Beiträge von Matsutake

    Die Erde auf manchen Hüten hatte ich darauf zurückgeführt, dass ich manche der Hüte quasi erstmal aus der Erde ausbuddeln musste. Aber Christoph hat natürlich recht, das die Hüte eigentlich schleimig sind. Mit etwas Wasser drauf sind sie das auch jetzt wieder. Nota bene - das kann sollte man gleich prüfen ;-/

    Bei den Schleimköpfen könnte vielleicht ein Buchen-Klumpfuß (C. anserinus) in Frage kommen? Vom Habitat würde das gut passen, allerdings kann ich keinen fruchtigen Geruch wahrnehmen, nur einen pilzigen. Und außerdem haben meine Pilze keinen deutlichen Klumpfuß, höchstens einen leicht angedeuteten.


    Genaueres weiß ich natürlich nicht. Mal abwarten, was noch kommt.


    LG

    Lars

    Hallo Christoph,

    dann bin ich bei der Beurteilung der Hutschleimigkeit falsch abgebogen. Der Hut war nämlich beim Fund nicht schleimig, aber das ist ja bei diesem Wetter nicht unbedingt verwunderlich. Bin gespannt, was die Experten dazu noch sagen können.


    Die Reste vom Velum universale erkennt man tatsächlich gut. Danke für diesen Hinweis! In meinen einfachen Schlüsseln kommt das als Merkmal gar nicht vor. Für welche Untergattungen wäre das denn ein Kennzeichen?


    LG

    Lars

    Liebe Berlin-Brandenburger,


    ich denke die allerschlimmste pilzlose Zeit ist jetzt auch bei uns vorbei. Ich war gestern auf einer langen Pilzwanderung im Naturpark Barnim unterwegs, und dabei kam doch einiges zusammen. Klar - für den klassischen Speisepilzsammler lohnt es sich immer noch kaum, obwohl mir tatsächlich jemand samt Kinderwagen begegnet ist, der tatsächlich einen kleinen Korb voll hatte, v.a. mit Steinpilzen, soweit ich sehen konnte. Von denen hatte ich keinen einzigen, aber ansonsten war es pilzmäßige recht abwechslungsreich. Auf meiner Liste stehen 35 bestimmte Arten, dazu kommen bestimmt noch 20 unbestimmte, an denen ich soweit möglich noch einige Tage tüfteln werde.

    Die Baumpilze waren natürlich weiterhin besonders gut vertreten, aber auch ein paar Boden-Saprobionten und sogar ein paar Mykorhizapilze waren zu finden. Wenn es viel mehr gewesen wären, hätte ich wahrscheinlich den Zug nach Hause verpasst.


    Meine ersten Olivschnitzlinge (Simocybe sp.) hatte ich ja gestern schon im Bestimmungsforum eingestellt.


    Hier noch ein paar Impressionen von den Pilzen, die ich bestimmen konnte (sagt Bescheid, wenn ich irgendwo falsch liegen sollte):


    Buchen-Schleimrüblinge (Mucidula mucida) waren öfters zu finden.



    Meine ersten Erlen-Kremplinge waren sehr zahlreich im trockengefallenen Erlenbruch.




    Austernpilze in allen Altersstufen waren auf dem vielen Buchentotholz häufig zu finden.



    Tonblasser Fälbling (Hebeloma crustiliniforme)



    Und hier der optisch reizvollste Fund des Tages: Hochthronende Schüpplinge (Pholiota aurivella s.l.)




    Stachelschuppiger Wulstling (Amanita echinocephala)



    Orangemilchender Helmling (Mycena crocata):



    Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis)




    und Schopf-Tintlinge (Coprinus comatus) in allen Altersvarianten









    Vielleicht macht das Lust, die Tage auch bei uns wieder nach Pilzen zu schauen.


    Viele Grüße,

    Lars

    Guten Abend,

    von meiner gestrigen Tour, hier mal wieder ein Bestimmling und zwar ein Cortinarius.


