Beiträge von Marcel

    Hallo zusammen,

    das Zedernholzöl aus Himalaya Zeder hätte noch den Vorteil, dass man sich damit einschmieren kann, um sich vor Stechmücken und Zecken zu schützen.

    Der Cortinarius violaceus ist so ziemlich der einzige Schleierling, der in meinem Speisepilzrevier vorkommt.

    Die sammelt aber keiner zum Essen, darum stehen die da noch Wochen nach dem ersten Erscheinen.

    Wenn die schon Wochen am vergammeln sind, riechen die für mich auch auf 20 Meter gegen den Wind noch nach Zedernholz.

    Wie die vorher gerochen haben, mag ich nicht beurteilen, die kann man auch schon auf die Entfernung erkennen und essen möchte ich die nicht.

    Bei Russula lepida versuche ich schon seit Jahren, irgendjemanden zu finden, der da Zeder schmeckt oder riecht.

    Ich habe die schon mehrfach in Mahlzeiten verwendet und da hat sich niemand beschwert.

    Irgendwie habe ich den Verdacht, dass es da zumindest eine Variante mit und eine ohne den Zederngeschmack gibt.

    Vielleicht sind es ja auch verschiedene Arten.

    Ansonsten hat die Art ein sehr hartes, brüchiges Fleisch, dass sie von allen Täublingen, die ich kenne, unterscheidet.

    Als Techniker würde ich noch sagen, die haben ein auffälliges spezifisches Gewicht.

    Ich habe da ein Myzel, das ich über Jahre beobachte und der Farbton der Huthaut ist in meinen Augen sehr charakteristisch.

    Aus der Entfernung erfolgt immer die Ersteinordnung per Farbe, aus der Nähe dann über die Konsistenz des Fleisches, irgendeinen Zederngeruch oder Geschmack konnte ich nie wahrnehmen.

    Gruß,

    Marcel

    Hallo Tobi,

    ich habe noch ein wenig geforscht und folgendes gefunden:

    1. Es gibt Zedernblattöl und Zedernholzöl, die irgenwie die Essenz von "Zeder" darstellen.

    2. Das Zedernholzöl gibt es dann noch von verschiedenen Zedernarten.

    3. All das unterscheidet sich erheblich von den Inhaltsstoffen.

    4. Das was im Zedan enthalten ist, ist Zedernholzöl von der Himalaya Zeder. Mit diesem Geruch finde ich die größte Ähnlichkeit mit dem vom Zedernholztäubling.

    5. Dem modernen Zedan ist vor allem noch ein zitroniges Aroma beigefügt, das alte roch sehr ähnlich wie der Pilz.

    6. Du kannst aber Zedernholzöl von der Himalaya Zeder noch rein erwerben, wenn Du mal eine Geruchsreferenz haben willst.

    Gruß,

    Marcel

    Hallo Tobi Lu,

    mit Cortinarien kenn ich mich nicht aus, aber ich wollte mal was zum Geruch "Zedernholz" sagen:

    Das ist ähnlich wie mit dem Geruch Anis: Ich hatte bis jetzt Anischampignons, Anistrichterlinge und Aniszählinge.

    Alles irgendwie anisähnlich, aber jeder ein wenig anders, wenn Du etwas Anis neben dran legst, würdest Du sofort sagen: So riecht das nicht!

    Ich nehme den Geruch beim Badia wahr, ich habe früher erst eine Kostprobe genommen, wenn ich sicher war, das er nicht da war.

    Die Probe ist am sichersten, wenn man mit dem Finger am Stiel intensiv kratzt und dann am Finger riecht. Tests mit anderen Personen zeigen mir, dass ich den Geruch am intensivsten wahrnehme, weil ich ihn mit meinen Fingern ausgelöst habe. Wer nur am Fruchtkörper riecht, riecht weniger.

    Der Geruch ist natürlich auch nicht exakt Zedernholz. Wenn man an Zedaninsektenschutz riecht, wird man auch sagen, das ist was anderes, aber halt irgendwie ähnlich.

    Bei der Geschmacksprobe ist die Holzkomponente eher schwerer wahrzunehmen.

    Ich schmecke da:

    Zuerst angenehm nussig

    Dann ganz kurz leicht holzig

    Dann unerträglich scharf mit pikanter Note.

    Die Holznote ist nur Sekundenbruchteile da.

    Gruß,

    Marcel

    Hallo HotSaw,

    ich sehe da leuchtend gelbe Röhren beim "Sandröhrling", das kann schon mal keiner sein.

    Leider sehe ich nur auszugsweise die Huthaut auf den Bildern, außerdem hat das Teil schon deutlich bessere Zeiten gesehen, so dass das Velum nur noch als schwache Fetzen vorhanden ist, ich kann nur raten, wie das mal ausgesehen hat.

    Das ist so ein klassisches Beispiel für die immer wieder beschriebenen Vergiftungen nach dem Verzehr von Schmierröhrlingen.

    Kann ein Goldröhrling sein, auch einen Butterpilz würde ich nicht ausschließen. Es wäre auch interessant, ob die Huthaut schmierig oder buttrig ist. Wenn das Teil jetzt eingetrocknet ist, lass einen Trophen Wasser drauf fallen.

