Beiträge von Tricholomopsis

    Servus Oehrling,


    null problemo. Ich hatte es hier im thread bereits erklärt gehabt: Ackerling, aber mit frei stehenden Lamellen?


    Ich habe mal die Aussagen kompiliert und fett hervorgehoben, um die es geht:

    Deshalb dachte ich, wir würden vom gleichen Begriffssinn ausgehen.


    Wie gesagt: alles etwas verwirrend ;-).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Hallo Christoph,

    ich hatte nachgefragt, weil wir auch manchmal Ausstellungen organisieren und dann oft diskutiert wird, was zusammen auf dem Tisch liegen sollte. Und bei der Fundbesprechung von Amaniten sollte auf jeden Fall kritisch auf das Lamellenanwachsmerkmal eingegangen werden. Deine Hinweise waren für mich gewinnbringend, daher besten Dank.

    FG

    Oehrling

    Nochmal servus Oehrling,


    sehr gerne, das freut mich. Ich will aber auch nicht dazu bekehren - nur erklären ;-). Manchmal liest sich etwas anders, als man es normalerweise sagen würde. Ich denke, dass doie wenigsten Besucher auf die Reihenfolge achten, in denen die Pilze ausliegen. Die meisten fragen nur, wo die Knollis sind und wo die Steinpilze. Und bei uns auch noch gerne nach dem Millibrätling ^^


    Liebe Grüße,

    Christoph

    P.S.:


    Dass Amaniten in Wirklichkeit keine Freiblättler sind, habe ich auf diversen A. Gminder-Seminaren wiederholt gehört.

    Da irrt Andreas, wenn er die Definition Rickens verwendet - denn er hat alle Pilze mit Sollbruchstelle als Freiblättler bezeichnet - und dann sind auch die Amaniten typische Freiblättler ss. Ricken. Um die Lamellenanwachsweise geht/ging es da nicht.


    Wenn Andreas aber den Begriff Freiblättler nicht im Ricken'schen Sinn, sondern wirklich nach Merkmal nutzt, dann müsste er eben auch manche Rüblinge und Schwindlinge mit reinnehmen. Ob er das macht, weiß ich natürlich nicht.


    Wie gesagt: verwirrend.


    Und auch ich halte genau wie du es für richtig, dass man sich die Pilze bei der Bestimmung genau anschaut, statt vorgefertigte Ansichten aus der Literatur unkritisch zu übernehmen. Mein Beispiel hierfür wäre der Hutrand beim Grauen Wulstling, den wir auf Exkursionen schon mehrmals mit gerieftem Hutrand gefunden haben, obwohl in Pilzbüchern immer wieder steht, er habe einen glatten Hutrand.

    Ja, es gibt den Grauen Wulstling auch ohne geriefte Manschette und den Pantherpilz mit schwach geriefter Manschette. Und die Hutrandriefung ist, wie du schon schreibst, auch nicht Hundertprozentig als Merkmal geeignet. Das ist uns ja allen klar, dass Merkmale auch mal atypisch ausgeprägt sein können oder fehlen können. Darum geht es hier aber gar nicht, da eben manche Amaniten wie z.B. Amanita strobiliformis eben typischerweise angewachsene bis mit Zahn herablaufende Lamellen hat. Und dass Marasmius rotula mit die freiesten Lamellen hat, die man sich vorstellen kann.


    Und nur, weil sich der Begriff "Freiblättler" durchgesetzt hat, liest man eben immer noch in vielen Werken, dass alle anderen, die nicht zu den Agaricaceae/Amanitaceae/Plutaceae gehören, immer angewachsene Lamellen haben (z. B. Grundkurs Pilzbestimmung von Lüder) oder dass Amanita freie Lamellen hat (selbst in Fungi of Temperate Europe so zu finden). Deshalb verwende ich den Begriff Freiblättler nicht gerne im Ricken'schen Sinn. Der verwirrt nur und führt zu Fehlinterpretationen. Finde ich jedenfalls.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Oehrling,


    ich bezog mich mehr auf deine Frage hinsichtlich des Merkmals Frei vs. nicht frei:


    Hallo Christoph,

    plädierst du dann dafür, bei der Pilzbestimmung ganz auf das Merkmal Freiblättler/Angewachsenblättler zu verzichten?

