Beiträge von Tricholomopsis

    Servus beinand, servis Sandra,


    wow, ein cooler Fund. Es wurde ja schon vieles geschrieben... Cyanoboletus flavosanguineus fällt ja (wie die ganze Gattung Cyanoboletus) wegen des ausgeprägten Stielnetztes weg.

    Cupreoboletus poikilochromus wird gerne als "Schwarblaunender Röhrling mit Netz" bezeichnet (Cetto hatte ihn so in Fungi dal vero abgebildet, bevor die Art beschrieben wurde). Der kann's aber auch nicht sein, der würde auch am Hut sofort blau verfärben (er ähnelt einem kleinen Ochsenröhrling).


    Ich sehe da auch einen Suillellus mit aberranter Porenfarbe. Ohne Mikroskopie wird man da aber nicht weiter kommen. Und wenn er sequenziert werden soll, umso besser. Bin gespannt, was rauskommt.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    zwar spät (war lange sehr eingespannt), aber auch den Thread habe ich durch die Erwähnung gerade entdeckt - ich habe mich heuer mit Wolfgang Klofac ausführlich über Neoboletus xanthopus unterhalten. Er meint, ihn durchaus makroskopisch zu erkennen, wenn er typisch ausgeprägt ist. Die Stielschüppchen sind feiner, der Stieluntergrund heller gelb, die Huthaut schnell glatter... insofern sehe ich hier auch nichts, was gegen Neoboletus xanthopus spricht. War eigentlich unnötig, das noch zu schreiben, aber wenn man angesprochen wird, sollte man (wenn auch spät) reagieren ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    ich bin durch das "Rufen" (und durch Werner E. direkt per Handy) auf den Thread aufmerksam gemacht worden. Aber der Fall ist mittlerweile ja geklärt. Die senkrecht abstehenden, dunklen bis schwarzen Hutschüppchen machen die Bestimmung (nach aktuellem Kenntnisstand) als Tricholomopsis decora klar. Hat Werner aber auch schon geschrieben (nur nicht, warum er drauf kommt) ;-).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    nach meinem laienhaften Verständnis erfordert die Beschreibung einer neuen Art primär eine hinreichende Abgrenzung von anderen Individuen, die bereits beschrieben worden sind. Um dies zu gewährleisten, wäre eine Sequenzierung der Typuskollektion von Boletus kluzakii schon im Rahmen der Erstbeschreibung 2006 methodisch leistbar - und wünschenswert - gewesen. Immerhin hatten Hibbett und Binder im selben Jahr ihre Phylogenie der Boletales vorgestellt.

    Servus Jürgen,


    ich bin nicht sicher, was du jetzt von mir lesen willst. Erneut: Ich habe das Taxon nicht beschrieben.

    Ob die Abgrenzung hinreichend ist, kann immer diskutiert werden. 2006 war es aber nicht Standard, für Neubeschreibungen zu sequenzieren. Ich weiß nicht im Kopf, wer die Autoren waren, aber nur Unimykologen hatten Zugang zu Sequenzierung. Heute kann man über private Firmen auch als Amateur eine Sequenz machen lassen, aber damals?


    Was also rätst du:

    Soll man deiner Meinung nach das Taxon völlig ignorieren?


    Meine Meinung hatte ich schon geäußert: Ich finde es interessant, dass eine rosarote Subcutis vorkommt und würde solche Kollektionen als wertvoll erachten. Man kann dann solche Kollektionen sequenzieren und schauen, ob sie sich vom Wurzelnden iim engen Sinn unterscheiden. Und wenn du in GenBank eine Sequenz von Holotpyus gefunden hast, dann vergleiche die doch selber mal mit der des Wurzelnden im engen Sinn.

    Es kann auch sein, dass die Sequenz den Baum von Zhao et al gestört hätte und die Bootstraps zu niedrig gewesen wären. Man kann Bäume auch durch die geeignete Auswahl der Taxa schönen. Wäre die Sequenz gleich, hätten sie die auch zeigen können (als Beifang). So ist es Spekulation.


