Beiträge von frank2507

    Der (fehlende) Geruch von Pilzen ist alleine kein zuverlässiges Bestimmungskriterium. Schnupfen, nasse Fruchtkörper, niedrige Temperaturen und sonstige Gründe können bewirken, dass man in die Irre geführt wird.


    Vor einigen Wochen hatte ich Mehlräslinge gesammelt und immer schön die Geruchsprobe zur Absicherung gemacht. Dann hatte ich eine ganz andere Art in den Händen, die auch mehlig-gurkig roch. Meine Finger waren von den Mehlräslingen regelrecht kontaminiert, so schnell kann man daneben liegen.


    Beste Grüße,


    Frank

    Guten Morgen Günter und vielen Dank für die Hinweise. C. largus kann es also nicht sein. Der Bestimmungsschlüssel beginnt leider mit den Sporengrößen, die mir nicht zur Verfügung stehen.

    Allerdings ist es bei der Sektionsgröße noch mit überschaubarem Aufwand möglich, einen Einzelabgleich mit jeder beschriebenen Art vorzunehmen. Die folgende Aussage trifft den Nagel auf den Kopf :


    Phlegmacioides is one of the most complex and poorly understood groups in subgen. Phlegmacium.


    Beste Grüße,


    Frank

    Hallo Andre,


    nein das wäre auch denkbar. Die recht hellen Lamellen, der schwach ausgeprägte Flockenansatz am Hut sowie die markant flockige Stielstruktur finde ich für eine Cortinarie ungewöhnlich. Bei Pholiota habe ich mich umgesehen und bin nicht fündig geworden. Am ehesten käme der weißflockige Schüppling Pholiota lubrica in Betracht. Allerdings ist der laut Winkler/Keller im Geruch unauffällig, und das ist mein Fund gerade nicht.


    Auch konnte ich keinerlei Holzreste bei dem Fundort finden, der Fruchtkörper wurzelte im Erdboden. Nach meinen bisherigen Erfahrungen in dieser Gattung wachsen die auch gerne gesellig bis büschelig. Das Exemplar von letzter Woche war ebenfalls ein einzelner Fruchtkörper.


    Gruß,

    Frank

    Hallo Sebastian!


    Beigefügt die Schnittbilder der jungen Fruchtkörper. Die haben alle mehr oder weniger einen hohlen Stiel, das passt eigentlich ganz gut zur Ludwig-Zeichnung. Aber auch die jungen Exemplare haben kein "graublauviolett" in den Lamellen erkennbar, wie das bei C. largus sein müsste.


    Ich habe gerade C. balteatocumatilis nachgelesen, da passt die Lamellenfarbe viel besser. Allerdings soll hier die KOH Reaktion nur blassocker sein und nicht deutlich gelb oder braun mit gelber Umrandung. Bei meiner Kollektion ist die NaOH Reaktion sofort deutlich gelb an den Rändern, was nach mehreren Minuten in ein blasses braun umfärbt.


    Gruß,


    Frank


    Hallo!

    Heute im Eichen-Buchen-Espen-Kiefern-Mischwald auf basischem Boden gefunden. Meine Bestimmungsversuche mit dem neuen Kosmos Handbuch Pilze führen mich zum Blassen Schleimkopf. Die Beschreibung dort passt ganz gut, sowohl der Geruch wie auch die Reaktion mit KOH (zuerst farblos mit chromgelber Umrandung, dann bräunlich).


    Geruch etwas erdig-muffig, Geschmack mild.


    Korrekturen und Kommentare sind willkommen.




    Hier noch die Fotos mit der NaOH-Reaktion . Unter dem LED-Kunstlicht sind die violetten Farben stärker wiedergegeben.




    Beste Grüße,


    Frank

    Guten Abend!


