Beiträge von Tricholomopsis

    Servus Jörg,


    klar, aber wenn man selbst Gallenröhrlinge eine 1 geben muss, dann kann ich einem Grauen Wulstling nicht auch eine 1 geben. Und das mit dem Gericht wegwerfen soll nur zeigen, ob ein Geschmack sehr nachhaltig ist oder schnell weg ist.

    Wenn ich den Grauen essen soll (habe bei der letzten BMG-Tagung einen ohne Gewürz probieren "dürfen"), dann kann ich den schon runterschlucken, sogar kauen. Der Geschmack ist nicht sehr stark, aber eben nicht gut, unangenehm und mit einer widerlichen Komponente. Müsste ich davon einen ganzen Teller voll essen, würde es mir vielleicht nach dem x-ten Bissen hochkommen wegen des Geschmacks. Aber nicht beim ersten/zweiten wie beim Gallenröhrling.


    Über subjektive Zahlen kann man eh nicht diskutieren. Ich sehe nur, dass jeder eine andere Schwelle hat. Manche nehmen die 1 vielleicht für alles, was gar nicht schmeckt - egal, wie stark das "Nichtschmecken" ist. Andere wie ich differenzieren auch hier. So auch die meisten Pilzbuchautoren, die eben die galle absolut ungenießbar nennen, den Grauen "nur" als minderwertig. Und dem stimme ich subjektiv zu.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    nicht nur soll, sondern wurde (schon vor vielen Jahren, nämlich 2003 von Bresinsky und Manfr. Binder) - die Gattung Leccinellum. Die Gattung enthält die Raufüße mit gelbem Hymenophor (zumindest Poren) und damit auch den Hainbuchenröhrling. Ich habe in der aktuellen Mycologia Bavarica einen sehr ausführlichen Artikel über die Gattung Leccinellum publiziert.


    Kuo hat einen breitere Sicht auf die Gattung Leccinum und inkludiert hier auch Leccinellum, was nur geht, wenn man auch Gattungen wie die Blaunuss (Chamonixia) und weitere als Leccinum bezeichnet (daher hat Kuo die Kombination Leccinum caespitosum für die Blaunuss definiert). Es gibt also wieder die Möglichkeiten, entweder eine sehr große, breit angelegte Gattung zu akzeptieren oder mehrere kleinere. Wobei die klassischen Birkenpilze und Rotkappen auch bei spaltender Sicht in einer Gattung Leccinum bleiben. Ich persönlich bleibe bei Leccinellum - das Konzept ist für mich nachvollziehbar (Kombination aus Hymenophorfarbe und Anatomie) und ich habe mich die letzten fast 20 Jahre dran gewöhnt.


    Tagedieb: Birkenpilze im engeren Sinn schwärzen nicht im Fleisch. Es gibt Arten, die schmutzig grau verfärben, so z. B. Leccinum schistophilum s. str. oder Leccinum roseofractum und Leccinum pulchrum, während die Rotkappen im Fleisch schwärzen (die Nadelwaldrotkappen sind da manchmal eine Ausnahme). Und wie schon geschrieben wurde ist die überhängende Huthaut ein weiteres Hilfsmerkmal, wobei es auch Rotkappen gibt, deren Huthaut nur sehr wenig übersteht (z. B. Leccinum roseotinctum). Man muss bei Pilzen oft mit Merkmalskombinationen arbeiten. Das macht es schwer, aber auch spannend ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Manschette haben wir beäugt und beschrieben, Schnittbild ebenfalls angefertigt, ohne Auffälligkeiten außer braunen Madengängen (sprich: keine gelbe Zone unter der Huthaut wahrgenommen).

    Servus Craterelle,


    hättest du explizit geschrieben, dass es keine gelbe Zone unter der Huthaut gegeben hat, hätten wir uns die Diskussion sparen können ;-). Bei einem so ungewöhnlichen Fruchtkörper wäre es hilfreich, alle Merkmale zu zeigen, wenn du im Forum eine Bestimmungshilfe suchst (so war es ja am Anfang).

    Die Riefung des Rings sagt wenig, da der Ring beim König auch gerieft sein kann. Fungi of Temperate Europe sagen sogar, er sei immer gerieft - man achtet da zu wenig drauf. Jedenfalls kann er zumindest gerieft sein.


