Beiträge von Tricholomopsis

    Servus Heide,


    tolle Fotos - klasse!


    17 ist keine Amanita vaginata - ich vermute, dass es Amanita battarae ist (vielleicht sogar s.str.).
    18 erinnert mich an junge Cortinarius torvus, ist aber ohne Geruch geraten (müssten nach Obstler riechen).
    29 ist eine Clavulina, keine Ramaria! In dem Fall sind es sogar zwei Pilze auf einmal: Clavulina coralloides (Clavulina cristata) mit Befall durch Helminthosphaeria clavariarum
    33 ist im weiteren Sinne sicher richtig, ob aber auch im engen ist unklar. Cystoderma jasonis sieht sehr ähnlich aus (hat m.E. im Schnitt etwas gelbere Lamellen, die man hier aber nicht sehen kann - und ist natürlich mirkoskopisch klar anders)
    39 ich sehe da Wasserköpfe - für Cortinarius rubellus passen die Farben und auch die Huthauttextur nicht.


    LG
    Christoph

    Servus Mentor,


    bei 3 und 4 glaube ich nicht an Arrhenia - die Lamellenfarbe passt nicht. Bei Arrhenia ist da immer ein Grauton drin und sie sind etwas dicklicher (bei den Arten, die omphalinoide Fruchtkörper bilden). Von oben wäre wirklich vorteilhaft. Ich denke da eher an Omphalina im engen Sinn. Und ohne Mikroskop und teils ohne Sequenzen dürfte da wenig gehen, fürchte ich - wenn es Omphalina s.str. sein sollte.


    LG
    Christoph

    Servus Julia,


    Nr. 1 ist ein Stachelbart, aber nicht der Igel - sieht für mich nach dem normalen Buchenstachelbart aus (ist aber auch was Besonderes, toller Fund!)
    Nr. 2 dürfte der Grünblättrige Schwefelkopf sein.
    Nr. 3 passt, Parasol im weiteren Sinn.
    Nr. 4 passt natürlich auch...


    LG
    Christoph


    Aaaach Christoph, wenn ich nicht mehr über mich selber lachen kann, dann isses auch nix. Hast Du auch einen Garten?


    Wenn man nimmer über sich selbst lachen kann, dann ist orgendwie alles zu spät :D


    Garten habe ich keinen, zumindest im Moment nicht. Aber heute ist nicht alle Tge...


    Zitat

    Wenn der Pilz nun ein Hellsporer wäre und die Lamellenschneiden so fein gesägt, wie es gerade auf mich wirkt, könnte Lentinellus sulcatus (Zaun-Sägeblättling) an Rubus wachsen und die Schuppen solcherart auf dem Hut anliegen?


    Servus Pablo,


    der Pilz wuchs aber laut Beschreibung am Boden - und zwar auf Sandboden, nicht an Rubus. Ich war auch etwas verwirrt, als ich das mit der Himbeere las... Ist aber eben wohl was terrestrisches.


    LG
    Christoph


    ja mei.......ich habe die ersten drei Jahre meines Lebens in Oacha ( Aichach ) verbracht. ich kenne also den Dialekt recht gut. Und.......ich mag ihn sehr. Bin ich mit dem Zug dorthin gefahren, dann bin ich immer mit dem Münchner Kindl gefahren. So hieß der Zug zMinga damals.


    Griass di Heidi,


    Oacha ist in der Luftlinie nicht weit weg von mir ^^. Bin aber in Tutzing aufgewachsen, also a bissi mehr im Süden und mit bisserl am andan Dialekt. Und dann war ich noch einige Jahre im Bayerwoid - wieda a andana Dialekt. Der Dialekt hier in der Gegend ist aber in der Tat sehr angenehm, mir gefällt er sehr gut.


    Zitat

    Du kennst doch bestimmt Andreas Stocker?


    Jo freili.


    Zitat

    Schön dass Du mir meine Frage bereitwillig beantwortet hast. Das freut mich.


