Übrigens: Dass der Pilz ja direkt mit dem Austernseitling verwechselt wurde, obwohl dieser weder bei 123-Pilze noch in irgendeiner mir bekannten Literatur als Verwechslungspartner des vermuteten Pilzes genannt wurde, sollte einem zu denken geben. Auch wenn der Austernseitling selbst nicht giftig ist.
Beiträge von michl_1211
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Hallo zusammen,
huch, da habe ich ja was losgetreten - und das obwohl ich normalerweise nicht zu den Mahnern hier im Forum gehöre. Und ich gehöre sicher auch nicht zu den "Spezialisten" (weder zu denen mit, noch ohne Anführungszeichen), weil dazu mein Pilzhorizont noch deutlich zu klein ist.
Ich will hier auch keinem zu nahe treten, aber da das ganze jetzt doch so eine Welle geschlagen hat, möchte ich ein paar erklärende Worte zu meiner Reaktion sagen:
In diesem Thread haben wir alles gefunden, was m.E. deutlich macht, warum es zu so vielen Pilzvergiftungen kommt. Eine Person, die offensichtlich über kein besonders großes Pilzwissen verfügt, stellt eine Anfrage. Warum ist das offensichtlich? Weil bei der Anfrage wichtige Details wie Hutoberfläche, Schnittbild, Geruch, Begleitvegetation, etc. vorenthalten wurden, die Pilz-kundige Personen, aus der Erfahrung heraus, dass diese Detail-Informationen zur Bestimmung der meisten Pilze essentiell sind, mit Sicherheit genannt hätten. Personen, die sich längere Zeit mit Pilzen beschäftigt hätten, hätten sicher auch eine Vermutung genannt, evtl. für die Gattung, wenn schon nicht für die Art.
Als erster Beitrag wird dann die vermeintliche "Lösung" herausposaunt, ohne weitere Erläuterungen. Ein Austernseitling soll es also sein, obwohl der Pilz signifikant anders aussieht als ein solcher. Mit diesem Stichwort hat der Thread-Ersteller (TE) dann offenbar gegoogelt (gut, genau wissen tue ich das nicht, aber die Vermutung liegt nahe). Theo schlägt daraufhin den Braunen Büschelrasling vor: "vergleiche mit", das heißt übersetzt: "das könnte er sein, muss er aber nicht". Dies "bestätigt" dann der "Typ mit dem Austernseitling", also der, der vorher schon voll daneben lag.
Auf dieser Wissensbasis wird dann weniger als eine halbe Stunde (12:31 Uhr) nach Eröffnung des Themas (12:04 Uhr) der Korb vollgeballert. Der TE fragt dann nochmal nach - nach möglichen Verwechslungspartnern. Nämlich die, die auf 123-Pilze zu finden sind. Wer die Seite kennt, weiß, dass sie fehlerbehaftet ist und sicherlich auch nicht vollständig in Hinblick auf Verwechslungspartner, insb. wenn man bedenkt, dass manchmal Pilze nicht so wachsen, wie sie im Lehrbuch gezeigt werden. Es hat dann auch keine weitere Person Stellung genommen, ob einer dieser Verwechslungen in Frage käme.
Ein atypisch gewachsener, giftiger Pilz, kann so dann plötzlich auch zu einem Verwechslungspartner werden und wir wissen ja alle wie unterschiedlich dieselbe Art wachsen kann. Um 17:11 Uhr sind de Pilze dann bereits in der Pfanne. Das wäre evtl. genug Zeit gewesen einen PSV irgendwo aufzutreiben, wenn das geschehen ist, dann mag es so sein und ich ziehe meine Aussage zurück. Für einen Sporenabwurf und tieferes Studium der Pilzwelt war es aber mit Sicherheit nicht ausreichend Zeit. Außerdem ist ja nicht unbekannt, dass es bei vielen Speisepilzen oft zu Unverträglichkeiten kommt. Auch deshalb ist nicht klug gleich mit 1,2 kg anzufangen (wobei das natürlich davon abhängt, wie viele Personen von den so sicher bestimmten Pilzen gegessen haben).