    Sichere Trennmerkmale sind daher Amyloidie der Sporen und Farbe des Fleisches unter der Huthaut. Wenn ersteres nicht geht, dann letzteres umso besser, da bei jungen Fruchtkörpern die Zone sehr deutlich ist.


    Die Diskussion sollte deine Bestimmung nicht madig machen, sondern nur hinterfragen.


    Nur nebenbei - man kann auch die K-K-Reaktion testen: A. regalis: deutlich positiv, A. franchetii: negtaiv.

    Ist aber bei Fehlen der gelben Zone unnötig. Falls du einen Beleg hast, lohnt es sich aber. Nimm einen normalen Fliegenpilz als Vergleich - der ist genauso positiv wie der König. Dann schau den Rauen an, da tut sich nichts.


    Jedenfalls speichere ich für mich ab, dass es den Rauen also doch auch in Königsfarbe gibt. Jedenfalls vertraue ich da deiner Aussage zum Fleisch. Mir war nur die Begründung nicht stichhaltig (geriefter Ring, gelbes Velum universale).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Hallo zusammen,

    wobei ich Amanita excelsa ebenfalls widerlich finde

    Dafür kommt er bei dir mit 3 Punkten aber noch gut weg. Das ist innerhalb der bisher abgegebenen Wertungen für den sogar die Höchstpunktzahl.

    Servus Craterelle,


    nein, finde ich nicht. Da man ja nur ab 1 bewerten kann und auch wirklich ungenießbare Arten wie der Gallenröhrling bewertet werden sollen, dann sind 3 Punkte richtig. Schmeiße ich einen Gallenröhrling in ein Mischpilzgericht, schmeiße ich das Gericht weg. Schmeiße ich einen Grauen Wulstling in ein Mischgericht, fällt das kaum auf. Man kann ihn essen, er schmeckt nur widerlich im Reingericht.


    Das ist eins der Probleme einer rein subjektiven Skala. Der Galenröhrling wöre bei mir eine Null oder minus eins. Dann kann ich dem Grauen weniger Punkte geben. Die Skala ist aber festgelegt. Und vermutlich wird sie von den wenigsten linear verwendet, sondern logarithmisch.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus gofabio,


    ja, der Mond hat Einfluss - Ebbe und Flut, Helligkeit der Nacht... Ich sehe aber keine kausalen Zusammenhänge zwischen Pilzwachstum und Mondphase. Nur die wenigsten Pilze können Licht wahrnehmen und somit auf Voll- vs. Neumond reagieren. Was Ebbe und Flut angeht, glaube ich nicht, dass es Pilze gibt, die nur bei Springflut oder Nippflut fruktifizieren. Man kann aber sicher bei Ebbe (bei Springflut) mehr Substrat nach marinen Pilzen untersuchen.


    Festlandpilze reagieren auf Temperatur, Luftfeuchte, Taupunkt, Niederschlag, sicher nicht auf Mondphasen. Mir ist auch keine Erhebung bekannt, die einen Zusammenhang zeigen würde. Man muss auch auf Selffulfilling Prophecies achten: Glauben viele Sammler an den Einfluss der Mondphasen, dann gehen sie nur bei besonderen Phasen in den Wald und dann werden auch dann die meisten Pilze gesammelt und z. B. in Pilzberatungsstellen gebracht (da könnte dann eine Korrelation mit den Mondphasen als Scheinkorrelation auftauchen).


    Also kurz gesagt: Für mich reiner Aberglaube.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Der Pilz hatte einen sehr angenehmen, pilz süßlichen Geruch.

    Ich habe aber gerade gesehen, dass es bei den Trichterlingen doch das ein oder andere giftige Exemplar gibt. Vielleicht sollte ich ihn aus Sicherheitsgründen lieber stehenlassen...

    Servus adrich,


    nein, keine Sorge, der Pilz ist nicht kontaktgiftig. Es droht dir keinerlei Gefahr, wenn du ihn pflückst. Aus Sicherheitsgründen musst du ihn also nicht stehen lassen.


