Beiträge von Roni1

    Lieber Nobi,


    ganz herzlichen Dank für die Übermittlung der Beschreibung und fachkundige Beurteilung des Dungpilzchens. Wegen den Elementen in der Fruchtschicht werde ich nochmals nachsehen. Schön, dass es immer wieder mal solche Neufunde zu entdecken gibt. Es bleibt immer spannend......


    Liebe Grüße,

    Roni

    Auf altem Gams-Dung zeigen sich etliche weißliche Apothezien. Die Losung, die schon am Zerfallen ist, hatte ich bereits im September am Predigtstuhl/BGL auf ca. 1500m Höhe eingesammelt. Die Fruchtkörper sind bis etwa 1 mm groß und haben einen leicht fransigen Rand. Die Mikromerkmale passen weder zu Coprotus oder Iodophanus, so dass ich schließlich bei Thecotheus gelandet bin. Hier kommt man mit dem Doveri-Schlüssel ganz flott zu Thecotheus himalayensis. Weil ich außer der Beschreibung von S.C. Kaushal nur noch bei ascofrance.fr / ascomycete.org und asturnatura.com fündig wurde, frage ich doch hier lieber noch nach.


    Apothezium 500 x 450µm

    mit hervorstehenden Asci

    starke Blaufärbung mit IKI

    Asci 8sporig, operculat, 105 - 135 x 10,5 - 12 µm

    Paraphysen meist mit lichtbrechendem Inhalt, apikal teils keulig auf bis zu 4µm erweitert,

    selten gebogen (es soll 2 Arten von Paraphysen geben)

    Ascusbasis

    Asci operculat

    Marginalzellen

    Randzellen oft büschelartig, bis etwa 7 µm breite Endzellen

    Randzellen mit Auflagerungen?

    Ectales Excipulum

    Sporen 14,5 - 16 x 6 - 7 µm

    mit feinem Ornament

    und kräftiger Gelhülle

    Sporen in Baumwollblau


    Wenn ich nicht vollkommen daneben liege, wäre das für mich ein "Neuling". Nicht richtig klar ist mir, wie ich die zweierlei Paraphysen unterscheiden soll. Mit Anfärbung? Fotos hätte ich noch eine ganze Reihe, wenn die mehr Aufschluss geben können.

    Ich würde mich über Expertenmeinung freuen.

    Viele Grüße,

    Roni



    Hallo Nobi,


    au weia. Dabei ist für mich alles ganz normal sichtbar. Jetzt halt hier nochmals:

    Viele Grüße,

    Roni


    Setae am Perithezienhals

    Asci und Spore noch unreif + 1 reife Spore

    Sporen-Anhängsel ca. 3 lang x 7-8 µm breit, bezeichnet Lundqvist "triangular"

    unten: Ascus-Porus, rechts oben

    Sporengröße: 30-35 x 18-19 µm, mittiges Septum

    hier zum Vergleich eine Spore von Arnium imitans mit langen Caudae

    Aus der Gattung Arnium hatte ich bisher nur Funde an Dung. Nun ist mir zufällig und erst unter der Lupe auf einem Pflanzenstängel (vermutl. Distel, mit Unguiculella hamulata drauf) ein einzelner Fruchtkörper begegnet. Leider ist mein Foto so schlecht und wenig aussagekräftig, dass ich es mir gar nicht präsentieren traue und auch nach langem Suchen fand ich keine weiteren Perithezien. Aber das "Innenleben" mit so tollen Sporen lässt eigentlich keinen Zweifel, dass es sich um Arnium apiculatum handelt. Nach Lundqvist gehört das Pilzchen neben A. imitans und A. septosporum in die Murnia-Sektion. Es ist eine Ausnahme und besiedelt Pflanzen. Arnium imitans habe ich an Hirschlosung bereits zweimal finden können. A. septosporum geht mir noch ab und steht auf meiner Fund-Wunschliste ziemlich oben.....

    Ich war mir nun nicht sicher, wo ich den Fund einstellen soll. Pyrenomyceten oder Dungpilze?