    Dieser "schuppenstielige Stinker" ist mir schon letzte Woche durch den intensiv erdig-muffigen Geruch aufgefallen. Heute habe ich ein Exemplar in mittlerer Altersstufe gefunden und die Bestimmung versucht. Gelandet bin ich beim Fuchs-Schleimkopf bzw. Unangenehmriechender Schleimkopf Cortinarius vulpinus.


    Geschmack unauffällig, keine Reaktion mit NaOH. Markant finde ich die relativ hellen Lamellen, den sehr hellen Hutrand sowie den an der Basis etwas zugespitzten Stiel mit blassgelblichen Flocken/Schuppen.


    Fundort mit mehrere alte Buchen auf Lösslehm, in etwas größerer Entfernung gab es auch Eichen.


    Neben C. vulpinus gibt es ja noch ein paar ähnliche Arten. Korrekturen und Anmerkungen sind willkommen.




    Hier noch ein paar Fotos mit anderer Kamera:




    Beste Grüße,


    Frank

    Wieder was gelernt, Danke Stefan. Das gleiche Bild hatte ich vor zwei Wochen gesehen und mich gefragt, wer diese bitteren und giftigen Hütchen wohl gefressen hat. Rehwild ist doch ein Selektierer/Konzentratselektierer und frisst normalerweise nur zarte feine Jungtriebe?


    Selektierer – Wikipedia
    de.wikipedia.org


    Beste Grüße,

    Frank

    Und hier dazu eine kleine Fotostrecke:



    Gruß,


    Frank

    Hallo Wolfgang!

    Ja, im Kosmos steht folgendes

    "... Eine Art mit genattertem Stiel ..., mit sternförmiger Mitte und wenigen Hutschuppen wird M. konradii genannt."


    Der Acker-Schirmpilz wird überhaupt nicht genannt. Allerdings wird indirekt der weiße glatte ungenatterte Stiel relativiert, da " ... Sippen feiner Stielnatterung werden als M. affinis bezeichnet."


    Letztendlich trifft eine Aussage im Buch die Problematik exakt:


    "... So einfach die Artengruppe als solche erkennbar ist, so schwierig ist die Artabgrenzung innerhalb dieses Komplexes."


    Bingo.


    Beste Grüße,


    Frank

    Hallo!

    Heute habe ich auf einer Streuobstwiese mit alten Apfelbäumen diese Macrolepiota Kollektion eingesammelt. Rein makroskopisch könnten das drei verschiedene Arten sein.

    Diesen Exemplaren habe ich den Arbeitstitel "Zitzenschirmling" gegeben, auch wenn die dezente, aber deutlich sichtbare Stielnatterung nicht mit der textlichen Beschreibung im neuen Kosmos Handbuch Pilze übereinstimmt.

    In der textlichen Beschreibung zu dieser Art steht: "Stiel ... auf ganzer Länge weiß, glatt, ohne Natterung (!)"

    Die Bebilderung dieser Art zeigt jedoch eine dezente, aber deutlich sichtbare Stielstruktur, die alles andere als weiß und glatt ist. Ich gehe daher davon aus, dass das ein Fehler in der textlichen Beschreibung ist.




    Bei diesen drei Exemplaren mit grobscholligeren Hutschuppen und gleichwohl ausgeprägter Hutmitte vermute ich M. konradii. Mehr hat der Kosmos nicht zur Auswahl.




    Last but not least sollten diese beiden Exemplare "normale" Riesenschirmpilze M. procera sein. Keine ausgeprägte Warze in der Hutmitte, deutlich dickere Stielmaschette und Natterung des Stiels:



    Korrekturen und Anmerkungen sind willkommen. Auch wenn man die neueste Literatur hat, die erst vor wenigen Wochen auf den Markt gekommen ist, muss man vorsichtig sein.


    Beste Grüße,

    Frank

    Hallo!