    Oiwei gean :)


    An scheenan Gruaß aus Mammendorf,


    Christoph

    So ganz habe ich das Prinzip der Ektomykorrhizapilze noch nicht verstanden. Heißt doch, dass die Hyphen außerhalb der Wurzeln bleiben, vereinfacht gesagt, im Gegensatz zur Endomykhorriza.


    Servus Josef,


    bei der Ektomykorrhiza dringen die Hyphen durchaus in die Wurzel ein, sie drängen sich sogar als Netzwerk zwischen die Zellen der äußeren Zellschichten der Feinwurzeln (das Hartig'sche Netz), dringen aber nicht in die Zellen ein.


    Zitat

    Was genau hat das mit den Pflanzenarten an sich zu tun?


    Pilze können nicht beliebig in Wurzeln eindringen. Das heißt, Pilz und Pflanze müssen kommunizieren - die Pflanze muss es zulassen, dass die Pilze eindringen. Fichten lassen beispielsweise Ektomykorrhizapilz in ihre Wurzeln, alle anderen bekämpfen sie. Linden lassen sowohl Endomykorrhizen zu (VA-Mykorrhiza bzw. AM, sie lassen also Glomeromycota in ihre Wurzelzellen eindringen) als auch Ektomykorrhizen.
    Erica, Calluna und Co., also Ericaceae lassen meist nur Pilze ran, die eine arbutoide bzw. erocoide (Ektendotrophe Myorrhiza) anbieten. Nur wenige Arten lassen hier Ektomykorrhizapilze zu und da dann wohl auch nur ganz spezielle, wie manche Leccinum-Arten (Mykorrhiza mit Arctostaphylos).


    Manche Ektomykorrhozapilze bilden auch Ektendomykorrhizen, wenn sie dürfen. So geht meines Wissens die Marone auch an Monotropa (Fichtenspargel), wobei hier eher der Fichtenspargel die Marone reinlegt. Die Marone geht da auch in die Zellen rein, aber der Fichtenspargel parasitiert die Ektomykorrhizapilze, die dann auch noch an anderen Bäumen sitzen (und holt quasi den Zucker der Bäume über den Pilz). So macht es auch die Vogelnestwurz, eine Orchidee, die gerne an Ektomykorrhizapilzen der Buche parasitiert, so an Sebacina epigaea oder Sebacina incrustans. Und dort gehen die Ektomykorrhizapilze auch in die Zellen rein, werden da aber verdaut, aufgefressen.


    Beide Seiten spielen also eine Rolle. Pflanze und Pilz. Manche Pilze können (fast) nur Ektomykorrhiza, manche Pflanzen auch nur das... die meisten Pflanzen aber bilden AM, was aber nur wenige Pilze können (die dafür weltweit ubiquistisch sind).


    Zitat

    Laccaria können mit Nadelbäumen die Ektomykorrhiza eingehen - also Fichte, Föhre usw.


    Laccaria als Gattung geht an alles, was irgendwie Ektomykorrhiza bilden kann, nicht nur an Nadelbäume.


    Zitat

    Wie ist das mit Heidekraut? Moos?


    Moose: keine Ektomykorrhiza. Heidekraut: keine Ektomykorrhiza (bei uns) - Hymenoscyphus bildet gern mit Erica (Ektendo-)Mykorrhiza, aber keine Laccaria.


    Zitat

    Die Frage, wie weit weg von den Bäumen? Also ich hab vio. Lacktrichterlnge schon ziemlich weit in der Wiese neben dem Waldrand gefunden. So ca. 10 Meter entfernt.


    10 Meter? Das ist nichts. Überleg mal, wie weit die Wurzeln im Boden reichen... dazu noch die Größe, die Myzelien bilden können. Solitärbäume auf Wiesen bilden mindestens so weite Feinwurzeln, wie der Baum hoch ist, man kann eher weiter gehen.
    Ich meine mich zu erinnern, dass man bei einer alten Birke auf 80 Meter kam. Also 10 Meter vom Waldrand weg liegt noch mitten in der Wurzelzone. Ab sagen wir mal 40 Meter wird es spannend.


