Beiträge von antoff

    Liebe Pilzfreunde,

    auf meinen Damildkötteln haben sich zwei Fruchtkörper einer neuen Tintlingsart (für mich) gezeigt. Die Bestimmung läuft - naja - etwas holperig, weshalb ich euch gerne den Pilz zeigen möchte. Makroskopisch fiel mir die starke abstehende weiße Behaarung auf, darunter zeigte sich eine geriefte graue Huthaut, die in der Hutmitte bräunliche Töne aufwies.

    Das Hutvelum bestand aus zwei verschiedenen Typen: Ketten von langezogenen bis verkürzten Zellen und daneben diverticulate Elemente.

    Die Sporen gingen von 8- 10 (die meisten um die 9)X5-6,5. Der Quotient liegt so bei 1,6-1,7.

    Coprinopsis candidolanata käme jetzt für mich als erstes in Betracht, allerdings habe ich gemerkt, dass die Bestimmung alles andere als einfach ist, weshalb ich doch so einige Zweifel habe, dass es tatsächlich diese Art ist. Was käme sonst vielleicht in Betracht???

    Schon einmal vielen Dank und liebe Grüße

    Matthias

    Hutvelum

    Hier sieht man schmale, dünne Hyphen des Velums (an einer Stelle), was dann doch irgendwie wieder gegen C. candidolanata spricht

    HDS

    Zystiden der Lamellenschneide (nicht gut geworden :))

    Und eine einzige Schnalle im Velum

    Hallo Nobi,

    toll, vielen Dank für deine Bestätigungen und Anmerkungen, da freue ich mich.

    Auf dem letzten Foto zu Arthrobotrys superba meine ich auch, dass es die Fangschlingen der Art sein müssten. Allerdings, und da täuscht das Foto, war noch kein Nematode gefangen. Auf dem ersten Mikrofoto sieht man einen dunklen Bereich, der unter dem Mikro so etwa wie ein mehr oder weniger aufgelöster und aus der Form gegangener Körper eines Nematoden aussah. Ich weiß nicht, ob ich da jetzt zu viel hineininterpretiere.

    Einen Tag zuvor hatte ich tatsächlich zufällig bei der Untersuchung eines Lasiobolus-ähnlichen Fruchtkörpers eine Arthrobotrys-Art entdeckt, die gerade einen Nematoden in ihren Fangringen hatte. Ich konnte das da noch nicht einordnen und war so fasziniert, dass ich sogar vergessen habe, Fotos zu machen.

    Ja, diese unterschiedlichsten Formen und Lebensweisen versetzen mich jedes Mal wieder ins begeisterte Staunen.:)

    Liebe Grüße

    Matthias

    Liebe Pilzfreunde,

    meine Dungproben produzieren viele schöne neue Überraschungen für mich.

    Besonders gefreut habe ich mich über den ersten Pilz, da er einer Gattung angehört, die ich bisher noch nicht kannte. Ich meine, dass es sich um Trichodelitschia minuta handeln müsste. Man kann auf dem letzten Foto die dreiteilige Hülle erkennen, die wohl charakteristisch für die Art ist. Die Sporen maßen zwischen 23,5-25X8-9.


    Ebenfalls toll fand ich die darauffolgende Sporomiella-Art, die ich für Sporomiella leporina halte. Ich war fast erschrocken, als der Fruchtkörper platzte und eine Masse von Asci von sich gab. Die Sporen waren zwischen 31,5-34X ca. 5,5 groß. Für die Art sprechen wohl auch die wenig eingeschnittenen Septen und die insgesamt sehr schmale Sporenform.


    Dann - und das passt nicht zum Titel - habe ich mir noch eine Anamorphe angeschaut, die auf Damwilddung wuchs. Ich meine, dass es sich um Arthrobotrys superba handeln könnte. Ist wirklich faszinierend, was es für Pilze gibt. Hier einer, der Jagd auf Nematoden macht. Das Dungstück beherbergt jedenfalls so einige von ihnen.

    Die Sporen gingen von 13,5-21X7,5-8,5.


