Beiträge von Matsutake

    Hallo Karl und Andreas,

    Danke für Euren Einspruch. Das hilft auf jeden Fall, um mit der Gattung etwas vertrauter zu werden.

    Beeindruckend, dass die 150 S. zur Gattung in der Funga Nordica nicht einmal als Monographie gelten und es da weit Detailliertes gibt. Jetzt weiß ich's besser, Danke.

    Die Art wäre bei mir ohnehin nur als Hebeloma sp. abgelegt worden, weil eben ohne Mikro nix Sicheres geht. Aber ich hab dazu gerne einen Hinweis, in welche Richtung es artmäßig gehen könnte, um ein bisschen eine Vorsortierung unter meinen Hebeloma spec. zu haben.

    Leider lag ich mit meiner Richtungsvermutung wohl auch makroskopisch schon daneben, wie Andreas schreibt.

    Velumreste v.a. in Form von Stielbefaserung haben diese FK natürlich. Im Schlüssel war jedoch nach Cortina gefragt worden, die ich nicht sehe. Da gäbe es für mich noch viel zu lernen.

    Ich steck die Kollektion gleich mal in den Trockner, für alle Fälle...

    So long,

    Lg

    Lars

    So, nach Schlüsseln mit der Gattungsmonographie der Funga Nordica (ohne Mikromerkmale) erscheint mir Hebeloma cylindrosporum, der Walzensporige Fälbling, als gut passend.


    Dafür spricht u.a.:

    Habitus (recht schlank)

    Habitat (bei Kiefern auf Sand)

    Fehlender auffälliger Geruch

    Fehlende Cortina

    Hut und seine Hygrophanität (beim Trocknen verschwindet der Kontrast zw. Hutmitte und Rand, der Hut wird einfarbig gelbbraun)

    Flockig an Stielspitze, filzfaserig darunter


    Die Art scheint in der Gegend um Berlin laut Pilze-Deutschland-Kartierung auch ein Verbreitungszentrum zu haben.


    Als solchen (cf) lege ich den für mich nun ab, solange hier kein Protest kommt.


    Lg

    Lars

    Hallo Stefan und Claudia,

    Danke für Eure Einschätzungen.

    Das Sporenpulver ist tabakbraun. Einen besonderen Geruch habe ich aber trotz vieler Versuche nicht wahrnehmen können. Ihr habt aber sicherlich recht mit der Einordnung in Hebeloma.

    Bei der Gattung hänge ich leider ziemlich in der Luft, aber werde mal in der Funga Nordica nach möglichen Kandidaten stöbern. Ohne Mikro wird's aber wohl keine genaue Bestimmung geben.


    Lg

    Lars

    Ich wäre auch eher beim Ockertäubling.

    Der Gelbe Graustieltäubling wäre nach meiner Erfahrung deutlich gelber und würde bei Birken auf saurem moorigem Boden wachsen. Und natürlich müsste der an verletzten Stellen spätestens nach wenigen Stunden grau werden.

    Hier Funde der Art von mir aus den letzten Tagen (auf dem letzten Bild ist das "Grauen" deutlich zu sehen) :






    Lg

    Lars

    Liebe Pilzexpert*innen,


    ich stehe auf dem Schlauch und brauche Hilfe:


    An einem Waldweg neben Kiefern, Birken und Weiden habe ich an einer Stelle größere Mengen eines Pilzes gefunden, siehe Bilder unten.

    Auffällig ist die starke faserige Bereifung des Stiels (mit Ausnahme des obersten Teils), die sich auf dem Hut fortsetzt. Eine Cortina oder einen Ring findet man aber nicht.


    Vom Standort und dem ersten Eindruck her kam ich erstmal auf den Tränenden Saumpilz. Aber da passt einiges nicht:

    Die Lamellen werden bei alten Pilzen nicht schwärzlich, sondern nur graubraun (genaue Sporenpulverfarbe habe ich dann morgen).

    Eine Ringzone gibt es nicht, genauso wenig irgendwelche Tränen oder Behänge am Hutrand.


    Ich habe schön mit dem Gattungsschlüssel in Guthmann/Hahn geschlüsselt, wo ich aber bei Alnicola rauskomme. Da bin ich wohl irgendwo falsch abgebogen.


    Ich bin recht zuversichtlich, dass hier jemand auf Anhieb zumindest die Gattung erkennt.


    Lg

    Lars





    Selbst wenn sie giftig wären, könnte man sie trotzdem stehen lassen, solange sie niemand isst.

    Für einen Bestimmungsversuch müsste man aber vom Pilz deutlich mehr sehen (Unterseite, Stiel, ggf. noch mehr). Allein dafür müsste aber wohl mind. 1 Exemplar entnommen werden.

