Hallo Schrumz!
Ja, nicht nur die Gesamtregenmenge ist entscheidend, sondern auch der Zeitpunkt. In Mittelhessen war es gemischt, würde ich sagen. Reichlich Pfifferlinge Mai/Juni und im Juli sogar einige wenige Herbsttrompeten.
Zweite Julihälfte, der August und September war ein Trauerspiel, wenn man von einigen wenigen Park- und Wiesenpilzen absieht. Sommersteinpilze habe ich keinen einzigen gefunden und sogar die Maronenröhrlinge haben sich dieses Jahr rar gemacht.
Allerdings hatten wir dieses Jahr eine exorbitante Schneckenplage! Die haben mir große Schäden bei den Kürbissen angerichtet. Vorletztes Jahr war es Ultraspätfrost am 27. Mai, letztes Jahr die Trockenheit und dieses Jahr die Schneckenplage
Dein Geflecktblättriger Purpurschneckling wirkt etwas farbverfälscht. War der im Laub begraben und hat die Kamera nicht genug Licht abbekommen? Meine Funde letzte Woche sahen so aus:
Im Oktober und November gab es dann noch eine schöne Spätlese, die die Jahresbilanz gerettet hat. Highlights bei mir waren u.a. die "falsche weiße Trüffel":
Gestern habe ich in mehreren Metern Entfernung zu einer sehr alten Eiche diesen halb oberirdisch wachsenden Klumpen gefunden. Fundort 63939 Wörth am Main, Weinbauklima, leicht basischer Lehmboden.
Ich war mit dem Teil heute bei Harald @zuehli in der Pilzberatung und wir konnten ad hoc nichts passendes finden.
Wenn ich mir mal die Bilder von weissen Trüffeln im Internet anschaue, sieht das verdächtig aus ...
Irgendwie unvorstellbar, eine faustgrosse weiße Trüffel hierzulande zu finden.
…
und diese bislang unbestimmten großen Ritterlinge:
Wenn man einmal abseits seiner gewohnten Waldflächen unterwegs ist, bekommt man neue Arten zu Gesicht. Heute hat es mich in einen seeeehr sandigen und nährstoffarmen Kiefernwald verschlagen, dort sind mir diese kapitalen Exemplare aufgefallen:
Die habe ich zwecks Bestimmung mitgenommen und in meiner Literatur gesucht. Ich lande beim Riesen-Ritterling, auch wenn die Hüte etwas heller als die bei Gminder/Karasch gezeichneten Exemplare sind.
Oder gibt es eine besser passende Art, die ich…
Beide Funde werden von höchst fachkundiger Stelle unter die Lupe genommen, der Mykoparasit ist schon bei einem Spezialisten der Uni Hamburg angekommen, der mutmaßliche Riesenritterling geht nächste Woche zusammen mit Tricholoma joachimii und noch ein paar Sarcodon nach Kopenhagen zu Jacob Heilmann-Clausen.
Beste Grüße,
Frank