Beiträge von Steigerwaldpilzchen

    Hallo Jörg,


    schöne Pilze gibt es ja schon bei dir in den Parks. Da er gerade im Forum schon angefragt wurde, den Hainbuchen-Täubling gibt's bei dir auch. Vielleicht stolperst du die Tage mal darüber, denn ich glaube den hattest du noch nie gezeigt? Den hatte ich mal entdeckt, als ich in Chemnitz war, du aber nicht so recht mobil warst. Vielleicht klappt es dieses Jahr mal mit einem Treffen bei uns beiden. Ich hab die Hoffnung noch nicht aufgegeben. :)


    R.carpini - Blindenanstalt



    LG Thiemo

    Hallo claus,


    langsam hält man es auf der "Zuschauertribüne" nicht mehr aus, wenn man im laufenden Jahr selber noch keine Russula untersuchen konnte. Also bitte um Verständniss, falls ich wo reingegrätscht bin was du noch auflösen wolltest. Hautsache ist es hilft Sebastian weiter, der sich hier viel Arbeit gemacht hat. :)

    Vielleicht kommt ja auch dieses Jahr eine gemeinsame Tour am Blutsee zustande? Würde mich freuen.

    LG Thiemo


    Hallo Stropharia.


    ich denke auch, dass dein Fund auf den Namen Halbkugeliger Ackerling Agrocybe pediades hört, denn so sehen "meine" auch aus.

    Was man noch ohne Aufwand/Mikroskop überprüfen könnte, wäre der mehlartige Geruch beim zerreiben des Fruchtkörpers um Doppelgänger (z.B. Agrocybe vervacti) auszuschließen, denen dieses Merkmal fehlt.

    LG Thiemo

    Hallo Sebastian,


    auch wenn dein Täubling nicht so recht gilben will, wüsste ich auch nichts besser passendes als Russula carpini.

    Mild, IVd, Hainbuche, Frühsommer, Sporenornament hoch und isoliert (die Stacheln könnten etwas länger sein, ich vermute die sind beim Mikroskopieren "abgebrochen" dass passiert sehr leicht), Dermatozystiden samt Aufbau, rote Flecken auf dem Hut - auch ohne dass du bei den Haarendgliedern sicher bist denke ich dass das ausreicht. Etwas duften darf er auch (zumindest kenne ich das auch so von meinem Fund). Unter Eiche käme der etwas kleinere R. odorata in Betracht, aber mit deutlich anderer mikroskopischer Landschaft. Genau so kann man die ganzen milden Gelbsporer mit Primordialhyphen ausschließen. Sehen wir es mal andererum: Wenn es nicht der Hainbuchentäubling ist, ist's ne unbekannte Art ;) .

    LG Thiemo

    Hallo Chistoph Tricholomopsis


    Ich bringe dieses tolle Dokumentation mal wieder ans Licht, weil ich möglicherweise A.osecanus gefunden habe.


    Es handelt sich um einen stattlichen Anis-Egerling (Schäffer/KOH positiv) in einem Grünstreifen. Auffällig ist das der Pilz fast nicht gilbt und nur schwach nach Anis riecht. Das hat mich dann auch am klassischen A.arvensis zweifeln lassen. Die Sporen sind zu klein (6,5-7,5 x 4,75-5,5 N=13) für A.urinescens.


    Meine Bitte: Hast du vielleicht Bilder von deiner Mikroskop-Arbeit an der Lamellenschneide, damit ich mit meinen vergleichen könnte? Ich muss auch gestehen, dass ich A.arvensis bisher nie mikroskopiert habe.


    LG Thiemo

    Hallo,


    bei der Gelegenheit könnte man auch probieren ob sich mit KOH die gleiche Reaktion einstellt. Vermutlich handelt es sich nur um eine Säure-Base Reaktion die zum Farbumschlag führt, das dürfte mit allen Basen klappen. Zumindest bei Russula sardonia geht es mit KOH genauso wie die in der Literatur beschriebene Reaktion mit Ammoniak-Dämpfen.

    LG Thiemo

    Hallo Felli,


    danke für den Hinweis. Die Paraphysen waren unverzweigt und vorne leicht verdickt, aber auf Guttulen hatte ich nicht geachtet. Falls ich noch einen Fruchtkörper finde reiche ich natürlich Bilder nach.


    Ich glaube ich hatte die Komplexität der Pezizen etwas unterschätzt indem ich davon ausgegangen war, dass die Sporen dann schon zu P.vesiculosa passen würden. :(


    LG Thiemo

    Hi,


    Ja Baumwollblau wird beim nächsten mal mitbestellt. Nimmt man dann in Wasser oder Milchsäure?


    Die Amyloid-Reaktion wurde mit den oben gezeigten Fruchtkörper gemacht. Die Sporen stammen aus einem anderen, an der gleichen Stelle gewachsenen Becher mit makroskopisch gleichem Erscheinungsbild, aber zwei Wochen später. Persönlich würde ich daher schon davon ausgehen, dass ich hier nur eine Art habe.


