Beiträge von Tricholomopsis

    Servus Claudia,


    ich habe keine Ahnung, wie ich im Editor ein Zitat in mehrere Einzelzitate zerpflücken kann, daher mache ich es manuell...


    Zitat

    Hab vielen Dank Christoph!


    immer gerne doch (wobei es nur Bildbestimmungen sind, mit allen Unwägbarkeiten und Irrtümern, die da möglich sind)


    Zitat

    Auweia, da habe ich vermutlich etliche Fenchelporlingsfotos falsch eingetütet. Die muss ich mir jetzt alle noch mal angucken.


    Nur am Foto ist da das Bestimmen gar nicht so einfach, finde ich - der Geruch fehlt einfach am Foto (und es gibt z.B. auch einen geruchlosen Duftporling, den ich aber nicht aus eigener Anschauung kenne: Osmoporus protractus)


    Zitat

    Wäre ein Schnittbild in diesem Falle wichtig gewesen?


    Es gibt eine ganze Reihe an Elaphomyces-Arten. Hier kann es durchaus die sehr häufige Elaphomyces granulatus sein, aber die hat eine homogene, sehr dicke Peridie. Elaphomyces muricatus zeigt runde Flecken in der Peridie (usw.)... Daher: ja, unbedingt. Aber auch dann ist es nicht immer klar, ob ohne Mikroskop was geht...


    Zitat

    7 und 8 - ist ja peinlich


    Nein, da ist nichts peinlich, aber auch gar nichts!


    LG

    Christoph

    Servus Claudia,


    1: Ischnoderma benzoinum


    2. Antrodia passt, vermutlich eine A. serialis, aber da muss man mikroskopieren (Artenaggregat)


    3. passt, finde ich, ganz gut auf Osmoporus odoratus


    4. Elaphomyces stimmt - kein Schnittbild vorhanden?


    5. Trichaptum abietinum (alt halt)


    6. Trametes gibbosa


    7. Trametes versicolor


    8. Trametes versicolor


    9. Trametes hirsuta (uralt, Gammeldreckoxid)


    LG

    Christoph

    Es wird noch eine Möglichkeit geben diese Verlinkung zu deaktivieren, derzeit ist es aber noch nicht möglich.

    Servus Frank,


    o.k., super! Ich hoffe, du kannst das generelle Argument nachvollziehen - es hat nichts mit Kritik an dem Lexikon an sich zu tun, sondern nur darum, dass ich finde, dass man als Autor eines Textes selbst entscheiden können muss, auf was man verlinkt und auf was nicht. Ich sehe da ein prinzipielles Problem. Es würde mich freuen, wenn diese Möglichkeit relativ zeitnah (aber ohne Hektik - ihr habt im Moment eh viel zu tun) eröffnet würde. Ich habe auch gesehen, dass alle alten Beiträge mit diesem Autopilot-Verlinkungs-Tool nachbearbeitet wurden (also von der Forensoftware)


    LG

    Christoph

    Ja, so sollte das aber auch sein: Laut Literatur soll die gelbe Farbe vorwiegend bei frischen, vitalen Fruchtkörpern zu beobachten sein. Alt und / oder vertrocknet würde das Gelb dann verblassen.

    Servus Pablo,


    das ist bei allen Antrodiellen mit gelben Farbtönen so - auch eine Antrodiella faginea verliert ihre schöne, gelbe Kante oder auch A. hoehnelii. Bei Antrodiella citrinella ist das nicht anders. Es kommen dann manchmal auch schmutzig bräunliche Töne dazu - vermutlich über Fremdbefall. Kann ich direkt anhand von Eigenbeobachtung bestätigen (ich habe sehr viele Exemplare von A. citrinella frisch und alt in der Hand gehabt).


    LG

    Christoph

    Servus beinand,


    ich komme noch nicht so recht klar mit dem Editor, was die Zitate angeht. Da werde ich aber noch durchsteigen. Was mir gar nicht gefällt, sind automatisierte Verlinkungen zu diesem Lexikon. Schreibe ich beispielsweise den Begriff Arten, so wird er rot und es folgt ein Link. Das sieht dann so aus, als hätte ich das so verklinkt. Die dort zu findene Definition von Arten ist aber so vereinfacht, dass ich diese Information in der Form niemals verlinken würde. Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, ich würde solche Definitionen gutheißen und aktiv darauf verlinken. Kann man dieses unautorisierte Verlinken nicht per Profil ein- und ausschalten?


    Die Kritik soll nicht gegen den Autor der Definiton gehen - sie ist ja gut gemeint und für Einsteiger gedacht, die den Begriff Sorte für Pilzarten verwenden. Nur ist die Definition so, dass ich nicht dahinter stehen kann. Und wenn ich etwas schreibe, dann will ich die Kontrolle behalten, auf welche Inhalte ich verlinke. So geht das für mich leider gar nicht - nicht auf diesen Inhalkt bezohen, sondern ganz allgemein und prinzipiell.


    LG

    Christoph


    entscheidend ist der Passus "im Rahmen des Forenbetriebes". Der Betreiber darf z.B. keineswegs von Euch eingestellte Bilder benutzen um z.B. einen Kalender zu basteln oder diese gar an dritte verkaufen.


    Servus Rada,


    o.k., das klingt einleuchtender. Ich gebe halt nicht gerne leichtfertig Bildrechte her, da ich selber publiziere und die Rechte über meine Bilder behalten möchte. Wenn automatisch Rechte an jemanden übergehen, nur weil ich etwas geschrieben habe, ist das schon kritisch. Schreibe ich einen Bestimmungsschlüssel und poste ihn hier, gehen die Rechte am Text an den Forenbetreiber über. Dass das im Rahmen des Forenbetriebs so ist, schränkt es ein, klar. Würde ich aber den Schlüssel überarbeiten, müsste ich de jure dennoch erst die Erlaubnis einholen, den Schlüssel (als Beispiel) nachträglich ändern / verbessern / anpassen zu dürfen. Da ich kein Jurist bin, finde ich solche Pauschalsätze zunächst sehr abschreckend. Das bestärkt mich dann, nur hinsichtlich von Bestimmungshilfen und allgemeinen Diskussionen beizutragen, jedoch wenn es wirklich um wertvolle Texte geht, dann werde da zurückhaltend zu sein. Jetzt habe ich da natürlich den Vorteil, dass ich selbst ein Forum leite (bei dem die Rechte nicht auf das Forum übergehen) und solche Texte als Information auch verlinken kann - z.B. auf Schlüssel etc.


