Beiträge von Tricholomopsis

    Servus Beli,


    die Risse, sie so wenig rot sind (nur schwach ausgeprägte, rote Subcutis), aber nach längerer Zeit (z.B. die Fraßspur) dann doch rot verfärben und das im Stiel komplett rote Fleisch, lässt mich auch Xerocomellus chrysenteron s. str. vermuten. Aber wie Oehrling schon schrieb - in dem Zustand... schwierig. Zumindest makroskopisch.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Günter,


    schön, dass du auch hier bist :-). Ja, auf die Monographie warten viele schon sehnsüchtig...

    Nur nochmal kurz zu Cortinarius vernus - Cortinarius suberythrinus ist der ältere Name und hätte Priorität. Der wurde bei der Revision der französischen Arten (wie z. B. Cortinarius petroselinus) vergessen. Die anderen sind ja ungültig, der aber ist gültig beschrieben.

    Und heißt das, dass du die Varietät nevadovernus nicht als was eigenes anerkennst? (ich gehe davon aus, dass Cortinaris verus var. nevadovernus ein Synonym zu Cort. suberythrinus ist. Dann müsste, wenn man die zwei Varieäten anerkennt, Cortinarius vernus als Varietät von Cortinarius suberythrinus runterkombinieren. Will man Cortinarius vernus auf Arteben erhalten, dann müsste man die Varietät nevadovernus eigenständig auf Artrang anerkennen (als Cor. suberythrinus).

    Bin gespannt, was die Monographie dazu sagen wird (oder der ältere Name Cort. suberythrinus wird vorerst ignoriert - ich weiß nicht, ob der Typus in Paris greifbar ist). Gültig ist er aber ;-).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Ja, frisch ist was anderes... und die Farben sind schon teils weg. Man sieht auch kei Detail der Sieloberfläche...


    Auch wenn es wohl wenig bringt, hier einen Bestimmungsversuch zu machen, kann man wohl zumindest manches ausschließen. Der Schwarrzblauende ist auch für mich völlig aus dem Spiel - die Poren zeigen m.E. Reste von einem Orangehauch und das Blauen ist nicht inensiv genug.


    Wenn der Pilz wenigstens vollständig wäre... die Fleischfarbe der Stielbasis wäre nett gewesen. So haben wir einen nicht mehr taufrischen Pilz und es fehlen dem Merkmale, die für die Bestimmung wichtig wären.


    Der Pilz war ganz frisch, also nicht vergammelt. Nach einiger Zeit hat er sich bis ins schwarze verfärbt.
    Hexenröhrling kenn ich eigentlich sehr gut, weil ich die schon Jahrzehnte sammle

    Hm, die Frage ist, was du unter "Hexenröhrlige" verstehst. Es gibt so viele... und ob es dir da nur um die grobe Gruppe bzw. Gattung im heutigen Sinn geht oder doch um irgendeine Art.


    So kann ich beispielsweise selbst "den Flocki" nicht sicher auf die Art ansprechen, wenn er nicht sehr filzighütig ist und keine sehr deutlichen, roten Stielschuppen hat. Neoboletus xanthopus ist nämlich sicher nur per DNA-Sequenzierung bestimmbar.


    Spontan habe ich bei dem Ausgangsfoto an eine Netzhexe gedacht. Der rote Röhrenboden kann fehlen und das Stielnetz kann auch ausfallen. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass beides hier zeitgleich der Fall sein soll... also weg mit dem Bauchgefühl (wegen der Hutpberfläche).

    Neoboletus xanthopus in "schon völlig durch" wäre die weite Option, aber es stimmt, dafür ist der Madenbefall schon sehr deutlich... also vielleicht doch ein Suillellus. Dann wäre die Stielbasis eif weinrot durchgefärbt gewesen... aber das sieht ma hier ja nicht.


