Beiträge von Steigerwaldpilzchen

    Hallo,


    bevor du Sulfovanillin auspackst, wäre es wichtiger auf Geschmack und Sporenpulverfarbe zu prüfen. Sulfovanillin reagiert nur mit den Roseinae (alles Pilze mit roter Hutfarbe) und dem Buckel Täubling positiv und wird hier keinen Erkentnissgewinn bringen.


    Falls #1 leicht scharf schmeckt und weiß absport ist der Purpurschwarze Täubling Russula bresadolae = atropurpurea wahrscheinlich. Die gezeigten Hutfarben, der leicht grauende Stiel und cremegelblich getönte Lamellen sind neben den zwei von mir genannten Merkmalen das was die Art makroskopisch charakterisiert.

    Übrigens: Guajak prüft man auf der unverletzten Stielrinde (und Lamellen wie du richtig gemacht hast) nicht im Stielfleisch. Nur dann kann man die Ergebnisse mit der Literatur vergleichen.


    Daniel224 Der Weinrote Graustieltäubling ist eine Nadelwaldart, die stärker graut und etwas anders gefärbt ist.

    LG Thiemo

    Hallo,


    Danke für eure Antworten.

    R. graveolens getraue ich mir seit Karls Rätsel nicht mehr ohne Chemie zu bestimmen.

    Das Rätsel war sehr eindrucksvoll. Ich hatte bei dem Pilz schon die Vermutung, aufgrund des wie bei R.turci zweifarbig "gestempelten" Hutes. 3 Minuten mit rumgetragen und promt hat sich der deutliche Heringsgeruch aus dem vorerst geruchlosen Fruchtkörper entwickelt. Das beginnende Bräunen sieht man auch schon auf dem Bild, da ich den Stiel leicht angekratzt habe. Bei den Heringstäublingen sehe ich oft ausgebuchtete Lamellen als weiteres Puzzlestück.



    Bei deiner R. cuprea kommt bei mir zusätzlich der Pilz von MARXMÜLLER S.670/ S.672 mit hoch, vielleicht passt der ja besser zu deinen Mikros?

    Danke für deine Durchsicht. Tatsächlich war das der andere Kandidat zwischen den beiden ich dann geschwankt habe.

    Meine Überlegung pro cuprea und contra vinosopurpurea:

    - Guajak bei vinosopurpurea immer stark positiv (war deutlich negativ=0)
    - Haare der Huthaut bei vinosopurpurea am Ende verjüngt und nie divertikulierend (waren vorwiegend stumpf endend nur selten etwas verjüngt und mit ein paar Divertikeln)

    - Vinosopurpurea soll eine recht feste Statur haben (Pilz war von zerbrechlicher Haptik, man konnte ihn kaum am Hut hochheben ohne dass etwas abbricht)

    Marxmüller gibt ja selber zu, dass die Unterscheidung schwierig ist. Vielleicht sollte ich mir noch ein zweites Exemplar besorgen und dessen Huthaut untersuchen.


    LG Thiemo

    Hallo zusammen,


    Diese Woche ging es in Wald und Park endlich mit den Russulaceaen los. Dazu kommen ein paar tolle Erstfunde für mich.


    #1 Großer Kammtäubling Russula sororia - Am Übergang vom Buchen zum Kiefern/Fichtenwald, direkt an einem schlammigen Wegrand. Ganz schön scharf und Guajak negativ.





    #2 Heimtückischer/Zedernholz-Täubling Russula badia agg. - Mit der charkteristischen Guajak Reaktion (Stiel negativ, Lamellen positiv) gut zu bestätigen ohne sich die Zunge zu verbrennen. Der typisch längsrunzelige Stielrinde und etwas ausgebuchteten Lamellen sind weitere Hinweise, ebenso wie der subtile Zedernöl-Geruch den ich selten wahrnehme.






    Weiter geht's im Park - Vorwiegend Eiche auf Kalkboden (der Begleitpilz Suillellus queletii war leider schon weg...)

