Beiträge von Tricholomopsis

    Servus Benjamin,


    sehr gerne doch :-). Was den Röhrling angeht: damit die Sequenzierung gut klappt, sollte man einen Teil des Fruchtkörpers direkt auf einem Dörrex bei 40°C trocknen. Wenn der Fruchtkörper lange liegt und vor sich hin trocknet, dann kann das Sequenzieren manchmal schwierig sein bzw. mit normalen Methoden nicht mehr klappen.


    So habe ich das beispielsweise bei einem Sarcodon (Sarcodon fennicus, jetzt heißt er Hydnellum fennicum) erlebt. Der sofort getrocknete Fruchtkörper klappte, ein erst am zweiten Tag getrocknete zickte rum und war mit normalem DNA-Kit nicht mehr zu sequenzieren. Und Suillus ist nicht immer einfach beim Sequenzieren. Generell würde sich so eine Kollektion sehr lohnen. Wenn du den Wuchsort kennst, kannst du ja später nochmal nach neuen Fruchtkörpern schauen und vorher fragen, ob es in der Schweiz Möglichkeiten für Sequenzierung gibt. Oder du schickst es an eine einschlägige Firma und bezahlst die Sequenzierung selber (kostet im Moment ca. 20 Euro pro Sequenzierung). Bei der Auswertung der Sequenz kann ich dir gerne helfen (oder jemand anderes hier im Forum oder Schweizer Mykologen, für die es eine einfache Übung ist, z. B. Ludwig Beenken).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    sehe ich das richtig, dass da kleine Schleimtröpfchen an der Ringunterseite zu sehen sind?! Auch die Hutoberseite sieht irgendwie etwas glänzend aus.


    Ich vermute hier auch eine Amanitaceae und werfe mal eine tropische Limacella in den Ring. Ist aber auch nur geraten.


    Sequenzierung würde sich sicherlich lohnen. Ob man damit auf die Art kommt, kann ich nicht sagen. Aber die Gattung sollte damit zu bekommen sein.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus "Cognacmeister",


    der Silberröhrling würde nur im Hut blauen, hötte darunter deutlich gelbes Fleisch und wäre in der Stielbasis rosa. Allein dadurch kann er das gar nicht sein. Deine Fotos verstecken viele wichtige Merkmale (hier insbesondere die Stieloberfläche). Du bringst auch keine Beschreibung, die weiterhelfen würde.

    Für einen Wurzelnden Bitterröhrling ist der nicht wulstige Hutrand untypisch und er ist wenig gedrungen. Ein Caloboletus (Bitterröhrling i.w.S.) wäre aber schon möglich. Das sehr blasse Fleisch, der kühle Blauton des Blauens... hat er denn bitter geschmeckt? Wonach hat er gerochen? In welchem Habitat ist er gewachsen?


    Pilze nur nach (nicht sehr guten) Fotos ohne jede Beschreibung bestimmen, macht wenig Spaß und wenn du einen namen hättest, würdest du wenig daraus lernen können. Je mehr du dich mit deinen Funden beschäftigst, umso mehr wirst du lernen. Eine Beschreibung anzufertigen wäre der erste wichtige Schritt.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Peter,


    früher wurde die Gattung Boletus, die weiter gefasst war, als Dickröhrlinge bezeichnet. Man hatte damals grob zwischen Filz- Schmier- Dick- und Raustielröhrlingen unterschieden plus ein paar Kleingattungen.


    Heute sind das teils mehrere Gattungen (auch die Filzröhrlinge). Insofern ist ein filzröhrlingsartiger Pilz ein Pilz, der Fizlröhrlingshabitus besitzt und früher Xerocomus geheißen hätte und dickröhrlingsartig ein Pilz, der früher ein Boletus gewesen wäre.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Benjamin,


    noch kurz zu Clitocybe phyllophila... auch da ist immer ein Sporenabwurf nötig. "Clitocybe" phyllophila (steht nur noch provisorisch in dieser Gattung) hat pinkrosa Sporenpulver. Das haben nur sehr wenige Trichtleringe. "Clitocybe" agrestis hat beispielsweise auch rosa Sporenpulver. Dieses Rosa ist anders als beim Mehlräsling, der diesen Fleischton mit drin hat.


    Harmaja hat mal treffend geschrieben, dass selbst nach Jahren das Pink von Cl. phyllophila erhalten bleibt. Es gibt aber auch Kollektionen mit cremefarbogem Sporenpulver, die gerne als Cl. phyllophila angesprochen werden. Da ist noch ein bisserl was zu klären. Ist halt ne merkmalsarme Pilzgruppe.

    Um makroskopisch nöher ranzukommen, muss man unbedingt das Sporenpulver mitnehmen und auch den Geruch genau beschreiben/erschnüffeln, um z. B. den Leucocybe candicans auszuschließen (Spp. rein weiß, Geruch etwas nach zerdrückten Tomatenblättern).


    Clitocybe truncicola hätte übrigens einen deutlichen Staubgeruch (und hat cremefarbiges Spp. - das war aber eh ein Mehlräsling i.w.S.). Clitocybe krizii-josephi sieht ähnlich aus wie Cl. truncicola, riecht aber mehr süßlich-staubig, hat rein weißes Sporenpulver und jung einen leichten Grauschimmer in den Lamellen. Und es gibt weitere weiße bis weißliche Trichterlinge. Schwierige Gruppe!


