Beiträge von Tricholomopsis

    Ich tue einfach so, als würde ich diese seltsame Aneinanderreihung zufällig gewählter Buchstaben nicht verstehen ==20


    An dieser Stelle würde eigentlich ein freundlicher Gruß stehen. ;)

    Servus Suku,


    ich glaube, ich kann sogar übersetzen, was du an Käpt`n Chaos aka Bodo geschrieben hast (Lautverschiebungen ausführen und so).


    Lass dich von scherzhaften "Herabwürdigungen" von Kölsch nicht ärgern. Ich habe sogar schon Kölsch in Köln getrunken. Und ja, frisch gezapft, vom Fass, ist's o.k. - und wär ich dort aufgewachsen, würde ich es vermutlich aus Prinzip oder aus Kulturgründen trinken. Mir schmeckt Kölsch übrigens besser als Alt, aber vielleicht habe ich (in Düsseldorf) kein gutes Alt bekommen (was auch scherzhaft gemeint ist). ;)


    Hätte ich die Wahl zwischen Kölsch und Pils, greife ich zum Kölsch. Pils - das gute Bier, völlig zerstört durch die aufdringliche, unnötige Bitterkeit von viel zu viel Hopfen. Da ist mir das wässrige ;) Kölsch noch lieber. Wenn ich aber an ein gutes Maxl (Maxlrainer Helles) denke und dann im Kopf resümiere, dann bleibe ich bei dem, was ich von Klein auf kenne: des guade bairische Bier, moi a Hells, moi a Dunkls und zua Weißwürscht mit Brezn und am süaßn Senf a guads Weißbier vom Karg-Bräu aus Murnau. Des is da Himmi.

    Aba wea koa Weißwürscht ned isst, der woaß aa ned, wia guad a Weißbier dazua schmeggt. A besten am Sunndog am Moang, ned nach zwelfe. Denn de Weißwurscht derf as Zwelf-Uah-Leidn ned hern!


    Immer noch freindlich griaßnd,

    da Christoph

    In dem, was z.B. in Bayern als "Helles" verkauft wird, ist ganz entschieden zu wenig Hopfen drin. Da kann ich auch gleich Kölsch trinken...

    Das, werter Käpt'n Chaos, ist Blasphemie! ==schuetteln

    A guads Bier is süffig und g'haltvoll, da Hopfn is wichtig, aba des Bier soi ned so a bittere Plempn sei wia's ihr Priessn dinka dad. Na, s'derf ruig a schmeggn. Oba a Koisch, des is koa Bier ned, des is... ja mei... da feuiln de Worte ^^


    An scheenan Gruaß,

    Christoph

    Servus Björn,


    sieht sehr gut aus. Ja, ganz typisch für Phanerochaete sordida - es geht kreuz und quer ohne Vorzugsrichtung. Jetzt sieht man auch gut die teilweise Inkrustation der Cystiden. Typisch sind übrigens auch Doppelschnallen an den Basalhyphen und in den Rhizomorphen. Finde ich ganz witzig, denn Schnallen fehlen ja eigentlich, aber ganz unten am Substrat sind dann ab und zu einzelne zu sehen, dann aber gleich als Doppelschnallen (nur als Zusatzinfo, ist jetzt hier nicht bestimmungsrelevant).


    Was das Gloeocystidiellum angeht, passt dann auch alles. Ich hatte nur auf deinem ersten Mikrofoto eine sehr urnenförmige Basidie gesehen. Wenn das nicht typisch ist, passt ja alles auf Gl. porosum (s.l.).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Ich mag Whiskys aus Islay. Der Coal Ila ist ein sehr feiner Tropfen. Caol Ila liefert den Großteil für Blends, ich glaube Johnny Walker. Ihre Single Malts sind aber klasse.

    Den 18-jährige gab es früher noch nicht. Ich hab ihn schon probiert. Sehr fein und mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.


    Die despektierliche Aussage zum Weißbier nehme ich einfach mal als Banausentum hin. Es gibt hier im Süden so gute Weißbiere. Da kommt bei mir Mitleid auf, wenn jemand de Genuss nicht wertschätzen kann. ;)


    Liebe Grüße

    Christoph

    Servus Björn,


    sehr schöne Dokumentation!


    Die Basidien deines Gloeocystidiellum erinnern mich an die Gattung Boidinia. Da passen aber die Sporenmaße auch nicht wirklich.

    Schnallen hast du gesehen? (Nur um sicher zu gehen)


    Vielleicht sind die meisten Basidien auch nicht so deutlich suburniform - hast du auf die Form geachtet, wie sie im Schnitt aussieht?


    Im Gl. porosum-Komplex sind die Sporenmaße m.E. nicht wirklich geeignet, G. porosum von Gl. clavculigerum zu trennen. Viel besser geht es über die Verteilug der Gloeocystiden im Fruchtkörper. Ich zitiere aus einer Arbeit aus dem Jahr 2001 (Larsson & Hallenberg - Species delimitation in the Gloeocystidiellum porosum-clavuligerum complex inferred from compatibility studies and nuclear rDNA sequence data. Mycologia 93(5), 2001, pp. 907-914.):


    "The easiest way to recognize the two species complexes

    defined here is by observing the size, shape

    and arrangement of the gloeocystidia. Taxa in the G.

    porosum complex have gloeocystidia that are regularly

    arranged, almost like a palisade, flexuous, tubular,

    usually quite long (40-120(-200) X 6-8 µm), often

    possessing an apical schizopapilla, and they develop

    from subiculum hyphae. Taxa in the G. clavuligerum

    complex have gloeocystidia that occur irregularly.

