So ganz habe ich das Prinzip der Ektomykorrhizapilze noch nicht verstanden. Heißt doch, dass die Hyphen außerhalb der Wurzeln bleiben, vereinfacht gesagt, im Gegensatz zur Endomykhorriza.
Servus Josef,
bei der Ektomykorrhiza dringen die Hyphen durchaus in die Wurzel ein, sie drängen sich sogar als Netzwerk zwischen die Zellen der äußeren Zellschichten der Feinwurzeln (das Hartig'sche Netz), dringen aber nicht in die Zellen ein.
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Was genau hat das mit den Pflanzenarten an sich zu tun?
Pilze können nicht beliebig in Wurzeln eindringen. Das heißt, Pilz und Pflanze müssen kommunizieren - die Pflanze muss es zulassen, dass die Pilze eindringen. Fichten lassen beispielsweise Ektomykorrhizapilz in ihre Wurzeln, alle anderen bekämpfen sie. Linden lassen sowohl Endomykorrhizen zu (VA-Mykorrhiza bzw. AM, sie lassen also Glomeromycota in ihre Wurzelzellen eindringen) als auch Ektomykorrhizen.
Erica, Calluna und Co., also Ericaceae lassen meist nur Pilze ran, die eine arbutoide bzw. erocoide (Ektendotrophe Myorrhiza) anbieten. Nur wenige Arten lassen hier Ektomykorrhizapilze zu und da dann wohl auch nur ganz spezielle, wie manche Leccinum-Arten (Mykorrhiza mit Arctostaphylos).
Manche Ektomykorrhozapilze bilden auch Ektendomykorrhizen, wenn sie dürfen. So geht meines Wissens die Marone auch an Monotropa (Fichtenspargel), wobei hier eher der Fichtenspargel die Marone reinlegt. Die Marone geht da auch in die Zellen rein, aber der Fichtenspargel parasitiert die Ektomykorrhizapilze, die dann auch noch an anderen Bäumen sitzen (und holt quasi den Zucker der Bäume über den Pilz). So macht es auch die Vogelnestwurz, eine Orchidee, die gerne an Ektomykorrhizapilzen der Buche parasitiert, so an Sebacina epigaea oder Sebacina incrustans. Und dort gehen die Ektomykorrhizapilze auch in die Zellen rein, werden da aber verdaut, aufgefressen.
Beide Seiten spielen also eine Rolle. Pflanze und Pilz. Manche Pilze können (fast) nur Ektomykorrhiza, manche Pflanzen auch nur das... die meisten Pflanzen aber bilden AM, was aber nur wenige Pilze können (die dafür weltweit ubiquistisch sind).
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Laccaria können mit Nadelbäumen die Ektomykorrhiza eingehen - also Fichte, Föhre usw.
Laccaria als Gattung geht an alles, was irgendwie Ektomykorrhiza bilden kann, nicht nur an Nadelbäume.
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Wie ist das mit Heidekraut? Moos?
Moose: keine Ektomykorrhiza. Heidekraut: keine Ektomykorrhiza (bei uns) - Hymenoscyphus bildet gern mit Erica (Ektendo-)Mykorrhiza, aber keine Laccaria.
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Die Frage, wie weit weg von den Bäumen? Also ich hab vio. Lacktrichterlnge schon ziemlich weit in der Wiese neben dem Waldrand gefunden. So ca. 10 Meter entfernt.
10 Meter? Das ist nichts. Überleg mal, wie weit die Wurzeln im Boden reichen... dazu noch die Größe, die Myzelien bilden können. Solitärbäume auf Wiesen bilden mindestens so weite Feinwurzeln, wie der Baum hoch ist, man kann eher weiter gehen.
Ich meine mich zu erinnern, dass man bei einer alten Birke auf 80 Meter kam. Also 10 Meter vom Waldrand weg liegt noch mitten in der Wurzelzone. Ab sagen wir mal 40 Meter wird es spannend.
Es gibt aber eben auch Kräuter, die Ektomykorrhizen zulassen/bilden. Sonnneröschen sind da ein Beispiel von vielen.
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Die oben halte auch auch Lacc., der verdrehte Stiel, das Lamellenbild und der geriefte Rand.
Yep, das sind wirklich ganz typische Laccaria-Fruchtkörper. (Nur die Artbestimmung geht hier nicht nach Bild, was ja auch nicht in Diskussionb steht.)
LG
Christoph