Einen schönen Gruß in die Berlin-Brandenburger Runde,
am vergangenen Sonntag war ich wieder ein Stück auf dem 66-Seen-Wanderweg unterwegs; diesmal von Hangelsberg bis Woltersdorf, also im Südosten. Soweit es die bei Helligkeit zur Verfügung stehende Zeit zuließ, habe ich natürlich auch nach Pilzen geschaut. Am Ende des Tages standen 72 verschiedene Arten und fast 150 Pilzfotos auf meiner Liste, natürlich nicht alle sicher oder bis zur Artebene bestimmt.
Es war trotzdem ziemlich beeindruckend, was da so alles an Vielfalt zusammenkommt, selbst wenn man den ganzen Tag lang keinen einzigen Röhrling, keinen einzigen Schleierling und auch sonst nur wenig von den üblichen Speisepilzen findet. Der Nachtfrost über 3 Nächte in der Woche zuvor hat hier sicherlich zu einer Veränderung des Aspekts hin zu eher typischen Spätherbst und Winterpilzen geführt.
Es ging durch die verschiedensten Habitate, Kiefernwald, Fichtenwald, Buchenwald und am Nachmittag vor allem durch Auwald mit Niedermoorwiesen.
Mindestens 4 Perser waren auch dabei. Vielleicht kommen da noch ein paar dazu, wenn ich mit dem Bestimmen voran komme. Hier ein paar Impressionen (Korrekturen oder Nachfragen zu meinen Bestimmungen sind natürlich wie immer gerne gesehen):
Gleich der zweite Pilz des Tages, war mein persönliches Highlight: meine ersten Elfenbeinschnecklinge (Hygrophorus eburneus). Danach kamen den ganzen Tag keine weiteren dazu.
Herber Zwergknäueling (Panellus stipticus) an einem Eichenstumpf:
Zottiger Eichen-Schichtpilz (Stereum gausapatum), ein weiterer Perser für mich - schön erkennbar am blutenden Saft:
Eine von drei Täublingsarten: ein Frauentäubling (Russula cyanoxantha)
Mein erster Blaugrauer Muscheling (Hohenbuehelia atrocoerulea), der sich erst über Nacht als Weißsporer zu erkennen gab:
Judasohren (Auricularia auricula-judae) waren an manchen Stellen bereits zahlreich zu finden:
Meine ersten Gelbstieligen Muschelseitlinge (Sarcomyxa serotina):
Gallertfleischige Stummelfüßchen (Crepidotus mollis), über Nacht stark dunkelbraun absporend:
Im Schnitt mit deutlich sichtbarer Gallertschicht:
und der Kurzröhrige Saftporling (Tyromyces chioneus), mit mildem Saft:
im Schnitt:
All die Rätselpilze hebe ich mir für später und für das Bestimmungsforum. Hier aber schon mal ein besonders beeindruckender für mich namenloser Schleimpilz. Vielleicht kennt ja von Euch jemand einen passenden Namen:
Das soll erst einmal als erster Eindruck von einer schönen Spätherbsttour genügen. Es gibt bestimmt noch lange in diesem Jahr Spannendes zu finden, wenn auch eher weniger von den klassischen Speisepilzen.
Beste Grüße,
Lars
P.S.:
Der erste Rästelpilz von dieser Tour scheint im Bestimmungsforum schon gelöst worden zu sein: knorpeliger weißer Pilz mit rosa Lamellen (Lachsblättriger Krempenritterling, Leucopaxillus rhodoleucus)