    Wie man Mehlräslinge i.w.S. erkennt, wurde aber ja schon weiter oben geschrieben.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Benjamin,


    es ist halt ein Baby. Den hier genannten Semmelporling kann man m.E. ausschließen (der ist deutlich gestielt). Climacocystis wächst auch auf Wurzeln und wäre mein erster Gedanke gewesen. Belis Bilder sind da klar. Deiner erscheint etwas glatter auf dem Hut, was mich etwas unsicher macht.

    Also: einfach auswachsen lassen und nochmal fotografieren ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Michel,


    deine Champignons sehen interessant aus. Der Wiesenegerling hat keinen so ausgeprägt doppelten Ring ("Zahnradkranz"), den kann man also direkt ausschließen. Es kann aber schon etwas aus der Sektion sein. Wäre leicht zu prüfen, da dann die Chelocystiden fehlen oder nur sehr vereinzelt vorkämen.

    Rein makroskopisch wäre Agaricus pampeanus möglich. Der hat auch gerne diesen stärker schuppigen Hut und wächst eben auch auf entsprechenden Wiesen. Ich kenne eine Wiese, wo beide, Agaricus campestris und Agaricus pampeanus wachsen. Man kann sie da direkt am Ring (wenn jung) von unten unterscheiden. Agaricus pampeanus hat längere Sporen als A. campsteris und der Keimporus ist nur angedeutet.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Benjamin,


    Werner hatte mich per WhatsApp kontaktiert und auf den Thread aufmerksam gemacht. Ich war leider lange nicht mehr hier, weil ich mit der Gesundheit zu kämpfen hatte und die Zeit nicht mehr gefunden habe. Jetzt geht es aufwärts, ich bin in der Reha und ich kann mich wieder mehr um die schönen Pilze kümmern.


    Schon bei den ersten Bildern wäre für mich Suillus visdicus var. brunneus (?Suillus serotinus?) außen vor gewesen. Den kenne ich nicht so gelbstielige, sondern einheitlich braun. Für Suillus bresadolae fehlte mir wie Werner etwas der gelbe Hutrand und das Fleisch ist schon sehr weiß. Zudem sollten die Poren jung gelb sein und erst beim Altern grau umfärben. Was anderes wäre mir aber nicht dazu eingefallen als Suillus bresadolae. .


    Man muss aber ehrlich dazu sagen, dass das Artkonzept in der Gruppe schwieirig ist, weil bisher meines Wissens nur ITS auf Artebene verwendet wurde, ws ein bisserl dünn ist (man vergleiche Leccinum sl.l., Boletus s.l.). Ein für mich völlig typischer Suillus viscidus var. brunneus wurde zwischenzeitlich sequenziert und da kam dann als Name Suillus bresadolae raus (aber eben nur ITS...). Jetzt kann es natürlich sein, dass Suillus viscidus var. brunneus nur eine braune Form von Suillus bresadolae ist. Oder man muss andere Loci untersuchen.


    Ich hänge mal "meinen" Suillus viscidus var. brunneus, der sequenziert wurde, an:




    Als ich ihn gesammelt hatte, lief er noch unter dem Namen Suillus brunneolus, was aber, wenn ich mich erinnere, was amerikanisches ist und was etwas anderes als der Europäaer ist. Suillus brunneus ist auf Artebene, glaube ich, auch schon besetzt. Und als Varietät vom Grauen sehe ich das Taxon nicht an. Ich nenne es nur provisorisch Suillus viscidus var. brunneus. Ob Suillus serotinus wirklich dasselbe ist, ist mir auch nicht klar. Irgendwie könnte es aber schon passen, dass der Braune in die Variationsbreite von Suillus bresadolae gehört. Das weiße Fleisch und das fehlende Gelb in den Poren passt nicht so recht zu Suillus bresadolae und der gelbe Hutrand bei deinen neuen Fotos nicht zu dem Braunen.


    Umso wichtiger sind solche Kollektionen. Gut dokumentiert und dann sequenziert, kann man irgendwann anhand solcher Kollektionen den Knoten gut lösen. Ich würde insgesamt Suillus bresadolae zu deinem Fund sagen.


    Der Mehlräsling ist auch spannend. Clitopilus prunulus s.l. ist klar. Es gibt aber drei anerkannte Arten in dem Komplex:


    Clitopilus prunulus s.str., Clitopilus chrischonensis und als neuste Art Clitopilus abprunulus. Letztere ist aus Mitteleuropa nachgewiesen und dürfte bisher nicht von Cl. prunulus getrennt worden sein, da man wohl die Lamellentrama für eine Unterscheidung genauer untersuchen muss (Hyphenbreiten). Der unaussprechliche ist aus der Schweiz beschrieben und unterscheidet sich durch metachromatische Hyphen in der Lamellentrama und soll einen rein weißen Hut haben.


    Clitopilus cystidiatus scheint aber nicht von Clitopilus prunulus unterscheidbar zu sein. Das hätte ich sonst wegen des grauen Hutes vorgeschlagen.Clitopilus abpurnulus ist aber typischerweise auch grauhütig, Clitpilus prunulus kann es aber auch sein.


    Insofern: Entweder hast du Clitopilus prunulus oder Clitopilus abpurnulus gesammelt. Ein sauberer Lamellenquerschnitt lässt die Bestimmung vollenden.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    ich war leider lange Zeit inaktiv - einerseits aus gesundheitlichen Gründen, andererseits, weil ich tief in einem Buchprojekt stecke und da die meiste Zeit investiere. Bei all dem Gerödel habe ich sogar fast vergessen, meinen eigenen Onlinevortrag vorzustellen und zu bewerben *hüstel*. Das wiederum lag auch daran, dass ich mal wieder ein paar Tage flach lag. Jetzt aber zum Glück nicht mehr und daher kann es los gehen...


