Servus beinand,
heute kann ich leider nicht, aber vielleicht schaue ich nächste Woche mal vorbei. Ist eine gute Idee, finde ich ^^.
Liebe Grüße und viel Spaß euch beim gemütlichen Ratschen,
Christoph
Servus beinand,
heute kann ich leider nicht, aber vielleicht schaue ich nächste Woche mal vorbei. Ist eine gute Idee, finde ich ^^.
Liebe Grüße und viel Spaß euch beim gemütlichen Ratschen,
Christoph
Servus Claudia, servus Copt is,
hm, ich bin bei Schwarzsporern oft unschlüssig... ich würde vermuten, dass unter dem Laub vielleicht Dung lag und würde auf Panaeolus papilionaceus tippen. Bei dem kann die Huthaut zumindest so aufreißen - meine ich jedenfalls. Ich habe auf die Schnelle nur ein Vergleichsfoto gefunden: Panaeolus papilionaceus DSCN3047 | der Pilz wuchs im Gras au… | Flickr
Ist aber schwer zu sagen bei so einem alten Fruchtkörper. Der Stiel scheint oben längsrillig zu sein, was passen würde, was aber auch auf einige Psathyrellen passt.
Liebe Grüße,
Christoph
Oh Nachtigall, oh Nachtigall, ick hör dir trappsen... oder täusche ich mich? Sehr frei nach dem Bierschüttler
Liebe Grüße,
Christoph
Servus Jürgen,
gerne - eine Fundstelle ist im Kapuzinerhölzl (München), die andere bei Schongau am Ufer des Lechstausees. Ich kann Bescheid geben, wenn er wieder da ist. Nach Corona...
Liebe Grüße,
Christoph
Servus Felli,
wow, cool, tolle Gegenüberstellung!
Was ich (um die Uhrzeit) schnell aus dem Bauch heraus makroskopisch sagen würde:
Nr. 1. ist für mich typisch Macrolepiota mastoidea. Spannend ist, dass die Kollektion auf dem Hutbuckel ein häutiges Velum universale zeigt. Das kann bei verschiedenen Arten vorkommen. Den Ring müsste man mal im Querschnitt sehen...
Nr. 2 ist für mich auch typisch für Macrolepiota mastoides - hier sieht man den Ring gut (einschichtig, das Velum universale ist da unauffällig). Bei Nr. 1 müsste man den Ring mal im Querschnitt sehen. Wenn aber sas Velum universale so stark überausgeprägt ist, dass es häutige Reste auf dem Hut ergibt, dann wäre es interessant, am Ring genau hinzusehen, wie es da aussieht.
Nr. 3 sieht sehr nach M. konradii aus.
Nr. 4 sieht nach M. rhodosperma aus. Der Ring ist mal wieder nicht ganz ideal ausgeprägt, aber die Makroskopie, das deutlich rosa Sporenpulver, passt gut.
M. mastoidea s.l. hat so deutlich cremefarbiges Sporenpulver, aber eben nicht so schweinchenrosa wie M. rhodosperma.
Spannend finde ich, dass Nr. 1 dieses schmutzige olivliche im Sporenpulver hat und eben den untypischen Ring und das starke Velum universale auf dem Hut... Daher wäre das für mich ganz klar Macrolepiota spec. und ein Kandidat für ein DNA-Sequenzierung. Die anderen passen gut, denke ich. Macrolepiota affinis sehe ich nicht unter den abgebildeten, aber der ließe sich ja auch anatomisch prüfen (Pigmentierung des HDS im Mikroskop).
Liebe Grüße,
Christoph
Servus Andreas,
ich kenne Xerocomellus redeuilhii nur mit blutrot duirchgefärbtem Fleisch in der Stielbasis. Hier sehe ich in der Stielbasis gelbes Fleisch, weshalb ich die Art ausgeschlossen habe. Ich sehe auch deutliches Risa in den Rissen (Detailfoto vom Hut). Zudem kenne ich X. redeulhii nur dunkler, richtig schön blutrot am Hut, aber vielleicht habe ich da für die Variationsbreite zu wenige gesehen. Ich kenne ihn nur aus Oberbayern (2 Fundstellen, da aber völlig typisch).
Liebe Grüße,
Christoph
Servus Christian,
ich bin aber alles andere als ein Experte bei Tintlingen. Ich kann hier auch komplett daneben ligen ;-).
