Servus Emil,
schau dir das viertoberste Bild im Original in maximaler Vergrößerung an - dann siehst du die Netzmaschen, die aber dezent gezogen sind, aber eben vorhanden. Und zwar sehr langgezogen.
Liebe Grüße,
Christoph
Servus Emil,
schau dir das viertoberste Bild im Original in maximaler Vergrößerung an - dann siehst du die Netzmaschen, die aber dezent gezogen sind, aber eben vorhanden. Und zwar sehr langgezogen.
Liebe Grüße,
Christoph
Servus lubeca,
nur als Zusatzinfo: Schwefelköpfe haben (wie alle Strophariaceae) sowohl Teil- als auch Gesamthülle. Die Gesamthülle macht die Zebrierung am Stiel und Fasern auf dem Hut, die Teilhülle ein dünne Cortina, auf der unterseits gerne die Gesamthülle rudimentär mit dran bappt. Das Ganze ist aber recht vergänglich - am Hutrand sieht man die Velumspuren aber lange sehr deutlich und natürlich auch die Bänder am Stiel.
Wie kommst du drauf, dass der Grünblättrige Schwefelkopf kein Telvelum hat? Die Cortina oben am Stiel ist doch deutlich... Ich zeige mal einen jungen Fruchtkörper:
Die Cortina oben ist teils fast schwarz durch das Sporenpulver - die rotbraunen Fasern am Stiel und auf dem Hut (sieht man ganz gut am oberen Hutrand) sind Gesamthülle.
Liebe Grüße,
Christoph
Servus beinand,
der Ring ist einfach - man sieht die Abrisskante des Velum universale gut, die reicht nicht bis zum Ringrand - damit sind wir hier klar im Macrolepiota mastoides-Formenkreis. Und dort landet man durch die sternartig aufreißende Oberhaut bei Macrolepiota konradii s.str. (non ss. Großpilze B-W). Der deutsche Name ist nicht ganz eindeutig, da damit auch Macrolepiota rhodosperma gemeint sein kann - das ist Macrolepiota konradii im Sinne von Gminder in GPBW. Die Art hat aber keine so brustwarzenartige Zitze, hätte einen deutlicher genatterten Stiel und rosa Sporenpulver.
Liebe Grüße,
Christoph
Servus beli,
das Stielnetz besteht aus auffallend langgezogenen Maschen - Suillellus luridus! Du hast hier eine gelbe Form gefunden, Suillellus luridus fm. primulicolor.
Liebe Grüße,
Christoph
Servus Jezicek,
oh, dann würde ich dem PSV aber Rückmeldung geben. Schlechtes Umgebungslicht am Abend ist sicher der Grund, aber dann sollte man den Pilz lieber nicht freigeben. Du kannst es dem PSV ja ohne Vorwurf mitteilen, dass sich der von ihm als essbar eingestufte Pilz als Seifenritterling herausgestellt hat. Das Foto ist so typisch, dass ich keine andere Möglichkeit sehe, jedenfalls keinesfalls einen Rasling. Der Geruch entwickelt sich manchmal erst spät.
Jedenfalls wäre m.E. die Rückmeldung an den PSV wichtig - jeder macht Fehler und kann lernen. Hier, dass man bei schlechtem Licht keine Pilzberatung macht bzw. dann nur auch ohne gute Beleuchtung Hundertprozentige Pilze freigibt. Bei schlechtem Licht geht auch Entoloma lividoalbum als Rasling durch (da weiß ich nicht im Kopf, ob der giftig ist). Ich denke, dass dem PSV sowas nicht nochmal passiert - wenn du ihm Bescheid gibst.
Liebe Grüße,
Christoph
Also doch kein dunkelbraunes Spp. Mallocybe gehörte ja zu den Risspilzen - hätte ich da nicht im Lamellen-Quetschpräparat Zystiden mit Kristallschöpfen finden müssen?!
Servus Thomas,
in der Gattung Mallocybe kommen keine Kristallschopfzystiden vor - ebenfalls nicht in den Gattungen Pseudosperma und Inosperma. Die findest du nur bei Inocybe s. str. Die Cheilocystiden sind meist katenat und können sehr blasig sein. Zudem kommt ein Nekropigment in den Basidien vor. Diese Merkmale findet man aber auch z. B. bei Inosperma, weshalb die Gattungdefinition nicht ganz klassisch machbar ist, wohl aber genetisch.
