Beiträge von Steigerwaldpilzchen

    Hallo,


    die von Stephan angesprochenen "Bratpfannen DCY" scheinen bei mehrere Arten der durch SARNARI definierten Paraincrustatae möglich zu sein. Zu der Sektion gehört auch die erwähnte R.laeta. Ich will nicht behaupten der Funde sei deshalb R.melitodes, jedoch zeichen sowohl MARXMÜLLER als auch JURKEIT (Z.Mykol 76_2010) solche "Bratpfannen DCY" bei R.melitodes.

    R.integra, melitodes, laeta, cremeovellanea, carminipes & rhodomarginata sind alle mit dieser bunt gemischten, "chaotischen"(Zitat: Stephan 8o ) Huthaut bei den Integrae einsortiert. Die Auswahl der bekannten Arten ist also nicht sehr groß.

    Eine "Nadelwald-laeta" kenne ich bisher nicht - spannend.

    EDIT: R.borealis dürfte synonym für R.laeta sein. Dies sind aber für gewöhnlich kleine Arten aus dem Laubwald - keine Großen aus dem Nadelwald.

    VG Thiemo

    Hallo Andy,


    eine schöne Dokumentation. Bei der Gruppe um R.integra liegst du bei der Huthaut wohl richtig. Ob R.melitodes & R.integra ist leider nicht so einfach für mich zu beantworten, denn die beiden sind sich schon sehr ähnlich.

    R.integra ist die Art, die man in deinem Habitat erwarten würde, da R.melitodes Laubbäume braucht - aber würde theoretisch ja schon einer ausreichen...

    Ich habe R.integra noch nie so stark inkrustiert gesehen, das passt eher zu dem was ich beim mikroskopieren von Felix's R.melitodes gesehen hatte. Vieleicht wollen zum Grad der Inkrustierung ein paar andere ihre Erfahrung mit uns teilen?

    Die Nuancen in der Sporengröße sind bei den variblen Sporen von R.integra leider auch nur begrenzt aussagekräftig. Interessant ist auch die etwas heller als für R.integra gewohnte Sporenpulverfarbe.

    Russula Sporen misst man übrigens in MELZERS. Da dies letal wirkt, könnte es hierbei tatsächlich zu Größenunterschieden kommen. Ich würde nochmal messen, und noch mal nach typischen schmal endenden Primoridalhyphen suchen, die erst im unteren Teil (also nicht am Ende) stark inkrustiert sind.

    Vielleicht lohnt hier eine Sequenz?

    VG Thiemo

    Hallo,


    Die ausgewachsenen haben wie eine etwas festere Rinde, aber das Fleisch innen ist ziemlich gummig/wattig.

    Diese Konsistenz „wie ein Fahrradschlauch“ ist typisch für R.paludosa und wollte Claus wahrscheinlich auch hören.


    VG Thiemo


    DCY sind übrigens Dermatozystiden

    Hallo Nikolas,


    Wie Peter denke ich, dass allein L.ruginosus und L.romagnesii zur Auswahl stehen. Aufgrund der milden Milch und hohen Ornamentierung fallen die meisten anderen Korallenmilchlinge weg.
    Bei L.subruginosus lässt sich über den Artrang streiten.

    Wenn man die Hutfarbe als Unterscheidungsmerkmal ausklammert, läuft diese über das Sporenbild: Hoch geflügelt bei L.ruginosus VS. Hoch netzig bei L.romagnesii. In deinem Fall sieht mir das schon sehr geflügelt und weniger netzig verbunden aus, daher ist das für mich ziemlich wahrscheinlich L.ruginosus. Übrigens hat die Art milde Milch aber scharfes Fleisch, wie ich verfizieren konnte. L.romagnesii soll(?) gänzlich mild/bitterlich sein.

    L.ruginosus -Sporen zum Vergleich


    VG Thiemo

    Hallo,


    diese auffallenden langen dünnen Elemente in der Huthaut auf den nachgeschobenen Fotos können durchaus inkrustierte PH sein. Das würde dann die Diagnose R. vinosa stützen.