    Was mir auffällt:

    Es gibt immer mehr Fälle, in denen vorher als unwichtig erachtete Makromerkmale plötzlich artdefinierend sind, da sie mit der Genetik korrelieren (siehe Pseudoring bei Gyroporus). Solange aber die Korrelation hier in Caloboletus nicht klar ist, tappt man halt noch im Dunkeln.


    Mir scheint, dich ärgert die Beschreibung und mir scheint, du willst nicht, dass man dieses Taxon diskutiert / erwähnt. Bevor aber nicht gezeigt wurde, dass auch in der Gattung Caloboletus eine rote Subcutis keinen diagnostischen Wert hat, bin ich eben für in dubio pro reo. Es wäre schade, wenn man auf soilche Kollektionen nicht achten würde, wenn sich später rausstellt, dass es doch eine Art ist. Die Beschreibung von "Boletus" polygonius wurde früher auch teils belächelt. Jetzt ist auch genetisch klar, dass die Art gut abgrenzbar ist und die Amyloidie bei Caloboletus calopus nicht variabel ist. Daher ist auch der von dir oben genannte Boletus pachypus s. Pilat & Dermek für mich interessant. Sollte man sowas wieder finden - Habitus wie C. calopus, aber nur mit roter Ringzone und Amyloidie negativ, sollte man das eben mit Boletus polygonius vergleichen. Vielleicht kann der ja mal das Rot so haben. Insofern ist mir nicht klar, warum das ignoriert werden sollte. Ich rate dazu, immer wertneutral offen zu sein und nicht dogmatisch vorzugehen. Ich erinnere da gerne wieder an das dogmaitsche "Kartierungsverbot" für Xerocomellus pruinatus zu Krieglsteiners Zeiten, weil Krieglsteiner meinte, alle Rotfüße seien eine Art. Das war purer Dogmatismus und nicht wissenschaftlich, nur eben viel gröber.


    Das ganze ist unabhängig davon, ob man die Abtrennung als hinreichend belegt einstuft oder nicht. Es wurde eine These aufgestellt. Auch wenn die Begründung dünn ist, sollte man sie nichgt einfach ablehnen (unwissenschaftlich), sondern falsifizieren (wissenschaftliche Methode). Analogien aus anderen Gattungen sind keine Falsiofizierung. Zeige mir einen Caloboletus calopus mit roter Subcutis und das Trennargument in der Gattung Caloboletus wäre dünn, fast falsifiziert, ja. Ich kenne das aber von keiner Aufsammlung. Bei Rubroboletus ist sie aber normal (siehe R. rhodoxanthus ss. Kallenbach) und auch bei Butyiboletus kommen diese Pigmente bei mehreren Arten vor. Man kann dann eher davon ausgehen, dass hier manche Arten das Potential für das Merkmal haben, es aber genetisch ausgeschaltet haben (und es einschaltbar ist). So sehe ich selber keinen Grund, die These eines eigenständigen Taxons abzulehnen. Mir fehlt die Falsifizierung.


    Du kannst aber gerne bei deiner Meinung bleiben, klar. Meine Meinung kennst du aber - und wie gesagt, ich habe das Taxon nicht beschrieben.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    Clamydosporen sind Konidien, aber Konidien müssen keine Chlamydosporen sein... Konidie ist der Begriff für eine asexuelle Spore, also eine Mitospore. Das ist ein Überbegriff. "Exhte" Chlamydosporen sind also Konidien, die im Inneren einer Zelle gebildet werde, dann dickwandig werden (teils als doppelte Wand, wenn die Mutterzelle nicht platzt, sondern die Chlamydospore dauerhaft einschließt und auch selber dickwandig wird) und die dann als Dauerstadien dienen. Natürlich kann sich ein Pilz auch dadurch verbreiten, da auch Chlamydosporen z. B. durch Tiere verbreitet werden können. Man kann nicht sauber zwischen Verbreitung und Dauerstadium trennen.


