Beiträge von Steigerwaldpilzchen

    Hallo zusammen,


    wie Claudia und Josef würde ich das auf verdorbene Pilze schieben. Pilze entsprechen in ihrer Eigenschaft als Lebensmittel nun mal rohen Fleisch.


    Ein andere Punkt ist, dass die Rauhfußröhrlinge roh oder halbroh doch empfindlich Magen-Darm giftig sind. Besonders die Rotkappen mit ihrem festen Fleisch müssen gründlich durchgegart werden. Das ganze ist nicht nur graue Theorie, wie ich selbst gemerkt habe. Einst schmorte ich mir den kleinen Hut einer einzigen jungen Laubwald-Rotkappe nur knapp 10 Minuten. Die Folge waren nach 30-45 Minuten Unwohlsein und Bauchschmerzen. Nicht tragisch bei der geringen Menge, aber spürbar.


    LG Thiemo

    Hallo,


    nach den neuen Bildern und der Angabe zum deutlichen Röten der Madengänge, nehme ich auch alle Vorbehalte zurück und denke, dass ihr mit dem Schlehenrötling die wahrscheinlich richtige Bestimmung gefunden habt. :thumbup:Ebenfalls Glückwunsch!

    Schlehenrötlinge mit keuligem Stiel - Pilze werden doch nie langweilig! :huh:


    LG Thiemo

    Hallo Rotfuß,


    der Pilz schaut für mich dafür zu untypisch aus, aber wenn du entsprechende Funderfahrungen gemacht hast, würde ich es nicht kategorisch ausschließen. Interessant wäre auch ob das schwache röten ein Artefakt ist, oder der Finder entsprechendes nach dem Schnitt beobachtet hat. Bei Entoloma sage ich generell nichts zur genauen Art ohne meinen Anwalt / Mikroskop ;).


    LG Thiemo

    Hallo,


    das der fragliche Pilz kein Maipilz sein kann wurde bereits geklärt. Welche Art sich dahinter auch versteckt, den erwähnten Riesenrötling E. sinuatum kann man ausschließen, da allein die Lamellenfarbe in keinem Stadium so hell sein dürfte (gelb-> lachsrosa). An Schild- oder Schlehenrötling glaube ich mit dem keuligen Stiel genauso wenig.


    LG Thiemo

    Hallo,


    für mich stellt sich auch die Frtage L. azonites oder pterosporus.

    Ich finde ja schon das der Hut eine gewisse Runzeligkeit aufweist und wäre auch farblich eher beim Flügelsporigen gelandet. Aber ich konnte L. azonites noch nicht finden und habe leider keine direkten Erfahrungswerte.

    Den Flügelsporigen Milchling durfte ich auf einem Seminar mit L. Krieglsteiner kennen lernen. Beim Geschmack muss man differenzieren. Die Milch(!) schmeckt nach ein paar Sekunden schon entschieden scharf. Der Rauchfarbene L. azonites soll ja kaum scharf schmeckende Milch haben.


    Meist ist ein leichter Kokosgeruch vernehmbar.

    Schön, dass das jemand anführt. Finde ich auch recht deutlich, aber wird in der Literatur nur sporadisch erwähnt.


    Am besten natürlich die geflügelten Sporen mikroskopisch nachweisen....


    L. pterosporus:



    LG Thiemo

    Hallo beli,

    Ich meine das Sonnige oder Schattige Stelle spielt keine Rolle bei weißliche Frk , glaube das richtige rolle spielt Trockenheit , besondere bei ältere Exemplaren .

    Du hast natürlich damit recht, dass die Trockenheit (-> Hygrophanität) dazu führt. Genau genommen stimmen unsere beiden Aussagen, da die Sonne eine mögliche Ursache der Austrocknung ist. ;).


    LG Thiemo

    Hallo,


    So weißliche Exemplare hatte ich auch schon an sonnenexponierten Standorten, auch wenn ich hierzu kein Bild präsentieren kann.


    Aber zur extremem Hygrophanität von Tubaria furfuracea hatte ich kürzlich eine kleine Dokumentationsreihe gemacht. Fand ich ganz interessant mit anzusehen.


    Zwischen den Bildern liegen jeweils 2 Stunden.






    LG Thiemo

    Hi,


    Die schwarzen, fetten Röhrlinge sind mit absoluter Sicherheit nicht Boletus aereus.

