Servus Thorben,
ich werde ein paar getrocknete Fruchtkörper an Björn senden.. Danke für die Adr.
LG Roni
Servus Thorben,
ich werde ein paar getrocknete Fruchtkörper an Björn senden.. Danke für die Adr.
LG Roni
Hallo Harzi,
immer wieder mal gibt es halt auch noch Neues.
Das macht es ja gerade spannend. Aber ich kenne auch vieles noch nicht, was Du schon gefunden und vorgestellt hast. Es gibt noch viel zu tun....
LG Roni
Servus Bernd,
danke für Deine Einschätzung. Ich denke, dass man auch eine Wildtoilette ausschließen kann. Die Kernpilze gab es an 2 Trampelpfaden, die etwa 5-10m voneinander entfernt waren. Und an denen gab es mehrere dieser "schwarzen Flecken" also ein massiges flächiges Vorkommen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass da am Hang hingepinkelt wurde. Da bin ich ja gespannt.
Liebe Grüße,
Roni
Bei der Fundaufarbeitung des abgelaufenen Jahres komme ich nicht weiter und hoffe hier auf Bestimmungshilfe.
Mitte Juli habe ich am Uferhang von einem Auwaldsee nahe der Saalach diesen Kernpilz entdeckt. Er war in Massen vorhanden, über mindestens 2 Monate und da auch fertil. Die Fruchtkörper waren an mehreren Stellen im Randbereich von Trampelwegen auf Erde angesiedelt. Eine Brandstelle kann ich ausschließen. Die Fruchtkörper sind etwa 1mm groß, haarig, und haben einen „sternförmigen“ Ostiolenbereich. Mikroskopisch fallen sehr langstielige Asci auf mit Sporen, die mich etwas an 4zellige Sporormiella erinnern. Aber die großen Tropfen passen wohl nicht dazu. Zweifelsfreie Keimspalten konnte ich nicht finden (evtl. beim letzten Foto?). Ich habe die Sporen mit ca. 30 x 4,5-5 µm gemessen. Das war nur im Ascus möglich, weil ich keine intakten freien Sporen finden konnte. Die zerfallen bereits im Schlauch und ich „sitze auf dem Schlauch“.
Vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen?
Herzlichst Roni
Mitte November, kurz vor dem ersten Wintereinbruch, ist mir erstmals dieser "komische Becherling", 5 x 4 cm groß, begegnet. Er saß auf dem Boden, irgendwie auf Holz. Ich meinte, ihn von einer Wurzel abgelöst zu haben. Leider habe ich nicht weiter geschaut (Hände eiskalt, Zeitdruck, sollte schon beim Treffpunkt zurück sein ). Mikroskopisch zeigten sich inoperculate Asci, die mit IKI nicht blauen, hyaline Sporen 8-12 x 3,4-5 µm groß, meist mit 2 großen Öltropfen. Doch am meisten auffallend sind die braunen "raketenartigen" 2-3zelligen Paraphysen, wie ich sie vorher nur bei der viel kleineren Diplocarpa bloxami gesehen hatte. Aber genau in diese Gattung gehört dieser Findling inzwischen. Deswegen wurde der vormals gültige Name Ionomidotis irregularis (Schwein.) E.J. Durand auf Diplocarpa irregularis (Schwein.) Baral & Pärtel geändert.
Es grüßt Roni
Damit hätte ich ja nun wirklich nicht gerechnet, auf einem Pfirsichkern im eigenen Garten fertile Fruchtkörper von C. putaminum zu finden. Nicht jetzt, Mitte Februar! Der Boden war bis vor ein paar Tagen noch beinhart gefroren. Immer wieder mal gelangen bei uns Pfirsichkerne über den Kompost auf die Beete. Beim Schneiden von Feldsalat fiel mir dann diese mit schwarzen Pusteln besetzte Kernhälfte auf. Sie ist beidseitig besiedelt und die Pseudothezien sind reif.