    Nun, ich hoffe, dass ich nicht allzu sehr daneben liege.:)

    Liebe Grüße

    Matthias

    7.bmp

    Sporomiella leporina

    Arthrobotrys superba

    Hallo Karl,

    sehr interessant. Es erscheint mir auch erstaunlich, dass die unterschiedliche sich dreieckig verjüngende Sporenform nicht zu einer eigenen Art gehören sollte. Andreas Melzer schreibt ja, und bezieht sich dabei auf deinen verlinkten Artikel, dass diese "charakteristische" Sporenform, die man für C. cardiasporus annahm, nach molekularbiologischen Untersuchungen nicht mehr haltbar ist.

    Ganz interessant finde ich deinen Ansatz, sich mal mehr mit den Kaulozystiden zu beschäftigen. Ob dass nun für diese Sippen zu einem Erfolg führt, sei einmal dahingestellt, aber gerne hätte ich schon mal ein Foto beigesteuert, doch meine Geisterpilze scheinen leider nun das Wachstum eingestellt zu haben. Falls aber noch etwas kommen sollte, schaue ich mir den Stiel einmal genauer an.

    Liebe Grüße

    Matthias

    Hallo Nobi,

    super, vielen Dank für deine Anmerkungen und den Link zu dem Artikel von Andreas Melzer. Den kannte ich noch nicht und ist sehr interessant, aber ja, auch verwirrend. Schön ist auf jeden Fall der Vorschlag, für C. Cordispora die Gattung "Spiritellus" ins Leben zu rufen. Und so wie er schreibt, scheint ja selbst die Auswertung der genetischen Analysen nicht direkt für Klarheit in dieser Gruppe zu sorgen.

    Sehr spannend, und dass ich jetzt auf Dung meinen ersten Geisterpilz gefunden habe, freut mich umso mehr.:)

    Liebe Grüße

    Matthias

    Hallo zusammen,

    nun zeigt sich auf einem kleinen abgebröckelten Damwildköttel ein etwas größerer Tintling (ausgebreitet so ca. 8mm) und ist im Vergleich zu Coprinellus pusillulus ein wahrer Riese.

    Makroskopisch (die jungen Fruchtkörper) erinnern sie sehr stark an Coprinopsis cordispora und auch mikroskopisch würde ich sagen, dass er es sein müsste. Allerdings - so wie ich auch hier im Forum gelesen habe - ist die Unterscheidung zu Coprinopsis patouillardi wohl noch nicht so ganz geklärt. Bei Kommentaren von Nobi und Andreas Melzer konnte ich lesen, dass sie Fruchtkörper auf Dung als C. cordispora und auf Mistgemischen als C. patouillardi bezeichen. Gilt diese Unterscheidung noch? Oder gibt es mittlerweile neue Erkenntnisse zu dem "Aggregat" (es gehört wohl zumindest noch eine andere Art dazu).

    Nunja, bei meinem Pilz sind die Sporen sehr klein: 6,5-7,5X5,5-7. Ich weiß nicht, ob das überhaupt so passt.

    Die Cheilozystiden stammen von einem sehr jungen Fruchtkörper, und es scheint mir, dass die noch wachsen wollten.... Bei dem ausgebreiteten Exemplar waren dann leider die Cheilos verschwunden.

    Ich danke euch schon einmal,

    liebe Grüße

    Matthias

    Velum

    Lamellenschneide

    Hallo Björn,

    tolle Funde in einer tollen Gegend. Da haben wir uns um eine Woche verpasst, denn ich war ebenfalls dort und im angrenzenden Lampertstal. Ich habe mit Freunden eine Wanderung gemacht, weshalb ich leider nicht auf Pilze geachtet habe (Morcheln waren allerdings auch am Wegesrand); wenn ich von dem Gymnosporangium gewusst hätte, hätte ich mir auf jeden Fall den Wachholder etwas genauer angeschaut.

    Liebe Grüße

    Matthias

    Hallo Nobi und Stefan,

    prima, ich danke euch für eure Hinweise und die Bestätigung der Funde. Ich bin bei meiner Tintlingsbestimmung, Nobi, nach deiner Bestimmungstabelle vorgegangen, und da schien mir eigentlich auch, dass Coprinellus pusillulus ganz gut passen könnte.

    Die Pseudombrophila gefällt mir makroskopisch richtig gut, weshalb ich mich freue, einen Namen für sie gefunden zu haben.

    Momentan allerdings scheint auf den Damwildkötteln die Stunde der Tintlinge geschlagen zu haben; gerade habe ich einmal in die Feuchtkammer geschaut und eine - im Vergleich zu Coprinellus pusillulus - richtig große Art ist gerade dabei zu wachsen. Sehr spannend, mal schauen, wie sie sich entwickelt.

