwemmboden.
P.s.: Meine anderen Pyrenomyceten-Portraits: Suchbegriff "PP-0".
Grüß dich, Nobi!
Einen ersten Fund habe ich schon, traue mich aber kaum, ihn zu zeigen, da ich nicht mal die Gattung bestimmen kann (Eutypella oder Diatrypella?).
Zur mikroskopischen Holzbestimmung: Es wird Mitte April ein Büchlein zum Thema von mir erscheinen, das für Pyrenomyzeten-Freunde interessant sein könnte (128 Seiten, 54 heimische und eingebürgerte Holz- und Straucharten, über 400 Farbfotos, die meisten davon Mikrofotos, mit umfangreichem Holzartenschlüssel nach Mikromerkmalen, Preis unter 30,- Eur.
Herzliche Grüße
Bernd
Liebe Forumsteilnehmer,
darf ich mich kurz vorstellen?
Meine "Pilzheimat" ist seit über 30 Jahren der Mykologische AK Hornberg. Ich gehöre übrigens schon zu den etwas älteren Genossen
Am liebsten renne ich nicht einfach in der Gegend rum und sammle Pilze, sondern kartiere in Biotopen, NSGs etc.
Nun habe ich mir vorgenommen, ein altes Ziel zu realisieren und zu lernen, wie man Pyrenomyzeten bestimmt.
Da man dies aber alleine kaum bewältigen kann, möchte ich dieses tolle Forum (vorerst) nutzen, um in diesem Gebiet weiterzukommen.
Sobald ich ein bisschen sattelfest bin, will ich auch anderen gerne weiterhelfen.
Übrigens beschäftige ich mich auch mit der mikroskopischen Bestimmung von Holz.
Herzliche Grüße
Bernd
(gerne "per Du")