Beiträge von Tricholomopsis

    Servs Schupfnudel,


    von den Ergebnissen aus Goßbritannien wusste ich noch nichts. Das macht es dann noch schwieriger.

    Da beide Arten ja sympatrisch vorkommen und wohl sympatrisch entstanden sind, muss es ja irgendwas geben, was sie voneinander isoliert. Man sollte dann auch erwarten, dass es irgendein Merkmal gibt, das man greifen kann. Man muss also noch suchen. Oder mehr Kollektionen sequenzieren und dabei noch andere Loci verwenden, um eben zu testen, ob die ITS nur sehr variabel ist und die "Gruppen" durch zu wenige sequenzierte Individuen zufällig entstanden sind oder ob es wirklich Arten sind, die sich auch über andere Loci bestätigen lassen. Schwierig, aber spannend.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Davon bin ich auch ausgegangen. Bei dem ersten Foto bei Naturlicht ist der Stiel blass gelb. Bei den letzten Fotos bei (?) Kunstlicht sind Stieloberfläche und Fleisch intensiv gelb. Ich habe daher die Gelbausprägung einfach ignoriert ;-).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Meiner Meinung nach ist das noch schlimmer als die S. luridus/S. mendax Problematik.

    Servus Schupfnudel,


    mit Suillellus mendax hatte ich nie Probleme.


    Neoboletus xanthopus dagegen, da stimme ich mit dir überein, ist im Moment nicht klar bestimmbar. Wenn aber bei Laubbäumen ein recht glatthütiger Flocki v. a. wärmebegünstigt wächst, der auffallend kleine Stielschüppchen hat und eine gelbliche Sieloberfläche, dann würde es mich sehr wundern, wenn die Sequenzierung nicht N. xanthopus ausspucken würde. Dass aber auch Kollektionen, die man nicht erkennen würde genetisch als N. xanthopus herauskommen, ist klar. Daher ist es eben oft nicht möglich, die beiden Arten zu trennen. Im Bergnadelwald wird man aber nur die filzighütigen finden und da ist es dann klar Neoboletus erythropus. Und im Laubwald, wärmebegünstigt, ist eben leider alles möglich.Und ich traue es mir auch nicht zu, die beiden ohne Sequenz trennen zu können.


    Bei Jörgs Kollektion würde es mich aber schon sehr überraschen, wenn da was anderes als N. xanthopus bei der Sequenzierug rauskäme. Genau so wäre er eben bilderbuchmäßig typisch.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus lubeca,


    die kleinen, karottenfarbigen Punkte in der Stielbasis führen in die Gattung Hortiboletus. Da gibt es dann nicht mehr viele Arten. Hortiboletus rubellus ist viel röter am Hut und auf dem Stiel, Hortiboletus bubalinus würde unter der Huthautim Fleisch röten - damit bin ich, wie schon Jörg zuvor - bei Hortiboletus engelii, dem Eichenfilzröhrling.


    Speisewert? Hm, die werden alle schnell weich, schimmeln schnell - ich würde sagen, es lohnt der Mühe nicht. Der hier ist ja auch schon madig, obwohl noch sehr jung (der Stiel ist noch rein gelb).


    Generell ist es immer gut, die Art zu bestimmen, auch wenn alle in der Gattung essbar sind, weil man so seltene Arten schonen kann. Horrtiboletus engelii ist häufig und sicher nicht gefährdet, da er sehr stickstofftolerant ist, aber ich selber kam noch nicht auf die Idee, sowas zu essen. Eben zu labbrig und zu schnell schimmelig.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Jörg,


    Megacollybia marginata galt früher als rein asiatische Art, bis der erste Nachweis aus Tschechien gelang. Vor kurzem wurde ein Fund aus Österreich auch per Sequenz bestätigt. Ein Fund von mir aus Bayern harrt noch derSequenzierung in Wien.


    Das Problem ist, dass noch nicht klar ist, ob Megacollybia platyphylla s.str. nicht auch mal dunkle Schneiden haben kann. Und falls ja, ob das altersbedingt ist oder ob sich solche Fruchtkörper anderweitig unterscheiden lassen.