    Es gibt aber eben auch Kräuter, die Ektomykorrhizen zulassen/bilden. Sonnneröschen sind da ein Beispiel von vielen.


    Zitat

    Die oben halte auch auch Lacc., der verdrehte Stiel, das Lamellenbild und der geriefte Rand.


    Yep, das sind wirklich ganz typische Laccaria-Fruchtkörper. (Nur die Artbestimmung geht hier nicht nach Bild, was ja auch nicht in Diskussionb steht.)


    LG
    Christoph


    so rein intuitiv würde ich die Knollenform als konstantereres Merkmal halten;


    Servus Stefan,


    das Problem ist aber immer noch, dass der Typus von Chlorophyllum brunneum eine abgerundete und nicht gerandete Knolle aufweist. Man kann also schlecht sagen, dass eine ungerandete Knolle ein Ausschlusskriterium für Chl. brunneum sei. ;)


    Zitat

    Ballonförmige Cheilocystiden bis 20 µm Durchmesser


    Servus Nobi,


    wunderbar, dann ist jetzt klar, dass es wirklich Chl. rhacodes ist. Die Cystiden könnten zwar nioch etwas breiter sein, aber ballonförmig, also breit und kurz, passt gut. Chl. brunneum hat mehr keulig gestielte Cheilocystiden (die gerade so mal 20 µm Breite erreichen können).


    Jetzt, wo man weiß, was es ist, kann man natürlich nachträglich immer die Makromerkmale hinbiegen, dass es passt - ich versuche es mal: man sieht dann bei deiner Ringcollage doch ganz gut, dass die Laufrille sehr deutlich ist. Ich bin aber, was die Ringdicke an sich angeht, doch etwas verwundert, wie dünn der hier teils ist. Und nur so lernt man Stück für Stück dazu. Daher danke für's Präsentieren und Analysieren!


    Und ich sehe mich bestätigt, den Mikromerkmalen mehr Gewicht als den reinen Makromerkmalen zu geben (bin rein makroskopisch immer ein bisserl unsicher).


    LG
    Christoph

    Servus Heidi,


    für mich ist Nr. 17 ganz klar eine Laccaria - sieht nach dem aus was früher Laccaria laccata var. pallidifolia genannt wurde und jetzt gerne bei Laccaria tetraspora eingereiht wird. Diese Laccaria-Arten haben es aber in sich und sie sind kaum bestimmbar, da eine europäische Gattungsrevision fehlt. Die ordamerikanischen Arten sind da besser bearbeitet.


    Laccaria laccata s.l. passt aber, also einer der fleischrosa Lackpilze. Tubaria kann man m.E. ausschließen.


    LG
    Christoph

    Servus Heidi,


    Risspilze sind eine große Gattung von meist kleinen Braunsporern. Inocybe dulcamara ist auf deutsch der bittersüße Risspilz, wobei ich nicht weiß, wer den Namen vergeben hat. Ich vermute aber nur, dass es irgendein Risspilz aus der näheren Verwandtschaft dieses Risspilzes ist.
    So gut wie alle Risspilze sind giftig.


    Du schreibst nichts zu den Fundumständen außer "Garten", also weder, welche Bäume in der Nähe sind, noch ob er an Holz oder am Boden wuchs. Ich habe aus dem Boden an der Stielbasis gedeutet, dass er am Boden wuchs. Jedenfalls ist Inocybe subgenus Malocybe das, was mir zu deinem Fruchtkörperfoto einfällt. Es ist aber nur eine Vermutung.