    Dass Du damit aber andeuten könntest, dass du überhaupt mit dem gedanken spielst, einen dir völlig unbekannten Pilz eventuell zu essen, nur weil er einen angenehm pilzig-süßen geruch ausströmt, ist natürlich abwegig. Wer würde das in der heutigen Zeit machen, in der einem nicht der Tod durch Verhungern droht und man aus der Not heraus alles, was auch nur irgendwie gut riecht, versucht zu essen.


    Insofern kannst di das natürlich niemals nie nicht gemeint haben. Oder etwa doch? In dem Fall bitte immer ein paar der verzehrten Pilze aufbewahren, damit man postmortem oder wenn weniger schlimm parallel zur Vergiftung die Art sauber bestimmen kann. Es gibt soooo viele Pilzarten, deren Speisewert unbekannt ist. Und da sehr viele Menschen heutzutage gebildet sind und über eine gewisse Grundintelligenz verfügen, ist die Anzahl derer, die Pilze deshalb essen, weil sie gut aussehen, weil sie gut riechen, weil Tiere auch davon genascht haben oder weil in letzter Zeit keine Schlange am Pilz vorbeigekrochen ist und keine Kröte auf dem Hut sitzt, sehr übersichtlich geworden.


    Übrigens - wenn jemand hier schreiben würde, dass der abgebildete Pilz essbar sei, gilt das obige genauso, denn auch dann wäre dir der Pilz völlig unbekannt und Bildbestimmungen sind zu unsicher. So glaube ich hier nicht an Infundibulicybe gibba bzw. wäre bei der Gattung unsicher.


    Übrigens - es sind eben nicht manche Exemplare eines Trichterlings giftig. Das hat man im Mittelalter geglaubt. Ein Pilz wird giftig, wenn eine Schlange an ihm vorbeigekrochen ist. Dann ist ein exemplar giftig geworden, ein anderes nicht. Nein, es gibt eben giftige Pilze - und von denen sind alle(!) Exemplare giftig.


    Und ja, es gibt giftgie Trichterlinge, Es gibt sogar sehr giftige Trichtlerlinge. Es gibt auch andere giftige Pilze.


    Willst du sicher und ohne Vergiftung Pilze essen, dann gehe in den Supermarkt und kaufe nicht gammelige Pilze oder erlerne, essbare Arten zu erkennen. Fange dann mit einfachen Gruppen an, in denen es auch Erkennungsmerkmale gibt und nicht gerade Trichterlinge.


    Nichts für ungut und liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Peter,


    das sieht rein makroskpisch sehr nach Gyroporus lacteus im Sinne der italienischen Autoren (Epitypus, nicht Originalinterpretation) aus.

    Die Farben sind wohl zu kräftig für G. pseudolacteus und der Stiel zu gedrungen und kurz. G. cyanescens zeigt die Pseudoringzone. Ich wäre bei Einzelfruchtkörpern aber immer skeptisch. Nicht, dass er atypisch ist und die Ringzone ausnhamsweise mal fehlt, obwohl sie z.B. jünger sichtbar gewesen wäre. Daher ohne Gewähr, zumal ich ja auch noch keine so große Erfahrung habe. Ich hatte (dummerweise) auch Gyroporus als zu einfach erachtet, um genau hinzusehen.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    ich bin da ganz bei Stefan. Cortinarius orellanus kenne ich mit einem messingfarbenen Stiel, das passt hier nicht so recht, finde ich. Lamellenfarbe und entfernte Lamellen passen gut zum Taukopf, schließen aber Telamonia nicht aus. Ein Tropfen KOH könnte Klärung bringen (auf die Huthaut).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Jörg,


    stimmt – ich lerne dazu. Ich hatte mich damals über mich selbst ziemlich geärgert, weil ich mich (schon wieder, so ging es mir mal vor vielen Jahren) habe täuschen lassen. Denn: Amanita rubescens hat nie (never ever) ein gelbes Velum universale. Und 2019 hatte ich mich am Foto eben auch wieder vom Eindruck von oben hinreißen lassen.


