Beiträge von mykoma

    Hi Brummel,


    ich hatte mir auch mal einen aus dem Asialaden mitgenommen. Zu meinen begrenzten Erfahrungen kann ich sagen, dass der Geschmack ähnlich wie beim Judasohr nicht vorhanden ist und mir dementsprechend auch die gelegentliche Verwendung in der Küche eher schwerfällt.
    Ich hatte ihn einmal als Einlage in einer kräftigen Hühnerbrühe, da ich die Konsistenz schon mag - einfach in die köchelnde Brühe dazu und "weichkochen" :D
    Und dann einmal fürs Raclette; hier habe ich ihn ein paar Stunden zuvor in verdünnter Sojasoße quellen lassen - zusammen mit schon in Streifen geschnittenen Judasohren, die es auch in dem ein oder anderen Asialaden zu finden gibt.

    Hallo Zuesli0,


    also ich wecke auch jedes Jahr Pilze ein, sie "im eigenen Saft" einzukochen scheint auch mal interessant, werde ich nächte Saison mal testen - danke für die Idee =)


    Nun zu meiner Haltbarmachung: nach dem Anbraten der entsprechend zerkleinerten Fruchtkörper in Öl/Butter mit etwas Salz (bei vielen Pilzen kommt so das Aroma besser zur Geltung), lösche ich im Topf mit reichlich Wasser ab und lasse das Ganze kurz (2-5 min) aufkochen. Dann fülle ich gleichmäßig verteilt die Pilzstücke und den Sud in Weck- oder Einmachgläser ab und stelle sie noch heiß und verschlossen in den Backofen. Nun werden sie noch ca. 1 h bei 120 °C Umluft "eingekocht" - die Temperatur reicht, dass ausreichend Dampfdruck im Inneren der Gläser entsteht, um die noch vorhandene Luft (zum. teilweise) zu verdrängen, aber nicht unbedingt zu schnell zu viel, dass mir die Gläser platzen könnten - damit konserviere ich seit einigen Jahren und der Unterdruck in den Gläsern ist teilweise recht beachtlich - also nicht mit handelsüblichen Konservengläsern zu vergleichen! Es sollte nur ausreichend Platz zwischen Füllhöhe und Deckel bestehen, da mir gerade zu Anfang die (überfüllten) Gläser durch die Deckel "übergekocht" sind - kommt aber auch immer auf das Glas und das Füllgut an, da ist Ausprobieren angesagt :D


    Wenn es etwas intensiver sein darf oder Platzmangel herrscht, dann koche ich die kleingeschnippelten, gebratenen Pilze gerne in recht wenig Wasser ca. 30 min mit etwas Salz, lasse sie etwas abkühlen und siebe das "Kochwasser" ab. Die Pilze aus dem Sieb gebe ich dann erneut in den Topf, wieder mäßig Wasser hinzu, bis sie annährend bedeckt sind - aufkochen und Prozedur wiederholen.

    Die zusammengeschütteten Pilzsude verwende ich dann nachdem ich einen Großteil des Bratfetts abgeschöpft habe, um separat gebratene Pilzstückchen in Einmachgläsern mit dem Gesamt-Sud zu übergießen und analog oben einzukochen - der so hergestellte Extrakt ist sehr aromatisch und bietet eine energie- und platzsparende Lagerungsmöglichkeit.

    Viele Grüße,
    mykoma

    Hallo Daniel,


    also die Reizker sind da meiner Erfahrung nach eher unproblematisch - 1-2 Tage (je nach Altersstadium beim Ernten) haben die bei mir i.d.R immer gehalten, wenn ich nach der Tour nicht gleich alle "verbraten" konnte. Bei Maronen, Flockis und Birkenpilzen musste ich gelegentlich die etwas älteren Exemplare leider schon am Folgetag entsorgen - möglicherweise bin ich da etwas übervorsichtig, aber wenn der Hut dann über Nacht schwammig wird, dann sind solche Exemplare bei mir raus. Andere Menschen sammeln aber auch noch "frisch" Fruchtkörper, die ich schon rein optisch im Wald hätte stehen lassen oder kaufen Champignons/Kräuterseitlinge/Pfifferlinge/etc, die ich als schon "ankompostiert" bezeichnen würde :D

    In dieser Hinsicht ist nun mal jeder eigenverantwortlich, aber so lange du sie für fest und geruchlich unverändert wahrnimmst, spricht aus meiner Sicht nichts dagegen, sie auch noch am Folgetag zu verarbeiten.

    Grüße,
    mykoma

    Hallo auch von meiner Seite aus,


    ich schließe mich Peter an, der Block (auch wenn ich mit Shiitake direkt keine Erfahrung habe) sieht noch sehr vital aus.

