Beiträge von Tricholomopsis

    gena sieht wegen des Endungs-a halt weiblich wie Gesa, Gisela, Sonja, Ronja, Petra... das a am Ende ist in Deutschland eben weiblich.

    Und auch manche Frauen nennen sich "Anfänger" und nicht "Anfängerin". Oder Laie und nicht Laiin (gibt es das eigentlich?).


    Und wenn dann mit gena unterschrieben wird, dann wird das eben wie ein Vorname gelesen. Ich hätte auch eine Frau hinter dem Nick erwartet. Und wenn gena doch männlich ist, dann wird er wohl damit leben müssen, dass er als weiblich angesprochen wird, wenn nicht die Unterschrift irgendwann zu einem Peter, Stefan oder Franz mutiert ==zucken


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Kröti,


    ja, Caloboletus radicans oder Caloboletus kluzakii. Das würde sich aber im Schnittbild zeigen: C. kluzakii hätte eine rosa Subcutis, später dann entsprechend einen rosafarbigen Hut. Hier sieht es aber schon sehr nach dem echten C. radicans aus, denn in den Rissen müssten sonst schon Rosatöne zu erkennen sein.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Oehrling,


    gerade in der Heuristik ist der Begriff Freiblättler - sorry - saublöd gewählt (sorry). Ich habe auch in Pilzkursen "gelernt", dass Knollis freie Lamellen haben, da sie ja Freiblättler sind. Da sist mehr verwirrend als hilfreich. Schau mal eine Amanita solitaria an - freie Lamellen? Manchmal vielleicht, aber generell? Eher ausgebuchtet... oder zumindest angeheftet. Oder Graue Wulstlinge. Oder Perlpilze. Oder wenn Scheidenstreiflinge plötzlich einen herablaufenden Zahn haben...

    Nein, das ganze beruht eben auf dem Nachbeten eines Begriffs von Ricken, der diesen in seinem Vademacum genutzt hat, dem ersten größeren Feldführer. Gemeint hat er damit aber die Pilze mit Sollbruchstelle am Hut.

    Das ganze führt dazu, dass viele Einsteigerschlüssel wie im Bon und anderen Büchern, z.B. auch Lüder, behaupten, die Nichtfreiblättler hätten allesamt keine freien Lamellen. Sowas merkt man sich ja gerade als Einsteiger. Und wer dann kritisch nachschaut, wird völlig verwirrt, wenn der Nelkenschwindling plötzlich freie Lamellen hat. Und wenn dann der Kursleiter sagen würde - nein, das ist kein Freiblättler, schau, die sind irgendwo sicher am Stiel angewachsen, dann verwirrt das noch mehr. Oder wenn dem Wulstling plötzlich freie Lamellen eingeredet werden.


    dazu ein Bild

    Das ist ein Grauer Wulstling, Amanita excelsa. Wo hat der freie Lamellen? Eben. Man sieht aber sehr schön die Sollbruchstelle, die halbkriesförmig das Stiel- vom Hutfleisch trennt (Fleischkonsistenz ist anders - im oberen Stiel sind Kugelzellen wie bei Täublingen, daher ist das Fleisch hier homogener als im Hut.


    Wenn man schon weiß, dass der Begriff der freien Lamellen nur teilweise mit dem der "Freiblättler" korreliert ist, dann ist es ungünstig, ihn bei Kursen zu verwenden. Es sei denn, man macht es historisch korrekt, indem man das "frei" auf Hut vom Stiel bezieht, aber kein Dogma aufstellt, dass bei allen anderen die Lamellen angewachsen und bei Freiblättlern frei seien.


    Im Endeffekt fördert das nur, dass die, die in der Lage wären, auf Details zu achten, davon verwirrt werden und es dann lassen und eben weiterhin grob bestimmten. Das hat mit Wissenschaftlichkeit vs. Praxis nichts zu tun. Im Gegenteil - gerade in der Praxis ist der Begriff Freiblättler einer der verwirrendsten und falsch interpretiertesten Begriffe überhaupt. Und das zieht sich in fast allen populären Büchern durch, weil sich kaum jemand traut, dem Dogma zu widersprechen oder es eben selber noch nicht so gesehen hatte.


