Beiträge von Steigerwaldpilzchen

    Hallo Claus!


    Ach, ich finde unsere Fachgesimpel super, wenn ich dich damit nicht nerve mache ich gleich weiter. ^^


    Ganz wie du schreibst hat R.integra für gewöhnlich ein höheres, spitzstachliges Ornament.


    Hier gilt es jedoch meiner Meinung nach zu bedenken, dass du keine reifen Sporen betrachten konntest, da du keinen Abwurf erhalten hast. Der andere Punkt ist, dass sowohl Marxmüller als auch Romagnesi die Ornamentierung von R.integra als äußerst variabel in der Höhe beobachtet haben (agg.?). Isoliert (bis auf vereinzelte Verbindungen) waren sie aber immer.


    Bei R.carminipes finde ich das Sporenornament schon deutlich anders als die keilförmig ca.1 mü hoch ornamentierten, von dir gezeigten. Auch W.Jurkeit bestätigt in der Z.Mykol (2010), dass die teilnetzigen, punktierten Sporen die Art gut von den weitgehend isoliert stacheligen trennen (hier in Bezug auf R.(sub)melitodes). Nach meiner Meinung ist die Art komplett raus.


    Bei Integra VS Melitodes hilft die Sporenpulverfarbe schwerlich, IVc-d VS IVc. :(


    LG Thiemo

    Halo Claus,

    Uuu...nd? Hast du wenigstens "rote Pünktchen" in SV gesehen?

    Nein. Tatsächlich wurde das wohl nicht als wichtiges Merkmal von Felix angesehen, da dies seinerseits gar nicht erwähnt wurde.


    Ich freue mich ja endlich wieder ein paar Täublingsbilder zu sehen - egal ob makros- oder mikroskopisch, da bei der Dürre nichts mehr wächst. Ein paar Gedanken von mir dazu:


    Ich komme zur gleichen Beurteilung wie du, in Bezug darauf, dass dein Fund sowohl Inkrustierte Primoridalhyphen als auch Inkrustierte Dermatozystiden hat. Das Sporenpulver ist ja vermutlich Gelb (IV) oder mindestens dunkelocker. Milde Täublinge mit diesen Merkmalen gibt's ja wirklich nicht viele. Von allen mir bisher bekannten Arten bleiben allein soweit nur noch Russula integra agg., Russula melitodes und Russula carminipes im Rennen. Auch der sehr ähnliche R.submelitodes fällt raus, hat dieser doch keine echten Primordialhyphen.

    Durch das Sporenornament kann man Russula carminipes ausschließen. Da er zumindest unter Hasel wächst, sollten andere Betulaceaen wie auch die Hainbuche kein großes Problem für R.melitodes darstellen.


    Also müsste man sich meiner Meinung nach nur noch zwischen Russula integra und Russula melitodes entscheiden.


    Da beide in Punkto Sporengröße und Ornament große Überschneidungen haben helfen die Sporen dafür kaum weiter. Für R.melitodes sollten wie du schreibst die Primoridialhyphen spitz zulaufen. Aber die derartig kopfig aufgeblasenen Dermatozystiden und stark inkrustierten Primordialhyphen sprechen für mich trotzdem eher für R. melitodes.

    Ich bin gespannt auf was du letzlich kommst!


    LG Thiemo

    PS. Zu deiner Eingangsfrage wollte ich noch anmerken, dass alle normalerweise weißstieligen Täublinge selten auch überfärbte Stiele haben können. So schrieb auch schon Schäffer in seiner Russula Monographie. Wenn du dich an unsere Tour am Blutsee im letzten Jahr erinnerst, hatten wir dort einen Frauentäubling mit stark lila gefärbten Stiel gefunden. An einem leichten Anflug Farbe auf dem Stiel würde ich mich daher nicht stören.

    Hallo Claus,


    Zu deinem Fund kann ich dich leider auch nicht weiter erhellen. Du weist ja, eine Russula die nicht absporen will, bekommt man kaum bestimmt. Ich nehme an das ganze Program mit den Chemikalien (Eisen(II), Phenol, KOH, Guajak) hast du auch ohne etwas auffälliges zu entdecken durchgezogen.



    Genau genommen habe ich auch keine Vorlage von wem auch immer, wie und wie stark sowas bei R. melitodes auszusehen hat, schon garnicht in SV und mit iPh.