    Gruß,

    Marcel

    Dem "irgendein Täubling" kommt man näher, wenn man versucht, alle Merkmale aufzunehmen und sich zusätzlich zum Foto zu merken.

    Bei dem Teil, das Du da zeigst, sehe ich bei dem Foto vor allem einen Farbverlauf: Sowohl von außen nach innen, als auch in der Feinstruktur.

    Wenn man jetzt wüsste, dass das im Original auch so ausgesehen hat, wäre man weiter.

    Außerdem sehe ich da eine Feinstruktur der Huthaut, die sich in Farbmustern abbildet. Wenn man da jetzt mit dem Finger drüber gefahren wäre, hätte sich das nach meinem Eindruck leicht samtig angefühlt. Aber ob das in der Realität auch so war?

    Das hätte meiner Meinung nach beides nicht zu Werners Vorschlag gepasst. Aber vielleicht habe ich nur noch nie einen in der Ausprägung gesehen?

    Der Jodoformgeruch ist hingegen meiner Erfahrung nach kein sicheres Merkmal, der Geschmack in der Stielbasis hingegen schon.

    Ich wäre auch noch mal in der Mitte mit dem Finger drüber gefahren, vielleicht hätte ich da zum Beispiel einen Buckel ertastet.

    Zu den Wulstlingen: Mein erster Eindruck ist, könnte stimmen, aber das müsste man sich genau ansehen.

    Ich mache immer eine grobe Zuordnung beim flüchtigen Hinsehen. Dann prüfe ich meine Annahme.

    Das kann ich aber nur, wenn ich alles nachsehen kann, was ich will. Beim Foto sehe ich das, was Dir zeigenswert erschien und damit kann ich den Pilz nicht sicher bestimmen.


    Gruß,

    Marcel

    Hallo Craterelle,

    für mich schmecken rohe Haselnüsse völlig anders als verarbeitete.

    Von dem Geschmack von zum Beispiel Haselnusseis finde ich nichts in rohen Haselnüssen wieder.

    Derjenige, der Filberton als "Impact compound" des Haselnussaromas bestimmt hat, weist in seiner Arbeit ausdrücklich darauf hin, dass das nur für ungeröstete gelte.

    Bei mir decken Röstaromen jeglichen nussigen Geschmack wie bei dem Autor komplett zu.

    Hier:

    https://www.uni-giessen.de/fbz…cb/files/Poster/birk_2016

    findet sich noch ein interessanter Artikel, in dem beschrieben wird, dass Zypressenwolfsmilch Filberton abgibt und zwar signifikant erhöht, wenn sie von Uromyces (Rostpilzen) befallen ist.

    Gruß,

    Marcel

    Hallo Craterelle,

    als Urheber der Aussage, dass nussig Haselnussaroma heißt, möchte ich noch einmal etwas ergänzen:

    Haselnussaroma ist das Aroma von nicht gerösteten Haselnüssen und das hat rein gar nichts mit dem "Haselnussaroma" in Süßspeisen zu tun.

    Ich würde gerne sagen, man beiße in eine nicht verarbeitete Haselnuss und dann hat man das Aroma - aber leider kann das bei vielen Menschen einen schweren allergischen Schock auslösen. Deshalb habe ich die Substanz angegeben, die im Handel auch zu vertretbaren Preisen erhältlich ist.

    Der Erwerb der Spezialliteratur ist deutlich teurer: Ich fand da ein 6-bändiges Werk zu 319 Euro pro Band als E-Book. Im öffentlichen Auszug sehe ich, dass da auch der Frauentäubling drin steht und Substanzen, die er enthalten soll, aber nur mit Kürzeln, die in den nicht zugänglichen Teilen definiert werden.

    Encyclopedia of Traditional Chinese Medicines - Molecular Structures ... - Jiaju Zhou, Guirong Xie, Xinjian Yan - Google Books

    Es verblüfft mich weiterhin extrem, wie jemand mit Walnussaroma "nussig" assoziieren kann. Als es vor einiger Zeit eine Haselnussknappheit gab, schlug ich einem Bekannten, der mal Bäcker gelernt hat, vor, Weihnachtsgebäck stattdessen mit Walnüssen zu backen. Er meinte damit würde das ja bitter, dann könne er es nicht mehr essen und er hat schon in der Lehre gelernt, dass man das nicht darf. Ich meinte dann, ich schmecke auch das Bittere, aber es stört mich nicht.

    Wenn man bei Walnüssen nussig schmecken möchte, muss man die ganz frisch haben und das Häutchen abziehen, danach schmecken die ähnlich wie Haselnüsse.

    Bei Käse tue ich mir schwer ein Nussaroma zu schmecken, am ehesten noch bei Münster (gesprochen Münstäääääär), der stinkt zunächst fürchterlich, wenn sich die Nase etwas dran gewöhnt hat, schmecke ich nussig.

    Der Pilz mit dem stärksten mir bekannten Nussaroma ist der Frauentäubling. Ich finde die leider eher selten. Wenn man Sie findet, muss man Sie aber sehr vorsichtig zubereiten, sonst ist das Aroma weg. Wenn es gelingt kann es passieren, dass die Teilnehmer beim Essen sagen, dass das die leckersten Pilze seien, die sie in ihrem Leben gegessen haben.