    They are mainly lageniform to ventricose and in general

    distinctly smaller ( 45-60 X 7-12 µm) and they

    originate from any level of the basidiome."


    Dafür lohnt es sich, den fruchtkörper zu schneiden, um dei Verteilung der Gloeocystiden zu prüfen. Die Methode, mit ner Nadel etwas abzukratzen und dann zu quetschen, ist oft schneller, aber es lohnt sich m.E. immer, sich auch mal den genauen Aufbau und die Schichtung anzusehen. ;)


    Sowohl Gl. porosum als auch Gl. clavuligerum, die Larsson & Hallenberg (2001) untersucht haben, bildeten übrigens je zwei Intersterilitätsgruppen. Das heißt, es sind wohl (mindesten) vier Taxa, zwei in jeder der beiden Gruppen. Man sollte sich also immer ein kleines s.l. dazu denken.


    Ich weiß nicht, ob hier weiter geforscht wurde und mittlerweile mehr über den Komplex bekannt ist, glaube aber nicht.


    Auch wenn sich manche vielleicht aufregen (man wirft mir manchmal Panikmache vor). Es gab einen Fall, in dem sich ein britischer Mykologe (bei der Bearbeitung der Cortis in England) an einem Gloeocystidiellum porosum vergiftet hat. Nicht klassisch, aber durch Berührung kam es zu einer Kontaktdermatits. Der Fall wurde auch publiziert. Ich hatte den Fall hier mal vorgestellt: Kontaktdermatitis durch corticioiden Pilz - ein Fall aus England


    Zu deiner Phanerochate:


    Ja, sieht sehr nach Ph. sordida aus, vor allem die dicken, sich verzweigenden Subiculumshyphen. Auch da lohnt es sich, einen sauberen Schnitt zu machen, um die orientierung der Hyphen zu prüfen. Im Band 5 der Nordischen Cort-Flora (der 8-Bänder) ist das schön gezeichnet. Auch daran erkennt man Ph. sordida. Ich sehe es bei dir aber nur gequetscht. Ich weiß, dass das viele bei Cortis generell machen. Man verliert so aber teils gute Merkmale. Auch würde ich die Cystiden immer erst in Wasser anschauen, um die bei Ph. sordida oft feinen Inkrustationen nicht zu übersehen.


    Die Lindtneria ist sehr schick. Ich habe die schon lange nicht mehr in der Hand gehabt, bin aber auch nicht mehr so intensiv bei den Cortis. Seit ich begonnen habe, fast überall reinzuschnuppern, fehlt die Tiefe in einigen Bereichen.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Lieber Raphael,


    bei meiner Kollektion war der Stiel nicht auf ganzer Länge gerippt, sondern nur unten, in der unteren Hälfte. Die Bestimmung ist von Inge Rössl, die sich seit Jahren intensiv auch mit Helvella beschäftigt - wir waren damals gemeinsam am Hochtor unterwegs. Wir fanden noch weitere Lorchelarten. Ich hatte diese schwarze, nur unten geripptstielige Lorchel als Helvella cf. corium im Feld angesehen, wusste aber, dass es alpine Arten gibt.


    Der Fund stammt aus dem jahr 2013, also aus der Zeit, bevor die aktuelleren Paper erschienen. Ich weiß nicht, auf welcher Basis Inge damals bestimmt hatte. Bei Skrede et. al (2017) taucht Helvella alpestris aber noch in der Helvella-corium-Gruppe auf. Auf alle Fälle gehört er nochmal überprüft - danke für das Anstubsen! ich werde bei Gelegenheit Inge fragen - sie hat den Beleg.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    falls ihr euch mal ins wunderschöne Alpenvorland verirrt - ich kann das Weißbier der Brauerei Karg (Murnau) sehr empfehlen. Ich mag sowohl das helle als auch das dunkle Weißbier von Karg. Der Jahresausstoß ist im Vergleich zur Großindustrie mit 10.000 hl/Jahr sehr gering, reicht aber, dass man es in gut sortierten Supermärkten der Region kaufen kann.


    Empfehlen kann ich auch das Weißbier von Hopf, einer Brauerei aus Miesbach - sie wurde zwar von Hacker-Pschorr aufgekauft, blieb aber bei ihrer Rezeptur. Die Brauerei ist größer als Karg (45.000 hl/Jahr)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Marcel,


    nochmal: Ich habe Physik studiert. Du kannst mir glauben, ich weiß, was der Tunneleffekt ist. Nett, dass du mir mit Fettdruck hinterlegst, dass das keine Esoterik ist. Vielleicht verstehst du, wie anstrengend es wäre, da jetzt wieder groß drauf zu reagieren. Wo versuchst du da zu verstehen, was ich schreibe? Ich könnte das mit dem Tunneleffekt auch als Unverschämtheit auffassen. Das ist nebenbei gesagt sogar Schulstoff (in Bayern). Aber egal.