    Das mag für unser geschultes Auge ersichtlich sein, aber wahrscheinlich kaum für den Händler. Wie viele Kunden fragen schon nach dem wissenschaftlichen Namen der Ware. Ich wette er hat auch nur "Schwarzer Steinpilz" bei einer beliebigen Suchmaschine eingegeben. ;)

    Es wird ja durchaus das Herkunftsland auf dem Schild angegeben (wenn das denn stimmt). Der Pilz soll demnach aus Kanada stammen. Sicher aber nicht aus der Zucht, da ja alle Röhrlinge (Ausnahme Buchwaldoboletus) Mykorrhizapilze sind.


    LG Thiemo

    Hallo,


    das ist ja wahnsinnig viel Auswahl, die dieser Händler in Münster bietet.Wirklich beeindruckend! 8|


    Die "schwarzen Steinpilze" könnten irgendeine Neoboletus - Art sein. Sieht aber nicht aus, wie unser europäischer Flocki (Neoboletus erythropus = Neoboletus praestigiator).


    Das scheint logisch, da man doch Parallelen sieht. Was ich mich schon lange frage: Durch welche Merkmale ist Neoboletus eigentlich von den anderen (Hexen)-Röhrlingen abgegrenzt? Die flockig erscheinende Steiloberfläche? Die fehlenden Rottöne im Stielfleisch?


    LG Thiemo

    Hi,

    und ganz Clevere könnten da eigentlich jeden an Holz wachsenden Pilz nennen denn die sind generell unabhängig vom Boden ….

    Grünblättriger-, Rauchblättriger-, Ziegelroter Schwefelkopf.

    Da die Frage bewusst so offen gestellt ist habe ich genau das in meiner Prüfung getan. ;)
    Auch wenn der eigentliche Sinn außer Zweifel steht, sollte seitens der DGfM vielleicht ein "am Erdboden wachsend" eingefügt werden falls das nicht gewünscht ist, denn falsch kann es so nicht gewertet werden.


    LG Thiemo

    Hallo,


    Mittlerweile werden zur Identitätsprüfung von Stoffen in der Apotheke vorwiegend instrumentelle Methoden und kaum noch Nasschemie verwendet. Daher werden die viele Apotheken kein Kaliumhydroxid bzw. Kalilauge mehr vorrätig haben. Bei einer Bestellung ist damit zu rechnen, dass (die kleinste bestellbare Menge) daher komplett in Rechnung gestellt wird, da die Apotheke die Chemikalie selbst nicht mehr braucht und kaum darauf sitzen bleiben möchte.

    Günstig ist's natürlich wenn etwas Kaliumhydroxid/Kalilauge oder Natriumhydroxid/Natronlauge vorrätig ist - kosten tut das in der benötigten Menge fast nichts.


    Falls nicht, dann ist Pablos Vorschlag mit dem mykoshop wirklich die einfachste und günstigste Lösung.


    EDIT: Aussehen könnte/sollte/dürfte es im positiven Fall für den Zunderschwamm dann so:



    LG Thiemo

    Hallo zusammen,

    Ingo hat ja bereits von den geschwungenen, auf einer Höhe am Stiel angewachsenen Lamellen geschrieben. Und an dieser Anwachsstelle meine ich so etwas wie ein farblich dunkleres "Halsband" zu sehen. Das kenne ich so nicht von diversen Trichterlingen. Zusammen mit dem Möchskopf ähnlichen Habitus finde ich den typischen Lamellenansatz doch ganz griffig für eine Bestimmung. Was meint ihr dazu? :)




    LG Steigerwaldpilzchen

    Hey,


    Danke auch für deine Antwort, Stefan. Das du unabhängig von Pablo auch T. album als süßlich riechend empfindest, erhärtet für mich den Verdacht, dass mein Fund nicht T. album ist. Aber ohne den weißen Stinker in der Hand (und unter der Nase) ist's verständlicherweise schwierig. :) Zeit für "Geruchsinternet".

    LG Steigerwaldpilzchen

    Hi Pablo,


    eine süßlich Komponente konnte ich beim Geruch nicht feststellen. Und es waren hauptsächlich junge Fruchtkörper. Dann passt noch eher der "Scheunenstaub" (also ich finde ja der riecht wie "Kalter-Chicken-Nugget-Burger" oder zumindest diese Curry Soße :D) und ohne die zwingende Anwesenheit von Birken geht das viel. doch wieder in Richtung T. stiparophllum.

