Beiträge von HygroPustu

    Hallo Bruno,

    klasse, dass du dich um den Schuppenwulstling gekümmert hast. So konnte ein seltener Pilz identifiziert werden!

    Ich hatte ein weniger spektakulären Fund, aber für mich bleibt gut in Erinnerung. Ich bin nämlich auch achtlos an einer Squamanita contortipes vorbeigelaufen, hatte sie aber als Beifang auf einem Foto, das ich im Forum gezeigt habe. Ein Forianer machte mich auf die Squamanita aufmerksam und ich zog noch einmal los, um sie auf einer Wiese zwischen tausenden Galerien und zahlreichen Saftlingen wiederzufinden. Das hat geklappt, sodass ich sie korrekt bestimmen konnte. Das ist und bleibt wohl eigentlich mein Lieblings-pilzabenteuer.


    Ich bin gespannt, was die weiteren Untersuchungen ergeben werden.

    Hallo Claudia


    Ja, eine Squamanita zu finden oder in echt zu sehen ist schon was ganz spezielles und irgendwie magisches! Gratuliere auch zu deinem Fund!

    Den Sammelbeitrag mit allen Infos, BIlder etc. werde ich erst in einigen Wochen erstellen (und hier verlinken).


    Gruss, Bruno

    Hallo liebes Forum


    Ich bin vor einigen Wochen in einer japanischen Facebook-Gruppe auf einen Pilz gestossen, welcher mein Interesse geweckt hatte. Ich war mir sicher, dass es sich um eine Squamanita-Art handeln muss und hatte versucht, den Finder auf die Seltenheit seines Fundes aufmerksam zu machen und ihn zu bitten, den Pilz einer wissenschaftlichen Untersuchung zukommen zu lassen, da er ihn ja schon gepflückt hatte. Leider sprach er kein englisch (und ich kein japanisch), was die Kontaktaufnahme erst verhindert hatte. Glücklicherweise hatte sich dann aber ein Student der Universität Tokyo als Vermittler zur Verfügung gestellt und veranlasst, dass der Finder ihm den Pilz zukommen liess.



    Pilze der Gattung Squamanita (Schuppenwulstlinge) sind extrem(!) selten und sollten komplett geschützt werden. Da der Finder den Pilz aber eh bereits entnommen hatte und der Pilz nicht wie einer aussah, den ich kannte (im Vergleich zu Squamanita schreieri - dem gelben Schuppenwulstling - sind optisch klare Unterschiede festzustellen), hatte ich versucht, den Finder dazu zu bringen, dass der Pilz wissenschaftlich untersuchen lässt. Insbesondere wurden kürzlich drei weitere Squamanita Arten publiziert (S. orientalis, S. mira, S. sororcula) und ich hatte den Eindruck, dass es sich um eine dieser Arten handeln müsste oder um Squamanita umbonata, welche auch aus Japan oder Nordamerika bekannt ist. "Umbonate" bedeutet auf englisch ja gebuckelt, und der vorliegende Pilz hat einen recht deutlichen Buckel auf seinem Hut. Somit liegt meine Vermutung hier klar bei Squamanita umbonata.

    Das Paper findet man hier: https://imafungus.biomedcentra…0.1186/s43008-021-00057-z


    Da der Student keine adäquaten mikroskopischen Untersuchungen machen konnte hatte ich ihn gebeten, ihn einer entsprechenden Abteilung einer japanischen Universität oder mir zukommen zu lassen (damit der Pilz vorerst in "sicheren Händen" ist). Er hat sich für die zweite Variante entschieden und den gefriergetrockneten Fruchtkörper perfekt verpackt an mich gesandt. Das Exsikkat befindet sich nun bei mir in der Schweiz und ist in einem sehr guten Zustand. Die mikroskopischen Untersuchungen werden in dieser Woche noch gemacht werden.





    Die dicke Knolle, welche man im unteren Teil sieht, ist ein Überbleibsel eines anderen Pilzes (wohl aus der Gattung Amanita). Der Squamanita parasitiert diese Pilzart und bildet dann seinen eigenen Stiel und Hut. Er ist zudem in der Regel an eine ganz bestimmte Pilzart gebunden, was die extreme Seltenheit solcher Pilzarten erklärt. Es handelt sich meiner Meinung nach um eine der interessantesten Pilzgattungen der Welt und ich bin schon auf die mikroskopischen Untersuchungen gespannt.


    Das Geheimnis um die Art hat sich am Wochenende bereits gelöst, da der Student selber im Bereich der DNA-Sequenzierung arbeitet und eine Probe aus dem oberen Teil analysiert hatte. (Eine weitere Probe aus dem unteren Teil blieb leider erfolglos.) Die ITS Sequenz des oberen Teils zeigt klar, dass es sich um Squamanita orientalis handelt (die Sequenz stimmt mit 99.8% mit der Sequenz des Holotyp-Fundes aus China überein!), was mich doch erstaunt hatte!