    Die Vortragsreihe der BMG, ÖMG (und auch der DGfM, jedenfalls ist das angedacht) startet wieder, da der Winter nun gekommen ist und die Hauptsaison vorbei ist.


    Los geht's schon morgen:


    Das Thema: Gattungsmerkmale teil 1: Freiblättler


    Start wie immer um 19.30 Uhr, Raum ist ab 19 Uhr aber offen.


    Hier die Zugangsdaten:

    Datum und Uhrzeit: 9. Dez. 2021 – 19:00 Uhr


    Zoom-Meeting beitreten über folgenden Link:

    Launch Meeting - Zoom


    Meeting-ID: 947 6125 5041

    Kenncode: 082417


    Wem es zu kurzfristig ist, kann den Vortrag natürlich auch über unseren gemeinsam mit der ÖMG organisierten YouTube-Kanal anschauen.

    Das Thema ist ein typisches Winterthema – jetzt hat man Zeit, das Pilzwissen nochmal zu ordnen und statt auf Einzelarten auch auf Gattungen zu schauen. Freiblättler - so viele Gattungen gibt es da ja nicht, oder doch? Schauen wir es uns an. Der Vortrag ist auch für alle gedacht, die Pilzberater/-in werden wollen, aber auch für alle anderen, die sich für eine solide Gattungskenntnis interessieren.


    Liebe Grüße,

    Christoph


    P.S.: wenn das Buchprojekt durch ist, werde ich hier auch wieder regelmäßig aktiv sein (ich vermisse es schon ein bisserl, das Forum)

    Servus beinand,


    ich wäre hier auch bei einem atypischen Suillellus luridus. Sollte es Probleme in der Unterscheidung von Suillellus und Neoboletus (auf Gattungsebene) geben, empfehlen ich folgendes:


    1. Melzers auf das Stielfleisch geben - wird bei Suillellus fast schwarz, bei Neoboletus passiert da nichts.

    2. Falls kein Melzers zur Hand: Stielbasis mit der Lupe anschauen - vor kurzem wurde hier der Stielbasisfilz eines Neoboletus gezeigt - das ist Gattungsmerkmal (haben jedenfalls auch die Nordamerikaner). Interessanterweise ist dann beim Filz gewöhnlich schon schluss - ich habe oft Neoboletus erythropus ausgegraben, um die Rhizomorphen zu untersuchen - meist vergebens, denn an der Fruchtkörperbasis finde ich da meist gar nichts, nur diesen Flz. Suillellus hat hingegen schöne, deutliche Rhizomorphen

    3. Bataille-Linie - wurde bereits gesagt, kommt bei Suilellus vor (bei mehreren Arten, eben auch bei S. queletii möglich), aber bei Neoboletus habe ich noch nie eine gesehen. Wenn also der rote Röhrenboden vorhanden ist, dann kann es m.E. kein Neoboletus sein.


    Rote Farbe der Stielbasis: kann auch bei Neoboletus auftreten. Das ist der Streitpunkt in der Interpretation von Boletus erythropus s.str. - die Originalbeschreibung ist für mich eine Mischung aus Glatt- und Flockenstieligem Hexenröhrling, wobei die deutlichen Stielflocken für mich klar Flocki sind und die erwähnte rote Stielbasis auch bei Flockis vorkommen kann. Wer übrigens den Flocki nicht als N. erythropus benennen will, müsste jetzt den Glattstieligen als Suillellus erythropus bezeichnen, denn dann wäre das Epitheton erythropus ja der Glattstielige Hexenröhrling. In Boletus ist hingegen erythropus sanktioniert und ist da immer der Flocki (wegen Fries). Deshalb bleibe ich persönlich bei Neoboletus erythropus, zumal ich lieber bei Suillellus queletii bleibe, denn Suillellus erythropus ist zweideutig (man muss dann immer sagen im Sinne Persoons, wie Persoon von Vielen interpretiert wird usw.). Wäre ich nicht Amateur, würde ich einen Antrag stellen, Neoboletus erythropus als Flocki zu lassen (Antrag auf Konservierung), wie es seit Fries immer üblich war. Dann fällt auch das Problem weg, welcher andere Name der richtige ist (N. praestigiator? N. luridiformis? Und warum ist das nicht N. xanthopus?) und es fällt das Problem weg, dass auch der Glattstielige seinen Namen behält. Und mir missfällt, den Glattstieligen (!) durch einen Namen, der in der Beschreibung klar flockenstielig ist, zu benennen.


    Das aber alles nur am Rande. Hier werden m.E. nur Probleme geschaffen, die völlig unnötig sind. Flocki = Boletus erythropus, "Glatti" = Boletus queletii, also auch in Neoboletus bzw. Suillellus (es könnte so einfach sein).


    Ach ja, zum Speisewert von Suillellus mendax. Der ist im Süden Münchens recht häufig und wurde früher einfach als Netzhexe mitgesammelt. Ich habe ihn mehrfach gegessen, auch Bekannte von mir. Das Fleisch ist ein bisserl weich, aber ich halte ihn für essbar (durch jahrelange Selbsttests aus Unwissenheit ob der Art und weitere Probanden).

    Die Netzhexe galt hier in Bayern schon immer als Speisepilz. Man muss sie nur lange genug erhitzen. Ich gebe Netzhexen und Mendaxe in der Pilzberatung mit entsprechnder Warnung frei. Und ja, Mendaxe hatte ich schon mehrfach in der Pilzberatung, einmal sogar von der zu Beratenden nach Foto als solchen schon bestimmt.


