Beiträge von Tobi Lu

    Hallo Karl,


    ich bin darüber auch schon ins Grübeln geraten. Vielleicht liegt es ja, wie auch der intensive Geruch daran, dass die Fruchtkörper sehr frisch waren. Jedenfalls hat sich bei den entnommenen Pilzen der Blauton im Hut schnell verloren und die Hüte wirkten allesamt bald schiefergrau (so nach 2-3 Stunden).


    lG, Tobias

    Hallo,


    im Biergarten hab ich einen hübschen Rötling gefunden. Bei der Bestimmung bin ich auf incarnatofuscescens gekommen.


    Makromerkmale:

    Lamellen weiß, weit herablaufend, untermischt, Schneiden ungefärbt.

    Hut tief genabelt, grau-blau, bis zur Mitte gestreift, Hutmitte feinschuppig

    Stiel dunkelblau glänzend, unbehaart, zur Spitze heller werdend, basal weißfilzig.

    Fleisch: Deutlich unangenehm süßlich-mehlig riechend

    Ökologie: Parkähnlich; Wiese unter Kastanie im Biergarten :cool:; Wohl nicht besonders nährstoffarm

    Mikromerkmale:

    Sporen heterodiametrisch, meistens 5 oder 6-eckig; 8,56-11,12 x 6,76-7,89; Q-Wert (aus 10 Vermessungen) im Schnitt 1,31

    Basidien mit i.d.R. 4 Sterigmen,

    HDS Trichoderm mit keuligen Endzellen; Pigment interzellulär ?...das ist so etwas die Frage, die Sicherheit über die Bestimmung geben würde, zu deren Beantwortung mir aber noch die Erfahrung fehlt.


    Fazit: Auffällig besonders wegen der Kombination aus genabeltem Hut, weißen, weit herablaufenden Lamellen und stahlblauem Stiel. Außerdem habe ich selten einen derart penetrant riechenden Minipilz vor mir gehabt.

    Hallo Claus,

    vielen Dank dir und auch Karl für die Zeit, die ihr euch genommen habt, um mir zu helfen. Ich denke man kann den Fund guten Gewissens als Russula cf.velutipes verbuchen und den Standort zur Nachsuche im Auge behalten.

    Es stimmt, dass ich schon etwas erfahrener in der Pilzbestimmung bin, wenn ich mich auch erst jetzt so weit fühle, mich mal an schwierigere Arten heranzuwagen. Mikroskopieren geht auch erst seit dieser Saison, da ist sicher noch sehr viel Luft nach oben.

    Ich finde, es hat keinen Sinn, die Expertise von absoluten Kennern wie euch in Anspruch zu nehmen, wenn es sich mehr oder weniger um Allerweltsschwammerl, bzw. makroskopisch klare Sachen handelt.

    Russula ist auch eigentlich nicht so explizit "meine Gattung", auch wenn ich die Herangehensweise mit Färbereagenzien schon sehr mag. Dazu noch eine Frage: Das SV hätte ich bereits, wenn es denn im Mykoshop angeboten würde. Da listen sie nur Vanillin. Machen sie das nur um lästige Gefahrstoffnachfragen zu umgehen und verkaufen einem dann SV, oder haben sie wirklich nur diesen Teil des Reagenz im Angebot und den Rest muss man selber mischen? Woher bezieht ihr es dann?

    Wie auch immer, nochmals herzlichen Dank, ich habe in diesem Thread schon einiges dazugelernt (ich glaube übrigens, die HDS wäre mit frischerem Material besser zu mikroskopieren gewesen, aber das Deiberl war gestern schon nicht mehr so fit).

    Viele Grüße,

    Tobias

    Hallo Uwe, ich würde schon sagen, das Merkmal passt. Viele Grüße!

    Oh, sorry! Das ist durch copy-paste entstanden. Ich habe es oben ausgebessert. Soll natürlich heißen Eisensulfat schwach rosa, Guajak blau-grünlich. Vielen Dank! Im Übrigen gehen die Lamellen mit Guajak sofort ins blau-grüne (erst grün, dann nur noch blau zu sehen), auf dem Hutfleisch gibt es eine schmutzige, undefinierbare Färbung.

    Moin!

    Bei diesem Täubling bin ich bei Russula velutipes gelandet. Merkmale: Mit Eisensulfat langsame sehr schwach rosa Färbung, auf Guajak langsam blau-grünlich, Anilin nach gewisser Zeit rot (Leider habe ich kein Sulfovanilin). Das Fleisch ist weiß, unveränderlich, mild, ohne Geruch. Der Stiel ist weich, ausgestopft, die "Flockigkeit" der Stielpitze ist durchaus gegeben (wenn man es sich denn so vorstellen möchte). Die weißen Lamellen haben sich beim Trocknen ins gelbliche verfärbt. Die Huthaut war eher nur zu einem Drittel abziehbar. Die Ökologie spricht auch ein wenig dagegen, es handelte sich um einen bemoosten Waldweg im neutralen bis sauren Fichtenwald (keine Kalkregion), allerdings mit wenigen eingestreuten Rotbuchen. Der Standort könnte durchaus eher nährstoffarm sein. Sporen rundlich Q-Werte so um 1,2 (wären im für die Art angegebenen Bereich, weitere Mikromerkmale habe ich (noch) nicht erfasst), das Sporenpulver ist praktisch weiß (keine Tendenz ist Gelbliche).

    Leider sind die Bilder nicht so gut, wie ich es gerne hätte...reicht das trotzdem für eine einigermaßen plausible Zuordnung, oder muss noch weiter nachgesucht und untersucht werden?

    Danke und Grüße, Tobias