    Wuchsort: Im Laubwald (Buchen, Eichen, Hainbuchen), in einem sehr feuchten Bereich, wo auch Erlen (daher gab's da auch Pilze :-))

    Sporenpulver: rostbraun

    Fleisch: cremefarben (zumindest beim Durchschneiden einen Tag nach dem Fund)

    Geruch: pilzig

    Hutdurchmesser: 3-8 cm

    Hut nicht schleimig, Stiel auch nicht

    Lamellen und Stiel bei Fund ziemlich violett, inzwischen nach einem Tag eher rostbraun, nur oberes Stielende immer noch eher violettlich


    Den Rest erkennt man wohl ganz gut auf den Bildern:








    Ich kam bei meinen makroskopischen Bestimmungsversuchen bei Cortinarius anomalus (Graubräunlicher Dickfuß) (agg.) raus. Könnte ich da richtig liegen?


    Schönen Gruß,

    Lars

    Hallo,


    auf der heutigen Tour nördl. von Berlin hatte ich einen Baumschwamm der an Zitterpappeln wuchs. Er ähnelte dem Falschen Zunderschwamm bzw. Grauen Feuerschwamm, wuchs aber an dieser Stelle ausschließlich an den Zitterpappeln, nicht an den benachbarten Birken oder anderen Bäumen. Laut Pilze BW wäre jedoch ein Pappel-Feuerschwamm in Deutschland extrem selten, und andere Literatur, in der diese Art behandelt würde, habe ich leider nicht. Daher weiß ich auch nicht wirklich wie so ein Phellinus populicola auszusehen hätte.

    Daher poste ich mal die Bilder, die ich vor Ort gemacht habe. Leider hatte ich keinen Fruchtkörper mitgenommen und auch keine Schnittbilder gemacht. Aber immerhin habe ich die genauen Koordinaten und man könnte notfalls noch mal hin...

    Vielleicht kann ja jemand anhand der Bilder beurteilen, ob es lediglich eine häufige Art an einem eher ungewöhnlichen Substrat ist oder doch eine seltene Art an typischem Substrat.










    LG

    Lars

    Guten Abend,

    bin gerade zurück von einer längeren (Pilz-)Wanderung im Naturpark Barnim nördlich von Berlin (v.a. Buchenwald mit eingestreuten Erlenbrüchen), und es gab insgesamt erstaunlich viele Pilze - zwar keinerlei große Mengen, aber jede Menge zu bestimmen. Da werde ich noch ein paar Tage dran sitzen und ab und zu mal eine Frage hier posten. Hier ist die erste:


    Diesen Fund halte ich für Olivschnitzlinge, Simocybe sp. (S. centunculus oder S. sumptuosa wären dann wohl die naheliegenden Kandidaten). Allerdings wären das meine ersten Simocybe. Kann das jemand bestätigen oder mich korrigieren?










    Entschuldigt die Bildqualität. Es war in diesem Waldstück gerade ziemlich finster. Die offensichtlich helleren Bilder sind geblitzt, das Schnittbild zu Hause bei Kunstlicht gemacht.

    Fundort: Grenze zwischen Buchenwald und Erlenbruch, auf liegendem stark verrottetem Stamm, der wahrscheinlich eine Buche war, aber theoretisch auch eine Erle gewesen sein könnte.

    Hutgröße: 1,8 cm und 3,5 cm (bei den beiden Hüten, die ich mitgenommen habe, darunter der größte)

    Sporenpulver hellbraun, möglicherweise mit Olivton

    Fleisch cremeweiß (oder sehr hell gelb)


    Beste Grüße,

    Lars

    Auch hier vielen Dank für alle Antworten! Mit dem Tonblassen Schüppling bin ich zufrieden. Dazu passt natürlich der leicht behangene Hutrand und der etwas 'struppige' Stiel unterhalb des Rings, was mir beides erstmal nicht aufgefallen war.

    Sieht ja wirklich auf den ersten Blick ganz anders aus als andere Schüpplinge - da muss man erstmal drauf kommen.

    Und klar: Träuschling hätten schwarzbraunes Sporenpulver - Danke für diesen Hinweis.

    Schönen Gruß,

    Lars

    Ok, hier doch noch ein Pilz, bei dem Ihr mir mit Tipps die weitere Bestimmung sehr erleichtern könntet:







    Wuchsort: Grasfläche auf Friedhof, in der Umgebung Eichen, Kiefern, Birken u.a.

    Hut schleimig

    Lamellen sehr schmal angewachsen

    Stiel mit flüchtigem Ring, verm. durch Sporenpulver braun gefärbt

    Hutdurchmesser ca. 2,5 cm

    Sporenpulver hellbraun

    Geruch leicht nach Anis o.ä.


    Ich würde hier am ehesten bei den Fälblingen (Hebeloma) weiterrecherchieren. Läge ich damit richtig?