    Zitat

    Dieser Passus soll eigentlich verhinden, dass ein User der hier Streit bekommen hat sich aus dem Forum entfernt und dabei fordert, dass alle seine Bilder gelöscht werden. Hatten wir alles schon.


    Letzten Endes kann ich diese Forderung durchaus verstehen und nachvollziehen, auch wenn sowas für ein Forum nervig sein kann. Das sind aber nur Einzelfälle, denke ich. So muss man einem privaten Betreiber soweit vertrauen, dass man durchaus nachträglich Dinge abändern darf - was ja per Edit-Funktion auch geht - nur darf ich ja eigentlich nicht in Texten oder an Bildern nachträglich Änderungen machen, wenn ich die Nutzungsrechte an genau diesen Originaltexten übertragen habe - dann greife ich auch bei Änderungen in die Rechte des Betreibers des Forums ein.


    Wenn es hier so gewünscht wird, dann ist es halt so. Es ist dann letzten Endes eine Vertrauenssache. Im Moment darf man ja noch editieren. Das kann dann aber auch jederzeit abgeschaltet werden (habe ich in einem anderen Pilzforum schon erlebt - und da waren die Beweggründe sehr negativ, sage ich mal so).


    Wie auch immer, mein Vertrauen war eh groß, da ich die Nutzungsbedingungen nur überflogen hatte und mir das nichtmal aufgefallen ist. Das hat auch nichts mit dem Forenupdate zu tun und ist daher eh mehr oder weniger off topic. Mir persönlich gefällt das Verbot, Bilder hier per img-Befehl einzubinden, halt so gar nicht - da werde ich dann hellhörig und vorsichtig. Andererseits freut es mich auch, wenn jemand in dem Forum, das ich leite, Bilder hochlädt statt nur einzubinden, weshalb ich die Grundintention nachvollziehen kann - nur werde ich sowas nie erzwingen wollen. Hier läuft es halt anders und jeder kann sich überlegen, wie man darauf reagiert. Dass Bilder für eine Publikation (Lexikon - kann mir grad nichts drunter vorstellen) einfach genommen werden können, finde ich auch nicht gut. Drum warte ich ab, wie das alles wird und werde keine Bilder mehr hochladen (es waren bisher eh sehr wenige, weshalb das hier kaum bis gar nichts ausmachen wird). Ich bitte auch, die bisher hochgeladenen Bilder nicht für andere Publikationen auf der Website zu nutzen.


    Beispiel mit Begründung: Marasmiellus tricolor var. graminis - der Pilz ist recht selten, aber nicht restlos sicher bestimmt. Da möchte ich nicht, dass dieser unter diesem Namen für ein Lexikon genutzt würde und ich dann als Quelle genannt werde, denn ich würde ihn nur als cf. bezeichnen. Zudem stammt das Bild aus einem Kartierungsprojekt, sodass das Bild durchaus potentiell anderweitig publiziert werden könnte. Inwiefern das geplante Lexikon dann als Onlinepublikation gilt, kann ich nicht absehen. Da ich jetzt nicht als Kurzschlussreaktion meine wenigen Beiträge selbst zerschießen will, indem ich Bilder lösche, bitte ich einfach vertrauensvoll darum, die Bilder nicht ohne Rücksprache und Freigabe für andere Zwecke zu verwenden. Ich hoffe, das ist ein konstruktiver Vorschlag. ;) (Ich mein's ja nicht böse, bin nur vorsichtig).


    LG
    Christoph

    Servus Pablo und beli,


    bei Antrodia bin ich beim zweiten Pilz auch ohne Zweifel dabei. Ob es Antrodia serialis ist? Das hängt vom Substrat ab - Antrodia serialis s.l. ist ein Artenaggregat. Falls das Substrat Kiefer war, dürfte es Antrodia primaeva sein. Für mich sieht der Stamm aber mehr nach geschälter Fichte aus, die Threadüberschrift suggeriert aber Kiefer. Insofern bin ich skeptisch.


    Hier habe ich übrigens einen Schlüssel zum Antrodia-serialis-Aggregat verfasst und vorgestellt: http://forum.pilze-bayern.de/index.php/topic,1535.0.html


    LG
    Christoph


    Boardregel §3 Abs. 4 sagt aus: Der Nutzer erklärt sich mit der Registrierung ausdrücklich damit einverstanden, dass die Nutzungsrechte an Text und Bild im Rahmen des Forenbetriebes an den Betreiber von Pilzforum.eu übergehen.


    Servus beinand,


    für mich ist das ein Grund, keine Fotos hochzuladen. Dass es nervig ist, dass bei alten Beiträgen Bilder weg sein können, sehe ich hingegen ein, klar. Aber das ist halt so - zumindest waren die Bilder lange Zeit zu sehen und irgendwann ist der Beitrag dann veraltet. Lade ich ein Foto auf den Forenserver, sollte auch die Möglichkeit bestehen, dieses wieder rauszunehmen (über Editieren des Beitrags). Dass man sich mit dem Hochladen bereit erklärt, das Foto hier zu zeigen, ist ja selbsterklärend. Aber einem privaten Forum Bilder per se zu überlassen und die Bildrechte zu übertragen, finde ich übertrieben.


    Ich bleibe natürlich dem Forum hier erhalten (und habe meist auch eher Kommentare geschrieben als Bilder zu zeigen). Aber ob ich dann hier intern Fotos hochlade, werde ich mir genauer überlegen und erstmal abwarten.


    Zitat

    Die externe Einbindung künftig zu verhindern ist ein wichtiger Beitrag zum Erhalt des Forums und unser einziges Mittel dem entgegen zu wirken. Bitte habt dafür Verständnis und versucht es erst einmal mit dem neuen.