    Das fiese ist allerdings, dass Schimmelmycel und Shiitakemycel sich sehr ähnlich sehen können und dir da erst die Zeit Gewissheit geben wird, aber auch ich würde die Hoffnung noch nicht aufgeben =).


    Grüße,

    mykoma

    Hallo Siggi,


    also was die fertigen Zucht-Sets angeht, wirst du keinen "längerfristigen" Erfolg haben - je nach Pilzart und Substratmischung sind 2-3 Ernten die Regel und dann hat das Mycel die für ihn verwertbaren Nährstoffe meist aufgebraucht. Wenn du Spaß daran hast, dir etwas Mühe zu machen und den Zeitaufwand nicht scheust, gibt es noch zwei weitere Möglichkeiten, die mir spontan einfallen, da du einen Garten erwähnt hast: ein Pilzbeet anlegen oder einen Holzstamm beimpfen. Bei der Artauswahl gibt es aktuell für die Beete nicht allzuviele, für die Holzstämme schon etwas mehr. Je nach eurem Geschmack kannst du dich darüber ja mal einlesen.

    Gerade bei den beiden Beispielen gestaltet sich das Weihnachtsgeschenk dann gerne auch mal etwas aus in Form von gemeinsamer Tätigkeiten auch nach den Feiertagen =).

    Ein weiteres Extrembeispiel wäre natürlich auch mal der Versuch, sich mit Trüffel beimpfte Pflanzen zuzulegen - wobei da schon ein paar Jahre bis zum Erfolg ins Land gehen, nur so als Idee :D


    Viele Grüße,

    mykoma


    P.S.: Naive Fragen sind keine Schande, scheu dich nicht, dich weiter zu erkundigen - Neugierde ist eine wichtige Eigenschaft der Menschen und jeder fängt irgendwann mal bei Null an ;)

    Hallo Fraxineus,


    da ich den Pioppino (Wild- und Zuchtform) regelmäßig vor der Nase habe, würde ich anhand der Bilder auch sehr sehr stark zum südlichen Ackerling tendieren - der rettichartige Geruch wurde noch nicht erwähnt, den könntest du evtl. noch überprüfen, welcher i.d.R. bei Verletzung recht intensiv in Erscheinung tritt =).

    An sich ist agrocybe cylindracea ein Weißfäuleerreger, kann aber die Pappel mglw. dahinraffen (so geschehen an einer Pappel dieses Jahr vor meiner Haustür - vermutl. auch mit der Trockenheit in Verbindung) - aber ob "leicht" oder "aggresiv" lässt sich daraus natürlich nicht ableiten.


    Grüße,
    mykoma

    Hey lyd,


    also ich persönlich finde den Mehlräsling auch in keinsterweise bitter - hatte ihn schon seit Jahren immer fleißig mit eingesammelt.


    Was die Zubereitung angeht, finde ich ihn als Solopilz in Fett mit etwas Salz leicht braun angebraten sehr lecker (als kleine Beilage zu was-auch-immer dann) - so teste ich meine Erstverköstigungen i.d.R. immer und entschiede dann "geschmacklich unverfälscht", ob ich die entsprechende Art weiter sammeln werde und für welche Gerichte sie sich eignen könnte.


    In Mischgerichten fällt der Geschmacksbeitrag in meinen Augen beim Mehlräsling eher weniger ins Gewicht, da es hier m.M.n. auf die Symbiotik der Aromenvielfalt ankommt und wie immer natürlich auch auf den persönlichen Geschmack. Kulinarisch könnte ich ihn mir, entsprechend seiner Ähnlichkeit zum Maipilz, in einem (pürierten und evtl. anschließend durchpassierten) Cremegericht (Suppe oder Soße) sehr gut vorstellen, evtl. mit dem Schopftintlig und dem wurzelndem Schleimrübling als feine "Aromasymbionten" (kräftiger aromatische Pilze würden zu sehr dominieren) und (wenn man gerne Cremesuppen/-soßen mit etwas bissigerer Einlage mag) mit grüngefeldertem Täubling (separat angebraten) als "Topping". Die Grundpilz-Mischung würde ich dann erst einmal in heißem Fett unter etwas Salzzusatz leicht bräunen lassen, dann mit etwas Weißwein/Gemüsefond zum Ablöschen versehen, einreduzieren und mit Sahne(ähnlichem - für Vegetarier/Veganer) aufgießen. Etwas Gemüsefond oder leichte(!) Hühnerbrühe zum Anlängen (wenn man es nicht zu fettig mag/verträgt) verwenden, mit Salz/Pfeffer/wenig Muskat abschmecken und final mit etwas Mehlschwitze/Stärkesuspension zur gewünschten Konsistenz andicken. Zu intensive Kräuter würde auch hier wiederum die Feinheit des Mehlräslings zerstören, aber ein leichter Schuss Zitronen-/Limettensaft könnte für den letzten Schliff sorgen...


