Beiträge von Matsutake

    Guten Abend,


    Anfang November war ich dienstlich in Dublin. Wie sich herausstellte war die Rasenfläche vor dem Hotel eine tolle Saftlingswiese mit mind. 4 verschiedenen Arten (Kegeliger, Schnürsporiger und Papageigrüner S., Jungfernellering). Am Rande dieser Wiese, unter ein paar stattlichen Buchen (wo u.a. auch ein grüner Knolli, Graugrüne Milchlinge und Violette Rettich-Helmlinge wuchsen) fand ich auch diese beiden Pilze, die ich leider gar nicht zuordnen kann.


    Das Sporenpulver war weiß.





    Zumindest kann ich sicher sagen, dass diese Pilze keinen Frostschaden haben. Denn Frost gibt es dort eher nicht, und wenn, dann nicht Anfang November.

    Ich weiß leider nicht einmal in welche Gruppe ich diese Pilze einordnen muss. Könnte es eine besonders große fleischige Saftlingsart sein? Oder doch eher ein Rübling?


    Ich wäre für jegliche sachdienliche Hinweise dankbar.


    Viele Grüße,

    Lars

    Guten Abend,


    von meiner Pilztour vom letzten Sonntag (siehe 2019 - Pilze in Berlin/Brandenburg) ist noch ein möglicherweise per Bild bestimmbarer Bestimmling übrig. Der Pilz sieht ja recht charakteristisch aus, aber über die Vermutung "Rübling" komme ich nicht so leicht hinaus.

    Der Pilz wuchs im Mischwald in der Streu. Er hat leider nicht abgesport, aber die getrockeneten Pilze habe ich noch hier.

    Charakteristisch erscheint mir der seitlich abgeflachte und sehr lange Stiel sowie der deutliche Buckel des Hutes.


    #




    Mehr Bilder habe ich dazu leider nicht. Hat jemand von Euch einen Tipp, um welche Art es sich handeln könnte?


    Beste Grüße,

    Lars

    Hallo Ulla,


    Danke für den Tipp! Ja, genau das scheint er zu sein. Jedenfalls passen die Beschreibungen im Ludwig und in Pilze BW genau. Die ganze Gattung hatte ich eigentlich bisher gar nicht auf dem Schirm.


    Mal sehen, ob sich noch jemand dazu äußert, oder vielleicht auch zu den Pilzen, die daneben standen.


    Lg, Lars

    Liebe Pilzexperten,


    am Sonntag hatte ich südöstlich von Berlin eine schöne spätherbstliche Pilztour machen können - ein paar pilzige Eindrücke habe ich hier im Regionalforum eingestellt: 2019 - Pilze in Berlin/Brandenburg

    Allerdings sind von der Tour einige (eher viele) für mich rätselige Pilze übrig geblieben. Vielleicht gelingt es mit Eurer Hilfe ein paar davon noch zu bestimmen.


    Fangen wir mit diesem Gesellen an:



    Er stand ganz alleine am Wegesrand, gleichzeitig an einem Waldrand im birkenreichen Übergang von Mischwald (Kiefern, Eichen) zu einer Niedermoorwiese, daneben unbestimmte Trichterlinge.

    Hutdurchmesser 3-4 cm

    Huthaut nicht schleimig

    Konsistenz ziemlich knorpelig und auch nach 2 Tagen Trocknung zu Hause noch in guter Form

    Auffällig sind die deutlich rosa Lamellen, die auch jetzt im getrockneten Pilz noch klar rosa aussehen und deutlich zum weißen Stiel und Hut kontrastieren.


    Ich nahm zunächst an, ich hätte einen Mehlräsling gefunden, der dann auch rosa absporen müsste.


    Am nächsten Morgen die Überraschung: Das Sporenpulver war definitiv rein weiß!


    Verführerisch war die Möglichkeit, in diesem Pilz einen Aprikosenblättrigen Schneckling sehen zu wollen. Aber der dürfte wohl alleine schon durch sein Vorkommen im Gebirge schnell ausscheiden.


    Im Moment tendiere ich - auch aufgrund der auffällig knorpeligen Konsistenz - am ehesten zu einem Weißen Rasling (Leucocybe connata). Allerdings wuchs er definitiv nicht büschelig und hat auch definitiv keine verschiebbaren Lamellen, und ob der so auffällig rosa Lamellen haben darf, ist mir auch unklar.


    Vielleicht ist es doch irgendein Trichterling? Zur Sicherheit zeige ich hier mal die (unbestimmten) Trichterlinge, die in größerer Zahl in der Nähe standen (und vielleicht erkennt die ja auch jemand im Vorbeigehen; sie waren gar nicht trichterförmig und haben auch weiß gesport):




    Kann jemand von Euch weiterhelfen?