    Ging mir übrigens auch so. "Dank" meiner Kurse in Hornberg waren für mich Amaniten generelle freiblättrig. Und da ich die Gattung auch so von oben erkenne und die Lamellenanwuchsweise nur ein weiteres Hilfsmerkmal sind, habe ich gar nicht drauf geachtet, dass das so nicht stimmt. In meinem ersten (kleinen) Pilzbuch habe ich daher auch selber bei Amanita geschrieben "Lamellen frei". Ebene wegen dieses Begriffs.


    Erst später, als ich dann selber Pilzkurse anbot (ich hatte ja mal für die DGfM PSV ausgebildet) und alle Teilnehmer immer aufforderte, genau hinzuschauen, kam für mich heraus, dass Amanita meist keine freien Lamellen hat. Was hatte ich mich geärgert, dass ich dem, was mir früher beigebracht wurde, so blind vertraute und in einem Buch "Lamellen frei" ohne Anmerkungen wie "bis breit angewachsen" geschrieben hatte. Danach war ich schlauer.


    Aber jetzt weiß ich, warum eben Rüblinge und Schwindlinge (etc.) keine freien Lamellen haben "dürfen", auch wenn die es haben. Denn die haben ja alle per Dogma angewachsene Lamellen (siehe Lüder, Grundkurs Pilzbestimmung S. 204 als "Tricholomatales" was auch immer diese Ordnung sein soll).


    Über Aussagen, dass alle Amaniten weißes Sporenpulver haben, brauche ich jetzt nichts zu schreiben, da es hier ja um die Lamellenanwachsweise geht. Aber auch da hält sich der Aberglaube an feste Merkregeln aus diversen Pilzkursen, die falsch sind und die trotzdem auch in vielen Büchern stehen.


    Liebe Grüße,

    Christoph


    P.S.: hatte das zweite Bild vergessen:



    Sind die Lamellen frei oder angeheftet? Ich habe auf die schnelle kein besseres Foto gefunden - ich habe irgendwo eins, wo sie klar frei sind. Hier kann man nur sehen, dass die Lamellen parallel zum Stiel in Richtung Hutfleisch verlaufen, dort aber kaum Abstand zwischen Lamelle und Stiel ist. Mit dem Stiel sind die Lamellen aber nicht verwachsen.

    Servus Hansi, servus beinand,


    der Zuchtegerling, wenn es denn einer ist, wäre anhand des Rings gut eingrenzbar. Der Ring hat eine eigentümliche Besonderheit, die sonst nur noch Agaricus subfloccosus zeigt: er ist relativ dick am Stiel, aber nach oben hin nicht mit dem Stiel verwachsen, sondern zeigt da eine kleine Lücke. Man kann ihn insgesamt gut nach unten abziehen (die Abziehrichtung des Rings ist ein wichtiges Bestimmungsmerkmal bei den Egerlingen). Das Teilvelum (das nach oben abziehbar wäre), ist hinfällig.


    Ich habe es mal (leide rnicht optimal - ist rausvergrößert, daher etwas unscharf - ich hatte damals noch zu wenig auf Details beim Fotografieren geachtet) bei Agaricus subfloccosus fotografiert:


    Die beiden gelben Pfeile sollen den Bereich zeigen, an dem der Dicke Ring parallel zum Stiel nach oben geht, aber nicht mit dem Stiel verwachsen ist. Parra hat das in seiner Monographie der Gattung sehr schön gezeichnet.

    Agaricus subperonatus hätte einen nach oben abziehbaren Ring (Teilvelum ist hier dominant beim Ring), Agaricus bisporus und A. subfloccosus eben nach unten.