    Liebe Grüße

    Matthias

    Hallo Stefan,

    vielen Dank für deine Anmerkungen und Hinweise, worauf ich noch achten muss.

    Also, dickwandige Pileozystiden sind mir nicht aufgefallen (kann das gerade auch nicht nachprüfen, da ich nicht bei mir zu Hause bin). Ebenfalls konnte ich keine capitaten Pileozystiden entdecken.

    Drei Tage, bevor die Aufnahmen entstanden sind, hatte ich mir schon bei einem sehr jungen Exemplar das Velum angeschaut, aber leider keine Fotos gemacht. Es waren schon kugelige Velumketten, die ich jetzt bei dem untersuchten Pilz nicht mehr entdecken konnte.

    Ja, du hast recht, die Sporen scheinen wirklich zu lang zu sein. Die meisten waren zwar so um die 10, aber es gab eben auch einige, die bis 12 gingen. Schwierig.....

    Anfang der Woche werde ich mal versuchen, noch ein Exemplar zu untersuchen.

    Liebe Grüße

    Matthias

    Liebe Pilzfreunde,

    auf meinen Dungstückchen hat sich so einige getan, und ich möchte euch heute zwei Funde von meinen Damwildkötteln zeigen.

    In letzter Zeit kommen sehr viele winzige Tintlinge hervor, die, wenn sie einmal in die Höhe geschossen sind, auch direkt wieder umknicken, weshalb ich leider nur Fotos von jungen Fruchtkörpern habe. Man kann makroskopisch schon erahnen, dass sie Pileozystiden haben. Tja, das Mikroskopieren ist dann nicht so einfach für mich. Ich schaffe es nicht, Lamellen und Hut zu trennen, weshalb nun auf den Mikrofotos alles zusammengeschoben ist. Ich denke, dass die Zystiden auf den Fotos von der Huthaut stammen und dann würde ich den Fund als Coprinellus pusillulus bezeichen.

    Sphärozysten waren auch zu sehen und die Sporen gingen von 8,5-12X3,5-5. Was meint ihr? Liege ich richtig oder fehlen wichtige Merkmale?


    Die Pseudombrophila fand ich echt spektakulär. Ich denke, sie war noch etwas unreif, aber in einem Ascus waren die Sporen doch schon recht reif (denke ich) und nur von ihm habe ich dann die Sporen vermessen. Sie waren 15-17,5X 8-9 groß. Leider war das Stück, das ich unters Mikro gelegt habe zu groß, weshalb die Aufnahmen nicht ganz klar sind.

    Ich denke, dass es Pseudombrophila cervaria sein müsste. Makroskopisch würde ich mir die "Nachbarart" P. theioleuca heller und gelber vorstellen, habe aber natürlich keine Funderfahrungen:).

    Schon einmal vielen Dank für eure Meinungen und liebe Grüße

    Matthias

    Coprinellus

    Pseudombrophila

    Hallo Nobi,

    toll, vielen Dank für deine Rückmeldung und die für mich sehr hilfreichen Anmerkungen. Ich habe von der unreifen Spore mal die Anhängsel ausgemessen und dabei war das basale ca. 6 μm länger. Tja, leider habe ich nur ein Foto, auf dem beide Anhängsel gut zu sehen sind, da ich bei der Untersuchung noch nicht wusste, dass das für die Bestimmung wichtig ist. Super, da weiß ich jetzt zumindest für weitere Funde, worauf ich achten muss. Bei der Vermessung der unreifen Sporen bin ich mir etwas unsicher. Messe ich den gesamten Sporenbereich (also auch das Pedicel) oder nur den eigentlichen Sporenbereich?

    Deine Fotos von den Pilzen auf Misthaufen machen wirklich Lust auf mehr. Der, auf dem Peziza vesiculosa gewachsen ist, ist für mich gut erreichbar und ich hoffe mal, dass der Bauer nicht zu schnell auf die Idee kommt, ihn auf sein Feld aufzutragen.