    Bei Speisetäublingen, grüngefelderten und Buckeltäublingen schmecke ich auch nussig, aber deutlich schwächer. Ebenso bei Steinpilzen. Nicht nussig schmecken Hexenröhrlinge.

    Allgemein gilt: Je älter, desto weniger Aroma. Das Aroma über die Zubereitung zu retten ist noch schwerer, als bei vor der Zubereitung sehr aromatischen.

    (Hat man ja auch bei Zuchtpilzen: Shiitake: wunderbares Eigenaroma, wenn nicht zu lange gegart, fade wenn verbrutzelt. ).

    Gruß,

    Marcel

    Hallo Karl,

    leider nein.

    Meine einzige Quelle für die Inhaltsstoffe von Pilzen ist der Römpp und den haben ich leider nur in der letzten Papierausgabe.

    Die Firma bietet für Privatleute leider keinen bezahlbaren Zugang auf die Online Version an.

    Der Meixner bietet ein bisschen was für die Farbreaktionen, die natürlich auch ein Hinweis auf Inhaltsstoffe bieten, aber leider nur auf ausgewählte.

    Es gibt da wohl auch Literatur für die Inhaltsstoffe von Pilzen, aber da habe ich keinen Zugriff drauf.

    Man Hinweis auf das Haselnussaroma bezieht sich auf Haselnüsse und stammt aus dem Römpp.

    Ich nehme den Aromastoff zum Beispiel im Frauentäubling genau so wahr, wenn man also wissen will, was ich da schmecke, sollte man sich das Aroma besorgen.

    Nach meinen bisherigen Erfahrungen sind solche Aromen normalerweise eineindeutig bestimmten Chemikalien zuzuweisen, z.B. Geruch beim Stachelbeertäubling, aber im konkreten Fall kann ich das nicht beweisen.

    Gruß,

    Marcel


    Nachtrag: Wie ich gerade gefunden habe ist der Geschmacksschwellenwert in Wasser von Filberton:

    0,00005 ppm = Teile pro Million, da wird wohl auch die beste chemische Analytik an ihre Grenzen kommen.

    Die Literatursuche kann man sich sparen.

    Hallo Oehrling,

    ich würde deinem längeren Beitrag in allem zustimmen, zum kürzeren hätte ich noch Anmerkungen:

    "nussig-mild" heißt nicht süßlich, sondern Geschmack nach Nüssen, genaugenommen nach Haselnüssen.

    "fade-mild" heißt: schmeckt nach nichts

    Es gäbe da noch:

    mild - war aber mal scharf - hat aber so viel Sonne abbekommen, dass man nur noch einen Bittergeschmack wahrnimmt und der ist bei den vormals verzögert scharfen, nun noch verzögert bitter.

    Ich fand aber auf den gezeigten Bildern nichts, was dafür in Frage kam. Geschmeckt habe ich das bisher nur bei stark ausgeblassten - fast weißen - Exemplaren.

    Das mit dem Nachvollziehen hat vielleicht auch damit zu tun, dass Du eine politisch korrekte Geschmacksprobe mit Ausspucken machst.

    Wie jeder Weintrinker weiß, ist der Abgang ein ganz wesentlicher Teil des Geschmackseindrucks.

    Ich schlucke bei allen Täublingen und Röhrlingen, wenn ich eine Geschmacksprobe mache, immer auch das kleine Stückchen mit runter.

    Ich habe das auch einmal bei einem Albatrellus gemacht. Der überraschte mich dann mit einem süßen Abgang, nachdem vorher der Geschmack nussig war.

    Von dem Albatrellus wird ja auch berichtet, dass er roh Vergiftungen erzeuge, aber ich hatte da keine Probleme.

    Gruß,

    Marcel


    Nachtrag:

    Das Haselnussaroma wird von dem Stoff Filberton erzeugt.

    5-Methyl-2-hepten-4-on – Wikipedia

    Hallo Werner,

    der Buckeltäubling ist ein guter Speisepilz. Buckeltäublinge, die keinen Befall haben, schmecken ausschließlich in der Huthaut bitter.

    Von demselben Myzel, das letztes Jahr den Befall hatte, verspeise ich die seit Jahren und das sind mit die besten Täublinge.

    Ich ziehe auch nicht - wie manchmal empfohlen - die Huthaut ab. Nach Zubereitung ist da nichts mehr bitter. Da bleibt ein angenehm würziger Geschmack.

    Der Geschmackseindruck von der rohen Huthaut ist übrigens deutlich harmloser als bei solch bitteren Speisen wie zum Beispiel Endiviensalat.

    (Es gibt ja auch Leute, die den überbrühen, um ihn genießbar zu machen)

    Den Befall beim Buckeltäubling erkannte ich übrigens bei einem Fruchtkörper an einem auffälligen Belag auf den Lamellen.

    Der Buckeltäubling steht bei einigen Autoren als ungenießbar in den Büchern, diejenigen die sorgfältiger gearbeitet haben, wissen, dass er wohlschmeckend ist.

    Ich habe übrigens sowohl den Rohgeschmack als auch den zubereiteten auch von anderen Menschen prüfen lassen.

    Böse Menschen behaupten darum, mein sonntäglicher Lauftreff sein eigentlich eine pilzkundliche Führung.

