Beiträge von Matsutake

    Hallo,

    ich versuche noch mal eine Täublingsanfrage, diesmal mit einem aktuellen Pilz, den ich auch noch hier bei mir habe. In meiner unvollständigen Literatur finde ich keine Art, auf die die festgestellten Merkmale alle passen. Vielleicht hat noch jemand eine Idee.


    Fundort: Erlenbruch auf moorigem Boden, zwischen Schwarzerlen und Birken

    Hutfarbe: grauviolett

    Hutgröße: zwei Exemplare mit jeweils ca. 4 und ca 5 cm Durchmesser

    recht zerbrechlich, daher auf den Bildern schon auseinandergefallen

    Lamellen nicht weich wie bei Frauentäublingen, sondern zerbrechlich und blätternd wie bei anderen Täublingen

    Spp weiß

    Stiel weiß, nicht gilbend

    Geschmack mild

    Lamellen nicht gegabelt


    Und hier die Bilder:



    LG

    Lars

    Danke, Christoph!

    Mist, schon wieder daneben gelegen... Gedanklich hatte ich den FomPini wohl v.a. zu den Nadelbäumen gesteckt und kam bei den Erlen nicht drauf.

    Ich nehme an, der hübsche rötliche Rand ist eines der Unterscheidungsmerkmale. Gibt es noch eines, was ich mir merken sollte?

    Verm. noch den Brutzeltest, der bei FomPini zu Bläschen auf dem Hut führen sollte. Was noch?

    LG
    Lars

    Guten Abend,


    heute im Erlenbruch habe ich an einer toten stehenden Schwarzerle Baumpilze gefunden, die ich für Feuerschwämme halte. Nach dem Pilzportrait hier auf den Seiten (wie kann ich eigentlich die praktischen Links zu den Portraits hier einfügen, was Ihr alle so schön macht?) müsste das dann Phellinus igniarius s.l., der Gemeine Feuerschwamm sein, der einen möglichen Erlen-Feuerschwamm Phellinus alni mit einschließt. Liege ich damit richtig?

    Eine Bestätigung wäre hilfreich, da ich wohl noch einige Zeit brauche, bis ich mich an die verschiedenen Ausprägungen der typischen Baumpilzarten gewöhnt habe.


    Die Fruchtkörper waren jedenfalls sehr hart und oberseits nicht samtig. Ich nehme außerdem an, dass die jungen Fruchtkörper zum selben Pilz gehören - sie wuchsen zumindest am selben Stamm. Einen Schnitt habe ich diesmal auch fotografiert, auch wenn mir dabei fast das Messer abgebrochen wäre.


    Ich hoffe, ich habe hiermit nicht schon wieder den nächsten Zunderschwamm gepostet :huh:


    Hier die Bilder:








    LG

    Lars

    Hallo Oehrling,

    Klar, lese ich noch, ich wollte mit 'erledigt' nur anderen die Mühe ersparen, falls jemand systematisch unerledigte Fälle durchgeht. R. odorata hatte ich mir heute auch noch mal als Option angesehen. 'Zierrasen'und 'unter großen Eichen' würde ja gut passen, einen besonderen Geruch hatte ich aber beim Fund nicht festgestellt (und ja, hatte dran gerochen). Auf jeden Fall würde ich R. odorata mit als möglichen Lösungskandidaten betrachten.

    Lg

    Lars

    in der Tat, cf., also 'conferre', als Ausdruck der Tatsache, dass es sich keineswegs um eine gesicherte Bestimmung handelt. Der Artname steht lediglich für die Richtung, in die es geht. Genaueres werden wir mit den zur Verfügung stehenden Merkmalen nicht herausfinden.

    Hallo Jan-Arne,

    stimmt, die Verbreitungskarte ist aussagekräftiger als die Kurzangabe im Buch. Und vielleicht habt Ihr doch alle recht mit dem mutmaßlich gelblichen Sporenpulver. R. nauseosa wäre dann jedenfalls der Hauptverdächtige. Fichten in der Umgebung wären wohl auch vorhanden gewesen.