    Daher meine Gegenfrage, die gar nichts unterstellen sollte.


    Also wenn ich das richtig verstanden habe, liegen auf euren Ausstellungen die Rötlinge, Räslinge und Tellerlinge neben den Dachpilzen und Scheidlingen, die Amaniten und Schirmlinge neben den Ritterlingen und die Champignons neben den Psathyrellen und Kahlköpfen.

    Im Prinzip: ja. Ich weiß nicht, wie es mit den Egerlingen ist – manchmal werden Familien zusammengefasst (Agaricaceae, Russulaceae), aber ja, Dachpilze und Scheidlinge liegen neben den Rötlingen, was auch didaktisch Sinn ergibt, wie ich finde. Und normalerweise sind auch die Egerlinge neben den Psathyrellen, stimmt. Manchmal wird aber auch nachträglich umsortiert. Wenn plötzlich die vielen Schleierlinge mehr Platz brauchen, als gedacht oder wir vor Täublingen nicht wissen, wohin damit, dann wird auch mal kurzfristig pragmatisch umgeräumt. Generell geht es aber wirklich nach Sporenpulver und damit auch ein bisserl nach Lamellenfarbe im Alter.


    Die ganz giftigen Arten werden aber aus der normalen Ausstellung rausgenommen und unter Glasvitrinen ausgestellt.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Schau dir mal allein dir Huthaut an. Bei deinem Fund hier siehst du, dass die Huthaut einreißt und grobe Schollen bildet. Das macht der Fahle Röhrling nicht.

    Hallo Christoph,

    in allem anderen bin ich deiner Meinung, aber nach den Fahle-Röhrling-Bildern von Hannes, von dir selbst als typisch bezeichnet, macht mir diese Aussage Kopfzerbrechen. Eigentlich sind das doch perfekte Gegenbeispiele.

    FG

    Oehrling

    Servus Öhrling,


    dann vergleiche mal die Hüte – beim Wurzelnden Bitterröhrling bilden sich von alleine regelmäßige Patches. Dass der Fahle Röhrling bei Hitze und direkter Sonneneinstrahlung Risse bekommen kann, ist doch klar. Das ist bei den meisten Pilzen so. Aber diese Risse gehen eben tief, bis ins Fleisch. Da reißt nicht nur die Huthaut auf.


    Falls Du die Zeit findest, auf die Fragen bei dem Grauen Wulstling (Lamellen) einzugehen, wäre das super: Ackerling, aber mit frei stehenden Lamellen? (Und Gegenfrage: sind die Lamellen des Grauen Wulstlings, das ich oben gezeigt habe, wirklich frei?)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Safran,


    ich kann gerne reinmikroskopieren. Am besten mit Fotos, Makrobeschreibung und Chemiereaktionen. Letztere fehlen bei dem obigen Fund.



    Und was ich da noch fragen wollte ( Suillus B.) - gehört der zur Kollektion dazu, denn der weicht deutlich ab durch das auffällig gestiefelte Velum universale. Nicht, dass da zwei durcheinander wachsen - das sieht makroskopisch sehr nach Agaricus devoniensis aus. Der rötet auch deutlich und hat auch kleine Sporen. Mit KOH wäre er aber negativ, während Agarocus pseudopratensis positiv wäre.

    Die anderen Fruchtkörper sind am Stiel mehr oder weniger nackt, was auf A. pseudopratensis passt.

