Beiträge von Steigerwaldpilzchen

    Hallo Oliver,


    Griseinae sind schwierig,versuchen wir es daher mal mit dem Ausschlussprinzip:


    - Russula medullata, stenotricha/atroglauca, subterfurcata & parazurea sind Pappel-Begleiter und scheiden aus. Letzterer hätte zudem netzige Sporen.

    - Russula. galochroa (Fr.) und anatina sind an Eiche gebunden und können es daher auch nicht sein.

    - Für Russula sublevispora passt das Ornament nicht
    - Der Buchenbegleiter R. faustiana hätte typische tönnchenförmige Haarglieder


    Bleiben erst mal R. ionochlora, grisea, aeruginea im engeren Kreis. Ich muss gestehen R.aeruginea noch nie mikroskopiert zu haben, aber dabei sollten schmale Haare und längliche Sporen auffallen.

    R. ionochlora und grisea zu trennen ist schwierig, da beide sich stark in ihrer Variationsbreite überschneiden. Im typischsten Fall kann man den typischen R.grisea wohl als dunkel Creme sporenden, an wärmebegünstigten, kalkhaltigen Standorten unter Laubbäumen wachsenden Pilz, mit eher tristen Farben und teilnetzigen Sporen verstehen. Ist in Deutschland deutlich seltener und viele R.grisea Funde sind fehlbestimmte R.ionochlora.

    LG Thiemo

    Hallo Oliver,


    die Sporen von Russula carpini sind sehenswert. Ich drück' dir die Daumen für den Abwurf, ansonsten würde ich ein winziges Stück Lamelle quetschen und natürlich in Melzers-Reagenz mikroskopieren. Sie haben ziemlich lange (ca. 1-1,5 Mikrometer), isolierte, dünne Stacheln. Beim Quetschen können sie sogar abbrechen, daher wäre der Abwurf ideal und der Lamellenmethode vorzuziehen.


    Leider hab ich nur ein altes Bild (Handykamera):
    R.carpini x1000[Öl] MELZER


    LG Thiemo

    Danke Pablo,


    dann habe ich nun auch eine Vorstellung von C.melanotus. Stimmt, der sieht schon anders aus.

    Bei den Fotos hattest du scheinbar ähnliche Probleme und ich wollte schon meine Smartphone-Kamera verfluchen. Aber im Kustlicht/Studio sieht das Bild schon recht farbecht aus, finde ich.

    LG Thiemo

    Hallo Pablo,


    In FN ist die KOH Reaktion erwähnt. Mit diesem Werk hab ich auch geschlüsselt um zu C. venetus zu kommen. Der im Laubwald wachsende C. cotoneus hat wohl signifikant größere Sporen und der Braunnetzige Raukopf C. melanotus dunkle Schuppen und braunes Velum. Jedoch haben alle die selbe KOH Reaktion. Nur C. phyygianus hat wohl innerhalb der Sektion Veneti eine abweichende Laugenreaktion.

    LG Thiemo

    Hallo Lukas,


    R.mairei hat sich als rein amerikanische Art herausgestellt. Also muss man alle hiesigen Funde nach dem alten Namen R.fageticola benennen. Nobilis ist Synonym.

    Das Grün ist charakteristisch, wenn vorhanden. Wichtig ist die starke (+++) Guajak Reaktion und fehlendes Gilben was den Pilz von anderen Spei-Täublingen abgrenzt.


    LG Thiemo

    Hi,


    genau, anschnibbeln und KOH auf die austretende Milch. Bei L. pyrogalus wird sie übrigens gelb. :)


    Sporengröße ist auch eine Möglichkeit. Der Nordische Milchling steht in einer anderen Sektion als der Graugrüne und hat signifikant größere Sporen.


    Friedhof klingt eher untypisch für den Nordischen, da zu wenig sauer(?). Also wohl doch eher der Graugrüne. Die Ökologie zählt bei diesen Milchlingen sehr.

    LG Thiemo

    Hallo Wolfgang,


    wie gesagt die Kamera konnte die gelben Farben nicht einfangen. Der Stiel ist zwar nicht quitschgelb wie beim Schwefel-Ritterling, aber keinesfalls weiß.