    Ergo: ein Vertreter der Boletaceae. Mehr kann ich nicht dazu sagen. Selbst die Gattung ist so für mich unklar. ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    gestern war ich live im Fernsehen und konnte dort über Pilze und auch ein Bisserl auch über mich erählen. Wer mich hier also nur virtuell kennt, kann so sehen, wie ich ausschaue und was ich über Schwammerl erzählen kann (sind aber nur drei kurze Teile in einer etwas längeren Sendung) - und ihr seht auch meine Hündin Tapsie (als Foto, der Hund im Studio heißt Henry und ist immer dabei):


    Wir in Bayern | 24.06.2020 : Mykologe (Pilzforscher) | Upcycling | Kabeljau in Würzkruste mit weißer Polenta


    Der Kabeljau hat übrigens sehr gut geschmeckt. :cool:


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    ich habe irgendwie zu viele Hobbys. Pilze allein sind ja nicht alles. Neben Frau (kein Hobby, klar) und Hund (auch kein Hobby) mache ich viel Musik, ich spiele intensiv Schach und ich habe ein Faible für die Astronomie/Astrophysik. Schon als Kind habe ich unzählie Nächte mit Fernglas und/oder kleinem Teleskop verbracht. Nach langer Pause habe ich hier wieder begonnen, aktiv zu werden. Zum Sterngucken habe ich einen Achtzöller (gehört der Schule, ich kann ihn abr asleihen), um Fotografieren nutze ich aber ganz simpel Kamera und Stativ. Ich habe mir eben eine mechanische Nachführhilfe gekauftt (tickt wie eine Eieruhr und dreht sich mit 15° pro Stunde, um die Erddrehung halbwegs auszugleichen).

    Mit meinem 200 mm-Tele kann ich damit immerhin 4 Sekunden belichten, ohne dass die Sterne länglich werden. Dann macht man eben mal 100 Bilder (oder mehr), stackt die und hat dann (hoffentlich) schöne Fotos. Falls es euch interessiert, kann ich ab und zu mal welche vorzeigen (manchmal hockt man abends/nachts ja mehr am Mikroskop als am Teleskop/der Kamera).


    Hier ist der sogenannte Hantelnebel (Messier 27) - bitte draufklicken, dann wird es größer und man sieht mehr:



    Ein alter Stern hatte sich hier aufgebläht, seine Hülle abgestoßen und ist dann zu einem Weißen Zwerg kollabiert. Die bei der kleinen Explosion abgestoßene Hülle sieht man jetzt als Nebel um den Stern herum. Der Nebel hat mittlerweile ca. drei Lichtjahre Durchmesser. Da das System 1400 Lichtjahre von uns entfernt ist, sieht man hier auf dem Foto eigentlich, wie der Nebel und der Stern vor 1400 Jahren aussahen.

    Der Nebel ist grünlich, da man vor allem Licht sieht, das durch Anregung von Sauerstoff entsteht. Wenn man genau hinschaut, sieht man etwas Rot am Rand des Nebels - da kollidiert er mit dem dünnen Gas im Weltraum (Wasserstofff leuchtet nach Anregung rot).


    Wer den Hantelnebel selber sehen will - er ist im Sternbild Vulpecula (die kleine Füchsin, wenn man es übersetzt) - und im Fernglas schon als kleinner Fleck zu sehen. Die schwächsten Sterne auf dem Foto sind knapp über der 13. Größenklasse (für die, die das verstehen/nachvollziehen). Bei so schwachen Sternen gibt es wenig Angaben zur visuellen Helligkeit, sondern nur auf gewisse Frequenzbänder bezogen. Jedenfalls müsste der kleine Stern in der Mitte des Nebels nicht der Zentralstern sein, denn der hat nur 14. Größenklasse (Weißer Zwerg, weit entfernt, Oberflächentemperatur mit 100.000 Grad viel viel heißer als die Sonne, aber eben klein und sehr weit weg). Der Stern in der Mitte steht näher uns (scheinbare Helligkeit von 11,75 mag).


    Unabhängig von den physikalischen Details - ich hoffe, ihr könnt die Ästhetik und die Faszination ein bisserl nachvollziehen.

    Für mich ist die Astronomie eine willkommene Abwechslung von der Pilzbestimmung. Der Tag und die Nacht müsste nur mehr Stunden haben...


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Tuppi,


    die Nr. 5 ist was nicht so häufiges:


    Ceratiomyxa poroides - wird auch als Varietät von Ceratiomyxa fruticulosa geführt. Ich bin bei den Schleimern nicht so tief drin, meine mich aber zu erinnern, dass der Artrang wieder aktuell sei. Ich finde fast nur die normale C. fruuticulosa.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Tobias,


    de Cortinarius uraceus habe ich auch nur rein makroskopisch reingeworfen (nach dem verlinkten Foto), um klarzustellen, dass ich keine Bestimmung, sondern nur Ideen äußere ;-). Telamonien nach Foto (bzw. Telamonien überhaupt) bestimmen zu wollen... Für mich sehen da sehr viele gleich aus. Nur der echte Cortinarius vernus im engsten Sinn sieht für mich anders aus, eben nicht mit so deutlichen weinrötlichen Tönen, sondern so, wie Hias ihn im Thread im BMG-Forum dargestellt hat.