Im vergangenen Sept. ist mir das Pilzchen schon mal bei einer Exkursion begegnet. Da meinte ich noch, dass der heiße Sommer den Kernpilz erscheinen ließ. Dass ich mit dieser Vermutung falsch lag, beweist sich mit dem neuerlichen Fund. So scheint sich zu bestätigen, dass die Jahreszeit - laut Infos im Web - für das Erscheinen keine wesentliche Rolle spielt.
Ausführlich vorgestellt hat Bernd Miggel die Art ja bereits 2017 hier im Forum.
Obere Kernhälfte, aber auch die Innenseite ist besiedelt
Beim 2. Fruchtkörper von rechts kann man ausgetretene Sporen erkennen
Pseudothezium aufgeschnitten
pilzforum.eu/attachment/468601/
Asci meist mit 4 Sporen (aber auch mit 3 oder 5), keine 8sporigen Asci
Sporen ca. 80-120 x25-38µm
Sporen mit deutlicher Gelhülle
Spore oben ist an einem Polende am auskeimen.
So, jetzt habe ich nochmals alles eingestellt. Hoffentlich sieht man jetzt die Fotos.
Gruß Roni
Danke Felli,
was läuft da nur dauernd falsch?
Gruß Roni
Damit hätte ich ja nun wirklich nicht gerechnet, auf einem Pfirsichkern im eigenen Garten fertile Fruchtkörper von C. putaminum zu finden. Nicht jetzt, Mitte Februar! Der Boden war bis vor ein paar Tagen noch beinhart gefroren. Immer wieder mal gelangen bei uns Pfirsichkerne über den Kompost auf die Beete. Beim Schneiden von Feldsalat fiel mir dann diese mit schwarzen Pusteln besetzte Kernhälfte auf. Sie ist beidseitig besiedelt und die Pseudothezien sind reif.
Im vergangenen Sept. ist mir das Pilzchen schon mal bei einer Exkursion begegnet. Da meinte ich noch, dass der heiße Sommer den Kernpilz erscheinen ließ. Dass ich mit dieser Vermutung falsch lag, beweist sich mit dem neuerlichen Fund. So scheint sich zu bestätigen, dass die Jahreszeit - laut Infos im Web - für das Erscheinen keine wesentliche Rolle spielt.
Ausführlich vorgestellt hat Bernd Miggel die Art ja bereits 2017 hier im Forum.
pilzforum.eu/attachment/468524/
Obere Kernhälfte, aber auch die Innenseite ist besiedelt
pilzforum.eu/attachment/468525/
pilzforum.eu/attachment/468526/
Beim 2. Fruchtkörper von rechts kann man ausgetretene Sporen erkennen
pilzforum.eu/attachment/468527/
Pseudothezium aufgeschnitten
pilzforum.eu/attachment/468528/
pilzforum.eu/attachment/468533/
Asci meist mit 4 Sporen (aber auch mit 3 oder 5)
pilzforum.eu/attachment/468529/
Sporen ca. 80-120 x25-38µm
pilzforum.eu/attachment/468530/
mit deutlicher Gelhülle
pilzforum.eu/attachment/468531/pilzforum.eu/attachment/468532/
Spore keimt bereits aus, meine ich.
Also im Garten die Beete, oder den Kompost nach Pfirsichkernen absuchen!
Herzliche Grüße,
Roni
Danke, Nobi!
Es ist doch beruhigend, wenn da noch ein Fachmann drüber geschaut hat.
LG Roni
Hallo Nobi,
danke für die Mitteilung, dass die Fotos nicht zu sehen sind. Selbst merkt man das nicht. Ich habe schon versucht, alle Bilder auf einmal hoch zu laden, oder aber auch einzeln. Inzwischen weiß ich, dass es daran nicht liegt. Beide Vorgehensweisen klappen mal, dann auch wieder nicht. Na ja, jedenfalls scheint der 2.Versuch geglückt zu sein.