    Gruß,

    Marcel

    Hallo Schwammerlsucher,

    bei den Teilen würde ich auch in Betracht ziehen, dass die deshalb bitter schmecken, weil sie verdorben sind.

    Ich hatte letztes Jahr Buckeltäublinge, die von einem Hyphomyceten, befallen waren und die schmeckten ebenfalls extrem bitter.

    Bei einem Exemplar sah man das damals deutlich, es schmeckten aber auch diejenigen fürchterlich bitter, bei denen man das nicht sah.

    Ich kann das auf Grund der Bilder nicht wirklich beurteilen, aber bei einigen der gezeigten Objekte würde ich schon wegen der Optik vom Verzehr abraten.

    Täublinge mit bräunlich verfärbten Lamellen, da klingeln bei mir alle Alarmglocken.

    Gruß,

    Marcel

    Hallo Schwammerlsucher,

    nicht jeder mild schmeckende Täubling ist auch wohlschmeckend.

    Da gibt es zum Beispiel einen zinnoberroten, dessen Speisewert denn doch recht unterschiedlich bewertet wird.

    Gruß,

    Marcel

    Hallo Nosozia,

    eigentlich möchte ich mich lieber nicht zu Pilzarten äußern, die ich noch nicht selbst in der Hand hatte, aber ich werfe mal den

    **Gelbblättrige Täubling (Russula pallidospora)

    in den Ring.

    Mit der Sporenpulverfarbe ist die Auswahl ja recht begrenzt.

    Gruß,

    Marcel

    Hallo Mikromeister,

    bei uns lebt man schon seit Jahrhunderten nicht beim, sondern vom Wald. Bei Gefahr zog man sich auch stets in den Wald zurück.

    Daher gibt es ein überliefertes Wissen über das Verhalten der Wildtiere.

    Der Vorteil von Wildschweinen ist, dass man, sobald man sie sieht oder hört, mit guter Sicherheit voraussagen kann, was die gerade tun und was die demnächst tun werden.

    Der Nachteil von Wildschweinen ist, dass es keine sichere Möglichkeit gibt, sich gegen einen Wildschweinangriff zu verteidigen und dass man den Angriff einer wütenden Wildsaumutter unter Umständen nicht überlebt.

    Es gibt durchaus Berichte von Leuten, die auf Bäume geklettert sind und dann stundenlang einer wütenden Wildschweinmutter ins Auge gesehen haben, die sich unter dem Baum niedergelassen hatte. Man sollte auch damit rechnen, dass die bei Weichhölzern auch mal Baumfällarbeiten in Angriff nehmen.

    Es ist bei uns übrigens üblich, dass man jeden, dem man im Wald begegnet, freundlich grüßt. Im anderen Regionen Deutschlands ernte ich häufig verständnislose Blicke, wenn ich das tue. Leider erlebe ich immer wieder mal extrem aggressive Reaktionen von Hunden, wenn ich das bei ihrem Besitzer mache. Nachdem ihr Besitzer sie mühsam zurückgehalten hat, höre ich dann meistens noch ein Viertelstunde lang den randalierenden Hund.

    Während es aber eine ganze Menge Hunde mit nicht vorhersagbarem aggressivem Verhalten gibt, habe ich so etwas bei Wildschweinen noch nie erlebt.

    Eine Wildschweinrotte ist nur dann gefährlich, wenn die zum Beispiel flüchtet, weil sie ein anderer lärmender Zeitgenosse aufgeschreckt hat. Bei Tieren in Panik ist immer damit zu rechnen, dass die Menschen verletzen. Deswegen bemerkbar machen, aber nichts machen, was die Tiere in Panik versetzen könnte!

    Wenn man sie selbst aufgeschreckt hat, laufen die von einem weg.

    Ganz kleine Wildschweine fürchten sich nicht vor Menschen, erfahrene Alttiere auch nicht.

    Die einzige gefährliche Situation ist die, wenn eine junge Mutter nur mit ihren Jungen unterwegs ist und man zwischen Mutter und Jungen gerät. Man muss dann jeden Anschein vermeiden, dass man eine Gefahr für die Jungen sein könnte. Wenn man von der Mutter weg läuft, aber in Richtung auf ihre Jungen, weil man die noch nicht gesehen hat, wird es sehr gefährlich.

    Darum kann ich nur noch wiederholen, was ich schon gesagt habe:

    Sofort stehenbleiben, eine entspannte Haltung annehmen, das Tier nicht ansprechen!

    Noch eine kleine Anekdote:

    Zwei Läuferinnen aus unserem Verein liefen zwischen einer Wildschweinmutter und ihren Jungen durch. Die Wildschweinmutter griff direkt an. Die beiden Damen flüchteten. An der nächsten Wegkreuzung lief einer der Damen in eine Richtung, die andere in die andere. Daraufhin beschloss die ratlose Wildschweinmutter die Verfolgung einzustellen.

    Die beiden Damen haben übrigens ihre Lektion gelernt und machen solchen Unfug niemals wieder.

    Gruß,

    Marcel

    Hallo Stefan,

    ich würde mich dem anschließen, was meine Vorredner zu den möglichen Kandidaten gesagt haben.

    Ich glaube nicht daran, dass Du den jetzt noch sicher bestimmt bekommst.