    LG Thiemo

    Hallo zusammen,


    die letzten Wochen sind im Garten eine Horde Becherlinge aufgegangen. Da sich die Täublinge bei uns noch Zeit lassen, habe ich mich auch mal an einen Asco herangewagt.



    Unter dem Mikroskop konnte man mit Lugol deutlich blau gefärbte Ascusspitzen erkennen. Jedoch waren alle Asci noch ohne Sporen, der Becherling war einfach zu frisch. Ohne die Sporengröße zu kennen, hätte ich aufgrund der blasigen Außenseite der Fruchtkörper und der Größe auf den Blasigen Becherling Peziza vesiculosa getippt.


    2 Wochen später habe ich mir einen älteren Fruchtkörper geschnappt und noch mal reingelinst. Die Asci waren nun voller Sporen aber immer noch nicht reif zum sporulieren. 3 Tage später hat er dann von sich aus Sporenwölkchen abgefeuert. Diese Sporen habe ich vermessen und komme auf: 16,5-17,5-19 x 9-10,5-11,5, leider viel zu klein für P. vesiculosa. Sie sind ohne Öltropfen uns erscheinen (für mich) weitgehend glatt. Baumwollblau steht mir leider nicht zur Verfügung, versuchsweise nur ein kläglicher Versuch mit Kresylblau, was das Lumen färbt.
    Daher meine Frage an die Ascofans, könnte das Peziza fimeti sein? Ist aber auf bloßer Gartenerde gewachsen (Säcke voll Erde aus dem Markt könnte ja Dung enthalten). Oder was kommt noch in Frage?


    Spore x1000[Öl] in Wasser



    Sporen x400 in Brilliantkresylblau (nicht Baumwollblau)



    LG Thiemo

    Hi Jan,

    -Dotter-Täubling (R. lutea) > Maculatinae?

    -Grüner Heringstäubling (R. elaeodes) > Viridantinae?

    Die beiden sind unter anderem Namen in der Liste zu finden:


    - Dotter Täubling R. lutea = Glänzendgelber Dottertäubling R. acetolens (Chamaeleontinae)
    - Grüner Heringstäubling R. elaeodes = Grüner Nadelwald-Heringstäubling R. clavipes (Viridantinae)
    Zumindest bis die/eine Arbeit zu den Heringstäublingen raus ist (weis jmd mehr dazu?), würde ich der Synonymie von Pilze-Deutschlands folgen.

    LG Thiemo

    Hallo Jan,


    ich hänge mal eine Übersicht mit ca. 145 Arten an.

    Die Einteilung der Sektionen erfolgte nach morphologischen Gesichtspunkten gemäß Romagnesi & Bon und berücksichtigt keine neuen molekularbiologischen Erkentnisse.
    Die Reihenfolge in der ich die Sektionen behandle ist ohne verwandtschaftlichen Zusammenhang. Nach den Schwärz- und Weißtäublingen kommen jedoch erst mal alle scharfen Arten und erst danach die Milden.

    Täublinge nach Sektionen.pdf

    LG Thiemo

    Hallo Jörg,


    schöne Funde konntes du bei dir machen. Ich bin auch gar nicht neidisch :whistling: .

    Ich hatte heute, ebenfalls angespornt von den kürzlichen Beiträgen, unsere sandig-sauren Kiefernwälder nach Frühjahrs-Lorcheln durchstöbert - leider vergebens. Auch Gyromitra ancilis ließ sich nicht am bekannten Ort blicken. Stattdessen hatten die Holzfäller großflächig gewütet. :(

    LG Thiemo

    Hallo,


    angenommen es geht hier um einen Rötelritterling, würde ich den Lilastieligen Lepista personata/saeva ausschließen wollen. Ich habe bisher in keinerm Altersstadium lila Farbe an einer anderen Stelle wie dem Stiel gesehen. Hier scheinen die Lamellen lila getönt.

    Für den Schmutzigen Lepista sordida sind die habituell ganz schön wuchtig.

    Ich kenne zwar den Blassblauen Rötelritterling Lepista glauconata nicht persönlich, aber wäre das vielleicht eine Alternative neben L.nuda?


    LG Thiemo

    Guten Abend,


    danke für die aufschlussreichen Beiträge. X. dryophilus sagt mir zumindest etwas, dann werd ich den gedanklich zu X redeuilhii umwidmen.
    Nun lohnt es sich ja richtig, vermeintlich gemeine Rotfüße genauer anzuschauen. ^^
    Was da noch alles zu uns einwandert. Ich warte schon gespannt auf den ersten Parfümierten Trichterlings-Fund in D.

    LG Thiemo

    Hallo Schupfi,


    da hab ich dir gut zugearbeitet, was. :cool:

    Die Nr 9 ist schon arg komisch. Mich irritiert vor allem die im Schnitt dunkle Stielbasis. Wenn ich das als pathologische Veränderung abtue und somit ignoriere, wäre das für mich schon ein (älterer) X.pruinatus. Eben weil die rote Subkutis derart ausgeprägt erscheint und das gelbe Stielfleisch unterhalb der Stielspitze schwach blaut.