Später verweist der TE dann darauf, dass er noch am Leben ist. Jeder, der sich intensiver mit Pilzen beschäftigt, hat vielleicht mal vom Kahlen Krempling gehört und dessen Giftwirkung. Auch bei anderen Pilzen kann die Giftwirkung noch deutlich nach dem Zeitpunkt des Verzehrs eintreten. Was für mich unterstreicht, dass nicht viel Pilzkenntnis vorhanden ist.
Natürlich kann man Pilze auch ohne PSV lernen, aber man sollte sich mit der Materie auseinandersetzen. Und es gibt auch Gründe, warum manche Arten für Anfänger empfohlen werden und andere erst für Fortgeschrittene.
Und nicht zuletzt kann ich das Argument, dass man dies ja auf eigene Verantwortung tut nicht gelten lassen. Denn basierend auf einer sehr vagen Wissensgrundlage fahrlässig zu handeln, affektiert dann auch das Leben der anderen: Das der PSV, die lieber schlafen würden, statt aus dem Bett geklingelt zu werden, das der Notärzte, die auch lieber eine entspannte Schicht schieben würden, statt sorgenvoll jemanden aus der Scheiße zu retten, das der Angehörigen, etc. Die Freiheit des einen hört da auf, wo die Freiheit des anderen beschränkt wird.
Und nein. Ich will hier auch keine Panik schüren. Wer sich gut informiert hat und weiß was er tut, der kann dann ja auch mit Sicherheit Pilze essen und vielleicht irgendwann mal selbst sein Wissen weitergeben ...
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Wenn man mit so viel Gottvertrauen an die Sache herangeht, kann man auch gleich jeden Pilz in die Pfanne schmeißen. Auf die Anfrage wurden jetzt mehrere, nicht übereinstimmende Vermutungen genannt. Ich glaub' mein Schwein pfeift.
Edit: Was ich damit sagen will - falls die Pilze noch in der Pfanne und noch nicht im Magen sind, würde ich ohne weitere Expertise dringend davon abraten sie zu essen ohne mir die Pilze von einem Fachmann, als die vermuteten Büschelraslinge bestätigen zu lassen.
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Mojnsen,
viel beizusteuern habe ich nicht, leider viele Aufnahmen verpatzt.
Aber die 3D-Bilder sind sensationell, vor allem das zweite Bild!
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Warum sollte man nicht verlinken dürfen?
"Ein grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) wächst auf einer abgestorbenen Baumwurzel"
Junge Frau stirbt an Knollenblätterpilz - weitere Menschen in KlinikWeil sie einen Knollenblätterpilz gegessen hat, ist eine junge Frau in Nordrhein-Westfalen an einer Vergiftung gestorben.www.gmx.netJetzt könnte man ja sagen, wer einen (vermutlich) Grünspanträuschling nicht sammelt, weil er ihn für einen Grünen Knollenblätterpilz hält, dem passiert nichts. Aber jetzt könnte ja irgendein Genie auf die Idee kommen und den Grünen Knollenblätterpilz sammeln, weil er ja nicht wie ein Grünspanträuschling aussieht.
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Stockschwämmchen sammle ich erst seit drei Jahren. Vorher war mir das zu unsicher. Das Problem ist, dass sich viele Anfänger der Risiken nicht bewusst sind.
Woher kommt denn diese Unsicherheit? Stockschwämmchen sind doch durch die Schüppchen absolut sicher von Gifthäublingen zu trennen und dieses Merkmal ist doch auch für jeden Anfänger sofort zu begreifen. Von der Bestimmung her, ist das Stockschwämmchen doch eigentl. ein Anfänger-freundlicher Pilz. Und vom Anfänger bist Du ja schon meilenweit entfernt (und warst es sicher auch schon vor drei Jahren).
Man sollte natürlich beim Sammeln immer achtsam sein. Aber ein "Vorzeige-Stockschwämmchen" ist doch eigentlich recht einfach als solches zu erkennen. Vorausgesetzt natürlich, alle Merkmale sind gut ausgeprägt, die Schüppchen nicht abgewaschen, etc. Im Zweifel muss man's halt stehen lassen. Aber wenn die Merkmale gut und deutlich zu erkennen sind, muss man doch auch keine Angst davor haben. Vermutlich ist das Problem, das zu Pilzvergiftungen führt, dass die falschen Leute Angst haben.