    Ich empfehle, einfach die Fundstelle weiter zu kontrollieren – wenn neue Fruchtkörper da sind, bitte mit KOH testen, ob damit das Fleisch und die Huthaut schön gelb werden oder nicht. Agaricus devoniensis hatte ich selber noch nicht in der Hand – der ist im Norden häufiger als im Süden. Er mag Sandböden und Dünen.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Sollte der deiner Meinung nach als pseudopratensis kartiert werden?

    Servus Lukas,


    meinen Segen hast Du. Zudem sind die Daten ja interpretierbar - wenn eine Art kartiert wird, die klassisch bestimmt wurde und ohne DNA-Sequenz im Rücken, dann weiß man eben, wie man das interpretieren kann/soll. Keine Bestimmung ist hindertprozentig sicher. Wenn ein Jahr später eine Art in zwei aufgetrennt würde, wäre die alte Bestimmung wohl als s.l. zu verstehen. Und hier ist es genauso. Es sollte nur als Kommentar dazu geschrieben werden, dass die Bestimmung klassiesch (Makroskopie, Mikroskopie) und ohne Sequenz erfolgte. Du kannst mich gerne als det. oder conf. bei der Kartierung eintragen.


    Ich denke auch, dass alle oder die meisten kartierten Funde klassisch bestimmt wurden.


    Und eigentlich ist die Art ja nicht sooo schwierig dank des deutlichen Rötens (wenn man sich mikroskopisch absichert). Aber Egerlinge hat eben der Teufel gesehen.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Paul,


    Jörg hat dir typische, schöne Fotos vom Fahlen Röhrling gezeigt. Jetzt siehst du, was ich meine - da ist eigentlich nur wenig ähnlich.


    Hallo Christoph, vielleicht liegt es an den Fotos die bei Dämmerung gemacht wurden das es nicht so gut rüberkommt. Tatsächlich habe ich vorher etwas im Internet recherchiert und bin auf den fahlen Röhrling gestoßen da dieser genau wie mein Fund einen gelben Ring am Übergang von Stiel zur Haube hat aber die bläuliche Färbung mich verwundert hat. Das der Pilz in Asien gegessen wird habe ich folgender Seite entnommen Wurzelnder Bitterröhrling, Bitterschwamm (BOLETUS RADICANS SYN. BOLETUS RETICULATUS VAR. ALBUS, BOLETUS RADICANS VAR. PACHYPUS, BOLETUS ALBIDUS)

    Nein, die Farben auf deinen Fotos sind typisch für den Wurzelnden Bitterröhrling. Das liegt sicher nicht an der Dämmerung.

    Das Problem bei den Internetrecherchen ist, dass du ohne gute Beschreibung nicht weißt, welche Merkmale wichtig sind und dann aufgrund eines Details wie hier der Farbe des Stiels an der Stielspitze fehlgeleitet wirst.


    Und solchen Aussagen ohne Quellenangaben über die Essbarkeit würde ich immer sehr sehr kritisch sehen. Dass Caloboletus radicans in den USA gegessen wird, kann ich mir nicht vorstellen. Dort hat man Respekt vor giftigen Röhrlingen. Und der dort häufigere Caloboletus inedulis wird auch nicht gegessen. Und Aussagen über "Asien" sind immer schwierig zu beurteilen.


    Ich habe ein Pilzbuch aber die Fotos oder Zeichnungen sind da halt nicht immer identisch, ich verlasse mich da auf meinen Vater der schon von Kindesbeinen an Pilze sammeln musste (arme Sowjetzeiten) aber mit der Zungenspitze testen ob er bitter ist war mir zu riskant und einen Geruch konnte ich auch nicht warnehmen, das Buch gab nichts her somit bin ich hier gelandet.


