Servus beinand ![smile :)](https://www.pilzforum.eu/images/smilies/smiley1.png)
gerade die Chlorophyllums sind doch gründlich sequenziert und mikroskopiert, von Vellinga schon vor 15 Jahren. In der Gruppe könnte jetzt Ruhe sein (solange die subrachodes aus Florida nicht über den Teich kommt), auch wenn die Arten in einzelnen Merkmalen auch mal überlappen.
(zuerst als Disclaimer Wolfgang: ich gehe einfach davon aus, dass wir auf fachlicher Ebene diskutieren können - ich finde die ganzen Vereinsstreitereien, die ich erleben musste, nur absolut nervig und bin dessen dermaßen überdrüssig... Ich fände es aber schade, wenn sich das auf rein mykologisch-fachliche Themen ausweiten würde. Ich widerspreche dir gleich (teilweise) nicht, um dich zu ärgern, sondern weil ich mich seit geraumer Zeit mit Chlorophyllum beschäftige)
So klar ist noch nicht alles. Vellinga schreibt selbst, dass sowohl die Farbtafel als auch die Beschreibung von Lepiota brunnea keine (!) gerandete Knolle aufweist. Der Typus der Art hat eine ungerandete Knolle. Das habe erwähne ich gerne immer und immer wieder ;-).
Dann habe ich aus München eine Chlorophyllum-Aufsammlung, die mikroskopisch etwas anderes als "die drei" sind. Die Cheilozystiden entsprechen Chl. subrhachodes, aber nicht der Rest... ich warte auf eine zweite Kollektion und habe vor, das neu zu beschreiben. Ist aber alles ohne Zeitdruck.
Zudem ist Chlorophyllum venenatum auch noch nicht restlos abgeklärt. Die Typusstudien von Vellinga zeigen, dass hier Unterschiede zu Chl. brunneum bestehen.
Ich beziehe mich auf Vellinga (2003) in der Mycotaxon.
Ich finde Chlorophyllum weiterhin sehr spannend. Ich bin aber noch in der Recherchephase, da ich erstmal alle Originalbeschreibungen (weltweit) sichten will. Die Gattung ist zum Glück noch halbwegs überschaubar.
Was ich gerne bestätige sind die Unterschiede bei den Sporen. Ich verlasse mich auf die Kombi Sporen, Cheilozystiden, HDS-Elemente, (wegen Chl. venenatum auch Schnallen), dann bei der Makroskopie auf Sporenpulverfarbe (Chl. molybdites kommt auch in Europa wild vor), Ring (wobei ich hier im Forum da auch ins Schwimmen kam), Hutkontrastierung und erst dann auf dei Stielbasis. Die ist für mich nur ein Hilfsmerkmal, da sehr variabel. Chl. olivieri gibts auch geranetknollig, Chl. brunneum eben auch ungerandet usw.
Wir haben eher fünf (lamellige) als drei:
Chl. olivieri
Chl. rhacodes / rachodes
Chl. brunneum
Chl. molybdites
Chl. venenatum s. str. (siehe Typusstudien von Vellinga)
Und Hand aufs Herz, wer von uns erkennt einen jungen Chl. molybdites von einem jungen Chl. rhacodes weg? Beide haben den komplexen, dicken Ring und die Kontraste. Ich habe Chl. venenatum noch nicht in der Hand gehabt, kenne dessen Verfärbung nicht.
Bei Chl. brunneum kenne ich die Verfärbung aber auch eher schmutzig und weniger freudig.
Schade, dass Else (Vellinga) nicht mehr weitergemacht hat (mit Chlorophyllum).
Zitat
Ich lass die Katze mal aus dem Sack. Leider habe ich gerade die genauen Messwerte der Zystiden nicht zur Hand. Die waren aber recht schmal (so bis 20 µm) und recht kurz (so bis 30 µm).
Servus Stefan,
erstaunlich... ich hätte da noch ein paar mehr Schnitte gemacht und dann auch noch die restlichen Mikromerkmale geprüft - an Chl. rhacodes s.str. mag ich hier nicht recht glauben. Oder die Witterungsbedingungen haben die Huthaut nachdunkeln lassen. Ich würde generell der Mikroskopie mehr als der Makroskopie folgen. 20 µm schmal wäre schon sehr schmal.
Warum trocknest du so interessante Belege den nicht?! ![Haue :haue:](https://www.pilzforum.eu/images/smilies/smiley39.gif)
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LG
Christoph