    Wenn es weiter so warm bleibt (klimatisch gesehen, nicht Witterung), dann sollte man auch Suillellus comptus nicht aus dem Fokus verlieren. Der hat wiederum kurze, breite Sporen.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Raphael,


    Bin nur grad beschäftigt, hätte mich noch gemeldet. Meine Arbeit über Flammulina kennst du? Bei Fl. populicola geht es v.a. um den generellen Aufbau der HDS.


    Liebe Grüße,

    Christoph


    P.S.: Wenn du meinen Artikel nicht kennst, schicke ich ihn dir

    Der nächste Vortrag ist morgen Abend, den hält unser Karl über die BMG!
    19 Uhr, glaube ich.


    Ich kann leider nicht, Online-Elternabend… ich hoffe, Karls Vortrag wird auch auf youtube eingestellt.

    Liebe Tuppi,


    das hängt (nur) von Karl ab. Wenn er es erlaubt, dann stellen wir es natürlich auf unseren YouTube-Kanal. Aber nicht jeder mag das, was ich auch verstehen kann.

    Der Vortrag von Ute und Till ist in Warteschleife, da in dem Vortrag Fotos von Australischen MykologInnen zu sehen sind. Die müssen erst angeschrieben werden und ihr Einverständnis für YouTube geben. Falls das alles klappt, kommt der Vortrag später auch in den Kanal (hat sich gelohnt, war, wie ich finde, ein sehr spannender Bericht). Notfalls müssen die entsprechenden Vortragsteile rausgeschnitten werden.


    Servus beinand,


    falls gewünscht, mache ich auch außerhalb des EU-Forums Werbung für den nächsten Vortrag hier. Bis jetzt habe ich die Mikroskopierabende erwähnt und beworben. Ich kann aber sehr gerne auch den Vortrag von Ulla bewerben.


    Liebe Grüße in die Runde,

    Christoph


    P.S.: ich saß heute an der Aufgabenstellung für die Kolloqiumsprüfungen und war deshalb leider wieder verhindert. Ich werde aber auch mittwochs wieder auftauchen. :)

    Servus beinand,


    ich möchte auch hier nochmal *push* sagen und an den morgigen Vortrag von Karl Wehr über das offenbar geniale Gebiet "Depot" erinnern.


    Uhrzeit: 10. Juni 2021, 19.00 Uhr (Raumöffnung, Small Talk), 19.30 Uhr: Beginn des Vortrags


    Zoom-Meeting beitreten:

    Launch Meeting - Zoom


    Meeting-ID: 917 2242 5351

    Kenncode: 089515


    Es haben bis zu 500 Personen Platz - es wird also niemand vor der verschlossenen Tür wegen zu vielen Zuhörern stehen :-).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Pablo,


    ich hab mal ein bisserl rumgesucht und nichts gefunden. Rod Tulloss nimmt es als Synonym zu Amanita gemmata. Es gibt asiatische Arten, die beschrieben wurde, wie z. B. Amanita orientigemmata. Leider komme ich da nicht so einfach an die neueren Paper heran, denn da könnten DNA-Stammbäume sein. Es geht ja erstmal drum, ob Amanita gemmata überhaupt genetisch heterogen ist.


    Es werden im Moment übrigens ständig neue Scheidenstreiflinge aus Europa beschrieben - 2020 meherere graue Arten und aktuell, 2021, wieder eine graue (Amanita vladimiri). Da komme ich im Moment auch nicht an die Originalbeschreibung ran, die aus 2020 habe ich (z. B. Amanita electra und weitere). Wenn die Streiflinge durch sind, sind vielleicht wieder die anderen Sektionen mehr im Fokus. Die Amanitologie hat jetzt auch tef1-alpha entdeckt - das wird wieder neue Erkenntnisse geben... Und irgendwann ist auch die Pantherina-muscaria-gemmata-Verwandtschaft dran. Und vielleicht auch mal der Graue Wulstling und der Perlpilz s.l. - bin gespannt, wie viele Arten das werden ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Luca,


    das passt sehr gut. Ich würde da auch nichts anderes sagen. Amanita amici sieht sehr ähnlich aus, wäre aber kräftiger und sehr thermophil (o.k., Südpfalz), aber dafür ist der Pilz eh zu schmächtig. Daher für mich klar Amanita gemmata s.str.


    Amanita amici wird mal synonymisiert, mal als Form gesehen, mal als Art. In einem italienischen Forum wird darüber diskutiert: Amanita amici Gillet 1898 - Funghi Non Commestibili o Sospetti - Funghi in Italia - Fiori in Italia - Forum Micologia e Botanica

    Da wird von genetischer Diversität bei Amanita gemmata s.l. gesprochen, ist aber schon 5 Jahre her. Mein Stand war, dass es nur eine Form sei oder synonym. Ich muss mal nachrecherchieren, auf welche Studie sich die Bemerkung bezieht, dass Amnita gemmata von Amanita amici genetisch abtrennbar sei.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Andreas,


    die Fruchtkörperfotos hatte ich gar nicht mehr gesehen, die du am Ende im zweiten Beitrag präsentierst. Das hatte sich wohl mit meinem Geschreibsel überschnitten. Die Fruchtköper in Post #11 sind für mich sehr typisch. Und so kenne ich keinen Paxillus involutus aus dem Nadelwald. Der Stiel ist mir im Vergleich zum Hut zu kräftig. Unabhängig davon sind die Lamellen hier sehr engstehend, was auch typisch ist, ebenso die Farbgebung.


