Beiträge von Tricholomopsis

    ich schreibe meine Beiträge in österreichisch, du deine in deutsch.

    Servus Peter,


    und dann auch noch auf Kärntnerisch. Ich vermute: du denkst kärntnerisch und übersetzt das dann ins Österreichische, transkribierst es aber so, dass es auch Hochdeutsche (und andere Deutsche) lesen können. Dass da der Stille-Post-Effekt eintritt, ist ja selbstredend.

    Ich sage nur Sender-Empfänger-Modell, Codierung, Decodierung...


    Da fällt mir ein: ich kenne da einen Steirer, der in Kärnten lebt und auch ins Österreischische/Hochdeutsche transkribiert. Da muss es ja noch einen Schritt heftiger sein (vielleicht ist H.P. nicht in Foren vertreten) ;-).


    I gfrei mi scho auf Langschlag, wo mer uns direkt akustisch austauschen können und weniger Übertragungsprobleme bestehen. Vor allem nach dem einen oder anderen külen Getränk am Abend.


    An scheenan Gruaß,

    Christoph

    Servus Mausmann,


    ich wüsste nicht, was im ersten Bild die unteren beiden, großem Hüte mit der graubraunen, leicht rissigen Oberfläche außer Agaricus xanthodermu(oder A. laskibarii / A. xanthodermulus, dann aber untypisch, weil zu kräftig) noch sein könnte. Diese Farbe und Huthautstruktur finde ich sehr typisch (früher hat man da auch ne Varietät draus gemacht, aber heute wird A. xanthodermus als sehr variabel angesehen).

    Ob alle Karbolegerlinge waren, kann ich nicht sagen, bei einzelnen wäre ich mir aber sehr sicher. Wenn dem so ist, ist es aber - wie gesagt ob der kleinen Menge - kein großes Problem und ich hoffe auch, dass es zu keinen Problemen kommen wird. Ich kann aber eben nicht alle Pilze sehen (wegen des Stapels). ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Und nochmal zur Hemiamyloidität- reicht eine klar erkennbare Rotfärbung mit Lugol oder muss man zusätzlich noch die Blaufärbung nach KOH testen? (Oder nur bei uneindeutigem Befund?)

    Servus Ogni,


    nein, reicht nicht aus. Dextrinoide Strukturen (z. B. Amylopektin) werden auch mit Lugol rot. Dextrinoidie wird aber von Chloralhydrat nicht unterdrückt, weshalb sie auch in Melzers sehr schön zu sehen ist. Reagiert also eine Struktur mit Melzers gar nicht, aber mit Lugol rot, dann ist Hemiamyloidität sehr wahrscheinlich. Ganz sicher bist du, wenn du mit KOH und Lugol nochmal färbst, ob es dann blau wird.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Ich mache mir Sorgen, es könnte dieses sein:

    Kegelhütiger Knollenblätterpilz – Wikipedia

    Servus Setoso,


    im Nachhinein zu belehren, bringt nichts und kommt meist schräg rüber. Ein bisserl versuche ich es dennoch, um dich in Zukunft vor Vergiftungen zu bewahren...


    Wenn du die Unterschiede zwischen weiß gefärbten Knollenblätterpilzen und Champignons nicht kennst, ist es grob fahrlässig, Wildpilze (v. a. mit Lamellen) zu sammeln und zu verspeisen. Das zeigt, dass du leider noch sehr geringe Kenntnisse hast, was das Hobby so lebensgefährlich macht.


    Beispiel, wie einfach es ist:

    Kegelhütiger Knolli: jung weiße Lamellen, alt weiße Lamellen

    typische Champignons: jung rosa Lamellen, alt braune Lamellen


    Dazu kommt eine Vielzahl weiterer Verwechslungsmöglichkeiten.


    Es gibt aber sogar innerhalb der Gattung der Champignons giftige Arten. Die sind "nur" Magen-Darm-giftig, was aber auch nicht toll ist. Und es gibt weitere, giftige, weiße Pilze.