    Mir ist aufgefallen, dass die Megacollybia-marginata-Fruchtkörper zu den braunen Schneiden auch relativ dunkle, graubraune Hüte haben. Es gibt aber auch hellhütige mit leicht dunkleren Schneiden. Kurz gesagt muss da mehr dokumentiert werden und per Sequenzierung überprüft werden. Es kann auch sein, dass wirklich beide dunkelschneidig sein können und dann nur die Sequenz hilt. Oft genug wird aber im Nachhinein dann doch noch was gefunden. Wer hat schon Breitblätter mikroskopiert? Oder die Rhizomorphen? Oder andere Bereiche, die nich Standard sind?


    Gerade hier können wir Amateure viel beitragen. Auch das Breitblatt ist richtig spannend - bis das Problem gelöst ist und neben der Sequenz und den Schneiden noch ein drittes, richtig griffiges Unterscheidungsmerkmal gefunden wird. Das macht die Pilzkunde m.E. so absolut genial spannend.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Fionn,


    rein makroskopisch kann das auch Neoboletus xanthopus sein. Der Hut sieht relativ glatt aus, die Stielschüppchen sind klein und der Stiel hat eine klar gelbe Grundfarbe. Deine Bedenken hinsichtlich Neoboletus erythropus sind daher für mich völlig nachvollziehbar (wenn auch weniger wegen der Porenfarbe).

    Um sicher zu sein, müsste man hier im Moment leider sequenzieren, daher nur ein Neoboletus cf. xanthopus.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Das meinte ich mit "passt meines Erachtens" - das bezog sich auf beide Pilze (war nicht klar genug ausgedrückt). Beide richtig bestimmt :)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    nur zur Info: Der Jungfernschirmling hat zu teils heftigen Magen-Darm-Vergiftungen geführt, auch in Österreich. Er steht aber in vielen älteren Büchern als essbar.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servs gena,


    passt meines Erachtens. Das Breitblatt ist aber (wieder / immer noch) eine Megacollybia. Insofern: Megacollybia platyphylla. Das Einsortieren bei Clitocybula hat sich nicht bestätigt. Die Gattung Megacollybia ist zudem größer geworden. Bei uns kommen zwei Arten vor: Megacollybia platyphylla und Megacollybia marginata. Dein Foto zeigt erstere.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Wastl,


    für mich ist das auch ein lupenreiner Sommersteinpilz. Der Hut ist ja schon fein areoliert, was der Fichtensteinpilz nie zeigt.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Jörg,


    sehr schön :-). Bei dem Leccinellum pseudoscabrum: wenn die sehr dunkel sind und nicht runzelig- sondern mehr glatthütig, dann prüfe auch auf Leccinellum pseudoscabrum var. brunneobadium (= L. brunneobadium).


    Hemileccinum impolitum kommt im Moment zeitgleich an mehreren Stellen in mehreren Regionen. Bei mir ist er auch deutlich seltenerals Hemileccinum depilatum.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Björn,


    sehr schöner Fund. Ich hatte Russula insignis letztes Jahr nahe der Alpen (auch bei Eiche) gefunden – dort ist es eigentlich zu kühl für die Art. Sie scheint dank des Klimawandels ihr Areal zu vergrößern.


    Das, was an der Stielbasis mit KOH rot wird, ist übrigens auch das Velum universale. Am Hutrand sieht man es manchmal auch makroskopisch als Überzug.

    (Funfact: auch bei Russula ochroleuca und Russula viscida ist die gelbe Stielbasis, die mit KOH rot wird, wegen des stark reduzierten Velums gelb und auch das reagiert das Velum mit KOH)


    Man hat oft nur zu sehr - vielleicht von Pilzkursen - im Kopf, dass Russula kein Velum hätte, dabei stimm das nicht. Der Grundbauplan ist mit Velum universale, es ist nur bei sehr vielen Arten völlig reduziert, bei wenigen noch sichtbar. Und manche Arten haben ja noch einen Stielring vom Velum universale.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus ihr lieben,


    ich danke euch :-). Übrigens: das Rezept werde ich bald nachkochen. Die Zwiebeln waren echt der Hit. Ob ich den Kabeljau aber auch so hinbekomme... mal schauen. Der zerfällt so schnell.