Liebe Grüße,
Christoph
Servus Kadir,
bei deinem Samtfuprübling sehe ich eher einen Rauchblättrigen Schwefelkopf. Ein Foto von der Seite und eines des Hutes wären hilfreich ;-).
Liebe Grüße,
Christoph
Servus Christian,
ganz spontan würde ich hier an Coprinopsis strossmayeri denken.
Liebe Grüße,
Christoph
Servus beli,
die Nr. 5 dürften recht alte Lactarius mairei sein.
Nr. 7 sieht schon sehr nach Lepista glaucocana aus.
Nr. 6 sieht sehr nach Lepista irina aus, aber mit bitterem Geschmack? Sehr schräg.
Und bei 8. wäre ich auch bei Xerocomellus cisalpinus.
Liebe Grüße,
Christoph
Servus beli,
sehr schöne Fotos von Leccinellum tlemcenense - sind die Bilder aus Kroatien? Auf saurem Boden?
Und klar, A. moravicus sieht völlig anders aus.
Liebe Grüße,
Christoph
Servus Jürgen,
das Verfärben kann beim Steineichenraufuß etwas dauern, aber verfärben muss er, klar. Ich meine auch zu erahnen, dass in der Stielmitte schon ein kleines Bisserl Rosa kommt... Die oberflächliche Steinpilzähnlichkeit und das Sporenpulver passen sehr gut.
Aureobletus moravicus kann es nicht sein, auch klar - da passen weder das Sporenpulver, noch die Stieloberfläche, noch die Stielform (basal abgerundet statt spindelig), noch der so deutlich schmierige Hut. Ich würde wetten, dass das Fleisch erst rot und später dunkel wurde.
Liebe Grüße,
Christoph
Servus Sebastian,
das Bestimmungsergebnis als Agaricus subperonatus ist ja relativ sicher, aber eben nicht zu 100%. Wenn du aber ganz sicher gehen willst, dann lass den Fund sequenzieren. Das kostet ca. 20 Euro und du hast dein Ergebnis. Sollte es dann wirklich Agaricus subperonatus sein, was makroskopisch ja passt (bis auf die sehr starke Rötung des Fleischs), dann wäre das auch wertvoll, denn dann wüsste man, dass die Sporen auch mal einen größeren Quotienten haben können bzw. auch mal die fast runden wegfallen können (normalerweise fängt Q bei 1,1 an...). Würde sich lohnen.
Daher: immer einen Beleg machen, denn im Nachhinein beißt man sich in den Hintern, wenn es was besonderes war. Oder eben für's nächste Jahr auf die to-do-Liste setzen ;-).
Liebe Grüße,
Christoph
P.S.: zum Gröger - doch, man kommt da hin, Gröger schreibt ja mehrmals: Ring aufsteigend oder unterhalb des Rings mit kräftigen Velumbändern. Und bei Agaricus subperonatus schreibt er auch, dass der Ring hängt. Er definiert die Bivelares schon richtig und macht es auch bei Agaricus subperonatus richtig ( Climbingfreak - schau nochmal rein in den Gröger, das Wort "oder" in einem Schlüssel sollte eigentlich immer in Fettdruck stehen und unterstrichen und rot eingefärbt...)
Servus Dieter,
den ersten würde ich auch als Imleria badia ansprechen. Der zweite sieht interessant aus. Das sieht sehr nach Leccinellum tlemcenense aus (= Leccinellum lepidum, der unaussprechliche name ist aber der ältere und hat Priorität). Das Fleisch müsste eigentlich erst langsam gerötet haben, um schließlich bis hin zu grauschwärzlich zu verfärben. Leccinellum tlemcenense sieht von oben gerne aus wie ein Steinpilz und hat gerne diese schmierige Huthaut, hat erst weißes Fleisch (bevor es rötet), die gelblichen Poren passen auch, der flockige Stiel, das braune Sporenpulver passt auch und die Art kommt in Portugal recht häufig vor. Ein bisserl genauer als "bei Eichen" wäre gut. Korkeiche oder Steineiche wäre der Mykorrhizapartner der Wahl.
Liebe Grüße,
Christoph
Servus Andreas,
es gibt doch schon einige coprophile Pilze, die recht wählerisch sind, was das Substrat angeht - Protostropharia alcis nimmt nur Elch- oder Hirschkot. Protostropharia dorsipora nimmt wohl (fast) nur Pferdedung. Es gibt unter den vielen Ascomyzeten doch auch Spezialisten für Kaninchendung als ein Beispiel?! Ich bin da nicht so firm, aber ich meine schon, dass es da auch Substratspezialisten gibt.