    Zusätzliche Schwierigkeit: Beim Indoor-Pflanzen kommen theoretisch auch exotische Arten in Frage.


    Lg

    Lars

    Hallo Björn und Ingo,

    Danke für Eure Hinweise.

    Phaeohelotium monticola bzw. Hymenoscyphus monticola passt optisch zu meinem Fund sehr gut, insbesondere die Beschreibung als nicht stiellos, sondern mit sehr dickem Stiel, fast so dick wie der Becher selbst.

    Das nehme ich jetzt gerne als makroskopisch mögliche Referenz (cf) so auf.


    Ingo, die Artbeschreibungen als weiß mit Stiel bezogen sich auf Hymenoscyphus fructigenus, Belis erster Hinweis und stammte ais pilze der Schweiz und einer 2. Quelle im Internet (wohl 123pilze oder so).


    lg

    Lars

    Danke, Beli, für diesen Hinweis auf eine Art, für die der Wuchsort passt. In allen Artbeschreibungen, die ich finden kann, soll die Art aber weißlich und mit Stiel sein. Bilder von gelben stiellosen Pilzen finden sich zwar auch unter diesem Namen, aber keine solchen Beschreibungen. Diese dann Fehlzuschreibungen? Oder wäre die Art wirklich so variabel?

    Schönen Abend,


    ich habe heute in einer Eichelfruchtschale diese interessanten kleinen gelben Becherchen gefunden.

    Sie scheinen keinen Stiel, auch keinen kurzen, zu haben.


    Meine Literatur zu solchen Ascomyceten ist leider zu beschränkt und Mikros mache ich auch nicht. Ähneln tut der Fund aus meiner Sicht Bisporella citrina, dem Zitronengelben Holzbecherchen.


    Gibt es vielleicht zufällig in dieser Verwandtschaft eine Art, die auf Eichel-Fruchtbecher spezialisiert ist? Oder vielleicht doch eher o.g. Art?


    Klar, ohne Mikro hier keine sichere Diagnose, aber ich würde gerne etwas mehr über die möglichen Optionen erfahren.


    Beste Grüße,

    Lars




    Liebe Täublingsfreunde,


    gestern habe ich nordwestlich von Berlin einen einzelnen Täubling gefunden, den ich eigentlich hoffte bestimmen zu können, der sich aber nicht in allen makroskopischen Merkmalen einer Art zuordnen lässt. Ich tendierte zunächst aufgrund leuchtend gelber Flecken an Verletzungen am Stiel zum Gelbfleckenden T. (R. luteotacta). Heute, nach Feststellung der Sporenpulverfarbe (creme/hellocker, auf jeden Fall nicht weiß), kam ich auf den Schwachfleckenden T. (R. persicina). Der sollte aber keinen gerieften Rand haben, keine abziehbare Huthaut und eher auf kalkhaltigen oder neutralen Standorten wachsen (Fundort sicherlich sauer).

    Jetzt gehen mir die Alternativen aus. Hat jemand noch Vorschläge?


    Hier die Bilder, dann die Fakten:



    Fundort:

    Waldrand mit Birke, Eiche und anderen Laubbäumen zwischen Moos, benachbart Niedermoor und Kiefernforst auf Sand (sauer)


    Hut:

    Durchmesser 4-5 cm

    Blassrötlich im Feld (feucht), trocken in der Mitte grünocker.

    Hh eher glänzend, auch trocken

    Rand deutlich gerieft (4-5 mm)

    Mit Guajak leicht blaugrün

    Huthaut leicht abziehbar


    Lamellen

    Im Feld weiß

    Über Nacht gelb

    Am äußeren Rand z.T. gegabelt


    Stiel

    Im Feld leuchtend gelbe Flecken an Verletzungen, sonst weiß

    Über Nacht insgesamt gilbend (von unten ausgehend)

    Stiel mit Guajak sofort stark blaugrün


    Sporenpulver creme bis hellocker, eindeutig nicht weiß.


    Geschmack (in Lamellen) leicht scharf.


    Bin gespannt auf Lösungsvorschläge,


    Lg

    Lars

    Hallo Mario,


    diese Pilze sind ein heißes Thema in diesen Tagen. Kannst Du auf jeden Fall schon mal Schnittbilder hinzufügen? Ohne die gibt es bei dieser Gruppe eher keine Artdiagnosen.


    Lg

    Lars

    Guten Tag in die Runde,


    soeben habe ich im Garten ein paar Meter entfernt vom Fundort der ursprünglichen Kollektion einen weiteren Fruchtkörper gefunden. Er ist ganz ähnlich, insbesondere die ungewöhnliche Hutfarbe mit der rötlichen Mitte und dem gelblichen Rand, letzterer dieses Mal rissig aufreißend.