    @Güni/Kagi: Vielseitigkeit war mir immer wichtig. Deshalb wildere ich auch in diversen Pilzgruppen herum und mache nicht nur eine Gattung.

    Ich war auch mal in einer Band aktiv, die nicht an der Schule ansässig ist. Wir haben "Funeral Doom" gespielt und versucht, Soundscapes aufzubauen. Wir kamen aber aus dem Proberaumstadium nicht heraus, war zu zeitintensiv, hat sich aber gelohnt und viel Spaß gemacht. Irgendwie mache ich auch oft viel parallel. Dann fehlt ein bisserl die Tiefe um durchzustarten.


    Ach ja, um das Bild noch etwas bunter zu machen: Ich spiele auch Querflöte, aber vor allem rumänische Panflöte und liebe rumänische Doinas. Panflöte habe ich"richtig" gelernt, während ich E-Gitarre und E-Bass rein autodidaktisch spiele.


    Jetzt muss ich mich aber um ein paar Schwammerl kümmern, die ich vom Dörrex holen muss. Am Sonntag habe ich Psilocybe turficola gefunden - ein Erstfund für mich. Die Lamellen hatten so einen tollen Violetttouch...


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Lieber Mike,


    herzlich willkommen! Ich finde es wunderbar, dass mit dir ein Flechtenkenner hier dazugekommen ist. Ich selber habe mir vor kurzem den Zweibänder "Die Flechten Deutschlands" zugelegt (Wirth et al.) und hatte/habe vor, mich ein bisserl tiefer einzuarbeiten.


    Bisher habe ich vor allem Pilze an Flechen angeschaut, vor allem an Xanthoria. Ich habe dazu auch – basierend auf Tsurykau & Etayo (2017) – einen Schlüssel erstellt: Pilze an Xanthoria - Weltschlüssel

    Da ich auch an anderen Flechtenparasiten interessiert bin, würde ich eben gerne mehr erkennen, als Xanthoria parietina oder Physcia tenella ;-). Wenn ich mal Bestimmungsprobleme habe oder eine Bestimmung überprüfen lassen möchte, würde ich mich freuen, wenn du mal drüber schauen könntest. Kurz gesagt: ich finde das prima! ==Pilz22


    Anbei ein Foto einer schönen Gebirgsflechte – vom Großglocknergebiet, nahe des Hochtors – eine Solorina:



    Ich vermute Solorina bispora, hatte aber keinen Beleg mitgenommen (damals habe ich mich noch nicht für Flechten interessiert, dabei sind die Solorinae so hübsch... natürlich werden ich das nächste Mal, wenn ich sie finde, einen Beleg machen, reinmikroskopieren usw.). Kann man die makroskopisch bestimmen oder geht es nicht, ohne die Anzahl der Sporen in den Asci zu prüfen?


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Claudia,


    oh ja, das Leben ist wirklich zu kurz, um alles zu machen. Ich werde mich ein bisserl in die Flechten einarbeiten (habe mir gerade "die Flechten Deutschlands" von Wirth et al. geleistet. Zwei tolle Bände - das wird auch wieder Zeit fressen ^^.

    Und es gibt noch so viel Spannendes - man muss einfach schauen, was man machen kann und was nicht. Die Sterne waren für mich einfach seit der Kindheit ein intensives Hobby. Ich habe es erst vor ca. 2 Monaten reaktiviert. Da aber nicht immer Neumond (plus minus mehrere Tage) ist und dann eh nicht immer klarer Himmel, laufe ich nicht Gefahr, mich zu sehr von den Schwammerln abbringen zu lassen. Und da ich das Gegenteil einer Frostbeule bin (wenn's unter 12 Grad wird, dann reicht ein T-Shirt nicht mehr...), bin ich nachts draußen bestens aufgehoben. ^^


    Und was Profanität angeht - ein Blick in die funkelnde Unendlichkeit ist niemals profan.


    Servus Thomas,


    ich habe im Moment keine App (bis auf ein Spielzeug - SkyView free, die ich aber nie nutze). Die App, die du empfiehlst, klingt gut. Ich denke, ich werde die mal ausprobieren ;-).