    Post #12, den ich nicht gesehen hat, ist da anders. Die Fruchtkörper hätte ich makroskopisch auf den ersten Blick auch nicht als Paxillus obscruisporus angesehen. Schaue ich genauer hin und kenne die Bestimmung, dann fällt mir die Art der Riefung am Hutrand auf und die Hutform, die mich dann wieder an ihn erinnern. Ich sehe hier aber weder Stiel noch Lamellen.


    Ich kenne auch große Kahle Kremplinge aus dem Nadelwald, die Hutdruchmesser von 20 cm erreichen können. Der Habitus ist da aber anders. Ich habe aber auch noch keine Kremplinge in Thüringen gesammelt ;-).


    Die Ammoniakreaktion ist immer schwer zu deuten, wenn man nicht weiß, was dahinter steckt. Bei Paxillus validus hatte ich nue eine Grünfärbung. Bei Paxillus obscurisporus müsste ich nachschlagen, wie die Farbe war (das habe ich nicht mehr im Kopf - ich werde alt). Ich meine, dass es auch ein Dunkelporphyrbraun oder Dunkelbraun war. Ich würde auf die grünliche Reaktion allerdings auch nicht zu sehr bauen. Dank der Genetik kann man jetzt ja viel besser nachprüfen. Das ging, als ich die Arten beschrieben hatte, nicht so gut. Ich hatte nur mit RFLPs arbeiten können.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Oehrling,


    ein Grundproblem ist die erschwerte Kommunikation im Internet. Bei einem Gespräch sieht man Mimik, Körpersprache, man kann, wenn etwas unverständlich erscheint nachfragen und die Kommunikation ist meist problemlos möglich. Nur dann, wenn es extrem eskaliert, passiert es, dass eine Seite so ein Gespräch einfach abbricht. Ein Spruch wie "eine weitere Diskussion erübrigt sich" nebst Umdrehen und Weggehen wäre da auch sehr unhöflich, finde ich.


    Im Internet fehlt aber die direkte Interaktion - man kann nur zeitversetzt reagieren. Wie man auf wen dabei wirkt, ist schwer zu sagen. Wenn du mir jetzt sagst, dass ich sehr unsympathischer Weise reagiere, dann ist das für dich so und mir tut das natürlich leid. Vielleicht wäre ich für dich auch im real life unsympathisch - keine Ahnung. Möglich ist auch, dass das, was ich sagen will, bei dir anders ankommt, als ich es meine. Und umgekehrt genauso. Sender-Empfänger-Modell. Und im Internet kann das zu heftigsten Eskalationen führen.


    So könnte ich mich jetzt angegriffen fühlen, dann zurückschießen usw. Ich fühle mich aber jetzt und hier von die nicht angegriffen. Ich fühle mich kritisiert - und das finde ich gut, denn man sieht sich selber immer extrem subjektiv. Kritik ist wichtig.


    Ich habe unter Pilzkundlern schon heftigste Streitereien erlebt. Ich selber bin des Streitens mehr als überdrüssig. Deshalb versuche ich (Betonung auf Versuch), wenn es mal eskalieren sollte, auch eine friedliche Lösung zu finden. Deshalb versuche ich auch gerne zu erklären, warum ich was schrieb und meinte. Für die einen ist das dann zu lang, zu erschöpfend oder wirkt von oben herab (was nicht gemeint ist). Wie auch immer - hier kamen für mich ein paar Dinge zusammen, die ich so unfair fand, dass ich Peter zur Seite springen wollte. Ob das notwendig war, weiß ich nicht. Ich hatte deshalb auch versucht zu erklären, dass es mit meinem Berufsumfeld zu tun hat und ich von dort diese Reaktionsweise kenne (das erst Andeuten, dann die Kommunikation Abbrechen). Eigentlich ging es mir primär darum, denn ich meine zu wissen, dass genau das etwas ist, was am stärksten wirken kann. Psychologisch hat das was mit Macht zu tun, will ich jetzt aber nicht weiter ausführen. Steht ja alles oben.


    Was die Zeitschriften angeht - nein, ich wollte kein Fishing für Compliments betreiben, auch wenn es so bei dir ankam. Bei den Zeitschriften bin ich nur eben persönlich involviert und dann natürlich am allerwenigsten neutral. Ich habe deine Anmerkung daher wohl völlig missverstanden und überinterpretiert. In einem Gespräch in kleiner Runde hätte ich einfach sofort nachgefragt, was das jetzt bedeutet, was hier aber nicht geht. Vielleicht bin ich da auch zu verkopft, ich weiß es nicht.


    Jedenfalls möchte ich mich bei dir entschuldigen, dass ich da so reagiert habe.


    Zum Schluss noch zum Hochkochen - das war nicht mein Ziel. Ich hatte nur versucht, Harald zu erklären, warum der Zusammenhang der Umstände hier sehr heftig wirken kann. Ich hätte nicht gedacht, dass er es so als persönliches Bashing sieht. Da muss im Vorfeld von anderer Seite wohl des öfteren was passiert sein. Ich habe nur einmal etwas wegen seiner Kurse mitbekommen, wo ich ihn sogar noch unterstützt hatte und versucht hatte, zu deeskalieren. Ich hatte meines Wissens noch nie irgendwas negatives über ihn geschrieben oder ihn jemals wegen irgendwas kritisiert. Dass er sich jetzt wieder in einer Schusslinie sieht und ein persönliches Bashing vermutet, kann ich daher - was mich betrifft - wirklich nicht nachvollziehen. Insofern war ich sicherlich der Auslöser des Hochkochens, aber da muss m.E. mehr dahinter stecken. Ohne den Hintergrund hätte sich Harald vielleicht nicht persönlich angegriffen gefühlt, sondern nur kritisiert und hätte über meine Kritik nachgedacht. Dann hätte erwidersprechen können oder Teile nachvollziehen können - keine Ahnung, alles Spekulation.