    Du solltest in Zukunft vor Ort sofort versuchen alle Merkmale zu erfassen.In der Ecke gibt es aber trotzdem ein paar, die in Frage kommen, die zumindest ich nicht sicher auseinander halten kann.

    Ich nenne hier noch Merkmale, die Du nicht erhoben hast:

    Beschaffenheit des Stiels: voll fest / wattig hohl

    Beschaffenheit der Huthaut/Struktur - kann man ertasten

    Geschmack: Frauentäubling ausgesprochen lecker nussig, die anderen Kandidaten mild, aber ohne Nussgeschmack.

    Geruch

    Da es erfahrungsgemäß sehr schwer ist, farbechte Fotos zu schießen, sollte man sich auch merken, welchen Farbeindruck man selbst hatte.

    Bei deinen Fotos sieht man recht deutlich "Farbschatten" der Unterlage, auf der die Pilze liegen.

    Wenn ich gute Fotos machen will, prüfe ich die sofort und mache so lange weitere Fotos, bis das, was die Fotos zeigen, dem entspricht, was ich sehe.

    Man muss dann den Blickwinkel und/oder die Beleuchtung bei jedem Versuch etwas ändern. Bei manchen Pilzen - wie beim Speisetäubling - schafft man es aber einfach nicht, mit der Digitalkamera das zu erzeugen, was man sieht.

    Gruß,

    Marcel

    Hallo zusammen,

    ich habe bisher nur blauende Sandröhrlinge gefunden.

    Ich verstehe allerdings nicht ganz, warum Beli eines seiner Bilder mit "nicht blauend" betitelt, die die er zeigt, blauen doch recht deutlich.

    Zitat von einer Chemikalienseite:

    Bei Verletzungen durch Druck oder Anschnitt bilden sich aus der gelben Variegatsäure blaue Chinonmethid-Anionen . Der Effekt wird in der Natur durch frei gesetzte Oxidasen ausgelöst und kann im Labor mit Hilfe von Kaliumhexacyanoferrat simuliert werden.

    Kaliumhexacyanoferrat hab ich noch im Keller, das probiere ich mal aus.

    Ich mache zum Beispiel bei Maronenröhrlingen immer mal die Erfahrung, dass manche sofort blauen, andere muss man schon sehr ärgern.

    Man muss halt den Stoff, der die Blaufärbung macht, mit Sauerstoff in Verbindung bringen.

    Bei den Maronen ist das halt die Xerocomsäure bei den Sandröhrlingen die Variegatsäure.

    Gruß,

    Marcel

    Hallo zusammen,

    der blaue Stoff ist die Variegatsäure und die wurde nach dem Pilz benannt, weil jemanden mal interessiert hat, welches denn der Stoff ist, der bei diesem Pilz die Blauverfärbung macht.

    Es handelt sich um eine der Hydroxypulvinsäuren und das sind die Stoffe, die bei den Röhrlingen die Blaufärbung machen.

    Es gäbe da noch zum Beispiel die Xerocomsäure und die meisten hier werden sich denken können, wo denn der Name herkommt.

    Gruß,

    Marcel

    Hallo Kröti,

    die Farbe der Röhren wechselt beim flockenstieligen Hexenröhrling unter Umständen beim selben Fruchtkörper in der Entwicklung von rot nach orange.

    Die Grundfarbe der Röhren kann sogar gelb werden sein, einzelne Stellen an den Röhren - zum Beispiel der Rand - zeigten bei mir aber bisher immer orange oder rote Farben.

    Dasselbe gilt auch für die Farbe des Hutes. Ich hatte schon welche mit fast goldröhrling-gelber Hutfarbe, die später normal braun waren.

    Ich sehe die manchmal mehrfach. Einmal beim Lauftraining und dann beim Speisepilz sammeln.

    In guten Pilzherbsten nehme ich auch nicht alles mit, so dass ich manchen auch schon wochenlang beim Vergehen zusehen konnte.

    Bildungsstörungen hat man öfter, wenn Schneckenschäden da waren, der Fruchtkörper dann aber weiter gewachsen ist.


    Gruß,

    Marcel

    Hallo Claudia,

    zum Glück macht das mit dem Frontalangriff nicht jeder große Hund. Wenn der das aber macht, muss man ihm das aber unbedingt abgewöhnen, denn so passieren die schweren Unfälle:

    Hund springt Kind an, Kind fällt, Hund beißt das Kind.

    Kleine Hunde, aber auch zum Beispiel Schäferhunde tendieren zum knäppen, wie das auf pfälzisch heißt. Das gibt dann wie bei meiner Laufkollegin eine Narbe, das ist unangenehm, aber daran stirbt man nicht.

    Bei uns sind auch schon Menschen mit Hund mit gelaufen und da gibt es vor allem zwei Probleme:

    1. Man muss die Hunde aktiv davon abhalten, Wild zu hetzen. Wenn die das mit einem Wildschwein versuchen, gibt es einen schwer verletzten oder toten Hund.

    Ansonsten rennt dann vielleicht ein Hirsch in ein Auto oder springt in eines hinein, wenn es ein Cabriolet ist.

    2. Sobald ein anderer Hund erscheint, muss der Läuferhund beigeholt werden. Ansonsten gibt es günstigenfalls eine Beller, schlechtestenfalls eine Beißerei.