    Jetzt zur Beruhigung: wenn deine Verzehrmengenangabe stimmen sollte und du gesund bist, normales (oder zu großes) Körpergewicht hast, besteht keine Lebensgefahr.

    Knollis sehe ich auf deinem Fotos nicht. Du hast sie aber so "genial" aufgehäuft, dass man nicht alle sehen kann. Insofern sind alle Aussagen erstmal nur geraten.


    Ob darunter giftige Egerlinge sein könnten: definitiv ja, kann ich am Foto nicht ausschließen. Ich würde es sogar vermuten (dieser Grauton auf dem Hut, die Hutform... dann das schmutzig graue Fleisch nach längerer Liegezeit und ganz unten nich gelbe Restfärbung im Schnitt. Das würde auch die Aussage deiner Frau bestätigen (Geruch komisch, schmeckt komisch).


    Die Dosis macht das Gift. Ich drücke die Daumen, dass du gar nichts an Symptomen spürst.


    Liebe Grüße,

    Christoph


    P.S.: den Giftnotruf würde ich durchaus einschalten, die suchen dann einen Pilzsachverständigen, der die Pilze nachbestimmen kann

    Servus Andreas,


    danke für die Info. So ist es auch bei uns (auch schon seit längerem, nur wurde es bisher kaum in Anspruch genommen). Einziger Unterschied: Wir haben kein Labor im Rücken, sondern finanzieren z. B. Avalab. Dafür bleibt es natürlich bei der Autorenschaft ohne Coautor. Aber Mitautorenschaft bei Hilfe (Sequenzierung/Auswertung) sollte ja klar sein und kein Problem darstellen.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    ich beschäftige mich tiefergehend mit Pilzen (also mit denjenigen, die mich wirklich interessieren), aber ob und inwieweit ich auf aktuelle Forschungsergebnisse und auf die Mycologia Bavaria angewiesen bin, darf ich gottlob noch selber entscheiden. Jeder beschäftigt sich so tiefgehend mit Pilzen wie er mag, und ich habe mich entschieden, auf dem Stand des Pilzberaters stehenzubleiben und nicht wissenschaftlich zu diskutieren und zu reüssieren so wie es einige Andere wohl nötig haben. Daher reicht mir persönlich das, was in den GBPW steht, für meine Erkenntnisgewinne völlig aus. Mich haben die GBPW erkenntnistechnisch Lichtjahre vorangebracht, mehr als es Hunderte Mycologia Bavariae Ausgaben jemals vermögen werden, und mir bringt es nach wie vor viel Spaß, weiterhin darin zu stöbern.

    Servus Oehrling,


    natürlich bleibt es dir überlassen, inwieweit du dich für aktuelle Erkenntnisse in der Mykologie interessierst. Es bleibt die auch überlassen, ob du Zeitschriften wie die Mycologia Bavarica, Zeitschrift für Mykologie oder den Boletus lesen willst. Solltest du dich aber mal dazu durchringen, solche Zeitschriften, die ehrenamtlich über Vereine mit viel Mühe für Pilzfreundinnen und Pilzfreunde und ohne Gewinnabsicht (jedenfalls kann ich das über die Mycol. Bav. sagen - die Zeitschrift wird seit Jahren von den tragenden Vereinen teilgesponsort, da wir bei jedem Heft ein Defizit fahren, damit sie nicht zu teuer wird) erstellt werden, zu lesen, bin ich mir sicher, dass es einen Gewinn bringen würde. Die Zeitschriften werden, was die Artikel betrifft, ja meist von Amateuren für Amateuren mit Inhalt gefüllt (natürlich schreiben auch Profis ab und zu in diesen Zeitschriften).

    Und zur Beruhigung: Hunderte Ausgaben der Mycol. Bav. gibt es nich nicht, es sind erst 21. Bei der Z. Mykol. wärst du näher dran.