    Coprinopsis cinerea sieht auf jeden Fall schon einmal sehr stattlich aus. :)

    Liebe Grüße

    Matthias

    Liebe Pilzfreunde,

    auf meinem ältesten Gallowaydungstück hat sich eine Cercophora-Art breit gemacht und ich muss sagen, dass die unreifen Sporen wirklich toll anzusehen sind. Das Problem hier nur war es, einen Fruchtkörper zu finden, der mal reife Sporen hatte. Bei dem vierten Versuch gab es zumindest - sage und schreibe - zwei reife Sporen, weshalb ich mich entschlossen habe, ihn hier zu zeigen, da ich meine, dass es Cercophora anisura ist. Mal schauen, ob das, was ich herausgefunden habe, für eine Bestimmung reicht:

    Größe der reifen Sporen: 17,8-18,3X8,7-9

    Die Asci hatten im oberen Bereich eine Art Kugel und am Perithecienhals konnte man so etwas wie Squamofolien entdecken.


    Dann war ich gestern einmal unterwegs, um bei meinen Mairitterlingsstellen mal zu schauen, ob schon Pilze gewachsen sind. Dabei bin ich an einem Feld vorbeigekommen, auf dem der Bauer einen riesigen Misthaufen aufgehäuft hat. Den habe ich mir mal etwas aus der Nähe angesehen und dabei viele eng-büschelig wachsende Becherlinge gefunden. Die meisten waren schon vertrocknet und verschrumpelt, aber eine kleine frische Gruppe habe ich noch entdeckt. Vom Fundort her und wegen des büscheligen Wachstums müsste ja Peziza vesiculosa ganz gut passen, obwohl nur einer der Fruchtkörper kleiig belegt war. Die Größe der Fruchtkörper war so zwischen 2,5-3 Zentimeter.

    Ich habe mir den Spaß gegönnt, sie zu mikroskopieren. Tja, denkt ihr, man könnte die Pilze guten Gewissens als Peziza vesiculosa bezeichnen?

    Die Sporen (leider wohl noch nicht reif) waren zwischen 18,5-21X9,5-10,5 (habe nur die längsten vermessen)

    Auch waren die Sporen glatt (habe es in Baumwollblau überprüft) - oder sind die Sporen vielleicht einfach noch nicht reif genug?

    Vielen Dank und liebe Grüße

    Matthias


    Cercophora

    Peziza

    In Lugol

    Querschnitt

    Hallo Nobi,

    das ist ja ein tolles Projekt, das du jetzt dungpilzlich begleitest. Obwohl 33 Arten tatsächlich schon jetzt sehr beachtlich sind, wäre es wirklich spannend zu verfolgen, ob und wie der Artenreichtum auch bei Dungpilzen durch die extensive Beweidung zunimmt.

    Auch ist die Vorstellung der Arten wirklich sehr inspirierend und motiviert weiter, in die Dungpilzwelt einzusteigen.:)

    Liebe Grüße

    Matthias

    Hallo Nobi,

    wieder einmal vielen Dank für deine Bestätigung und deine Anmerkungen. Ja, meinen Fund habe ich tatsächlich auch mit Marcos Porträt verglichen und deine Anmerkungen dazu gelesen. Danach war ich eigentlich auch recht sicher, dass es sich bei meinem Fund auch um Sporomiella capybarae handeln müsste. Aber wenn man eine Art das erste Mal fiindet, bleibt doch immer ein letzter Restzweifel übrig.:)

    Ich muss sagen, dass dieses coprophile Forum eine wahre Fundgrube ist, um eigene Funde abzugleichen und stärker in die Materie der Dungpilze hineinzukommen. Das finde ich wirklich großartig, da es sonst zu vielen Arten wenige Vergleichsbilder gibt. Zottos Engagement auf Ascofrance habe ich auch schon bemerkt, wirklich toll.

    Vom Gallowaydung bin ich weiterhin völlig "geflasht" - welch ein Artenreichtum. Und dass Sporomiella capybarae nach dem Wasserschwein benannt wurde, macht mir die Art direkt noch viel sympathischer:).

    Liebe Grüße

    Matthias

    Liebe Dungpilzfreunde,

    wieder auf Gallowaydung habe ich erneut eine Sporomiella-Art gefunden, die ich als Sporomiella capybarae ansprechen würde. Charakteristisch für diese Art ist wohl, dass die erste Sporenzelle zugespitz und die letzte insgesamt am längsten ist. Das meine ich bei meinen Sporen zu erkennen.

    Die Maße gingen von 42,5-51X9-11.

    Was meint ihr? Könnte ich richtig liegen?