    Mehr geht wohl nicht zu sagen ohne ein weiteres Exemplar. Ich schau beim nächsten Mal.

    Vielen Dank an alle.

    Lars

    Danke für Eure Einschätzungen. Das ist schon mal eine hilfreiche Info, dass die 'Beschreibbarkeit' nicht exklusiv für die Lackporlinge ist. Das passt dazu, dass ich dieses Merkmal schon bei ziemlich verschiedenen Baumpilzen festgestellt habe.

    Und Zunderschwämme sollte man wohl wirklich in all ihren Ausprägungen gut kennen, wenn man Baumpilze bestimmen will. Jetzt kenne ich wahrscheinlich eine Ausprägungsform mehr.

    Gruß,

    Lars

    Hallo Michi,


    sind die braunen Druckstellen, also die "Beschreibbarkeit" der Porenschicht, ein wirklich ausschließliches Merkmal der Lackporlinge (Ganoderma)? Dann müssten es natürlich welche sein, verm. G. applanatum, der Flache Lackporling. An den hatte ich auch schon gedacht, aber dafür kommen mir die Fruchkörper nicht "flach" genug vor. Sie sind ja im Quer-Schnitt ziemlich dreieckig, also an der Basis recht dick. Aber vielleicht passt das noch in die Variationsbreite der Art?


    LG

    Lars

    Hallo Christoph,

    jetzt haben sich unsere Posts gerade überschnitten. Danke für den zusätzlichen Vorschlag.

    Vielleicht täuschen die Bilder ein wenig, aber ich glaube nicht, dass die Lamellen besonders deutlich gelb waren, eher ganz leicht. Aber ohne Spp-Farbbestimmung werden wir es auch nicht genau wissen. Bei R. nauseosum lese ich gerade noch, dass er eher im Gebirge auf Kalk vorkommt und im Norden nur selten. Egal, ich nehme die als Option noch mit an Bord und schaue die Tage mal nach, ob ich am Ort vielleicht noch einen Fruchtkörper finde.


    LG

    Lars

    Hallo Stefan,

    ich denke R. betularum dürfte in die richtige Richtung gehen. Da passen zumindest alle makroskopischen Merkmale, ohne Spp-Farbe und Geschmack zu kennen. Ich glaube mich zu erinnern, dass dieser Pilz nicht aussporen wollte. Bei so vielen erstmal unbekannten Pilzen reicht die Zeit leider oft nicht, um bei allen alles Wichtige zu dokumentieren, bevor die nächsten Pilze kommen. Immerhin sind es dieses Jahr zumindest nicht so viele wie in besseren Jahren - hat ja auch was Gutes.

    Unter diesen Umständen gebe ich mich gerne mit R. betularum cf. zufrieden.


    Norbert: R. cessans habe ich auch verglichen: Da passen Hutfarbe, Lamellenfarbe und die eher fehlende Riefung am Hutrand eher nicht. Aber Danke für die Vergleichsidee!


    Vielen Dank!

    Lars

    Hallo in die Runde,


    Ihr könnt mir sicherlich ziemlich problemlos sagen, welche schönen Baumpilze ich hier gefunden habe. Mir selber fehlt leider noch die Sicherheit die einzelnen Arten in den verschiedenen Wachstumsstadien richtig zuzuordnen. Wenn sie typisch aussehen, dann geht's meistens, aber wann ist das schon mal der Fall.


    Substrat: Lebende Rotbuche

    Erscheinungsort: im Wurzelansatzbereich (aber damit wohl noch lange nicht unbedingt ein Wurzelschwamm)

    Hymenium feinporig und "beschreibbar" (ist das dann gleich schon ein Flacher Lackporling? Sieht mir ansonsten nicht so aus.)


    Hier die Bilder (vom 7.10.):







    LG

    Lars

    Guten Abend!

    ich habe hier noch einen unbestimmten besonders kleinen Täubling vom 3. Oktober. Vielleicht hat ja spontan jemand eine Idee, welche Arten in der Größe in Frage kommen könnten (wohl wissend, dass auch normalerweise größere Arten mal so klein ausfallen können)?