    Die Inkrustationen bei Russula melitodes sind ziemlich deutlich, zumindest die der Primordialhyphen. Ich hänge mal ein Bild an wo man sowohl die inkrustierten Primoridialhyphen als auch die inkrustierten Dermatozystiden sieht:



    Leider nicht mein Fund. Ich hatte letztes Jahr die Möglichkeit einige Belege von Felix Hampe zu mikroskopieren. Da war der tolle Palisander-Täubling mit dabei.


    LG Thiemo

    Hallo,


    Meiner Meinung nach sprechen hier zwei Merkmale für P.cyathiformis und gegen P.expallens.


    Zum einen stehen die Lamellen bei Pexpallens entfernter und zum anderen ist der Lamellenansatz hier zumindest ansatzweise als konvex bogig zu erkennen, was wiederum eher für P.cyathiformis spricht.


    Da Hutfarbe und Riefung wohl recht variabel sind würde ich dies nicht stark gewichten.


    LG Thiemo

    Hallo,


    Das Pilze-Wunderland gibt es doch! Tolle Funde, von denen ich nur träumen kann.


    Aber vielleicht klappt es in zwei Wochen mit einem Besuch des Wunderlands. Am 31.Juli müsste ich in Chemnitz sein, falls nichts dazwischen kommt.


    LG Thiemo

    Hallo,


    3% ist für mikroskopische Untersuchungen geeignet. Makroskopisch nutzt man 20-40%. Was es ggf. an (sub)alpinen Arten noch gibt, weis ich nicht. Aber ohne Eiche spricht das für mich doch eher für R.recondita. Auch weil gar keine Stielbasis gelb gefärbt ist.


    LG Thiemo

    Hallo Christian,


    Ich meine schon, dass du mir deiner ursprünglichen Annahme richtig liegen könntest. Ein Kammtäubling sollte das sein. Und wenn der nicht scharf schmeckt, kommt eigentlich nur der Milde Kammtäubling Russula insignis oder der Kratzende Kammtäubling Russula recondita in Frage, auch wenn du das Sporenpulver etwas zu dunkel angibst. R.insignis braucht die Eiche, das müsste dann wohl eine einzelne im Nadelwald gewesen sein. Die gelbe Stielbasis (welch mit Lauge sofort orangerot reagiert) scheint aber bei dir zu fehlen (hat es stark geregnet?).

    R.recondita ist zwar mild aber unangenehm kratzend/adstringiertend im Mund und riecht doch etwas fruchtig/gummiartig.


    Das Aggregat um R.nauseosa hätte viel dunkleres Sporenpulver, das schließt es hier aus.


    Da du ein Mikroskop hast, könntest du dir noch die Huthaut anschauen. Such in einem Stück vom Hutrand an einen jungen, frischen Fruchtkörper nach gelblich inkrustierten Hyphen. Die sind schwierig zu finden, hat aber nur R.insignis.


    LG Thiemo

    Hi,


    Ich nutze auch nur die Kristalle. Wenn der Stiel sehr trocken ist kann man ja mit einem Tropfen Wasser nachbefeuchten.

    Vorrätig wird dort wahrscheinlich kein Eisen(II)sulfat sein. Falls die Apotheke den Großhandel Sanacorp hat, müssten sie es aber bestellen können.


    LG Thiemo

    Hallo Schupfi,


    Ich bin gespannt auf die Sporenpulverfarbe. An R.heterophylla glaube ich nicht, da die Lamellen (zu erwartende Sporenpulverfarbe) ziemlich ocker bei deinem adulten Exemplar sind. Wenn du nicht warten willst kannst du dir die Huthaut anschauen und nach Crins/Rosshaaren suchen um Speisetäublinge auszuschließen bzw. zu bestätigen - ganz ohne Sporen und Eisensulfat.


    Ich weis nicht wo Andreas Eisensulfatkristalle bestellt. Ich habe vor drei Wochen bei mir in der Apotheke einen Vorrat auf Lebenszeit bestell, beim pharmazeutischen Großhandel war es zumindest lieferbar. Also wenn du dringend was brauchst…PN.


    LG Thiemo

    Moin zurück Peter,


    Finalforce zeigt momentan großes Interesse an den Pilzen, hat aber mMn Probleme in der Gattungskunde. Einen Erkentnissgewinn und Sicherheit bei der eigenen Bestimmung bringt vor allem der Überblick über die Merkmale der wichtigen, größeren Pilzgattungen. Diesen Tipp zusammen mit typischen hier relevanten Gattungsmerkmalen habe ich ihm zusätzlich zur Beantwortung seiner Anfrage gegeben. Ich verstehe nicht in welchem Sinne das:

    solchen Antworten, frage ich mich jetzt, ob ich überhaupt noch hier etwas einstellen darf.

    ein Problem darstellt. Er schrieb in einem vorherigen Thread, dass er sich momentan intensiv mit der Materie beschätigt, da ist es doch hoffentlich erlaubt gut gemeinte Ratschläge zu geben? Da war nichts böse oder gar anklagend gemeint.
    Ich hoffe ich konnte dein Missverständniss aufklären.