Liebe Grüße,
Christoph
Servus André,
Nr. 3 ist ein toller Fund: Mycena belliarum (früher Mycena belliae - da wurde aus grammatikalischen Gründen der Plural genommen, da der Pilz zu ehren mehrere Damen und nicht einer benannt wurde), zu deutsch Schilfhelmling.
Deiner sieht nur ausgetrocknet aus - wenn der Pilz feucht ist sollte er einen blass bräunlichen Hut haben. Die Stielfarbe (nach unten hin dunkler werdend) passt, die herablaufenden Lamellen, das Substrat und die Jahreszeit.
Anbei Vergleichsfotos vom Ammersee aus dem Wasserschilf (nur für's Foto an Lanf gebracht...). Sammelgenehmigung lag vor (Naturwaldreservat).
Liebe Grüße,
Christoph
Servus Craterelle,
alles Gute zu deinem Ehrentag - ich hoffe, du kannst heute ein bisserl ausspannen und deinen Burtseltag genießen.
Liebe Grüße,
Christoph
Servus Hans,
auch von mir nachträglich alles Gute zu deinem Burtseltag.
Liebe Grüße vom Ammersee,
Christoph
Servus Thomas,
deine "Pholiota" ist m.M.n. eine Mallocybe - vergleich mal mit Mallocybe (inocybe) terrigena - der Ring ist schon weg, weil alte Fruchtkörper...
Liebe Grüße,
Christoph
Servus waldfuzzi,
vergleiche mal mit Lepiota brunneoincarnata.
Liebe Grüße,
Christoph
ich bin PSV und mit dem Mikroskop durchaus bewandt. Die Giftnotzentrale wurde auf mich verweisen.
[...]
Auch als langjähriger PSV steht man manchmal etwas ratlos vor einem Objekt und fragt einmal in einem solchen Forum nach, ....manchmal verbeißt man sich in die erste spontane Bestimmung und kommt nur mit konkreten Hinweisen wieder raus (Kamera am Mikroskop sollte ich mal wieder einrichten, kann bei Nachfragen helfen).
Servus Wolfgang,
sorry, aus deinem Posting ging weder hervor, dass du PSV bist. Und klar, man steht manchmal einfach völlig ratlos da - vor allem bei so einem Pilz. Übrigens haben nicht alle Schirmlinge dextrinoide Sporen, aber sehr viele. Schirmling kannst du hier aber unabhängig davon eh ausschließen (Lamellen zu dick, Huthaut zu glatt). Das Subhymenium wäre wie bei Egerlingen aus sehr kurzen, teils kugeligen Zellen aufgebaut und nicht so schön kandelaberartig wie bei anderen Familien. An eine Agaricaceae glaube ich daher generell nicht.
Die Fleischkonsistenz kann auch helfen, das Ding einzugrenzen. Wobei in solchen Fällen der Arzt ja auch anhand der Symptome arbeiten kann.
Übringens sind die meisten Pilze roh giftig, auch Speisepilze - und wenn ein Kind wenig Körpermasse hat, reichen auch kleinere Mengen. Die Probleme müssen daher nicht von einer Lebensmittelvergiftung kommen (hat oft eine längere Latenzzeit und gaukelt durchaus mal ne Knollivergiftung vor - sowas hatte ich einmal, alte Parasole, die eine Lebensmittelvergiftung auslösten mit Latenzzeit von 10 Stunden).
Dass bei Marasmius ein Keimporus auftreten kann, ist mir neu. Ich habe gerade in die Monographie von Antonín & Noordeloos geschaut, da steht auch nichts darüber. Was übrigens deutlich weiterhelfen würde, ist die Hutdeckschicht. Oder die Sporenform, Sporenmaße... nur anhand des Bildes ist es fast unmöglich. Der wurzelnde Stiel erinnert an Rhizomarasmius, aber da will mir die Hutfarbe nicht gefallen. Zudem wäre das was sehr seltenes und braucht Farnrhizome als Wirt (ist eine Physalacriaceae). Aber auch da: kein Keimporus.
Liebe Grüße,
Christoph
Servus Eugen,
die meisten Ektomykorrhizapilze haben Probleme mit zu viel Nitrat im Boden. Es gibt auch Ausnahmen - die üblichen Mykorrhizapilze, die man in überdüngten Forsten findet wie Laccaria, Maronen, Rotfüße, Hortiboletus usw.