    Ich wüsste aber nicht, wie man Agaricus bisporus makroskopisch sauber von Agaricus subfloccosus trennen soll. Dann gibt es eben den Zuchtegerling auch im viersporigen Wildtyp, der gesichert nur genetisch von Agaricus subfloccosus bzw. über Nuancen klassisch abtrennbar ist.


    Zum Verzehr Hansirakete - wenn du sicher in der Gattung warst und nach Geruch (pilzig-würzig) die ganzen Karbolegerlinge ausschließen konntest, dann ist das nichts anders, als es ein Pilzberater getan hätte. Ich kenne nur sehr wenige Mykologen, die sich sicher trauen, Egerlinge makroskopisch auf die Art zu bestimmen. Und wenn es jemand glaubt, das zu können, dann heißt das nicht, dass es geht. Nach Parra kann man viele Arten gar nicht klassisch bestimmen, darunter auch häufige.


    Liebe Grüße,

    Christoph


    Ich kann am Foto nicht Agaricus bisporus sicher erkennen. Mir fehlen die Details zum Ring.

    Servus Pilzbaer,


    auch für mich ist das ein typisches Leccinum piceinum.

    Die Schwesterart Leccinum vulpinum hat nach meiner Erfahrung keinen weißen, sondern einen fuchsrötlichen Stielgrund. Hier sehe ich aber rein schwarze Schüppchen auf weißem Grund, was für L. piceinum spricht. Die Hutfarbe ist bei beiden variabel, aber diese dunklen braunroten Töne zeigt L. piceinum ebenfalls gerne.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    auch für mich ein ganz typischer Leccinum (cyaneobasileucum var.) brunneogriseolum.

    Der "deutsche Name" Blaufüßiger Raufuß - den ich in dem Zusammenhang vorher nie gehört habe - ist völlig nichtssagend, denn viele Raufüße zeigen blaue Farben am Fuß. Viel besser ist "Wollstieliger Raufuß", denn jung hat der Stiel praktisch keine Schüppchen, sondenr erscheint wollig. Erst später kondensieren daraus Schüppchen, die aber kaum Kontrast zeigen. Dann sieht es so aus wie auf deinem Foto: hell bräunliche Schüppchen auf blass bräunlichem Grund.

    Auch die Hutfarbe ist typisch.

    Ungünstigerweise wurde das Albino dieser Art vor der typischen Ausprägung beschrieben. Daher der Name L. cyaneobasileucum (was auf deutsch heißt: weiß mit blauer Basis). Da der Pilz aber meist hellbraun und nicht weiß ist, wird gerne der lange Name Leccinum cyaneobasileucum var. brunneogriseolum verwendet. ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus gena,


    8-11 ist sicher eine Megacollybia und kein Dachpilz. Man sieht die Rhizomorphen, die Lamellen sind nicht frei und ich bin sicher, dass der Stiel Hartgummikonsistenz hatte.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    noch ein "Funfact": genauso wie die sehr nah verwandte Russula gracillima bildet R. exalbicans nur zusammen mit Lactarien aus der Lacxtarius-torminosus-Verwandtschaft Mykorrhizen. Sprich, der Täubling wächst in die Birkenreizkermykorrhiza hinein. Möglicherweise sind beide genannte Täublinge Parasiten. Geziegt hat das Ludwig Beenken in seiner Dissertation über die Mykorrhizen und Rhizomorphen von Täublingen.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Cyril,


    dein Fund gehört, wie ja die anderen Foristi schon schrieben, klar in die Satanspilzverwandtschaft (Gattung Rubroboletus). So ein alter Schlappen ist aber nicht sicher bestimmbar. Rosa Töne am Hut kann auch der echte Satanspilz zeigen, teils sogar recht deutlich. Der Rosahütige Röhrling (Rubroboletus rhodoxanthus ss. Kallenbach non ss. orig.) fällt durch vor allem im Stiel kräftig gelbe Fleischfarben und das meist nur im Hut blauende Fleisch auf. Der echte Satan hat durchgehend blasses Fleisch, das wenig blaut, dafür aber im ganzen Fruchtkörper.