    Dann solltest du m.E. ein aktuelles, gutes Buch kaufen, in denen viel Text zu den Arten zu finden ist. Klar sind die Fotos oder Zeichnungen nie identisch. Sich auf den Vater zu verlassen ist bei sicheren Arten natürlich kein Problem. Und das machst du ja ohnehin. Wenn du aber anfangen willst, andere Arten zu sammeln und zu bestimmen, wäre ein gutes Pilzbuch m.E. eine Minimalvorraussetzung. ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    ich hatte vergessen, hier im Thread ein Update zu geben, was ich hiermit nachholen möchte.


    Die Sporen sind klein, 5,0-6,5 x 3,75-4,75 µm, auch die anderen Mikromerkmale passen auf Agaricus pseudopratensis.


    Es gibt aber mittlerweile viele weitere, kleine Arten aus den Sektion der Karbolegerlinge i.w.S. Agaricus laskibarii und Agaricus xanthodermulus hätten aber einen dickeren Ring, der nicht so fluffig ist und hinfällig wird. Zudem wäre da eine kleine Knolle an der Basis zu erwarten. Agaricus parvitigrinus hat kontratsreichere Hutfarben (aber das spielt keine so große Rolle, auch bei A. pseudopratensis gibt es ihn von rei weiß bis hin zu mit dunklen Schuppen) und auch ein kleines Knöllchen an der Basis.


    Sofern man ihne DNA-Sequenz hier bestimmen kann, wäre ich auch nach der Mikroskopie bei Agaricus pseudopratensis. Das Gilben, das dann in ein Röten umschlägt, ist auch typisch.

    Soweit ich hier klassisch bestimmen kann, bin ich bei A. pseudopratensis.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Suillus B.,


    über Sporenmessung wird und wurde viel diskutiert, teils sogar sehr emotional. Es gibt aber auch zahlreiche Publikationen zu dem Thema. Im Prinzip geht es ja darum,. reproduzierbare Ergebnisse zu erhalten. Deshalb misst man nur Sporen, die auf der Seite liegen. Das erkennt man an der Lage des Apikulus.

    Extrem ausgedrückt: eine lang ellipsoide Spore würde von hinten betrachtet einen kreisförmigen Umriss haben.

    Sind Sporen nicht rotationssymmetrisch (manche sind in Bauch oder Rückenlage breiter, die haben dann z. B. die Form eines Melonenkerns), dann misst man auch Sporen in Bauch- bzw. Rückenlage und gibt die Maße dann mit drei Werten an (Länge, Breite in Seitenansicht, Breite in Rückenansicht).


    Sporen mit Ornament sind schwieriger. Hier hat man sich darauf geeinigt, das Ornament selber nicht zu messen, sondern dessen Höhe unabhängig auszumessen und anzugeben. Das geht gut bei stacheligen Sporen oder auch bei warzigen.


    Sehr schwierig wird es, wenn Sporen unregelmäßig geformt sind (eventuell plus Stacheln wie bei manchen Tomentella-Arten oder Stachelingen).


    Bei grob eckigen Sporen wie bei Entoloma nimmt man die Kastenmehtode und bei Risspilzen ist meist auch nicht zwischen Zapfen und Ornament unterscheidbar. Dann misst man da eben auch die Zapfen mit, indem man den Kasten annimmt und dessen Länge und Breite misst. Dadurch schwanken die Messwerte stärker, da ja mal so ein Zapfen in der einen, mal der anderen Richtung liegt, mal voll in die Breite mit reingeht, mal schräg nach oben schaut... Man muss dann einfach mehr Sporen messen und sich dessen bewusst sein, dass dann die Sporenmaße nur relativ grob ermittelbar sind. Es gibt ja weitere Bestimmungsmerkmale als die Sporenmaße. Und grob bekommt man die auch da schon hin.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus DocBaker,


    wie Uwe schon schrieb: der Wurzelnde Bitterröhrling ist nicht nur bitter, sondern Magen-Darm-giftig. Vielleicht kann man das Gift durch stundenlanges Kochen wie beim Satanspilz wegbekommen - aber nur vielleicht. Wer probiert sowas schon?