    Mal schauen, ob sich bei uns die nächsten Wochen nach dem Regen die genannten Pilze finden lassen, dann könnte ich auch mal ein Rezept einstellen - nachdem ich meinen Vorschlag gerade formuliert habe, habe ich richtig Lust, den Rezeptvorschlag selbst mal auszuprobieren :D

    Hallo corörling,


    auch wenn die Nutzung unserer Foren-SuFu erstmal hilfreich sein sollte, hier noch ein paar weiterführende Anregungen von einem Hobbyzüchter, der auch direkt aus der Natur in den Keller angefangen hat:

    zu 3: Jede Pilzart bevorzugt eine spezielle Art von Substrat, bei den Champignon-Verwandten sollte es in diesem Fall ein schon kompostiertes Ausgangsmaterial sein - nähere Infos hierzu findest du in der (Online)Literatur bzgl. Pilzzucht zu Genüge =).

    zu 1: Welche Art von Untergrund spielt keine Rolle für den Sporenabdruck per se, du solltest aber, wenn du aus den Sporen neue Pilzstämme kultivieren möchtest, auf einen möglichst keimarmen Sporenträger schauen - glatte Oberflächen wie Glas oder Alufolie können vor dem Sporenabdruck einfach mit Desinfektionsmittel einigermaßen aseptisch präpariert werden, so reduzierst du hausgemachte Fremdkeime auf dem Abdruck, auch wenn ein Fruchtkörper aus der Natur noch ausreichend weitere Fremdkeime mit sich bringt - auch hier ist weiterführende Literatur zu Rate zu ziehen (ich weiß - Pilzzucht ist kein einfaches Hobby, v.a. wenn man in der von dir beschriebenen Art beginnen möchte, aber weiterführende Informationen einholen ist hier das A und O!). Du könntest dich auch, wenn deine Ambitionen tiefer gehen und du dich wirklich etwas "professioneller" mit der Zucht beschäftigen möchtest, über das sog. "Klonen" von Mycel informieren - das wäre einen Schritt weniger aufwändig, als einen neuen Stamm aus Sporen zu züchten).
    Nichtsdestotrotz: Jede Pilzart und zusätzlicherweise auch noch jeder Stamm einer Pilzart haben teilweise enorm divergente Eigenschaften/Bedürfnisse, die es zumeist erst einmal herauszufinden gilt ;-).
    zu 2: Agar ist in der Pilzzucht schon eher eine Methode für Fortgeschrittene und bedarf entsprechender Utensilien, um ausreichend keimarm arbeiten zu können, aber auch hier findest du ausreichend Informationen in diversen Büchern/Onlinequellen --> neben diesem Forum oder speziellen Pilzzuchtforen liefert auch Youtube viele nützliche Beiträge, wenn du eher der audio-visuelle Typ sein solltest, wenn du einigermaßen gut Englisch verstehst, umso mehr.


    Solltest du "einfach mal" Pilze züchten wollen, kann ich dir fertige Pilzzuchtsets empfehlen, die für wenig Geld käuflich erworben werden können und erst einmal viel Mühe abnehmen, wenn es dir nur um die fertigen Pilze gehen sollte ;-).


    Ich hoffe, du findest zur (konsequenten) Pilzkultivierung und teilst uns deine (Miss)Erfolge hier im entsprechenden Unterforum mit =).

    Grüße,
    mykoma

    Hallo Fotopilz,

    ich habe leider keinen Shiitake-Stamm, den ich dir anbieten könnte, aber du könntest dir auch einfach ein Päckchen Shiitake im Supermarkt kaufen und von denen dann durch Klonen Mycel gewinnen - ich kenne deinen Erfahrungsschatz zwar nicht was die Pilzzucht betrifft, aber viele versuchen den Einstieg über "Supermarktpilze", da diese de facto ganzjährig und in nahezu beliebiger Menge verfügbar sind, stellen sie eine gute Quelle für den Start dar.

    Grüße,
    mykoma

    Hallo Michl,


    also prinzipell kannst du damit natürlich auch Petris gießen - ich habe davon auch noch etwas, das ich hin und wieder für Petris verwende und konnte noch keinen signifikanten Wachstumsunterschied zu Malzextrakt feststellen. Der einzige "Nachteil" ist, dass Backmalz trübt und damit keine klaren Platten liefert - aber ansonsten geht das ohne Probleme :)

    Nochmal hallo salma,


    ich habe mein Agar am Anfang in Einmachgläsern mit Wattestopfen sterilisiert - das erspart das Gießen, braucht aber auch mehr Platz. Die hohe Form der Gläser erschwert auch etwas das Arbeiten damit, war aber am Anfang für mich erträglich. Mittlerweile bin ich auch dazu übergegangen, Petris zu verwenden und diese zu gießen.