    Dein vorletztes Foto zeigt das für R- rhodoxanthus typische, leuchtend gelbe Stielfleisch.

    Das Rosa am Hutrand beim letzten Foto ist mir für den Satan im engen Sinn dann aber zu kräftig.

    Rubroboletus rubrosanhuineus sollte in dem Zustand insgesamt dunkler weinrothütig sein. Der blaut recht deutlich, aber auch im ganzen Fleisch.


    Für mich ist ein alter Rubroboletus rhodoxanthus ss. Kallenbach am wahrscheinlichsten.


    Beim nächsten Mal bitte mal gesamt durchschneiden. ;)

    Und wenn ein Rubroboletus so alt ist, dann stinken die m.E. alle ein bisserl. Ich habe auch schon junge R. rhodoxanthus in der Hand gehabt, die nach Urin rochen, obwohl sie sonst nur angenehm säuerlich riechen. Und nach Aas stinkt der ganz alt eben auch, wenn auch nicht ganz so widerlich und intensiv wie der echte Satan.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Schupfnudel,


    ich wäre hier klar im Pluteus-plautus-Aggregat. Das Konzept von Ludwig, da alles zusammenzuschmeißen ist aber überholt. Die einzelnen Arten wie Pl. semibulbosus (usw.) sind genetisch gut abtrennbar. Es stecken aber wohl mehr Arten dahinter, als vorher gedacht. Insofern fehlt da noch eine erschöpfende Bearbeitung (oder ich habe sie noch nicht). Pluteus plautus s.str. ist es aber gewiss nicht.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Nicht, daß das nachher so ähnlich ist wie mit den "freien lamellen bei Wulstlingen generell" die halt in Wirklichkeit meistens angeheftet oder ausgebuchtet bis breit angewachsen sind. Wer auch das jetzt bezweifelt: Bitte noch mal genau hingucken bei der nächsten Perlpilz - Ernte. :gzwinkern:

    Servus Pablo,


    danke, dass du das ansprichst! Zusamen mit Till Lohmeyer habe ich zu dem Thema auch einen Artikel geschrieben:


    Hahn C. & Lohmeyer T.R. (2010): Betrachtungen zur Gattung Amanita: Lamellenansatz und Sporenpulverfarbe. Mycologia Bavarica 11: 37-42.


    Der Begriff Freiblättler ist mehr als ungünstig, da einige sogenannte Freiblättler keine freien Lamellen haben, dafür einige Nichtfreiblättler freie Lamellen. Das Festhalten an diesem Begriff, den Ricken einführte, hat daszu geführt, dass manche Autoren automatisch Schwindlingen, manchen Rüblingen (usw.) freie Lamellen abreden. Dabei muss man nur mal den Halsbandschwindling anschauen.

    Da man Tintlinge früher nicht zu den Agaricaceae gestellt wurden, erklärt das, warum manche Autoren dem Schopftintling freie Lamellen absprachen. Und umgekehrt wird den Amaniten immer wieder gebetsmühlenartig angedichtet, sie hätten generell freie Lamellen. Der alte Fries hatte es bereits richtig beobachtet und beschrieben - die Lamellen können frei sein, können aber auch angeheftet, ausgebuchtet oder breit angewachsen sein. Beim Grauen Wulstling habe ich schon 90° Anwachswinkel gesehen.


    Das Hauptmerkmal der Freiblättler nach Ricken ist die Sollbruchstelle zwischen Hut und Stiel. Das hat mit den Lamellen erstmal nichts zu tun. Nur haben einige der entsprechenden Gattungen freie Lamellen wie Dachpilze, Egerlinge, Schirmlinge usw. Die Pilze mit Sollbruchstelle, die keine freien Lamellen haben, wurden so später als Dogma zu Pilzen mit freien Lamellen gemacht. Und damit das Dogma nicht als solches erkannt wird, haben einfach alle anderen keine freien Lamellen, auch wenn sie freie Lamellen haben ;-). Es schaut ja eh keiner genau hin (so nach dem Motto).