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    Setae am Perithezienhals

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    Sporen-Anhängsel ca. 3 lang x 7-8 µm breit, bezeichnet Lundqvist "triangular"

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    Ascus-Porus, rechts oben

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    Sporengröße: 30-35 x 18-19 µm, mittiges Septum

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    hier zum Vergleich eine Spore von Arnium imitans mit langen Caudae

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    Herzlichst,

    Roni

    Bereits am 18.9.21 hatte ich auf ca. 1600m am Predigtstuhl (bei Bad Reichenhall) einige Hasenknödelchen eingesammelt. Bei einer neuerlichen Nachschau fanden sich nun 3 Wochen später reichlich Fruchtkörper von Podospora pleiospora. Aber es gab neben diesen regelrechten "Perithezien-Kolossen" auch einige winzige, die mich zum Staunen brachten, weil es wieder mal eine mehr als vierzellige Sporormiella-Art war. S. vexans und S. octonalis hatte ich bereits ein paarmal gefunden. Doch diese 8-zellige war mir neu. Vor allem, dass die Sporen bereits im Ascus in 2 Teile zerfielen war auffällig. Schnell führte der Schlüssel von Ahmed & Cain und ein Super-Beitrag von Nobi hier im Forum zu Sporormiella bipartis. Auch den Artikel in der MycBav Nr.10 habe ich gelesen. Nachdem ich so erfahren habe, dass die Art recht selten ist, freue ich mich, dass ich auch einen Fund aus dem äußersten Südost-Zipfel von Bayern beitragen und hier einstellen kann. Ich hoffe doch, dass meine Bestimmung richtig ist?

    Fruchtkörper: 250 x 190 µm

    Asci: 128-156 x 17-20 µm

    Sporen: 47-56 x 6-7 µm

    Asci mit noch noch unreifen Sporen

    Keimspalten diagonal

    Sporen oft schon im Ascus in 2 Hälften zerfallend

    Sporen von Gelhülle umgeben

    So zeigten sich die Sporen an nächsten Tag, eingetrocknet unterm Mikro

    wenn mir jemand einen Tipp gibt, wie ich Gans kultiviere ohne das es unerträglich wird ...


    das Zeug stinkt so im Döschen, ich das immer fortgeschmissen, wurde nie was.

    Hallo Hagen,

    also ich war wirklich angenehm überrascht, dass der von mir mitgenommene Gänsedung eben nicht "unerträglich gestunken" hat. :) Da kenne ich andere Düfte.....z.B. habe ich "Hühnerdreck" diesbezüglich in nicht so guter Erinnerung.:huh: Dagegen duften meine Gänsewürstl ja direkt. Und genau angeschaut besteht das ja alles aus allen möglichen Pflanzenfasern. Also für mich war das nicht der letzte Gänsedung, so ich denn wieder einen finde. Kultiviert habe ich ihn genau wie andere Dungproben auch, auf Küchenkrepp und nicht zu feucht in einer Klarrsichtbox/Eisdose. Ach ja, ganz frisch war der Dung beim Einsammeln nicht mehr. Wie lange der da schon lag, weiß ich nicht. Gerne nehme ich mir - wenn vorhanden - frischere aber auch ältere Losung mit.


    Gruß Roni

    Servus Felli,

    na dann viel Erfolg! Ich habe die Ganswürschtl nun 2 Wochen in der Dose, mal sehen, was noch kommt. Aber ich hab auch noch so vieles Andere. Dzt. findet man ja überall Kleinzeugs.

    Gruß Roni

    Hallo Hans, danke für den Link zu Deinem Beitrag. Ja, den Ascobolus hatte ich natürlich schon vorher im Forum gefunden und auch auf Deiner Webseite. All die Beiträge sind mir bei d er Bestimmung immer sehr hilfreich.

    Ich hatte auf dem Gänsedung auch noch Schizothecium nanum entdeckt und das in meiner Antwort an Nobi eingestellt. Doch das wurde mal wieder sofort gelöscht. Meine Mail an Climbingfreak hat leider noch nichts gebracht bezüglich Wiederherstellung. Wird aber vielleicht noch. Die Gänsehinterlassenschaft hat mir nun schon 2 für mich neue Spezies eingebracht.


    Viele Grüße,

    Roni

    Oh, das ist fein. Danke, auch für die Bestätigung, Nobi.

    Eben habe ich noch Schizothecium nanum auf dem Gänse-Dung bestimmt und hoffe, dass ich damit richtig liege. Für mich selbst auch eine neue Art. Die Asci (ca. 105 x 12 µm groß) sind viersporig, die Sporenköpfe messen nur 12 - 13 x 6 - 7 µm, das Pedicel etwa 6 µm. Für das Fruchtkörperfoto muss ich mich entschuldigen, aber ich kriege es nicht besser hin.