    Und ob in Asien nicht eine andere, nah verwandte Art gegessen wird (wenn überhaupt)?


    Noch kurz zum Fahlen Röhrling - einerseits ist der sehr selten und schonenswert (jedenfalls meines Erachtens), andererseits sehe ich auch äußerlich keine wirkliche Ähnlichkeit. Schau dir mal allein dir Huthaut an. Bei deinem Fund hier siehst du, dass die Huthaut einreißt und grobe Schollen bildet. Das macht der Fahle Röhrling nicht. Die Porenfarbe ist ein kühles, schmutziges Gelbgrün, beim Fahlen ein leuchtendes Zitronengelb,. Der Hutrand ist ei bisserl eingerollt und wirkt dicklich, auch das ist beim Fahlen Röhrling nicht der Falll. Und der Fahle Röhrling hat einen an gelbe Raufüße erinnernden, flockig.schuppigen Stiel. Der Wurzelnde Bitterröhrling hat einen mehr oder weniger glatten Stiel mit feinem Netz (das auch mal ausfallen darf), aber keine Schüppchen. Die Farbe des Stiels und die Form passen auch nicht zum Fahlen Röhrling.


    Auch wenn Röhrlinge meist gefahrlos zu sammeln sind, bieten sie eben ein ideales Übungsobjekt um das Beobachten und das Achten auf Nuancen und Details zu üben. Ich weiß nicht, wie du auf den Fahlen Röhrling gekommen bist. Für die Zukunft kann ich aber nur stark empfehlen, ein (oder mehrere davon) gutes Pilzbuch zu nutzen und die Beschreibungstexte durchzugehen und dann explizit die darin beschriebenen Merkmale zu prüfen. Nur nach erstem äußeren Eindruck (groß, gelbe Poren, wird schon der oder der sein= geht Pilzbestimmung nicht ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Jörg,


    Kolja? Des gibts ned bei uns in Bayern ==schuetteln==Prust


    Und in Italien, da ist Andrea der männlichste aller männlichen Namen.



    In diesem Forum bekommen wir nicht wenige Pilze auf die Reihe, mit dem Geschlecht von Menschen beschäftigen wir uns gar nicht.

    So isses, und ned anders,


    liebe Grüße,

    Christoph

    Hallo zusammen,

    aber sollte Amanita solitaria nicht eine Knolle vom Typ Fliegenpilz haben, also mit erhabenen Warzengürteln? Das kann ich an der abgebildeten Knolle (Foto 3) nicht erkennen.

    Klar, hatte ich ja auch geschrieben:


    Vom Velum universale her und der Stielbasis ohne Warzengürtel wäre ich aber auch bei dem mit Grünreflex beim Fransigen, aber wenn ich Grün sehe, werde ich bei Bildbestimmungen sehr vorsichtig.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    mich irritiert wie gesagt nur der Grünstich. Und Bildbestimmung ist da so ne Sache. Ich bin dann eher zurückhaltend, wenn etwas nicht zusammenpasst.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Mischa,


    nein, Amanita pini ist keine mediterrane Art. Als Amanita vaginata var. roseilamellata hat sie Einhellinger aus Bayern beschrieben. Der Holotypus der Beschreibung auf Arteben kommt (wenn ich mich recht erinnere) aus Belgien und zwar aus dem Garten von einem der belgischen Spezalisten, die ihn beschrieben.


    Falls du mit den "Profis" und der Verachtung Streiflinge als Speisepilze geschmackstechnisch meinst - Amanita crocea ist einer der besten Speisepilze, finde ich.