    Fies ist hier, dass der Stiel des Ackerlings so abgebrochen ist, als hätte er eine Sollbruchstelle. Das unterstreicht, dass man keiner Grundregel kritiklos folgen soll. Für mich ist das Bild auch sehr lehrreich und ich muss mehr Rissige Ackerlinge auf dieses Merkmal prüfen. Bei den "echten" Freiblättlern nach Ricken kann man die Sollbruchstelle aber auch im Längsschnitt durch unterschiedliche Fleischstruktur erkennen. Das sollte hier nicht gehen, aber so einfach zu erkennende Arten schaut man sich eben viel zu selten genauer an. Ich eben auch nicht.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Liebe lubeca, servus beinand,


    mich hat mein Kreuz etwas aus der Bahn geworfen (Hexenschuss), weshalb ich nicht ans Mikroskop konnte. Im Moment geht es etwas besser - es ist schlimm, wenn man 50 geworden ist, das Alter....


    Wie auch immer, es war ja schon makroskopisch ziemlich klar, da das Sporenpulver wirklich schwarz (mit nur etwas Violett) ist und auch die Hutmitte keine strohgelben Töne zeigte, dass es sich hier um Stropharia melanosperma handeln müsste. Es gibt aber eben auch Albinos von Stropharia coronilla, wobei ich meine, dass da das Sporenpulver auch nicht so extren dunkel ist. Ich muss den Krönchenträuschling mal aussporen lassen, wenn ich ihn wieder finde.


    Jedenfalls sind die Sporen, die ich gemessen habe, 10,5-12,5 x 6,5-8,5 µm groß – dabei fällt auf, dass sie in Bauch- bzw. Rückenlage breiter als von der Seite betrachtet sind und dann etwas hexagonal oder melonenkernartig geformt sind. Der Keimporus ist sehr deutlich ausgeprägt. Das passt wunderbar auf Stropharia melanosperma. Die sehr ähnliche Stropharia halophila hat noch größere Sporen mit nur kleinem Keimporus.


    Ich selber habe Stropharia melanosperma noch nicht gefunden, konnte so die Art aber zumindest getrocknet im Mikroskop anschauen. Danke für das Zusenden, lubeca. Wenn du mir noch die Funddaten per PN mitteilst (Finder, Fundort, Funddatum etc.), dann würde ich einen Beleg daraus machen und später an eine öffentliche Sammlung abgeben. Ein toller Fund einer seltenen Art.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    012. Unter anderem um diese Hübschen ging es ja. Milchbrätlinge. Ich bin allerdings an der Mikroskopiererei gescheitert. Ich wusste nicht so wirklich genau, nach was ich genau schauen muss und wie es aussehen sollte... naja, mit der Technik stehe ich noch ein wenig auf Kriegsfuß

    Servus Tuppie,


    das ist eigentlich relativ einfach - mach einen Skalpschnitt (mit einer Rasierklinge sehr flach eine dünne Scheibe der obersten Huthaut abschneiden) und lege sie so auf den Onjektträger, dass du dann von oben draufschaust. So siehst du die Huthauthaare am sichersten. Sie knicken zwar um, aber mit einem normalen Schnitt erwischt du sie kaum oder schneidest sie weiter oben mit durch.


    Wenn es, wie ich vermute, Lactifluus oedematopus ist, dann sind die Haarbasen recht breit, die Haare aber kurz, bis 60 µm lang. Wäre es Lactifluus volemus (oder L. subvolemus), wäre die Haarbasis schmal und die Haare wären deutlich länger - siehe auch hier: Lactifluus sect. Volemi - die Milchbrätlinge


    Bei dem Pfeffermilchling geht es genauso: ein Sklapschnitt - bei der Art mit der dünnen HDS (Lactifluus piperatus) sieht man bei älteren Fruchtkörpern sofort die Kugelzellen des Fleisches und nur wenig drüber, bei der mit der dickeren HDS (Lactifluus glaucescens) sind die Kugelzellen des Fleisches in Aufsicht auch bei älteren Fruchtkörpern versteckt. So kann man die beiden Pfeffermilchlinge in Nullkommnichts nachbestimmen.