    Später wurde der Begriff aufgeweicht und auch Zellen, die einfach dickwandig werden und als Dauerstadie dienen, werden teils Chlamydospore genannt. Das ist etwas schade, da es die saubere Anwendung auf eine spezielle Bildungsform verwässert. Das passiert aber laufend bei diversen Begriffen.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    der Index Fungorum ist eine ungeeignete Quelle, um Synonyme nachzuschlagen, vor allem im undurchsichtigen Lyophyllum-decastes-Aggregat.


    Ich hatte (und nicht nur ich) früher gedacht, dass der Erdsimmerling Lyophyllum shimeji sein könnte, was aber wohl nicht zutrifft. Lyophyllum shimeji wurde meines Wissens genetisch im BayerWald nachgewiesen.


    Der Erdsimmerling hat seinen Namen wegen der Sklerotienbildung im Boden. Das Sklerotium kann sehr groß werden und es bildet dann große Mengen an Fruchtkörpern. Das ist mehr als eine Wuchsanomalie meines Erachtens. Ob nur eine Art diese Sklerotien bildet, weiß ich aber nicht. Ich gehe davon aus, dass deshalb mit dem Volksnamen gesucht wird, denn es ist eben noch unklar, was der Status dieser in der Bevölkerung bekannten, Wissenschaftlern aber in Bezug auf den BayerWald lange unbekannten Art ist. Würde ein Einheimischer eine sener Fundstellen bekannt geben, könnte eine Probe genommen, sequenziert (usw.) werden. Man kann keinen wissenschaftlichen Namen angeben, da der ja unklar ist, während im BayerWald zumindest in der Region Zwiesel/Grafenau klar ist, was ein Erdsimmerling ist (für die Bevölkerung).


    Spannende Sache.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Karl,


    das stammt vermutlich von mir. Reumaux gibt in seinen "Les Russules Emetiques" an, dass Russula mairei s.str. schwach reagiere, Russula nobilis stark und Russula fageticola auch, wenn ich mich recht erinnere.Die meisten Autoren geben aber Russula nobilis als Synonym von Russula mairei an.

    Das französische Buch ist aber sehr kritisch zu lesen. Für mich sind die Hauotunterschiede zwischen Russua fageticola und Russula mairei der lange Stiel und das weichere Fleisch von R. fageticola, während R. mairei festfleischig ist und gerne einen Grüntouch in den Lamellen zeigt. Ich schmiere aber immer Gujak drauf, um zu schauen, ob ich die R. mairei ss. Remaux haben könnte.


    Ich finde die Speitäublinge recht verwirrend, aber spannend.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Jürgen,


    über die Motivation der Autoren, Artrang anzunehmen kann ich nichts sagen. Auf welcher Rangstufe auch immer, das Taxon ist auffällig. Ich selber habe sowas noch nicht gefunden. Daher kann ich über die Berechtigung des Artrangs nichts sagen.

    In der Satanasverwandtschaft sind rosa Pugmente normal bzw. bei mehreren nah verwandten Arten vorhanden. Dass dann auch R. satanas diese Pigmente bilden kann, überrascht dann nicht. Bei Caloboletus sieht das schon anders aus. Daher würde ich den Autoren keine Publicitygeilheit vorwerfen wollen.


    Der Vergleich mit Boletus pachypus s. Pilat & Dermek hinkt in meinen Augen. Da gibt es mehrere Trennmerkmale. Vielleicht ist das, was sie vorgestellt haben nur sehr selten? Solange das Material der beiden Autoren nicht revidiert wird, ist die Aussage, dass es sowas nicht gebe unzulässig. Ist kein Material vorhanden, muss man warten, bis eine sehr ähnliche Kollektion z.B. genetisch geprüft wird.