Was die Wirtsspezifität angeht, ist das beispielsweise durch die Sporenpassage durch den Verdauungstrakt zu erklären. Die Sporen einiger Coprophiler keimen ja erst, wenn sie eine gewisse Zeit bei einer konstanten Temperatur bebrütet wurden (Köropertemperatur bei der Darmpassage und die variiert auch von Art zu Art). Und Wiederkäuer haben sicher einige andere Hürden für die Copros als Nichtwiederkäuer, die dafür einen großen Blinddarm haben.
Das Futter sollte auch eine Rolle spielen. Warum findet man Protostropharia semiglobata so häufig auf dem Rinderdung naturnaher Weiden, aber nicht, wenn die Tiere im Stall Kraftfutter tanken? Es wäre sicher interessant, auch mal Wiedetiere auf Fettwiesen mit denen auf Magerrasen zu vergleichen. Auf Magerrasen würde ich auch mehr Corpros auf dem Dung erwarten (ich meine mich zu erinnern, dass auf der Goasslweide sowas rauskam). Es potenziert sich ja - wenn eine hohe Artenvielfalt in der Umgebung ist, werden Sporen von mehr Arten gefressen...
Man weiß aber noch viel zu wenig über Zusammenhänge, denke ich. Jedenfalls finde ich - vielleicht ist es auch Zufall - Protostropharia dorsipora eher dort, wo Pferde lange auf der Weide sind und das dortige Gras fressen, als wenn sie im Stall gefüttert werden und ab und zu mal ausgeritten werden und dann etwas hinterlassen. Ist ja auch klar, da sie ja die Sporen fressen müssen, damit der Pilz auf dem Dung keimt und das passiert eher auf der Koppel als im Stall...
Liebe Grüße,
Christoph
Servus beinand,
ein Egerling - sehr spannend :-). Ich mag ja Egerlinge sehr gerne... Daher noch kurz mein Senf dazu:
Agaricus subperonatus hat einen hängenden bis intermediär angewachsenen Ring, d.h. er ist nach oben abziehbar oder gar nicht abziehbar, weil er gleich abreißt. Agaricus subfloccosus wiederum hat einen Ring, der nach unten abziehbar ist. Das sieht rein optisch aus, als wäre er hängend, aber er hat am Stiel nur eine nach oben gehenden Verdickung, ist da aber nicht am Stiel angewachsen, sondern über das Velum universale ist er mit dem Stiel verbappt - also nach unten abziehbar. Der Ring von Agaricus subfloccosus sieht genauso aus wie der von Agaricus bisporus.
Ludwig als Referenz geht bei Egerlingen nur zum Teilkt (wie schon geschrieben wurde), weil Ludwig die genauen Velumverhältnisse nicht kannte bzw. nicht genau angesehen hat. So malt er beim Zuchtegerling den Ring eindeutig als hängend, dabei ist er aufsteigend (und täuscht nur hängend vor). Dass er es bei Agaricus subfloccosus/A. subperonatus richtig beschreibt, ist natürlich gut. Aber bei Agaricus bisporus hat er es falsch im Buch. Und dann kommt man schnell auf's Glatteis. So ist Agaricus subfloccosus kaum von Agaricus bisporus var. eurotetrasporus unterscheidbar (es geht ein bisserl was makroskopisch, aber man braucht die DNA, um ganz sicher zu sein). Bestimmt man mit Ludwig, dann würde man letzteres nie erkennen, sondern der immer als A. subfloccosus bestimmt werden. Aber zurück zu A. subperonatus...
Agaricus subperonatus gehört zur Sektion Bivelares, also zusammen mit dem Zuchtegerling., Stadteherling und eben A. subfloccosus. Da haben die meisten den nach unten abziehbaren Ring (weshalb Stefan das auch die ganze Sektion bezieht), aber eben mit der Ausnahme von A. subperonatus. Da der Ring aus Teil- und Gesamthülle gemeinsam aufgebaut ist, ist es kein so großer Schritt von aufsteigend zu hängend - es geht nur darum, welches Velum stärker die Konsistenz des Rings bestimmt.