    Dieses Einzelexemplar mit ca. 4 cm Hutdurchmesser habe ich heute im Eichen-Buchen-Mischwald auf einem stark vermulmten Holzstück gefunden. Wegen der freien Lamellen dachte ich an einen Dachpilz. Wenn ich mir dann die Kandidaten dieser Gattung anschaue, dürfte der Löwengelbe Dachpilz am ehesten in Betracht kommen. Passt das oder bin ich in der falschen Gattung unterwegs? Geruch unauffällig, Geschmack nicht geprüft.


    Beste Grüße,


    Frank


    Hallo sarifa!


    Schöne Sachen hast du zu Beginn deiner Saison gefunden.


    Dein Schneckling ist der "geflecktblättrige Purpurschneckling". Du hast wohl reichlich Kalk im Boden? Der schwarzhaarige Wurzelrübling soll parasitisch mit den Wurzeln der Weißtanne verbunden und sehr selten sein.


    Gruß,

    Frank

    Also wenn du den in deiner jahrzehntelangen Sammeltätigkeit noch nicht selber gefunden hast, dürfte der tatsächlich alles andere als häufig in Hessen sein. Hinzu kommt, dass es sich bei dieser Art um einen sehr großen und markanten farbenprächtigen Pilz handelt. Wenn der keine Aufmerksamkeit bei interessierten Laien erregt, was sonst?


    Und ja, selbstverständlich ist die Kartierung auch ein Abbild der Anzahl aktiver Mitarbeiter. Genau deshalb unterstütze ich dich seit ein paar Jahren, damit wir hier in Hessen nicht mehr hinterher hinken ;)


    Beste Grüße,


    Frank

    Hallo Marcel!


    Es gibt zwar Unterschiede in der Anzahl der aktiven Kartierer in den jeweiligen Bundesländern. Alleine damit kann man aber die außerordentlich geringe Anzahl von Fundmeldungen quer durch die Republik (im Saarland NULL Funde, in Rheinland-Pfalz eine Fundstelle) bis nach Berlin-Brandenburg m.E. nicht erklären.


    Allerdings habe ich auch gerade keine schlüssige sonstige Erklärung oder auch nur Idee. Die Höhenlage kann es nicht sein und genügend verschiedene bzw. geeignete Vegetationstypen/Bodenverhältnisse/Stickstoffeinträge sollte es auf einem so langen und breiten Streifen auch geben.


    Vielleicht hat ja zuehli eine Idee, der Kartierer für Hessen ist. Ist das vielleicht schlichtweg vergessen worden oder hast du den in deiner langen Karriere als Pilzsammler tatsächlich noch nie gefunden?


    Beste Grüße,


    Frank

    Hallo Raphael,

    vielen Dank für deine tollen Fotos. Mir würden schon ein paar Exemplare in verschiedenen Reifestufen reichen. Obwohl ich seit einigen Jahren wirklich intensiv Pilze sammele, habe ich diese Art noch nie gesehen.


    Allerdings kann man sie wohl auch im Flachland finden, wie die zahlreichen Funde in der DGfM-Datenbank für Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein zeigen. Rund um die Ostsee gibt es auffällig viele Fundmeldungen, während in Berlin-Brandenburg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland nur sehr wenige oder gar keine Funde verzeichnet sind.


    Beste Grüße,


    Frank

    Hallo Raphael, im Flachland in den Laubwälder, hab selber gestaunt.

    Hallo Andy!

    Den Glimmerschüppling würde ich auch gerne mal in Natura sehen (und riechen, soll ja bittermandelartiges Aroma nach HCN haben). Wikipedia schreibt, dass die Art bevorzugt submontane Höhenstufen besiedelt. Was verstehst du als Schweizer unter "Flachland" ;)


    Beste Grüße,


    Frank

    Erneute Einzelverkostung Mönchsköpfe


    Da die gestrige Sammeltour sehr mager ausgefallen war, habe ich mich für eine erneute Einzelverkostung von Mönchsköpfen entschieden. Diesmal waren es drei junge Exemplare, die ich links neben den Verwechslungspartner nebelgrauer Trichterling gelegt habe:



    Diemal wurden die Stiele nicht geschält, sondern in dünne Scheiben geschnitten und in der Bratpfanne trocken (also ohne Öl) geröstet. Der Bittermandelgeruch (riecht original wie HCN) ist dann alsbald verflogen und ein angenehmes Röstaroma entstanden. Die Pilze schmecken zweifellos wirklich gut, allerdings muss man m.E. sogar die Stiele von recht jungen Exemplaren schälen, da diese eine zähe Rinde haben.