    Wie auch immer, es ist allein deine Sache, ob du dich für sowas interessierst oder nicht. Wenn du aber nicht weißt, was in diesen Zeitschriften zu finden ist, kannst du allerdings m.E. schlecht darüber urteilen.


    Wo ich dir natürlich recht gebe: Zeitschriften behandeln immer nur einzelne, kleine Themen, die dafür meist sehr intensiv. Wenn in einer Ausgabe kein Thema getroffen wird, an dem man selbst interessiert ist, dann erscheint einem das Heft dann als recht nutzlos. Bei einem Buch wie den GPBW findet man quasi (in Bezug auf das Teilthema des Buchs) scheinbar "alles". Deshalb sind Pilzzeitschriften oft für Einsteiger noch zu speziell. Zurzeit sind bei uns in der Mycol. Bav. die Risspilze recht präsent (viele neu beschriebene Arten in ausführlichen Artikeln der letzten Hefte). Wer Risspilze nicht mag, für den ist das natürlich nichts. Und wenn die restlichen Artikel auch nicht "treffen", klar.


    Man kann auch nicht alles an Zeitschriften kaufen/abonnieren, denn das addiert sich finanziell ja auf.


    Aber ganz gleich, ob man Zeitschriften mag oder nicht, ich finde es schade, wenn diese schlechtgeredet werden. Das redet auch die AutorInnen schlecht, die sich viel Mühe geben, ihre Artikel zu schreiben. Vielleicht meinst du es auch anders, für mich klingt es aber nicht sehr freundlich solchen ehrenamtlichen Projekten gegenüber.


    Man kann die beiden Dinge auch schlecht vergleichen – das ist wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Als ich seinerzeit die GPBW gekauft hatte, war ich auch begeistert. Ich wäre aber auch damals nicht auf die Idee gekommen, sie als Bestimmungsbücher zu nutzen oder die Artkonzepte übernehmen zu wollen. Die Artkonzepte sind der Auswertung der Kartierungsdaten geschuldet. Das verwässert zwar bei manchen Aggregaten die ökologische Aussagekraft, aber über makroskopisch gut kenntliche Arten bekommt man eine sehr schöne Auswertung ohrer ökologischen Ansprüche. Das ist es, was mir an den GPBW gefällt. Und sowas bekommt man über Zeitschriften nicht oder nur extrem punktuell, denn wie oft werden entsprechende Artikel dort publiziert? Wenn du das mit deiner Aussage meinst, bin ich natürlich bei dir, wie man heutzutage zu gerne sagt.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Andreas,


    oh, das ist ja super. War mir nicht bewusst. Gilt das Angebot generell für Autoren der Z. Mykol. oder nur für Mitglieder der DGfM?


    Ich finde es gut, wenn Vereine, die die finanzielle Möglichkeit haben, hier unterstützend tätig sind. Das heißt, wenn man einen Artikel für die Z. Mykol. vorbereitet und für diesen Sequenzierung(en) benötigt, dann kann man das über dich/die Redaktion beantragen?


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Seass Peda,


    ois guade zum Buadseldog! I hoff, du feiast schee und dringgsd a guads Bier auf's neiche Lehmsjoar.



    Und da du de Lorcheln magst, hob I a Buidl von dera Rundsporigen Lorchel fia Di - de is aus'm Nationalpark drunt im Bayerwoid. Gyromitra sphaerospora auf schlau.


    Ois guade,

    dei Christoph

    Servus beinand,


    ich weiß nicht, in welches Unterforum das gehört - ich bitte ggflls. um Verschieben :-).


    Es ist soweit, der gemeinsame Youtube-Kanal der ÖMG und der BMG ist online. Im Moment haben wir einen Vortrag öffentlich hochgeladen, es werden aber weitere folgen. Wir wollen auch kurze Lehrvideos aufnehmen und zeigen - zum Beispiel Gegenüberstellung von Speise- und Giftpilzen oder was sonst noch interessant erscheint.


