Beiträge von Satansbratling

    Gerade der Rotton hat mich auf den Pilz aufmerksam gemacht. Ich gelobe, solche Exemplare das nächste Mal mitzunehmen. Dann wird die Bestimmung sicher einfacher.


    Allerdings ist erst einmal bis auf weiteres wieder Trockenheit bei Temperaturen bis 20 Grad angesagt. Da wird meine nächste Pilztour wohl noch etwas warten müssen.

    Danke, wieder was dazugelernt.

    und zu vergleichen wären die zunächst mal mit dem Bärtigen Ritterling (Tricholoma vaccinum).

    In allen Bildern, die ich vom Bärtigen Ritterling gefunden habe, ist der Hut braun. Dieser Pilz hat aber einen deutlich verschiedenen Rotton. Käme da vielleicht eine andere Ritterlingsart in Frage?

    Nachdem es am Dienstag recht ordentlich geregnet hat, war es heute Zeit für eine neue Exkursion. Es waren zwar sehr viele Pilze im Wald, aber das Speisepilzangebot hielt sich sehr in Grenzen, zumal ich mich als Anfänger doch erst einmal auf die Röhrlinge konzentriere. Gestern haben trotz des schlechten Wetters einige Pilzsammler den Wald unsicher gemacht, was man immer wieder an verworfenen Pilzen sehen konnte.


    Aber auch so habe ich den Eindruck, dass das Angebot zur Zeit nicht wirklich überragend ist. Es waren viele "alte Schlappen" zu sehen: Sandröhrlinge, Reizker, Täublinge und viele Fliegenpilze. Es gab aber auch jede Menge kleinere Pilze, an denen ich mich aber nicht versucht habe. Aber ein paar interessante bzw. für mich neue Pilze habe ich doch gesehen.


    1. Grünblättriger Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare) war relativ häufig zu sehen. Der leicht grünliche Rand kommt auf dem Bild nicht sehr gut rüber. Aber ich bin mir eigentlich sicher, dass er es ist.



    2. Habichtspilz (Sarcodon imbricatus). Auch hier bin ich mir relativ sicher:



    3. Diese habe ich nur in ganz jungem Stadium gesehen. Vermutlich Agaricus, aber welcher?



    4. Und noch etwas aus der Champignon--Ecke, Stiel auffallend rauh, Geruch unauffällig bis leicht anisartig oder süßlich.





    5. Ein Trichterling (?), bei dem ich auch nicht weitergekommen bin:



    6. Könnte das ein junger Speitäubling sein? Leider ist das Bild von Hut unscharf.



    Alle Pilze wuchsen im Mischwald mit vielen Fichten und Kiefern mit eingestreuten Hainbuchen.


    Immerhin hat die Ausbeute für einen leckeren kleinen Snack gereicht: Eiin junger kräftiger Steinpilz, eine Flockenhexe, ein junger Sandröhrling und 3 kleine Maronen



    ein kleiner Tipp für das Putzen. Den Pilz kurz blanchieren, ca 1 Min,

    Das würde ich aber nur bei stark verschmutzten Exemplaren machen. Bei den dünnen "Blättern" der Glucke ist nach dem Blanchieren der halbe Geschmack im Kochwasser gelandet.

    Die Speisepilz-Ausbeute des heutigen Pilzspaziergangs war eher mäßig aber von ordentlicher Qualität:



    Die beiden kleinen habe ich verworfen. Dafür war der flockenstielige Hexenröhrling ein Prachtexemplar:



    Den größten Teil der Hüte habe ich in einer Quiche verwendet.


    Der Teig ist ein Standard-Mürbeteig (250 g Mehl, 125 g Butter, 1 Ei, ein Schuss Wasser, eine Prise Salz). Der Boden wird ca. 10 Minuten bei 170 Grad vorgebacken.


    Die Füllung besteht aus in Butter gedünstetem Lauch, der mit einer kräftig mit Salz Pfeffer und Muskatnuss gewürzten Mischung von 200 g Creme Fraiche, 2 Eiern übergossen wird. Darauf werden die Pilzscheiben drapiert und Baconstreifen dazwischen platziert. Backzeit ist ca. 45 Minuten bei 180 Grad Ober- und Unterhitze. Gut war's.