Viele Grüße,
Roni
Kürzlich hatte ich - ebenfalls freudig überrascht - erstmals Arnium arizonense mit 4sporigen Asci unter dem Mikroskop. Obwohl Charlotte schon 2016 einen Fund eingestellt hat und kürzlich ein Beitrag von Pilzmade hier im Forum erschien, möchte ich doch auch ein paar Bilder meines Fundes beitragen. Eingesammelt habe ich den Schafdung bereits am 30.9.22 auf einem sonnigen Wacholder-Magerwiesenhang bei Dollnstein/Altmühltal (Bayr. Mykol-Tagung).
pilzforum.eu/attachment/460395/
Fruchtkörper mit typischen Haarschöpfen
pilzforum.eu/attachment/460396/
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Haare zu Büscheln verklebt
pilzforum.eu/attachment/460398/
pilzforum.eu/attachment/460399/
Asci 4sporig
pilzforum.eu/attachment/460400/
2 Sporen haben gerade den Ascus verlassen, nur die Caudae "hängen" noch
pilzforum.eu/attachment/460401/
pilzforum.eu/attachment/460402/
pilzforum.eu/attachment/460403/
Sporen ca. 45-50 x 24-26µm
pilzforum.eu/attachment/460404/pilzforum.eu/attachment/460405/
Sporen ungleichmäßig
pilzforum.eu/attachment/460406/
Fast hätte ich meine Fotos noch beim Beitrag von Pilzmade angehängt. Das habe ich mich aber dann doch nicht getraut. Ich hoffe, es ist kein Problem, wenn man zu dem Thema noch eine weitere Einstellung vornimmt.
Viele Grüße,
Roni
Unter großen, alten Wacholderbüschen waren diese kleinen, gelben, langstieligen Becherchen in der Nadelstreu zu finden. Allerdings nur an den rottenden Wacholderbeeren. (Fundort Dollnstein/Altmühltal, Magerwiesenhang mit Juniperus am 30.9.2022, Exkursion im Rahmen der Bayr. Mykol.-Tagung). Das Pilzchen kenne ich bisher nur als Frühjahrsfund an Wacholderästchen und -nadeln, nicht an den Früchten. Bei meiner Recherche konnte ich keinen Hinweis auf Früchte als Substrat finden. Oder ich habe es übersehen. Lediglich im Web finden sich herrliche Fotos (Nahuby.sk), die ebenfalls besiedelte Wacholderbeeren zeigen. Vielleicht weiß ja jemand mehr dazu?
Besiedelte Wacholder-Beeren
Paraphysen mit goldgelbem Inhalt und apikal erweitert auf bis zu 5µm
Asci in IKI +
Sporen ca. 25-28 x 6-7µm
Es grüßt Roni
Herzlichen Dank für die Bestätigung, nobi. Danke auch für die Info der bisherigen Nachweise. Ergo ist das Pilzchen in unserer südost-bayerischen Ecke dann neu. Da wird sich auch Till Lohmeyer für die AMIS freuen.
Ich selbst habe die Art seit nunmehr 15 Jahren nicht mehr gesehen!
Oh, ich denke das will was heißen! Umso schöner für mich, dass ich diesen Winzling nun auch kennenlernen durfte.
Liebe Grüße,
Roni
Auf einem Rinderfladen dominiert nach 3 Wochen noch immer Sporormiella minima. Doch an einer Stelle gibt es andere kleinere Fruchtkörper, die mir erst durch ihren langen dunklen Hals auffallen. Die rundlichen Perithezien sitzen auf oder teilweise leicht im Substrat, sind blass gelblich, semitransparent und haben etwa 90-125µm Ø. Die äußeren Bauchzellen messen bis zu 21 x 16µm (Text.globulosa-angularis). Auf ihnen sitzen einige hyaline Haare. Der etwa 150-175 x 20µm lange Hals ist dunkelbraun und runzelig-gerippt, was mich formmäßig ein wenig an einen braunen Maiskolben erinnert. Er setzt sich aus mehreren Reihen zylindrischer Zellen zusammen. Basal ist er etwas erweitert und spitzt apikal mehr zu. In den Fruchtkörpern sind keine Paraphysen vorhanden. Die keuligen Asci sind einwandig (unitunikat), Jod-, und 3sporig! (was mir auch neu ist). Die Ascus-Größe ist mit ca. 52 x 12µm nicht größer als die Sporen selbst, die ich bis zu 53 x 5µm gemessen habe. Diese haben im unteren Drittel des Sporenkörpers eine Septe. Vermutlich sind meine Findlinge noch etwas zu jung, um auch eine mögliche 2. Septe zu finden, ebenso einen "braunen Fleck" im subapikalen Sporenbereich.