    Bei C. kluzakii gibt es Material. Solange da aber die Sequenzen nicht publiziert sind, fällt ein Urteil schwer. Hast du bei GenBank mal nachgesehen?


    Ich bin zurzeit nicht zuhause und tippe mit dem Handy.. daher kann ich nicht so einfach mal nachschauen.


    Ich sehe solche Taxa immer erstmal wertneutral. Würde ich das im Vorfeld als reine Form abtun und nicht drauf achten, dann wäre es schade, wenn später die Eigenständigkeit gezeigt würde. Je mehr durch Foren von C. kluzakii wissen, umso mehr achten auf solche Kollektionen und um so besser lässt sich dann der Rang bestätigen oder widerlegen. Von vornherein das abzutun hilft da halt nicht.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Stefan,


    das freut mich! Gut, wenn die DGfM jetzt auch punktuell Naturschutz unterstützt und sich für Pilzschutz einsetzt. Ich hatte das mal anders erlebt, als es bei einem anderen Naturschutzproblem hieß, das sei zu regional, da nur ein Bundesland betreffend. Deshalb - und weil ich weder in der Z. Mykol. noch anderswo und auch nicht hier - war ich neugierig, ob sich hier die DGfM als Verein für den Schutz der Fläche einsetzt.

    Wenn dem so ist, finde ich das hervorragend, denn Pilzschutz geht nur dann, wenn sich alle Vereine, die sich dem verschreiben, an einem Strang ziehen und selber Gewicht bekommen. Dann bin ich mal auf die Infos in den nächsten Mitteilungen gespannt.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Steffen,


    der Albatrellus confluens war doch der junge Albatrellus cristatus, der noch nicht grün verfärbt war, oder? ;)


    Nemania carbonacea - das ist ja cool. Das Hysterobrevium wird vermutlich einfach übersehen oder makroskopisch falsch als Hysterium pulicare bestimmt (ich erinnere mich da an die Kartierung damals). Die Nemania dagegen ist ja richtig auffällig... Und ich hatte die gar nicht mitbekommen. Freut mich sehr!


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Jürgen,


    deine Skepsis knn ich gut nachvollziehen und ich teile sie durchaus. Ich weiß auch nicht, ob die Art was taugt oder nicht. Ich kenne nur die Fotos vom Werner und weiß daher, dass auch außerhalb des locus classicus sowas vorkommt. Ob es aber eine reine Farbform ist, kann ich nicht beurteilen.

    Wenn er sequenziert wurde, müsste er auch in einem Cladogramm auftauchen.

    Bis man da mehr weiß, gehe ich von "in dubio pro reo" aus. Bestätigt sich dann doch Artrang, so wäre es schade, nicht auf sowas geachtet zu haben.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Seass Weana,


    oids Haus, ois guade zum Burtseldog. Etz bisd oan dog oider ois gestan und dennoch schaugts so aus, ois werast um a Joar oider. Des gibts nua oamoi im Joar. Oiso hoff I, dos des gscheid gfeiad hosd. Bleib wiasd bisd, wead oiwei a weng weiser - und I stoß in Gedanken auf di oo (bin grad im Oberallgäu und hab a weng an Lafroig auf di drungga).


    Ois guade,

    dei Christoph

    Servus beinand,


    ich sehe den Thread erst jetzt, da ich in dessen Anfangszeit hier inaktiv war. Die Pilzvorkommen alleine sollten ausreichen, den Bebauungsplan zu kippen.

    Wir haben doch einen deutschlandweit aktiven Pilzverein, der sich offiziell auch für Naturschutz einsetzt. Weiß jemand, ob sich dieser Verein aktiv einbringt und die Petition unterstützt? Präsidiumsmitglieder dieses Vereins wissen ja von den Plänen... da könnte der Verein was sinnvolles tun, zusammen mit der ThAM?!