    Euer Forum, euer Laden, eure Regeln. Ich finde das übertrieben und nicht essentiell für ein Forum. Aber das ist eure Entscheidung, völlig klar. Ich bleibe dann bei bildlosen Beiträgen. ;)


    LG
    Christoph

    Servus Ralf,


    ist ja alles kein Problem - das Mikroskop wird es ja aufklären (wie gesagt). Ich habe ja nur die Angaben zum Foto gelesen und da stand halt Laubholz. Wenn es doch Nadelholz war, dann ist das halt ein Schreibfehler bei der Bildbeschriftung (was ja auch kein Problem ist). Letzten Endes wird sich über die Artbestimmung aufklären, ob es Laub- oder Nadelholz ist :)


    Rein makroskopisch würde ich wetten, dass der Pilz keine Tremella ist. Wetten heißt aber nicht Wissen (und wüsste man es, wäre eine Wette unfair).


    Aber so bleibt es spannend, bis die Auflösung kommt ;)


    LG
    Christoph


    Schrieb Karl nicht, daß das ein Fund aan Nadelholz war? :/
    Was dann allerdings wieder ungewöhnlich für Myxarium nucleatum wäre, den ich bislang nur von Laubholz kenne.


    Servus Pablo,


    ich zitiere:


    Zitat

    An einem liegenden Laubholzast zeigte sich der Weißkernige Zitterling (Tremella encephala)


    Ich lese da eindeutig Laubholz und die Borke erscheint mir auch sehr laubholzig ;)


    LG
    Christoph


    Salut, Karl!


    Dann werden wir es ja erfahren. :thumbup:


    Servus Pablo (und alle),


    yep, der große Vorteil des Mikroskops. Ich habe auch noch nie Tremella encephala an Laubholz gefunden. Geschweige denn so eine Wuchsform. Die Kernigkeit ist mir am Bild nicht aufgefallen, aber dann müsste es wohl Myxarium nucleatum sein. Aber wie gesagt, das Mikroskop wird das schon zeigen. Bildbestimmungen sind immer mehr oder weniger geraten.


    LG
    Christoph

    Servus Martin,


    deine Kollektion entspricht ziemlich gut dem untersten Foto auf dieser Website: https://www.first-nature.com/fungi/hygrocybe-conicoides.php (einfach runter scrollen).


    Was die Sporen angeht - gibst du nur den Mittelwert an? Du hast sicher längere Sporen als die angegebenen 9,7 µm gesehen?! Die sollten schon bis 12 µm Länge erreichen. Wie sieht es mit dem Länge-Breite-Quotienten aus?


    Rein makroskopisch habe ich aber nichts gegen Hygrocybe conicoides als Bestimmungsergebnis einzuwenden. Die Abgrenzung zu Hygrocybe conicopalustris / Hygrocybe ripariellus sollte bei kaum schwärzenden Kollektionen aber sicherheitshalber sauber nachmikroskopiertt werrden.


    Nebenbei bemerkt - das Hygrocybe-conica-Aggregat bedarf einer modernen Revision. Und ich wäre schon sehr erstaunt, wenn Hygrocybe conicoides dann nicht eindeutig Artrang erhalten würde. Interessant ist, wie dann Hygrocybe ripariellus.


    LG
    Christoph

    Servus Verena,


    ich sehe darin ebenfalls mit hoher Wahrscheinlichtkeit Cuphophyllus ochraceopallidus, wobei ich aber rein makroskopisch Cuphyphyllus cereopallidus nicht ausschließen kann - da würde ich dann doch ganz gerne die Basidienmaße haben. Deshalb von mir nur eine eingeschränkte Bildbestimmung.


    Die rosa Stielbasis ist ein Befall, den das ganze C.-virgineus-Aggregat häufig zeigt.


    LG
    Christoph


    Solltest du welche haben, oder auch nur Hinweise darauf, welche weiteren Gattungen typischerweise nicht normalverteilte Sporenmaße aufweisen, wäre ich dankbare Abnehmerin.


    Servus Craterelle,


    da fällt mir als extremstes Beispiel Hygrocybe sect. Firmae ein - tropische Saftlinge, die zwei unterschiedliche Basidientypen besitzen - und damit zwei Sporenpopulationen, die sich bei manchen Arten nicht einmal überlappen. Da kann man dann sogar die Sporenpopulationen wirklich getrennt angeben. Bei anderen Arten der Sektion überlappen sie aber.


    Ansonsten alles, was neben normalen Basidien auch z.B. Sklerobasidien bildet (wie eben Amanita, aber auch Armillariella).


    Und eben alle, die nicht nur viersporige Basidien haben. Das sind fast alle... Ich überlege gerade, ob ich einen Röhrling kenne, der keine rechtsschiefe Verteilung hat...


    Zitat

    Ich versuche immer noch, die typischen Gründe für Mischpopulationen besser zu verstehen. Immer wieder genannt werden


    • Mehrkernigkeit,
    • variable Basidienzahl,

    nur geht das meistens ein wenig durcheinander.


    Mehrkernigkeit kann nach dem, was ich bisher gelesen habe, bei Ascomyceten vorkommen, aber bei Basidiomyceten vermutlich auch?


    Ja klar... nimm Steinpilze als Beispiel. Die haben gerne dreisporige Basidien. Dabei ist eine Spore zweikernig, die anderen beiden einkernig. Es findet also eine Inzucht-Selbstkreuzung in der Basidie statt. Andere Kollektionen haben dann aber vornehmlich viersporige Basidien, wieder andere fast nur dreisporige. Das geht bei Boletus edulis (und Verwandten) hin und her.


    Man geht unabhängig von der Kernzahl davon aus, dass die Basidien (natürlich um einen Mittelwert schwankend, je nach Basidiengröße) ein vorgegebenes Plasmavolumen in die Sporen abgeben. Bei zweisporigen Basidien sind dann die Sporen im Schnitt doppelt so voluminös wie die viersporigen. Am ehesten müsste eigentlich das Sporenvolumen normalverteilt sein, was bedeutet, dass auch bei einer symmetrischen Verteilung die Länge bzw. Breite nicht normalverteilt ist. Durch die vier unterschiedlichen Sporenpopulationen, die sich völlig vermischen (4-, 3-, 2-, und 1-sporige Basidien bilden unterschiedlich voluminöse Sporen), wird es dann rechtsschief. Jetzt ist aber das Mischungsverhältnis von den vier Basidientypen in sich wieder schwankend von Kollektion zu Kollektion oder abhängig vom Fruchtkörperalter?! Ach ja, beim Pfifferling gibt es dann auch noch 5- und 6-sporige Basidien; wenn man eine Kollektion mit nur 6-sporigen Basidien hat, ist das dann im Mikroskop sehr putzig (hatte ich schon).