    Da mir das Arbeiten wegen dem reduzierten Freiraum (habe große Hände und lange Arme ;() in einer Glovebox mittlerweile zu müßig geworden ist, habe ich angefangen, mich an der Technik mit dem Sterilkegel eines Brenners (Campingkocher) zu versuchen und bin bisher recht begeistert :) - ich konnte bis dato keine Nachteile feststellen!

    Ich war eh am Überlegen, ob ich eine Anleitung zu meiner Vorgehensweise posten soll - das werde ich wohl (dank dir) die nächste Zeit in Angriff nehmen ;)

    Wenn du mit einer "Glovebox" beginnen möchtest, google mal nach SAB (still air box), damit solltest du fündig werden :*


    Liebe Grüße,

    mykoma

    Hallo salma,


    zur Langlebigkeit der Filter kann ich dir leider nichts sagen, ich habe allerdings schon erfolgreich mit einfachen fest gestopften Wattefiltern gearbeitet =). Als SHIP (self healing injection port) habe ich Hochtemperatursilikon verwendet, das bisher einige Sterilisationen überlebt hat, aber im Baumarkt nur in Kartuschen von 300 mL verfügbar ist (um die 15 €)...


    Alternativvorschlag wäre: benutze das FlüMy zum Inokulieren von (Körner)Brut (dafür würdest du keinen Injektionsstopfen benötigen, wenn du den Schraubglasdeckel nur leicht neigst und fast waagrecht mit der ster. Kanüle beimpfst) - diese Körnerbrut kannst du auch wie FlüMy vermehren und dann zum Beimpfen von Substrat verwenden.


    Wenn du dir Sorgen bzgl. der Haltbarkeit machst, kannst du auch erst einmal Holzchips beimpfen und diese nach dem Durchwachsen im Kühlschrank lagern. Ich habe gerade die Tage Mycel vom Schopftintling, das ich vor gut 2 Jahren auf Buchenchips gezogen und dann im Kühlschrank gelagert hatte, erfolgreich "wiederbelebt", indem ich einfach ca. einen Teelöffel voll davon auf 100 mL ster. Körner gegeben hatte.

    Nach dem Durchwachsen der Körnerbrut habe ich nun diese benutzt, um 2x 400 mL ster. Roggenkörner zu beimpfen und damit das Mycel zum Beimpfen zu vermehren. Du könntest auch das Vermehren der Körnerbrut wahrscheinlich ohne Bedenken ein weiteres Mal durchführen ;-).

    Somit kannst du mit (ich nehme mal an 20 mL FlüMy) ohne Probleme 1 L Holzchips beimpfen und einige Zeit lagern. Das Inokulieren von Körnerbrut (in meinem Fall Faktor 10) und deren Vermehrung (google mal G2G - grain to grain) [nochmals mind. Faktor 10] würde dir ohne Komplikationen 100 Liter Körnerbrut bescheren, welche wiederum ausreichen würde, um (bei 10 % Brutzusatz) einen Kubikmeter Substrat zu beimpfen - das sollte für die ersten Versuche mal ausreichen 8o


    Grüße,

    mykoma

    Guten Abend zusammen,


    es freut mich, dass ich euch mit meinen Berichten erheitern kann =)


    @Jäger_Sammler: So viele Fruchtkörper konnte ich noch gar nicht ernten - dazu fehlt leider der Platz, ich muss mich also eher auf "Grundlagenforschung" beschränken, anstatt Pilze zu essen ^^

    Ich hatte bisher nur die Austern als Einstieg zum Fruktifizieren gebracht und bin danach direkt an "schwierigere" Arten... die getigerten Sägeblättlinge waren nur mal so als kleines Experiment am Start (ich weiß noch nicht mal, ob meine Lagerkultur aktuell noch lebt :D) und brachten keinen großen Ertrag - geschmacklich sind sie zwar ganz in Ordnung, aber ich mag andere Pilze lieber :S
    Die Stockschwämmchen bildeten auch nicht wirklich viele FK, da sie auch seitlich im Glas Primordienansätze gebildet hatten, die natürlich nicht heranreifen konnten || - da ich das auch schon bei dem (nicht dokumentierten) rillstieligen Seitling und den Schopftintlingen als Schwierigkeit hatte, werde ich jetzt mal auf Sturzgläser umsteigen und nach der Durchwachsphase dann das Glas entfernen (ich möchte nach wie vor auf die Einweg-Plastikbeutel verzichten), um so rundum eine Fruchtung zu ermöglichen...

    Ähnlich ist es beim Pioppino - der fruchtete zwar, wie gewollt, oben im Glas, aber ich glaube einfach, dass die verfügbare Fruktifikations-Oberfläche im Vergleich zum Substratvolumen in den Gurkengläsern weit entfernt vom Optimum ist ==Gnolm5.