    Gruß,

    Marcel

    Hallo Sandra,

    ich "führe mich nicht als Rudelführer auf". Das ist Unfug. Ich habe geschrieben, dass ich von den Hunden als Rudelführer betrachtet werde!

    Als Rudelführer meines Rudels nichts seines.

    Ich stelle den Kontakt zum Hund her, um Probleme zu vermeiden und danach interessiert es den Hund zum Beispiel nicht ob hinten noch jemand kommt, der Angst vor dem Hund hat.

    Hunde haben ein gutes Empfinden für soziale Beziehungen und können die gut auf Grund des Verhaltens der Gruppe erschließen.

    Ich habe geschrieben "Dabei nimmt man eine Körperhaltung ein, die von dem Tier nicht als aggressiv empfunden wird."

    Wie kann man dann darauf kommen, dass ich mich als Rudelführer aufführe?

    Ich bin übrigens Läufer, die Bezeichnung "Jogger" ist schon eine schwere Beleidigung.

    Ich habe keinerlei Probleme mit Rottweilern, nur können sie halt auf Grund ihres Gewichtes erheblich mehr Schaden anrichten als ein Dackel.

    In dem beschriebenen Fall, war da niemand mit Leine, ein Besitzer in der Nähe war auch nicht auszumachen. Das Ganze spielte sich übrigens ca. 5 Kilometer von der nächsten Siedlung entfernt ab.

    Ich hatte auch mal den Fall eines Großschnauzers, der spontan meinte, mir nur zum Spielen in die Seite springen zu müssen. Da ich Hunde beim Vorbeilaufen aber nicht direkt ansehe, sah ich ihn erst kurz vorher aus dem Augenwinkel kommen. Ich konnte das gerade noch ausbalancieren, aber bei der Masse von Hund hätte ich da auch böse stürzen und mir was brechen können.

    Ich habe auch sonst immer mal mit großen Hunden zu tun, neulich hatte ich Kontakt mit einem jungen Rottweiler, als ich mit der Gruppe aufs loslaufen wartete. Der Rottweiler wollte mich beschnuppern, seine Chefin wollte ihn nicht lassen - er sei ja ein Problemhund. Ich habe sie ermuntert ihn zu lassen. Er hat mich dann abgeschleckt.

    Leider zeigt aber die Erfahrung, dass der Hund sich schon kurz danach an diese Begegnung nicht mehr erinnert.

    Bei den intelligenten Schweinen reicht ein Kontakt und das Schwein weiß, dass es sich vor mir nicht fürchten muss.

    Große Hunde tendieren dazu Ihre Kraft in Form von frontalem Anspringen zur Geltung zu bringen und haben ein größeres Problem, wenn man dabei Ihren Gleichgewichtssinn stört, das ist ein bekanntes Mittel zum Abwehren von solchen Angriffen.

    Unten den Hunderten Rottweilern, denen ich in meinem Leben begegnet bin, war keiner, der in Punkto Beweglichkeit fitter gewesen wäre als ich und meine Beweglichkeit ist im Vergleich zu vielen anderen Menschen eher schlecht.

    Der beschriebene aggressive Hund konnte zum Beispiel auf mein Ausweichmanöver in keiner Art und Weise mehr reagieren und fiel erkennbar desorientiert wie ein nasser Sack zu Boden.

    Ich rollte mich ab, wie ich das mal vor vielen Jahren mal beim Judo gelernt habe und stand wieder.


    Gruß,

    Marcel

    Hallo Claudia,

    "Rückwärtsgang" ist sowohl bei Schweinen als auch bei Hunden ganz schlecht. Diesen Unfug sollte man unbedingt unterlassen!

    Am besten ist Stehenbleiben und bei Hunden unbedingt dagegen gehen oder das zumindest andeuten.

    Als 6 jähriger Bub wurde ich von einem Schäferhund attackiert. Dieser Schäferhund hatte schon mehrfach Menschen gebissen.

    Zuerst bin ich geflüchtet, dann erinnerte ich mich an den Ratschlag meines Vaters: "Dagegen gehen".

    Obwohl der Hund so ungefähr meine doppelte lichte Höhe hatte, hat er sofort abgedreht.

    Der Hund war übrigens über den hinteren Gartenzaun des Hauses seines Besitzers gesprungen und darum völlig unkontrolliert.

    Wer bei Begegnung mit Hunden in Schockstarre verfällt, bezahlt in der Regel damit, dass er gebissen wird, wenn der Hundebesitzer - wie üblich - sein Tier nicht angeleint hat.

    Eine Laufkollegin von mir hat eine Narbe am Bein von einer solchen Begegnung. Aus diesem Grunde läuft sie auch gerne mit mir in der Gruppe, weil der Hund mich als Rudelführer betrachtet und ich das im Griff habe.

    Auch das lärmend durch den Wald ziehen ist dringend zu unterlassen. Bei dem Krawall nehmen die Tiere dann nicht mehr war, wenn ein normaler Mensch unterwegs ist oder rennen in ein Auto. Menschen, die bei Begegnung mit Tieren in Schockstarre verfallen, sollten tunlich nicht alleine in den Wald gehen.