    Vielleicht habe ich es so noch verschlimmbessert. Schwer zu sagen. Vielleicht führt es aber doch im Nachhinein auch zur Selbstreflektion. Genauso wie ich versuche, nachzuvollziehen, was von meiner Seite aus persönlich verletzend auf andere wirkt. Schaffen wird man das wohl nie - dafür ist man eben zu subjektiv und hat immer eine verzerrte Sicht auf sich selbst. Manchmal prescht man auch zu stark voran. Es sollte aber immer möglich bleiben, wieder zu einer normalen Kommunikation zurückzufinden.


    Das Thread-Thema ist im Prinzip eh schon lange durch, weshalb das hier auch nicht mehr weiter stören sollte. Wir können auch gerne mal einfach telefonieren, um Missverständnisse direkt zu klären oder sich im real life besser kennenzulernen. Habichtpeter kenne ich aus dem real life und meine daher des öfteren zu verstehen, was er mit welcher Aussage meint.


    Mit dem hier: "und dann auch noch auf Kärntnerisch. Ich vermute: du denkst kärntnerisch und übersetzt das dann ins Österreichische, transkribierst es aber so, dass es auch Hochdeutsche (und andere Deutsche) lesen können. Dass da der Stille-Post-Effekt eintritt, ist ja selbstredend." hatte ich gehofft, mit Humor zu deeskalieren. Und dann kam Harald und hat nochmal gegen Peter nachtarockt, warum auch immer (wobei ich den Kernpunkt, der ihn störte, wirklich nachvollziehen kann, nur war da das alles ja schon durch...). Daher kann ich im Moment nicht aus meiner subjektiven Haut heraus und gebe mir nicht die Alleinschuld an der Eskalation (damit meine ich nicht meine Anmerkung dir gegenüber, für dich ich mich ja oben entschulfigt habe - die ist ja unabhängig davon, was Harald betrifft). Dass das Ganze unnötig wie ein Kropf ist, dem stimmen wir vermutlich alle zu.


    Vielleicht können wir's so mehr oder weniger abschließen. Sonst auch gerne per PN oder wie gesagt per Telefon, wenn Interesse besteht.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Andreas,


    nicht nur soll, sondern "ist so". Ich habe, als ich die Art beschrieben habe, Kollektionen mit bis zu 40 cm Hutdurchmesser gehabt und die "Riesen" auch auf der Münchner Pilzausstellung präsentiert.

    Natürlich ist das sher groß - ich hatte halt so große nichtmal bei meinem Paxillus validus. Ich hatte aber wenige Aufsammlungen, weshalb die Variationsbreite für mich in Bezug auf Paxillus obscurisporus nicht auszuleuchten war. Die Lamellen sind aber immer (sage ich mal so) jung blasser als bei Paxillus validus/ammoniovirescens - der Zitronengelbton fehlt. Später werden die Lamellen sehr dunkel.


    Paxillus cuprinus hatte ich bei meinen Paxillus-Studien auch nicht gehabt. Mir wäre (hoffentlich) die Sporendelkle aufgefallen und auch die Kupfertöne, die beschrieben wurden.


    Was aber anhand der Bilder klar ist: auch kleine Exemplare von Paxillus obscurisporus sind recht kräftig, aber das trifft ja auch auf Paxillus validus/ammoniovirescens zu. Paxillus cuprinus kann ja auch recht kräftig werden.


    Die Möglichkeit, in der Artengruppe molekular nachzubestimmen, ist sehr wertvoll.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    Ich bin gerade am Handy, versuche es aber mal.... Die Lamellenfarbe und der Sporenpulverton sind für mich ganz typisch für Paxillus obscurisporus. Bilderbuchmäßig.


    Per ITS sind alle Arten gut definierbar. Nur Paxillus ammoniovirescens s.l. hat eine sehr variable ITS, die innerartlich sehr differieren, aber in sich deutlich von den anderen abgegrenzt ist. LSU geht auch gut.


    Hier ist m.E. eine Sequenzierung unnötig, da für mich zu typisch. Ein bisserl schmächtig ist er, aber warum nicht?


    Wenn Bedarf ist, schaue ich ihn mir aber gerne an. Die HDS-Hyphen und die Zystidenmaße kann man auch nutzen, um den aus Europa noch nicht wirklich nachgewiesenen Paxillus vernalis auszuschließen, der makroskopisch sehr ähnlich ist.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Björn,


    wow, stark - Laboulbeniales, sowas sieht man selten in Pilzforen. Und dann auch noch life, lebendig und frisch und nicht nachträglich an Käfern in einer Sammlung. Wobei mir die Marienkäfer schon leid tun.


    Tolle Bilder - danke dür's Vorzeigen!


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Harald,


    keine Sorge, ich habe dich nicht in irgendeiner Schusslinie.

    Ich rekapituliere: Es wurden Bücher zu einem vernünftigen Preis zum Kauf angeboten, was von einem Kommentator (Oehrling) als gut kommentiert wurde.