    LG

    Lars


    P.S.: Zur Auflockerung hier noch ein netter Pilz vom Friedhof, den ich als Elastische Lorchel (Helvella elastica) bestimmt habe:



    Hallo,

    hier noch ein Fund von der gleichen Grasfläche auf einem Friedhof:






    Achtung: Vor Ort hatte ich die beiden kleinen kopfüber platzierten Pilze im Hintergrund des 2. und 3. Bildes mit in das Bild aufgenommen, weil ich dachte, es handelte sich um die gleiche Art. Diese Pilze wuchsen nur gut einen Meter entfernt. Nun denke ich eher es handelt sich um zwei verschiedene Arten, da der Stiel dünner und "hornartiger" ist, dazu dunkler. Auch der Hut ist weniger fleischig, flacher und trocknet wesentlich runzeliger. Bild von der Oberseite des hier vor sich hin trocknenden Pilzes kann ich bei Bedarf noch nachliefern.


    Bei beiden Arten sind die Hüte bis 2,5 cm groß, Sporenpulver jeweils weiß, Lamellen jeweils schmal angewachsen oder angeheftet. Geruch jeweils schwach und schwer zu definieren, aber wohl leicht unterschiedlich.


    Die drei Pilze in Bild 1 (= die beiden vorderen in Bild 2 und 3) behalten bisher beim Trocknen ihre frisch erscheinende glatte Hutoberfläche.


    Weil es jetzt spät ist, habe ich die vermutlich zwei Arten noch nicht ausführlich recherchiert. Aber läge ich richtig, wenn ich bei beiden erstmal davon ausgehe, dass es sich um Schwindlinge im weiteren Sinne handelt? Wenn ja, welche kämen in Frage?


    Gute Nacht!

    Lars

    Guten Abend,


    zumindest in Ortslage (Grünflächen um Wohnblocks und Friedhof) gibt es in Berlin nun endlich auch Pilze am Boden, nicht nur an Holz.

    Auf einer Grasfläche auf einem Friedhof (unter Eichen, in der Nähe auch Kiefern, Birken u.a. - in diesem Fall wohl aber wenig relevant) fand ich heute u.a. diese hübschen kleinen Pilze an einer Stelle in größerer Zahl.







    Durchmesser der Hüte bis 1 cm

    Sporenpulver ocker- oder lehmbraun, möglicherweise auch etwas rostbraun

    Auffällig erscheint mir die Stielbereifung.


    Am passendsten erscheint mir derzeit Conocybe rickenii (Dung-Samthäubchen) oder eine ähnliche Art.


    Könnte jemand das bestätigen oder eine Alternative vorschlagen?


    Vielen Dank!

    Lars

    So kenne ich den Semmelstoppelpilz (Hydnum repandum) und würde ihn auch so bestimmen. In Polen, wo ich früher eine Zeit unterwegs war, war diese Art so häufig, dass sie ganze Körbe füllen konnte.

    Hallo BaWüs,

    weil dieser Tage dienstlich in Eurer Gegend, habe ich den Samstag Abend genutzt für eine kleine Pilzsuche im Wald oberhalb der Heidelberger Altstadt. Und siehe da, erstens hat es geregnet (!), und zweitens gab es sogar ein paar Pilze. Der schönste Fund war dieser:




    Fünf große Fruchtkörper des Klapperschwamms auf einem sehr breiten und sehr alten Baumstumpf, vermutlich Eiche, aber vielleicht sogar Esskastanie.


    Beste Grüße,

    Lars

    Danke an alle, der Kampfer-Milchling wird es sein. Den hatte ich zunächst ausgeschlossen, weil der im Parey in eine Sektion von Milchlingen mit wässriger Milch gestellt wurde. Bei der Artbeschreibung steht dann aber auch da die weiße Milch.

    Kampfer als Geruch könnte ich nicht erkennen, oder zumindest nicht von Liebstöckel unterscheiden. Aber es geht ja auch ohne diese Unterscheidung.

    Hallo Pablo,

    Danke für die Einschätzung. In der Tat sehr verwirrend.

    Leider habe ich kein gutes Bild gemacht von der großen Zahl überständiger Exemplare, noch wesentlich älter als die hier abgebildeten 'alten'. Vielleicht finde ich heute Abend doch noch eines. Möglicherweise kam von denen der Anisgeruch. Wäre es für ostreatus nicht zumindest sehr ungewöhnlich, wenn der schon Anfang September in großer Zahl auftreten würde?