    Aber Achtung, der Fleischchampignon (landschaftliche Bezeichnung für dieses Schwammerl) ist ein Kamälion, der sehr variationsreich ist.

    Deswegen war ich mir auch nicht ganz sicher. Ich habe ihn auf Bildern oft deutlich dunkler gesehen.

    In Natura hatte ich bisher noch keinen Perlpilz gesehen, daher bin ich mir hier nicht ganz sicher. An dieser Stelle wachsen Kiefern und Fichten. Leider konnte ich ihn nicht komplett heraus bekommen, weil der Stiel schon ziemlich madig war:



    Ich habe noch keinen Riesenbovist gegessen, aber wenn ich die Kommentare so lese, scheint es bei der Zubereitung im Wesentlichen darum zu gehen, einen nur mäßig genießbaren Pilz noch halbwegs schmackhaft zuzubereiten. Mit Panade schmeckt dann eben die Panade so gut, das man den Pilz nicht allzusehr bemerkt.... Ich glaube, wenn ich mal einen finden sollte, lasse ich ihn lieber stehen.

    Aber ob sich das gleiche Ergebnis bei Hobby-Käsern und -Wurstern zu Hause einstellt, ist schon fraglich

    Das sehe ich nicht unbedingt so. Die bekannten Edelschimmel wie P. candida/camembertum oder P. roqueforti sind ubiquitär, also praktisch überall vorhanden. Das heißt wenn die klimatischen Bedingungen für die Reifung passen, können sie wachsen, vorausgesetzt es gibt nicht noch "stärkere" andere Arten, die sie verdrängen. Der typische blaue Brotschimmel ist z.B. in der Regel P. roqueforti.

    Ich beschäftige mich hobbymäßig mit der Herstellung von luftgetrockneter Salami, Schinken und dergleichem, außerdem mache ich auch Käse selbst.


    Ich habe einige Fragen zu diesem Themenkomplex, daher wird dieses Posting etwas länger ausfallen.


    Man kann ja nun auch Edelschimmelkulturen kaufen, mit denen man die Wurst der den Käse impfen kann, damit unerwünschter Schimmel verdrängt wird. Ich habe mich aber für Naturschimmel entschieden, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass sich in meinem Reifekeller sich zumindest auf dem Fleisch nur flacher Weiß- und (in deutlich geringerem Maß) Blauschimmel ansiedelt, (offenbar Penicillium-Arten) und die fertigen Produkte genau so aussehen wie profesisonelle Ware mit Naturschimmel, insbesondere aus Frankreich und Italien.


    Bei Deutschen Hobbywurstern gibt es eine weitverbreitete Abwehrhaltung, ja fast schon eine Angst vor jeglichem Schimmel, es sei denn es ist eine Edelschimmelkultur. Schimmel ist grundsätzlich "bäh", und es gibt nicht weinge, die sofort mit dem schnapsgetränkten Lappen anrücken, wenn sich ein paar weiße Fleckchen zeigen. So manches was auf Märkten in Südeuropa feilgeboten wird, wäre dort schon längst als "ungenießbar" in die Tonne gewandert.


    Natürlich habe ich keine professionelle Schimmelanalyse von meinen Produkten machen lassen, aber ich bin mir der Problematik mit Schimmeltoxinen selbstverständlich bewußt. Ich habe mich auch schon so gut es für einen Laien geht eingelesen, bis hin zur Lektüre von wissenschaftlichen Studien. Aber im Laufe der Zeit haben sich eine ganze Reihe Fragen angesammelt, von den ich hoffe, hier einige aufklären zu können.


    1. Nicht nur bei mir, sondern auch bei praktisch allen Wurstern, die über Schimmelbefall klagen, siedelt sich zuerst grundsäzlich immer flacher weißer Schimmel an, der makroskopisch immer gleich bzw. sehr ähnlich aussieht.



    Es dürfte sich also jedesmal um die gleiche oder ähnliche Schimmelarten handeln. Gehe ich recht in der Annahme, dass man es mit P. candidum oder Verwandten (z. B. P. nalgiovense) zu tun hat, also im Prinzip die gleichen Arten wie in den Edelschimmelkulturen?