    Deshalb bin ich ja so gerne in Foren unterwegs, denn ich sehe so viel mehr, als ich alleine finden könnte. Selber real in Natura hatte ich Amanita franchetii erst (ich zähle mal im Kopf mit...) viermal in der Hand gehabt. Aufgrund des Threads vom letzten Jahr habe ich mir das damals alles nochmal durch den Kopf gehen lassen. So verfestigt sich ein Bild einer Art immer mehr.


    Ich hatte mir gemerkt: "Aha, kann aussehen wie ein Perlpilz, aber hat auch dann die gelben Warzen an der Stielbasis".


    Dass das Foto aus dem damaligen Thread stammt, war mir heute beim Schreiben aber nicht mehr klar (ich hatte nicht auf den Link geklickt).


    Und es unterstreicht eben: Bildbestimmungen sind immer provisorisch, nie komplett verlässlich. ;)


    Jedenfalls kommt so zum Vorschein, wie ich meine Konzepte, die ich von Arten entwickle, selber erweitere, ergänze, dann mit anderen Bildern abgleiche, daraus dann etwas schlüssiges bastle und es dann so abspeichere. Den Königsfliegenpilz habe ich wiederum nicht Hunderte mal, sondern eher Tausende Male gesehen/gefunden/in der Hand gehabt (ich habe lange Zeit im Nationalpark Bayerischer Wald mykologisch gearbeitet).


    Auf alle Fälle danke für die Anmerkung: das hilft mir, das Ganze erneut abzurufen, zu bewerten und zu speichern.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    nur als Nachtrag zum Hainbuchenröhrling: der wächst auch bei Haselnuss (da zweimal geschrieben wurde, dass eine Hainbuche da gewesen sein muss). Habe ich selber schon gefunden - am Kesselberg (Oberbeyern, Alpen, zwischen Kochel- und Walchensee. Da wachsen keine Hainbuchen mehr (Klima passt nicht mehr). Ich habe eine ganze Kollektion unter einem Haselstrauch gehabt.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    endlich habe ich ein Bino. ich habe bisher meist alles frei Hand geschnitten, ohne Hilfe einer Stereolupe, was z. B. beim Präparieren von winzigen Parasiten in den Apothecien von Flechten oder winzigen Pyrenomyzeten auf Holz ziemlich haarig/schwierig war. Für Fotos hatte ich mein 10er Objektiv meines Mikroskops "missbraucht" (Auflicht per Tischlampe). Und – tadaaa – jetzt habe ich ein Bino. Meine Kamera passt noch nicht auf den Fototubus drauf (Olympus ist da sehr eigen und will nur eigene Kameras auf ihren Geräten montieren, sodass kein Adapter vorhanden ist), aber ich habe eine provisorische Lösung.


    Gestackt habe ich noch nicht, ich habe erstmal nur Einzelbilder gemacht. Und für einen Test kam mir Hysterographium fraxini ganz recht. Diese Kaffeebohne auf Esche finde ich eigentlich recht regelmäßig, sie wird aber von manchen als selten bezeichnet. Ich denke, dass einfach zu wenig auf die Winzlinge geachtet wird. Dabei sind sie im Mikroskop so eindrucksvoll. Ich zeige einfach mal ein paar Fotos:



    Der Ast ist rechts an der Bruchkante genau 8 mm dick – also relativ dünn. Auf diesen fingerdicken Ästen (und schmaleren) suche ich ab und zu nach den Kaffeebohnen. Sie sehen auch sehr nach Kaffebohnen aus. Allerdings sind sie nicht näher mit den Hysterium-Arten (die ja auch als Kaffeebohnen bezeichnet werden) verwandt. Selbst die Ordnung steht nicht fest. Systematische Einrodnung im Moment: Klasse Dothideomacetes; Ordnung ???, Familie ???



    Bei Reife öffnen sich die Kaffeebohnen, aber auch geschlossene sind oft schon reif genug, um Sporen zu entwickeln.



    Oben sieht man übrigens die einzelnen Sporen auf der Eschenrinde – diese Fruchtkörper sind also definitiv reif.





    Und nochmal Kaffeebohnen ganz groß...