Nach meiner Recherche sollte es sich um Pyxidiophora badiorostris handeln. Geholfen hat mir ein Forumsbeitrag zur Gattung von Hans (Coprinus) mit den Kommentaren von nobi dazu und vor allem den Links zur Literatur von Lundqvist; Doveri & Coué "First record of Pyxidiophora badiorostris from France" und Peter Welt & Norbert Heine/Österr. Z. Pilzk. 15 (2006) "Beiträge zur Kenntnis coprophiler Pilze 3. Coprophile Pilzfunde im Montafon (Vorarlberg, Österreich)"
unten: herausgelöste Fruchtkörper
dunkler Perithezienhals ca.150-175 x 20µm
Fruchtschicht
apikaler Perithezien-Hals und Ascus
Asci ( 48-52 x 10-12µm) und Sporen mit Septierung im untern Drittel
Sporen ca. 50 x 4-5µm
Halsansatz in Kongorot
Haare am Perithezienbauch
Viele Grüße,
Roni
In einem ausgetrockneten Bächlein finden sich auf einer umgestürzten, rindenlosen Fichte im Holz eingesenkt zahlreiche Perithezien. Sie sitzen meist in Gruppen zusammen und an der Oberfläche sind nur die P.-Mündungen zu erkennen. Die unitunikaten Asci (Sordariomycetes), sind 8sporig und langstielig. Der Sporen tragende Teil misst bis etwa 50µm. Interessant sind die allantoiden und zweifarbigen Sporen (10-12 x 2,5-3 µm), die ich so bisher noch nie gesehen habe. Im Ascus liegt meistens die Hälfte der Sporen mit der hyalinen Zelle nach oben, die anderen nach unten. Am dunklen Sporenende sitzt ein Keimporus, der nicht ganz leicht zu erkennen ist.
pilzforum.eu/attachment/434857/pilzforum.eu/attachment/434858/pilzforum.eu/attachment/434859/pilzforum.eu/attachment/434860/pilzforum.eu/attachment/434861/pilzforum.eu/attachment/434862/pilzforum.eu/attachment/434863/pilzforum.eu/attachment/434864/pilzforum.eu/attachment/434865/
pilzforum.eu/attachment/434866/pilzforum.eu/attachment/434867/
Das web war mir wieder mal bei der Bestimmung behilflich. Ich fand diesen Forschungsbericht: "Molecular phylogeny of Boliniales (Sordariomycetes) with an assessment of the systematics of Apiorhynchostoma, Endoxyla and Pseudovalsaria" von 8 Autoren z.B. A. Untereiner, Martina Reblová, Thomas Læssøe usw.
Ich habe mich gefreut, dass man selbst bei 30° im ausgetrockneten Bachbett noch was (für mich) Neues finden kann und habe den Winzling hier eingestellt, weil er vermutlich gar noch nicht so oft gefunden wurde.
Roni
Hallo Felli,
danke! Doch die Glückwünsche gehören allen - es war Teamwork! Keiner hätte ohne die Anderen den Fund bestimmen können. Schön, wenn hier die "Fäden zusammenlaufen", dann können auch weitere Interessierte daran teilhaben und für eigene Bestimmungen profitieren.
Herzlichst,
Roni
Hallo Lütte,
bin eben auf die Anfrage gestoßen. Ich hätte die beiden Bände, von Helga Marxmüller persönlich erstanden vor einigen Jahren. Ehrlich gesagt liegen die ungenutzt, weil mein Schwerpunkt bei den Ascomyceten liegt und ich da schon immer zu wenig Zeit habe. Also könnte ich mich davon trennen. Besteht das Interesse noch?