    Beste Grüße,

    Lars

    Einen schönen Gruß in die Berlin-Brandenburger Runde,


    am vergangenen Sonntag war ich wieder ein Stück auf dem 66-Seen-Wanderweg unterwegs; diesmal von Hangelsberg bis Woltersdorf, also im Südosten. Soweit es die bei Helligkeit zur Verfügung stehende Zeit zuließ, habe ich natürlich auch nach Pilzen geschaut. Am Ende des Tages standen 72 verschiedene Arten und fast 150 Pilzfotos auf meiner Liste, natürlich nicht alle sicher oder bis zur Artebene bestimmt.

    Es war trotzdem ziemlich beeindruckend, was da so alles an Vielfalt zusammenkommt, selbst wenn man den ganzen Tag lang keinen einzigen Röhrling, keinen einzigen Schleierling und auch sonst nur wenig von den üblichen Speisepilzen findet. Der Nachtfrost über 3 Nächte in der Woche zuvor hat hier sicherlich zu einer Veränderung des Aspekts hin zu eher typischen Spätherbst und Winterpilzen geführt.

    Es ging durch die verschiedensten Habitate, Kiefernwald, Fichtenwald, Buchenwald und am Nachmittag vor allem durch Auwald mit Niedermoorwiesen.

    Mindestens 4 Perser waren auch dabei. Vielleicht kommen da noch ein paar dazu, wenn ich mit dem Bestimmen voran komme. Hier ein paar Impressionen (Korrekturen oder Nachfragen zu meinen Bestimmungen sind natürlich wie immer gerne gesehen):


    Gleich der zweite Pilz des Tages, war mein persönliches Highlight: meine ersten Elfenbeinschnecklinge (Hygrophorus eburneus). Danach kamen den ganzen Tag keine weiteren dazu.


    Herber Zwergknäueling (Panellus stipticus) an einem Eichenstumpf:



    Zottiger Eichen-Schichtpilz (Stereum gausapatum), ein weiterer Perser für mich - schön erkennbar am blutenden Saft:




    Eine von drei Täublingsarten: ein Frauentäubling (Russula cyanoxantha)



    Mein erster Blaugrauer Muscheling (Hohenbuehelia atrocoerulea), der sich erst über Nacht als Weißsporer zu erkennen gab:




    Judasohren (Auricularia auricula-judae) waren an manchen Stellen bereits zahlreich zu finden:


    Meine ersten Gelbstieligen Muschelseitlinge (Sarcomyxa serotina):



    Gallertfleischige Stummelfüßchen (Crepidotus mollis), über Nacht stark dunkelbraun absporend:



    Im Schnitt mit deutlich sichtbarer Gallertschicht:


    und der Kurzröhrige Saftporling (Tyromyces chioneus), mit mildem Saft:


    im Schnitt:


    All die Rätselpilze hebe ich mir für später und für das Bestimmungsforum. Hier aber schon mal ein besonders beeindruckender für mich namenloser Schleimpilz. Vielleicht kennt ja von Euch jemand einen passenden Namen:


    Das soll erst einmal als erster Eindruck von einer schönen Spätherbsttour genügen. Es gibt bestimmt noch lange in diesem Jahr Spannendes zu finden, wenn auch eher weniger von den klassischen Speisepilzen.


    Beste Grüße,

    Lars


    P.S.:

    Der erste Rästelpilz von dieser Tour scheint im Bestimmungsforum schon gelöst worden zu sein: knorpeliger weißer Pilz mit rosa Lamellen (Lachsblättriger Krempenritterling, Leucopaxillus rhodoleucus)

    Ganz herzlichen Dank für alle hilfreichen Einschätzungen und Antworten. Ich lege die für mich dann mal als wahrscheinlich frostbeeinflusste Pfefferröhrlinge ab.

    Bis zum nächsten Frage-Pilz,

    Gruß+Danke,

    Lars

    Guten Abend in die Runde,


    ich habe noch geschätzt ein paar Hundert unbestimmte Pilze aus den letzten Wochen, die ich Euch später im Winter mal zur Begutachtung servieren werde, wenn Ihr Euch dann langweilt, weil keine Anfragen mehr reinkommen. Einen winzigen Anfang mache ich mal heute Abend:


    Es geht um diese winzigen Röhrlinge:






    Mein Daumennagel ist keine 2 cm breit, der Hutdurchmesser also lediglich ca. 1 cm, der des anhängenden Baby-Fruchtkörpers entsprechend nur 1 mm.