Zudem lassen Bäume nicht so viele Wurzelspitzen vom Pilz umwachsen, wenn sie selber genug Nitrat mit den Wurzelhaaren aufnehmen können. Deshalb sind Ektomykorrhizabäume auf nitratreichen Böden zwar sehr wüchsig, aber krankheitsanfällig (die nackten Wurzelspitzen sind ungeschützt).
Ahorn bildet Arbukuläre Mykorrhiza mit Glomeromycota - da siehst du in der Erde gar nichts.
Fliegenpilze sind Ektomykorrhizapilze - aber schwer anzuziehen und die Birkensippe geht nicht an Kiefer, da braucht man den passenden Ökotyp.
Buche und Birke: Ektomykorrhiza.
Agar besteht aus Agar (Alge) - man kann in das glibberige Etwas dann Nährstoffe geben (z. B. Hefe-Malz-Vollagar). Das Anzüchten ist tricky, da Ektomykorrhizapilze meist nicht gut wachsen und wenn auch nur eine Bakterie oder eine Schimmelspore auf die Platte fällt... Kann man nicht einfach so nebenbei machen.
Liebe Grüße,
Christoph
das Problem ist nur, dass das ein kleines Kind "halb" gegessen hat. Das Sporenbild passt auch zu Marasmius (nicht ornamentiert, Keimporus ist aber zu erkennen) , aber nicht die Magenprobleme 3 h nach Verzehr. Irgendwie muss ich kleine Aminitin-haltige Lepiota ausschließen, das fällt mir gerade schwer. Die Arten L. brunneoincarnata und L. josserandii würde ich auch mal ausschließen, das passt vom Habitus nicht.
Servus Wolfgang,
wenn ein Kind den halben Fruchtkörper gegessen hat und dann auch noch Symptome zeigt, dann sollte ein in der Pilzmikroskopie geschulter PSV den Pilz unbedingt anschauen. Ob dann eine Fotobestimmung über ein Forum hilfreich ist, wage ich zu bezweifeln.
Die Sporen von Marasmius-Arten haben keinen Keimporus - da passt schon was nicht... Hast du Fotos davon? Die Huthaut passt nicht zu Lepiota, so glatt... Ob die Lamellen frei sind, ist am Foto nicht zu sehen (wäre auch beim Nelkenschwindling gerne frei).
Über den Giftnotruf solltest du an Telefonnummern von mikroskopierfähigen PSV kommen. Ich drücke dem Kind die Daumen!
Liebe Grüße,
Christoph
Auf Nachfrage bei einem PSV erklärte mir dieser, dass es sich um Raslinge handelt. Ich habe versucht das hinterher nachzuvollziehen und vom Aussehen passte der Frostrasling (Frostrasling, Geselliger Ritterling, Brauner Rasling, Buchele (LYOPHYLLUM DECASTES VAR. FUMOSUM SYN. LYOPHYLLUM FUMOSUM)) am besten zur Beschreibung. Allerdings bleibt bei mir ein gewisser Zweifel.
Puh, das sollte einem PSV nicht passieren - warst du bei einem offiziellen Pilzberater, also von einem der seriösen mykologischen Vereine? Oder hat der PSV ausgesagt, den Pilz nicht sicher zu kennen und einen Rasling vermutet, ihn aber nicht zum Verzehr freigegeben? Das wäre ein deutlicher Unterschied ;-).
Der Hintergrund:
Seifenritterlinge sind giftig, Braune Raslinge essbar. Und das hier auf dem Bild ist m.M.n. sehr sicher ein Seifenritterling.
Liebe Grüße,
Christoph
Servus Eugen,
mit Bonsai kenne ich mich nicht aus, aber du kannst ja leicht recherchieren, welche Ektomykorrhizapilze mit Kiefern vergesellschaftet sind. Schmierröhrlinge wären ein Beispiel - manche Arten schaffen es, als Einkernmyzel, frisch der Spore entschlüpft, Wurzelspitzen zu besiedeln und Mykorrhiza zu bilden (Pionierarten). Es kommt aber auch darauf an, welchen pH-Wert deine Bonsaierde hat, wie viel Nitrat/Phosphat usw., um dann einen geeigneten Pilz rauszusuchen.