    Wäre der Fund dan vom März/April und unter Pappeln, dann hätte ich Cortinarius suberythrinus ernsthaft in den Ring geworfen. So bleibt es für mich ein "Cortinarius vernus s.str. glaube ich nicht". Ich bin aber auch alles andere als bewandert in den Schleierlingen.


    Vielleicht sagt ja einer der Cortinariusexperten noch was dazu?!


    Liebe Grüße,

    Christoph


    P.S.: viel Erfolg beim zweiten Kolloquium (falls du's nicht schon hinter dir hast)

    Servus Harald,


    klar sollte der echte Pl. cervinus nach Radi riechen, aber Pilzgerüche sind für viele schwer ausumachen. Und wenn ich lese, dass Radigeruch "nicht unbedingt bestätigt wird", dann ist das kein Ausschluss des Merkmals. Daher vermute ich, dass der Threaderöffner da unsicher ist. Ergo nehme ich nur die Makroskopie her.


    Und Gerüche sind immer so ne Sache. Der Pluteus hongoi, den ich kürzlich gefunden habe, roch nach einer Mischung as Schokolade ("Fälblingsschokolade") und Radi und nicht wie der typische Pluteus cervinus für mich. Ich vermute, dass man, wenn manvier Leute dran schnuppern ließe, auch vier verschiedene Geruchsangaben erhalten würde ;-).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus lubeca,


    die meisten Pilze wurde ja bereits angesprochen - der weiße Träuschling (5) dürfte etwas ziemlich seltenes sein. Ich vermute Stropharia melanosperma. Den würde ich gerne mal selber finden. Falls du einen Sporenabwurf gemacht haben solltest (das ist immer empfehlenswert, will man einen Pilz bestimmen), so fällt auf, dass er rein schwarzes Sporenpulver ohne Violettton hat (bzw. haben soll, ich habe es selber ja noch nicht gesehen). Wenn du den Wuchsort kennst, kannst du ja mal schauen, ob der Pilz nochmal kommt, dann einen Abwurf machen und einen Beleg trocknen.

    Ich kann den dann gerne nachbestimmen (oder andere hier im Forum).

    Sollte meine Vermutung bestätigt werden, wäre es gut, wenn der Fund kartiert würde.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Kröti,


    ich kann den Vorschreibern auch nur recht geben: Ja, es ist eine Art aus dem Aggregat rund um Pluteus cervinus, dem Rehbraunen Dachpilz. Vielleicht sogar im engen Sinn, aber das ist mehr geraten, denn es gibt da viele Arten, die alle fast gleich ausschauen.

    Die freien Lamellen hast du ja gut erkannt - ein wichtiges Merkmal der Dachpilze. Dann die Sollbruchstelle zwischen Hut und Stiel und zuletzt das braunrosa Sporenpulver, das die Lamellen als rosa färbt. Mit dem dunklen, braunen Hut und dem hellen Stiel bist du dann bei deer Fruchtkörpergröße gut bei den Rehbraunen angekommen. Ab dann bräuchte man ein Mikroskop und/oder DNA-Sequenzierung.

    Ich hatte vor kurzem Pluteus hongoi - auch aus dem Aggregat. Dafür ist bei deinem der Hut aber dich zu dunkel und ich sehe schwarze Längsfasern am Stiel, was für Pluteus hongoi untypisch wäre.

    Plutues rangifer hätte stärkere, schwarze Stielfasern und ist ja eine nordische Art.

    Pluteus pouzarianus ist grauer und soll im engen Sinn süß riechen, nach Honig was ich aber erst einmal selber bei einer Kollektion hatte. Die rettichriechenden sind wohl was anderes?!

    Pluteus primus gibt es auch noch und weitere Arten.