    Unter dem Mikroskop überraschen (wer die Art nicht kennt) die großen Sporen (bis 50 µm lang), die sowohl quer- als auch längsseptiert sind. Muriform wird das genannt (wie eine Mauer aus Einzel"steinen" aufgebaut):



    In Melzers werden die Sporen blaugrün, was die Sporen vieler bitunikaten Ascomyzeten machen. Ich habe aber noch nirgends etwas über diese Reaktion gelesen – da im Mikroskop oft ein Grünanteil im Blau ist, glaube ich nicht wirklich an Stärke, sondern gehe von einer anderen Substanz in den Zellwänden aus. Wissen tue ich es aber nicht.


    Spore in Melzers


    Für Mikroskopierfreudige sind diese Kaffeebohnen toll. Allein die Sporen sind umwerfend, finde ich. Eigentlich sollte man meinen, dass eine so leicht bestimmbare Art öfter gefunden wird. Man muss aber dafür gezielt mit der Lupe Eschenäste absuchen.


    Der Fund ist von gestern und stammt aus Purk (bei Moorenweis, Landkreis Fürstenfeldbruck, Obernbayern).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Na dann mache ich mal weiter:


    Nr. 4 und 5: Dachpilz, Gruppe um den Rehbraunen

    Nr. 6: Fuligo septica s.l. (Gelbe Lohblüte)

    Nr. 7: Amanita excelsa s.l. (Grauer Wulstling)

    Nr. 8: ??? vielleicht ein uralter König?

    Nr. 9: sieht interessant aus, einer von vielen möglichen Scheidenstreiflingen


    Nur per Foto ohne jegliche Beschreibung zu den Funden oder Detailfotos ist das Herumbestimmen aber wenig zielführend. Wenn uch, Doris und Helmut, die Arten wirklich interessieren, müsstet ihr euch mehr mit ihnen beschäftigen. Sprich weniger, dafür ausführlicher. Versucht, selber zu bestimmen, erklärt, wo ihr hängen geblieben seid... dann kann manm euch erklären, was ihr vermutlich falsch interpretiert habt, wo ihr genauer hinsehen müsst...


    Beispiel Dachpilz: Lamellen frei, kein Ring, keine Volva, Lamellen rosa, Vorkommen auf Holz - die Kombination gibt es nur in dieser Gattung (Dachpilze). Das müsste mit jedem Pilzbuch möglich sein. So erfahrt ihr einen Namen um vielleicht das Foto zu beschriften - aber wozu? Ob mit oder ohne Name ist es ein hübsches Foto. Wenn die Bestimmung interessant ist und ihr sowas selber erkennen lernen wollt, dann geht das nur mit entsprechendem Aufwand. ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    ich verstehe ohnehin nicht, wie ihr auf Amanita franchetii bei dem Fund kommt. Das ist für mich ein absolut typischer Königsfliegenpilz. Die groben Warzengürtel sind typisch - genauso wie beim Fliegenpilz (nur eben beim König gelb).

    Amanita franchetii hat viel blassere Hutfarben, kleinere, dafür hell gelbe und so auffallende Warzen, der Stiel erinnert von der Form her eher an einen Perlpilz. Das oben gezeigte Foto des sequenzierten A. franchetii finde ich gar nicht so untypisch. Sieht eben aus wie ein Perlpilz, hat aber gelbes Velum universale, welches v.a. an der Stielbasis hell gelb ist. Auch belis Bild ist typisch - der Stiel ist auch da eher wie bei einem Perpilz, nur dann mit den hell gelben Warzen.


    Was ich auch nicht verstehe: es wäre so einfach - einmal durchschneiden. Oder Sporenabwurf auf einem Objektträger, Melzers dazu: A. franchetii hat amyloides Sporenpulver, A. regalis inamyloides.


    Ich würde wetten, dass danbei A. regalis rauskommt. ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    so unterschidlich sind die Geschmäcker. Ich finde sie gar nicht so schlecht, ganz im Gegenteil von Amanita excelsa und Russula ochroleuca. Die finde ich grauenhaft.