    Im Schnitt genauso wie der erste Fund (kein roter Schimmer im Hutfleisch, im oberen Stielfleisch blauend, der untere Teil safrangelb, keine Karottenpünktchen), auf der Stielaußenseite aber fast gar nicht blauend. Hier die Bilder vom neuen Exemplar:







    Ich fürchte, das bringt nun wenig neue Erkenntnisse, außer dass die Fruchtkörper hier konsistent so aussehen.


    Passt das dann so immer noch am ehesten auf H. bubalinus?


    Lg

    Lars

    Zu H. bubalinus habe ich quasi keine Literatur, nur eine kurze Notiz im Gröger.


    Zu den Bäumen im Umfeld: Eichen und Buchen gibt es, aber keine größer als 30 cm. Wegen bubalinus wohl noch relevant, dass 15 m entfernt auch noch eine große Linde steht.


    Vielleicht noch relevant: Einen vom Hut her ähnlichen Pilz hatte ich am Gehwegrand gut 100 m weiter vor ein paar Tagen (alles übrigens in Berlin). Den hatte ich schließlich mit ein paar Bauchschmerzen als X. chrysenteron abgetan:






    Anders war bei diesem Pilz v.a. der rote Schimmer unter der Huthaut im Schnitt und der deutlich rotere Stiel.


    In Vorjahren hatte ich am Standort noch ähnliche Pilze, deren Bilder ich noch raussuchen könnte.

    Danke, Beli, soweit!


    Bei der R. armeniacus-Diagnose irritiert mich, dass meine Pilze im Schnitt im Stiel deutlich geblaut haben, ebenso auf Druck außen am Stiel. Beides sollte diese Art nach meiner Literatur nicht tun.


    Beides würde besser zum Blutroten Röhrling Hortiboletus rubellus passen. Dazu passt aber die Hutfarbe eher nicht so gut, und karottenfarbene Punkte waren an der Stielbasis im Schnitt auch nicht zu erkennen. Größere Laubbäume standen auch nicht in der direkten Nähe des Standortes.


    Bin daher immer noch nicht ganz zufrieden mit meinen Optionen. :rolleyes:

    Liebe Pilzexpert*innen,


    schon in den letzten Jahren fand ich diesen Filzröhrling in meinem Garten, bin aber bis heute nie bei einer wirklich zufriedenstellenden Bestimmung gelandet. Könnt Ihr helfen, diesen Zustand zu beenden?






    - Hut in der Mitte rötlich, außen gelblich

    - Stil leicht rötlich/aprikosenfarben, schlank zulaufend, auf Druck blauend

    - Poren gelb, auf Druck deutlich blauend

    - im Schnitt Hutfleisch cremeweiß, Stilfleisch gelb, im oberen Teil deutlich blauend, keine orangenen Flecken an der Stilbasis


    Ich vermute etwas aus der Ecke Hortiboletus/Rheubarbariboletus oder doch eine Art Rotfußröhrling?


    Lg

    Lars

    Hallo Karolin,


    und zu Deiner anderen Frage: Neben den von Dir schon genannten lohnt sich im Dezember auch die Suche nach Samtfußrüblingen (Flammulina velutipes).


    Lg

    Lars

    Ich lasse die Huthaut und auch das Hymenium (die Poren) dran. Habe auch sonst noch nicht gehört, dass es ratsam wäre, die beim Birkenporling zu entfernen.

    Zum Trocknen (auch vom Birkenporling) habe ich mir kürzlich einen Dörrapparat zugelegt (WMF, c. 80 eur Normalpreis, hatte aber Sonderangebot) und bin begeistert. Wenn man öfter Pilze trocknen will (oder anderes) ist das gut investiertes Geld.


    Lg

    Lars


    P.S.:50 Grad sind genau richtig zum Dörren von Pilzen.

    Vielleicht hatten die Finder Frostschäden festgestellt. Soweit ich das verstehe, führt Frost zu besonders schneller Eiweißdegradation und erhöht damit die Wahrscheinlichkeit von Lebensmittelvergiftungen.

    Frostschäden erkennt man mMn z.B. an irgendwie glasigen Stielen und entsprechendem Fleisch.

    Jedenfalls wäre das gerade in den letzten Tagen eine mögliche Erklärung.

    Ah, alles klar, vielen Dank, Andreas!

    Das ist dann also erstmal nichts für mich ohne Mikro, aber immerhin hat meine Vermutung mit der Blaufärbung bei positiv gestimmt, und es ist klar, warum ich sonst nix gesehen habe.


    Ich werd's mir aber merken und bei Bedarf jemanden mit Mikro für die Untersuchung einspannen.