    Kurzum: wenige, aber dafür alle in der Pfanne gelandet g:D


    @Tuppie: Ja... der gerade noch verfügbare Platz im Keller wird für Versuchsansätze genutzt :gfiesgrins:
    Aber ich werde mich jetzt erst einmal auf Pioppino, Stockschwämmchen, Schwefelporling und krause Glucke konzentrieren und wenn ich da dann (in ein paar Jahren vielleicht 8o) funktionierende Vorgehensweisen gefunden habe auf weitere Arten expandieren :S. Alle anderen, die ich aktuell als Kulturen habe, werde ich "mal nebenher" zwar sporadisch weiterverfolgen, aber nicht wirklich intensiver dran "forschen" - ein Schritt nach dem anderen =).


    Und ja, es ist langwierig, da die Pilze ihre Zeit brauchen und jeder Stamm andere Bedürfnisse hat, die es herauszufinden gilt - aber eben das gibt mir auch die Möglichkeit mehr als eine Art gleichzeitig zu untersuchen - ich bleibe dran und versorge euch mit Neuigkeiten :cool:


    Bis dahin,

    mykoma

    Hallo ihr lieben =)


    Ich hatte mal wieder etwas Zeit, mich mit der Zucht zu beschäftigen und habe auch mal ein paar Euro in Petrischalen investiert, die ich mal versucht habe einfach ohne die Glovebox zu gießen - und ich muss sagen, dass es besser funktioniert, als ich erwartet hatte :/

    Da Platz immer Mangelware ist, werde ich die Einmachgläser nun Stück für Stück gegen die deutlich flachereren Petris austauschen...

    Ich habe zum Üben direkt mal 60 Petris hintereinander weg im sterilen Kegel meines Campingkochers befüllt - und es waren nach 10 Tagen im Brutschrank nur 6 Stück kontaminiert, allerdings habe ich auch Wasserstoffperoxid verwendet, welches nach dem Sterilisieren des Nährmediums kurz vor dem Gießen zugesetzt wurde (6 mL 3%-iges pro Liter Agar).


    Ich werde angesichts der Erfolge wohl nur noch im sterilen Kegel arbeiten :S


    Nun zum Zuchtfortschritt:


    Ich war natürlich auch draußen unterwegs, um ein paar Pilze zu sammeln und konnte ein paar Arten finden, bei denen ich gerne Zuchtversuche unternehmen würde =)


    Zum einen habe ich wieder Pioppino vor der Haustür geerntet und da ich meine alte Kultur an den Schimmel verloren habe, habe ich die auch direkt auf PDA geklont:


    Zum Testen habe ich dann auf PDA mit Zusätzen transferiert:

    oben mit Buchenextrakt als Zusatz und unten mit Strohextrakt, wächst auf beiden gut an :cool:


    Dann konnte ich Mönchsköpfe ergattern, in frischem Alter... aber die Art scheint PDA mit Kalk nicht wirklich zu mögen:

    Nach 2 Wochen sind sie zwar immer noch kontifrei, aber das Wachstum ist... naja ==14

    Ich hoffe, der Kollege adaptiert seinen Metabolismus noch etwas an die ihm angebotene Nahrung, dass ich etwas mehr Mycel für andere Nährmedientest zusammenbekomme ==Gnolm19...


    Dann habe ich noch zwei Klone (der dritte ist mir "wegbakterisiert" worden) vom violetten Rötelritterling, der etwas besser auf dem PDA wächst:


    Da die auch noch gefundenen rauchblättrigen Schwefelköpfe leider nicht viel Trama besitzen, hatte ich parallel die Stielbasen einfach mal auf sterilisierte Kiefernspäne gegeben, in der Hoffnung, dass die Art auch pinustauglich ist und mir der Schimmel keinen Strich durch die Rechnung macht - die Klone auf Agar sind mir wie erwartet direkt weggegammelt g:D, aber die Substratklone scheinen in Ordnung:

    Ich habe parallel auch ein paar Sporen zum Keimen angesetzt, falls die Klone nichts werden:


    Etwas älter sind dann schon die Ansätze mit der krausen Glucke - der erste Klon war ziemlich mit Bakterien und Schimmel kontaminiert, ich konnte aber ein paar Hyphen erwischen, die sauber waren und mir zwei Petris schön besiedelt haben - eine davon ist schon im Kühlschrank eingelagert:

    Diese wurde schon etwas "ausgeschlachtet" und ich habe sie mal auf Kieferndübel transferiert:

    (Auf dem Bild sieht man das Mycel leider nicht so gut, aber die sparassis bewächst die Dübel - zwar langsam aber kontinuierlich)

    Und zum Vermehren für weitere Versuche noch Petris und Flüssigkultur:

    (Petris mit PDA + Kiefernextrakt)