    Risspilze sind häufig an Wegrändern, in Parks, in Gärten etc. zu finden. Die Mallocyben wachsen aber gerne auf Sandböden oder an Pionierstandorten. Alle Risspilze sind Ektomykorrhizapilze, also Symbionten von Bäumen wie Birken, Weiden, Fichten, Buchen, Kiefern usw.


    Wie man einen Pilz wegbekommt? Nun, du kannst den Garten komplett zubetonieren, dann ist Ruhe. ;) Oder alle Bäume in der Umgebung fällen - bei Weiden unbedingt die Wurzelstöcke entfernen, die überleben das nämlich. Wenn erfolgreich alles entfernt wurde, dann fehlt dem Pilz der Symbiosepartner. :cool: Oder du freust dich darüber, dass in deinem Garten Pilze wachsen und tust dem armen kleinen Kerl nichts. Dir tut er ja auch nichts. :D


    Himbeeren werden, wenn es ein Risspilz ist, nicht beeinträchtigt. Wächst er aber an Himbeere, dann ist es kein Risspilz und dann könnte Simocybe rubi sein. Dann hätte ich die Erde an der Stielbasis falsch interpretiert. Wie gesagt: nur geraten.


    LG
    Christoph


    P.S.: hab gerade nachgelesen - du schreibst ja Sandboden... (ich war nur von der Himbeere völlig verwirrt) - dann passt Inocybe subgenus Malocybe wirklich ganz gut. Wenn dann noch eine Weide in der Nähe war, sogar sehr gut.)


    Servus Beli,


    ich sehe da auch einen Lackpilz. Ektomykorrhizapilze brauchen keine Bäume. Auf der Wiese müssen nur Sonnenröschen stehen (als Beispiel), die bilden auich Ektomykorrhizen aus. Zudem kann der Baum auch mal 40 m entfernt sein. Im Offenland reichen die Wurzeln sehr weit. Oder es steht ein Kreuzdorn in der Nähe. Oder (im Gebirge) ein passender Knöterich (Polygonum viviparum). Es gibt eine ganze Reihe krautiger Pflanzen, die Ektomykorrhizen bilden, dazu einige Sträucher.


    LG
    Christoph

    Servus Nobi und Pablo,


    ich verlinke mal ein Vergleichsfoto von Chlorophyllum brunneum mit gerandter Knolle aus Nordamerika: http://www.mykoweb.com/CAF/pho…hyllum_brunneum_fs-04.jpg
    Der Ring sieht, finde ich, ziemlich ähnlich aus. Mir kommt er bei Nobis Exemplaren auch als zu dünn für das echte Chl. rhacodes vor. Ich würde aber ehrlich gesagt hier auch primär die Mikromerkmale prüfen. Bildbestimmungen sind ja immer so eine Sache.
    Doppelt ist der Ring bei allen (Velum partiale + Velum universale), nur ist er bei typischen Chl. brunneum nicht so komplex wie bei Chl. rhacodes s.str. Hier ein Vergleichsfoto: https://atrium.lib.uoguelph.ca…merly_in_Macrolepiota.jpg


    Aber wie gesagt, ich würde mich mehr auf die Cheilocystiden, die Sporenform und die HDS-Haare verlassen.


    LG
    Christoph

    Servus Mentor,


    ich kann die Exsiccate gerne anschauen, wenn du magst.


    Servus Ingo,


    ich habe selbst Hygrocybe conicoides bisher auch nur aus Binnensanddünen (gibt es in Bayern) gesehen - die Art ist bei uns im Süden sicher sehr selten. Die Fotos der MycoDB zeigen auch rotstielige Exemplare mit nicht so klar rötlichen Lamellen. Ich bin gespannt, ob es am Ende H. riparia s.l. oder H. conicoides ist. Makroskopisch traue ich mir die Trennung nicht zu.


    LG
    Christoph



    Oh wenn der solche Blänke bevorzugt gibt es dort seit diesem Jahr noch ein sehr interessantes Habitat für den....um einen kleinem See ist abgeholzt und geplagt worden....