    Hier der Link zum ersten Vortrag:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Man kann den Kanal natürlich abonnieren - dann sieht man, wenn man auf youtube geht und sich anmeldet, ob neue Inhalte da sind oder nicht. Jedenfalls könnt ihr mir hier eineinhalbstunden lang (wer das aushält) zuhören, wie ich ein paar Pilze vorstelle. Wer meinen Vortrag also nicht ansehen konnte, kann das nachholen. Der Vorteil: man kann hier auch einfach vorspringen, wenn einen ein Pilz nicht interessiert und sich die Teile rauspicken, die man für sich wichtig findet.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Bernd,


    interessanter Fund! Bei Pachyella bin ich aber relativ ahnungslos. Ich weiß auch nicht, was bereits sicher bestimmt und sequenziert ist. Bei Gyromitra weiß ich, dass viele Sequenzen vorliegen, auch von Typusmaterial. Deshalb werde ich da sequenztechnisch aktiv. Pachyella müssen aber andere machen ;-).

    Falls schon authentische Sequenzen vorliegen, würde es sich lohnen. Wenn du einen Artikel über den Fund schreiben willst und dafür die Sequenz nötig ist, zahlt die Sequenz ja die BMG und der Verein für Pilzkunde München (die mycologia Bavarica hat ja ein Budget, um Amaterumykologen hier zu unterstützen, indem sie Sequenzierkosten auf Antrag übernehmen kann).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Jörg,


    danke für das Posten des Links! Der zweite Vortrag wird auch auf dem Kanal veröffentlicht. Zudem wollen wir auch ein paar kleine Lehrvideos vorbereiten (z. B. Gegenüberstellung von Gift- und Speisepilzen, Warnungen vor Vergiftungen usw.). Das ist alles in der Aufbauphase.


    In dem Zusammenhang möchte ich gleich an zwei Vorträge nächste Woche erinnern:

    Morgen halten Till Lohmeyer und Ute Künkele einen Vortrag über Australien (18.30 Uhr)


    Über diesen Link könnt ihr direkt dem Zoom-Meeting beitreten


    Launch Meeting - Zoom


    Ihr könnt auch über den Zoom-Client teilnehmen, wenn ihr folgende Daten verwendet:


    Meeting-ID: 959 4262 9422

    Kenncode: 855742


    Und am Donnerstag um 19.30 wird Karl Wehr über 20 Jahre Kartierung im NSG Depot berichten - das lohnt sich auch hundertprozentig. Wir haben übrigens unseren Account aufgestockt und haben keine 100er-Beschrämkung mehr.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Schupfi,


    ich war ein paar Tage offline, deshalb melde ich mich erst jetzt zu Wort. Die Erbsenstreulinge sind noch zu jung - es geht zwar über die Sporenmaße wenig, aber anschauen würde ich das natürlich schon. Was aber für die Bestimmung wichtig ist: der Farbverlauf beim Ausreifen, also hier von gelb hin zu... Insofern ist die Beobachtung von jung zu alt sher wertvoll. Zum Glück haben wir nach aktuellem Stand ja nur ca. 5 Arten in Europa.


    Der Krempling sieht für mich nicht nach Paxillus involutus s.str. aus, wohl aber, wie du ja richtig schreibst s.l.


    Tolle Funde!


    Liebe Grüße und vielen Dank für das Streulingsangebot, auf das ich natürlich gerne zurückkomme,

    Christoph

    Servus Norbert, Björn und Karl,


    vielen Dank für euren Input! Falls die Sporenmaße davon abhängen, auf welchem Geschlecht der Wirtspflanze der Pilz hockt, wäre das sehr spannend. Offenbar ist aber die Angabe aus Brandenburger und Klenke & Scholler zu eng gefasst, wenn bei euch, Karl und Björn, auch entrsprechend größere Maße rauskommen.


    Vielleicht wird sowas auch zu selten mikroskopiert, da man über den Wirt makroskopisch bestimmen kann. Es zeigt aber, dass es sich lohnt, immer mal auch genauer hinzusehen.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Andreas,


    sorry für die späte Reaktion - ich war ein paar Tage offline.

