Servus Schupfi,
Agaricus moellerianus riecht wirklich deutlich nach Anis und gilbt (auch deutlich). Zudem wäre dann dort, wo der Ring ansitzt, also oben am Stiel, ein breites Velumband zu sehen (nicht bei allen Fruchtkörpern einer Kollektion, aber oft genug, dass man das als typisch bezeichnen kann.
Hier sieht man das Gilben am Hut ganz gut (Kollektion aus Sankt Georgen am Lengsee aus dem Jahr 2013, so auch das folgenden Foto):
Hier sieht man das doch sehr üppige Velum universale mit Abrisskante nach unten und des Velum partiale mit Abrisskante nach oben (der untere Fruchtkörper):
Agaricus pameanus hat typischerweise einen Zahnradkranz, den man hier noch ganz gut erkennen kann (kräftiges Velum universale) – Fund von 23.8.2013 aus Mammendorf:
Gemein ist, dass auf derselben Wiese auch normale Wiesenegerlinge wachsen. Man kann anhand des Velums dann A. pampeanus erkennen. Ob das aber ein sicheres Merkmal ist, also ob der normale auch mal ein kräftigeres Velum universale haben kann, isr mir nicht klar. Deshalb: mikroskopieren, Sporen messen. Die sind bei A. pampeanus länger als bei A. campestris s.str.
Einen Anisgeruch habe ich bei A. pampeanus (also dem, was ich so bestimmt habe) nicht feststellen können, wohl aber bei A. moellerianus.
Zu deiner Kollektion: die Abrisskante des Velum universale an der Stielbasis würde mich jetzt nicht wirklich stören. Der Ring scheint recht dünn zu sein, was für den normalen Wiesenegerling passt. Das Fleisch rötet nicht, was A. pseudopratensis ausschließt.Das Velum universale ist zu schwach ausgeprägt, die Fruchtkörper gilben nicht und riechen nicht nach Anis, was A. moellerianus ausschließt.
Ergo: für mich sieht das nach Agaricus campestris s. str. aus. Mikroskopieren schadet aber nicht.
Liebe Grüße,
Christoph
P.S.: zu dem Baby am Anfang sage ich nix