    Mir ist halt der sehr zierliche Wuchs und dieses überaus kräftige Rot so ins Auge gesprungen...


    2 Exikate hätte ich ...mag wer sie mikroskopieren ?

    Servus beinand,


    ich denke ehrlich gesagt an Crinipellis, wenn ich die Bilder anschaue. Mir erscheinen die Stiele auch behaart zu sein - mit der Lupe müsstenm deutlicher die Borsten erkennbar sein. Sieht interessant aus.


    LG
    Christoph

    Servuis beinand,


    beim Butterpilz geht es um den Verdacht, dass etwas ähnliches wie das Krmplingssyndrom ausgelöst werden kann. Dass manche Personen bei Schmierröhrlingen zu Durchfall neigen, ist damit nicht gemeint.
    Es gibt offenbar einen älteren Fall, der durch die Literatur geistert. Ich habe aber von einem relativ rezenten Fall aus dem Raum Nürnberg über die beteiligte Pilzberaterin erfahren, ohne hier aber zitierfähige Quellen zu nennen. Es ist aber völlig unklar, ob hier individuelle Probleme - das Imunsystem betreffend - oder der Pilz ausschlaggebend ist. Bei den Kremplingen gibt es viel mehr Fälle, darunter der letzte tödliche Fall 2016 (auch aus Nürnberg). Dieser wird aber veröffentlicht - eine medizinische Studie ist in Arbeit. Interessanter- und tragischerweise verstarb der Patient trotz moderner intensivmedizinischer Betreuung.
    Solange beim Butterpilz nicht mehrfache Fälle bekannt sind, bleibt es hier wohl weiterhin beim "Verdacht auf". Pilzberater sollten es aber wissen, damit sie sensibilisiert sind. Treten nämlich Fälle auf, sollten die publik gemacht werden, um die Verdachtseinstufung zu evaluieren.


    LG
    Christoph

    Servus Ingo,


    tolle Bilder! An Hygrocybe riparia var. conicopalustris hatte ich ja auch schon gedacht, bin aber wegen der Beschreibung "Sand" davon weggekommen. Wenn das Habitat aber passt, dann habe ich keine Einsprüche ;-). Ich würde dennoch zur Sicherheit die Mikromerkmale mit prüfen, bevor die Bestimmung abgesichert ist. Ich finde es nicht so einfach, rein makroskopisch Hygrocybe riparia var. riparia, Hygrocybe riparia var. conicopalustris und Hygrocybe conicoides zu trennen. Deshalb nehem ich das Habitat als Hilfsmerkmal mit und schau mir erstmal die Sporenformen an. Hygrocybe conicoides ist da ja zum Glück recht auffällig anders.


    LG
    Christoph

    Servus Mario,


    dann passt es doch sehr gut mit Coniophora arida var. arida. Ich habe noch nie eine Coniophora puteana in Händen gehabt, die nicht sehr stark und auffällig riecht. Der Fruchtkörperrand ohne abziehende Rhizomorphen ist ungewöhnlich, aber sowas kann vorkommen. Ich vermute, dass sie ins Holz hinein gehen.


    LG
    Christoph

    Servus Mario,


    nur als Ergänzung zu Pablos Beitrag (die Dextrinoidie ist aber m.E. durchaus ein Hinweis und deuten hier auch auf C. arida): wie hat der Pilz denn gerochen? Coniophora puteana hat einen sehr auffälligen Geruch - sehr säuerlich, für meine Nase wie frische Maracuja bzw. Maracujafruchtschalen. Ich finde das sehr auffällig. Ich finde Coniophora arida an Nadelholz, während ich C. puteana vor allem an Buche finde (wobei das nicht repräsentativ ist).


    Coniophora arida hat oft deutliche Kristalle an den Basalhyphen (C. arida var. suffocata), die bei C. puteana fehlen (und auch bei C. arida var. arida).