    Liebe Grüße (an alle),

    Christoph

    Servus Stefan,


    bei Cortinarius violaeceus rieche ich kein Zedernholz. Es ist für mich ein streng aromatischer Geruch, sehr eigen, mit viel Leder... Zedernholzgeruch ist für mich der typische Bleistiftholzgeruch, also so, wie z. B. Russula lepida riecht. Wobei ich noch nicht an Zedernholz selbst geschnüffelt habe - vielleicht riecht es ja wie Cortinarius violaceus?!


    Wie man sieht, jede Nase riecht anders.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servs Tuppie, servus alle,


    ich erinnere mich noch an den Sternenhimmel in den Anden in über 4000 Meter Höhe oder auch an den Sternenhimmel in Patagonien. Glasklare Luft, kaum Lichtverschmutzung... nur gab es damals keine Möglichkeit, g'scheit zu fotografieren. Als ich diese Forschungsreisen gemacht hatte (mykologische Reisen natürlich), war noch die Zeit der Analogfotografie.


    Heute sieht das ganz anders aus. Man kann per Digitalkamera auch Hunderte von Einzelfotos machen und die dann eben miteinander verrechnen bzw. diese aufaddieren. Dafür erzeugt der Chip in der Kamera ein Hintergrundrauschen - aber das kann man mittlerweile auch wieder rausrechnen lassen. Die Software gibt es kostenlos.


    Sprich: jeder, der eine Kamera mit gutem Objektiv hat und zudem ein Stativ, der kann heute Astrofotos machen, die früher ohne Teleskop nicht möglich gewese wären.


    Da Bergwald gerne weitere Fotos sehen will, zeige ich noch einen Klassiker vor: Messier 51 - das ist eine Spiralgalaxie, die mit einer kleinere Galaxie zusammengestoßen ist und dadurch verformt wurde. Das Galaxienpaar steht im Sternbild der Jagdhunde, unterhalb der Deichsel des sog. Großen Wagens.



    Man muss hier wieder das Bild anklicken, um es größer zu sehen. Ich habe hier keinerlei Nachführung verwendet, also die Erddrehung nicht ausgeglichen, sondern viele viele Einzelbilder zu je 0,6 Sekunden Belichtungszeit gemacht, dann gestackt und mit Photoshop nachbearbeitet.


    Man sieht die Spiralarme, die etwas zusammengestaucht wurden und auch die Verbindung zur zweiten Galaxie knapp rechts oberhalb, wenn man genau hinschaut. Der Kern der größeren Galaxie ist sehr hell - man nennt solche Galaxien auch Seyfert-Galaxien. Da sitzt ein riesiges Schwarzes Loch, das Unmengen an Materie einsaugt, wodurch sehr viel Strahlung erzeugt wird.


    Um die Spiralarme mit einem Teleskop direkt sehen zu können, müsste man sehr viel Geld ausgeben und ein wirklich großes Teleskop kaufen. Mit einer Spiegelreflexkamera plus Teleobjektiv, Geduld und PC geht es aber auch so. Ganz wenig oval sind die Sterne aber noch (wegen der Erddrehung). Da ich mittlerweile einen mechanischen Nachführapparat habe, werde ich das Foto wiederholen, wenn mal wieder ein klarer Himmel ohne Mond sein sollte (spätestens im nächsten Frühjahr, denn im Sommer steht diese Galaxie bei mir in Richtung Augsburg mit entsprechender Lichverschmutzung). Ich habe nur nach Süden einen fast unverschmutzten Himmel (und Süden ist am Wichtigsten).


    Für diejenigen, die sich tiefer auskennen, das Bild nochmal, aber hier mit einem Stern, den ich dank der aktuelle Datenbanken (gab es früher auch nicht) und den aktuellen Missionen wie z. B. Gaia2 nachschlagen konnte und dessen scheinbare Helligkeit nachschlagen konnte.



    Bis zur 6. Größenklasse können wir Sterne mit dem bloßen Auge sehen. Fünf Größenklasse Unterschied bedeuten die 100fache Helligkeit - ein Stern erster Größenklasse ist 100 mal heller als einer der 6. Größenklasse und entsprechend 10.000 mal heller als einer der 11. und 1.000.000 mal heller als einer der 16. Größenklasse.