    Ich bin gespannt, was die mikroskopischen Untersuchungen noch zeigen werden und werde die Bilder natürlich auch hier im Forum zeigen!


    Aufgrund der Seltenheit dieses Fundes (die Funde wird man wohl an einer Hand abzählen können) werde ich den Pilz an eine japanische Universität zurücksenden. Erste Kontaktdaten habe ich bereits. Sollte dies nicht möglich sein, wandert er bspw in ein offizielles Herbar in der Schweiz. Auch werde ich hier in diesem Forum zu gegebener Zeit sämtliche Informationen (Fundort, Begleitflora, weitere Bilder, ITS Sequenz, ...) in Absprache mit dem Finder elektronisch zur Verfügung stellen (in einem Artportrait), damit das maximale aus diesem Fund heraus geholt werden kann und allen zur Verfügung gestellt werden kann.


    Liebe Grüsse

    Bruno

    Vor Kurzem durfte ich einen tollen Fund machen, von dem ich gerne kurz berichten möchte. Der dunkle Hut erinnerte mich erst an irgend einen alten Milchling und entnahm ohne etwas spezielles zu erwarten einen der Fruchtkörper. Als ich dann die gelben Lamellen sah, wusste ich gleich was ich gefunden hatte: Den sehr seltenen Karminschwärzling (Lyophyllum favrei).



    Obiger Fruchtkörper - und ein weiterer kleiner Fruchtkörper, der aus dieser Sicht gerade verdeckt wird - durften natürlich stehen bleiben. Den entnommenen hatte ich noch aufgeschnitten um die Verfärbung zu dokumentieren, welche über rötlich zu schwärzlich und schliesslich zu einem richtigen schwarz wechselte. Einen Viertel des Pilzes hatte ich nach hause genommen für weitere Untersuchungen. Die anderen Teile hatte ich in den nebenstehenden Baum gehängt, um ihm ein bisschen bei der Sporenausbreitung zu helfen.


    Hier ein paar Bilder des entnommenen Fruchtkörpers:



    Die Verfärbung ist hier zu sehen:



    Den Fund kartiere ich natürlich. Hier noch einige Fotos vom Biotop:



    Die Stielbereifung wollte ich mir noch kurz unter dem Mikroskop anschauen:



    Den letzten Viertel des Pilzes werde ich natürlich wieder in den Wald bringen...


    Ich habe zwei Tage nach dem Fund noch die unmittelbare Umgebung des Fundortes abgesucht, bei besserem Licht und mehr Zeit. Die drei Fruchtkörper waren die einzigen, es liessen sich keine anderen finden.

    Fundort ist in der Schweiz, Kanton Bern in einem Auenwald an der Emme.


    Hier noch ein interessanter Link zu diesem Pilz:

    12111.pdf

    Hallo liebes Forum


    Gestern bin ich zufällig an diesen Gesellen hier vorbeigekommen und hab mal wieder mein Mik bemüht. Ich gehe davon aus, dass ich bei Galerina suchen muss, oder?


    Gewachsen direkt auf Holz, Ringzone vorhanden, gesellig gewachsen, Wegrand eines Mischwaldes, Schweiz, hygrophan. Markant sind die doch recht unterschiedlichen Formen der Sporen... Die abgebildeten Zystiden sind wohl vor allem Cheilozysiten (und ev. Pleuro?)


    Oder hat jemand gerade einen passenden Namen zur Hand?


    Merci und beste Grüsse,

    Bruno


    Danke für eure Antworten! Ich bin nun auch eher bei der Nebelkappe, wie Uwe. Ich schau mir den Fund dann sicher noch in Ruhe an, mit Literatur und Mik (ev lassen sich die beiden ja mikroskopisch auf einfache Weise trennen..?)


    Würziger Tellerling würde ich aufgrund der Farbe ausschliessen.

    Hallo Liebes Forum


    Bin gerade auf einer Velotour in den Bergen und habe diese zahlreichen Fruchtkörper gefunden und zuerst an Nebelkappen gedacht. Die Farbe der Lamellen und die Wuchsform liessen mich an den buchsblättrigen Trichterling denken, von dem ich mal gehört aber noch nie gesehen hatte.


    Der Geruch ist schwer einzuschätzen, aber eher stinkig (da alte Frkp) und nicht typisch nach Nebelkappe. Habe keine Literatur zur Hand, aber ein Stück mitgenommen für ggf. unters Mik wenn ich wieder zuhause bin.


    Die Lamellem scheinen sich recht gut ablösen zu lassen, was wiederum für Nebelkappen spricht. Könnte aber auch am Alter der Frkp liegen.


    Gefunden auf gut 1000Müm bei Nadelbäumen/Kuhweide.


    Oder kann jemand den schon anhand der Fotos dingfest machen?