    Ein bisserl Knoten und Warzen hat auch Coniophora arida - so richtig glatt ist sie nicht, wenn reif. Ich finde aber, dass sie reif mehr Brauntöne zeigt als Coniophora puteana.


    Allerdings verbergen sich unter Coniophora arida vermutlich kryptische Spezies (vgl. HÃ¥vard Kauserud, Kamran Shalchian-Tabrizi & Cony Decock (2007): Multilocus Sequencing Reveals Multiple Geographically Structured Lineages of Coniophora arida and C. Olivacea (Boletales) in North America. Mycologia 99(5): 705-713), wobei die Europäer wohl einheitlich sind und es hier bei C. arida bleibt.


    Ich sehe in der Abbildung (ohne Gewähr) auch eher C. arida.


    LG
    Christoph


    Christoph hat neulich meine aufmerksamkeit dafür geweckt:


    Servus Pablo,


    freut mich, dass ich hier Interesse wecken konnte ;) - ich hatte in dem Thread ja auch geschrieben, dass auch Chlorophyllum olivieri eine gerandete Knolle haben kann, was man hier sehr schön sieht. Chlorophyllum brunneum wiederum kann eben auch ohne gerandete Knolle, also mit abgerundeter Knolle auftreten, was man am Parallelthread schön sehen kann. Die Knollenform wird m.E. gerne überbewertet.


    Und wie ja bereits geschrieben wurde: ein ganz typisches Chlorophyllum olivieri, was hier abgebildet ist.


    Und genau das finde ich an den Schwammerln so interessant: selbst in (bei uns) kleinen Gattungen kann es ganz schön schwierig sein und lange dauern, bis sich stabile Artkonzepte durchsetzen. Else Vellinga hat da großartiges geleistet, als sie die Gruppe revidierte.


    LG
    Christoph

    Servus Nico,


    Bild 2 dürfte Macrolepiota (procera var.) fuliginosa sein, 3, 4, 5 und 6 wie von dir schon geschrieben auch Parasole i.w.S.
    Bilder 7, 8, 9, 10 sehen seltsam aus. Da sage ich so erstmal nichts dazu.


    Die restlichen Bilder sehen wieder sehr nach dem Macrolepiota-procera-Aggregat aus. Es ist sicherlich nicht Macrolepiota procera s.str., aber wohl irgendwas aus dem Dunstkreis. Ich gehe davon aus, dass sich die Stiele noch strecken werden und dann genattert sein werden. Aber ohne die genaue Sporenpulverfarbe sage ich da nichts dazu (also um welche Art es sich genau handelt).


    LG
    Christoph

    Servus mentor2010,


    Gliophorus kann man auch m.E. ausschließen. Der Stiel ist, wie schon bemerkt wurde, lämngsrillig. Das passt gar nicht. Ich meine auch, an der Stielbasis eines Fruchtkörpers eine leichte Schwärzung zu sehen.


    Hygrocybe phaeococcinea kann man auch ausschließen, denn dafür fehlt die schwärzliche Oberhaut am Hut.


    Ich würde fast vermuten, dass die Sporen recht länglich sind und es sich um eine Hygrocybe conicoides handeln dürfte. Der Standort auf Sanddüne(?) würde auch passen. Hygrocybe conicoides schwärzt kaum, das kann man übersehen. Die Lamellen sind zwar meist orangerot, aber das muss nicht stark ausfallen. Und der Stiel kann durchaus rot sein. Hygrocybe conicopalustris (bzw. Hygrocybe riparia var. conicopalustris) oder auch Hygrocybe riparia s.str. wärena uch mögliche Kandidaten, aber da passt der Standort nicht. Ganz ohne Mikroskopie wird es vermutlich nicht gehen...


    LG
    Christoph

    Servus Pablo...



    Diese Studie:
    A phylogenetic study of Boletus section Boletus in Europe  
    D.C.M. Beugelsdijk, S. van der Linde, G.C. Zuccarello, H.C. den Bakker, S.G.A. draisma, M.E. Noordeloos
    von 2008 war's glaube ich...