MFG Roni
Lieber Nobi,
danke, danke für all die Nachforschungen. Ich freue mich (Isabella auch!) und bin fast sprachlos. Will gleich noch sehen, dass ich ein Exsikkat hinkriege und mir nochmals den Steinbockknödel vornehmen. Wer weiß, ob es nicht noch mehr zu entdecken gibt.
Liebe Grüße,
Roni
Servus Felli,
Nobi hat Dir ja schon geantwortet. Wärst Du da drauf gekommen? Ich nicht, ich war so auf die 13 Septen fixiert, die ja die meisten Sporen hatten. Wenn man das so toll erklärt kriegt, sagt man "ja, klar!" Gut, dass es dieses Forum gibt!
LG Roni
Hallo Nobi,
ganz herzlichen Dank, dass Du Dich so intensiv mit der Sporormiella auseinandergesetzt hast. Das setzt wirklich viel Erfahrung und Wissen voraus, da kann ich nur staunen und bin heilfroh, dass man hier im Forum Nutznießer sein darf.
Ja, ich kann Deine Erklärungen gut nachvollziehen und sehe nun die Differenzen auch, die ich in meiner Euphorie vorschnell übersehen bzw. nicht erkannt habe. Dass die Pilzchen Stress hatten ist gut vorstellbar, die mussten einiges mitmachen. Beim Mikroskopieren ist mir sogar eine Längsseptierung bei einer Spore aufgefallen. Ich habe noch andere Fotos mit tatsächlich nur 12 Zellen. Die hatte ich dummerweise für nicht komplett ausgebildet gehalten. Genau die haben die zusätzliche Septierung der apikalen Zelle nicht. Und genau die sind dann ja die richtigen. Hat eigentlich auch das Fruchtkörper-Aussehen große Bedeutung? Da fiel mir auf, dass die Pseudothezien richtig durchsichtig sind und nur der Hals von dunklen Zellen gebildet wird. Siehe unten! Da hatte ich mich schon gewundert, warum die P. in der Bild-Doku von Sp. antarctia komplett schwärzlich aussehen.
Die freiliegende Spore links unten, ist dann wohl eine typische 12zellige von Sporormiella dodecamera
Dann traue ich mich mal Dank Deiner Hilfe und weil ja doch auch einige typische Sporen da sind, den Fund als Sporormiella dodecamera bezeichnen?
Ich muss gestehen, dass ich da alleine nie drauf gekommen wäre. Deswegen nochmals ganz großen Dank!!!
Liebe Grüße,
Roni
Oh je, wieder mal ohne Bilder obwohl ich die sehen kann. Aber das hatten wir ja schon öfters. Hoffentlich klappt es jetzt. Also nochmals, auch mit Text:
Schon im August 2021 wurde Losung vom Alpensteinbock in Österreich / Vorarlberg / St.Gallenkirch / Krüzjoch auf ca. 2400m von Isabella Oswald eingesammelt und mir im September übergeben. Aus Zeitmangel war die Probe bis zum Spätherbst trockengelegt. Kurz in der Feuchtkammer überzog das Ganze ein weißer "Schimmel" (Anthrobotrys?), so dass ich alles auch noch einige Tage dem Frost/Schnee ausgesetzt habe. Kurzum, der Dung hatte schon einige Strapazen hinter sich. Als ich nun wieder mal nachsah, fand ich winzige Pseudothezien, deren Innenleben mich glatt vom Hocker gehaut hat. Noch nie hatte ich eine Sporormiella-Art mit mehr als 8 Zellen gefunden. Die hier hat 13, also 12 Septen. Wahnsinn!
Schwer ist in so einem Fall die Bestimmung ja nicht und man landet fix bei Sporormiella antarctica. Allerdings liege ich bei der Sporengröße 55-64 x 11-13 µm mehr bei Doveri. Nach Ahmed & Cain wären meine Maße zu groß. Bei den Asci 180-220 x 28-33 µm ist es genau umgekehrt. Da alles Andere zu passen scheint, kommt kaum was anderes in Frage, oder?