    LG Thiemo

    Hallo Schrumz,


    Von allen Täublingen die ich bisher verkostet habe, war der Grüngefelderte am leckersten. Da ist interessanterweise auch Täublingsgroßmeister Romagnesi der selben Meinung (Kommentar in Russularum Icones).


    LG Thiemo

    Hallo,


    Rubroboletus satanas darf meines Wissens nach am Hut keine Rottöne zeigen. Da mehrere Frkp. der Kollektion diese aufweisen, würde ich nicht auf eine pathologische Veränderung setzten.
    Gibt es die Möglichkeit einen adulten Frkp noch mal aufzuschneiden?

    LG Thiemo

    Hallo,


    ein Perlpilz ist schon richtig hier.
    Du hattest mal geschrieben, dass du dich in die Pilze einarbeiten möchtest. Daher mein Ratschlag lies dich in die Pilz Gattungen und ihre Merkmale ein. Das klapp z.B. gut mit den Fungi of Temperate Europe Werk, sofern man kein Englisch verschmäht. Denn dein Fund kann niemals ein Risspilz sein, da er ein Weissporer ist und ein ausgeprägtes, häutiges Teilvelum (Manschette) hat.

    Übrigens sieht man hier mal wieder gut, dass Knollenblätterpilze Amanita keine freien Lamellen haben müssen!

    LG Thiemo

    Hi,


    stimmt, der seltene R. tinctipes kann in gleichen Habitaten vorkommen. :thumbup:
    Bei der gezeigten Kollektion hat jedoch kein Exemplar eine grau-schwarze Verfärbung am Stiel und scheinbar hat sich nach der Entnahme auch nichts verfärbt, sonst wäre das bestimmt aufgefallen.

    Guajak negativ wäre natürlich noch perfekt, aber ich denke ebenfalls, dass R.pseudointegra auch so passt.

    LG Thiemo

    Hallo Luca,


    richtig, der Ockerblättrige Zinnobertäubling Russula pseudointegra passt. Typisch ist die rillig-furchige Stielrinde, der oben verjüngte Stiel, das sehr dunkle (gelbe) Sporenpulver bei weißen Lamellen und der nicht scharfen Geschmack. Die Buche/Eichen stimmt auch.


    Guajak Reaktion und Mikroskop könnten das zwar absichern, aber ehrlich gesagt fallen mir gerade auch keine Alternativen ein.


    LG Thiemo

    Hallo Jörg,


    Hinter Tricholomopsis rutilans stecken ja mehrere Arten. Da kennt sich Christoph ja gut aus und hatte mal geschrieben, dass es Arten mit weniger gelben Lamellen gibt. Das wäre dann also gerade nicht T.rutilans s.str. sondern eine andere nahstehende Art.


    LG Thiemo

    Hallo,


    ob es hier wirklich ein Mikroskop braucht, muss sich zeigen. Aber etwas anderes würde es zur Bestimmung brauchen, vorausgesetzt ihr hab den Pilz noch: Einen Sporenabdruck.


    Dazu den Stiel ganz oben vom Hut abschneiden und den Hut mit den Lamellen nach unten auf ein Blatt Papier oder noch besser durchsichtige Glasplatte legen und das Ganze mit einer Schüssel abdecken. Nach einigen Stunden (ggf. nach einem halben Tag) ist das Sporenpulver so dicht, dass man es mit bloßen Augen sehen kann. Dann mit einer Klinge etwas zusammenkratzen und die Farbe beurteilen.


    Hier stellt sich die Frage ob Weiß oder Cremegelblich, um die Möglichkeiten einzugrenzen. Super ist, dass wir bereits den Geschmack kennen.


    Wenn es in deinem Buchenwald keine Birken oder Eichen gibt, kannst du allein deswegen R.exalbicans und R.galochroa streichen. Momentan würde ich bei weisen Sporenpulver auf einen blassen R.vesca tippen, bei Cremefarbenen klingt R.faustiana ganz gut…


    LG Thiemo