Hallo Murph,
auch bei uns nimmt die Trockenheit langsam bedrohliche Ausmaße an. Mein Arbeitsweg führt mich jeden Tag durch meinen Hauswald. Allein, was ich vom Auto aus sehe, ist erschreckend. Es ist ein Mischwald - aber teilweise in Abschnitte aufgeteilt. Die Fichtenabschnitte sterben komplett ab. Die Lärchen sehen auch nicht mehr gesund aus und was mir am meisten an die Nieren geht, sind jetzt die Buchen - große, alte, dicke Bäume - , welche mir seit Jahrzehnten zuverlässig Flocki´s, Steinpilze und noch viel mehr geliefert haben. Diese Bäume fangen jetzt auch an ab zu sterben. Die Blätter sind jetzt teilweise schon gelb, die Astspitzen sind schon abgestorben und dürr - das sind so die ersten Anzeichen.
Und der Sachsenforst bei uns kommt nicht mehr hinterher. Jetzt war schon dieser Artikel in unserem Amtsblatt. Er klingt zwar nicht ganz so negativ, aber zwischen den Zeilenliest man, dass sie das Sterben nicht mehr aufhalten können.
Und kein Regen! Weder am Montag, noch gestern. Und keiner in Sicht! Der Regen vom vorletzten Sonntag hat pilzmäßig bei uns gar nichts gebracht.
Jörg: Chemnitz hat gestern ganz schön was ab bekommen. Hoffentlich war es bei Dir nicht gar so schlimm mit dem Unwetter? Bei mir auf Arbeit in Radebeul hat es am Montag fast 60 Liter geregnet (ging ja auch durch die Medien, dass der Lößnitzbach überlief) und ein paar Kilometer weiter bei mir zu Hause war gar nix.
Staatsbetrieb Sachsenforst
Hinweise für unsere Waldbesucher über die aktuellen Arbeiten zur Borkenkäferbekämpfung
Liebe Einwohner, liebe Waldbesucher, liebe Waldfreunde.Wer mit offenen Augen durch den Wald geht, sieht große Veränderun-gen. Unsere Fichte stirbt!Heute sehen unsere alten Fichten noch gesund aus. Aber unter der Rinde der Bäume wimmelt es von Borkenkäfern. Man erkennt das am braunen kaffee-satzartigen Bohrmehl außen am Stammfuß.Die nächsten Wochen können viele schöne Waldbilder verschwunden sein – auch uns lange vertraute Bäume werden folgen. Das ist schwer zu akzeptieren und schwer zu ertragen. Auch wir Forstleute leiden ex-trem unter der Situation. Wir leiden mit den Bäumen.Wir werden versuchen, die Käferbäume schnellstens zu finden und das Holz aufzuarbeiten und mitsamt den Käfern schnell aus dem Wald zu transportieren. Vielleicht können wir damit den weiteren Befall etwas stoppen und andere Waldbestände retten - Vielleicht . Die Prognosen sehen aber ehrlich gesagt nicht gut aus. Das Positive – es wird Wald bleiben, darüber müssen wir uns keine Sorgen machen - aber er wird zukünftig anders aussehen. Wir sind jetzt für längere Zeit mit unseren großen Maschinen im umliegenden Wald unterwegs. Das machen wir für unseren Wald.Bitte akzeptieren Sie die aktuellen Wegesperrungen und die gut gemein-ten Hinweise der Waldarbeiter und Förster zu Ihrer eigenen Sicherheit. Auch am Wochenende sind die Wege voller Reisig und Fahrspuren. Bitte haben Sie Verständnis, dass es jetzt andere Prioritäten gibt – auf-geräumt wird 100%ig – aber erst später.Sie finden im Wald um ihre Gemeinde herum genügend schöne Wege die gerade nicht betroffen sind. Hoffentlich bleibt das so.
Danke für Ihr Verständnis.IHR SACHSENFORST - TEAM
Liebe Grüße aus der Lausitz
Ute