    Elektronen finden einen Durchgang durch eine eigentlich unüberwindliche Barriere, indem sie sich auf die Heißenbergsche Unschärferelation berufen.

    Elektronen berufen sich auf die Heisenberg'sche Unschärferelation. Nein, ich lasse es, ich kommentiere das nicht. Ist besser so. Aber: you made my day! Was ist, wenn ein Elektron die Unschärferelation nicht kennt und sich nicht darauf berufen kann? ^^


    Von mir aus kannst du auch darauf beharren, dass man eine elektrische Spannung nicht mit einem Spannungsmesser misst. Und ja, ich dachte mir schon, dass das Foto eines analogen Spannungsmesser dir nicht passen wird - und prompt geht's weiter...


    Was du jetzt mutmaßt... Elektrokultur - davon hatte ich kein Wort gesagt. Merkst du eigentlich noch, was du da schreibst?

    Ich habe früher mal Baumgutachten erstellt und deshalb einem Bekannten, der eine Baumpflegefirma hat, manchmal auf Gartenmessen ausgeholfen. Unser Stand war neben dem Esoterikstand. Und nein, da konnte man keine Pflanzen kaufen. Wir haben zwei Tage lang den Nachbarstand aushalten dürfen... Aber auch das ist egal, warum sollte ich mich da rechtfertigen.


    Du kannst gerne mal Begriffe wie Kontaktspannung, elektrostatische Aufladung oder Äquipotentialflächen googlen. Ich sehe, ich habe eh keine Chance, durchzukommen. Ich gehe daher nicht mehr weiter darauf ein. Es ging auch nie um eine reale Messung, denn eine Aura kann man nicht messen. Jedenfalls glaube ich nicht an eine Aura. Und auch nicht, diese mit einem Messgerät quantifizieren zu können. Ich verstehe auch nicht, warum dir das Thema so wichtig ist. Hak es ab. Ich hätte es nie erwähnen sollen. Vergiss also alles, was ich geschrieben habe. Und ja, von mir aus kannst du schlussfolgern, was du magst. Auch, dass ich null Ahnung von Physik habe. Nur diskutieren will ich das nicht mehr.


    Nur eins noch - zu den Rotkappen, weil pilzig. Sowas nennt sich Diskussion. Andreas kann und soll mir sehr gerne widersprechen. Das führte dann zu einem weiteren kurzen Austausch. Und wer weiß, vielleicht hat er nur eine der drei Sippen bei sich und sieht da aber die volle Variationsbreite. Dafür hat er die stark rötende noch nicht gesehen gehabt. Das ist das spannende an der Biologie. Und durch so einen Austausch gewinnen alle Seiten an Erkenntnis. Es geht weniger darum, wer recht hat und wer wem widerspricht. Es geht um den Abgleich unterschiedlicher Auffassungen von der Abgrenzbarkeit und der Variabilität von Taxa. Das kann auch zum Streit führen (da gibt es genug Beispiele, gerade bei Pilzkundlern). Hier aber nicht, sondern sachlicher Austausch.


    Hier geht es ja eigentlich um Heilpilze bzw. Vitalpilze bzw. um Heterobasidion vs. Ganoderma. Und als Nebenthema um Scharlatanerie.


    Habe also bitte Verständnis dafür, dass ich auf Diskussion rund um Messtechnik nicht weiter eingehe. Ich bin raus aus dieser Diskussion (auf themanbezogene Inhalte von allen Seiten gehe ich gerne ein, aber nicht mehr auf das...).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Karl,


    da hast du ja wunderschöne Fruchtkörper ablichten können. Noch komplett gefärbt, nichts ausgeblasst... Ein Traum. So schön habe ich sie noch nicht gesehen.


    Interessant auch, dass sie bei dir an trockenen Stellen vorkommt. Muss ich mal gezielt drauf achten. Ich hatte sie bisher unten im Tiefland in luftfeuchten Habitaten, wie eben nahe des Seeufers.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beisammen,


    ich habe auch eine Vollformatkamera - die Canon EOS 6D Mark II

    Ich habe dazu das Canon 100mm-Makro-Objektiv


    Ich kann nur sagen: ich bin begeistert. Das Vollformat nutze ich aber auch für die Astrofotografie (habe die Kamera aber nicht modifiziert).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Thorben,


    du gibst leider sehr wenige Informationen an. Wie groß sind die Pycnidien, was sind die Maße der Konidien? Sind die Konidien septiert?


    Ich denke hier rein optisch an eine Leptorhaphis s.l. (Bestimmung ist da m.W. nicht so einfach). Leptoraphis maggiana ist höufig rein steril, hat fädige (aber septierte) Konidien, wächst aber v. a. auf Corylus und Quercus (nach Wirth et al. - Die Flechten Deutschlands).


    Liebe Grüße,

    Christoph


    P.S.: Ich kenne mich mit Flechten aber nicht wirklich aus, ich fange nur an, mich einzuarbeiten. Leptorhaphis ist eigentlich nicht lichenisiert. Vermutlich ist dein Thallus zu grün. Oder die Alögen sind drunter/drauf. Für die Bestimmung von asexuellen Stadien hilft auch die Alge. Den Thallus sollte man daher wohl auch mal anschauen.