    Dann sind aktuell noch Flüssigkulturen vom Stockschwämmchen und vom Schwefelporling am wachsen, die nächstes Wochenende wohl ihren Weg auf etwas Substrat finden werden:

    (Stockschwämmchen)

    (Schwefelporling)


    Die LCs habe ich gestern mal noch vermehrt (mit etwas nährstoffreicheren Rezepten und neuen Kulturflaschen) - ich hoffe, dass diese sauber bleiben und das neue Rezept gute Erträge liefert - Update folgt natürlich ;)


    Bis dahin erst mal,

    mykoma

    Also ich verwende die Hartholzbriketts vom Bauhaus - ob mittlerweile umgestellt wurde auf andere Holzarten, kann ich allerdings nicht sagen, da ich nur Kleinmengen verwende und mein Paket noch von vor einem Jahr ist. Als groberen Bestandteil kann ich die "Chipsi Extra medium" empfehlen, die gibt's hin und wieder beim Terrarienbedarf (Baumarkt oder Tierbedarfshandel) - 10 € für 15 kg.

    Hey MrCreepy,


    also ich habe (als ich noch mit Petris gearbeitet habe) die Schalen auch immer mehrfach mit Frischhaltefolie umwickelt. Der Sauerstoff im Luftraum der Petris reicht i.d.R. locker für das Wachstum über die ganze Platte aus - jedenfalls konnte ich nie beobachten, dass das Mycel sein Wachstum eingestellt hat =).

    Das mit dem Anpieksen und Micropore drauf ist eine gute Idee, aber ich denke, dass das gar nicht nötig ist ;)


    LG,

    makoma

    Hallo zusammen,


    nachdem ich mit der Uni in den letzten Monaten viel zu tun hatte und wenig Zeit für meine Zucht, habe ich es auch leider nicht geschafft, regelmäßig Updates zu posten - dennoch ist in der Zwischenzeit einiges passiert und ich habe mal wieder einige Sachen zum zeigen da :S


    Vorweg: lepista wollte sich nicht erfolgreich am Leben erhalten lassen, mal sehen, ob ich es dieses Jahr schaffe =)
    Auch die Morcheln sind mir in der Zwischenzeit eingegangen - die werde ich jetzt auch erst Mal auf die lange Bank schieben :/

    Die Substratgläser vom comatus wollten nicht fruchten und sind mit der Zeit eingetrocknet, da ich nicht ausreichend Zeit hatte, mich darum zu kümmern ;(


    Dafür durfte ich feststellen, dass die Roggengläser, die einfach unbeachtet im Keller standen, Anzeichen von FK-Bildung aufweisen :D


    Ich konnte einige Pilzarten sauber in Buchendübel einwachsen lassen, die ich nun, in kleinen Gläschen im Kühlschrank eingelagert, als "Backup" verwenden kann - nach einer Veröffentlichung sollen viele Basidiomyceten so über Jahre hinweg vital gehalten werden können:

    (v.l.n.r.: Mairitterling, Schwefelporling, Schopftintling, Pioppino, getigerter Sägeblättling)

    Hinzu kommt bald dann noch das Stockschwämmchen, welches gerade die Dübel bewächst.

    Somit habe ich immer einen Ausgangspunkt, von dem ab ich "frisches" Mycel für die Zucht vermehren kann, wenn sich mal Kontaminationen oder Degenerationen ergeben sollten :cool:


    Ich habe mir dafür Folgendes überlegt: Die Dübel werden dann einfach auf Agar platziert (um das Wachstum zu stimulieren) und mit Buchenchips überschichtet - da alle (mehr oder weniger gut) auf Buche wachsen, habe ich so viele kleinere Inokulationskeime:

    (links: getigerter Sägeblättling, rechts: Schwefelporling)

    Die Gläser sind auch im Kühlschrank eingelagert, damit das Mycel seinen Stoffwechsel herunterfährt und nicht zu schnell altert.


    Ausgehend von diesen Chips habe ich dann mal versucht, Flüssigkulturen/Flüssigmycelien (LC, liquid culture) anzusetzen:

    (getigerter Sägeblättling - links: erste LC, rechts: daraus vermehrte LC)


    Wie zu sehen ist, mag lentinus tigrinus mein Nährmedium sehr - das rechte Gefäß habe ich mit 10 mL der LC von links beimpft und nach 5 Tagen ist schon alles voller Mycelquallen :cool:


    Der Pioppino-Ansatz ist wohl bakteriell kontaminiert (eindeutiges Zeichen ist die starke Trübung) - hier muss ich nochmal auf mein Backup zurückgreifen:


    Die anderen Arten wachsen deutlich langsamer, aber immerhin visuell kontaminationsfrei:

    (Stockschwämmchen)


    (Schopftintling)


    (Schwefelporling)


    (Mairitterling)


    Diese LCs kann ich dann verwenden, um demnächst Substrate zu beimpfen und zu sehen, ob und welche Arten ich zum Fruktifizieren "nötigen" kann ^^ - pro Gurkenglas brauche ich ca. 5 mL FlüMy, d.h. ich habe mehr Inokulationsmöglichkeiten, als ich je wachsen lassen kann =O.