    Dann kommt das Phänomen der Sklerobasidien dazu, das manche Arten der Gattungen Amanita, Armillariellae und wenn ich's mir richtig gemerkt habe auch bei Volvariella vorkommen (das müsste ich nochmal nachrecherchieren). Oder das der Makro- und Mikrobasidien wie bei den oben genannten Saftlingen.


    Was die Kernzahl angeht, wird das gerne genannt, da es Arbeiten gibt, die das Sporenvolumen mit der Kernzahl (innerhalb des selben Individuums) korreliert haben. Es ist aber eben nicht klar, ob bei einer Art mit vier- und zweisporigen Basidien die zweisporigen auch die doppelte Kernzahl aufweisen. Zudem kann es auch viersporige Basidien mit jeweils zweikernigen Sporen geben (Meiose erzeugt acht Kerne, es müssen nicht immer vier davon zerfallen).
    Beim Steinpilz wurde es per Kernfärbung gezeigt. Es wurde übrigens mal ein Boletus edulis ssp. trisporus beschrieben. Den Beschreibern war gar nicht klar, dass der Steinpilz meist ohnehin dreisporige Basidien besitzt (und damit da dann in sich schon zwei Sporenpopulationen). Wenn bei einem Individuum dann einige einsporige Basidien (neben zweisporigen) auftreten, werden manchmal sehr große Sporen gebildet. Deshalb findet man bei Steinpilzen so unterschiedliche und teils widersprüchliche Angaben. Boletus marmorensis wurde z.B. aufgrund der großen Variationsbreite der Sporen beschrieben, die ihn von Boletus aereus abgrenzen soll (neben makroskopischen Nuancen) - mittlerweile wurden die beiden synonymisiert (genetisch bedingt, 6-Gen-Stammbäume). Das zeigt die Schwierigkeiten hinsichtlich der Sporenmaße.


    Bei Scheidenstreiflingen kann eine Art, die meist nur bis 13 µm große Sporen besitzt, plötzlich bis zu 19 µm große Sporen auftreten (da gibt es ein publiziertes Beispiel - kann ich mal raussuchen... da die Sporen kugelig sind, kannst du dir die Volumenunterschiede ausrechnen - das dürfte an unterschiedlicher Häufigkeit von Sklerobasidien liegen, denke ich).


    Wenn man nur sagen wir mal 30 Sporen misst und dann die "Ausreißer" rausschmeißt, um künstlich Normalverteilungen zu erzeugen, der wird all diese in meinen Augen interessanten biologisch bedingten Phänomene hinsichtlich der Sporenmaße nicht sehen. Dann liest man Aussagen wie "die Sporenmaße sind fast immer normalverteilt". Die Realität ist m.E. deutlich anders. Ich habe aber auch viel mit Amanita und vor allem mit Röhrlingen gemacht...


    Ach, ein letztes Beispiel - wohl das extremste, das mir einfällt... Rhizopogon luteolus (ein hypogäischer Schmierröhrlingsverwandter) hat zwei- bis sechszehnsporige Basidien mitsamt der dadurch bedingten Schwankung der Sporengrößen - man hat also 15 Sporenpopulationen vermengt - und bekommt keinen Sporenabwurf. Was macht man da?! *hihi*.


    Nur ein paar Beispiele ;)


    LG
    Christoph


    Es wirkt auf mich etwas widersprüchlich, dass du einerseits auf Angabe von Wertebereichen nicht verzichten magst, weil du sie zu wichtig findest, sie andererseits aber schätzen statt berechnen willst, damit niemand ihnen zu viel Bedeutung beimisst.


    Servus Craterelle,


    mag sein - und ich habe auch gar kein Problem damit, dass dir das widersprüchlich vorkommt. Mir wurde gestern Nacht noch ein Gedanke per Mail zugeschickt, dem ich völlig zustimme, da das ein Grund dafdür sein kann, dass man bei diesem Thema aneinander vorbei diskutiert.


    Man muss sich fragen, was man letzten Endes will... Ich selber will "nur" Pilze bestimmen, versuchen, unterschiedliche Arten zu unterscheiden, Differentialmerkamle ausarbeiten - sprich sehr praxisnah Pilzen Namen geben. Um dieses Ziel zu erreichen, meine ich jedenfalls, muss ich Sporenbereiche nicht auf 0,1 µm genau statistisch ausrechnen. Es reicht völlig, sie relativ grob zu schätzen. Und wenn durch das Schätzen zwei Arten nicht mehr trennbar sind, dann behaupte ich, dass auch die beste Statistik nichts nutzen wird - dann überlappen die Verteilungen zu sehr und man braucht weitere Trennmerkmale. Für mich sind die Sporenmaße ein Merkmal von vielen.


    Wer aber das mathematische Problem spannend findet, wie man mit rechtsschiefen Verteilungen umgehen soll/kann, für den sind entsprechende Datensätze von beispielsweise Amaniten oder Volvariellen (usw.) sehr spannend. Das kann ich sehr gut nachvollziehen - und da kann man sehr tiefschürfend akademisch diskutieren.


    Diese beiden Seiten reden dann aber schnell aneinander vorbei. Der reine Mykologie-Pragmatiker fragt dann (so wie ich) "Was ist der Mehrwert der Berechnung, wenn die Unterschiede im Kommastellenbereich liegen?" - Der an der akademischen Fragestellung der Statistik Interessierte schüttelt dann vermutlich sein Haupt und antwortet "Der Mehrwert ist doch selbsterklärend, so kann jeder unabhängig aus dem gleichen Datensatz reprtoduzierbar die gleichen Konfidenzintervalle nachprüfbar berechnen!" - Der Mykologe wiederum: "Und was bringt mir das jetzt für die Pilzbestimmung? Wenn eine andere Person vom gleichen Fruchtkörper Sporen misst, wird diese neue Stichprobe doch andere Intervallgrenzen ergeben - was soll also die angeblich hohe Genauigkeit, wenn der Faktor Mensch beim Messen ungenauer ist als das, was man dann berechnet?"