    Ah, die Studie kenne ich. Da wurde ja auch gezeigt, dass Boletus marmorensis Redeuilh doch ein Synonym von Boletus aereus ist. Was den Birkensteinpilz angeht, wurde da aber, wenn ich mich recht erinnere, nicht der Typus sequenziert. Ich werde das bei Gelegenheit aber nochmal nachlesen.


    Zitat

    Das mit dem gomerischen, oraangenen Ziestrosensteinpilz war mir noch gar nicht bekannt. :)
    ist ja witzig. Und ich dachte schon, daß diese var. citrina / Boletus persoonii so anders aussieht, mit diesen Gelbtönen die im Grunde ja einigermaßen ungewöhnlich für Boletus edulis sind.


    Der ist nicht gelb, sondern leuchtend orange (wächst aber auch unter Castanea sativa in Italien). :) Der Fichtensteinpilz kann zwischen fast schwarzhütig (das ist Boletus betulicola ss. Korhonen, kenne ich aus Norwegen) über braun bis rotorange zu orange über gelb bis blassgelb hin zu weiß variieren. Den Sommersteinpilz kenne ich auch fast schwarzhütig bis rothütig, braunhütig, blass-falb und sogar grauhütig...


    Zitat

    Irgendwie geht's mir da ja wie mit den Leccini: Da wurde ja auch vieles nach genetischen Untersuchungen zusammengelegt, wo ich dennoch sehr skeptisch bin, ob das tatsächlich auchjeweils eine art ist.


    Bei den Leccini wurde leider (m.E.) viel Unsinn getrieben und manchze Synonymisierungen sind nicht durch die Typusbelege abgeklärt. Zudem löst ITS2 allein einfach nichts auf (und das zweite Gen ist zu konservativ, löst auch nicht auf). Dass ein Mikrosatellit gefunden wurde, war stark von dan Bakker, aber die taxonomischen Rückschlüsse sind extrem dünn, finde ich. Leider sind die Leccini seitdem quasi tot, da kaum noch jemand sich damit auseinandersetzt. Auch die Ployplodiestufen fanden keine Berücksichtigung in der Studie zu den Leccini.


    Bei Boletus s.str. sieht es schon etwas anders aus. Allerdings ist da auch nicht gesagt, ob nicht weitere Arten versteckt existieren. Das kann man ja nie wissen. Boletus marmorensis hatte mich überrascht, da Redeuilh sehr ausführlich begründete, warum das für ihn kein Boletus aereus ist. So bleiben vorerst vier Arten an Steinpilzen für Europa übrig.



    Servus beli...


    Zitat

    Habe in Kroatisch und Italienisch Website gefunden das Sporenform von B. betulina ist etwas anderes als bei B. edulis und aestivalis . Auch das muss nicht unbedingt lange schlanke Stiel haben . Schreibt das auch unterscheid zwischen betulina und aestivalis ist in Röhrenfarb , erste hat braunrötlich zweite etwas nach grünliche spuren in alter .


    Das sind alles Interpretationsversuche - Boletus betulicola in wessen Sinn? Und ob das, was in Italien und Kroatien wächst, das ist, was Vassilkov aus Sibirien beschrieben hat (ich weiß nicht mehr im Kopf, wo der Typusfundort ist, nicht alle stammen aus Sibirien, aber doch einige). Das mit dem schlanken Stiel ist halt so auf der Originaltafel bei Vassilkov abgebildet. Dass die Makroskopie aber variabel ist, ist ja auch bei den klassischen vier so. ;)


    LG
    Christoph


    "Boletus betulicola" ist keine eigene Art, sondern nur eine Wuchsform des >Fichtensteinpilzes<. es hat sich herausgestellt, daß "Boletus betulicola" genetisch nicht von Boletus edulis zu trennen ist. Morphologisch gibt es nach meinen Beobachtungen eh alle Übergänge, aber wenn man mal die "forma betulicola" betrachtet, dann passt das nicht wirklich zu diesem Pilz. Das müsste ja ein eher schlankstieliger Pilz mit sehr feinem, oft nur rudimentärem Netz sein.