    Jetzt bin ich mal ganz fies: Stell dir vor, wie es deinem Hund gehen würde, wenn er für Tierversuche Stufe 2 oder 3 eingesetzt werden sollte. Unvorstellbar!

    Servus Claudia,


    nicht nötig. Ich sehe Tierversuche auch kritisch. Und ja, ich kenne Beagles in Not (die Aktion - es geht um Laborbeagles, die vermittelt werden).


    Mir ging es nicht darum, mir ging es um die Kategorie. Grundlagenforschung ist ein Überbegriff.


    Ich versuche es mit einem Bild:

    Jemand ist gegen Massentierhaltung und gegen Pestizideinsatz, gegen riesige Monokulturen, gehen Flurbereinigung und wünscht sich mehr Bezug zur Natur, mehr Artenvielfalt...


    Diese Person schimpft aber dabei gegen "die Landwirtschaft". Dann wären sehr extensiv wirtschaftende Biobauern mit einbezogen. Die Begrifflichkeit ist dann einfach zu weit gefasst.


    Oder noch extremer - als Begriff würde "Ernährung" verwendet werden. "Ich bin gegen Ernährung, denn Massentierhaltung ist sowas von übel". Gemeint ist aber mit "Ernährung" eben die Landwirstschaftsindustrie, die Massentierhaltung ohne Beachtung von Tierwohl betreibt. Der Begriff "Ernährung" beinhaltet das dann, ist aber doch viiiieel zu weit gefasst.


    Wenn ich lese "die Grundlagenforschung erhält zu viel Förderung", dann muss ich aus Überzeugung dagegen argumentieren. Ich finde es gut, dass wir zum Mars fliegen - und das kann jeder anders sehen. Ich finde es gut, dass es CERN gibt - und auch das kann jeder anders sehen. Meist kommt dann, dass CERN keinen Menschen ernährt und keine Butter aufs Brot bringt. ;)


    Nein, ich verstehe nur nicht, wieso du den Begriff Grundlagenforschung nur auf die von dir zitierte medizinische Forschung einengst. Das ist alles ^^ Und nein, ich finde nicht, dass jede Grundlagenforschung mit sehr hohen Aufwendungen gefördert werden muss. Aber selbst medizinische Grundlagenforschung gibt es ohne Tierversuche.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Marcel...


    Ich habe Elektrotechnik studiert und wenn ich "Spannungmessgerät" lese, sehe ich, dass da jemand etwas beurteilen will, von dem er keine Ahnung hat.

    Es gibt keine Spannungsmessgeräte: Es gibt nur Multimeter und die messen Spannung, Strom und Widerstand. Wenn ich die auf Spannung schalten und die Elektroden in die Hand nehme, messe ich nichts!

    willst du jetzt Stereotypen bezüglich Ingenieuren bestätigen?


    Grundsätzlich: jemandem "keine Ahnung" zu unterstellen, ist nicht nett. Dann gepaart mit der Aussage, es gebe keine Spannungsmessgeräte...


    Hm, wenn ich einen Spezl frage, ob er eine Zange dabei hat und er antwortet mir, es gebe keine Zangen, sowas nennt man Leather Men's Tool, dann würde ich grinsen, weil's ein Scherz ist und er so stolz auf sein Multitool ist.


    Ein Multimeter ist ein "Vielfach" (=multi) "Messgerät" (Meter). Du kannst es auf Spannungsmessung einstellen, dann ist es ein Voltmeter, du nutzt es dann also als Voltmeter. Voltmeter bedeutet, es misst die Spannung (in Volt) und ist dann ein Spannungsmessgerät.


    Und natürlich gibt es auch reine Voltmeter, die man nicht umschalten kann, um andere Größen zu messen. Ich nutze die oft, denn ich bin u.a. Physiklehrer. Ich habe Physik und Biologie studiert, bin später aber ins Lehramt quer eingestiegen (nicht, dass du jetzt anfängst, Lehramtsstudium madig zu machen, ich habe nicht auf Lehramt studiert - was nicht heißt, dass ich Lehramtsstudium schlechtreden würde, nur zur Info).


    Falls du mir nicht folgen kannst, dass es Spannungsmessgeräte gibt, dann - denke ich - können wir uns das hier eh sparen. Falls du mir aber gar nicht glauiben solltest, dass es Messgeräte gibt, mit den man die Potentialdifferenz messen kann bzw. elektrische Spannung messen kann, dann schau dir das Bild an, das du hier findest: Heschen Voltmeter, rechteckig, analoge Anzeige, Volt-Spannungsprüfer Modell 670, DC 0-30 V, Klasse 2.0.: Amazon.de: Gewerbe, Industrie & Wissenschaft


    (nicht bestellen, will keine Amanzonwerbung machen)


    Mit meinen Schülerinnen und Schülern nutze ich solche Geräte, weil sie eben nur Spannung messen und man nichts falsch einstellen kann.


    Wenn du Elektrotechnik studiert hast, sollte dir eigentlich auch klar sein, wie solche Messgeräte funktionieren und dass sie existieren.