    Dieser Dialog ist endlos fortsetzbar, da zwei Welten aufeinander treffen.


    Für mich ist es durchaus interessant und spannend, mich in die statistisch-akademische Seite hineinzuversetzen. Und ich wäre neugierig, was wäre, wenn man aus dem gleichen Fruchtkörper in vivo an verschiedenen Tagen Sporenabwürfe bekäme (also ohne den Fruchtkörper zu rupfen), wie es bei Porlingen schon gemacht wurde. Ich wäre nicht überrascht, wenn da die Schwankungsbreite größer wäre als die Unsicherheit der groben Schätzung anhand der "man nimmt rechts und links drei Werte weg"-Methode im Vergleich zur Berechnung. Nur ist das dem Statistiker egal, denn er freut sich (zurecht), dass er für die Stichprobe des einen Tages ein sauberes Konfidenzintervall berechnen kann. Dass das Intervall beim selben Individuum an einem anderen Tag anders ausfallen dürfte, ist dem Statistiker ja ziemlich wurscht, denn auch da freut er sich über die Güte seiner Methodik. Dem Pilzbestimmer fehlt diese Freude am Rechnen und der sagt sich halt - "Mei, die Sporenmaße sind halt doch variabler, als man meint - da hängen so viele Faktoren mit drin wie Witterung(?), Fruchtkörperalter(!), Messmethode (Messperson) - drum nutze ich dieses eine Merkmal von vielen nur dann, wenn es klare Unterschiede gibt...". Und der Statistiker wird wieder reagieren mit "Ja, wie willst du denn sicher sein, dass die Unterschiede "klar" sind, wenn du keinen Test der Hypothese vornehmen kannst, dass ein Pilz mit dieser Stichprobe als Art A und nicht als Art B bestimmt wird, also wie wahrscheinlich es ist, z.B. zufällig zu viele kleine Sporen beim Messen zu erwischen, sodass man die Sporen irrtümlicherweise als zu Art A gehörig einstuft...?" - Und der Pragmatiker: "Äh... ja... aber die Hutfarben sind doch auch anders - und wenn dann auch noch die Sporen klein sind, dann passt es doch, oder?" - Und der Statistiker rauft sich die Haare, hat aber vielleicht noch nie im Leben ein Phlegmacium bestimmt...


    Wichtig ist nur, dass beide Seiten normal und höflich miteinander umgehen. Ich stehe zu meiner "Grobmethode" und wende sie weiterhin an, bis mir jemand zeigt, dass sie das, was ich damit erreichen will, wirklich erschwert. Ob man Sporenlängen einer Art aber als 9,9-10,6-11,3 µm angibt oder gerundet als 10-10,6-11,25 µm ist mir persönlich völlig egal. Ich runde in Gedanken auch die errechneten Werte, da ich sie ja anwenden will. Ich glaube nicht - bis mir jemand das Gegenteil zeigt - dass man einen Pilz trennen könnte, der in der Tat ein um 0,1 µm verschobenen Intervallgrenze als Trennungsmerkmal besitzt. Und da sind wie wieder bei der Bestimmungspraxis. Ich bin kein Mathematiker - ich habe Physik und Biologie studiert. Und Physiker runden auch gerne - und ja, auch zwischen Physikern und Mathematikern können Welten liegen.


    Beide Welten sind legitim und in beiden Welten kann man m.E. gut leben. Das denke ich auch von der Welt der Mathematik, auch wenn ich diese nicht wirklich gut kenne. Ich gönne aber jedem dieses Glücksgefühl, in dieser Welt neue Entdeckungen machen zu können oder auch Dinge dort wahrzunehmen, die man vorher nicht wahrgenommen hat. Und ich freue mich über wohl ähnliche Gefühle in der Welt der Biologie, die aber von der der Mathematik getrennt ist.


    Leben und leben lassen - in all diesen Welten. ;):Kuschel::D


    LG
    Christoph


    Ich als Neuling würde mich eher überfordert damit fühlen, einfach durch Blick auf eine Kolonne ungeordneter Wertepaare (Dieters waren ja zumindest nach Länge sortiert, das macht es schon etwas einfacher) eine zutreffende Schätzung abzugeben.


    Servus Craterelle,


    oh nein, natürlich sortiere ich die Werte vorher - sonst ist es zu unübersichtlich.


    Zitat

    Oder eben mit berechneten Werten. Wenn ein Computer zur Verfügung steht, ist der Mehraufwand m.E. so minimal, dass ich diese Methoden auch bei einem Erkenntnisgewinn nahe 0 bevorzugen würden.


    Ja, solange es reicht, auf's "Knöpfchen zu drücken" - was wiederum Normalverteilung voraussetzt. Es ist aber natürlichvöllig o.k., wenn man Intervalle berechnen würde. Ich will das ja gar nicht madig machen. Ich traue diesen errechneten Werten nur nicht. Bei den geschätzten weiß ich, dass sie nicht zu genau genommen werden können. Es ist ein Merkmal unter vielen, das zudem m.E. oft überschätzt wird. Ich habe früher auch Intervalle ausgerechnet, um das zu testen - und ich bin wieder davon abgekommen. Das heißt nicht, dass anderes nicht Intervalle berechnen sollen ;)


    LG
    Christoph

    Griass di Craterelle...


    Zitat

    Das ist ein wenig schockierend. Ich hatte bisher angenommen - auch aufgrund Dieters Ausführungen früher in diesem Thema - dass das Vorgehen systematischer wäre.


    Nein, das Vorgehen ist nicht systematischer ;)


    Zitat

    Also wenn in der Literatur bei dieser Art der Notation kein Intervall explizit angegeben ist, ist davon auszugehen, dass es solche freihändigen Schätzungen sind?


    Ja, das war früher komplett Usus und wurde dann teils durch das Berechnen von Konfidenzintervallen ersetzt. Jetzt ist die Frage, ob die Konfidenzintervalle eine höhere Genauigkeit vorspiegeln oder beinhalten. Falls letzteres, wäres sie sinnvoll und durchaus wichtig, falls ersteres, kann man, wenn man sich dafür die Mühe macht, ein paar Sporen mehr auszumessen, darauf auch verzichten.
    Unabhängig davon ist die Frage, wie man mit klar rechtsschiefen Verteilungen umgeht. Und dann ist auch da zu überlegen, ob der Aufwand, das mit einzubeziehen, lohnt.