    Ich hatte schon den Verdacht mit 123 – es ist hier ja öfters das Thema: schwierige Artengruppen gehen mit der Seite einfach nicht. Dafür braucht man Spezialliteratur. Das mit selten ist auch relativ. Im passenden Habitat ist Amanita lividopallescens sicher nicht selten. In den Münchner Lindenalleen findet man die Art immer wieder, so auch bei Eiche. Die Habitate sind halt nicht so häufig, die Art im Habitat durchaus. Wärmebegünstigt, nicht zu viel Stickstoff, gerne aber Kalk und dazu ne alte Eiche oder Linde - da findet man vieles interessante Arten, so auch A. lividopallescens.


    Scheidenstreiflinge sind aber bis auf Ausnahmen sehr schwer bestimmbar, zumal sich erst langsam Artkonzepte stabilisieren und man erst anfängt, da genetisch durchzuackern. Deshalb ist Bildbestimmung meist zwecklos.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Wastl,


    sehr schön, man sieht auf einem Bild gut die breit angewachsenen Lamellen, die mit einem Zahn herablaufen. Die Lamellen sind alles andere als frei - typisch für diese Amaniten aus der Fransenecke. ich sehe aber auch einen grünen Reflex an dem herablaufenden Zahn...

    Der Ring wurde leider von dir schon angefasst, sodass nidcht klar ist, wie dick er vorher war, welche Konsistenz er hatte.


    Der junge ganz unten ist von den Velumresten klar der Fransige Wulstling (mit Franz als Namensgeber ist aber eine nette Idee). Der mit dem grünen Reflex macht mir da eher Bauchschmerzen. Amanita solitaria ist nierengiftig und hat eben gelbgrünes Sporenpulver (nicht weiß, was manche allen Amaniten hinterhersagen).


    Vom Velum universale her und der Stielbasis ohne Warzengürtel wäre ich aber auch bei dem mit Grünreflex beim Fransigen, aber wenn ich Grün sehe, werde ich bei Bildbestimmungen sehr vorsichtig.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Pilzenbert,


    die Parasole sind eine schwierige Gruppe, wenn es um die genaue Artbestimmung geht. Auf der Ebene benötigt man Spezialliteratur. Merkmale sind z. B. die Sporenpulverfarbe (sehr wichtig), Verfärbungen der Rinde, des Fleisches und der Lamellen, auch im Alter (d. h. man braucht ganze Kollektionen von jung bis alt). So gehen vermutlich junge Macrolepiota olivascens als normale Parasole durch (so auch in Pilze der Schweiz - der dortige Parasol müsste ein junger M.olivascens sein).


    Ich schreibe das nur, um zu zeigen, dass reiner Bildvergleich hier oft nicht reicht.


    Bei deinem Pilz ist es aber m.E. klar, denn eine so dunkle, rußig-schwärzliche Stieloberfläche hat der echte Parasol im engen Sinne nicht. Der Stiel reißt bei deinem Pilz meist auch relativ spät auf. Der Hut hat auch eher schmutzig graubraune Schuppen auf nicht weißem, sondern grauem Untergrund.


    Der echte Parasol zeigt klarere Brauntöne, nicht mit so viel Grau- bzw. Schwarzanteil. Dann ist der Hut kontrastreicher mit schön braunen Schuppen auf fast rein weißem Grund.


    Bei mir ist der Rußgraue häufiger als der echte Parasol.


    Wenn ein Parasol weiter oben im Gebirge wächst (oder zumindest montan) und schöne rotbraune Farben am Stiel und auf dem Hut hat, dann sollte man warten, bis er sehr alt ist - vermutlich röten dann sowohl die Lamellen als auch das Fleisch (das zudem auch türkis bis blau werden kann, v.a. in der Stielbasis) und die Huthaut fängt dann an, olivfarbene Flecken zu bekommen. Das Sporenpulver ist champagnerfarben bis blass champagnerbraun. Macrolepiota pseudoolivasens scheint da eher rosa Sporenpulver zu zeigen (und wächst in thermophilen Laubwäldern und mag auch Steppenklima).


    Es gibt dann noch weitere Arten wie M. rhodosperma, ebenfalls mit rosa Sporenpulver (usw.)