    Zurück zum Thema - Digitalgeräte... Ja, da kann man, weil so einfach zu bauen, den Innenwiderstand umschalten und z. B. statt der Spannung auch die Stromstärke messen oder auch den Widerstand. Details der Problematik in einem Stromkreis Spannung und Stromstärke zu messen, spare ich mir einfach (die Messung beeinflusst das zu messende System, ein Innenwiderstand bei der Stromstärkemessen kann nich null sein, bei der Spannungsmessung nicht unendlich).


    Zurück zu dem, was ich gesehen habe. Da wurde ein sehr empfindliches Voltmeter (von mir aus auch Multimeter, das auf die Einstellung "Mikrovolt" gestellt wurde - und nein, es war kein 7,99 Euro-Teil von Konrad) verwendet.


    Hast du mal mit deinen beiden Händen die beiden Anschlüsse eines auf sehr hohe Empfindlichkeit eingestellten Voltmeters (sorry: Multimeters, das auf Spannungsmessung geschaltet ist) angefasst? Natürlich bekommst du eine Anzeige.


    Deine Haut ist keine Äquipotentialfläche, es sei denn, du hast dich goldfingermäßig mit Metall (Gold?) überziehen lassen. Der Längswiderstand der Haut ist viel zu groß. Du wirst immer eine Potentialdifferenz messen, wenn du rechte und linke Hand vergleichst. Es reicht das Händeschütteln (war vor Corona). Oder sich durch die Haare zu gehen. Müsste auch im Millivoltbereich gehen. Mikrovolt ist aber lustiger, spektakulärer.


    Was man hingegen messen kann, ist der Widerstand des menschlichen Körpers. Das wird zum Beispiel bei den Waagen mit Körperfettbestimmung gemacht. Ich habe selbst so eine. Es ist zwar mehr ein Schätzeisen, aber sagen wir mal so, das Messergebnis hat eine gewisse Korrelation mit dem tatsächlichen Wert.

    Zum Messen des Widerstandes wird übrigens Spannung an den menschlichen Körper angelegt. Elekrotherapie zur Schmerzbehandlung ist mittlerweile schon in der Schulmedizin angekommen. Mir fallen da also gleich 2 Möglichkeiten ein, dass hinter dem was die von Dir beobachtete Dame so macht, irgendwo ein Stückchen Wahrheit steckt.

    Wie kommst du auf Körperfettbestimmung? Natürlich kann man den Widerstand des Menschen messen. Und klar, man legt eine Spannung an, um Widerstand zu messen - Ohm'sches Gesetz fällt mir da beiläufig ein.

    Und ja, man kann auch Elektrotherapie machen.


    Du willst mir jetzt aber nicht ernsthaft erklären wollen, dass Betrüger, die Kontaktspannungen und leichte Aufadungen messen, um Esoteriker abzuzocken jetzt von dir verteidigt werden, weil es ja auch Elektrotherapien gibt?! Ernsthaft?


    Ich fürchte, irgendwas läuft hier sehr schief.


    habe ich dich zu sehr geärgert, weil ich dir beispielsweise geraten hatte, Schlüssel zu nutzen? Oder dass ich bei den Nadelwaldrotkappen auf Literatur hinwies und erneut auf einen Schlüssel? Dann möchte ich das hier klarstellen: Ich nutze gerne Schlüssel. Ich habe dadurch einges an Pilzarten und -gattungen kennenlernen können. Ob Du das willst oder andere Wege gehen willst, ist mir sowas von egal. Ganz ehrlich. Und von mir aus kannst du auch versuchen, Täublinge durch zigmales Anschauen von Bilderbüchern zu erlernen. Ich gehe da einen anderen Weg. Ich betreibe das Hobby Pilze aber auch sehr intensiv. Es war ja früher mein Beruf - und mir macht es eben Spaß, hier weiterhin tief reinzugehen. Ich versuche auch gerne, anderen Hilfestellung zu geben (und war früher auch sehr dankbar, dass mir geholfen wurde - ich gebe da gerne viel zurück). Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Wer meine Tipps nicht anwendet, wendet sie nicht an. Gar kein Problem. Muss niemand - jeder lebt sein Hobby, wie er/sie will. Aber deshalb das als Retourkutsche - warum eigentlich?


    Sollte das, was ich pilzlich gesehen auf deine Postings zur Pilzbestimmung geantwortet haben, aber zur Folge haben, dass du jetzt zwanghaft irgendwas suchst, um zu zeigen, dass ich keine Ahnung habe und selbst bei so was harmlosen wie der Schilderung einer Abzocke mittels technischem Gerät so wenig verstehe, dass ich Elektrotherapie gegen Schmerzen mit Betrugsmasche verwechsle, dann fürchte ich, haben wir ein gewisses Kommunikationsproblem.


    Ich schreibe sicherlich auch immer wieder mal einen rechten Schmarrn - und bin froh, wenn ich dann verbessert werde. Und ja, natürlich gibt es Bleiverbindungen, die man schmecken kann. Ich verstehe auch da den Zusammenhang nicht, was du mir wirklich sagen willst.


    Ich habe nie behauptet, dass in Himalyasalz Bleiazetat ist. Ich habe auch nicht behauptet, dass Uran enthalten ist (ist es vielleicht sogar, aber in so geringer Menge wie anderswo auch). Ich wollte nur sagen, dass Himalyasalz hauptsächlich Salz ist und das Werben mit 84 Elementen irreführend ist. Laien denken sich "wow, 84 Elemente, das ist ja stark, das muss gesund sein". Wer das Periodensystem der Elemente anschaut und sich einen Cocktail aus 84 davon zusammenstellen soll, den er dann trinken soll, würde anders denken.