    Die Sporen sind deutlich warzig ornamentiert. Davon habe ich aber leider kein Bild gemacht, da ich nicht wusste, dass das bei den Schleierlinge wichtig werden kann.

    Edit: Ich habe die blutrote KOH Reaktion im Startpost ergänzt

    LG Thiemo

    Hallo,


    Ein paar Funde dieser Woche:


    Erst mal Parkanlage/Friedhof

    #1 Wurzelnder Bitterröhrling Caloboletus radicans




    #2 Eichen-Filzröhrling Hortiboletus engelii




    #3 Verblassender Täubling Russula exalbicans



    Jetzt gehts im Wald weiter, wo sich die Schmierröhrlinge breit machen

    #4 Sandröhrling Suillus variegatus




    #5 Kuhröhrling Suillus bovinus




    #6 Hohlfußröhrling Suillus cavipes




    #7 Porphybrauner Wulstling Amanita porphyria




    #8 Weinroter Graustieltäubling Russula vinosa




    #9 Ziegelroter Täubling Russula velenovskyi




    #10 Mit zahleichen Tränen, Zitronenblättriger Täubling Russula sardonia




    #11 Brauner Filzröhrling Xerocomus ferrugineus




    #12 Kampfer-Milchling Lactarius camphoratus




    #13 Buchen Spei-Täubling Russula fageticola

    Schön mit Grün in den Lamellen :)



    LG Thiemo

    Hallo Schupfi,


    #1 Sehe ich wie du


    #2 Kann deine Einschätzung auch stimmen. Die Sporen wären netzig ganz im Gegensatz zu den anderen Griseinae.

    #3 Diese "Grauen-Schleimmilchlinge" finde ich ja grausig zu bestimmen. Den Graugrünen finde ich fast nur im Buchenlaub. So auf sauren Boden unter Nadelbäumen drängt sich mir hier der Verdacht auf den Nordischen Milchling L.trivialis auf. Prüf' doch mal die Milch KOH, ob sie orangegelb wird.


    #4 Wenn der sehr scharf schmeckt klingt Camenbert-Täubling gut.

    LG Thiemo

    Hallo,


    Bei den Schleierlingen kratze ich erst an der Oberfläche, daher die Bitte an euch hier kurz drüber zu schauen.


    Fund direkt unter Fichten, Lärche gewachsen, in der Nähe auch Buche, Eiche. Saurer Boden bei Heidelbeeren.
    Geruch: Schwach, verletzt etwas rettichartig
    Hut: Trocken, fein schuppig
    Lamellen: selbst bei den jüngsten Exemplaren in trüben gelbolivbraun
    Stiel: Trocken, mit sehr schwachen gelbrünen Velumbändern, nur wenige Exemplare mit deutlich braun bestaubter Cortina, Bases etwas keulig verdickt
    Sporen: fast kugelig 5,5-5,75 x 6,5
    KOH Reaktion auf Hut: Dunkel Blutrot

    Leider ist das Bild nicht farbecht, der subtile gelbgrüne Ton an Hut und Stiel wird von der Kamera geschluckt (wie man das vom Grünblättrigen Schwefelkopf kennt)




    Daher noch mal mit Blitz:



    Sporen x1000[Öl] in Leitungswasser




    Gibt es noch weitere Arten die man differenzialdiagnostisch abklären müsste oder ist die Bestimmung sicher? :)


    LG Thiemo

    Hallo,


    diese Grauen-Schleim-Milchlinge finde ich ja besonders schwierig.

    Wie Werner schreibt brauch L. albocarneus die Tanne und muss eine richtig dicke Schleimschicht haben, dass er sogar an der Hand für ein paar Sekunden hängen bleibt und der Schwerkraft trotzt.

    Ein wichtiges Merkmal wäre noch die Reaktion der Milch auf KOH, auch zwecks Abgleich mit dem in's Spiel gebrachten L. trivialis.

    LG Thiemo

    Hallo,


    ich denke der Wässrige Milchling Lactarius serifluus s.l. passt bzgl. Farbgebung, milde wässriger Milch, runzelige Hutoberfläche und Laubbäume. Der Geruch ist komplex, frisch eher nach Eichen-Milchling beim antrocknen kommt eher der Maggi/Curry-Geruch durch.

    LG Thiemo