    Fundort: Rasenfläche eines Friedhofs am Rande von Berlin, unter großer Eiche, in der Nähe auch Birken, Kiefern und andere Gehölze

    Geschmack: unbekannt, nicht probiert und der Pilz ist auch nicht mehr vorhanden

    Größe: ergibt sich aus dem Vergleich mit der Eichel in einem der Bilder, Hutdurchmesser war kaum größer als 2 cm


    Ich bin mir bewusst, dass dieser Pilz mit diesen Angaben wohl kaum bis zur Art bestimmbar ist, aber mich würde doch interessieren, was so alles in Frage kommt.


    Hier sind die Bilder:





    LG

    Lars

    Hallo, mehr Bilder wären natürlich besser, aber ich sehe hier einen Pilz mit Scheide ohne Ring und vermutlich rosa Sporenpulver, außerdem freien Lamellen. Damit wäre es ein Scheidling (Volvariella), vermutlich ein Großer Scheidling (Volvariella gloiocephala).

    Lg, Lars

    Hallo Uwe, das ist interessant. Selber habe ich bisher weder Chemie noch Mikroskop zur Hand, würde aber die beiden mitgenommenen Fruchtkörper einem Kenner zur Verfüging stellen. Ansonsten würde ich diesen Fund für mich jetzt mal als C. magicus cf. ablegen und beim nächsten Mal gleich noch genauer schauen.

    Danke an alle für die interessanten Hinweise.

    Hallo,

    C. glaucopus s.l. würde schon gut passen, aber sämtliche mir verfügbare Literatur (darunter auch Ludwig) sagt, diese Art wüchse nur collin bis submontan und nur in Nadelwäldern - ganz selten auch unter Laubbäumen. Mein Fund stammt aber aus einem Tiefland-Laubwald an einer sehr feuchten Stelle unter Erlen, Buchen, Eichen, Hainbuchen...

    Könnte es sich trotzdem um diese Art/Artengruppe handeln?


    LG

    Lars

    Guten Abend noch einmal in die Runde,


    im Erlenbruch neben Erlen-Kremplingen (siehe Berlin/Brandenburg-Thread) und weiteren bisher noch unklaren Kremplingen, fand ich vorgestern auch diese mir bisher unbekannten Pilze in einer kleineren Gruppe. Ich vermute, es sind Erlenschnitzlinge, also Gattung Alnicola bzw. Naucoria (weiß jemand, welches aktuell der gültige Gattungsname ist?). Ähnlich fand ich noch die Gattung Galerina (Häublinge). Was wäre das beste Unterscheidungsmerkmal dieser beiden Gattungen?

    Ich vermute, dass einzelne Arten makroskopisch wohl nicht oder nicht leicht zu bestimmen sind, aber vielleicht könnte dieser Fund in Richtung Honiggelber Erlenschnitzling (Alnicola melinoides bzw. Naucoria escharoides) gehen?


    Standort: im ausgetrockneten Erlenbruch zwischen Torfmoos (im Bruch sonst nur Birken, außenherum Buchen-Eichenwald)

    Hutgröße: ca. 2 cm

    kein besonderer Geruch festgestellt

    Sporenpulver: braun

    auffällig war die weiße Stielbereifung


    Und hier die Bilder:


    1)


    2)


    3)


    4)



    5)


    Über sachdienliche Hinweise würde ich mich freuen.


    LG

    Lars

    Hallo in die Runde,


    in den letzten Wochen finde ich im Norden von Berlin wiederholt diesen saftigen und bernsteinfarben tränenden Baumpilz, meist oder immer an liegenden Buchen, den ich nicht zuordnen kann. Ich fürchte, das liegt insbesondere an der mir (nicht) zur Verfügung stehenden Literatur. Jetzt habe ich hier in versch. Forenthreads aber immer mal wieder ähnliche Bilder gefunden, die dann jeweils als Ischnoderma resinosum, Laubholz-Harzporling bezeichnet wurden. Im Folgenden stelle ich mal eine Serie verschiedener Funde von vorgestern ein und hoffe auf Bestätigung oder Berichtigung meiner Vermutung.