    2. Gibt es "böse" Schimmelarten, die dem weißen Edelschimmel täuschend ähnlich sehen und sich ebenso gerne auf tierischem Eiweiß niederlassen?


    3. Bei mir tritt vermehrt Blauschimmel auf, seit ich Blauschimmelkkäse mit selbst gezüchtetem P. roqueforti (Roquefort auf Sauerteigbrot) mache. Analog zu der vorigen Frage: Gibt es "böse" Blauschimmel, die P. roqueforti täuschend ähnlich sehen und die gleichen Wachstumsbedingungen haben?


    4. Ich habe eine Risikoanalyse der amerikanischen Ernährungsbehörde zu P. roqueforti gefunden, in der es heißt, dass das PR-Toxin mit den bei der Käsereifung entstehenden frein Aminosäuren zu ungefährlicheren Substanzen reagiert. Kann man dies a) für andere Penicillium-Arten verallgemeinern und b) von der Käse auf die Fleischreifung übertragen? Denn im Prinzip spielen sich hier die gleichen Prozesse ab. Beidesmal handelt es sich um Milchsäure-basierte Fermentation von tierischem Eiweiß.


    5. Gibt es nachgewiesene Fälle von Erkrankungen oder Vergiftungen, die durch Verzehr von Fleisch, Wurst oder Käse mit Naturschimmel verursacht wurden? Das Lebensmittel-Kontrollwesen scheint mir komplett auf die Vermeidung von bakteriellen und parasitären Risiken fixiert zu sein. Für die Reifung mit Naturschimmel scheint man sich nicht zu interessieren. Ich habe zumindest keinerlei Warnungen vor Risiken gefunden. Kann man daher im Umkehrschluss sagen, dass das Risiko wirkich nicht besonders groß ist?


    6. Was für wirklich gefährliche Schimmelarten könnten sich unter Umständen bei der Fleisch- oder Käsereifung ansiedeln? Die Faustregel unter Hobbywurstern lautet: "Wenn es bunt, schwarz, haarig oder schleimig wird: wird es gefährlich. Aber zumindest für "haarig" stimmt das auch nicht immer. Mucor dient z.B. der Rindenbildung beim Tomme de Savoie, einem traditionellen französischen Käse. Und die Rinde wird natürlich mitgegessen. Für die Wurst ist das siche nicht vorteilhaft, aber gefährlich ist es auch nicht.


    Ich hoffe, dass der gesammelte Sachverstand dieses Forums vielleicht etwas Licht ins Dunkel bringen kann.

    Die Holzvertilger können auch ganz gut mit weniger Regen, wie's scheint. Üppiges Ding!

    Das kann ich bestätigen. Meine erste und bisher eInzige krause Glucke habe ich neulich gefunden, als es nach längerer Trockenheit zweimal mäßig geregnet hatte. Und die hatte auch so um die 25 cm. Andere Pilze waren da noch Mangelware.

    Ich hänge das einfach mal an, damit ich keinen neuen Thread aufmachen muss.


    Heute vormittag habe ich mir einen weiteren Spaziergang im Wald gegönnt, wofür ich mir einen etwas abgelegeneren Teil ausgesucht habe, in dem ich noch nie war. An den einschlägigen Stellen hat man schon wieder die Autos der Steinpilz-Geier parken sehen...


    Zwei Bestimmunsangfragen habe ich ja schon gepostet. Hier noch ein paar selbst identifizierte:


    1: Junger Pantherpilz



    2: Birken-Zungenporling:



    Leider auf den Hintergrund fokussiert, aber man kann ihn erkennen.


    3. Dieser scheint mir ein Bereifter Weichritterling (Melanoleuca exscissa) zu sein3



    4. Und hier noch ein potentieller Champignon. Leider haber ich es unterlassen, an ihm zu riechen, da dürfte die Bestimmung schwer werden.





    Ist das Braune im unteren Teil normal oder fängt der Pilz von innen an zu faulen?



    Heimgebracht habe ich eine Kollektion diverser Röhrlinge, die bis auf zwei schon leicht angematschte in der Pfanne gelandet sind.