    Erstaunlich - aber dann weiß ich Bescheid, wo das her ist. Danke dir.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Ein Perispore ist per Definition eine Hülle außerhalb der eigentlichen Sporenwand, und das kann ich hier einfach nicht erkennen. Aber wo nun genau die Grenze zwischen einem echten Perispor liegt zu einer sich blasig abhebenden Sporenwand die aber kein echtes Perispor ist, das bin ich überfragt. Ultrastrukturell sicherlich nachweisbar, aber jetzt so für unsere Praxis?

    Servus Andreas,


    ich wollte da schon früher eingrätschen und nachfragen, hatte aber leider vorher keine Zeit. Jedenfalls bin ich etwas verwirrt, denn das Perispor kenne ich natürlich als Teil der Sporenwand.


    Die Sporenwand ist ja mehrschichtig und meist sehr komplex, weshalb sich viele verschiedene Begriffe gebildet haben. Manche Schichten sind lichtoptisch gut zu sehen - Pegler & Young haben da in der 80er Jahren des letzten Jahrhunderts lichtoptisch gearbeitet (anhand von Schnitten durch Sporen).


    Ich kenne klassisch für Basidiomyzeten (v. a. Agaricales und Russulales) folgende Schichtung in der Reihenfolge von außen nach Innen:


    Ektosporium

    Perisporium

    Exosporium (bei dickwandigen Sporen)

    Episporium

    Endosporium


    Das Perisporium ist nichtmal die äußerste Schicht. Oder unterscheidest du zwischen den Schichten, die vom Apikulus gebildet sind und denen, die von Innen bei der Umhüllung der Kerne gebildet werden? Die verschmelzen ja zu einer gemeinsamen Sporenwand. Dass das Perispor (und dann auch das Ektospor) nicht zur Sporenwand gehören, kenne ich so nicht. Du schreibst per definitionem - hast du eine Quelle dafür? Fände ich wichtig, damit ich weiß, was andere unter dem Begriff verstehen könnten. Oder meinst du eigentlich alle Schichten außerhalb des Episporiums?


    Das Ektosporium ist sehr dünn und lichtoptisch meist nicht sichtbar, deshalb scheint im Lichtmikroskop das Perispor die äußerste Schicht zu sein (man muss auf optische Täuschung durch die Beugungsringe aufpassen, das zweite Minimum wird gerne als Ektosporium missinterpretiert, das erste Maximum als Perisporium. Das Ektosporium ist oft sehr klebrig und sorgt dafdür, dass Sporen auch auf Glas festkleben können.

    Das Perispor ist meist gallertig und enthält - je nach Gattung/Art - amyloide Substanzen.

    Das Exosporium ist für grobe Ornamente zuständig. Das Perispor liegt dann als dünne Schickt auf diesem auf. Das Exosporium ist lichtoptisch gut zu sehen und wenn das Perispor amyloid ist, kann man beide Schichten lichtoptisch gut getrennt sehen.

    Das Episporium ist das innere Grundgerüst der Sporenwand und bildet auch die Apikuluswand (da fehlen Exo-, Epi- und Ektosporium). Deshalb müsste man, wenn, dann alles jenseits dessen meinen, wenn man von "nicht zur eigentlichen Sporenwand zugehörig" spricht. Wobei ich das so nicht sagen würde, denn warum sollen die anderen Schichten nicht zur Sporenwand gehören - nur, weil sie oft nicht säureresistent sind?


    Es werden auch andere Begrifflichkeiten verwendet, so z. B. Myxosporium vs. Eusporium. Oder Sporothecium, Epitunica, Coriotunica, Corium... Je nachdem, ob man es lichtoptisch oder elektronenoptisch definiert.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Schupfi,


    Nr. 2 ist Leccinum versipelle s.str. für mich.