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Thorben,


    ich habe Scleroderma verrucosum noch nie mit so einem langen und kräftigen Pseudostiel gesehen. Auch ist die Peridie zu wenig leopardenlike. Rein makroskopisch klar Sc. verrucosum. Die Sporengrößen sind bei Scleroderma manchmal tricky. Die Fruchtkörper müssen wirklich voll reif sein. Sind sie zu jung, fallen die ;aße zu klein aus. Hier habe ich aber keine Zweifel an Scl. verrucosum.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Markus,


    ein Schnittbild wäre gut - es könnte nämlich auch Caloboletus kluzakii sein. Werner (E.) hat den in Südschweden unter Eichen finden können, warum dann nicht auch in Norddeutschland? Das schwache Rosa der Huthaut lässt mich daran denken.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    soweit ich das mitbekommen habe, hat sich die Russula maculata bestätigt - Werner hatte sie, glaube ich, mitgenommen. Die Russula persicina war zu hinüber und bleibt daher ein cf. (sie ist aber von dort bekannt).


    Ja, der Park rund um die Klinik Höhenried ist bekannt für die tollen Pilzvorkommen.


    Ich habe ja nur in Leustetten und später in Tutzing fotografiert. Hier ein paar Fotos von mir – erst aus Leutstetten:




    Cantharellus pallens (= C. subpruinosus) ist bei uns ja was alltägliches. Trotzdem findet man selten so schöne Exemplare, denn die werden meist von Speisepilzsammlern weggerupft. Typisch sind die am Hutrand deutlich gelberen Leisten. Ich habe die Fotos noch nicht nachbearbeitet und daher auch den Weißabgleich noch nicht optimiert. Die Farben sind im Original etwas gelber.


    Jetzt zu Rubroboletus rhodoxanthus ss. Kallenbach non ss. orig.:



    Die Poren werden früh dunkel blutrot, das Stielnetzt ist ebenfalls tief blutrot (arterielles Blut), das Fleisch im Kontrast leuchtend gelb.



    In der Stielbasis sind meist blut- bis weinrote Bereiche zu sehen, sie ist aber nicht so stark durchgefärbt wie bei der Gattung Suillellus. Wie Stefan schon geschrieben hat, blaut diese Art im Hut und allenfalls ganz oben im Stiel. Beim rechten Fruchtkörper sieht man den Kontrast zwischen dem blutroten, dichten Netz und dem gelben Fleisch.



    Im Stiel reagiert das Fleisch mit Melzers Reagenz. Das ist mir früher schon aufgefallen. Wenn an aber "ordnungsgemäß" mit dem Mikorksop die Amylonreaktion prüft, fällt sie negativ aus. Dafür legt man ein Stück Stielfleisch erts in Melzers und mikroskopiert es dann in Chloralhydrat (Singer hat es so empfohlen). Bei Suillellus sieht man dann schön blaue Septen und teils auch andere Zellwandbereiche blau- bis violettgrau. Hier beim R. rubrosanguineus (non ss. Krombholz) tut sich da aber nichts. Ich muss mal schauen, was hier das Blauen bewirkt.



    Typisch für die ganze Gattung sind diese dunkleren Areolen, die alle mir bekannten Rubroboleten zeigen (und auch bei Caloboletus vorkommen). Hier noch ein paar Fotos mehr:




    Bei den älteren, schön rosa gefärbten Fruchtkörpern sind diese Areolen oft fast schwarz.


    Agaricus bitorquis - ja,. ein eigentlich sehr typisches Vorkommen, das wir Mingerer schon kennen. Seit mittlerweile über 30 Jahren fruktifiziert dieses Myzel (sicher noch länger, aber ich bin dort erst seit 30 Jahren unterwegs).





    Wenn da nicht diese Reaktion wäre:



    Senkrecht habe ich Anilin aufgetragen, dann quer dazu konz. Salpetersäure und erhalte ein schönes Orange- bis Blutrot als Reaktion.