Ich kenne nur das Verfahren, den Pilz auf Agar anzuzüchten und dann den steril gezogenen Baumkeimling direkt anzuimpfen, bevor man dann beide auspflanzt (man kann auf der Agarplatte plus Baum das Myzel gut wachsen lassen). Nachträglich weiß ich nicht - wer sagt denn, dass die Wurzelspitzen nicht mykorrhiziert sind? Welches Myzel ist denn verschwunden? Wie siehst du "das Myzel"? Du kannst ja nicht in den Topf schauen?! Oberflächenmyzel kann alles mögliche sein, auch saprobe Arten können da wachsen.
Deine Kiefern würden ja gerne groß werden - du zwingst sie ja mit Gewalt, kaum noch wachsen zu können. Da wäre es vielleicht sogar besser, es gäbe keine Mykorrhiza. Du willst ja nicht, dass der Baum vital ist, oder verstehe ich Bonsaikultur nicht? Kenne mich da nicht aus - mir sind wilde, große, starke Bäume lieber als so deformierte, gequälte Bäume. Hat aber nichts mit meiner Antwort zum Thema Mykorrhiza zu tun. Kiefern können auch sehr gut mit Rhizopogon - besonders im Topf, da die Fruchtkörper nicht so auffallen.
Liebe Grüße,
Christoph
Nur dran bleiben. Aktuell sind sie recht häufig zu finden. Im Nadelwald, wenn etwas Totholz rumliegt, hast du die besten Chancen.
Servus beinand,
ebenso im reinen Buchenwald, an anderen Laubhölzern usw. Gifthäublinge wachsen sehr gerne auf Buche (bei mir, Buchenwaldregion). Wenn du welche finden willst, dann schau dir mal in einem guten Pilzbuch die Merkmale des Gifthäublings an - dann wirst du ihn nicht mit Flämmlingen verwechseln (da ist eigentlich absolut keine Ähnlichkeit vorhanden).
Liebe Grüße,
Christoph
Servus rosearno,
beli hat es ja schon geschrieben: es ist der Glimmerschüppling (oder so ähnlich auf deutsch), ein Giftpilz. Er enthält u.a. Blausäure, die er beim Erhitzen nur langsam abgibt, weshalb Vergiftungen auftreten können. Es gibt widersprüchliche Aussagen zum Speisewert, aber die Vergiftungsfälle, die bekannt sind und das Wissen über die Inhaltsstoffe sagen klar: giftig.
Liebe Grüße,
Christoph
Servus Menedemos,
die Abzweigung über den elastischen Stiel ist nicht ganz sauber. Klar, gemeint sind Rüblinge im weiteren Sinn - aber es gibt auch andere Pilze mit elastischem Fleisch. Und es hängt von der Witterung ab - Spätherbstpilze mit eh schon elastischem Fleisch werden nach dem ersten Frost richtig gummiartig und sind noch fit.
Rüblinge mit dickem Stiel wie der Gefleckte Rübling sind eher Hartgummi als elastisch. Manche nehmen auch ein 360°-Verdrehen, ohne dass der Stiel bricht - geht bei vielen, aber nicht allen "Rüblingen".
Trichterlinge i. w. S. haben auch oft sehr elastisches Fleisch - sie sind wie Rüblinge, nur laufen dann die Lamellen herab. Ich würde eher generell nach der Fleischkonsistenz gehen, nicht nur auf den Stiel bezogen. Und noch ein Tipp: sei vorsichtig mit dem Begriff "Weißsporer" - darunter laufen bei manchen Büchern auch Artren mit gelbem, rosafarbigem bis grünem Sporenpulver, ganz zu schweigen von vielen Cremesporern. Hellsporer wäre besser. Weißsporer wird aber gerne immer und immer wieder abgeschrieben - ist einfacher, da man sonst ja die Sporenpulverfarben einzeln prüfen müsste. Sind alle "weiß", ist das nicht mehr nötig, denn dann haben die ja per Dogma alle weißes Sporenpulver ;-).
Liebe Grüße,
Christoph
Und ich wüßte gerne den Art-, nicht nur den Gattungsnamen. Wenn´s denn möglich ist. Nur am Bild und ohn Mikro.