    Ist aber auch egal. Von mir aus verteidige solche Maschen - hauptsache mir widersprechen. Jetzt weiß ich auch, dass ein Elektrotechnikstudium die Lizenz für den Einsatz eines Multimeters beinhaltet. Wie kann da Physik gegen anstinken?


    Ich werde - des lieben Friedens wegen - dir einfach ein bisserl aus dem Weg gehen. Ist nicht bös gemeint.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Thorben,


    makroskopisch passt Xenasmatella bessern (die Gattung Phlebiella gibt es nicht mehr). Deine Mikroskopfotos sind hier aber leider sehr hell, man sieht wenig. Wie Andreas schon schrieb, ist (wie bei so vielen Cortis) die Basidienform wichtig. Man sollte eh immer schauen, ob die Basidien eine Basalschnalle haben. Dann sieht man die Form.

    Ich würde hier auch erwarten, dass es Pleurobasidien sind.


    Die Sporen passen natürlich genauso gut (oder besser) auf Trechispora.


    Xenasmatella und Verwandte haben meist sehr dünne, sich schlängelnde Spaghetti-Hyphen, die oft schwer zu analyisieren sind. Trechispora hat ein normales Hyphensystem. Amyloidie würde ich auch standardmäßig prüfen, auch wenn dein Pilz negativ ist.


    Cortis sind eine Konvergenz aus vielen Familien / Ordnungen. Deshalb auch die so diversen Basidientypen.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Raphael,


    hier eine Rickenella mellea aus ca. 1700 m Höhe - die Alwiese im Silvretta, von der ich die violette Koralle gezeigt habe:




    Ich find's aber sehr schwer, denn ausgeblasste R. fibula sehen dehr ähnlich aus. Bei den ganz jungen sieht man aber die orange Hutmitte zumindest als Punkterl. Rickenella mellea kommt im Alpenvorland m. E. auch bis nach unten. Gerne in der feuchten Habitaten (z. B. Ammerseeufer im Seeholz - das ist ein natürlicher Uferauenbereich, da der Wasserspiegel schwankt - und dort sind Moose, an denen sie sitzt). Aber alles ohne Gewähr, denn ich finde immer zu wenig, als dass sich Analyse plus Sequenzierung lohnt.


    Im Hochgebirge gibt es jedenfalls auch R. fibula und gerade dort blasst sie bei intensiver UV-Einstrahlung schnell aus.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Thorben,


    ich habe im BMG-Forum schon einige Aufsammlungen und Mikrofotos gezeigt. Dann zeige ich sie jetzt auch hier ;) (eine Auswahl)


    Hier ein massiver Befall - ich weiß nicht, ob Illosporiopsis das auslöst oder nur als Schwächeparasit dazu kommt. Vermutlich war der Batz mal eine Physcia. Physcia adscedens ist links unter der Xanthoria. Die Lecanora rechts der Mitte war's wohl sicher nicht, denn ich wüsste nicht, dass Illosporiopsis dran vorkommen würde. Die großen, dunklen Apothecien unterhalb der Lecanora ist wieder eine Physcia, welche ist bei so kaputten Thalli m.E. aber für Laien kaum zu sagen.


    Illosporiopsis an Xanthoria parietina (und an Physcia)


    Hier an einer Physcia


    Und hier an Phaeophyscia orbicularis


    Übersichtsbild der sich windenden Knäuel, die von den dünnen Hyphen später mittels einer Sollbruchstelle abfallen. Ob man das Sporen oder Thallusstücke nennen mag, ist wohl Definitionssache. Man findet mehr Sporenmasse als normale Hyphen. Im Winter findet man dann auch Pilze in den Illosporiopsis-Häufchen. Vermutlich Hyperparasiten. kann ich gerne mal zeigen - ich habe aber bisher nichts dazu gefunden.


    Hier habe ich die Sollbruchstelle mal mit einem Pfeil markiert.


    Das ist ein ganz schönes Gewurschtel. Heuer, als wegen des Frostes und Schnees (fast) nichts anders zu finden war, habe ich mal wieder auf die roten Dupferl geachtet, zumal ich ja umgezogen bin und die Reviere hier erstmal kennenlernen muss. Und siehe da, auch hier rund um Dettenschwang ist die Art ausgesprochen häufig.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Marcel,


    auch 84 wäre mir zu viel. Ich wüsste nicht, inwiefern Spuren von Schwermetallen gesund sein sollten. Es geht mir auch nicht um den Geschmack. Ob Blei, Uran, Wismut oder was auch immer in Spuren in dem Salz ist, schmeckt man nicht. Man schmeckt das, was in größerer Menge enthalten ist. Ich kenne die genaue Zusammensetzung nicht. Geringe Mengen an Schwefel schmeckt man deutlich (bzw. von Schwefelverbindungen). Größtenteils ist es halt Natriumchlorid, wohl auch ein bisserl kaliumchlorid, dazu weitere natürliche "Verunreinigungen", die Farbe und Geschmack ausmachen.