    LG Bruno

    Hallo Jo,


    Vergleiche mal mit dem spitzschuppigen Stachelschirmling. Ganz typisch sind die dichtstehenden Lamellen, der dünne häutige Ring und das Vorkommmen entlang von Wegen, sowie ein typischer, nicht sonderlich angenehmer Geruch. Sowie natürlich die Pyramidenstumpf-förmigen "Stacheln" auf dem Hut...


    LG Bruno

    Hallo Pablo und beli,


    Herzlichen Dank für eure Antworten. Callistosporium luteo-olivaceum passt sehr gut! Toll, darauf wäre ich nicht gekommen :)


    Einige der Lamellen hatten einen deutlichen gelblichen Ton und gemäss Fungi of Temperate Europe bekommen die ursprünglich curry-gelben Lamellen im Alter eine schmutzige Farbe, was auf diesen Fund perfekt zutrifft. Auch die Sporengrösse passt wie die Faust aufs Auge!


    Liebe Grüsse

    Bruno

    Hallo liebes Forum


    Ich benötige mal wieder Hilfe: Gefunden auf Holz, Lamellen recht dicklich und einige gelblich. Gesamter Pilz ist recht brüchig. Die Sporen sind eher klein (nicht vermessen... wenn auf Bilder eine Skala ersichtlich dann im 1000er) und mit Öltropfen. Keine Zystiden aufgefallen. Ein spezieller Geruch ist mir auch nicht aufgefallen (was nichts heissen muss). Betreffend Gattung kommt mir nicht wirklich etwas passendes in den Sinn...


    Sporenpulverfarbe sollte morgen nachgeliefert werden können.


    Was habe ich da gefunden?

    Herzlichen Dank,

    Bruno


    Hallo Raphael, Werner und Andreas


    Herzlichen Dank! Rhodocybe nitellina passt sehr gut!


    Einen Sporenabdruck hatte ich gemacht, jedoch liess der Pilz praktisch keine Sporen auf der Oberfläche zurück, so dass die Farbe gar nicht beurteilt werden konnte. Geruch nach Mehl ist am trockenen Pilz nicht mehr feststellbar, glaube mich aber erinnern zu können, dass er im Feld so gerochen hatte. Er wuchs nicht auf Holz.


    Somit passt alles für Rh. nitellina, merci!

    LG Bruno

    Hallo liebes Forum


    Ich komme mal wieder bei einem LBM nicht weiter... D.h. ich kann ihn keiner Gattung zuordnen.


    Die Sporen waren durchwegs "verkrüppelt", d.h. irgendwie gewellt, eingedellt, runzelig. Sind die Sporen eventuell durch andere Einflüsse so geworden oder ist das die tatsächliche Form?

    In Melzer war irgendwie nicht so viel zu erkennen und wenn ich mich richtig erinnere waren die Sporen weder dextrinoid noch amyloid, was die wenigen Sporen auf den entsprechenden Bildern auch vermuten lassen.


    (Falls auf den Bildern eine Skala ersichtlich ist, handelt es sich um Aufnahmen im 1000-er.)


    Was habe ich hier gefunden?


    Besten Dank,

    Bruno


    Hallo Liebes Forum


    Mich hatten gestern die Sporen eines höckersporigen Risspilzes recht fasziniert, sie sind doch sehr ästhetisch und man würde es bei einem solch unscheinbaren kleinen braunen Pilz nicht direkt erwarten, dass dieser so schöne "Geheimnisse" vor unseren Augen versteckt. In diesem Jahr hatte ich schon 3 höckersporige Arten gefunden, wohingegen ich im letzten Jahr fast ausschliesslich glattsporige fand.. Wir Zeit, mich mal mit dieser Gattung zu beschäftigen... vielleicht ;)


    Wollte nur kurz das Bild zeigen, vielleicht hat ja jemand auch Freude daran.. :) Viel Spass beim Anschauen!

    LG Bruno



    Hallo liebes Forum


    Wir sind heute auf einen Dachpilz gestossen der mein Interesse geweckt hat. Der Hutrand war auffällig gelblich-olivlich-neongrünlich und der Hut eher samtig, was sich im Mikroskop dann als lauter, aufrechter länglichen Zellen herausgestellt hat. Auch der Stiel war zumindest im unteren Bereich leicht grünlich-gelblich angehaucht.

    mit interessantem Kopfende zahlreich vorhanden, Pleurozystiden (gross, bauchig) wesentlich seltener. Geruch vor Ort nicht geprüft. Momentan riecht er ein bisschen rauchig, so wie eine Feuerstelle die kürzlich mit Wasser abgelöscht wurde...


    Hab auf die Schnelle nichts passendes gefunden (habe aber auch nicht eingehend gesucht/geschlüsselt). Vielleicht weiss ja jemand gerade, wie der schöne Geselle heisst?


    Besten Dank,

    Bruno



    Hutdeckschicht aus lauter langen, aufrechter Zellen


    Cheilozystiden zahlreich vorhanden. Komisches Kopf-Ende. Pleurozystiden sind wesentlich seltener zu finden und grösser als die Cheilozystiden. Von der Form her rund-ballonförmig.