Ich selbst bin auf jeden Fall höchstens ein fortgeschrittener Anfänger (deswegen schreibe ich auch nicht viel, sondern lese meist nur ). Aber beim Stockschwämmchen bin ich mir sicher, dass ich das sicher bestimmen kann.
Liebe Grüße
Michael
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Mit solchen Daumenregeln ist es allgemein so eine Sache: Sie taugen nicht wirklich und man sollte sich als (Halb-)Laie niemals auf solche Aussagen verlassen, wenn es um die Essbarkeit eines Pilzes geht. Im Zweifel sollte man immer einen PSV vor Ort aufsuchen und dies von ihm abklären lassen!
Auch bei den mir bekannten Apps sehe ich dies ähnlich.
Das hängt halt davon ab, wie gut die Daumenregel ist. Jede Pilzbestimmung folgt einem Satz von Regeln. Man klappert die Merkmale ab und kommt dann zur Art, oder zur Gattung. In vielen Fällen könnte man mit mehr Fachwissen die Art bestimmten, aber die sicher bestimmte Gattung reicht ggf. trotzdem schon aus, um über die Essbarkeit zu urteilen. So landet dann sicher auch mancher nicht genauer bestimmte (und teils schützenswerte!) Raufußröhrling im Pilzkorb. Bei den nicht-rötenden Riesenschirmlingen mit verschiebbarem Ring und genatterten Stiel ist das dann auch nicht anders, oder bei Milchlingen mit roter Milch.
Wenn die Daumenregel alle Kriterien enthält, um giftige Arten sicher auszuschließen, dann ist an ihr auch nichts auszusetzen. Allerdings kann durchaus passieren, dass durch Forschung einer der Pilze, der die Regel erfüllt unter Giftverdacht gerät und dann ist ggf. die ganze Regel hinfällig oder muss um ein weiteres einschränkendes Merkmal - wie hier die Natterung - erweitert werden. Und ist nicht genau das auch der Fall, beim Jungfernschirmling? Der galt früher als Speisepilz und jetzt steht er in Verdacht Magen-Darm-Beschwerden auszulösen und deswegen ist das "genattert" als zusätzliches einschränkendes Kriterium notwendig? Klar ist natürlich, dass jede weitere Einschränkung dann auch potentiell essbare Pilze ausschließt. Aber es geht ja nur darum zu urteilen, ob alle, die die Regel erfüllen essbar sind und nicht umgekehrt (das ist der kleine aber feine Unterschied zwischen Implikation und Äquivalenz).
Die Daumenregeln muss halt immer wieder validiert werden, dass ist aber bei der sicher auf Artebene bestimmten Art auch nicht anders. Wenn ich einen Kahlen Krempling, oder eine Nebelkappe oder eben auch den Jungfernschirmling auf der Artebene sicher bestimmen kann, aber nichts davon "mitbekomme", dass die inzwischen als giftig gelten, weil ich mit veralteter Literatur arbeite, oder mich auf meinem Wissensstand ausruhe und mich nicht mehr stetig weiterbilde, dann spielt es ja keine Rolle, ob ich mit der Daumenregel oder mit der genau bestimmten Art den Jungfernschirmling geerntet habe.
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Hallo zusammen,
irgendwie erstaunt mich der 1. Fall besonders. Jeder, der über den Perlpilz liest, bekommt doch immer den Pantherpilz als möglichen Verwechslungspartner genannt. Und soooo ähnlich sind sie sich doch auch gar nicht. Es gibt doch nicht nur eines, sondern eine Hand voll Merkmale, mit denen man sie unterscheiden kann.
Nicht zu unterschätzen finde ich eher die Gefahr, Pilze, die man bestimmen kann mit der Sense zu ernten. Ich hatte schon Pfifferlinge gepflückt und hatte plötzlich einen undefinierten Schleierling in einem ähnlichen Farbton in der Hand. Das habe ich dann natürlich sofort bemerkt. Aber Pilze verschiedener Arten können halt sehr durcheinander wachsen und nicht immer heben sie sich farblich voneinander ab.