    Nr. 1 ist für mich schon abweichend, wenn die Farben passen. Das könnte in die Richtung dessen gehen, was Redeuilh als Leccinum callitrichum beschrieben hat. Die schwarzschuppigen Rotkappen brauchen eine aktuelle Revision anhand einer Multigenanalyse. Im Moment ist da einiges ungeklärt.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Claudia,


    freut mich, dass es dir gefallen hat! Und servus Jörg: ich hoffe, dass die Impfung gut verlaufen ist. Der Vortrag wird später online gestellt, bei Interesse kannst du ihn dann anschauen, nur halt nicht mitdiskutieren.


    Morgen werde ich nochmals vortragen - diesmal über den Zoom-Account der Österreichischen Mykologischen Gesellschaft. Es geht dabei nur um makroskopische Bestimmungsmerkmale, vor allem die Hüllen der Großpilze.


    Einen ähnlichen Vortrag habe ich hier schonmal gehalten, nur ist der jetzt detaillierter, geht mehr in die Tiefe und ist genauer. Ich werde aber trotzdem zweisprachig bleiben, deutsch und wissenschaftlich. Wer mit dabei sein will, muss an Irmgard eine Mail schicken (irmgard.greilhuber "ät" univie.ac.at) – sie schickt den Teilnahmelink mit Passwort.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    ich habe heute beim Gassigehen als Beifang einen Morchelbecherling am Wegrand im Fichtenwald gefunden, ohne Esche etc. Aber das ist off topic. Ich habe am selben Weg, aber an anderer Stelle ebenfalls am Wgrand zahöreiche, von einem Rostpilz befallene Bingelkrautpflanzen entdecken können. Die Bestimmung sollte einfach sein. In Jules Buch wird nur Melampsora rostrupii erwähnt.

    Die Aecien sind vom Caeoma-Typ (die Fotos musste ich zuhause machen, da ich keine Kamera dabei hatte - deshalb der seltsame Hintergrund):



    Natürlich prüfe ich auch solche Funde mikroskopisch nach. Im Klenke & Scholler werden ja noch andere Melampsora-Arten an Mercurialis erwähnt.


    Nun, die Sporen der Aecien waren sehr groß und messen (25 lebend in Wasser gemessen) 17-22,6-30,5 x 15,5-20,1-23 µm


    Sie haben ein sehr schönes Ornament - hier zwei Tafeln (Kollegen) und ein Ausschnitt aus der zweiten Tafel, damit man das Ornament auch sieht, wenn man nicht auf die Bilder klickt:


    Sporenkollage mit Beispielmessung – die Form ist variabel von kugelförmig über fast quaderförmig mit abgerundeten Ecken bis länglich (Voranschau - draufklicken und vergrößern für maximale Auflösung)


    Sporen in unterschiedlichen Schärfeebenen. Richtig hübsch finde ich, wie sich die Öltröpfchen innerhalb der Sporen anlagern und so kleine Ringe bilden (mittlere Sporenreihe) – (Voranschau - draufklicken und vergrößern für maximale Auflösung)


    Auf die Sporenoberfläche und dort auf die Enden der Warzen scharfgestellt.


    Vergleiche ich nun die Maße mit dem Standardwerk von Klenke & Scholler (2015), dann ergibt sich ein kleines Problem:


    Schlüsselt man, dann wird erst gefragt, ob es eine mediterrane Aufsammlung sei, sie nur auf Mercurialis annua vorkäme oder ob der Wirt M. perennis oder M. ovata sei. Da es M. perennis ist, kommt man sofort aud M. rostrupii. Geht man den Alternativweg, geht's weiter auf 2 - da wird gefragt, ob die Aecidien orange oder weiß sind - also orange und man ist bei Melampsora pulcherrima.


    Soweit so gut, nur steht in der Beschreibung vom M. rostrupii, dass die Sporen nur 13–24 × 11–17 μm groß seien. Melampsora pulcherrima, die mediterrane Art an Mercurialis annua hingegen soll größere Sporen mit Maßen von 20–26 × 15–20 μm haben.


