Würde mich allerdings auch interessieren, was dann sonst noch in der Gattung Caloboletus in Frage käme. Außer dem WuBi kommen in Europa meines Wissens nach nur noch C. kluzakii und C. calopus vor, die ich hier aufgrund der Stiel- und Hutfarbe eigentlich ausschließen würde...
Servus "Boletaceae",
in Mitteleuropa kommt auch noch Caloboletus polygonius vor, der Iod-negativ ist, aber den Habitus von C. calopus aufweist. Er wurde regelmäßig mit C. calopus verwechselt, da beim "Makroskopieren" regelmäßig auf die Iodprobe verzichtet wurde, da die Bestimmung "eh klar" sei.
Ich zweifle gar nicht an, dass es sich hier um einen Wurzelnden Bitterröhlring handelt. Ich finde den habitus nur ein bisserl untypisch. Ich hatte gehofft, vom Threadersteller etwas mehr Mühe rauszukitzeln (Beschreibung seines Fundes und/oder Detailfotos), was dann wohl zur Löschung des Starbeitrags führte (warum auch immer), um dann doch wieder die ersten Fotos hochzuladen. In dem Zustand, wenn es ein "Wubi" wäre, würde ich z.B. einen deutlichen Maggigeruch erwarten.
Um die Gattung Caloboletus zu erkennen, kann man auch die Verfärbung der Huthaut auf Druck prüfen. Die bräunt genauso wie in der Gattung Rubroboletus (sind beide sehr nah verwandt), also Satanspilz und Co.
Am einfachsten sind Silberröhrling und Wubi, bzw. die Gattungen Butyriboletus und Caloboletus, aber durch die Geschmacksprobe zu unterscheiden, die bei Caloboletus bitter ausfällt.
Das sehe ich aus eigener Erfahrung anders. Caloboletus radicans kann auch süßlich schmecken (ich bin sehr bitterempfindlich), das Bittere roh und frisch nicht auffallen. In der Pfanne würde aber auch eine vermeintlich milde Kollektion seine Bitterstoffe zeigen (wurde mir berichtet, keine Eigenerfahrung). Ein Schnitt durch den Fruchtkörper ist viel einfacher und sicherer, denn das Farbmuster des Silberröhrlings ist eindeutig anders. Bei sehr jungen Fruchtkörpern kann man auch die Poren verwenden – bei Butyriboletus wie bei Boletus s. str. verschlossen, bei Caloboletus offen. Da braucht man aber eine Lupe.
Liebe Grüße,
Christoph