    Damit - sollte man denken - wäre das Thema eigentlich erledigt gewesen. Dann kommt allerdings von Habicht die indirekte Andeutung, dass das angebotene Werk zu den "Auslaufmodellen" gehört, obwohl er die Buchreihe gar nicht besitzt und das eigentlich nicht beurteilen kann.

    Allein darauf bezog sich meine Bemerkung etwas zurückhaltender zu sein! Wenn ich etwas nicht kenne, dann kann ich mir eigentlich auch keine Meinung dazu erlauben - so sehe ich das.

    Das kann ich nachvollziehen. Würde ich ein Buch verkaufen wollen, dann wäre ich auch nicht glücklich, wenn jemand, der es nicht kaufen will, sowas indirekt andeutet. Der Zusammenhang war aber nicht mehr klar. Hättest du diese kurze Aussage auf Peters Nachfrage gepostet, wäre doch alles gar kein Problem. Mir ging es nur um die Umgangsfrom, etwas erst anzudeuten, dann das Gegenüber abtropfen zu lassen.


    Servus Nobi


    ich gebe dir da völlig recht - PN wäre besser gewesen. zuehli hätte Peter das per PN schreiben können. So macht er es eben öffentlich, um dann, als Peter nachgefragt hat, was denn los sei, was er falsches geschrieben hätte, diesen abtropfen zu lassen.


    Inhaltlich gebe ich dir recht - siehe auch, was ich oben gerade zu zuehli schrieb.


    Was das Liken angeht, hatte ich versucht, das zu erklären:


    Dass dann auch noch durch Likes Unterstützung für so ein Vorgehen kommt, finde ich ehrlich gesagt befremdlich. Aber man klickt schnell auf ein Like und versteht nicht, dass das in so einem Fall auch wirklich verletzen kann.

    Durch die Likes wird das erst öffentlich Angreifen und dann Fallen Lassen noch gewichtiger. Das ist die Gefahr der Likekultur. Niemand kann wissen, warum z.B. du geliked hast. Jetzt ist es klarer. Nur gehört das dann eigenltich zu einem neutralen Beitrag, der darum bittet, sowas ab jetzt z. B. per PN zu machen (den es aber nicht gab).

    Ich will dir auch nichts unterstellen. Es geht mir hier nur um das Miteinander und wie etwas rüberkommen kann.


    Versetz dich mal in die Situation, jemand würde dich öffentlich angreifen. Dann fragst du nach, warum und erhältst statt einer Antwort auf deine Frage eine komplettes Abblocken. Und das wird dann mehrfach geliked. Fühlt sich blöd an.


    Jetzt nochmal an zuehli:


    Mir geht es wirklich nur darum, dich zu bitten, dir die Wirkung auf das Gegenüber vorzustellen. Das hier ist ein öffentlicher Raum. Du hättest Peter auch per PN anschreiben können. So machst du einen öffentlichen Vorwurf, der für dich bestens begründet ist. Und dann blockst du ab und lässt das Gegenüber im Regen stehen. Diese Methodik hat nichts damit zu tun, ob man unbequem ist oder jedem gefällt.


    Was die Empathielosigkeit angeht, die für dich ein impertinenter Vorwurf ist... Ich hatte genau deshalb ja auch geschrieben, dass du vermutlich den Geburtstagsthread gar nicht mitbekommen hast, eben um damit auszusagen, dass es nicht Empathielosigkeit sein muss.


    Jetzt weißt du es und hättest was freundliches oder deeskalierendes zu Peter anmerken können. Machst du nicht, musst du nicht, ist alles deine Sache. Vielleicht kannst du aber, wenn du nicht mehr sauer über mein Einhaken bist, über diese Form des Umgangs miteinander nachdenken. Ich kann mir eben nicht vorstellen, dass du bewusst Cyberbullying betreiben willst oder bewusst jemanden verletzen willst. Öffentlich unkonkrete Vorwürfe zu erheben, um nach Rückfrage diese dann abzublocken ist eben genau ein Mechanismus, wie Cyberbullying abläuft.


    Hätte, hätte, Fahrrahdkette... aber ein direktes (als Beispiel) "Peter, ich verstehe nicht, warum du einen Thread kaperst, in dem jemand ein Buch verkaufen will (und hat), um dort Kritik an vermeintlich veralteten Büchern zu äußern." ... hätte m.E. gar kein Problem gemacht, im Gegenteil. Man weiß, worum es geht, was du meinst und die meisten oder alle werden dir recht geben.


    Irgendwie so.


    Wir sind hier alle an einem gemeinsamen Thema dran - Pilze und Pilzkunde. Das geht besser, wenn man sich nicht gegenseitig öffentlich runtermacht. Und wenn es nichtmal beabsichtigt ist, dann wäre es doch umso besser, das in Zukunft durch andere Formulierung zu umgehen.


    Manchen, so auch Nobi, sind Umgangsformen sehr wichtig. Dazu gehört eine Anrede und ein Servus - wichtiger ist aber doch, dass man nicht nur formell, sondern auch wirklich inhaltlich Respekt und Achtung zeigen möchte. Dazu gehören Diskussionen auf Augenhöhe. Ich kann gerne auf rein formelle Höflichkeitsfloskeln verzichten, wenn dafür echter Respekt vor dem Gegenüber als Person zu erkennen ist, als dass ich Floskeln lese und mir dann bei den Inhalten viele aufstößt.