Servus Christina,
was soll man da sagen? Das Leben ist kein Wunschkonzert... Bei vielen Pilzen geht das einfach nicht. Um Pflanzen als Beispiel zu nehmen: man kann auch nicht einfach ein Foto von einem Frauenmantel oder einem Taraxacum machen und dann einen Artnamen im engen Sinn erwarten (man muss dann z. B. die Pflanze züchten, um die Primärblätter zu sehen).
Bei vielen Pilzen geht das nicht, was du willst. Es sei denn, der Name ist egal, Hauptsache, da steht einer, auch wenn er falsch sein kann. Wäre es so einfach, Pilze zu bestimmen, wäre es irgendwie auch langweilig... ;-).
Wenn ich ein Greiskraut fotografiere, reicht mir die Gattung oder wenn überhaupt, dann die Sektion. Die Artbestimmung bei Senecio ist mir zu anstrengend, da mikroskopiere ich lieber einen Fälbling oder eine Gallerträne ;-).
Liebe Grüße,
Christoph
Servus beinand,
bei mir wuchs Lepista irina im Garten - bzw. wächst immer noch. Ein paar habe ich gegessen - schmeckt hervorragend. Der Geruch am Frischpilz ist so auffällig, dass man den Pilz wirklich nicht verwechseln kann - er riecht beim leichten Antrocknen (also wenn er ein bisserl liegt und zimmerwarm wird) wie Listerine-Mundwasser, gemischt mit etwas mädesüß. Ein unglaublicher Geruch. Beim Braten geht das aber weg - mir hat er auf Toast hervorragend geschmeckt. Ein Bisserl süßlichlicher Geschmack blieb, so, als hätte ich die Pilze mit wenig Honig karamellisiert, aber nur als hintergründiger Geschmack, nicht störend oder aufdringlich. Für mich ein hervorragender Speisepilz, während Lepista glaucocana für mich ungenießbar ist *schüttel*.
Liebe Grüße,
Christoph
Servus kso,
ich finde sowas immer traurig. Es ist völlig egal, wie selten etwas ist - wenn erkannt wird, dass es eine "essbare Gattung" ist, wird alles weggerupft. Neulich war hier mal ein Thread über einen Fund von Boletus fulvomaculatus im Forum - die Quintessenz: der wurde gegessen...
Unabhängig davon, ob dieser Steinpilz wirklich Artrang verdient oder ob die hier vorgestellte weiße Rotkappe ein Blässling ist oder doch eigenständig - sobald man einen Pilz essen kann, spielen solch "unwichtigen" Punkte wie Seltenheit, Besonderheit, Biodiversität keine Rolle mehr. Gut, dass die sammler nicht wissen, dass man Orchideen essen kann...
Das ist die Crux mit Röhrlingen - findet man etwas wirklich seltenes und will den Fund verifizieren, dann wird sehr häufig alles weggerupft, bevor es ausgereift ist. Oder schlimmer: ausgerupft und dann wieder weggeworfen. Wenn ich dann hier Anfragen über einen unbekannten Pilz sehe mit der Frage, ob man den essen kann - und da dann einen ganzen Korb voll gesammelt oder zig Fruchtkörper lieblos auf einem Tisch, dann muss ich mich oft sehr zusammenreißen, nicht wirklich deutlich zu werden.
Auf dem untersten Bild sieht man, dass die Hutpberfläche wohl auf Druck deutlich bräunt, aber nicht schwärzt. Möglicherweise ist es Leccinum roseotinctum - den ich bisher nicht von so klein auf gesehen habe, sondern nur ältere Fruchtkörper (in einem streng bewachten Naturschutzgebiet - ich hatte dort einen Kartierungsauftrag). Daher war ich überrascht, wie filzig der Hut ganz jung ist. Wäre toll gewesen, den alt zu sehen. Zum Glück gibt es Schutzgebiete, in denen auch ein Röhrling ausreifen darf.
Liebe Grüße,
Christoph
Servus Jann,
mit einem so üppigen Velum universale auf dem Hut und den Hutfarben, liegt es sehr nahe, den als Hebeloma mesophaeum anzusprechen. Mikroskopische Überprüfung schadet aber nicht.
Liebe Grüße,
Christoph
Servus Sabrina,
vergleiche mal Clavariadelphus helveticus. Die kann einen grünlichen Schimmer haben.
Liebe Grüße,
Christoph