    Als ich früher mit meinem (kleinen) Teleskop beobachtet hatte, kam ich knapp über 10. Größenklasse. Mit dem (teuren) Achtzöller meiner Schule bis knapp über die 14. Größenklasse - und das schafft man per Foto auch ohne Teleskop.


    Natürlich kann man auch mit einem Teleskop fotografieren, dann kann man viel lichtschwächere Strukturen nachweisen. Aber dann muss die Nachführung sehr genau sein, das Teleskop darf nicht wackeln - die nötige Montierung ist entsprechend teuer und der Aufwand groß. Die Fotos, die ich hier zeige, kann hingegen jeder, der ein Stativ und eine Kamera besitzt, selber machen. Die Nachbearbeitung in Photoshop ist etwas tricky, aber es geht ;-).


    Als letztes zeige ich noch einen Kugelsternhaufen - diese Objeke umkreisen unsere Milchstraße. Messier 4 steht recht niedrig über dem Horizont. Man kann ihn in einem Fernglas gut als Nebelfleck sehen. Mit einer Kamera kann man aber schon die ersten Sterne dieses Haufens auflösen. Ich finde ihn ziemlich hübsch.



    Auffällig ist das senkrechte Band aus mehreren Sternen (10. Größenklasse). Daran kann man Messier 4 immer sofort erkennen. Direkt links unterhalb dieses Bandes sieht man einen länglichen Stern - das sind zwei Sterne, die sehr nah beieinander stehen - dafür ist meine Objektivlinse zu klein, um die in zwei Einzelsterne aufzulösen.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    so gerne ich auch Pilze habe, manche sind wirklich üble Krankheitserreger. Die LWF (Bayerische Landesanstalt für Wald und Forsten) berichtet ganz akuell, nämlich heute davon, dass der Pilz Batrachochytrium salamandrivorans in Ebrach (Steierwald) nachgewiesen wurde. Für uns in Bayern ist das eine Hiobsbotschaft. In Westdeutschland (z. B. der Eiffel) ist dieser Pilz leider schon seit Jahren bekannt.


    Dank unserer Globalisierung haben wir (also nicht wir als Einzelpersonen, ich meine unsere Spezies, Homo sapiens) nämlich eine asiatische Pilzart nach Europa (Niederlande, Belgien) verschleppt. Die Feuersalamander scheinen kaum Abwehrmöglichkeiten gegen die Pilzinfektion zu haben. Daher droht der Art das Aussterben, wenn sich die Krankheit weiter ausbreitet. Vom Nordwesten aus breitet sich die Krankheit in Deutschland aus und ist jetzt eben bereits in Bayern angekommen.


    Die LWF rät dazu, keine Feuersalamander zu berühren, um nicht selber Vektor des Erregers zu sein. Im Prinzip reicht es wohl auch, dass man vorher in einem infektiösen Gebiet war und dann mit den kontaminierten Schuhen einen Lebensraum von Feuersalamandern betritt.


    Ich hoffe, dass es zu Resistenzen kommen wird - es wäre katastrophal, wenn der Feuersalamander einfach ausstirbt.


    Hier der Link zur Pressemitteilung der LWF: PM 17/20: Hautpilz bei Feuersalamander nachgewiesen- Internetangebot - LfU Bayern

    Man findet dort Verhalensregeln, um die Krankheit nicht noch weiter zu verbreiten.


    Und hier ein Link Researchgate - da gibt es einen deutschsprachigen Fachartikel über die Krankheit aus dem Jahr 2018: (PDF) Die Salamanderpest und ihr Erreger Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal): aktueller Stand in Deutschland

    Wenn ihr Feuersalamander sehen sollet, erfreut euch des Anblicks - es kann sein, dass man diese Tiere bald nur in Büchern und auf Fotos sehen kann. Die Chyridiomyzeten, die Lurche befallen, sind sehr übel (für die Lurche). Es gibt ja weltweit Probleme.


    Liebe Grüße,

    Christoph