    Mich würde aber rein makroskopisch nicht wundern, wenn es wirklich der echte im engsten Sinn wäre - Pluteus cervinus.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus HotSaw,


    wie kommst du eigentlich auf Sandröhrling? Du siehst doch, dass dein Röhrling einen Ring hat - ist doch sehr auffällig, ein üppiges Gesamtvelum. Da Sandröhrlinge keinen Ring haben, fällt die Art doch schon raus.

    Beli hat's ja schon geschrieben - es sind Goldröhrlinge, und das recht eindeutig. Die findest du in jedem normalen Pilzbuch beschrieben.


    Von Stockschwammerln würde ich dir dringend abraten, falls du die Pilze essen willst. Wenn du als Einsteiger noch Probleme bei einfachen Arten hast (was völlig legitim ist, jeder fängt mal an), sollte für kulinarische Zwecke von schwierigen Arten die Finger lassen ;-).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Tobi Lu,


    rein makroskopisch denke ich hier eher an Cortinarius suberythrinus (= Cortinarius vernus var. nevadavernus). Diese meist zeitig im Frühjahr wachsende Art hat deutlichere weinrote bis Violetttöne als Cortinarius vernus s. str. (der auch im Herbst vorkommen kann). Cortinarius suberythrinus ist - wenn man das alles zu einer Art zusammenschmeißen will - übrigens der älteste zur Verfügung stehende Name. Ich denke aber, dass der deutlicher weinrot-violettstielige was anderes ist als der weniger gefärbte "echte" Cortinarius vernus.


    Für Cortinarius suberythrinus ist Ende Juni halt schon recht spät. April bis Mai passt eher, aber so exakt geht das alles ja nicht. Eine Pappel war nicht weiter entfernt vorhanden?


    Hier wurde das schon sehr ausführlich (mit Originaldiagnose etc.) diskutiert: Cortinarius suberythrinus - ein Wasserkopf im Frühjahr


    Es gibt natürlich weitere, ähnliche Wasserköpfe - auch Cortinarius atrocoeruleus kann im Juni kommen. Cortinarius uraceus wäre auch noch eine Option, denke ich - vergleiche mal diese Kollektion: Cortinarius uraceus, Schlindermanderscheid, 2012. Un cortinaire... | Download Scientific Diagram


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    das Problem ist, was man unter P. expallens versteht. Meine Artauffassung ist genau das, was auch Pablo und Harald zeigen. Typisch ist der glatte Stiel, der helle Hut mit der winzigen, dunklen Mitte und die starke Riefung. Beim Foto von Chris erkenne ich Ps. expallens nicht.


    Parallel wurde auch im Funga austria über Ps. expallens diskutiert: Gedanken zu Pseudoclitocybe - Funga Austria


    Ich finde das, was ich unter Ps. expallens verstehe, in Kalkmagerrasen und in Kalkschotterfluren. Hier Fotos zweier solcher Kollektionen (an einem Tag auf zwei Bereichen der Rothschwaiger Magerwiese bei FFB - ich habe den Fund in der Mycologia Bavarica als Ps. expallens publiziert.)


    Hier sieht man den glatten Stiel... auf denoberen Fotos die abgesetzt, kleinflächig sehr dunkle Hutmitte.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    Brevicellicium wächst bei mir sogar noch trotz der Trockenheit, die wir hatten. Ich habe diesen hübschen und sehr häufigen Corti mitten in der Dürrephase gefunden - jetzt regnet es endlich zumindest ein bisserl.


    Brevicellicium olivascens vom 31.3.2020 in Hattenhofen (Lkr. FFB), unterseits an einem liegenden Buchenast, zusammen mit Xylaria hypoxylon.


    Liebe Grüße,

    Christoph


    P.S.: war lange abwesend, weil in diversen Projekten stecken... werde jetzt wieder regelmäßig anwesend sein. :gwinken:

    Servus Nosozia,


    wir mussten die Anmeldung ausschalten, weil wir mit weit über 1000 Spamanmeldungen pro Monat, später pro Woche zu kämpfen hatten. Irgendwie sind wir ins Visier geraten. Wir hoffen, dass durch das Ausschalten die Bots die Seite als inaktiv rausnehmen. Natürlich freuen wir uns sehr über Zuwachs im Forum. Ich kann das Forum sehr gerne aufmachen, damit du dich anmelden kannst. Falls du mir schreibst, wann du dich anmelden willst bzw. den Nick, unter dem du dich anmeldest, dann finde ich dich auch, wenn sofort wieder Junkanmeldungen einschwirren. Wir haben nur manuell freigeschaltet und Capchas genutzt - hat alles nichts geholfen (die manuelle Freischaltung schon, nur war das mehr als mühsam).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Der erste sieht für mich sehr nach Sommersteinpilz (Boletus aestivalis ist der ältere Name als Boletus reticulatus und hat daher Priorität) aus.