Die Fotos hier passen sehr gut zu Agaricus subperonatus - aber eben wie so oft mit ein paar Abers. Die Fleischverfärbung würde perfekt zu Agaricus subfloccosus passen, der es aber nicht sien kann, weil der Ring da gar nicht passt. Ich habe Agaricus subperonatus noch nicht so stark verfärben gesehen. Allerdings verfärbt Agaricus subperonatus schon auch rötlich im Fleisch, nur nicht so intensiv. Insofern kann das ein Ausreißer sein, der abnormal stark verfärbt. Insofern würde mich das nicht allzusehr stören.
Was mir aber auch nicht so ganz passt ist die Sporenform. Die sollten vom Gefühl her einen kleineren Quotienten haben, also breiter ellipsoid sein. Da würde ich empfehlen, einfach mal 40 Sporen zu messen und die Quotienten zu bilden.
Pleurocystiden können, müssen aber nicht bei Agaricus subfloccosus auftreten. In der Sektion Bivelares sind eh sehr gerne dickwandige Sklerobasidien vorhanden - es wird diskutiert, dass diese "Pleurocystiden" nur besonders auffälliger Sklerobasidiolen sind. Also Sklerobasidien, die noch keine Sterigma gebildet haben.
Die Makroskopie, der oben geriefte Ring, der auch oben abgerissen ist (Abrisskant gut zu sehen), die deutlichen, aufsteigenden Bänder des Velum universale am Stiel (die die ganze Sektion der Waldegerlinge ausschließen - es kann keine Art rund um Agaricus sylvaticus sein), auch die Hutoberseite (die Hutschuppen müssen nicht so kontrastreich abgesetzt sein) - alles passt auf Agaricus subperonatus.
Da das Fleisch aber so stark verfärbt und die Sporen nicht genau passen, würde ich dennoch beim cf. bleiben (wenn die Sporen doch die passenden Maße ergeben, nehme ich das zurück, die Fleischverfärbung allein macht mir kein Kopfzerbrechen).
Liebe Grüße,
Christoph
Servus Rudi,
dann bekommst du es auch nochmal vom Verlag - zum Behalten oder Weiterverschenken
Liebe Grüße,
Christoph
Servus beinand,
ich habe beim Verlag nachgefragt. Ich kenne mich in der Juristerei rund um Werbung nicht aus, aber mir wurde erklärt, dass es völlig legal und auch legitim ist, per Post Werbung in Form von beispielsweise eines Infoflyers zu verschicken. Wenn Adressen - insbesondere kontextbezogen - frei veröffentlicht sind, dann darf ein Verlag auch die entsprechenden Personen informieren. Wenn also ein Verlag einem Pilzsachverständigen, dessen Adresse öffentlich gelistet ist, Infos schickt, ist das völlig o.k. und auch normal.
Mir selber wurde beispielsweise eine Ausgabe des Boletus zugeschickt - zusammen mit einem Brief, in dem es darum geht, dass ich ja pilzkundlich aktiv bin, publiziere etc. - und ich deshalb ja interesse an einem Abo des Boletus haben könnte. Zusammen mit Bestelladresse, Abovordruck (= Mitgliedsantrag). Das ist natürlich mehr als eine reine Info, weil mir zudem ein Heft auf diese Weise geschenkt wurde. Ich fand die Information nett und war positiv überrascht, das Heft bekommen zu haben. Und das Resultat: ich werde dem Verein beitreten (kam nur noch nicht dazu, den Antrag wegzuschicken). Werbung hat funktioniert.
Ich habe heute per Post die Infoflyer zum Pilzbuch bekommen (mit dem Lesebeispiel Riesenbovist). Ich empfinde den nicht als Zumutung oder unangemessen. Natürlich steht es jedem frei, sich zu ärgern, sowas per Post zu bekommen. Und wie gesagt, ich war nicht involviert und wusste nichts davon. Ich bin aber sehr beruhigt, dass das Versenden von Werbung in dieser Form erlaubte Werbung ist.
Anders wäre es, wenn Werbung per Mail käme - das ist streng verboten (passiert dennoch laufend, aber Spamwerbung aus dem Ausland...).