    #3 Eichen-Heringstäubling Russula graveolens




    #4 Milder Kammtäubling Russula insignis - Feurrot an der Stielbasis mit KOH!





    #5 Ein Weißtäubling - mehr kann man ja momentan nicht dazu sagen



    Der nächste Erstfund

    #6 Schöner Zonenmilchling Lactarius zonarius - Milch mit Verzögerung scharf, aber nicht sehr scharf. Der Hutrand ist jung sichtbar flaumig, der Stiel etwas grubig, das Fleisch läuft langsam rosa an, der Sporenabwurf sehr hell, was gleich noch wichtig wird...




    Dazwischen hat sich ein einzelner anderer versteckt! Von oben kaum zu unterscheiden, da ein paar der Zonenmilchlinge recht schwach gezont waren. Und es könnte ja ein "kranker" L.zonarius sein.

    #7 Queraderiger Milchling Lactraius acerrimus - Die stark querverbundenen Lamellen sind ein gutes Zeichen, wenn sie vorhanden sind. Der Stiel ist kaum grubig, der Hutrand glatt. Die riesigen Sporen beseitigen den letzten Zweifel. Noch ein "Perser"!



    Das Bild hat die gleiche Vergrößerung wie oben von L.zonarius - Nur mal zum Vergleich!



    Und auch die Sporenpulverfarbe ist unterschiedlich!



    Jetzt noch ein scharfer Dottersporer bei dem ich nicht ganz sicher bin aber keine Alternativen sehe.

    #8 Scharfer Kupfertäubling Russula cuprea agg. - Sporenpulver IVd-e, Geschmack mit Verzögerung ziemlich scharf, keine Nadelbäume in der Nähe, recht zerbrechlich und wenig fest, Guajak negativ (wobei es in dem Aggregat scheinbar negativ und positiv reagierende Arten gibt).



    Sporen schön isoliert, mit Stacheln aus beiter Basis.




    Dermatozystiden in SV. Zwei Typen erkennbar: Lange mehrfach septierte und kleinere einzellig keuligige.




    Zystide in Kongorot.




    Haare an der Basis mehrfach verzweigt, Endzellen meist lang und unseptiert. Mit den zwingend geforderden Divertikeln habe ich Haare gefunden, diese waren aber ziemlich spärlich.





    Die nur gelegentlich divertikulierenden Haare und fast keine divertikulierenden Dermatozystiden wundern mich schon, aber R.cuprea ist ja ein Aggregat, da hab ich wohl die Art daraus mit weniger spektakulären Divertikeln erwischt. Romagnesi zeichnet von seinen vielen Funden auch welche mit wenig Divertikeln. Zudem kann ich mir keinen besser passenden Namen zusammenreimen. Bin offen für Vorschläge oder Bestätigung und hoffe mein Beitrag hat euch gefallen. :)

    LG Thiemo

    Hallo Karl,


    trotzdem tolle Bilder, danke fürs zeigen.


    Bei uns ist es aktuell von Wald zu Wald unterschiedlich. Heute war ich in zwei Wäldern im Steigerwald unterwegs, außer ein paar Helmlingen, verzeinzelten Schmierröhrlingen und zwei Täublingen gab es nichts. Bei mir in der Nähe hab ich am Dienstag 3 Stunden durch den Wald gestromt und unzählige Funde gemacht. Auch im hiesigen Stadtpark steht alles voll, da kommt gleich noch ein Beitrag. :)

    LG Thiemo

    Hallo,


    Also einer deiner Funde muss der Weinrote Graustieltäubling Russula vinosa sein und zwar der zu dem der grauschwarz verfärbte Stiel gehört.


    Um die Farbe des Sporenpulvers zu bestimmen musst du den Abwurf mit einer Klinge zusammenschieben und dann mit einen zweiten Objektträger abdecken. Nur so erreichst du eine einheitlich dicke Schicht. Dabei kann sich die Farbe noch um eine Stufe ändern. Da du das nicht gemacht hast sind deine Angaben nicht hierzu nicht belastbar, da spärliche Abwürfe zu hell, reichliche Abwürfe zu dunkel erscheinen. So ist R.vinosa bei IIIa-b angesiedelt.