    Hier noch die Infos, die nicht alle aus den Bildern hervorgehen:

    - Wuchsort: jeweils Stubben oder liegende Stämme von Buche

    - es gibt keine Porenschicht (nehme an, dass sich diese erst später entwickelt)

    - kein auffälliger Geruch (entwickelt sich wohl auch erst später?)

    - auffällige bernsteinfarbene Guttationstropfen

    - alle möglichen Formen je nach Wuchsort am Stamm, auf den Unterseiten komplett resupinat, an den Seiten resupinat mit Konsolenbildung am oberen Rand und oben wie ein richtiger Porling

    - geleeartig und saftig


    Erster Fund des Tages:

    1a)


    1b)


    1c)


    1d)


    1e)


    1f)


    1g) Schnittbild radial


    Zweiter Fund:

    2a)


    2b)


    2c) Schnitt quer durch einen Fruchtkörper (nicht radial)


    2d) Schnitt radial


    Dritter Fund (ein ganzer liegender Stamm voll):

    3a)


    3b)


    3c)


    3d)


    3e) völlig resupinat


    3f)


    3g) radial angebrochen


    LG

    Lars

    Malone

    So, jetzt bin ich wieder bei meinen Bildern und lade wie gewünscht alle meine Kremplingsbilder vom Sonntag hoch (die ich nicht schon zuvor gezeigt hatte):


    Zunächst einmal weitere Kremplinge vom gleichen Standort wie die bisher gezeigten, also einem (derzeit wasserfreien) torfmoosbewachsenen Erlenbruch im Buchenwald. Außer den Erlen standen in der unmittelbaren Umgebung nur noch Birken. Wie bereits erwähnt, war der schon gezeigte große ältere Fruchtkörper der einzige mit Schuppen auf dem Hut.

    Bild 1


    Bild 2


    Bild 3


    Bild 4


    Bild 5


    Bild 6



    Bild 7


    Bild 8


    Bild 9


    Bild 10


    Und hier zwei Bilder von Kremplingen an einem sandigen Wegrand und Gartenzaun im Mischwald, weit weg von irgendwelchen Erlen:


    Bild 11



    Bild 12


    Und zum Abschluss noch zwei Bilder von einem dritten Standort auf einer kleinen feuchten Wiese am Rande eines vermoorten Flußtales. Keine Erlen in unmittelbarer Nähe, aber ca. 40 m entfernt schon.


    Bild 13


    Bild 14


    So, mehr Kremplinge habe ich nicht für heute. Mitgenommen (zum Bestimmen!) hatte ich keinen von denen.

    Bin gespannt, was Ihr von denen haltet.


    LG

    Lars

    Na, da freue ich mich aber :). Die Unterscheidung der neuen (Klein-)Arten ist für mich natürlich erstmal noch zwei Stufen zu kompliziert und ich vorerst mit der Bestimmung als Erlenkrempling zufrieden. Zur Stielbasis kann ich leider nix sagen. Den Pilz hatte ich nicht mitgenommen, weil er zu groß für meinen Rucksack war und die Wanderung war noch lang. Bei Interesse könnte ich noch einige andere Kremplingsfotos vom gleichen und von anderen Standorten gestern liefern. Das mache ich aber nicht ungefragt ;).

    Hallo,

    ok, ich geb's zu, ich kam nur wegen der Erlen drumherum auf den Erlenkrempling und habe sonst nicht weiter nachgeprüft. Und ja, es gab neben den Erlen auch Birken in diesem Bruch. Was wäre denn das entscheidende Merkmal für die Unterscheidung der verschiedenen Erlen-Kremplinge von den versch. Kahlen? Geht es v.a. um die Schuppung?

    Ich habe gerade noch mal durch meine Bilder geschaut und festgestellt, dass fast alle in der Tat ungeschuppt sind. Das schuppigste Exemplar war das im ersten Bild oben, hier noch mal aus der Nähe:



    und von unten


    LG

    Lars