    Wie gesagt: kniffelig. Hier aber ist es für mich eben ein typischer Rußbrauner. ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Mischa,


    Pinus bedeutet Kiefer, Amanita pini ist also eine Amanita, die bei Pinus, also Kiefern wächst. Und ich sage nicht, dass das Amanita pini ist, denn dafür fehlen zu viele Merkmale. Die Volva zeigt außen auch keine ockerlichen Flecken, wobei sich die im Alter entwickeln können.


    Wenn du nach Amanita pini googlest, findest du Bilder und Beschreibungen, z. B. auch hier: Amanita pini Neville & Poumarat 2007 - Funghi Commestibili - Funghi in Italia - Fiori in Italia - Forum Micologia e Botanica


    Es gibt mehrere Arten, deren Lamellen rosa werden, so z. B. Amanita ochraceomaculata, Amanita betulae und eben auch Amanita pini. Letztere ist die kräftigste der drei Arten. Die Hutfarbe variiert bei denen zwischen graubraun, ockergrau und ockerlich. Amanita pini ist auch unter dem Namen Amanita vaginata var. roseilamellata bekannt.


    Da du aber keine weiteren Merkmale nachreichen kannst, ist eine Bestimmung oder auch nur ein Bestimmungsversuch hier vergebliche Mühe. Es ist "halt ein Scheidenstreifling".


    Womit/wonach hast du eigentlich bestimmt? Du musst ja irgendwie auf den Namen Amanita lividopallescens gekommen sein.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Mischa,


    oh, da kommen viele Arten in Frage. Unter Riesenstreifling verstehe ich Amanita ceaciliae, die es keinesfalls ist. Amanita lividopallescens kenne ich nur unter Eichen und Linden, nicht aus dem Nadelwald. Und 15 cm Hutdurchmesser können auch andere Streiflinge erreichen.


    Es gibt Arten, die beim Trocknen kräftig rosa Lamellen bekommen wie z. B. Amanita pini.


    Eine Artbestimmung nur nach den Fotos wäre aber pure Spekulation.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Mischa,


    sehr schwer nur nach Foto. Die Volva ist zäh und zerreißt nicht sofort, wenn man an ihr zupft?

    Trockne mal einen der Fruchtkörper und prüfe, ob die Lamellen dann kräftig rosa werden... (würde ich vorschlagen).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Alex,


    ich wäre auch bei Agaricus augustus. Der sammelt übrigens sehr viel Cadmium. Dass die Lamellen jung blass sind, zeigen viele der sog. Anisegerlinge.


    Der Enzian ist sehr hübsch - beim Gentiana lutea denke ich immer an den Schnaps. ==Pilz26


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Öhrling,


    du verwechselst da was - warum sollte ich auf das Merkmal Lamellen frei vs. Lamellen angewachsen verzichten? Das Merkmal des Lamellenanwachses ist wichtig und wertvoll. Ich weigere mich nur, von Arten, die freie Lamellen besitzen wie manche Schwindlinge, zu behaupten, sie seien angewachsen. Beim Halsbandschwindling fällt mir das besonders schwer.


    Und Gegenfrage: sind die Lamellen des Grauen Wulstlings, das ich oben gezeigt habe, wirklich frei? Da weigere ich mich ebenfalls, das als freie Lamellen zu bezeichnen.


    Aber ja, ich würde bei einer Pilzausstellung die Begriffe Freiblättler/Angewachsenblättler nicht verwenden. Ich würde wenn, dann nach Habitusgruppen oder Sporenpulverfabren sortieren. So machen wir es in München. Wir stellen die Sprödblättler zusammen, die Gallertpilze, dann als Sammelgruppe die "Aphyllos" etc. und gehen bei den normalen Lamellenpilzen nach Sporenpulver: "Hellsporer", "Rosasporer", "Braunsporer", "Schwarzsporer".


    Liebe Grüße,

    Christoph