    Im Moment würde ich auf mind. zwei versch. Arten and den beiden Fundstellen tippen - auch wenn auf den Fotos mögl. nur ostreatus zu sehen sind.

    Hallo,

    Ich habe den Pilz gerade noch einmal rausgekramt: inzwischen schwärzt er ganz deutlich, auf dem Bild war die Schnittstelle wohl einfach zu frisch. Steht also einem Riesenporling dann nichts mehr im Weg?

    Lg

    Lars

    Hallo,

    hier noch eine für mich sehr interessante Frage: Im Welterbe-Buchenwald Grumsin hatte ich heute eine Menge "Seitlinge" auf toten liegenden Buchen.

    Die meisten davon waren cremegelblich und überständig. Gleichzeitig lag an diesen Standorten eindeutig ein Anisgeruch in der Luft, den ich mir vor Ort nicht erklären konnte. Inzwischen habe ich herausgefunden, dass dies das wichtigste Bestimmungsmerkmal des mir bis dato komplett unbekannten Cremeweißen Seitlings (P. pulmonarius) ist, auch Sommer-Austernseitling genannt. Zur Bestimmung mitgenommen habe ich aber nur ein paar von den wenigen frisch aussehenden, auf der Oberseite leicht gräulich angehauchten Seitlingen. Jetzt wieder zu Hause riechen diese aber überhaupt nicht nach Anis und passen auch farblich eher zu normalen Austernpilzen (P. ostreatus).

    Meine Frage ist nun: Ist es möglich, dass die ganzen überständigen Seitlinge P. pulmonarius waren, die ja im Sommer erscheinen, und dass die jungen frischen grauen Seitlinge, die ich mitgenommen habe, ganz einfach schon die ersten P. ostreatus der Saison sind, die ja nur sehr selten schon im September erscheinen? Dann müssten aber beide Arten gemeinsam auf dem gleichen Stamm wachsen (und das in mind. zwei Fällen).


    Hier ein paar von den älteren Exemplaren - eher cremefarben:








    Und hier Bilder von den frischen Seitlingen:






    Bin gespannt, was die Experten dazu meinen.


    LG

    Lars

    Ich vermute, hier geht es um Rüblinge. Sie standen direkt neben liegendem Buchen-Totholz, möglicherweise mit ihrem langen Stiel sogar auf im Boden liegendem Holz. Mangels Zeit habe ich mir diese Pilze noch nicht weiter genauer angeschaut. Vielleicht kann mir jemand gleich einen Hinweis in die richtige Richtung geben?



    Schonmal Danke für Eure Hinweise,

    LG

    Lars

    Guten Abend /gute Nacht,


    nach einer trotz der in Brandenburg anhaltenden Trockenheit recht interessanten Tour im Weltnaturerbe-Buchenwald Grumsin bei Angermünde heute Nachmittag, gebe ich jetzt endgültig das Selber-Bestimmen der Funde auf. Muss ja auch mal Schlafen gehen. Vielleicht kann mir jemand bei ein paar unbestimmten Pilzen weiterhelfen (kommen aber alle einzeln als eigene Threads)?


    Es waren tatsächlich nicht alles nur Baumpilze! Hier zwei kleine Milchlinge, deren Identität sich mir noch verschließt:



    Der Hut des größeren Exemplars war höchstens 3 cm im Durchmesser.

    Der Pilz hatte einen besonderen Geruch nach einem Gewürz - möglicherweise Liebstöckel. Dennoch passt der geruchsmäßig in Frage kommende Maggi-Pilz wegen der stark fließenden weißen Milch nicht - und ganz so klein kenne ich den auch nicht. Inzwischen (8 Std. später), ist die Milch leicht cremefarben eingetrocknet, und es kommt auch keine weitere Milch - und wenn dann eher wässrig.

    Standort war Buchenwald auf Moränen, also wohl weder basisch noch sauer (unmittelbar daneben stand ein Mandeltäubling, der ja eher Kalk bevorzugt), nahe an einem Kleingewässer im Wald, daher auch Erlen in der Umgebung.


    Nur so zur Auflockerung hier noch Bilder vom schönsten Fund des Tages, der Urwald-Zeigerart Ästiger Stachelbart:


    Vielen Dank für jegliche Hinweise.


    Gute Nacht,

    Lars