    Am meisten Probleme hatte mir nach der ominösen Nr. 9 die Nr. 6 gemacht. Ich fand die Rotfärbung ziemlich schwach aber letzlich doch ausreichend für den gemeinen X.chrysenteron.

    LG Thiemo

    Hallo,


    Ich find's klasse. Ein schönes Rätsel für die röhrlingsfreie Zeit. :)

    Bin gespannt!

    LG Thiemo

    Hallo,

    Grundsätzlich muss man natürlich weiter beobachten und darf skeptisch sein ob die Täublingsregel zu halten ist. Galten denn nicht vor einigen Jahrzehnten alle Schleierlinge als ungiftig? :)
    Solchen Faustregeln ist jedoch zu Grunde gelegt, dass es sie nur einheimische Arten betreffen. Daher würde ich den Asiatischen Schwärz-Täubling Russula subnigricans nicht in diese Diskussion mit reinzählen.

    Was die Experimente mit Steinpilz etc. betrifft (Nieminen & al. 2006) meine ich mich zu erinnern, dass in diesem Fall keine Rhabdomyolyse sondern vielmehr erhöht Creatinkinase-Werte nachgewiesen wurden. Erhöhte CK-Werte können, müssen aber nicht auf eine Muskelzersetzung hindeuten.

    Im Fall von Chwaluk 2013, in Mycol.Bav. Hahn & Grünert 2016 kenne ich leider keine genauen Daten. Wobei ich darauf wetten würde, dass wie so oft die Dosis das Gift macht. Wer isst z.B. eine ganze Muskatnuss.


    Vor halbrohem Verzehr wird grundsätzlich abgeraten, <X

    Unbedingt! :kaffee:


    LG Thiemo

    Hallo zusammen,

    dass es selbst bei der Geschmacksprobe zu Problemen gekommen sein soll.

    Bei meinen eigenen rohen Geschmackssproben bei Russula olivacea traten zumindest keine Probleme auf. Natürlich wurde das Pilzstück auch wieder ausgespuckt.
    Nicht auszuschließen, dass es Probleme gibt wenn man es verschluckt um auch den Geschmack "im Abgang" zu testen. ;)

    Josef Christan hatte mit Russula olivacea Probleme, das ist richtig. Das ist der einzige bekannte Fall von Unverträglichkeit bei milden Täublingen. Aber: er hatte sie mit zu einem Grillfest gebracht und dort auf den bereits gut durchgeglühten heißen Grill gelegt. Nur kurz, weil sie gleich anfingen zu verbrennen. Daher waren sie nicht durchgegart, was vermutlich zur Unverträglichkeit geführt hat. Von normal gebratenen, durchgegarten Russula olivacea ist kein Fall von Unverträglichkeit bekannt. Daher gelten für mich weiterhin sämtliche milden uneingeschränkt als Täublinge als essbar.

    Interessant, jetzt weis ich wenigsten wo die Aussage herkommt! Danke.

    Bei halbrohem Verzehr müsste man auch vor Rotkappen warnen <X .

    LG Thiemo

    Hallo,


    2019 hab ich selber die Prüfung zum PSV abgelegt und würde daher meine Meinung zu der Thematik äußern.


    Es stimmt zwar, dass einige Fragen ziemlich offen bzw. unglücklich gestellt sind (und ich beziehe mich jetzt auf den alten, mir bekannten Fragenkatalog - im überarbeiteten dürfte das deutlich besser sein) aber das ist zum Bestehen der Prüfung sicherlich nicht groß relevant. Nach der schriftlichen Prüfung können bei Bedarf im Dialog mit dem Prüfer offene oder unklare Formulierungen mündlich erläutert, konkretisiert oder durchgesprochen werden. Aufgrund dieser offenen Bewertungsmöglichkeit hat man als Prüfling eher einen Vorteil, als wenn nur exakte Wortlaute bzw. Nennungen gelten.

    Da es keine Note oder Auszeichnung dafür gibt muss niemand 100% erreichen. Es ist lediglich ein Eignungstest für die praktische Prüfung.
    Im Nachhinein ist das vielleicht leicht gesagt, aber trotzdem: "Mach Dir nicht zu viele Gedanken darüber".


    LG Thiemo

    Hallo,


    zumindest kann man sich auf die Sektion Atropurpurinae einigen. Von R.fragilis gäbe es ja auch eine recht rote Form (knauthii), der heist ja nicht umsonst wechselfarbig. :)

    An Jan zur Erklärung: Speitäublinge sind ziemlich rein rot (ohne oliv/schwarz/grün,...).

    Welche Art wird wohl letztlich nur mikroskopisch sicher rauszubekommen sein. Evtl. geht noch etwas mit Chemie (Guajak), wo R.atrorubens & bresadolae/atropurpurea schwach und fragilis negativ reagieren.

    LG Thiemo