Beim 2. Fall glaube ich, dass es noch sehr viele Leute gibt, die Kahle Kremplinge sammeln. Die lesen halt keine moderne Literatur und bewegen sich nicht im Pilzforum und sammeln die Pilze, die sie schon seit 30 Jahren kennen.
Aber es gibt nichts, was es nicht gibt: Ich habe schon Leute im Wald gesehen, die mir einen Korb voller Nebelkappen präsentierten und sie mir als Shiitake weiß machen wollten.
LG; Michael
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Hallo,
ich finde Hallimasch sehr lecker und habe meine ersten davon auch zuerst abgekocht, das Wasser weggeschüttet und dann gebraten. Inzwischen lasse ich das Vorkochen weg und haue sie direkt in die Pfanne, weil ich sie auch so gut vertrage und m.E. durch das Vorkochen im Wasser Aroma verloren geht. Ich brate sie 10-15min ordentlich durch (mit Deckel auf der Pfanne).
Ich würde sie an Deiner Stelle trotzdem zuerst vorkochen, prüfen, ob ich sie vertrage, und wenn Du keine Verträglichkeitsprobleme hast, kannst Du ja probieren beim nächsten Mal einige auch direkt in der Pfanne zu braten ohne zusätzlich vorzukochen. Einfach langsam vortasten.
Ich sammle nur die ganz jungen, noch geschlossenen Hüte ohne die Stiele.
LG, Michael
p.s.: Falls Du zu denen zählst, die die Hallimasch gut in der Pfanne gebraten vertragen, solltest Du aber bedenken, dass das ggf. bei eingeladenen Gästen nicht so ist. Ich mache Hallimasch immer nur für mich selbst.
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Ich hätte da noch einen Verbesserungsvorschlag für's Parasole sammeln:
1. Sieht
halbwewegsnach Parasol aus?2. Ist Ring verschiebbar und doppelt?
3. Rötet nix beim Anschneiden?
4. hat einen genatterten Stiel
5. Ist nicht vergammelt.
Die Punkte zwei, drei und vier sind optional, weil die schon in Punkt 1 enthalten sind.
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Hallo Katta,
manche Pilze reichern mehr Schadstoffe an, als andere. Mit einer gesundheitlichen Vorbelastung (und auch ohne) sollte man evtl. einige besonders ungünstige Arten meiden: Champignons reichern Cadmium an, Schwarzblauende Röhrlinge und Lila Lacktrichterlinge reichern Arsen an und Maronenröhrlinge reichern Cäsium an. Andere Pilze, wie Steinpilze sind meines Wissens nach deutlich weniger bedenklich. Ich denke die Dosis macht das Gift - und Gifte sind sicher auch nicht zu wenige in Supermarkt-Produkten enthalten (Pflanzenschutzmittel, Insektizide, etc., Reis ist auch häufig mit Arsen belastet, etc.).
Maronen esse ich trotzdem so viele wie mir der Hut nach steht, weil ich ohnehin nur an überschaubar viele im Jahr rankomme. Schließlich sind die Pilzsaison und meine Zeit Pilze zu suchen ohnehin begrenzt. Die anderen oben genannten Pilze sammle ich aber auch nicht.
Wenn man genaues wissen will, müsste man halt mal einen Steinpilz und eine Marone aus Deiner Region in ein Labor einschicken und untersuchen lassen. Das ist zwar nur eine Momentaufnahme, aber man bekäme einen groben Eindruck, wie groß das "Problem" wirklich ist.
Liebe Grüße
Michael
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Diese Fälscherbanden bringen immer bessere Blüten hervor.
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[...] Wenn das wirklich Depressionen sind, braucht es eine Therapie und keine Pilze.
Den Therapieplatz bekommt man dann auch schon sechs Monate nachdem man sich das Leben genommen hat ... (Sry, für den etwas zynischen Kommentar, aber aus eigener Erfahrung ärgert mich wie lange Menschen mit akuten(!) gesundheitlichen Problemen auf einen Therapieplatz bzw. Termin beim entsprechenden Facharzt warten.)