    Liebe Grüße

    Matthias

    Hallo Nobi,

    auch aus nichtmykologischer Sicht ist das Depot auf jeden Fall immer eine Reise wert. Ja, das wäre toll, wenn ich einmal mit auf eine Tour mit Karl gehen könnte; ich muss ihn mal kontaktieren. Die Fundliste des Depots kenne ich, und es ist wirklich phantastisch, wie viele Arten dort schon nachgewiesen werden konnten.

    Für besondere Funde ist deine Art der Dokumentation aber auf jeden Fall super.:)

    Ich stelle gleich noch einmal eine Sporomiella ein, die ich diesmal allerdings wieder auf Gallowaydung gefunden habe.:)

    Liebe Grüße

    Matthias

    Hallo Nobi,

    toll, vielen Dank für deine Bestätigung. Vielleicht hätte ich es direkt beim ersten Post schreiben sollen, denn tatsächlich stammt der Damwilddung aus dem Depot. (Scheint ja dann ein richtiger Hotspot für Schizothecium dakotense zu sein) Ich bin noch öfters in der Gegend um Neuss unterwegs und von dort ist es eine knappe halbe Stunde bis nach Bracht. Das nutze ich manchmal aus, um dort spazieren zu gehen. (Und wenn dann etwas Reizvolles am Wegesrand zu sehen ist, schaue ich es mir natürlich genauer an.)

    Vielen Dank auch für das Hochladen deines Fundberichtes, denn viel weitergehende Informationen zu der Art habe ich nicht gefunden. Übrigens toll, wie genau du die Funde dokumentierst; das inspiriert mich auf jeden Fall auch, etwas genauer meine Funde zu "analysieren".

    Liebe Grüße

    Matthias

    Liebe Pilzfreunde,

    diesmal nicht vom Gallowayrind, sondern auch auf den Kötteln vom Damwild tut sich einiges. Ich meine nun, Schizothecium dakotense gefunden zu haben, würde aber gerne noch einmal eure Meinung zu diesem Fund hören, besonders da Lundquist für S. dakotense Pferde- und Schafdung als Substrat nennt. Sonst, finde ich, passt eigentlich einiges (wenn auch nicht alles) ganz gut:

    Die Asci haben 32 Sporen und waren zwischen 21-22,5X11,5-13,5 groß. Tja, und wenn ich den Schlüssel von Lundquist berücksichtige, sind meine Sporen eigentlich etwas zu klein.:/

    Schon einmal vielen Dank an euch und liebe Grüße

    Matthias

    Hallo Nobi,

    interessant, etwas zu der Geschichte der Dungpilzforschung zu erfahren. Vielen Dank für die Verlinkung der Artikel von Jahn. Toll, dass sie anhand seiner Aufzeichnungen noch erscheinen konnten. Da steckt ja schon etwas von seinem Lebenswerk drin.

    Ich kann nur froh sein, dass ich vor ca. zwei Monaten auf den Dunghaufen des Gallowayrindes die orangenen Borstlinge (Cheilymenia stercorea) gesehen hab, sonst wäre ich sicherlich nicht auf die Idee gekommen, ein Stück mitzunehmen. Und meine Güte, was hätte ich verpasst. :)

    Ich bin auf jeden Fall vom Dungfieber infiziert und habe nun auch ein paar Dungstückchen vom Damwild in meine Feuchtkammer gelegt. Mal schauen, was sich da so alles finden wird.

    Liebe Grüße

    Matthias

    Hallo Nobi,

    ich finde das, was du schreibst sehr interessant. Somit bist du in Deutschland eigentlich so etwas wie der Pionier der Dungpilzforschung. Ich kann mir da sehr gut vorstellen, wie schwierig es war, Bestätigungen für deine Funde zu bekommen. Aber wie du auch schreibst, entstehen bestimmt auch wegen dieser Mühen recht enge Kontakte, die, wie du schreibst, über Jahre bestehen bleiben.

    Heutzutage ist es durch die Internetforen und die Möglichkeit, recht schnell an Literatur zu gelangen, alles natürlich viel einfacher geworden. Allerdings hat dies natürlich auch immer wieder Nachteile, die ich auch bei mir bemerke: Man geht schneller über die Funde hinweg und beschäftigt sich nicht mehr so stark mit ihnen. Auch das merke ich manchmal bei mir und sage mir dann, dass es nicht so sehr darauf ankommt, besonders viele Arten für sich neu zu entdecken, als diese besser genauer für sich zu studieren. Aber oft reißt mich dann der Entdeckerwille wieder von dem Vorhaben ab. :)

    Ich finde mittlerweile Dungpilze wirklich faszinierend, was auch an deinem Engagement liegt. (Wie gesagt: ohne die Bestätigungen würde man doch etwas in der Luft hängen.)