    Ich seh' schon, ich werde die Stelle noch mal aufsuchen und mehr Fruchtkörper in unterschiedlichen Altersstadien untersuchen, falls es denn noch welche gibt. :whistling:

    Aufschlussreich ist manchmal der Farbverlauf, also das Verfärbungsverhalten von Fruchtkörpern beim Alterungsprozess.

    Was könnte ich hier herauslesen? Ich dachte farblich nehmen die sich alle nicht viel.


    Aber in jedem Fall, den Geruch hab ich mal in der Großhirnrinde abgespeichert. Wenn ich die anderen Arten zum Vergleich auch mal finde und rieche, fällt mir die Artbestimmung vielleicht dann leichter. Danke Dir!


    LG Steigerwaldpilzchen

    Hallo zusammen,


    habe am Mittwoch dieses "Weiße Stinker" gefunden und drehe mich bei der Bestimmung im Kreis. Letztlich halte ich T. album für am wahrscheinlichsten.


    Geruch: Am Fundort unangenehm mit etwas mehliger Komponente. Man könnte es auch (von der Literatur beeinflusst) etwas staubartig nennen. Keinesfalls so stark stinkend wie der Schwefelritterling.

    Fundort: Direkt unter mehreren Buchen und Hainbuchen im Laub, nur in der Ferne mit Kiefer und Fichte


    Da die Sporen deutlich kleiner sind als 9 Mikrometer kann ich T. inamoenum ausschließen (der wohl eher im sauren Fichtenwald wächst). Ebenso würde ich T. lascivum für unwahrscheinlch halten, dafür ist der Geruch nicht passend und viel zu wenig aufdringlich.


    Schwierig für mich ist nun die Abgrenzung zwischen T. album und T. stiparophyllum. Sollte letzterer wirklich nur unter Birken wachsen(?) ist die Sache klar, denn am Fundort gab es keine.


    Weitere Punkte, die für T. album sprechen:

    - Fruchtkörper waren relativ schmächtig (s.Buchenblätter auf dem Bild), T. stiparophyllum soll ja deutlich kräftiger sein.

    - nach GRÖGER soll auch nach Anzahl der Lamellen, die den Stiel erreichen eine Unterscheidung möglich sein. Ob das Merkmal viel taugt lasse ich mal unkommentiert, jedenfalls erreichen knapp 60 den Stiel beim größten Fruchtkörper (Bild 2) -> T. album?

    - Gerippte Hutränder (T. stiparophyllum) konnte ich kaum ausmachen. Auf dem Bild hat der linke Frkp. zwar etwas davon, aber da der Hut nicht "normal" gewachsen ist zweifle ich die Aussagekraft davon an. Der größte, älteste Fruchtkörper hatte keine.




    Und noch einmal mit dem größten Fruchtkörper:



    Schnallen-Suche in der HDS ist nicht meine Stärke. L. GRÖGER hat T. album keine oder nur selten welche. Bei meinem Versuch konnte ich zumindest nur eine Schnalle finden, aber da fehlt es mir an Praxis.


    Was meint ihr zu meinem Fund? Danke schon mal.:)


    LG Steigerwaldpilzchen

    Hey,

    Rüblinge und Schwindlinge zu unterscheiden ist manchmal nicht einfach. Ein Unterscheidungsmerkmal kann der Stiel sein.

    Schwindlinge haben meist einen sehr festen, harten Stiel, der auch meist recht dünn ist.

    Paradebeispiel wäre der Große oder Langstielige Knoblauchschwindling.

    Rüblinge haben eher einen knorpeligen Stiel, fast gummiartig. Bei manchen Arten kann man sogar einen "Knoten" in den Stiel machen, ohne dass er zerreißt.

    Aber wie das bei Pilzen so ist, Ausnahmen bestätigen die Regel.

    Ich würde sagen: Rüblinge haben einen extrem faserigen Stiel. Der lässt sich im Gegensatz zu dem der Schwindlinge gut in feine Fasern zerlegen, wenn man ihn mit zwei Händen in der Mitte greift und auseinander zieht.

    Aber "Daumenregeln" sind natürlich immer ein Kompromiss...


    LG Steigerwaldpilzchen

    Hallo,


    wenn sich die Milch nicht verfärbt und der Pilz nicht scharf schmeckt, kommen noch ein paar Arten in Frage. Durch die Eichen wären alte Eichen-Milchlinge eine gute Möglichkeit. Die sind oft nur jung mehr oder weniger gezont, bei deinen alten Pilzen wird das undeutlich und der typische ölige "quietus"-Geruch verflogen sein. Zumindest wäre das denkbar, ansonsten wird's schwierig ...