Antidepressiva haben eine ganze Reihe ernstzunehmender Nebenwirkungen und wenn es der Verlauf der Krankheit zulässt und man in Rücksprache mit einem Arzt/Therapeut auch einen Therapieweg ohne solche Medikamente gehen kann, ist das sicher eine gute Sache. Sich überhaupt in Behandlung zu geben, ist ein Schritt der viel Einsicht und Mut erfordert. Ich schließe mich den Genesungswünschen an Peter!
Ich denke man sollte keine ganz zu große Erwartungen in die Schmetterlingstramete setzten. Ich selbst habe mal einen Tee daraus gemacht und kann nur sagen, dass er schauderhaft schmeckt. Zum Davonlaufen! Um Verwechslungen auszuschließen, würde ich auch empfehlen selbst gesammelte Pilze noch einmal von einem PSV absegnen zu lassen (wohlwissend, dass das mit einer Depression alles zusätzliche Kraft kostet).
Liebe Grüße
Michael
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Hallo Oehrling,
die Konsequenz, die ich daraus für mich ziehen würde ist, dass es nicht erstrebenswert ist jemals PSV zu werden. Ich glaube ähnliche Regelungen gibt es auch bei Kampfsportarten, wenn jemand einen schwarzen Gürtel hat und in einem Akt der Selbstverteidigung jemanden tot schlägt, dann könnte ihm blühen, dass ihm der Richter zur Last legen wird, dass er mit seiner Kampfausbildung den Angreifer hätte auch mit moderateren Maßnahmen abwehren können. Es kann dann trotzdem zu einem Freispruch führen, aber die Situation wird eben anders bewertet, als bei einem kämpferischen Laien, der sich gar nicht anders zu helfen wusste.
Dann häufe ich mir lieber beliebig großes Pilzwissen an, ohne jemals offiziell geprüfter Sachverständiger zu werden.
Die anfragenden Herrschaften haben den über einen Kilo wiegenden Bovisten auf einmal verzehrt und sind im Krankenhaus gelandet.
Ich denke aber, dass ein generelles Problem ist, dass zu wenig kommuniziert wird, dass man auch essbare Pilze nicht in beliebigen Mengen verdrücken sollte!
Ich finde, dass ein kg Pilze, die beim Braten deutlich an Gewicht und Volumen verlieren und auch keinen übergroßen Nährwert haben, nicht besonders viel sind. Ich esse auch ohne weiteres ein kg Kartoffeln, oder ein kg Rotkohl, insb. wenn ich einen großen Trog koche und dann abends die Reste meines Mittagessens esse. Und vor wenigen Jahren hätte mir genau dasselbe wie den älteren Herrschaften passieren können. Wenn ich mit einem großem Korb voll Pilze zum PSV gelatscht wäre und der hätte die freigegeben, dann hätte ich die auch in kürzester Zeit allesamt verdrückt. Gerade als Laie hat man einen sehr undifferenzierten Blick. Da gibt es essbar, und nicht-essbar. Dass man aber zumindest bei einigen Arten eher kleinere Portionen zu sich nehmen sollte, lernt man auch erst, wenn man sich etwas tiefer mit der Materie beschäftigt.
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- Der Pilzkundige, der seit Jahren Satanspilze an die örtliche Gastronomie verkauft, die dort auch verarbeitet werden.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass jahrelang Satanspilze in der Gastronomie verarbeiet werden. Erstens wüsste ich nicht, wo man die in ausreichender Menge für die Gastronomie finden sollte, aber wenn doch, dann müsste es doch in kürzester Zeit zu Vergiftungsfällen kommen, die auf diese Gaststätte zurückzuführen wären und auch juristische Nachspiele hätten, bzw. zur Anzeige führen und das Gesundheitsamt auf den Plan rufen!?
Grüne Knollis in bester Qualität findet man hier dagegen zuhauf, sodass die von Dir genannte ältere Dame eigentl. nicht mehr existieren sollte. Aber vielleicht ist das Verhalten ja auch doch nicht ganz so "explizit" wie das Geschwätz der älteren Dame und die sammelt "nur" alle Röhrlinge oder sowas ...