    Herzlichst,

    Roni

    Auf Gänsekot meine ich Ascobolus elegans gefunden zu haben. Bisher habe ich mich ja meist auf Dungproben von reinen Pflanzenfressern beschränkt. Nachdem nun bei unserer letzten Exkursion (29.5.) der Uferbereich eines Sees von der dortigen Gänseplage reichlich versch...sch...schandelt war, habe ich halt erstmals auch Gänsedung eingesammelt. Welch ein Glück! Dieser winzige Ascobolus wäre mir sonst sicherlich nicht untergekommen. Derartiges Sporenornament war mir bisher fremd. Beim Schlüsseln kam ich zu A. elegans, was ich durch einige gute und hilfreiche Beiträge hier im Forum bestätigt finde. Fruchtkörper jung weißlich-gelb, später bräunlich, ca. 0,3 mm Ø; Asci: ca. 270 x 39 µm, in IKI blauend; Sporen: 25 - 29 x 13,5 - 16 µm fein granuliert, manchmal auch feine Risse sichtbar.







    Sporen: 25 - 29 x 13,5 - 16 µm fein granuliert, manchmal auch mit feinen Rissen

    Ascuswand in IKI blauend


    Es wäre schön, wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege.

    :gnicken:

    Viele Grüße,

    Roni

    Danke allen, dass es jetzt doch noch hingehauen hat. Ich bin wie immer vorgegangen und kann mir es mir nicht erklären. Für mich ist nun der Beitrag zweimal samt Fotos sichtbar. Ich werde die kommenden Tage das Ganze nochmals probieren und eine Dermea einstellen, die ich hier im Forum noch nicht gefunden habe. Jetzt habe ich ja genug geübt.

    Liebe Grüße,

    Roni

    Phragmiticola phragmitis (Dearn. & House) Magnes


    Im Moorwald unter Horsten von Pfeifengras (Molinia - vermutl. M. caerulea) habe ich mehrere trockene Halme eingesammelt. Die mussten aus Zeitmangel dann 2 Wochen in der Plastikbox verbringen. Glücklicherweise hat ihnen dies nicht geschadet hat, sondern vermutlich erst die Fruchtkörper (0,3 -1mm Ø) hervorgebracht. Nicht schlecht gestaunt habe ich, als diese Winzlinge sich mit auffallend "blauen Lippen" präsentiert haben. Die Fruchtschicht selbst ist gelblich, die Außenseite dunkel. H.O. Baral teilt dazu mit, dass die Art bisher nur wenige Male auf Schilf/Phragmites gefunden wurde, früher unter dem Namen Odontotrema rhopalospermum.


    Fruchtkörper-Rand

    Fruchtschicht

    Die Paraphysen sind fädig dünn, teils apikal gewunden und mit glasigen Auflagerungen versehen

    Sporen, hyalin, keulenförmig und 3fach septiert, 12 - 19 x 3,5 - 4,5 µm.

    Asci (45 - 65 x 8,5 - 10µm) haben mit IKI einen blauenden Porus.

    Wenn es jetzt wieder nicht funktioniert hat, gebe ich auf. Dann soll es nicht sein.

    Ansonsten viele Grüße,

    Roni

    (3. Versuch)

    Im Moorwald unter Horsten von Pfeifengras (Molinia - vermutl. M. caerulea) habe ich mehrere trockene Halme eingesammelt. Die mussten aus Zeitmangel dann 2 Wochen in der Plastikbox verbringen. Glücklicherweise hat ihnen dies nicht geschadet hat, sondern vermutlich erst die Fruchtkörper (0,3 -1mm Ø) hervorgebracht. Nicht schlecht gestaunt habe ich, als diese Winzlinge sich mit auffallend "blauen Lippen" präsentiert haben. Die Fruchtschicht selbst ist gelblich, die Außenseite dunkel. H.O. Baral teilt dazu mit, dass die Art bisher nur wenige Male auf Schilf/Phragmites gefunden wurde, früher unter dem Namen Odontotrema rhopalospermum.

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    Fruchtkörper-Außenseite

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    Fruchtschicht

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    Die Paraphysen sind fädig dünn, teils apikal gewunden und mit glasigen Auflagerungen versehen

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    Sporen: hyalin, keulenförmig und 3fach septiert, 12 - 19 x 3,5 - 4,5 µm.