    Meine restlichen schon besiedelten Buchenchips habe ich dann noch verwendet, um erste Substratgläser zu beimpfen:

    (Schopftintling auf Stroh + Kompost)


    (Stockschwämmchen auf Buche)


    (Mairitterling auf Stroh)


    Die Gläser wurden zu Beginn nach dem sterilen Beimpfen verschlossen (mit Gummiring und Verschlussbügel) zwei Wochen wachsen gelassen, damit das Mycel auf der Oberfläche eine Kontaminationsbarriere aufbauen kann. Danach war der Sauerstoff im Glas anscheinend aufgebraucht, da das Mycel in keinem der Gläser weiter wuchs - aber ich konnte dann die Dichtungen entfernen und den Deckel unsteril wieder lose auflegen (Zufuhr von Sauerstoff, dabei wenig Verdunstung). Bis jetzt zeigen sich auch noch keine Kontaminationen :thumbup:


    (getigerter Sägeblättling auf Buche)


    Hier im Substratsack war von vorneherein mehr Luft vorhanden und ich habe ihn mit einem Wattepfropf gegen das Eindringen von Keimen geschützt - hier ist deutlich mehr Wachstum zu sehen und augenscheinlich auch alles (noch) sauber =).


    Der Pioppino-Eimer ist mir leider weggegammelt (wie bei der LC schon zu sehen: kontaminiert ?(), hier muss ich erst sauberes Mycel nachziehen ;)


    Demnächst kommt dann noch ein Sack Schwefelporling auf Buche dazu, sobald das FlüMy "reif" ist 8o.


    Mal sehen, wie's weitergeht und bis dahin,

    euer mykoma

    Hallo zusammen,


    ja - auch ich sehe hier den ziegelroten Risspilz, wie schon erwähnt ist dieser (in entsprechender Menge lethal) giftig!


    Ich möchte diesen Thread hier mal kurz "missbrauchen", da ich das Entfernen der Fruchtkörper an dieser "heiklen Stelle" etwas kritischer betrachte...


    Klar kann man versuchen Unfälle zu vermeiden, indem man symptomatische Prophylaxe betreibt, allerdings behebt dies nicht die Ursache des Problems...


    @Arminius81:
    Sehr löblich ist, dass dir deine Kinder die Pilze gebracht haben, bevor sie damit "herumgespielt" haben - das zeugt von einer nachhaltigen Erziehung! =)



    Und genau hier sollte man eigentlich ansetzen... mir ist bewusst, dass dies ein sehr heikles Thema darstellt und ich möchte hier niemandem auf den Schlips treten, aber was ich immer zunehmender beobachte, ist diese übersteigerte laissez-faire-Haltung in Bezug auf die Erziehung - ja, es ist durchaus wichtig!, dass ein Kind (oder jeder im Allgemeinen) seine eigenen Erfahrungen machen kann und darf, aber nach Möglichkeit sollte man den voraussichtlich eintreffend könnenden Schaden, den betreffende Kinder erleiden, aber nun mal nicht vollumfänglich einschätzen können, auf ein Maß reduzieren, damit sie zumindest keine irreversiblen Schäden davontragen...

    (wer Kinder auf Strom, einen Herd oder kochendes Nudelwasser sensibilisieren möchte, kann sich das wohl lebhaft vorstellen)


    Die kurzgedachte Version dieses expliziten Vorfalls wäre: Fruchtkörper weg = Gefahr weg...

    Aber was passiert nächstes Jahr, wenn niemand da ist, um die FK zu entfernen?

    Oder wenn dort gar noch grüne Knollenblätterpilze o.ä. zu einem anderen Zeitpunkt erscheinen sollten - Spielplatz sperren und kubikmeterweise Erde austauschen und mögliche Symbiosepartner roden?


    Kurzum: Man kann eine Person nicht vor allem beschützen (so sehr man dies auch wollte), aber man kann sie auf allgemeine Gefahrenquellen aufmerksam machen und dementsprechend sensibilisieren, damit betreffende Person im entsprechenden Fall eben nicht sorglos Handlungen tätigt, sonder erst einmal Informationen über das uminöse "Unbekannte" einholt ;)

    Danach kann man immer noch eine Entscheidung treffen :)


    Also konkret: Das Ziel sollte meiner Meinung nach eher ein >gesunder< Respekt vor der Natur/Umwelt sein, welcher (geliebten) Personen nun mal nur durch "aufklärende Aufsichtspersonen" oder entsprechend "entschärfte Selbsterlebnisse" ermöglicht werden kann...