Ich bin bei weitem nicht so umfangreich gebildet, wie die meisten hier im Forum, deshalb sammle ich auch nur die überschaubare Vielfalt an Pilzen, die ich sicher bestimmen kann, oder mir von Beorn oder Alexander abgesegnet wird, zu denen ich vollstes Vertrauen habe. Dennoch sind auch mir bereits diejemigen über den Weg gelatscht, die nicht wussten, was sie im Korb hatten. Ein älteres Paar, das schon seit Jahren Shiitake (=Nebelkappen) sammelt zum Beispiel, oder ein Vater mit seinem Sohn der mir freudestrahlend eine Marone zeigt mit den Worten "sieh nur, ein Steinpilz". Es war eine 100%-Marone, alle Merkmale der Marone perfekt ausgeprägt, die Hutfarbe, die beschaffenheit des Stiels in den typischen Farben und ohne Netz, etc. alle Merkmale der Marone waren bilderbuchmäßig ausgeprägt - bis auf eines: Bei Druck auf die Poren war kein deutliches Blauen zu erkennen. Das war aber eben auch eine sehr, sehr junge Marone (evtl. 1cm Hutdurchmesser) und bei jungen Exemplaren kommt das schonmal vor. Egal, man konnte den Mann nicht davon abbringen einen Steinpilz gefunden zu haben.
Was aber auch vorkommt sind Leute, die sehr wohl wissen, was sie im Korb haben, die Kahle Kremplinge schon gesammelt haben, als sie "noch essbar waren", an denen aber vorbeigegangen ist, dass der Stand der Wissenschaft heute ein anderer ist.
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Ich hätte eher auf einen Volkswagen getippt, aber ich gebe hier keine Verzehrfreigabe. Ich würde den Fund einem örtlichen KfZ-Verständigen vorzeigen.
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Was ist denn an Stockschwämmchen so "heftig"? Wenn man klare Schüppchen am Hut und am Stiel erkennen kann, dann ist es kein Gifthäubling. Wenn man die nicht erkennen kann, dann lässt man die halt stehen, auch wenn es womöglich trotzdem Stockschwämmchen mit abgewaschenen Schüppchen sein könnten. Und man muss die Pilze halt Pilz für Pilz einzeln beurteilen, weil nicht auszuschließen ist, dass am selben Stumpf beide Arten wachsen. Das ist aber bei Grüngefelderten Täubling und dem Grünen Knollenblätterpilz auch nicht anders. Die können auch direkt nebeneinander wachsen und müssen eben Pilz für Pilz bewertet sein. Auch Trompetenpfifferlinge sollte man nicht büschelweise pflücken. Auch da hatte ich schon "keine-Ahnung-Pilze" mittendrin, die definitiv keine Pfifferlinge waren (Cortinarius Weiß-der-Geier).
Natürlich muss man Erfahrungen sammeln, am besten, indem man sich Leuten anschließen kann, die schon mehr Erfahrung haben. Aber ich persönlich habe (mit rot-grün-Schwäche) deutlich mehr Schwierigkeiten einen Rauchblättrigen Schwefelkopf vom Grünblättrigen Schwefelkopf zu unterscheiden. Zum Gifthäubling gilt vielleicht noch zu sagen, dass das Nicht-Vorhandensein der silbrigen Längsfaserung kein ausreichend sicheres Ausschlusskriterium ist, weil das eben nicht immer so deutlich ausgeprägt ist, das Vorhandensein von Schüppchen am Stiel ist dagegen aber ein sicheres Ausschlußkriterium. Aber auch sonst unterscheiden sich die Stiele ja farblich deutlich und der Samtfußrübling hat orange Farben im Hut und keinen hygrophanen Hut und eine andere Sporenpulverfarbe. Je mehr Erfahrung man hat, desto größer ist die Distanz die eine valide Vermutung zulässt. Ich stehe auch noch in den Kinderschuhen meiner Pilzkenntnisse und latsche schön brav zu jedem Pilz hin, um dann von Nahem zu sehen, dass es nicht ist, was ich von Weitem dachte.