    Gefunden hatte ich diese Winzlinge am vergangenen Sonntag, 3.11. im ehemaligen Mauerstreifen im Nordwesten von Berlin (siehe Bild des Habitats unten) unter den Kiefern am Rande des offenen Sandstreifens (ehem. Todesstreifen) in der Nähe von Halsbandritterlingen (T. focale) und Frostschnecklingen.



    Die Körnchen auf den Fruchtkörpern dürften Sandkörner sein. Leider habe ich den Geschmack nicht getestet, kann also nicht sagen, ob pfefferig oder nicht. Auch habe ich die Pilze inzwischen entsorgen müssen.


    Nach meinen (bisher nicht erschöpfenden) Recherchen gibt es so kleine Röhrlinge nur in der Gattung Chalciporus. Außer dem Pfefferröhrling (C. piperatus) scheinen alle anderen Arten der Gattung entweder wärme- oder kalkliebend zu sein, was hier beides nicht zutrifft. Also ganz einfach Pfefferröhrlinge?


    Aber ganz so klein kenne ich die Pfefferröhrlinge eigentlich nicht, und die beiden Fundpilze sahen nicht so aus, als würden sie noch viel größer werden wollen. Außerdem kann ich mich nicht an solche rot-lila Färbungen bei den üblichen Pfefferröhrlingen erinnern. Größe und Farbe könnte natürlich möglicherweise durch eine Serie von 3 Frostnächten beeinflusst sein, die wir kurz zuvor hatten (nicht die Nacht vor dem Fund, aber die drei davor).


    Hat jemand von Euch dazu Hinweise oder Meinungen?


    Viele Grüße,

    Lars

    Hallo in die Runde,


    Ihr habt natürlich Recht: Auch neue Anfrager sollten sich an die 'Nettiquette' dieses Forums halten. Nur sind sie ja eben neu und kennen das hohe Niveau hier noch nicht. Sie werden sich den Stil aneignen, den sie den Antworten auf ihre Anfragen entnehmen, da es eher unwahrscheinlich ist, dass sie zuvor die entsprechenden Threads zur Nettiquette lesen.

    Mit unseren Antworten prägen wir also auch den zukünftigen Stil im Forum - und wer möchte da eine Abwärtsspirale?


    Ich hatte übrigens niemand Bestimmtes im Blick und führe auch keine Liste von Antwortschreibern oder -schreiberinnen mit fragwürdigem Niveau. Ich bin ja auch noch relativ neu und kenne die meisten nicht persönlich.


    Ich wünsche allen gute Nerven bei der weiterhin zu erwartenden Anfragenschwemme. Allzu lange wird die ja nicht mehr dauern, aber sich darauf zu freuen geht ja auch nicht - weil dann kaum mehr Pilze...


    Beste Grüße,

    Lars

    Vielen Dank, Maria, für die Eröffnung dieses Threads. Ich hatte heute morgen nach Lektüre einiger Anfragen-Threads mit wahrhaft merkwürdigen Verlauf ebenfalls den Eindruck, dass die Freundlichkeit im Forum in diesen Tagen zu wünschen übrig lässt.

    Sicherlich hat das mit dem Volumen der Anfragen in diesen pilzreichen Tagen zu tun und damit, dass viele Neulinge anfragen. Aber mein Eindruck ist, dass die Eskalationen insbesondere durch sehr unfreundliche Antworten von regelmäßigen Usern verursacht werden.

    Da von den anfragenden Neulingen niemand die Hintergründe oder versuchte Ironie dieser Antworten verstehen kann, vermittelt das keinen guten Eindruck dieses Forums.

    Damit also dieser Stil keine Schule macht, würde ich mich Maria gerne anschließen und darum bitten, insbesondere in den Antworten die Nettiquette zu wahren.


    Viele Grüße,

    Lars

    Danke für den Hinweis mit den Anastomosen! Die haben tatsächlich beide Kollektionen. Außerdem haben beide einen leichten rosa Schimmer in den Lamellen entwickelt, nicht so deutlich wie auf manchen Bilder, aber zumindest ein bisschen.

    Ich speichere die beide für mich dann mal als M. galericulata ab und halt die Augen offen nach weiterem Vergleichsmaterial. Die Art sollte man als Vergleichsart wohl gut kennen.

    Vielen Dank,

    Lars

    Ich hatte in der Nähe der Fundstelle auch noch diese Pilze, die ich auch als mögliche Rosablättrige Helmlinge, also Mycena galericulata ansehe, allerdings waren die deutlich größer und nicht voll aufgeschirmt, aber auch weißsporig und jetzt im Alter auf meinem Tisch mit leicht rosa Schimmer in den Lamellen:





    Reicht die Variationsbreite von M. galericulata so weit, dass beides die gleiche Art sein könnte? Oder sind die ersten Pilze andere Helmlinge?