    Ich würde hier auch meinen, iPh zu sehen.





    Sollte man dazu noch ockerfarbenes Sporenpulver feststellen können, ist eine komisch gefärbte R.vinosa die beste Konsequenz (einziger Ockersporer mit iPh). Leider hat der Täubling nicht abgesport und wird daher nie mit Gewissheit zu bestimmen sein.

    VG Thiemo

    Hallo Benjamin,


    Selbst mit Karbolfuchsin muss man ein wenig üben, bis die Färbeprozedur gute Ergebnisse liefert. Färben, waschen, entfärben in verdünnter Salzsäure, dazu überall die Zeiten einhalten - beim ersten Mal gelingt es meist nicht. Aber: Deutlich inkrustierte Primorialhyphen kann man auch in Wasser erkennen.


    Auch die von Corinne gezeigten Crins könnte man in Wasser erkennen.


    Bei manchen Strukturen geht es natürlich nicht ohne Chemikalien oder nur schlechter.


    PS: Sollte das R.vinosa sein, ist dein Guajak evtl schlecht. Das müsste nach 8-10Sek blau werden.


    VG Thiemo

    Hallo Uwe,

    Die angeführten Argumente der Lamellenfarbe und Abziehbarkeit der Huthaut sind mir unverständlich.

    Hallo

    Sind das neuerdings keine Bestimmungsmerkmale mehr???

    Du solltest genau lesen was ich geschrieben habe. Ich habe nie behauptet es sind keine Bestimmungsmerkmale!!!
    Mir ist in diesem Fall unverständlich, inwiefern die Abziehbarkeit der Huthaut und die Lamellenfarbe deiner Ansicht nach gegen R.parazurea sprechen.

    1. Die Abziehbarkeit der Huthaut ist leider generell kein sonderlich konstantes Merkmal und wird beispielsweise in der forumseigenen Übersichtstabelle von Bernd Miggel mit ca. zur Hälfte angegeben. Übrigens gilt für R.atroglauca l. SARNARI genau das Gleiche.

    Die Huthaut sollte sich nicht bis zur Mitte abziehen lassen.

    In keinem der gezeigten Bilder wurde die Huthaut bis zur Mitte abgezogen, ich erkenne bis zu ca. 3/4 was im Rahmen der üblichen Abweichung (1/4-3/4 Bereich) liegt.

    2. Falls man von der Lamellenfarbe auf die Sporenpulverfarbe schließen möchte (ganz schlecht bei Fotos), liegt diese schätzungsweise irgendwo im cremefarbenen bis dunkelcremefarbenen Bereich, woraus sich ebenfalls kein Gegenargument zu R.parazurea herleiten lässt.


    Ich hoffe wir sind uns soweit einig, dass sich aus diesem Beitrag keine absolut sichere Bestimmung, jedoch bisher auch kein stichhaltiges Argument gegen R.parazurea, den allein mit Karl und Stephan zwei sehr gute Täublingskenner favorisieren würden, herleiten lässt.

    Gruß Thiemo

    Hallo,


    Wenn die Lamellen nicht fettig verschmieren (s. Karl Beitrag), wüsste ich nichts was gegen die starke Vermutung von Russula parazurea sprechen soll. Eiche und bereifte Huthaut passen bestens. Die angeführten Argumente der Lamellenfarbe und Abziehbarkeit der Huthaut sind mir unverständlich.


    Ohne Pappel kann das kein R.atroglauca sein.


    Durch einen Blick auf die teilnetzigen Sporen wäre die Bestimmung als R.parazurea leicht.


    VG Thiemo

    Hallo Jörg,


    Durch die Lektine des Satanröhrling, wurden wohl auch schon neben mehreren Tagen mit Magen-Darm Beschwerden, Schleimhautrupturen mit blutigen Durchfällen ausgelöst. Für Menschen mit blutverdünnender Medikation würde ich das als gar nicht mal so zimperlich einordnen.