    Gerade wenn man im unbekannten Terrain unterwegs ist, ist es wichtig über eingeübte Verhaltensmaßnahmen zu verfügen.

    Ich mache zum Beispiel öfter Urlaub in den Brenta Dolomiten. Da gibt es freilebende Braunbären. Auch da konnte ich den Eindruck gewinnen, dass die Bären sehr wohl wissen, dass ich da bin. (Ich habe sie schon rufen gehört). Ich rechne dementsprechend an jeder Biegung im Prinzip damit, dass da ein Bär steht und falls das mal passieren sollte, weiß ich was ich tuen werde.


    Gruß,

    Marcel

    Hallo Sandra,


    zu den Dingen, die mir auf ewig unbegreiflich bleiben werden, gehört, warum ein Mensch beim Anblick eines Wildschweins erschrickt.


    Erschrickst Du auch beim Anblick eines „Riesen-Grünen-Knollenblätterpilzes“?


    Da gilt das Gleiche wie bei Wildschweinen. So lange man nicht versucht, sie zu essen, sind sie ungefährlich.


    Die einzigen wirklich gefährlichen Lebewesen in unserer Natur sind die Hunde der Städter.


    Ich bin 59 Jahre alt und mache seit gut 40 Jahren drei Mal die Woche Waldläufe.


    Ich hatte in dieser Zeit mehrere gefährliche Begegnungen mit Hunden, aber keine mit Wildschweinen, obwohl ich in jedem Monat mindestens eine Wildschweinnahbegegnung habe.


    Das Übelste war ein Rotweiler, der mich umwarf und dabei versuchte, mich in der Halsgegend zu beißen. Zum Glück sind Hunde allgemein dumm und Rotweiler zwar sehr schwer, aber unbeweglich.


    Nachdem wir beide umgefallen waren und ich dabei den Hals weggedreht hatte, stand ich als Erster wieder und der Rotweiler war noch benommen. Ich habe dann Dominanz gezeigt und bin weiter gelaufen.


    Nach solchen Erlebnissen hat man dann natürlich erst einmal Angst, bei jedem Hund, der einem begegnet und mir begegnen da vielleicht bei einem durchschnittlichen Waldlauf 20 Hunde. Man muss das aber aktiv unterdrücken und genau so ist das auch mit den Wildschweinen.


    Ich habe da ein Verhaltensrepertoire, das ich bei Hunden an den Tag lege, dass ich im Prinzip bei beliebigen Lebewesen – seinen sie 2 oder 4 beinig - empfehlen kann.

    • Ich mache Augen, Ohren auf und gebrauche meine Nase. Überraschende Begegnungen sind ganz schlecht, vor allem wenn sie für beide Teile überraschend sind. Bei Stadthunden kommt es immer wieder vor, dass die mich erst registrieren, wenn ich 2 Meter neben ihnen stehe. Das ist eine sehr gefährliche Situation. In der Natur hat jedes Lebewesen ein typisches Geräusch und insbesondere Wildschweine haben in der Brunft einen sehr typischen Geruch, den man auch noch wahrnimmt, wenn sie vor einer halben Stunde an dieser Stelle waren. Man sollte es trainieren, dass man Tiere an ihrem typischen Bewegungsgeräusch auch erkennt, wenn sie noch 100 Meter entfernt sind. Auch wenn man das Wildschwein nicht sieht oder hört, sieht man vielleicht seine Kothaufen. Im Herbst, wenn die Eicheln fallen, gilt: Wo Eicheln da Wildschweine, auch wenn man sie noch nicht wahrgenommen hat, sie sind da.
    • Wenn man nicht sicher ist, dass das Lebewesen einen wahrgenommen hat, macht man sich bemerkbar. Während bei den 2-Beinern in ein Gespräch verwickeln eine erprobte Strategie ist, rate ich bei Hunden und Wildschweinen davon ab. Wenn man Glück hat, haben sie Angst, wenn man Pech hat, werden sie aggressiv. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht geräuschvolle Schritte zu machen – notfalls aus dem Stand. Dabei nimmt man eine Körperhaltung ein, die von dem Tier nicht als aggressiv empfunden wird. Auf den Boden legen und mit irgendwelchen Objekten auf sie zielen ist ganz schlecht. Panisch erschreckte Körperhaltung noch schlimmer. Ich laufe immer wieder an Hunden vorbei, deren Besitzer sich darüber wundern, dass Ihr Hund, der sonst bei Läufern macht wie's Messer, bei mir so ruhig bleibt. Meine Körperhaltung suggeriert: Ich tu dir nichts, ich könnte aber, wenn ich wollte.
    • Wenn ich mich dem Tier annähere, was ich erst sollte, wenn ich sicher bin, des es mich auch wahrgenommen hat, ignoriere ich es beim Vorbeilaufen völlig. Ich schaue nicht starr in seine Richtung.
    • Bei Hunden kann man zum Schluss noch ein freundliches Wort sagen, bei Wildschweinen würde ich das lassen.

    Bei Wildschweinen ist die Angelegenheit viel einfacher, weil das sehr intelligente Tiere sind. Es ist nur Folgendes zu beachten:


    Sobald man ein Wildschweinkind sieht oder hört oder seine Mutter nach ihren Kindern rufen hört, bleibt man sofort ruhig, aber bestimmt stehen.