    Ich muss aber dazu sagen, dass ich dort vorher am Hut etwas gerieben habe (das ist bei Wiesenegerlingsverwandten üblich, da sie dann manchmal Schaeffer-positiv werden). Hier ergab sich auch ein Orange, aber nur kleinflächig - die Reaktion fällt hier gelb aus.


    Was aber wirklich wundelrich ist: auch mit KOH ergibt sich eine Reaktion:




    Das Fleisch in Hut und Stiel wird gelb, nicht stark, aber weahrnehmbar. Laut Literatur sollte mit KOH gar nichts passieren. Für mich ist es makroskopisch dennoch ein typischer Agaricus bitorquis - das Fleisch hat sich an der Luft auch langsam rotbräunlich verfärbt (Stielbasis, schwache Verfärbung). Das Röten variiert ja von deutlich rot werdend bis nur etwas rotbräunlich verfärbend, aber irgendwie röten sollte er schon, ewas hier auch der Fall war. Ich habe natürlich einen Beleg gemacht und werde bei Gelegenheit (im Winter) reinmikroskopieren. Oder sequenzieren lassen, wenn sich mikroskopisch keine exakte Deckung mit A. bitorquis ergeben sollte.


    Zum Schluss eine sehr hübsche Pachyella aus Tutzing, die aber leider (wie so oft), nicht reif genug für eine Bestimmung war (Sporenornamentation!):


    Soweit erstmal vom 2. August 2020 – wir gehen ja Tag für Tag durch ^^


    Danke für's virtuelle Mitgehen,


    liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Craterelle,


    da siehst du, dass bei rein schriftlicher Kommunikation immer Missverständnisse möglich sind. Im Gespräch würde man sofort nachhaken und z. B. fragen, ob Fichten in der Nähe sind. Für mich waren Wälder aus Laubbäumen einfach Laubwälder, Wälder aus Nadelbäumen Nadelwälder und Mischwälder die, in denen eben Laub- und Nadelbäume vorkommen.


    Ist aber auch egal - der Punkt ist nur, dass man bitte in Foren bei Nachfragen sich nicht vom Nachfragen angegriffen fühlen sollte. Niemand (sage ich mal) misstraut deinen Beobachtungen. Nur wenn man aus deinen Angaben nicht das herausliste, was du meinst, fragt man halt nach, wie dies oder jenes Merkmal aussah. That's all.


    Malone: Mopsi ist ja noch schlimmer *heul ==schuetteln==Prust==11


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Stefan,


    es war super, dass ihr beide uns besucht habt. Gemeinsam macht Mykologie einfach mehr Spaß :)


    Die Bilder werden sich doppeln, da ihr ja meist das, was ich abgelichtet habe, auch fotografiert habt. Aber ich zeige die Schwammerl dann eben aus einer andere Perspektive heraus. Schön, dass du den Söllner Hans hier würdigst - mit ihm bin ich quasi aufgewachsen. Und Polt ist eh unschlagbar *hihi


    Die Biscogniauxia mediterranea habe ich auch abgelichtet:






    Diese Art bildet viel größere Stromata als die häufige Biscogniauxia nummularia. Man sieht auch schön, dass am Stromarand manchmal ein senkrechter, krustiger Rand gebildet wird, der nach oben ragt. Die Perithecienmündungen ragen auch weit aus dem Stroma heraus. Insofern hat die Art Wiedererkennungswert. Ich habe sie vorher noch nie (bewusst) gesehen.


    Und die Delicatula sowieso - ich finde die richtig hübsch.




    Die Limacella heißt übrigens Limacella ochraceolutea bzw. mittlerweile Myxoderma ochraceoluteum, denn Limacella wurde mittlerweile in drei Gattungen zerlegt. Meines Wissens gibt es in Bayern zwei Fundstellen. Leider hatten wir nur einen Fruchtkörper finden können. Ich habe auch schon um die Hundert Fruchtkörper dieser schönen Art in dem Wald, in den ich euch geführt habe, gefunden. Dazu noch Limacella vinosorubescens, den Riesenrötling und weitere nette Arten. Wir hatten dafür sehr viel Mücken, Bremsen, es war schwül-heiß und eben immerhin eine gelbe Limacella.