So hoffe ich, dass sich niemand ärgert. Ich freue mich, wenn den Käufern das Buch gefällt, ich freue mich auch über Kritik, damit ich - falls es eine dritte Auflage geben sollte - diese da beherzigen kann und Fehler ausbessere. Ich hoffe vor allem, dass der Schlüssel halbwegs funktioniert. An dem saß ich lange dran, denn ohne Mikromerkmale ist es gar nicht so einfach. ich wollte aber tiefer und sicherer schlüsseln, als es die ganz groben Schlüssel - wie z. B. im Parey - machen (ich liebe meinen Parey, nebenbei bemerkt). Das Kapitel über Bestimmungsmerkmale - hier z. B. mit Details zu Velumstrukturen - ist auch neu. Kurz gesagt: viel Arbeit, viel Mühe (und wenn man die Arbeitszeit zusammenzählt, bleibt als Stundenlohn wenig übrig), aber alles in bester Hoffnung, dass die Arbeit auch etwas bringt. Von Jürgen stammen sehr viele bis fast alle Hintergrundinfos zu den Arten (Inhaltsstoffe, Wirkungen schädlicher und heilender Art usw.). Von mir die Gattungsmerkmale und die ganze Einführung. Die Artportraits stammen aus der Feder von Rainer Reichel (Drittautor der ersten Auflage, damals als Taschenlexikon der Pilze) und ich hatte die gegengelesen und ergänzt. Da hat sich nicht so viel bei der Neuauflage getan, da die Artenzahl nicht erweitert wurde.
Rudi hat Bilder beigesteuert, deshalb hat der Verlag das Buch direkt an ihn geschickt. Unser Habicht-Peter ist kein PSV hierzulande, deshalb wurde er nicht mit Werbung "beglückt".
So, jetzt hoffe ich, dass niemand, der das Buch kauft, den Kauf bereut. Und wer es nicht kauft, kann natürlich trotzdem Pilze bestimmen. Es werden so viele Bücher veröffentlicht. Kauft man die alle, wird man arm und hat daheim keinen Platz mehr ^^. Das Problem kenne ich.
Liebe Grüße,
Christoph
Servus beinand,
ersmal an den Habicht-Peter vielen Dank für das Vorstellen des Buchs. Es steckt (wie bei allen Büchern, die geschrieben werden) viel Arbeit drin - ich hoffe natürlich, dass sich das gelohnt hat.
Steigerwaldpilzchen - ich habe Infundibulicybe getrennt geschlüsselt, aber ich schaffe es nicht, die ganzen neuen Trichterlingsgattungen makroskopisch aufzudröseln. Es ist daher ein Kompromiss... Ich hoffe, dass der Schlüssel gut genug greift, denn rein makroskopisch ist es nicht so einfach, als wenn man Mikromerkmale mit dazu nehmen könnte. Es ist die Version "1.0" sozusagen.
@alle: ich weiß nicht und habe auch keinen Einfluss, an wen Verlage Werbebroschüren verschicken. Ich kenne mich in der Rechtslage auch nicht aus. Jedenfalls bekomme ich auch immer wieder von diversen Seiten Werbeinhalte geschickt (nervig sind da vor allem Gewinnmitteilungen von dubiosen Abzockern). Woher der Verlag die Adressen hat, weiß ich nicht. Mich freut natürlich, wenn Werbung gemacht wird, mich freut aber weniger, wenn diese zu aufdringlich ist. Insofern hoffe ich, dass sich niemand von sowas belästigt fühlt. Wie gesagt, ich habe keine Ahnung davon.
Liebe Grüße,
Christoph
Servus Bernd,
bei den uralten Bäumen wie Old Tjikko wurde mittels der C14-Methode (Radio-Karbon-Methode) das Alter bestimmt und nicht über die Größe und den Zuwachs. Bei Pando (eine ca. 80.000 Jahre alte Pappel, die mittlerweile ein im Wurzelbereich zusammenhängender Wald ist), kann sein, dass es über Masse und Zuwachs geschätzt wurde, aber ich hatte auch da im Hinterkopf, dass Holzproben des Wurzelbereichs untersucht wurden.
Pilze bilden aber eben keine (tote) Holzmasse, anhand derer man die C14-Methode anwenden könnte. Pilze sind als Myzel potentiell unsterblich. Betonung auf potentiell. Man geht davon aus, dass Mykorrhizapilze ein bis zwei Jahre ohne Wirt überleben und dann absterben. Wie auch erwähnt wurde, heißt das auch nicht, dass Myzelien durch Veränderung der Umweltbedingungen wie Bodenfeuchte, pH-Wert, Nitratkonzentration usw. nicht sterben können.