    Zitat


    (das ist genau das, wogegen Jens so ankämpft)


    Was ich vor diesem Hintergrund tatsächlich nachvollziehbarer finde als bisher.


    Völlig klar - es geht dabei aber auch um die Form der Diskussion. Dass eine teils willkürliche Beschreibungsmethode angreifbar ist, ist ja klar. Nimm mal Farbangaben als extremeres Beispiel - wer hat denn die teuren Farbatlanten daheim und nutzt sie konsequent für Beschreibungen? Was ist "mittelbraun"? (siehe Stangls Risspilzwerk...). Auch da stellt sich die Frage, ob die exakte Farbnuance so konstant ist, als dass man z.B. Kornerup & Wanscher nutzen soll (bei Brauntönen ist es noch schwieriger) oder ob "mit einem Hauch von rosa" als Beschreibung reicht.


    Mir geht es um die Anwendung und darum, welcher Mehraufwand sinnvoll ist und welcher Erkenntnisgewinn rauszuholen ist. Bei den Sporenmaßen ist mein Eindruck, dass die Variationsbreite größer als meist angenommen ist und man sich eine zu hohe Genauigkeit vorgaukelt.


    Zitat

    Deine Schätzung trifft die Längen einigermaßen, liegt aber bei den Breiten mit unteren Grenze schon auf dem Median (bei der von dir vorgeschlagenen Rundung auf 1/4 µm). 80%- und 95%-Grenzen sind allerdings auch nur einen Rundungsschritt entfernt.


    Bei den Breiten ist der Messfehler auch prozentual sehr hoch. Dabei ist aud 1/4 µm zu runden schon fast übergenau. Oft wird nur auf 0,5 µm gerundet (an der Uni hätte ich in meiner früheren Arbeitsgruppe nicht einmal auf 1/4 µm runden "dürfen" - da wurde später immer auf 0,5 µm gerundet)


    Zitat

    Ich würde dann tatsächlich nur den Mittelwert oder den Median anzugeben, wenn man nicht mehr berechnen (oder auszählen) möchte.


    Da geht dann aber zu viel Information verloren. Nimm Steinpilzsporen - die schwanken grob gesagt zwischen 14 und 20 µm Länge - nur den Mittelwert anzugeben wäre da ein Verwerfen der Schwankungsbreite. Warum sollte man die ganz wegwerfen?


    Zitat


    Du rundest alle Werte außer die Mittelwerte. Warum die nicht?


    Ich runde alle Einzelmesswerte, da eine Genauigkeit von unter einem Viertel Mikrometer einfach nicht gegeben ist. Der Messfehler liegt bei den meisten Mikroskopen noch darüber. Man vermisst entweder unscharfe Fotos oder unscharfe Sporen direkt per Messokular - man sieht ja nicht den Sporenran, sondern Beugungsmuster des Sporenrandes, die man ausmisst. Wie groß die Sporen wirklich ist, kann man ja nicht sagen. Man kann nur angeben, innerhalb welchen Intervalls die "wahren" Sporenmaße liegen müssten (z.B. mit einer Wahrscheinlichkeit von 99%).


    Beispiel: ich messe ine Spore als 12,25 x 8,5 µm groß aus. Dann liegt die Länger irgendwo zwischen 12 und 12,5 µm, mit geringer Wahrscheinlichkeit sogar darüber oder darunter (wenn nicht noch weitere Faktoren wie "Spore bewegt sich", "Spore lag nicht ganz plan" usw. dazu kommen). Würde ich jetzt "schätzen", dass die Spore 12,16 µm lang wäre (wie es diese Ausmessprogramme am Foto ausspucken), ist das "komma eins sechs" Augenwischerei. Vielleicht ist die Spore auch nur 11,9 µm lang oder sie ist 12,4 µm lang - das kann man eben nicht so genau messen.


    Gibt man also die gemessenen, gerundeten Werte als Grenzen an, so verwendet man das messbare Raster (z. B. 0,5-Mikrometerschritte).


    Berechne ich aber einen Mittelwert, so sind ja durch den Ablesefehler manche Sporen als zu lang vermessen, andere als zu kurz vermessen worden. Das mittelt sich dann heraus. Man kann auch einen Bereich berechnen, innerhalb dessen der "reale" Mittelwert liegt - ausgehend von den Einzelmessungen der Sporen, wenn man den Einzelfehler jeder Messung kennt (und die Verteilung der Sporenlängen usw.). Du wirst dann feststellen, dass man hier durchaus auf eine Nachkommastelle heran kommt. Insofern ist es Usus, den Mittelwert mit einer Nachkommastelle anzugeben (manche Autoren nehmen sogar zwei Nachkommastellen, um nicht bei einem ,15 nicht auf ein ,2 hochrunden zu müssen, aber das ist dann für gewöhnlich wieder übergenau).


    Zitat

    Haben sie als berechnete Werte einen "höheren Anspruch" auf Genauigkeit? Dann müsste es ja auch legitim sein, andere berechnete Werte auf eine Dezimal-Nachkommastelle genau anzugeben, oder?


    Das ist ja auch so. Deshalb werden ja auch die berechneten Intervallgrenzen auf eine Nachkommastelle genau angegeben, während die geschätzten Grenzen gerundet werden (das sollte jedenfalls so sein - manche Mykologen runden gar nicht nund geben dann geschätzte Werte wie 10,1-12,7 µm als Länge an - das ,1 kann man sich da sparen, ich denke mir das dann einfach weg).


    Die Ausgangsfrage bleibt:


    Angenommen, das berechnete Konfidenzintervall der Sporenlänge liegt bei Pilz A so: 9,1-9,5-9,9 µm (mit Mittelwertangabe)


    Und angenommen, man gibt bei dem gleichen Pilz die Sporenlängen ganz klassich so an: 9-9,5-10 µm


    Was bringen dem Bestimmer die sehr exakt berechneten Intervallgrenzen? Bei einer anderen Kollektion der gleichen Spezies A wird man vielleicht folgende Werte erhalten: 8,7-9,2-9,7 µm und geschätzt (und jetzt mal grob gerundet) als 8,5-9,2-9,5 µm. Auch hier wäre der Unterschied gerade mal 0,2 µm und damit geringer als die natürliche innerartliche Schwankung.