    Servus Pablo,


    ganz so einfach ist es nicht ;) . Ich habe den Typusbeleg von Vassilkov studiert - er hat "Boletus edulis fm. betulicola" aus der ehemaligen Sowjetunion beschrieben und Material hinterlegt. Der Beleg ist aber so kaputt, dass es meines Wissens nicht gelang, ihn zu sequenzieren (sehr heiß getrocknet, hart wie Stein).


    Später wurde in Finnland der Fichtensteinpilz unter Birke als Birkensteinpilz interpretiert. Entsprechendes Material gruppiert sich im Stammbaum natürlich unter die Fichtensteinpilze.


    Was bei uns teilweise unter Birke wächst und habituell auch zur Originaltafel von Vassilkov passt, ist gerne ein zierlich-schlanker Sommersteinpilz.


    Ob Vassilkov nun einen Fichten- oder Sommersteinpilz in Händen hatte, als er ihn beschrieb, dürfte nicht klar sein. Der Typusbeleg war auch kaum mirksokopierbar und zu jung für Sporenmaße. Vassilkov hatte alles unter Boletus edulis laufen lassen (als formae). So ist sein Boletus edulis fm. praecox als Beispiel ein Kiefernsteinpilz, also Boletus pinophilus. Ich hatte alle Typusbelege (aus Sankt Petersburg) angesehen und versucht, zu mikroskopieren. Schwierig... Alle ziemlich hinüber.


    Solannge man es nicht schafft, die DNA aus den Typen zu regenerieren, würde ich den Namen einfach fallen lassen (nomen dubium). Falls du aber eine Literaturstelle hast, in der es gelang, die DNA aus dem Typus rauszukitzeln, wäre ich sehr neugierig. Ich hatte die Steinpilze dann aus dem Fokus genommen und länger nicht mehr analysiert. Selbst die auffallend orangeroten Zistrosensteinpilze, die auf Gomera häufig sind, sind Fichtensteinpilze (anatomisch und genetisch). Sowohl Boletus edulis als auch Boletus aestivalis sind sowas von variabel...


    LG
    Christoph

    Servus Heidi,


    natürlich ist Hydnum repandum blasser, dickfleischiger, nicht so deutlich zentral gestielt und auch laufen bei ihm die Stacheln deutlich herunter - Hut und Stiel sind nicht so voneinander abgesetzt, während bei Hydnum rufescens s.l. die Fruchtkörper dunkler orange sind, der Stiel eher zentral ansitzt, Hut und Stiel voneinander abgesetzt sind und die Stacheln, die übrigens gerne abgeplattet sind, nicht herablaufen (bzw. nicht deutlich).


    Nur ist eben "der" H. rufescens nicht eine, sondern ca. 4 Arten, von denen zwei bei uns häufig sind. Deine makroskopische Erfahrung stimmt, nur verbergen sich unter deinem Konzept von Hydnum rufesecens mehrere Arten, so auch beispielsweise Hydnum ellipsosporum. Es geht mir also nicht um die Abgrenzung zwischen dem klassischen Semmelstoppelpilz von "dem" rötlichen (der mehrere Arten enthält), sondern um das Feinaufdröseln "des" rötlichen. ;)


    Deswegen meinte ich ja, dass der Zusatz s.l. hinter Hydnum rufescens alles löst. Die Unterscheidung zwischen Hydnum repandum und Hydnum rfuescens s.l. ist genau so, wie du es beschreibst und kennst. Nur innerhalb von Hydnum rufescens s.l. geht es ohne Mikroskop nicht mehr weiter.


    LG
    Christoph