    Falls du die beiden kaertieren willst, wüsstest du angeben, ob die Lactifluus volemus s.l. kartierst (als Aggregat) oder die Art genau bestimmt hast (bei den Pfeffermilchlingen ebenfalls). Wobei vermutlich die Datenlage von Lactifluus volemus eh kaum nachträglich aufzudröseln ist ;-).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Alis,


    super Foto - ja, er ist erfreulich hell. Ich hatte auf weitere, schöne Fotos am Morgen gehofft - er ist ja jetzt bei mir zirkumpolar, geht also nicht mehr unter und steigt in der Früh schön hoch, aber dann zogen Wolkenschleier auf.


    Hier ein Foto von heute früh um 1.51 Uhr:



    Dass er durch die Wolken durch zu sehen ist, zeigt, wie hell er ist. Er war auch mit bloßem Auge sichtbar, aber es war sehr schade, dass diese Wolkenbänke im Weg waren.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Kauz,


    das ist definitiv kein Schmierröhrling. Und eine Manschette hatte der Pilz sicher auch keine. Es wäre da aber hilfreich, wenn du das, was du als Manschette interpretierst, auch zeigen würdest - sprich ein Foto von der Seite. Es würde auch nicht schaden, die Poren sehen zu können. Und bei Röhrlingen ist ein Längsschnitt durch den Fruchtkörper zudem nötig.


    Zu zeigst und hier kaum Merkmale. Ich vermute, dass das, was du als Manschette interpretierst, aufgebogene Stielrinde ist (Trockenheitsartefakt). Du zeigst hier einen der vielen rothütigen Filzröhrlinge, also wie schon geschrieben wurde irgendeine Art aus den Gattungen Rheubarbariboletus, Hortiboletus oder Xerocomellus.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Stefan,


    ah, danke für die Info. Muss mal da reinschauen - ich schaue ehrlich gesagt sonst keine youtube-Pilzbeiträge (dafür lese ich zu gerne) ==12

    Wenn er im original Görlitzer Dialekt redet, werde ich wohl eh nichts verstehen ==13 – nein, ich gehe von sächsischem Hochdeutsch aus *hihi


    Spaß beiseite - bei den milden Täublingen kann eh nicht viel passieren (bis auf wenige Ausnahmen). Ich hatte aber schon abstruse Fälle, bei denen Merkregeln aus Pilzkursen falsch verstanden wurden oder in falschem Zusammenhang angewandt wurden und dann Probleme aufkamen. So ist bei Lepiota cristata der Ring auch oft nicht am Stiel festgewachsen... (als ein Beispiel davon).

    Gute Erklärvideos sind aber sicher wertvoll. Ich schau mal, dass ich mir da Beispiel anschaue ;-).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus,


    ja, einer der Kammtäublinge ist es sicher. Weiter kommt man wohl nicht ohne Geschmackstest, KOH-Reaktion der Stielbasis, Sporenpulverfarbe und genauer Makroskopie. Es gibt mehrere Arten, die solche Grautöne zeigen können.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Pablo,


    ich meinte eigentlich diese Publikation: Jakucs E, Beenken L (2001) Xerocomus lanatus (Rosk.) Sing. + Quercus cerris L. Descr Ectomyc 5:221–225


    Ich gehe aber davon aus, dass die oben zitierte Arbeit den gleichen Fund zugrundeliegen hatte. Damals (2001) war es nicht so einfach, einen passenden Namen zu finden. Ich weiß, dass wir damals viel diskutiert hatten. ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Michael,


    also ich sehe auf dem Bild zerbrochene Lamellen. Der Frauentäubling hat nicht nur weiche Lamellen, sondern solche, die zudem auch noch schmierig-wachsig modellierbar sind. Die Aussage, dass nur der Frauentäubling weiche Lamellen hat, ist aber so nicht richtig bzw. falsch. Was die Modellierbarkeit angeht, kenne ich das nur vom ihm bzw. der Nachbarart Russula cutefracta. Vermutlich steckt noch ein bisserl mehr in dem Aggregat - bin gespannt, wann es genetisch aufgedröselt wird.