    Vielleicht habe ich mich auch zu sehr mit Scheidenstreiflingen beschäftigt, bei denen die genauen Sporenmaße und auch die Sporenform jahrzehntelang überschätzt wurden. Man erhält bei der gleichen Art von Kollektion zu Kollektion äußerst unterschiedliche Intervalle / Maße. Mal sind die Sporen bei der gleichen Art bis 13 µm lang, mal bis 19 µm... Und dann soll es darum gehen, im Nullkommabereich eine Genauigkeit zu errechnen, die von der natürlichen Variationsbreite völlig geschluckt wird?


    Deshalb frage ich ja so kritisch nach, inwiefern sich das Berechnen wirklich lohnt. Und auch wenn es nicht so klingen mag - ich bin da wirklich sehr offen, zumal ich in der Vergangenheit auch versucht hatte - zumindest bei meinen Kremplingen - mit Hilfe der Statistik das Maximum aus Sporenmessungen herauszukitzeln... Jetzt bin ich Amateur und daher pragmatisch - wenn mir gezeigt wird, dass das Intervallberechnen nicht nur der "Etiquette" dient, sondern tatsächlich einen Mehrgewinn an Aussagekraft hat, rechne ich diese auch gerne aus. Noch bin ich nicht überzeugt, dass es was bringt - noch sehe ich im Gegenteil die Gefahr, dass sie eine zu hohe Genauigkeit vorgaukelt. ;)


    LG
    Christoph

    Servus Pablo...



    Ich versuche mal, das etwas besser zu formulieren, was mich dabei umtreibt: Ich bin ich sicher, ob ich dem Konzept folgen kann. Das hat aber erstmal nichts mit Jülichs Arbeit und Forschungsergebnissen zu tun: Das ist begründet schlicht und einfach darin, daß ich viel zu wenige Kollektionen untersucht habe, um mir in dem Bereich ein Bild zu machen und dadurch die Erkenntnisse nachvollziehen (oder eben nicht) zu können.


    Ah, o.k., das meinst du - klar, da bin ich völlig d'accord :cool:


    Zitat

    Mit hoher Wahrscheinlichkeit geht das vielen Hobbymykologen so, und sicher nicht nur bei Athelia. Mal anders ausgedrückt: um ein Phlegmacium bestimmen zu können, muss man sich auch einige Zeit damit auseinandergesetzt haben, um die Merkmale wirklich beurteilen zu können. Man sollte sich nicht nach einem Dutzend untersuchter Kollektionen einbilden, man wüsste nun in dieser Gattung bescheid. ;)


    Oh ja, allerdings. Wobei Phlegmacien ja wenigstens noch nachvollziehbare Merkamle besitzen... nimm mal Wasserköpfe als Vergleich - dagegen ist Athelia ja Zucker :D
    Ich mache um Cortinarius meist einen großen Bogen und wage mich wenn, dann nur an Artengruppen heran, die übersichtlich sind. Wir Amateure können eben nicht das Grundkonzept "schnell und einfach" (nicht ganz ernst gemeint) an den Typusbelegen erarbeiten, wenn die Literatur widersprüchlich oder unklar ist.


    Zitat

    Die "echte" Athelia epiphylla habe ich übrigens bisher noch nicht in der Hand gehabt.


    Das kommt noch - sie ist m.E. seltener als Athelia salicum, aber man findet sie immer wieder. Schau mal mehr am Boden an Detritus, kleinen Ästchen usw.


    Zitat

    Und die letzten vier Pilze, die ich als "Athelia" eingesammelt hatte, haben sich dreimal als Hyphoderma (spec. div.) und einmal als Botryobasidium subcoronatum entpuppt. Das wäre auch noch eine Schwierigkeit, die da mit reinspielt und möglicherweise von vermehrten Beobachtungen in der Gattung abhält: Daß man nicht einfach loslaufen und "gezielt" Athelia einsammeln kann. Weil man eben auch erst am Mikro sieht, mit welcher Gattung man es überhaupt zu tun hat.


    Hihi, das nenne ich den Überschungseieffekt bei Cortis generell - und das macht sie für mich aber auch spannend. So geht es mir auch, wenn ich Pilze an Xanthoria sammle - dann bin ich neugieirg, was ich finde. Und oft sind es dann immer wieder die selben (kennt man vielleicht noch aus Kindertagen, wenn man Sammelbilder in Alben kleben wollte - manche hat man schon zigmal gekauft, andere fehlen und fehlen und fehlen)... Ich finde da gerade die mangelnde Voransprache im Gelände spannend. Und man kann sich schlechter rausreden nach dem Motto "Oh Gott, wieder ne Athelia, die nehme ich jetzt nicht mit" - so handle ich allerdings manchmal mit Hyphodontia s.l., wie ich gestehen muss (ich mag die Gattung nicht wirklich gerne)... Über eine reife, schöne Athelia freue ich mich hingegen - nur gibt es ja wie gesagt mehr häutchenartig abziehbare Cortis.


    LG
    Christoph


    Die Breite des Quantilsbereich sollte aber eigentlich nicht (bzw. allenfalls vernachlässig gering) stetig in Korrelation zum Umfang ansteigen, oder meinst du das gar nicht?


    Servus Craterelle,


    nein, ich meine nicht die Breite des Quantilsbereichs, sondern die reine Min-Max-Abschätzung, die ohne Statistik erfolgt. Die ist natürlich - und das ist auch der Hauptkritikpunkt an ihr - in einem gewissen Maße willkürlich, da man ja "nachGefühl" auswählt, wo man nun die Grenzen ungefähr hinlegt und welche Werte man dann in Klammern dazu angibt, anstatt das sauber auszurechnen. Dafür geht es eben ohne zu rechnen. Diese geschätzten Min-Max-Werte sind von der Stichprobengröße abhängig und werden erst bei einer recht großen Anzahl gemessener Sporen stabiler (wieder ein Nachteil dieser Methode).