Wir verändern die Umwelt rasant -vorher, davon gehe ich aus, wurden Myzelien leicht mehrere Tausend Jahre alt, wenn sie die Konkurrenz zu anderen überleben. Konkurrenzschwächere Pilze werden wohl eher verdrängt. Kurz gesagt: man kann bis auf Ausnahmen wie bei Hexenringen kein Myzelalter angeben.
Wenn Pilze so alt werden, dann könnte man ja davon ausgehen, dass es nicht schlimm ist, wenn mal mehrere Jahre nichts zum Aussporen stehen bleibt, falls mal sehr eifrige Sammler unterwegs sind.
Servus jos,
im Prinzip ja - wenn nicht folgende Punkte dagegen sprechen:
1.) Potentiell unsterblich heißt nicht, dass Konkurrenz oder Änderungen im Boden zu dynamisch ablaufen, um wirklich alte Myzelien zu erhalten. Die Wahrscheinlichkeit, aus den Sporen heraus neue myzelien zu bilden, dürfte sehr gering sein, denn die meisten "Plätzchen" sind schon besetzt. Behindert man mittelfristig die Sporenverbreitung stark, geht die Wahrscheinlichkeit des sich Vermehrens vielleicht auch gegen Null. Stirbt in dem Zeitraum das Myzel, hat der Pilz Pech gehabt.
Deshalb sollte man ja sehr seltene Pilze nicht sammeln, da dann der Sammeldruck sich schon bemerkbar machen könnte.
Häufige Arten wie den Steinpilz wird man durch kurfristiges Übersammeln wohl nicht sehr groß schädigen. Aber auch hier - bei dynamischen Waldverhältnissen (Rodung, Neuanpflanzung), muss sich auch der Steinpilz immer wieder neu ansiedeln und wird absterben.
Die berühmten Studien aus der Schweiz hinsichtlich des Absammelns von Fruchtkörpern beziehen sich immer auf die abgesammelten Myzelien, nicht aber auf den Fortpflanzungserfolg. Und da greift man beim Sammeln der Fruchtkörper logischerweise ein, da man ja die Sporenausbreitung verringert.
Liebe Grüße,
Christoph
Servus Karl,
da würde ich makroskopisch Macrolepiota olivascens nicht erkennen. Die Oberhaut des Hutes kenne ich da nur kräftig und dunkel rotbraun. Ich zeige mal Fotos aus den Alpen (Österreich und Bayern):
Der hier ist aus Kärnten (bei Knappenberg) - auf 1700 Meter Höhe. Leider hat der Fruchtlörper, den ich stehen ließ, das Erwachsenenalter nicht erreicht - er wurde abgerupft und gegessen... Man sieht schön das dunkle Rotbraun der Hutoberhaut.
Nicht so hoch, aber auch über 1000 m - aus der Steiermark bei Semriach, Fichtenforst...
Hier als Detailfoto mit Blick auf den Hut. Wieder diese rypische rotbraune Farbton.
Hier ist der Hut schon angetrocknet - man kann das graugrüne aber gut erkennen (ich zeige gleich noch Details) - das Foto ist aus Oberbayern, von einer AMIS-Exkursion auf die Hochplatten (Chiemgauer Alpen).
Diese dunkle Braunton und das sehr feinschuppige Aufreißen sind für mich typische Merkmale.
Vielleicht gibt es ja auch alle Übergänge bis hin zu so blassen Exemplaren wie den deinen.
Hier noch der Link zu einem Fund aus der Schweiz, bei dem man das Sporenpulver gut sieht - und das im Alter bisweilen blaugrün anlaufende Stielfleisch (der Hut ist zu kurz belichtet und sumpft ab...): index.php?action=dlattach;topic=794.0;attach=11401
Ich würde daher annehmen, dass Macrolepiota (olivascens fm.) pseudoolivascens ein blasseres, rosa Sporenpulver aufweist und nicht so stark im Fleisch verfärbt - also im Sinne Pidlich-Aigners. Vielleicht liegt das alles im Variationsbereich von M. olivascens, den Moser aus Tirol (wenn ich mich recht erinnere) beschrieben hat. Oder auch nicht. Den Verbreitungslarten traue ich daher nicht, weil da nie klar ist, ob im engen Sinn oder im weiteren Sinn (also inkl. M. pseudoolivascens) kartiert wurde bzw. gar nicht versucht wurde zu trennen, da die beiden ja oft synonymisiert werden.