    Wenn die Wildschweinmutter ihre Kinder ruft, ist das ein sehr geräuschvolles Einatmen. Leider hören die Wildschweinkinder nur recht langsam, wenn Mutter ruft. Wenn es da was Interessantes gibt, kann Mutter lange rufen, bis das Kind zu ihr läuft.


    Hier noch ein paar meiner privaten Wildschweinerlebnisse:


    Ich laufe im Großraum Frankfurt im Dunkeln durch den Wald. Im Dunkeln laufe ich auf breiten Wegen, die ich auch im Hellen kenne. Plötzlich quiekt vor mir ein Jungschwein ängstlich. Ich bleibe sofort stehen. Da links und rechts des Weges Gräben sind, kann ich nirgendwohin ausweichen. Nach der Geräuschlage rennen jetzt ungefähr 200 Schweine vor mir links und rechts vom Weg weg. Man hat den Eindruck der Wald wird abgerissen. Nachdem sich das Ganze beruhigt hat, hört man ältere Schweine beruhigend auf die Schweinekinder einreden. Hört sich so an wie „Macht da mal keinen solchen Terz, das ist ein Läufer, die sind harmlos“. Das hört dann irgendwann auf und ich laufe unbehelligt weiter.


    Ich bin in meinem Pfifferlings- und Steinpilzrevier. Vor mir kreuzt eine kapitale Muttersau mit ihren Kindern den Weg. Ich bleibe stehen. Die Muttersau hat ungefähr mein 2.5-faches Körpergewicht. Das ist ungefährlich. Eine erfahrene Sau, die kennt mich vermutlich schon. Leider haben die Menschen den Weg verbreitet, was zu sehr steilen Böschungen führt. Mutter Sau steigt trotz Ihres Gewichts elegant die Böschung hoch, die Kinder trauen sich nicht. Mutter Sau kuckt von oben noch mal zurück und geht weiter. Die Kinder stecken die Köpfe zusammen, bis ein mutiges den Anfang macht und der Mutter folgt. Die anderen folgen. Ich gehe weiter. Plötzlich höre ich, dass da auf der anderen Seite des Weges noch ein Wildschweinkind ist. Es flüchtet von der Mutter weg. Ich hatte Gewissensbisse, dass ich das Kleine von seiner Mutter getrennt habe. Einige Wochen später sah ich dann aber ein Schwein, das vom Alter her passen könnte, an derselben Stelle genuss- und geräuschvoll Eicheln verzehren und war beruhigt.


    Ich laufe durch den Wald. Als ich um die Kurve laufe, sehe ich, dass hundert Meter vor mir ein Schwein auf dem Weg steht. Ich laufe weiter. Es ist ein Jährling (ein sogenannter „Läufer“). Jetzt sichert das Schwein. Das heißt, es streckt seine Schnute raus, um meinen Geruch zu erfassen. Es bleibt aber stehen. Ich komme so nahe, dass ich es fast anfassen könnte. Es tritt ein wenig an den Rand des Weges, bleibt aber stehen. Wenn ich hinschaue, macht es Scheinfluchten, bleibt aber stehen. Ich schaue nicht hin und laufe weiter. Das Schwein freut sich jetzt wahrscheinlich, dass es die Mutprobe bestanden hat und bleibt auch stehen, nachdem ich vorbei bin. Die Schweine haben in der Nähe eine Suhle, ich sehe da öfter Schweine, aber beim Wandern von Suhle in Dickicht. Wahrscheinlich ist es mir da als kleineres Kind schon mal begegnet. Das Schwein weiß das, wenn es so war.

    Gruß,

    Marcel

    Hallo Claudia,

    bei Panterpilzen ist vor allem zu beachten, dass da die Manschette auch mal verloren gehen kann.

    Neben meinem damaligen Arbeitsplatz konnte ich einmal eine größere Kollektion beobachten.

    Die wuchsen auf der Wiese neben niedrigen Eichen. Bei einigen Exemplaren war die Manschette verloren gegangen.

    Auch das gern benannte geruchliche Unterscheidungsmerkmal zum ganzgrauen Wulstling - jener riecht stark nach Rettich der Panter nicht - kann ich nicht bestätigen.

    Die Exemplare damals rochen deutlich nach Rettich, aber im Gegensatz zum scharfen Rettichgeruch der ganzgrauen eher angenehm.

    Wenn man beides schon mal gerochen hat, kann man die am Geruch unterscheiden, ansonsten müsste man die Riechwahrnehmung des Autors nachvollziehen und das kann man nicht.

    Ich esse zum Beispiel nicht gerne Rettich, darum fällt mir der Geruch auch in geringen Dosen sofort auf.

    Heutzutage beschränken sich die Buchautoren auf die Benennung von irgendwelchen Schlüssel- oder Dietrichmerkmalen.

    Früher beschrieb man die Pilze komplett in allen erfassbaren Merkmalen. Wenn ein Merkmal bei einer Art nicht konstant war, beschrieb man die Variationsbreite.

    Man wies damals auch immer darauf hin, dass ein Pilz erst dann sicher bestimmt ist, wenn alle Merkmale geprüft sind und den Vorgaben entsprechen.

    Gruß,

    Marcel