Pseudothecium transparent, ca. 350 hoch (einschließlich 95 µm dunkler P-Hals) x 180 µm breit
gequetschter Fruchtkörper mit freigelegten "Raupen-Sporen"
Asci ca. 180-220 x 28-33 µm, abrupt endende Stielbasis
Sporen: 55-64 x 11-13 µm, mit 13 Zellen, 5.Zelle (+4.?) von oben am breitesten
Keimspalten diagonal
unten: Fundort auf ca. 2400m Höhe, Alpilabahn, Krüzjoch, Vorarlberg. Beide Fundortfotos von Isabella Oswald.
unten: Im Hintergrund ist eine Gruppe der Dungproduzenten erkennbar
Laut Forum hat nobi die Art auch schon mal unter dem Mikro gehabt und es wäre schön, wenn dieser Fund hier bestätigt werden könnte.
Herzliche Grüße,
Roni
Schon im August 2021 wurde Losung vom Alpensteinbock in Österreich / Vorarlberg / St.Gallenkirch / Krüzjoch auf ca. 2400m von Isabella Oswald eingesammelt und mir im September übergeben. Aus Zeitmangel war die Probe bis zum Spätherbst trockengelegt. Kurz in der Feuchtkammer überzog das Ganze ein weißer "Schimmel" (Anthrobotrys?), so dass ich alles auch noch einige Tage dem Frost/Schnee ausgesetzt habe. Kurzum, der Dung hatte schon einige Strapazen hinter sich. Als ich nun wieder mal nachsah, fand ich winzige Pseudothezien, deren Innenleben mich glatt vom Hocker gehaut hat. Noch nie hatte ich eine Sporormiella-Art mit mehr als 8 Zellen gefunden. Die hier hat 13, also 12 Septen. Wahnsinn!
Schwer ist in so einem Fall die Bestimmung ja nicht und man landet fix bei Sporormiella antarctica. Allerdings liege ich bei der Sporengröße 55-64 x 11-13 µm mehr bei Doveri. Nach Ahmed & Cain wären meine Maße zu groß. Bei den Asci 180-220 x 28-33 µm ist es genau umgekehrt. Da alles Andere zu passen scheint, kommt kaum was anderes in Frage, oder?
pilzforum.eu/attachment/422599/
Pseudothecium transparent, ca. 350 hoch (einschließlich 95 µm dunkler P-Hals) x 180 µm breit
pilzforum.eu/attachment/422600/
gequetschter Fruchtkörper mit freigelegten "Raupen-Sporen"
pilzforum.eu/attachment/422601/
Asci ca. 180-220 x 28-33 µm, abrupt endende Stielbasis
pilzforum.eu/attachment/422602/
Sporen: 55-64 x 11-13 µm, mit 13 Zellen, 5.Zelle (+4.?) von oben am breitesten
pilzforum.eu/attachment/422604/
Keimspalten diagonal
pilzforum.eu/attachment/422605/
unten: Fundort auf ca. 2400m Höhe, Alpilabahn, Krüzjoch, Vorarlberg. Beide Fundortfotos von Isabella Oswald.
pilzforum.eu/attachment/422606/
unten: Im Hintergrund ist eine Gruppe der Dungproduzenten erkennbar
pilzforum.eu/attachment/422607/
Laut Forum hat nobi die Art auch schon mal unter dem Mikro gehabt und es wäre schön, wenn dieser Fund hier bestätigt werden könnte.
Herzliche Grüße,
Roni
Lieber Nobi,
ganz herzlichen Dank für die Übermittlung der Beschreibung und fachkundige Beurteilung des Dungpilzchens. Wegen den Elementen in der Fruchtschicht werde ich nochmals nachsehen. Schön, dass es immer wieder mal solche Neufunde zu entdecken gibt. Es bleibt immer spannend......
Liebe Grüße,
Roni