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    Die Asci (45 - 65 x 8,5 - 10µm) haben mit IKI einen blauenden Porus.

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    Vielleicht hat ja jemand Lust auch nach den Winzis Ausschau zu halten. Bestimmt sind sie nicht so selten wie die Fundnotierungen vermuten lassen.


    Herzlichst,

    Roni

    Auf rottenden Ästchen von roter Johannisbeere sitzen unzählige Pyrenos. Die Rinde ist pustelförmig angehoben und rotbräunlich verfärbt. Auch Dothiora ribesia ist direkt daneben angesiedelt, verfärbt aber das Substrat nicht und somit zeigt sich eine scharfe Farbabgrenzung an der Oberfläche.

    Diaporthe strumella kenne ich. Es handelt sich hier um einen anderen Besiedler. Ich meine, dass es eine Cryptodiaporthe sein könnte, da die schwarze Stromalinie im Substrat fehlt. Die Asci messen ca. 90 - 100 x 9 - 11 µm, haben den typischen kongophilen Porus. Die hyalinen Sporen sind etwa mittig septiert, ohne Anhängsel und mit 25 - 35 x 4 - 5 µm recht groß. Sie erinnern mich an Lophiostoma-Sporen, aber die gehören ja zu den Bitunikaten. In meiner Literatur wurde ich nicht fündig oder liege ich hier ganz falsch?


    oben nochmals links der unbekannte Pyrenomycet, rechts Dothiora ribesia.


    Vielleicht kennt sich da jemand aus und kann weiter helfen. Das wäre schön.


    Freundliche Grüße,

    Roni

    Hallo Felli,


    danke für Dein Mühe. Ich habe frei liegende Sporen vermessen und werde das Pilzchen mal mit einem großen Fragezeichen als Anthostomella cf. adusta ablegen. Leider stoße ich immer wieder auf "unlösbare Fälle". Gerade die kosten die meiste Zeit. Da hätte ich noch etliche auf Lager......Es tut mir zwar irgendwie weh, aber oft ist es vernünftiger die Zeit in bestimmbare Spezies zu investieren. Mit denen komme ich eh schon nicht nach. Ich sammle einfach zu viel Material. Aber ich freue mich auch über jeden, den ich zuordnen kann. Ganz besonders wenn ich ihn erstmals unter dem Mikro habe. Immer auf Entdeckungsreise in der so faszinierenden Natur zu sein, ist einfach schön und es wird nie langweilig.

    Viele Grüße,

    Roni

    Bei diesem Pyrenomyceten bin ich mir nicht sicher, ob ich ihn als Anthostomella adusta benennen darf. Die geschwungenen, diagonal verlaufenden Keimspalten sprechen zwar dafür, aber bei den Sporenmaßen mit 25 - 29 x 10 - 11 µm habe ich den Eindruck, dass sie etwas zu schmal sind. B. Wergen gibt 22 - 26 x 11 - 13 µm an. F. Rappaz in "Mycologia Helvetica 7: 99–168 , 1995" eine Sporengröße von 22 - 28 x 12 - 14 µm. Kann es sein, dass "meine" Sporen durch ungute Wachstumsbedingungen beeinflusst sind? Sie sind auch oft asymmetrisch, an den Polen teils etwas ausgezogen. Das würde schon besser zu A. ambigua passen. Aber das kann ja kaum sein. Oder gibt es noch eine andere Art? Ich hoffe, dass ich wenigstens mit Anthostomella richtig liege.


    pilzforum.eu/attachment/312474/

    Substrat: Laubholzästchen (Ahorn), dünn, berindet.



    Sporen mit polarem Anhängsel?

    Sporen: 25 - 29 x 10 - 11 µm


    Apikal-Apparat ca. 7 x 5 µm


    Vielleicht hat jemand einen Rat und kennt sich besser aus?

    Herzlichst, Roni

    Hallo Bernd,


    alleine hätte ich mir das Pilzchen nicht zuordnen trauen. So gut, dass es diese Möglichkeit der Hilfe hier gibt.

    Na, wie schaut es aus? Wer schafft den ersten oberbayrischen Fund? Der Pferdeapfel stammt nämlich aus Niederbayern (westl. Simbach/Inn) von der letzten AMIS-Exkursion. Wäre doch gelacht, wenn nicht auch die hiesigen Pferde sowas produzieren können, oder?;)

    Herzlichst,

    Roni