    Zitat

    Genau aus diesem Grund halte ich die Extremwerte (Minimum und Maximum der Stichprobe, häufig in Klammern mit angegeben wie bei dir) übrigens für die am wenigsten aussagekräftigen aller Angaben, da diese am stärksten von Stichprobengröße und Zufall abhängen.


    Wie gesagt: nachvollziehbarerweise. Auch willkürlich gewählte Min-Max-Grenzen hängen eben von der Stichprobengröße ab. Man muss hier ausreichend Sporen vermessen, um reproduzierbare Einschätzungen zu erhalten. Die Reproduzierbarkeit ist hier allerdings nicht exakt, da man nicht auf die Kommastelle genau entsprechende sauber definierte Grenzen erhält. Ich frage mich aber, ob diese exakt berechneten Grenzen wirklich einen so großen Mehrwert an Information bieten, als dass man das Procedere durchführen müsste.


    Zitat

    Ich hoffe, wir reden jetzt nicht aneinander vorbei.


    Möglicherweise, was aber durch Nachfragen behoben werden kann (und jetzt vermutlich behoben ist)


    Zitat

    Deine Zahlen verstehe ich noch nicht so richtig. Sind das 95%- oder 80%-Grenzen? Es scheint zu nichts so ganz zu passen.


    Eben, es sind weder 95%- noch 80%-Grenzen. Es sind einfach anhand des Datensatzes ohne jedwege Rechung frei Hand abgeschätzte "Circa-Grenzen" (das ist genau das, wogegen Jens so ankämpft). Ich runde die Messwerte (hier wurde ja auf 0,01 µm gemessen, obwohl die Auflösung des Lichtmikroskops bei 0,2 µm als absolutes Minimum liegt, d.h. der genaue Kurvenverlauf, den du abbildest, würde im Rauschen der Messungenauigkeit untergehen) und kappe an beiden Enden "nach Gefühl" ab. Ich könnte auch auszählen, damit 5% der Messwerte außerhalb liegen. Meist schaue ich, ab welchem Wert nur noch Einzelsporen selten ober- oder unterhalb liegen und nehme das dann eben als die (in der Tat unwichtigen) Extremwerte und nehme den Rest des Bereichs als Min-Max-Grenzen.
    Und da meine ich, dass diese Abschätzung gar nicht so weit weg ist von dem, was du statistisch herausbekommst. Und wenn meine Grenzen um beispielsweise 0,2 µm falsch liegen würden, fällt das in der Praxis nicht auf, da dies ja beim Messen schon kaum noch wahrgenommen wird. Angenommen, die Sporenlänge ginge bis 8,2 µm (als 95%-Grenze), dann würden diese Sporen ohnehin als 8 µm lang gemessen werden (oder manchmal als 8,5 µm, wenn man falsch geschätzt/abgelesen hat). In der Praxis ist es kaum oder nicht zu unterscheiden, ob 95% der Sporen bis 8,0 oder bis 8,2 µm lang wären. Das meine ich damit.


    Insofern frage ich mich einfach nur, ob man wirklich den Aufwand betreiben sollte und sich statistisch abgesegnete Intervalle berechnen sollte oder ob man, was die Beschreibung und Bestimmung von Pilzen angeht, auch mit geschätzten Werten hinreichend nahe da heran kommt, um sich den Aufwand zu ersparen.


    Das ist es, was ich prinzipiell meine - und da bin ich neugierig, ob die Berechnung nun ein wirklich nutzbare Mehr an Information bietet/liefert.


    LG
    Christoph

    Servus Craterelle,


    danke für die Zusammenstellung und Auswertung der Daten. Dass die Sporenlängen hier nicht nbormalverteilt sind, steht ja auch durch den Test, den Dieter schon gemacht hat, fest. Die Zwangsumformung zu einer Normalverteilung, also das Ignorieren der wahren Verteilung, erscheint mir daher ebenfalls willkürlich.


    Was ich mich aber generell immer noch frage... Ich würde die Sporen ohne Statistik wie folgt angeben:


    (n = 120) (5,5-)5,75-6,7-8,25(-8,5) x (3,0-)3,5-3,7-4,25(-4,75) µm


    Ich habe die Maße jeweils auf Viertelmikrometer gerundet, was der theoretischen Auflösung entspricht - es geht also nicht um drei gültige Ziffern bei der Längen-/Breitenangabe.


    Inwiefern ist es hilfreich, die Sporenmaße durch eine recht komplizierte Methode zu errechnen, wenn die Ergebnisse sehr sehr ähnlich sind. Meine Angabe entspricht doch recht gut den roten Quantilsgrenzen. Ich habe jetzt nur den Mittelwert und nicht den Median angegeben (die unterstrichenen Werte). Letzteres geht ja auch problemlos.


    Es wird ja immer wieder behauptet, die Min-Max-Methode sei gar nicht reproduzierbar. Ich meine aber zu erkennen, dass sie hier im Rahmen der Messgenauigkeit sehr ähnliche Resultate ergibt. Insofern ist sie m.E. durchaus anwendbar und vergleichbar. Man muss nur immer angeben, wie viele Sporen vermessen wurden, da davon ja abhängt, wie breit der Min-Max-Bereich ist.


    LG
    Christoph


    Meinst du mit Lichtempfindlichen Pigment die Orange Zone unter dem Sporenbehälter? Das klingt auf jedenfall Spannend und war mir so noch nicht bewusst!


    Servus Enno,


    exakt! Das Köpfchen dient als Linse, die das einfallende Licht auf den Bereich mit dem Sehpigment bündelt. Die Sporenkapsel wiederum schattet den lichtempfindlichen Bereich teils ab. Der Fruchtkörper richtet sich daher so aus, dass die Sporenkapsel in Richtung Licht weist, damit die Kapsel später schräg und nicht senkrecht abgeschossen wird (die Sonne steht nur in den Tropen mittags senkrecht).


    LG
    Christoph

    Servus Heidi,


    Bispora antennata ist extrem häufig und alles andere als selten.


    Die Grünen Spitzen sind kein Frühlingsbote, sondern ein Polytrichum (ein Moos).


    Der Rotrandige ist auche in Rotrandiger, die Datronia allerdings keine Datronia (aber ein Porlingsbaby, kann ich am Foto nicht bestimmen).


    LG
    Christoph