    LG Steigerwaldpilzchen

    Hallo,


    konnte heute folgene Gruppe von Täubligen finden, bei der ich letztlich bei Russula fragilis, dem Wechselfarbigen Spei-Täubling lande. Allerdings stören mich ein paar Punkte. Aber erst mal zu den Daten:


    Ökologie: Saurer Boden (Heidelbeeren), Mischwald Kiefern, Buchen, Eichen

    Hut: Durchmesser 4-5cm, Grundfarbe violett, in der Mitte schwarzviolett, z.T. grünlich ausblassend, Rand mit schwacher Riefung

    Lamellen: weiß, Schneiden nur minimal und nicht bei allen Exemplaren fein schartig (s.Frkp. unten links), zerbrechlich

    Stiel: relativ lang, Basis etwas verdickt, rein weiß, weichlich

    Geruch: angenehm, aber für mich nicht nach Bonbons und auch nicht nach (fellea)

    Geschmack: nach 5 Sekunden scharf, aber nicht brenned scharf

    Sporenpulver: Weiß Ib (MARXMÜLLER)

    Sporen: fast kugelförmig, Ornament mit vielen Verbindungen, fast netzig

    HDS: Mit in SV anfärbbaren, mehrfach septierten Pileozystiden

    Guajak: Selbst nach 1 Minute noch absolut 0

    Eisen(II)sulfat: blass ockergelb


    - Der Pilz wird fast überall als sehr scharf beschrieben, für mich schmeckt er scharf aber nicht so, dass es gleich zum Ausspucken reizt.

    - Meine Pilzlernase ist eigentlich nicht so schlecht, aber hier Bonbons oder Kokos zu riechen ist eine Herrausforderung






    Da ich R. fragilis bisher noch nicht bestimmen konnte, habe ich keine Erfahrungswerte oder Vergleiche. Gibt's Meinungen oder Alternativen oder passt die Sache sogar :)?


    LG Steigerwaldpilzchen

    Hallo,


    ganz wichtig bei der Bestimmung von Milchlingen ist eine mögliche Verfärbung des Milchsaftes. Daher bitte einen Tropfen auf ein weißes Taschentuch bringen und ca. 1 Minute abwarten. Verfärbt sich die Stelle gelb?
    Und kanst du den Geruch des Pilzes beschreiben? Irgendetwas auffälliges?


    Der Milchbrätling ist viel festfleischiger, mit matter samtiger Huthaut und dem typischen Fisch/Hering/Krebs Geruch. Auch farblich ist der Hut kräftiger orangebraun.

    LG Steigerwaldpilzchen

    Super, vielen Dank Pablo!


    Leider habe ich den Hut mit meinen Chemikalien bearbeitet und werde daher nicht mehr probieren. Da standen aber noch mehr davon im Wald, evtl. hole ich das nach. Bei Schleierlingen bin ich noch etwas zaghaft mit Kostversuchen, obwohl das natürlich wichtig ist, da hast du Recht.

    C. vibratilis hatte auf Exkursion eindrucksvoll, bereits beim Berühren mit der Zungenspitze seine Bitterkeit offenbart.:P Aber das können nur die extrem bitteren ...


    LG Steigerwaldpilzchen

    Hallo zusammen,


    lässt sich dieser Schleierling evtl. näher eingrenzen?


    Hutdurchmesser 4cm

    Gewachsen unter Buche, Kiefer, Fichte. In Nachbarschaft wächst gerne C. bolaris

    Fleisch: lila getönt

    Chemische Reaktionen: Negativ im Stielfleisch & Hutoberfläche auf KOH, Phenol, Lugol

    Geruch: unauffällig
    Stiel: trocken, Stielbasis knollig, etwas abgesetzt, Cortina realtiv tief sitzend

    Hut: Gegen Rand dunkel gefasert (Cortina?), nicht schleimig (Aber das ist C. varius zur Zeit auch nicht)



    LG Steigerwaldpilzchen

    Hallo Norbert,


    danke für deine Tipps. Dann werde ich mich beim nächsten Risspilz mal an der Mikroskopie der Stielrinde versuchen.

    Ich schau heute noch einmal an der Stelle vorbei, wenn es brauchbare Fruchtkörper gibt, liefere ich nach.


    LG Steigerwaldpilzchen