    Liebe Grüße,

    mykoma

    So liebe Forenmitglieder,


    ich entschuldige mich für die längere Abstinenz, aber ich hatte viel um die Ohren...

    Meine Versuche laufen aber weiterhin 8o

    Nun habe ich auch mal wieder ein bisschen Zeit für ein Update :S


    Die Ansätze mit der krausen Glucke wurden mittlerweile komplett entsorgt, nachdem sich weiterhin kein Wachstum zeigte, warte ich auf frische Funde im Herbst =)

    Dem Anistrichterling ging's übrigens genauso...


    Die Pioppinos haben sich dagegen prächtig entwickelt, zumindest, was die Ansätze mit der Deckschicht angeht, hier konnte ich teilweise schon 2 Ernten einfahren:

    Die Ansätze ohne Deckschicht zeigen nach wie vor keine Fruchtkörper, werde wohl alle zusammen in einem größeren Gefäß mit Deckerde behandeln...

    Die Schopftintlinge aus dem Sporenansatz zeigen sich weiterhin leider unverändert, trotz der höheren Temperaturen konnte ich bisher keine Primordien entdecken - . -

    Wie dem auch sei, stehen sie immer noch in der Fruchtungskammer - nehmen ja schließlich keinen Platz weg xD

    Zwischenzeitlich habe ich die Klone aus der Schwarzwaldexkursion vermehrt, einen Teil davon habe ich mal auf Körnerbrut vermehrt, um damit eine Freilandkultur anzulegen (das gibt dann einen separaten Thread).

    Der Rest wird verwendet, um ein paar weitere Versuche im Gurkenglas anzulegen.

    Zudem habe ich noch Körnerbrut mit Parasol beimpft, hier zeigt sich nach über einer Woche noch nicht viel... mal sehen :cool:

    Im März konnte ich dann auch noch eine schöne Kollektion vom violetten Rötelritterling entdecken, der Klon entwickelt sich, nach der Isolation im Moment auch erst mal auf Körnerbrut für ein Außenbeet =)

    Da sich im Moment die Morcheln blicken lassen, habe ich Funde von der Speisemorchel und der Käppchenmorchel geklont, die ich noch von Schimmel befreien muss und dann ebenso Außenbeete davon anlegen möchte (ebenfalls separater Thread dann).

    Auf unserer Morcheltour haben wir auch eine Gruppe Stockschwämmchen (zusammen mit grünblättrigen Schwefelköpfen) gefunden, auch hier konnte ich schonmal Mycel kultivieren, die Aufreinigung wird noch etwas brauchen...

    Vorerst werde ich mich mal auf den Schopftintling konzentrieren, um daraus Gelerntes dann auf den VRR anzuwenden, um zu versuchen, auch diesen zur Fruktifikation zu bringen - bis dahin habe ich momentan noch eine "Klimakammer" geplant, um neben der Luftfeuchtigkeit auch noch die Temperatur steuern zu können - hier werde ich wohl auch einen separaten Thread eröffnen. In diesem Thread werden dann in nicht allzu ferner Zukunft nur noch die letzten Versuche zum Pioppino dokumentiert und dann separat weitergeforscht.


    Ich hoffe, es hat euch bis dato gefallen und ich konnte den ein oder anderen mit meiner Dokumentation zur Pilzzucht animieren :cool:

    LG,

    mykoma

    Moin moin Lanze,


    das ist ja schonmal was, wenn du Low-Tech-Erfahrungen hast, dann kennst du wenigstens schonmal die pragmatischen Grenzen und kannst darauf dann entsprechend zurückgreifen :cool:

    Das mit dem vorläufigen Hobby ist denke ich eine gute Wahl, da du so im Kleinen erst mal alles ausloten kannst und dich dann später "nur noch" mit den Problemen der Hochskalierung beschäftigen musst.


    Grüße,

    mykoma

    Hey Pilz Lanze,


    wie Stefan schon geschrieben hat, Brut kannst du bei einschlägigen Händlern beziehen, die Suchmaschine deiner Wahl sollte ausreichende Quellen offenlegen ;)

    Zum Bürokratischen kann ich dir leider keine Infos geben, da ich mich noch nicht damit beschäftigt habe - aber wenn du Infos zusammen hast, würde ich mich freuen, wenn du mich daran teilhaben lassen könntest, da ich mir die Option der erwerbsmäßigen Pilzerei mal im Hinterkopf behalten möchte für nach meinem Studium...

    Als erste Anlaufstelle habe ich bisher häufiger von der IHK gelesen, da könntest du mal anfangen, die sollen sehr hilfsbereit sein :)

    Welche Art(en) stehen denn auf deiner Zuchtliste? Sterilisierte oder pasteurisierte Substrate?

    Dann schonmal viel Erfolg!


    Grüße,

    mykoma