    Vor zwei Jahren hatte ich ältere Exemplare geschält und bin damit gut gefahren. Dass man auch die Stielrinde von jungen Exemplaren besser abmacht, weiß ich jetzt. Die jungen Hütchen haben das beste Aroma, das Stielinnere ist zweite Wahl und auf die Rinde sollte man besser komplett verzichten:



    Auf dem Foto kann man die ausgeprägte Stielrinde auch nach dem Durchbraten noch gut erkennen.



    Beste Grüße,


    Frank

    Ja, es gibt so unglaublich viele Pilzarten alleine in Deutschland, dass NIEMAND alle kennt. Durch Globalisierung/internationaler Warenverkehr werden immer wieder exotische Arten nach Deutschland eingeschleppt, die niemand vorher auf dem Schirm hatte. Dazu gehören auch manchmal gefährliche Doppelgänger von Speisepilzen.


    Im Laufe der Jahre wirst du mehr und mehr Arten kennen lernen. Dann kann man auch behutsam das Portfolio für die Bratpfanne erweitern. Empfehlen kann ich dir auch die Teilnahme an öffentlichen Pilzwanderungen, die von verschiedenen Organisationen angeboten werden.


    Fotos reichen nicht immer für eine zuverlässige Identifikation aus, manchmal braucht es Geruch, Geschmack, chemische Reaktionen und häufig auch noch ein Mikroskop.


    Beste Grüße,


    Frank

    Hallo Niklas!

    Grundsätzlich kann man alles verwechseln. Es gibt kleine Schirmlinge, die tödlich giftig sind und magen-darm-giftige große Schirmlinge. Der spitzschuppige Schirmling kann - mit vom Regen abgewaschenen spitzen Schuppen - ähnlich aussehen.


    Ein gutes Abgrenzungsmerkmal ist der genatterte Stiel sowie ein doppelt gerandeter und verschiebbarer Ring.


    Der Geruch ist zwar bei Champignons wichtig, aber darauf alleine sollte man sich nicht verlassen. Es gibt so ca. 60 - 70 Champignonarten in Deutschland, leider sind auch ein paar magen-darm-giftige Arten dabei. Die sichere Identifikation ist nicht gerade einfach. Der Karbol-Champignon macht sich zwar häufig durch seinen unangenehmen Geruch und ein Gilben in der Stielbasis bemerkbar, es gibt aber leider auch noch ein paar andere Spielverderber.


    Deshalb würde ich dir einen Besuch beim PSV in deiner Nähe empfehlen. Der kann nicht nur Giftpilze erkennen und aussortieren, sondern auch die Frische / Genusstauglichkeit deiner Funde beurteilen. Sogenannte unechte Pilzvergiftungen durch verdorbene Pilze sind gar nicht so selten.


    Beste Grüße,


    Frank

    Hallo sigisagi!

    Der Grünblättrige ist ein absoluter Massenpilz, der Ziegelrote deutlich seltener und den Graublättrigen habe ich bisher nur vereinzelt gefunden. Letzteres mag aber auch daran liegen, dass der Graublättrige erst spät im Jahr erscheint, wenn die Pilzsaison weitgehend durch ist und ich nicht mehr so oft im Wald unterwegs bin. Außerdem bin ich seit einiger Zeit vermehrt im Laubwald unterwegs, da findet man den normalerweise nicht.


    Gruß,


    Frank