    Servus Pablo,


    da muss ich leider widersprechen. Boletus reticulatus hat Schaeffer 1774 beschrieben und ist damit älter als Tubiporus aestivalis Paulet 1793. Allerdings bildet Schaeffer einen Pilz als Boletus reticulatus ab, der im Fleisch deutlich verfärbt (blaut).


    Daher ist Boletus reticulatus Schaeff. sicher nicht der Sommersteinpilz, weshalb man als Namen Boletus aestivalis (Paulet) Fr. verwendet, denn das ist die älteste Beschreibung des Sommersteinpilzes in unserem heutigen Sinn (was auch Björns Foto darstellt).


    Servus Björn,


    deine HDS-Fotos überraschen mich. Die HDS ist aber recht dick geschnitten und dann offenbar aus der Form gequetscht. Daher sieht man den Aufbau nicht mehr gut. Die Endzellen erscheinen mir aber auch als zu lang für H. depilatum, was mich makroskopisch überrascht.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    ich kann mir nicht helfen, aber ich sehe da ehrlich gesagt einen überständigen Mohrenkopf. Der flatterige Hutrand passt, der kleine Buckel passt, die Lamellenfarbe passt für einen alten Mohrenkopf, die Lamellen laufen offenbar herab und die Stielspitze scheint durchaus Längsrillen zu haben. Ich hätte ihn wohl auch von oben aufgrund des Hutrandes und des Zentralbuckels als Mohrenkopf angesprochen.


    Aber: Babys und Leichen soll man nicht bestimmen ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Björn,


    damit sage ich ganz klar uind eindeutig: Suillellus queletii. Ich habe bei dem als Durchschnittsquotient meist Werte zwischen 1,9 und 2,0 gemessen, selten mal 2,1, während netzlose S.luridus bei mir immer um 2,2-2,3 im Durchschnitt des Quotienten lagen. Die feinen Schüppchen am Stiel kenne ich auch nicht in der Ausprägung von netzlosen S. luridus.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    Netzhexen enthalten einen Wirkstoff, der die Acetaldehydhydrogenase blockiert, aber kein Coprin. Der Wirkstoff, dessen hemmende Eigenschaft im Labor gezeigt wurde, ist noch nicht endgültig chemisch aufgelöst, nur die Wirkung ist bekannt. Leider hatte die Wissenschaftlerin nur mit Rohextrakt gearbeitet, nicht mit 20 Mintuen erhitztem Extrakt. Es kann sein, dass der Wirkstoff im Gegensatz zum Coprin hitzeinstabil ist. Es steckt aber zumindest physiologisch etwas hinter den Gerüchten.


    Nichtsdestotrotz hatte ich selber bei der Kombi Netzhexe und Weißbier nie Probleme - und auch nicht andere vom Münchner Verein (auch Netzhexe mit Wein wurde dort "getestet").


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Hans,


    ich kann mich nur den Vorschreibern anschließen: Rubroboletus rubrosanguineus.

    Rubroboletus legaliae bei Bad Tölz würde mich sehr wundern - die Art ist viel wärmeliebender (und sie riecht so auffällig nach Sellerie, dass du das vermutlich beschrieben hättest).


    Generell ist es vorteilhaft, wenn du zu dem Foto auch eine Beschreibung lieferst - z.B. auch Geruch, Habitat usw. Und natürlich ein Schnittbild, da die Fleischfarbe und das Verfärbungsmuster wichtig sind.


    Rubroboletus rubrosanguineus ist in den Bergen weit verbreitet und er strahlt auch ins Alpenvorland aus. So ab 700 m bis hoch auf 1400 m findet man ihn immer wieder. Richtig häufig ist er nicht, aber ich halte ihn in den Alpen für weit verbreitet und nicht gefährdet. Er ist "so häufig", dass es bereits eine Vergiftung mit ihm gab (im östlichen Oberbayern, in den Alpen).