    Mir ging es um eine dem nachgesagte Heilwirkung.


    Das Thema Homöopathie wollte ich gar nicht ansprechen Hassi - viele glauben daran, auch die, die es anbieten (z. B. Homöopathen).


    Climbingfreak - das betrifft auch Bautrocknerfirmen, die mit Einstein werben und für viel Geld leere "Nullpunktsenergiekonverter" verkaufen (oder auch beliebt: "Vakuumenergiekonverter"). Betrüger gibt es, solange der Mensche tauscht und kauft/verkauft. Da können die Heilpilzchen nichts dafür. Manches ist aber wirklich dreist, sprich kriminell (wie die Einsteinmissbrauchsbautrockenfirmen).


    Ich habe bei einer Gartenmesse mal einen Stand gesehen, bei dem eine esoterische Dame mit einem Spannungsmessgerät hantierte. Sie geb die beiden Elektroden den Opfern in die Hand. natürlich misst man immer eine Spannung zwischen den beiden Händen. Sie meinte, damit die Aura vermessen zu können und wollte damit ihre Bücher verkaufen und v. a. Kurse bewerben. Das ist offener Betrug. Gegen den hilft aber Bildung und kritisches Denken. Wer beides ablehnt, fällt dann drauf rein. Teilschuld würde ich sagen... Trotzdem schlicht kriminell.


    Wutzi: Grundlagenforschung ist kein Fachgebiet. Die gibt es in der Physik, der Chemie, der Biologie (usw.) und dort auch in allen Teilbereichen. Und im Gegenteil: gerade die Grundlagenforschung bekommt wenig Geld. Investiert wird in das, was schon so weit ist, dass Patente zu erwarten sind. Grundlagenforschung ist z. B. das, was in CERN geforscht wird (Teilchenphysik). Gut, das kostet viel Geld, aber global gesehen nicht. Grundlagenforschung ist die Erkundung deds Mars und das Prüfen, ob dort Leben existiert(e). Grundlagenforschung ist auch die Überarbeitung einer Pilzgattung und das Erstellen neuer Bestimmungsschlüssel.


    Was du vermutlich meinst, ist medizinische Forschung. Und ja, in Krebsforschung und in Stammzellenforschung wird sehr viel Geld gesteckt. Die Covid-Impfung von Biontech-Pfizer basiert auf deren Krebsforschung. Und es ist doch klar, dass in Krebsforschung mehr Geld geht als in die Überarbeitung einer Pilzgattung oder Forschung zu chinesischen Tradition der Vasenmalerei im 4. Jhdt. v. Chr. (um Sinologie bzw. Archaeologie als Sterotyp zu bemühen).


    Ich verstehe daher deinen Vergleich auch nicht ganz. Klassische Mykologie wird kaum noch gefördert. Das liegt aber nicht an der Krebsforschung.


    Mein persönliches Credo: wir brauchen mehr Grundlagenforschung. Unsere heutige Technik basiert auf der Grundlagenforschung des Endes des 19. Jhdts. und des (oft Beginns) des 20. Jhdts. Wenn wir nur auf möglichst schnelle Amortisierung des Kapitals schauen, bleiben wir irgendwann stehen. Heutige Grundlagenforschung ebnet zukünftigen Generationen den Weg. Und wer weiß, vielleicht klappt es doch mal mit der Kernfusion...


    In diesem Sinne liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Stefan,


    das Video erzeugt Gehirnblutungen - man kann nichtmal vorspulen.


    Ich habe es auch nicht bis zum Ende geschafft - übelst. Aber geht es da nicht darum, Pilze zu bekämpfen? Das hat dann mit Heilpilzen ja nichts zu tun.

    Videos, in denen Müll erzählt wird, dann ständig kommt "gleich wird erklärt", um weiterhin leeres Gesülze zu bringen, sind für mich unerträglich. Vor allem, wenn schon beim ersten Satz oder auch nur der Überschrift klar ist, dass der Inhalt Unsinn ist.


    Ich glaube aber nicht, dass der Knabe Pilzpulver verkaufen will ;-).


    Vermutlich meinst du generell Scharlatane, die eine Betrugsmasche durchziehen. Gern mit Bezug auf Ethnien aus fernen Ländern (man denke an die Ohrenkerzen, die kein indigener Nordamerkianer in seiner Kultur kennt.


    Oder wenn ich an Himalayasalz denke. Manche behaupten, da seien 110 verschiedene chemische Elemente enthalten. Das wären alle(!), inklusive Plutonium (etc.). Gruselig.


    Nur können die Heilpflanzen und Heilpilze nichts dafür ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Karl,


    das war Mitte August. Obwohl es heiß und eigentlich trocken war (Sommer 2020 eben), gab es sehr viele Pilze - allerdings nur unterhalb von ca. 1800 Metern. Weiter oben war's zu trocken. Es gabe aber eine Eierschwammerlschwemme, was die Touristen beglückte (die Wälder waren von deutschen Touris hoch frequentiert). Auf den Almwiesen, wo wir unterwegs waren, war es viel ruhiger. Pseudotricholoma metapodium war richtig häufig, Cuphophyllus flavipes nicht selten, Saftlinge wie Hygrocybe splendidissima, Hygrocybe reidii, Hygrocybe chlorophana, Keulen wie Clavaria fumosa... Es war wirklich sehr viel los.