    Aber du hast schon recht, so eine kleine Vergiftung könnte heilsam auf den blinden, beratungsresistenten Sammeleifer wirken. ;)


    VG Thiemo

    Hallo,

    Die Aussage von Werner habe ich so schon von Lothar Krieglsteiner gehört. Bei mehreren Seminaren im Schwäbischen Wald durfte ich T.filamentosum kennenlernen, eine Art die dort keineswegs selten ist. T.pardinum mit den groben, kontrastreichen Schuppen sei im Gegensatz dazu sehr selten.

    Hier T.filamentosum in verschiedenen Altersstadien:







    VG Thiemo

    Hallo Jörg,


    Danke fürs zeigen deiner Funde. Diese Woche hab ich bei uns auch wieder das erste Grüppchen WuBi's gefunden. Aber so viel wie bei dir gibts hier leider nicht.Vielleicht sollte ich auch mal zu der ominösen Satan-Stelle (du erinnerst dich?) schauen ...

    Zum Glück (oder leider :evil: ) wird meist erst mal abgesammelt und die Leute kommen daheim zum Schluss, dass der Fund entsorgt werden muss.

    VG Thiemo

    Hallo Dani,


    Rotbraun gefärbte Milchlinge gibt es wirklich zahlreich. Neben den bereits erwähnten wäre auch der nicht scharfe Lactarius badiosanguineus möglich. L.rufus verrät sich makroskopisch oft über eine heller gefärbte Stielbasis, die mir hier fehlt. Der Kampfer-Milchling scheidet hier für mich völlig aus.


    Auf Farbechtheit der Fotos, Geruch und Geschmack können wir ja leider nicht testen.


    VG Thiemo

    Hallo Corinne,

    Von Seiten Makroskopie und Sporenbild hätte ich auch keine Einwände, bzgl. R.integra.

    Wie Stephan glaube ich jedoch nicht, dass die deutlichen langen Elemente Primordialhyphen sind. Die sind bei R.integra ziemlich unscheinbar und schwer zu beobachten. Für die Beweisführung könnte man zusätzlich die an der Basis inkrustierte Dermatozystiden nachweisen.

    VG Thiemo

    Hallo Jörg,

    ja schade, dass es nicht geklappt hat.

    Röhrlinge gibt es ja zuhauf. Die kleinen Steinis sind schon hübsch. Etwas staune ich schön über den Schönfuß in der Anlage, da ich ihn eher im sauren Gebirgs-Nadelwald verortet hätte. Die Täublinge machen sich dafür rar, vieleich weil ich nicht vor Ort war? ;)

    VG Thiemo

    Hallo Andy,

    ich teile die Bedenken von Werner.
    Bei den Schwärz-Täublingen lohnt es sich generell genauer hinzusehen. Oft werden Arten nur als Dick- oder Dichtblättrig eingestuft, dabei ist der Verwandschaftskreis in den letzten Jahren ganz schön gewachsen. Zuerst sollte man klären ob und wie stark der Pilz vor dem Schwärzen röted (Ausnahme: R.adusta schwärzt gar nicht und rötet nur) und im Anschluss den Geschmack prüfen. Selbst wenn die Lamellen dickblättrig sind gibt es mit Marxmüllers- und dem Thüringer-Täubling zwei weitere neben dem altbekannten Dickblättigen Schwärztäubling.

    Der runzelige Hut des Korallenmmilchlings weist schon eher auf den Flügelsporigen L.pterosporus hin.

    VG Thiemo

    Hallo,


    meine Ideen zu den Aufnahmen als Denkanstoß zur eigenen Recherche.
    Von Oben nach Unten:
    Perlpilz Amanita rubescens
    Einer der Stink-Täublinge Russula foetens / Russula subfoetens
    Einer der Pfeffermilchlinge Lactifluus piperatus / glaucescens
    Ein Korallenmilchling, wahrscheinlich Lactarius azonites
    Rotschuppiger Raukopf Cortinarius bolaris

    Ich wette den identifiziert Ihr mir ohne groß weitere Angaben

    Mehr Angaben wären grundsätzlich immer gut. [Input -> Output]

    VG Thiemo