    Hallo Beli,


    Danke für den Hinweis. Vermutlich hast Du Recht - ich habe mich wohl von der "Wurzel" zu sehr verleiten lassen. Meine Pilze sind aber deutlich kleiner und zarter als die Wurzelrüblinge wohl wären.

    Ich weiß, Helmlinge sind nur nach Bild schwer zu bestimmen, aber käme z.B. der Rosablättrige Helmling M. galericulata in Frage? Der soll auch manchmal wurzeln, außerdem würde passen, dass die Fruchtkörper, die ich noch hier liegen habe, anfangen einen ganz leichten Rosaschimmer in den Lamellen zu bekommen. Allerdings soll der eigentlich nie ganz aufschirmen, was die Pilze auf meinen Bildern aber tun.


    VG

    Lars

    Liebe Pilzfreunde,

    bei uns in und um Berlin stehen die Wälder voller Pilze und man kommt mit dem Bestimmen gar nicht nach. Könnt Ihr mir vielleicht mit einer Bestimm-Abkürzung behilflich sein?

    Ich vermute ich habe hier meine ersten bewusst selbst entdeckten Wurzelnden Schleimrüblinge gefunden, habe aber keine Erfahrung mit der Art bisher. Könnt Ihr bestätigen, dass ich mit meiner Vermutung richtig liege, ohne dass ich in diesem Fall groß die Literatur wälzen muss?


    Hier erstmal die Bilder:








    Das Sporenpulver ist weiß. Die Pilze wuchsen im Mischwald auf einem stark vermodertem Baumstumpfrest, es gab natürlich in der Umgebung noch viel mehr von denen. Beim Herausziehen kam eine längere "Wurzel" zum Vorschein. Reicht das schon, um die Art sicher zu bestimmen, oder gibt es andere ähnliche Pilze mit ähnlichen "Wurzeln"?


    Viele Grüße,

    Lars


    P.S.: Hat jemand einen Tipp ob und wie ich hier eingefügte Bilder drehen kann, falls nicht automatisch die korrekte Ausrichtung gezeigt wird (wie im letzten Bild hier)?

    Vielen Dank, Pablo und Matthias. Damit bin ich für den Moment sehr zufrieden. Mit dem Mikroskopieren fange ich erst an, wenn ich makroskopisch nichts Neues mehr finde. Das ist bei mir aber sicher noch ein langer Weg.

    Und diese winzigen Pilzchen, die der Makroeinstellung meiner Kamera die Grenzen aufgezeigt haben, waren schon so ein echtes Erlebnis, wie Miniaturen von 'echten' Pilzen.

    Besten Gruß,

    Lars

    Und noch ein dritter möglicher Rindenhelmling von der gleichen Tour (Leuchtendgelber Klumfuß (Cortinarius splendens) und Weißer Rinden-Helmling (Mycena alba)?). Im Thread dort hatte ich schon Bilder gezeigt von möglichen winzigen Weißen-Rinden-Helmlingen. Zwischen all diesen Winzlingen wuchsen auch zwei vergleichsweise riesige Helmlinge. Der größere von beiden kam im Hutdurchmesser sicher auf 5 mm oder mehr:



    Man sieht am Rand der Bilder zum Vergleich noch die winzigen weißen Helmlinge.

    Ich tippe bei diesem "Riesen" auf einen Winter-Rinden-Helmling, auch Moos-Helmling genannt (Phloeomana hiemalis), womit das mutmaßlich der dritte Rindenhelmling der Tour vom Samstag wäre. Näher ran an den Pilz kam ich beim gegebenen Abbildungsmaßstab meiner Kamera leider nicht.

    Any takers?


    Schönen Gruß,

    Lars

    Eine Korrektur: Dieser Pilz wuchs gar nicht im Ulmen-Auwald auf Totholz. Stattdessen hatte ich ihn schon vorher an einer eher grasigen Stelle am Weg- und Waldrand in der nähe von Tränenden Saumpilzen, auf Kalkboden.

    Wenn man also nicht nur nach auf Holz wachsenden möglichen Arten sucht, stößt man u.a. auf den Rosaschneidigen Faserling (Psathyrella gracilis) alias Rotschneidiger Mürbling (Psathyrella corrugis). Dazu würden die hellen Lamellenschneiden passen.


    Klar, sicher bestimmen geht so nicht, aber könnte es in die Richtung gehen?