    Übrigens nennt man die Stufe III ocker nicht IV, das wäre dann (Dotter)gelb. :)


    LG Thiemo

    Hallo Thiemo, das glaubt Dir kein Schwe... !

    Also wirklich. Bei mir gibt's doch kaum Laubwälder vor der Tür.
    Ganz wie Oehrling sagt, sind die Möglichkeiten einfach zu viele.
    Wenn darauf bestanden wird, kann ich die paar nennen welche ich zu erkennen meine:


    LG Thiemo

    Hi,


    Ich tippe auf einen alten Violettstieligen Pfirsichtäubling Russula violeipes. Der Fischgeruch des alten passt perfekt. Die Art gehört zu den Brätlingstäublingen, die im Alter nach gekochten Krabben/fischartig riechen.

    Vielleicht kannst du bei dem Jungen noch die gelbe Huthaut fühlen, müsste ein wachsartiges Gefühl auf dem Finger hinterlassen.


    LG Thiemo

    Hallo Benjamin,


    neben der sehr wichtigen Lamellenfarbe, kannst du dir auch den Stiel genau merken. Beim Rauchblättrigen Schwefelkopf hat dieser einen Farbverlauf: Von Spitze bis Basis wird er zunehmend brauner. Der Gifthäubling hat einen gleichfarbigen Stiel, der silbrige Längsfasern zeigt. Auch das Velum ist anders. Der Schwefelkopf hat am Hutrand violettgrau gefärbte Velumreste, der Gifthäubling nicht. Letzterer kann jung sogar einen Ring am Stiel zeigen. Hutfarbe, Habitus, Geruch und Konsistenz sind auch unterschiedlich, aber wahrscheinlich nur durch realen Vergleich gut einprägsam.


    LG Thiemo

    Hallo,

    den Eichenfilzröhrling kenne ich nicht mit so rotem Hutrand was auf eine rote Subcutis spricht die ich vom Herbstrotfuss kenne.

    Ich dachte auch, dass der rote Hutrand ein typisches Merkmal des Herbstrotfußes ist, bis ich den hier gefunden habe:


    Eichen-Filzröhrling Hortiboletus engelii






    Diese Erfahrung war dann auch der Grund für meine obige Verbesserung.


    LG Thiemo

    Hallo,


    Danke für die Bestätigung!


    Auch interessant: Seitdem mir bekannt ist, dass die ehemalige Sammelart des Kupferroten Gelbfußes in mehrere Arten gespaltet wurde, finde ich bei uns ausschließlich Exemplare, die wegen ihrer Inamyloidie zu C.mediterraneus passen. Scheinbar ist C.rutilus s.str. hier seltener als angenommen.


    LG Thiemo

    Hallo Schupfi,


    Zeit für eine Verbesserung:


    LG Thiemo

    Hallo,


    langsam gibt es, wenn auch spärlich erste Funde.

    1. Körnchenröhrlinge Suillus granulatus



    2. Krause Glucke Sparassis crispa




    3. Falscher Pfifferling Hygrophoropsis aurantiaca





    Neben meinem "schrägen" Wiesenchampignon gibt's auch

    4. Stadt-Champignon Agaricus bitorquis




    5. Einen Trupp Goldröhrlinge Suillus grevillei





    6. Mediterraner Gelbfuß Chroogomphus mediterraneus - leider wieder ein Einzelexemplar
    Trotzdem denke ich, dass es bei den klar inamyloiden Lamellen keine Alternative gibt. Das Basalmyzel war auch gelb und nicht weiß. Was meint der sächsische Erstkartierer Climbingfreak dazu? :)







    Makroskopisch inamyloid




    Mikroskopisch inamyloid





    LG Thiemo