    Vielleicht bin ich auch deshalb so hellhörig, weil ich eben in meinem Berufsumfeld mit dem Thema Cybermobbing und Cyberbullying betroffen bin - unter Jugendlichen läuft sowas teils gnadenlos ab. Den Aktiven ist oft gar nicht bewusst, wie das bei dem passiveren Part ankommt, wie es sich subjektiv anfühlt.


    Wie auch immer - ich wollte niemanden beleidigen, sondern auf das Problem der Kommunikationsweise hinweisen.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Harald ( zuehli),


    ich finde dich hier nicht fair - im Gegenteil. Hier wird ja eigentlich auf Umgangsformen geachtet, hatte ich jedenfalls bislang gadacht.


    Was hat Habicht (†) denn geschrieben? Ich zitiere:


    Ich sehe da keinen Angriff auf das Buch und auch keine Kritik - bis auf die Anmerkung, dass ältere Werke eben auch veraltet sein können. Ob man aktuelle Forschungsergebnisse lesen will oder bewusst erstmal abwartet, inwiefern sich Neuerungen bestätigen oder dann doch wieder ad acta gelegt werden, bleibt jedem selbst überlassen.


    Auch hier sehe ich eher Lob als Kritik. Und dass Kärnten andere ökologische Parameter als Baden-Württemberg hat, sollte auch klar sein. Natürlich kann man einiges auch auf Kärnten übertragen. Doch auch hier: wo ist das Problem?


    Dass die Sequenzierungsaussage kontrovers diskutiert wurde, hat mit den Aussagen zu GPBW nichts zu tun.


    Nun, lieber Peter, dann wäre ich auch mit den Äußerungen dieses Werk betreffend etwas zurückhaltender. Wenn man sich für die ökologischen Aspekte der Pilze interessiert, ist dieses Werk ziemlich nützlich - ohne Zweifel.

    Dann mit so einer Aussage zu kommen, ohne bei Nachfrage zu konkretisieren, empfinde ich als unfair. Du stellst in den Raum, Peter hätte Dinge geschrieben, die er hätte lassen sollen. Auf Nahfrage von ihm kommst du mit


    Ich glaube nicht, dass es sich lohnt die Diskussion weiter zu vertiefen....


    Grüße Harald


    Sowas ist nur geeignet, das Gegenüber saublöd dastehen zu lassen. Erst ermahnst du (warum auch immer), um dann alles abtropfen zu lassen und so zu tun, als würdest du nun versuchen, aus der Diskussion rauszugehen. Klar, das erzeugt eine Form des Machtgefühls (psychologisch) - du nimmst dir das Recht, anzugreifen und nimmst dann dem Gegenüber jede Möglichkeit, sich zu wehren, gegenzureden oder auch nur zu verstehen, was dich bewegt hat. Du hast damit den kleinen Disput begonnen, um ihn dann sofort komplett abzuwürgen. Rhetorisch ist das extrem heftig und erzeugt beim Gegenüber nichts als Ärger - und das auch noch an seinem Geburtstag. Cyberbullying ist der Begriff dafür, wenn es absichtlich passiert und mehrfach.


    So vergrault man Menschen aus Foren. Ich verstehe langsam, warum Peter schonmal andeutete, hier wenig schreiben zu wollen.


    Dass dann auch noch durch Likes Unterstützung für so ein Vorgehen kommt, finde ich ehrlich gesagt befremdlich. Aber man klickt schnell auf ein Like und versteht nicht, dass das in so einem Fall auch wirklichg verletzen kann. Wenn man dann noch liest, was bei Peter im Moment privat passiert ist, dann ist es nicht nur von oben herab und respektlos, so mit anderen umzugehen, sondern auch mehr als empathielos. Ich gehe aber mal davon aus, dass du in seinem Geburtstagsthread nicht gelesen hast und ihn nichtmal wahrgenommen hast. Wie gesagt, so mit jemandem am Geburtstag umzuspringen finde ich einfach nur noch daneben.


    Dass du kein Wort dazu verlierst, dass Oehrling - warum auch immer - gegen Pilzzeitschriften austeilt, lässt mich zudem vermuten, dass es hier nicht um die Sache, sondern um was Persönliches geht. Ob Oehrling was gegen die Mycologia Bavarica hat oder ob ihm nicht gefallen hat, dass Habichtpeter unsere Zeitschrift mag und sehr gut findet, weiß ich nicht - er reagiert nicht auf Rückfragen. Muss er auch nicht. Ist auch nicht das erste Mal.


    Dennoch finde ich den Umgangston sehr unangenehm. Wenn man ein Gegenüber öffentlich maßregelt, dann sollte man zumindest in der Lage sein, das Gegenüber ernst zu nehmen, auf Augenhöhe zu bleiben und es nicht so im Regen stehen zu lassen. Ich kenne diese Verhaltensmuster und finde sie ehrlich gesagt unmöglich.


    Ich fände es schade, wenn Peter gehen würde. Ich finde es generell schade, wenn mit Menschen öffentlich so umgegangen wird.


    Falls du dich jetzt ungerechtfertigt angegriffen fühlst, kannst du mir gerne widersprechen. Ich würde dann auch versuchen, meinen Standpunkt zu erklären. Falls du auch hier keine Diskussion willst, auch kein Problem. Ich behalte mir aber vor, bei Cyberbullying, sollte es auftreten, weiterhin vehement für die schwächere Seite einzustehen. Ich kenne das aus meinem Berufsumfeld zur Genüge und der Schutz derjenigen, die eine geringere subjektive Machtposition besitzen, ist da sehr wichtig.


    Liebe Grüße,

    Christoph