    Servus Jörg,


    stimmt - wobei ich Amanita excelsa ebenfalls widerlich finde. Russula ochroleuca hingegen schmeckt mir scharf (heiß) angebraten ziemlich gut. Sie dürfen nur nicht verwässert sein, denn durch die Hitze (heißes Fett) gehen die unangenehm schmeckenden Geschmacksstoffe weg. Kochen sie im eigen Saft, ist da der Geschmack nicht prickelnd, das gebe ich zu.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus lubeca,


    die Menge macht das Gift. Bei der Familie waren die Pilze nicht ganz durch, da war es sicher mehr als ein Geschmackstest. In meiner Zeit an der Uni hat es aber eine Mitdoktorandin erwischt gehabt, die (idiotischerweise) die Geschmacksprobe geschluckt hat. Sie habe das bisher immer bei milden Täublingen gemacht - beim Rotstieligen kann das aber unangenehm sein.


    Es sind auch Vergiftungen aus Norditalien bekannt. Ich habe Respekt vor der Art und habe mich bisher nicht getraut, die in die Pfanne zu hauen. Vermutlich unbegründet, denn die Netzhexe ist ja auch unangenehm, wenn sie nicht ganz durch ist - und die habe ich schon mehrfach gefuttert.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus HygroPustu,


    das sieht schon sehr nach Buchwaldoboletus lignicola aus, nur eben ein uralter Schlappen. Dieser dicke Hutrand (die Huthaut ist dort fast ein wenig eingerollt) und auch die Dicker der Huthaut z.B. bei Foto 084501 passt sehr gut.


    Ich würde den auch als Nadelholzröhrling bezeichnen.


    Liebe Grüße,

    Christoph


    P.S.: herzlich willkommen hier :)

    Servus Erich,


    ja, die Milch kann sehr spärlich ausfallen und bei Hitze scheinbar fehlen. Du kannst es ja testen: nimm ein madenfreies Stück Fleisch in den Mund. Es ist mild, wird dann leicht scharf, dann scharf, dann sehr scharf, dann wirklich sehr scharf, dann Habanero-scharf und wenn du dann nicht ausspuckst, brennt der gesamte Mund - er wird extrem scharf.

    In angetrocknetem Zustand vielleicht nicht mehr so extrem, aber er ist eine nette Erfahrung.


    Ich bin mir sehr sicher mit der Bestimmung - diese Huthautstruktur und -farbe passt m.E. nur auf ihn und ein Milchling ist es m.E. sicher.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus lubeca,


    da kann ich nicht sanders schreiben,. als dass alles schon gesagt ist ;-). Zur Russula olivacea noch als Hinwies: hier die Geschmacksporbe keinesfalls verschlucken. Schon geringe Mengen roh können heftige Reaktionen auslösen.

    (Die Art ist nur komplett durchgegart genießbar. Wenn noch ein bisserl nicht gut genug durch ist, kann's heftig abgehen. Ich kenne einen Mykologen, den es mitsamt Familie erwischt hat.)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Lubeca,


    ich wäre auch wie Hannes bei Infundibulicybe costata (Nr. 3), wobei es da mehr Arten in der Gattung gibt. Laut Fungi of Temperate Europe reagiert der getrocknete Hut auf der Huthaut mit KOH schwarz, was mir neu war und was ich noch nicht versucht habe.


    Dein Dachpilz (Nr. 2) ist in der Tat aus der Artengruppe rund um den Rehbraunen. Rein makroskopisch sieht er aus wie Pluteus rangifer, wobei der bordisch verbreitet ist. Vielleicht ist SH ja schon skandinavisch genug?! Man kann die beiden im Moment aber nur geneitsch trennen. Pluteus rangifer hat kräftigere, schwarze Stielfasern, was man auf deinem Foto schön sieht. Würde man sagen, der sei aus Lappland, würde er blind als Pl. rangifer durchgehen. Aufgrund des Vorkommens in Deutschland wird es dann wohl doch nur Pluteus cervinus sein (das Aggregat besteht insgesamt aus mehr als 30 Arten, wobei nicht alle in Europa vorkommen - es ist aber sehr schwierig).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Jos,


    ja, das ist die Breitblättrige Glucke. Für die Küche wäre sie eh nichts - zu zäh und sie schmeckt seifig, kein Vergleich mit der Krausen Glucke. Und selten ist sie auch (jedenfalls in der Fläche, im BayerWald ist sie sehr häufig, ist also nur regional selten).


    Liebe Grüße,

    Christoph