Liebe Grüße und danke für's Vorzeigen deiner Kollektion,
Christoph
P.S.: nochmal zu Verbreitungskarten - ich habe eben auf Pilze-Deutschland nachgesehen... Macrolepiota (procera fm.) fuliginosa hat da plötzlich nur zwei Punkte, dabei ist diese Form/Varietät/Art z. B. in Oberbayern häufig und wurde auch kartiert (auch von mir, früher...).Möglicherweise wurden die Meldungen dann bei Macrolepiota rhodosperma untergebracht, dabei ist Macrolepiota rhodosperma ja nur Macrolepiota fuliginosa ss. Vellinga (Funga Agaricina Neerlandica). Wir haben hier im Großraum München aber immer Macrolepiota fuliginosa ss. Bon kartiert, was sehr gut auf die Originalbeschreibung von Barla passt.
Wieso Vizzini bei der Neotypisierung von Lepiota fuliginosa schreibt "We regard Lepiota procera var. fuliginosa as a predominantly Mediterranean, xerophilous taxon that is correctly delimited only when based upon Mediterranean records", verstehe ich nicht. Er sagt ja nur, dass M. fuliginosa in Italien vorkommt - dass sie nur in Italien vorkommt bzw. nur mediterran, das zeigt er nicht (er müsste dafür ja andere Fundmeldungen revidieren). Offenbar ging Vizzini schon davon aus, dass alle anderen im Sinne Vellingas bestimmt worden wären, was aber nicht per se der Fall ist. Ich denke, da hat - wie so oft - Marcel Bon den richtigen Riecher gehabt, als er die Riesenschirmlinge analysiert hat.
Vielmehr hatte ich immer den Eindruck, dass M. fuliginosa anderswo gerne als M. permixta fehlinterpretiert wurde (denn das Röten in der Stielrinde, das nicht dem starken Röten von M. permixta entspricht, wurde überbewertet, wie ich finde). M. permixta habe ich in Oberbayern noch nie gesehen. Das ist für mich eher was wirklich wärmeliebendes, mediterranes, während M. fuliginosa auch hier bei uns weit verbreitet ist.
So viel zum Chaos und den Verbreitungskarten... Daher glaube ich der Verbreitungskarte von M. olivascens auch nur sehr bedingt. Kartierung von Riesenschirmlingen ist heikel...
Servus Emil,
ich habe die wärmeliebende, xerophile M. pseudoolivascens erst einmal gesehen, nur damals war ich noch nicht so an der Gattung interessiert und habe sie angesehen, aber nicht weiter untersucht, also weder Beleg noch Foto... geschweige denn Sporenabwurf, was mich im Nachhinein sehr ärgert.
Macrolepiota olivascens hat ein recht kräftiges Sporenpulver, so in Richtung Cognac mit Rosatouch. Hier rötet das Fleisch im Alter und das Stielfleisch kann auch türkis werden, der Hut ist jung schön rotbraun, die Lamellen können kräftig rot werden, wenn sie eintrocknen. Vorkommen:hochmontan, gerne auf Almwiesen oder in lichten grasreichen Bergwäldern. Ich kenne M. olivascens zwischen 1200 und 1700 Meter Höhe aus den Alpen.
Macrolepiota pseudoolivascens ist das Pendant aus xerothermen Eichenwäldern und offenen, trockenen Steppenlandschaften. Vielleicht ist es auch wirklich mit M. olivascens gleichzusetzen. Nur werden kaum Funde erkannt, da vorher gesammelt und gegessen wird (Offenlandparasole sind auffällig und Speisepilzsammler ist es egal, ob ein seltener oder häufiger "Parasol" in der Pfanne landet). Daher interessiert mich sehr, wie die Sporenpulverfarbe von M. pseudoolivascens aussieht. Sie sollte roda sein, ähnlich wie bei M. rhodosperma.