    Die Delicatula ist aus dem Paterzeller Eibenwald. Da ist sie ein häufiger Wegrandpilz in nassem Substrat.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Und vom gleichen Album eine ihrer schnellen Polkas mit viel Off-Beats (ähnlich wie im Ska) - Metal mit Akkordion, Klavier usw.:


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    Für mich einfach nur hymnisch :)


    Humppa Humppa!


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Ich möchte euch ein Instrumental der Band Finntroll näher bringen - normalerweise spielen Finntroll Humppa-Metal (finnische Polka gemischt mit Black Metal). Hier zeigen sie ihr Gespür für klassische Musik - wenn ich die Augen schließe und zuhöre, bewege ich micht zusammen mit Trollen und anderen Sagengestalten durch die weiten Wälder Finnlands. Für mich traumhaft schön:


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    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Peter,


    jetzt verstehe ich gar nichts mehr. Erstmal – wenn du mich Trichops nennst, nenne ich dich Melone. ==19g:-)


    Und warum stellst du dich vor Craterelle? Es hat sie ja niemand angegriffen. Ich muss aber zugeben, dass ich den Verlauf des Threads eh nicht begreife.


    Craterelle frägt um Rat bei einer Bestimmung. Es geht um eine Amanita-Art. Zur Bestimmung werden einige Merkmale benötigt, aber davon nicht alle beschrieben, was gar nicht schlimm ist. Dann wird die Art als bestimmt deklariert und soll kartiert werden, obwohl wichtige Differentialmerkmale immer noch nicht genannt wurden.

    Wenn dann Zweifel geäußert werden und man nochmal nachhakt, ob diese Differentialmerkmale denn nun geprüft wurden, kommt eine, jedenfalls empfinde ich es so, etwas eingeschnappte Reaktion. Da frage ich mich, warum?


    Es geht um eine für die Region sehr seltene und ungewöhnliche Art, die zudem untypisch aussieht (sehr dunkler Hut). Ein Schnittbild würde eine mögliche Verwechslungsart ausschließen - oder nur die Beschreibung des Fleisches.

    Als Info gab es nur in Bezug auf das Fleisch:


    • Madenfraßgänge braun, nicht rot

    Daraus sollte man schließen, dass ein Schnittbild gemacht wurde und natürlich kein auffälliges, gelbes Fleisch im Hut gesehen wurde... :gkopfkratz:


    Siehe hier:

    Manschette haben wir beäugt und beschrieben, Schnittbild ebenfalls angefertigt, ohne Auffälligkeiten außer braunen Madengängen (sprich: keine gelbe Zone unter der Huthaut wahrgenommen).


    Es steht natürlich jedem frei, diese Beobachtungen ohne bildlichen Beleg anzuzweifeln.

    Die Manschettenriefung ist kein Differentialmerkmal, die Fleischfarbe schon. Aber wer bitte sollte eure Beobachtungen anzweifeln – egal ob mit oder ohne Foto? Das hat niemand. Nur wenn keine Beobachtung genannt wird, dann kann man auch nicht glauben oder anzweifeln. Deshalb mein Eindruck des Eingeschnapptseins.


    Zweites Beispiel.


    Erst heißt es:

    • Habitat Laubmischwald

    Also Laub- und Nadelbäume, was keine Differenzierung ermöglicht.


    Daraus wird dann als Frage:

    Übrigens, wie eng ist eigentlich die Bindung des Königsfliegenpilzes an Nadelbäume? Ich habe sie bisher ausschließlich unter Fichten gefunden.

