Und wieder ein kleines Update
Meine ersten Fruchtkörper:
Hier die kleinen Austernseitlinge auf reinem Stroh
Und hier auf dem Weichholzsubstrat im Glas.
Ich hatte die durchwachsenen Substrate allesamt nun eine Woche draußen, konnte aber kein FK-Wachstum erkennen und habe die Box dann wieder reingeholt: und siehe da =)
Im Glas habe ich allerdings das Problem, dass die Stiele ziemlich dick werden und die Hüte sehr verkümmert aussehen, was auf eine erhöhte CO2-Konzentration hinweist. Dadurch, dass noch viel Platz bis zum Glasrand ist, sammelt sich das CO2 wohl unten - für die Zukunft also kein gutes Fruchtungsgefäß!
Der Kaffeesatz zeigt bisher noch keine FK, dafür aber am Rand ein bisschen Grünschimmel, der langsam immer weiter vom Austernseitling aufgemampft wird - für seinen Kampf wurde er mal in eine separate Box gebracht, dass die anderen Kulturen nicht auch kontaminiert werden.
Wie versprochen habe ich auch meinen Pappelstamm beimpft:
Der Stamm wurde einige Tage gewässert (konnte ihn nicht ganz untertauchen, da die Wäschebox, die ich hierfür benutzt habe zu klein war - deshalb ragte der Stamm nur schräg ins Wasser und wurde einmal am Tag gedreht und am Folgetag gewendet, damit er sich möglichst gleichmäßig vollsaugen konnte.) Da ich 50 Dübel hatte und der Stamm ca. 60 cm lang war, habe ich mir mit 5 m Schnur den Stamm spiralförmig abgesteckt und dann mittig alle ca. 10 cm ein Loch gebohrt:
War nicht ganz so einfach, da Pappel recht weiches Holz hat und mit der ganzen Feuchtigkeit hat sich der Bohrkopf öfter festgefressen.
Schlussendlich aber wurden die besiedelten Dübel dann versenkt und mit Teelichtwachs die Oberfläche versiegelt.
So lagert der Stamm im Moment noch im Keller bei ca. 16 °C, in 4-6 Wochen dann werde ich ihn in der freien Natur "auspflanzen" =)
Nun zu den Judasohren...
Der eine Substratbeutel war doch kontaminiert, auch die zweite Dübelbrut hat's leider nicht geschafft. Im zweiten Substratbeutel scheint das Judasohr die Oberhand behalten zu haben, hier haben sich mittlerweile sehr harte Verdickungen gebildet - ich vermute mal, dass das Sklerotien sind?
Diese kleinen Knubbel sind wirklich sehr hart... ich habe mal 3 kleine Schlitze angebracht und den Beutel in der Fruchtungsbox aufgestellt.
Da meine Körnerbrut aus dem Wildklon offensichtlich kontaminiert ist, verschleppe ich diese nur immer wieder und habe deshalb eines der Körner auf Agar gegeben, um sauberes Mycel zu gewinnen:
Wie es scheint, war genau dieses Roggenkorn nicht kontaminiert - das Mycel wächst wunderbar. Dennoch werde ich noch einmal auf Agar überimpfen, um sicherzugehen. Ich habe ebenfalls ein paar Petrischalen mit Sporen angesetzt, hier habe ich allerdings bisher noch kein Wachstum verzeichnen können.
Anders sieht es bei den Schwefelköpfen aus - da auch hier der (einzige) Substratbeutel entsorgt werden musste, habe ich auch hier Petrischalen mit einem Brutkorn und Sporen angesetzt. Die Brut wurde nach anfänglichem Wachstum auch gleich vom Schimmel übermannt und entsorgt. Die Sporenpetris allerdings sehen unerwartet gut aus:
Sobald das Mycel ausreichend gewachsen ist, wird auch dieses nochmals auf Agar überimpft.
Die beiden Weichholz-Substrate mit den Schwefelköpfen, welche eine Vermiculite-Deckschicht erhalten haben, wachsen nur spärlich, stehen aber wie alles andere auch seit einiger Zeit im kühleren Keller, da der Raumanspruch in der Wohnung einfach zu groß wurde :D.