    Zwischen Splittern beim Drüberstreichen und total weich modellierbar liegen Welten, und damit auch viele Bereiche dazwischen. Ich empfinde die Lamellen des Speisetäublings auch als biegsam. Aber sie sind eben nicht wachsartig-weich.


    Ich erlebe es auch in Pilzvereinen, dass jemand einen "Frauentäubling" vorstellt, über die Lamellen mit dem Fingernagel streicht, erklärt, dass die weich sind, zeitgleich aber Lamellenstücke runterfallen. Dann hat der Täubling das Buch nicht gelesen oder die Lamellen seien angetrocknet. Dabei ist die Art dann einfach falsch bestimmt.


    Ich denke, sehr oft werden alle möglichen Arten als Frauentäubling bestimmt, sind aber eben keine.


    Der Farbton der Lamellen sieht für mich auf deinem Foto auch nicht rein weiß aus, sondern ganz leicht creme. Auch das passt nicht. Die Hutfarbe sowieso nicht.

    "snokri" sagt mir nichts. Sei aber bei solchen Pauschalaussagen bitte immer vorsichtig. Es wird viel erzählt ^^


    Liebe Grüße,

    Christoph


    Ach ja, zum Täubling selber - nur nach Foto schwer zu sagen. Als erstes hätte ich Russula aeruginea gedacht, das ist aber alles andere als belastbar. Ist eben nur ein Foto...

    Servus Salzi,


    die Bestimmung ist in meinen Augen richtig. Als Speisepilz ist der Rotbraune Scheidenstrefiling aber nichts. Beim Sammeln zerbricht er meist, er hat wenig Fleisch und er schmeckt nichtmal gut.

    Es gibt hervorragende Scheidenstrefilinge wie Amanita crocea - geschmacklich unglaublich gut, aber leider recht selten.


    Liebe Grüße,

    Christoph


    P.S.: Bestimmungen sind keine Essensfreigaben

    Servus Pablo,


    ich sage ja nicht, dass ich recht habe, sondern nur, dass ich der Synonymie so nicht folge ;-). Und ja, ich meine genau diese Art mit dem schön gelben Basalmyzel und dem blass gelben Felsich, da im unteren Stiel kräftiger gelb ist.

    Die Art hat eine auffallende rotbraune Subcutis und fängt nur gelboliv an. Alte, ausgewachsene Fruchtkörper werden immer dunkler, am Ende werden sie rotbraun, da die obere Hutdeckschicht dann mehr oder weniger weg ist.

    Der Stiel hat gerne ein grobes Netz, die Huthaut reagiert mit Ammoniakdampf grün und die Art ist in den thermophilen Eichenwäldern südlich der Alpen häufig.


    Diese Mykorrhizabeschreibung basiert auch auf dem, was im Moment als X. chrysonemus bezeichnet wird:

    Jakucs E (2002f) Xerocomus lanatus. In: Agerer R (ed) Colour atlas of Ectomycorrhizae, plate 149. Einhorn, Schwäbisch Gmünd

    (Ich war dabei, als der Fruchtkörper und die Mykorrhizen entnommen wurden - damals wurde bereits im Arbeitskreis Agerer der Name Xerocomus lanatus dafdür verwendet. Vermutlich bin ich dadurch auch "geprägt". Und da Klofac die Originalbeschreibung von Rostkovius auch so interpretiert, fühle ich mich bei der Interpretation nicht so einsam ;-).


    Im Prinzip muss man Xerocomus lanatus nur passend typisieren, dann kann man den Namen weiterhin in diesem Sinn verwenden.


    Liebe Grüße,

    Christoph