Es werden halt kaum Abwürfe gemacht. Ich habe einen Parasol (Alpen, Österreich) aussporen lassen, den ich makroskopisch nicht als M. olivascens, sondern als normalen Parasol angesprochen hatte. Das Sporenpulver war klar rosa. Leider war es ein Einzelfruchtkörper und der Hut war durch das Aussporen lassen danach ziemlich hinüber (Sequenzierung kann man dann vergessen). Ich habe daher in Gedanken notiert, dass ich mehr Parasole aussporen lassen muss. Normalerweise ist es ein sehr helles creme ohne Rosa. Trotz hochkarätiger Mykologenrunde (Tagung in Österreich) war der Parasol nicht bestimmbar. Es muss ausgelotet werden, wie variabel die Sporenpulverfarbe bei Parasolen ist. Aber mach das mal, wenn du selten fertile Fruchtkörper hast, weil die immer gerupft werden (und sonst kaum jemand überhaupt Lust hat, mal einen Sporenabwurf zu machen...).
Jedenfalls geht es drum, ob die im Alter oliv verfärbenden Übergänge von rosa zu Cognacfarben (honigfarben, bisserl braun mit drin, aber auch mit Rottönen, schwer zu umschreiben) variieren oder ob sie nur entweder oder sind (in letzterem Fall wären es zwei Arten - was das disjunkte Habitat erklärt).
Ich neige ja dazu zu spalten - aber ich bin mir recht sicher, dass ich junge M. olivascens bereits an der Farbe erkennen kann. Es gibt da auch einen schönen Artikel aus Spanien, der das ebenso umschreibt und die Farbgebung aufzeigt. Ist ein anderer Farbton als bei den hier bei mir häufigen M. (procera fm.) fuliginosa (da wird manchmal behauptet, das sei was mediterranes, was m.E. nicht stimmt - M. (procera fm.) permixta ist mediterran verbreitet).
Kurz gesagt: es ist noch viel zu untersuchen in der Gattung Macrolepiota. Leider meinen viele, die "Arten kennen zu müssen", da es ja eine "Anfängergattung" für Speisepilzsammler ist, weshalb viele verschiedene Interpretationen herumgeistern. Und es wird gerne alles zusammengeworfen. War bei uns ja "Tradition".
Liebe Grüße,
Christoph
Servus Emil,
eine kleine Anekdote dazu. G.J. Krieglsteiner (der gerne "alles" zusammengeschmissen hat), hatte einen Saftlingsspezialisten gefragt, was er davon halte, die beiden zusammenzulegen. Der antwortete, dass man dann auch gleich noch Hygrocybe coccinea mit synonymisieren kann (das war als Witz gedacht, da die Arten wirklich sowas von unterschiedlich sind). Krieglsteiner hat den Witz nicht verstanden und den Spezialisten dann sogar zitiert, dass man überlegen könne, auch H. coccinea zu synonymisieren.
Nein, es gibt so viele Merkmale (Färbung der Oberfläche, Fleischfarbe, Geruch usw.), dass die Synonymie nirgends übernommen wurde - außer bei uns in Deutschland, weil Krioeglsteiner damals viel Einfluss in der Amateurmykologie hatte.
Insofern: vergiss hier Pilze Baden-Württembergs und geh nach den Monografien - da gab es diese schrähe Synonymie nie.
Liebe Grüße,
Christoph
Servus Emil,
die meisten Röhrlinge haben ein Caulohymenium. Ausnahmen sind z. B. Pseudoboletus und Tapinella - Paxillus s. str. hat wiederum ein Caulohymenium, wie auch Boletus, Caloboletus, Rubroboletus, Butyriboletus, Imperator, Neoboletus, Xerocomus, Xeroxomellus, Hortiboletus, Imleria, Suillus (oberhalb des Velum universale), Hemileccinum, Leccinum, Leccinellum usw.
Sutara hat eigens einen Leccinum-Typ hinsichtlich des Subhymeniums und der tieferen bereiche definiert, die bei Hemileccinum konvergent entstanden sind (Leccinum, Leccinellum und Hemileccinum haben den "Leccinum-Typ").
Das Caulohymenium hat teils eigene Cystiden - bei Steinpilzen sind die Cystiden auf den Netzmaschen beispielsweise anders als auf den Seiten der Netzmaschen ausgebildet (Caulocheilocystiden vs. Caulopleurocystiden).
Liebe Grüße,
Christoph
G. Kibby hat übrigens mal sehr treffend beschrieben, dass die Hutoberfläche bei cyaneobasileucum oft so schimmert wie die eingetrocknete Schleimspur einer Schnecke. Das sieht man auf Bild 3 und Bild 6 ganz schön.
Servus Jürgen,
das hat Kibby von Lannoy & Estadès - die verwenden das sogar im Schlüssel als Merkmal.
Liebe Grüße,
Christoph