    Bedeutet das nun, dass der Laubmischwald doch kein Laubmischwald war, sondern ein reiner Laubwald? Für mich ist ein Mischwald ein Wald mit Laub- und Nadelbäumen. Ein Laubmischwald dann mit mehr Laub- als Nadelbäumen. Eine Mischung nur aus Laubbäumen ist eben ein Laubwald, einer nur aus Nadelbäumen ein Nadelwald.


    Ich hätte also aus der Aussage, dass die Madengänge braun sind, erkennen müssen, dass das Fleisch unter der Huthaut gelb ist?

    Und aus dem Habitat Laubmischwald hätte ich erkennen müssen, dass keine Nadelbäume und vor allem keine Fichte in der Nähe war?


    Äh, sorry, nein. Das erkenne ich daraus nicht.


    Ich würde es noch nachvollziehen können, wenn der Ausgangspost klar die Bestimmung als Rauer Wulstling geschrieben wurde und man etwas geknickt ist, dass andere einem diese Bestimmung nicht zutrauen würden, weil man einem die Fähigkeit abspricht, banale Merkmale zu prüfen.


    Hier war es aber andersherum - es wird nachgefragt, was das sein könnte. Es war auch nicht klar, ob der Pilz mitgenommen wurde, also nachgeprüft werden kann. Und sorry – dann frage ich halt nach, wie denn die wichtigen Merkmale aussahen. Ich kann das auch lassen, klar. Kann mir ja wurscht sein, wir ihr eure Funde bestimmt und wem ihr was meldet. Ich werde aber keine Bestimmung abnicken, wenn mir wichtige Erkennungsmerkmale fehlen. Das ist dann kein Misstrauen in die Beobachtungsfähigkeit. Ich habe auch keine Lust, komplett zwischen den Zeilen lesen zu müssen, dass aus dem Umstand, dass die Farbe der Madenfraßgänge bekannt ist, logischerweise der Pilz (längs) durchgeschnitten wurde und Auffälliges natürlich genannt worden wäre, weshalb das Fleisch folglich weiß war.

    Sorry, nein, nicht meine Welt.


    Und um es völlig klarzustellen: ich zweifle keine Beobachtungen von euch an. Das tut hier doch niemand. Nur muss die Beobachtung auch mitgeteilt werden, damit ich ihr glauben kann. Aus der Kombi "geriefter Ring und Laubmischwald" kann ich nicht auf Rauer Wulstling kommen. Im Bayerischen Wald finde ich viele Königsfliegenpilze im Mischwald und mit gerieftem Ring. Warum soll ich dann also abnicken?


    Wie auch immer, der Threat war für mich sehr wertvoll, denn ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass Amanita franchetii so dunkel sein kann. Auf die Misstöne im Threat kann ich aber getrost verzichten. Mir geht es um die Pilze, um deren Merkmale und die Bestimmung derselben. Und da ich bei Bildern im Netz logischerweise Bestimmungsfehler produziere (es ist was anderes, den Pilz in der Hand zu haben oder ein Foto zu sehen - und auch mit dem Pilz in der hand kann man sich irren), bevorzuge ich Zusatzinformationen, um die Fehlerquote zu senken. Und fehlt mir eben eine Info, dann frage ich nach und "wage" es, Alternativen einzubringen.


    So, liebe Melone, ich hoffe, dass du jetzt nachvollziehen kannst, dass ich euch nicht angreifen wollte und du deshalb nichts auf dich nehmen musst oder Craterelle schützen musst. Vielleicht kann man aber ein Smiley anbieten, das das Schild "Bestimmung darf nicht hinterfragt werden" hochhält. Das könnte dann vielleicht im Vorfeld lästiges Nachfragen vermeiden :saint:


    So, Sarkasmasmode angeschaltet...


    Und werter Malone, bitte nicht über die Melone ärgern – ich ärgere mich auch nicht über Trichops - ich denke da an Phygadeuon trichopsund ich bin so wenig eine Schlupfwespe wie du ein Kürbisgewächs, nehme ich mal an. :kaffee:


    Liebe Grüße,

    Christoph