danke für Deinen ausführliche Entgegnung. Ich habe mich vermutlich etwas missverständlich ausgedrückt - denn in weiten Teilen bin ich mit Dir einer Meinung. Zum Wesen eine PSV hatten wir uns bereits letztes Jahr bei der BMG unterhalten, und Dein Ansatz des "Beraters" finde ich gut, und versuche es selbst in meinen Beratungen genauso zu halten.
Servus Thomas,
ah, o.k., da hatte ich dich wirklich falsch verstanden (zudem war mir der Zusammenhang deiner Person mit dem Nick nicht mehr bewusst, weshalb ich die Unterhaltung nicht im Hinterkopf hatte).
Die Notwendigkeit des Eigenstudiums und die persönliche Pflicht zur Fortbildung sollte jeder PSV verspüren - aber ich sehe hier doch die DGfM etc. mehr in der Pflicht. Wenn Pilze bezüglich ihres Speisewertes neu bewertet werden müssen, dann muss die Information sauber zusammengefasst an die PSVs verteilt werden. Genau das scheint mir aktuell nicht so recht gegeben. Dabei ist doch die Liste an Speisepilzen ein gutes Werkzeug: wenn sich hier etwas ändert, bedarf es eines zeitnahen Updates. Bei Themen wie dem Schwermetallgehalt in Champignons wundere ich mich daher etwas über die Trägheit der DGfM.
Was die DGfM angeht, halte ich mich lieber zurück. Es würde auch nicht viel bringen. Die offizielle Linie ist es, dass öffentliche Meinungen von außen (ich bin nicht mehr Mitglied in diesem Verein) unerwünscht sind. Anders kann ich mir den Passus "Für Diskussionen über die Gesellschaft, ihre Strukturen und Ziele dient ausschließlich das Board "DGfM intern" als Plattform zum Meinungsaustausch." nicht erklären – der wird im DGfM-Forum immer als Disclaimer/Nutzungsbedingung hellblau hinterlegt angegeben. Das perfide daran: im Bereich "DGfM intern" kann/darf man als Nichtmitglied nicht schreiben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dann gewünscht wird, dass Nichtmitglieder anderswo über die DGfM diskutieren.
Oder anders ausgedrückt: Ich hoffe/baue nicht auf die DGfM. Was ich aber konstruktiv machen kann, ist, selber entsprechende Beiträge zu veröffentlichen. Zu den neuen Vergiftungssyndromen (und damit auch über den Erdritterling) habe ich z. B. in der Mycologia Bavarica einen sehr ausführlichen Artikel (für Pilzberater) zusammen mit Helmut Grünert geschrieben (inklusive Erdritterlingen, Rhabdomyolyse bei Steinpilzen und Rotkappen usw.). Man kann da ja eben auch selber aktiv werden und selber Informationen bereitstellen, was ich eben mache.
Ebenso habe ich sofort, als das mit dem Schwarzblauenden Röhrling und dem Arsen aufkam, den Fachartikel in der Mycologia Bavarica (auf deutsch, für Pilzberater) aufbereitet und von der Originalautorin gegenlesen lassen, damit ich nichts falsches schreibe. Zudem informiere ich über sowas (wie auch über die Schwermetalle in Egerlingen) im Forum der BMG (im Pilzberaterbereich, der für alle öffentlich ist).
Ich versuche immer wieder, entsprechende Informationen weiterzugeben – so auch bei den Fortbildungen für PSV der DGfM im Rahmen unserer BMG-Tagungen in Bayern – auch, obwohl ich ja eigentlich keine DGfM-PSV mehr fortbilden darf, denn Nichtmitglieder dürfen sowas nicht (klingt für mich sehr danach, als hätten alle Nichtmitglieder per se keine Eignung, Fortbildungen anzubieten – klingt für mich wie eine vereinspolitische und nicht sachlich begründete Entscheidung). Es wird aber toleriert, wenn ein DGfM-PSV als Verantwortlicher Pate steht. Nun ja, da ich etwas für die Sache tun will (und auch tue), biete ich daher auch unter der für mich doch sehr schrägen Situation weiterhin PSV-Fortbildungen bei unseren Tagungen an. Ich finde es ja gut, dass es PSV der DGfM in Bayern gibt. Und wenn ich den PSV helfen kann, mache ich das gerne. Und ich schlucke dafür auch die eine oder andere Kröte.
Ich kann dir als Mitglied der DGfM nur raten, selber aktiv bei dem Vorstand der DGfM nachzufragen, warum Themen wie Schwermetallbelastung so stiefmütterlich behandelt werden. Es wäre sicher möglich, wenn gewünscht, entsprechende Inhalte der Mycologia Bavarica den PSV als pdf zuzuschicken (das muss ich aber erst klären, da zwei Vereine beteiligt sind und ich nicht das Copyright habe). Ich habe auch nichts dagegen, wenn z. B. die DGfM den PSV der DGfM einen Link zu meinem BMG-Forenthema zur Essbarkeit von Egerlingen schicken würden. Ich hätte auch nichts dagegen, wenn die DGfM den Inhalt übernimmt und selber als Autor das herumschicken will (z. B. die Werte der Egerlinge kann man kopieren oder auch selber aus dem Parra und aus Originalquellen entnehmen). Vielleicht ist da aber auch was Größeres geplant, was dann länger als gedacht dauert (viele Köche) und es wird was ausführliches kommen – manchmal sieht etwas auch nur von außen träge aus. Ich habe da keinerlei Einblick und will nicht über die Hintergünde spekulieren. Sie interessieren mich auch nicht, wenn ich ehrlich bin.
Zu deiner letzten, rhetorischen Frage – ob es nur eine Ausbildug ist und danach die PSV alleine weitermachen sollen... eigentlich ja nicht, es gibt die Fortbildungspflicht (usw.). Aber auch da bin ich der falsche Ansprechpartner.
Liebe Grüße,
Christoph