    Der Hodophilus und das Foto von Pseudotricholoma war aber von der Bieler Höhe. Da war ein paar Jahre vorher und Ende August. Da gabe es übrigens ebenfalls die Clavaria zollingeri. Die scheint in dem Eck weiter verbreitet zu sein. Es war ein echter Hotspot mit diversen Saftlingen, dem Hodophilus, eben auch Pseudotricholoma, alles auf engstem Raum - bis wir den gefunden haben, gab es aber da auch erstmal sehr wenig (Wind, trocken...). Und 2020 gab es da gar nichts (an genau dem Fleck, dem Hotspot). Es war aber wirklich krass, deutlich über 20°C in über 2000 Meter Höhe. Hochsommer.


    Es ist halt sehr wetterabhängig. Trocken-heiß und Wind killt alles ganz oben. Die Sommer werden immer extremer, man braucht immer mehr Glück, die alpinen Pilzschwemmen zu erwischen. Wenn, dann kommt ja oft alles gleichzeitig.


    Juli dürfte für die hohen Lagen etwas zu früh sein. Mitte bis Ende August und Anfang September, bevor die ersten starken Fröste kommen, sollten die Hauptzeit sein, wenn es nicht zu trocken ist.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Lieber Ralph,


    wenn ich mich aber recht erinnere, sind die Valepotriaten eben nicht im Baldriantee enthalten. Die beruhigende/erregende Wirkung soll der Tee daher eben nicht haben. Jedenfalls habe ich das so im Hinterkopf. Deshalb war für mich der Tee immer "mostly harmless" - macht nichts, tut nichts, wirkt nicht, hat aber einen ausgezeichneten Placebo-Effekt.

    Die cancero- und mutagene Wirkung liegt ja m.W. auch an den Valepotriaten - weshalb ich den Tee als harmlos kennengelernt hatte. Baldiranspinat hingegen würde ich keinesfalls empfehlen ^^


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Andreas,


    sehr interessant - leider habe ich nicht so viele Funde, vor allem nicht so nah beinand. Zumindest ist die stark rötende Sippe für dich auch neu. Wie gesagt, die ist noch nicht beschrieben worden. Wolfgang Klofac kennt die Sippe - ich habe ihm die Fotos schon gezeigt. Er hat mehrere Funde davon. Bin gespannt, ob er sie mal beschreiben wird. Ich gehe davon aus, dass er die Variablilität erst ausreichend ergründen will (auch der Intensität des Rötens).


    Was Leccinum piceinum vs. L. vulpinum s. str. angeht, kann ich eben nur von Funden aus typischen Fichtenhabitaten wie dem BayerWald ausgehen. Ob mein makroskopisches Bild der Sippe dann repräsentativ ist, sei dahingestellt. Leccinum vulpinum ist für mich seltener, ich finde aber das, was ich als L. vulpinum bezeichnen würde, auch bei Fichte (ohne Kiefer).

    Vielleicht ist L. vulpinum deutlich variabler, als ich sie vor Augen habe. Interessant wäre nun, ob du nur L. vulpinum hast und die ganze Bandbreite siehst oder ob du Leccinum vulpinum und L. piceinum hast. Das ließe sich wohl nur mit Aufwand genetisch klären.


    Die Hutfarbe ist sehr variabel - ich meine nur, bei der Fichtenrotkappe mehr die Tendenz zu braunrot zu sehen, bei der Fuchsrotkappe mehr die rote Seite, wobei das sich überschneidet und ja, sehr variabel ist. Ich bin bisher meist primär vom Stiel ausgegangen - alt schwarze Schuppen ohne Rottöne am Stiel (zwischen den Schuppen, Stielgrund) L. piceinum, variable Schuppenfarbe, oft rotbraun, alt dann auch sehr dunkel, aber gerne mit fuchrötlichen Tönen zwischen den Schuppen (Stieluntergrund) L. vulpinum.


    Beide schwärzen nicht - bei dir ja auch nicht - nur bis grau/graviolettlich, aber nicht schwarz. Die Geschwindigkeit des Verfärbens ist vielleicht zustandsabhängig.


    Ich vermute, dass du den "klassischen" Leccinum piceinum aus dem Bayerischen Wald kennst. Könntest du den von deinen Thüringer Funden unterscheiden?


    Mit Standorten meinst du nicht den Ökologischen Begriff, sondern die Fundorte? Denn wenn es andere Standorte (im ökologischen Sinn) sind, dann wäre spannend, ob du Unterschiede deiner Rotkappen in Abhängigkeit vom Standort erkennen kannst oder nicht.


    Was auch klar ist (leider) - die Literaturstellen, also die Interpretation der einschlägigen Autoren ist, was die Nadelwaldrotkappen angeht, sehr unterschiedlich. Das zeigt schon die Problematik auf.


    Also wachsen bei dir entweder beide, L. vulpinum und L. piceinum kreuz und quer durcheinander oder du hast eine der beiden, nur in allen möglichen Merkmalsausprägungen. Scheinen interessante Gebiete zu sein ;-).


    Liebe Grüße,

    Christoph