Gruß Michael
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zuehli Das stimmt natürlich. Man muss immer die Gesamtheit der Merkmale beurteilen, aber den Pilz aus dem Buch kann ich nun mal nicht in die Hand nehmen und umdrehen. Und ich wollte einfach die Frage vom Thread-Ersteller noch einmal aufwerfen, weil mich das dunkle Netz auch irritiert hat. Und ich würde deshalb gerne dieses Merkmal besser verstehen. Aber ich werde es selbstverständlich nie als einziges Kriterium heranziehen. Da bin ich ganz bei Dir: Die Gesamtheit der Merkmale macht die Bestimmung.
Wutzi Danke für den Hinweis. Darauf werde ich beim nächsten Mal noch etwas genauer achten, wenn ich mal wieder einen Steinpilz und/oder Gallenröhrling in den Händen halte.
Liebe Grüße
Michael
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Das beantwortet, aber noch nicht die Frage von Pilz_Neuling2020 nach der Farbe des Netzes. Hat der Sommer-Steinpilz nicht i.d.R. auch eher ein helles Netz? Liegt das in der Variationsbreite des (Sommer-)Steinpilzes, dass das Netz von hell bis dunkel verlaufen kann? Ist das eine Alterserscheinung? Werden die Netze mit zunehmendem Alter eher dunkel? Ich hatte den Sommersteinpilz noch nicht so oft in meinen Händen. Der Gallenröhrling hat immer ein dunkles Netz, oder?
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Cortinarius Pablosus
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Können die bei Frost ausbleichen?
Ich habe die zumindest schon bei Minusgraden im Wald tiefgefroren gefunden und da waren die noch deutlich Kaffee-braun. Das ist aber natürlich noch kein hinreichender Beweis, dass sie nicht trotzdem ausbleichen können. Sehr schöne Bilder.
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Hallo zusammen,
natürliche Substanzen genießen keinen Patentschutz und deshalb ist die Forschung an der Heilwirkung von Pflanzen und Pilzen wenig lukrativ. Damit verschwendet man ganz sicher Potential in der Medizin. Ob der Zunderschwamm helfen kann? Ich weiß es nicht. Skepsis gegenüber Dingen, die unzureichend erforscht sind, ist sicher angebracht, aber es gilt auch zu sagen, dass der Zunderschwamm kein Giftpilz ist. Ob es dem Körper gut tut einen Tee daraus zu trinken, muss man dann halt ausprobieren.
In jedem Fall wünsche ich Dir, Dustin, dass Du Dich wieder vollständig erholen wirst.
Gruß Michael
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Wenn Dein Ratsuchender die Pilze gegessen hätte, wär wahrscheinlich ned viel passiert, wenn er sie ausreichend gegart hätte.
Er wäre aber in seiner Vorstellung bestärkt worden, dass alle Pilze mit Ring essbar sind und das würde wohl früher oder später ins Auge gehen. Evtl. hat er so eine Regel mal für Röhrlinge aufgeschnappt!? Beringte Röhrlinge gibt es nur unter den Schmierröhrlingen, oder?
Hat mal jemand mal die beringten Buchenschleimrüblinge ausprobiert? Eignen die sich z.B. zum Trocknen und Pulverisieren?
LG; Michael
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Weil es noch keiner gesagt hat, füge ich mal noch an, dass L. nuda für mich absolut intensiv nach Multivitaminsaft riecht. Wenn man diesen Geruch wahrnimmt ist es sicher L. nuda, ebenso wenn der Pilz sehr groß ist. Nur finde ich die andere Richtung viel schwerer, wenn man einen potentiellen L. sordida vorliegen hat, dann ist es m.M.n. schwer L. nuda sicher auszuschließen. Ich mir nie ganz sicher, ob es vielleicht doch L. nuda sein könnte. Wenn der Geruch nicht da ist, dann weiß ich nicht, ob das vielleicht nur an der Tagesform meiner Nase oder des Pilzes liegt ...
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Was man da am besten tut [...]
Mit einer ordentlichen Ladung Zwiebeln in die Pfanne hauen.