    Wenn du ihn genauer anschaust, wirst du auf der Huthaut kleine Areolen entdecken, die im Alter von allein und bei Berührung sowieso braun anlaufen, später fast schwarz. Das steht dann in starkem Kontrast zur roten Hutfarbe. Jung ist er übrigens hell weißgrau-hütig. Deshalb hatte man irrtümlich früher zwei Arten draus gemacht - eine grauhütige und eine rothütige.


    Hier Fotos von letztem Wochenende (auch aus den Bergen, da aber wirklich neben einem Ochsenröhrlingsmyzel, nur waren die schon durch - einen kleinen habe ich dann etwas weiter weg entdeckt):



    junges Exemplar, noch grau, aber das Rosa kommt schon am Hutrand durch


    hier sieht man die Areaolen sehr deutlich


    Und das ist er älter, wenn sich das Rosarot druchgesetzt hat


    Er blaut im ganzen Stielfleisch, im Gegensatz zur Gattung Imperator aber nicht so kräftig und schnell und der Hut blaut auf Druck eben gar nicht.


    Der Name "Weinroter Purpurröhrling" ist übrigens suboptimal, da so auch Imperator rhodopurpureuas genannt wird. Das Problem: früher hatten einige Autoren (Singer, Dermek, Engel) den "Boletus" rhodopurpureus als das missverstanden, was man heute als "alten R. rubrosanguineus" bezeichnet. Der "echte" "Boletus" rhodopurpureus blaut aber auf Druck am Hut, hat keine schmutzig-bräunenden Areolen (dafür aber Pickel / Wimmerl auf der Huthaut) und steht jetzt in einer anderen Gattung.


    Die Fleischverfärbung ist wichtig, denn sehr stark rosa gefärbte Rubroboletus rhodoxanthus-Kollektionen können ähnlich aussehen - vor allem, wenn man mal einen R. rubrosanguineus mit oberflächlich gelbem Stielfleisch hat wie mein erstes Bild hier). Bei R. rhodoxanthus ist aber das ganze Fleisch knallgelb und es blaut meist nur im Hut ider maximal bis in den oberen Stiel hinein, aber nicht bis zur Stielbasis.


    Und weil der Ochsenröhrling erwähnt wurde - auch vom letzten Samstag:


    Beides sind Ochsen - wo man sie findet (montane Ochsen, quasi "Bergochsen"), findet man meist auch R. rubrosanguineus - ob Zufall? Aber nicht überall, wo man R. rubrosanguineus findet, finder man Ochsen. Ich selber kenne nur drei Myzelien des Ochsenröhrlings persönlich, aber den R. rubrosanguineus von zahhllosen Begegnungen in den Alpen und im Vorland.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Pablo,


    ob sie reinrassig ist, weiß ich nicht. Wir hatten sie als "Labbie-Mix" vor dem Tierheim gerettet (eine Münchner Familie hat sie aus Kroatien importiert und kam dann nicht mit ihr zurecht). Nachdem die Erziehung schwierig war, haben wir sie von einem Experten anschauen lassen, der sie als "starski kratkodlaki gonič" identifizierte. Ihr fehlt auch das Unterfell des Labbies - Mittelmeerhund eben, nicht so frosthart. Ihr Ohren sind jahreszeitlich bedingt mal sehr blass, mal deutlicher braun (braun ist typisch für die Rasse).


    Tapsie wurde auch jagdlich ausgebildet, wie wir feststellen konnten. Wir hatten uns bei einem Jäger Rat geholt, da sie draußen wirklich schwierig war. Bracken sind ja so gezüchtet, dass sie sehr eigenständig entscheiden und autark jagen können. Wir haben dann auch ihren "Jagdbefehl" rausbekommen, mit dem man sie sofort in den Jagdmodus bringen kann.


    Offenbar war sie aber für die Jagd nicht gut genug und kam dann in Kroatien an die Kette, wo sie schließlich halb verhungert gerettet wurde. Dann über Umweg nach München zu uns. Ein paar Jahre Arbeit unsererseits später wurde aus ihr eine Hündin, die draußen auch frei laufen kann, da der Rückruf gut genug klappt.


    Falls nicht reinrassig, dann aber mit hohem Anteil der Istrianer-Bracke. Ich kannte die Rasse vorher auch nicht. Und ich weiß auch, warum Bracken bei uns normalerweise nicht an Nichtjäger vermittelt / verkauft werden.


    Liebe Grüße,

    Christoph