    Liebe Grüße

    Matthias

    Hallo Nobi,

    wieder einmal vielen Dank an dich für deine Bestätigung.

    Ja, Dungpilze haben mikroskopisch so einiges zu bieten und manchmal sind sie auch makroskopisch richtige Hingucker. Schwer zu bestimmen sind sie nicht, wenn man so tolle Hilfe wie von dir hier im Forum hat. :) Ansonsten würde ich mich manchmal doch etwas unsicher fühlen.

    Liebe Grüße

    Matthias

    Hallo Nobi,

    vielen Dank für deine Bestätigung. Die beiden Beiträge hatte ich auch bei meiner Suche gefunden und vieles deutete mir bei meinem Fund auf Podospora excentrica. Da ich die Gelhülle jedoch nicht sichtbar machen konnte, blieb doch ein unsicheres Gefühl, besonders weil die Art ja anscheinend tatsächlich sehr selten ist.

    Liebe Grüße

    Matthias

    Hallo zusammen,

    bei den folgenden zwei Funden bin ich sehr unsicher und weiß auch nicht, ob das, was ich herausgefunden habe, für eine Bestimmung reicht. Sehr skurril und schön sind die Pilze aber schon einmal auf jeden Fall.:)

    Ich bin mir auch nicht sicher, ob die beiden Kollektionen tatsächlich die gleiche Art zeigen. Tja, und wie gesagt, wichtige Informationen fehlen. Bei der ersten Kollektion gab es leider keine Asci mehr und bei beiden Funden habe ich es nicht geschafft, die Caudae oder etwaigen Anhängsel sichtbar zu machen. Habe versucht sie anzufärben, doch das ist glorreich gescheitert, denn ich habe keine richtigen Färbemittel. (Habe einmal mit Phloxin, ein anderes Mal mit Tinte experimentiert, beide Male hat es natürlich nicht geklappt :)

    Trotzdem spricht für mich einiges für Podospora excentrica: einmal: besonders die Sporenform und die Haare des Fruchtkörpers.

    Auch die Sporenmaße waren doch recht unterschiedlich bei beiden Funden:

    Kollektion 1: 31-35X18-20 (Hier meine ich, dass die Sporenenden mit "Haaren" besetzt sind; wenn man drauf achtet, kann man es auf dem letzten Foto erahnen.)

    Kollektion 2: 35,5-37X20-21
    Tja, ich bin gespannt, was ihr meint.

    Liebe Grüße

    Matthias


    Kollektion 1

    Kollektion 2

    Liebe Pilzfreunde,

    habe ich erst vor kurzem meine erste Podospora gefunden, haben sich jetzt anscheinend alle verabredet, um an die Dungoberfläche zu kommen.

    Hatte bei meinem ersten Podospora-Fund aufgrund der Sporengröße alles auf Podospora pleiospora hingedeutet, habe ich nun ziemlich sicher Podospora decipiens gefunden. Für mich scheint alles zu passen: Sporengröße (34,5-38,5X17-21), Pedicel, Caudae und Tuberkel.


    Den zweiten Fund würde ich als Podospora intestinacea wegen der Sporengröße bezeichnen. Die Sporen gingen ca. von 53,5-75X26-29.

    Würdet ihr mir zustimmen?

    Liebe Grüße

    Matthias


    Podospora decipiens


    Podospora intestinacea

    Hallo Nobi,

    toll, vielen Dank für deine Bestätigung. Ich benutze als erste Orientierung zur Bestimmung deine Übersichtstabelle zu Tintlingen, die auf Dung wachsen. Die ist super und erleichtert mir schon einmal sehr stark den Zugang zu diesen kleinen Pilzchen.

    Ich glaube, ich habe wirklich ein Kontrastproblem. Muss mal schauen, wie ich das in den Griff bekomme. Du wirst, denke ich, recht haben, dass man auf dem Foto keinen sich ablösenden Perispor sehen kann.

    Vielen Dank auch für das Artportrait von Andreas Melzer. Ja, das ist tatsächlich mein Pilz, den er beschreibt.:)

    Liebe Grüße

    Matthias