    So, jetzt habe ich also an M. perennis eine großsporige Melampsora, die inBezug auf die Sporenmaße allein also auf M. pulcherrima passt.


    Was tun? Ein Blick in den Klassiker - der Brandenburger... was sagt der? Der gibt für Melampsora pulcherrima sogar Maße von 15-29 x 15-22 µm an. Das passt sehr gut zu meinem Fund.

    Und für M. rostrupii gibt er 13-24 x 11-17 µm anm also genau das, was auch Klenke & Scholler schreiben.


    Trotzdem kann es M. pulcherrima nicht sein - falscher Wirt... Sporen nicht gelb genug gefüllt... Befall auf Blättern und nicht am Stängel... Oberbayerisches Voralpenland auf 700 m, nicht wirklich mediterran...


    Also bei Jule nachschauen. Sie hat den Erstnachweis für Deutschland (von M. pulcherrima) in der Z. Mykol. 2019 publiziert: (PDF) Bemerkenswerte Funde phytoparasitischer Kleinpilze (11)


    "Melampsora rostrupii dagegen parasitiert in Deutschland nicht selten auf Mercurialis perennis und wechselt

    insbesondere zu Populus tremula, seltener zu anderen Pappeln aus der Leuce-Gruppe

    (Klenke & Scholler 2015). Weiterhin werden die Caeoma-Lager am Ausdauernden

    Bingelkraut meist an dessen Blättern, seltener an den Stängeln ausgebildet. Die

    Aeciosporen sind mit 20-26 x 15-20 µm größer als die von Melampsora pulcherrima (13-

    24 x 11-17 µm)."


    Dort steht es also anders herum - jetzt soll Melampsora rostrupii die größeren Sporen haben?!


    Entweder haben also Brandenburger und auch Klenke & Scholler die Maße verwechselt und die beiden Arten hier über kreuz oder Jule hat es verdreht. Eigentlich müsste Jule die Maße verdreht haben, denn sie diskutiert ihre Ausssage nicht einmal (und gibt leider keine Quelle dafür an). Hätte sie bemerkt, dass die beiden Standardwerke die Maße verwechslet hätten, würde ich denken, dass sie dies in ihrer Publikation zumindest erwähnt und richtigstellt. Hätte ich jetzt also recht kleine Sporen gefunden, wäre ich sicher bei M. rostrupii.


    So bleibt eine Restunsicherheit. Gibt es noch eine Art mit großen Sporen an Mercurialis perennis? Haben sich die Standardwerke geirrt? Was sind eure Erfahrungen (es sind ja einige PhytofreundInnen hier unterwegs). Habt ihr die Sporen (I) vermessen und mit der Literatur abgeglichen?


    Ich habe jetzt mal Melampsora rostrupii als Namen gewählt, aber wegen der Unsicherheit der Angaben in der Literatur bleibt erstmal ein kleines cf. Ich muss mal die Originalbeschreibung nachrecherchieren (oder auf Input von euch und von Jule warten).


    Auf alle Fälle ist es ein schöner Pilz - die Sporen haben was, ein tolles Ornament.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Bernd,


    das schaue ich mir natürlich sehr gerne an. Oben bin ich auch bei Dissingia leucomelaena (die Artengruppe wurde mittlerweile als Gattung definiert). Die zweite kann aber auch eine Dissingia sein, wobei da die Rippen schon sehr deutlich sind. Ich schau's mir aber wie gesagt gerne genauer an ^^.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Die Pilze wuchsen in einer ringförmigen konstellation zwischen, Erlen und Äschen, in einem aber überwiegend mit Weiden bewachsenen teil des Waldes dicht am Wasser der Binnen- landschaft.

    Servus Jesse Paul,


    oh, die armen Äschen - die tun mir leid. Die ersticken doch an Land. ==Pilz26

    (Äschen sind die Fische, Eschen die Bäume)


    Bitte nicht übel nehmen, ich hatte nur gerade das Bild vor Augen ==Prust


    Liebe Grüße,

    Christoph