Beiträge von Sebastian_RLP

    Hallo Andreas,


    Ein interessanter Aspekt und von optischen Täuschungen habe ich auch gehört. Im vorliegenden Fall ist mir schwer vorstellbar das etwas innerlich zusammenfliesst, wenn ich in der Draufsicht einen Einriss dieser Struktur, dann eine klare Stufung/Vertiefung zur darunterliegenden Struktur und ein nebeneinander von halbem großem Tropfen und kleinen Tropfen sehe. Wenn das eine Ebene wäre läge das doch nicht nebeneinander. Das was herausquillt hat ja deutlich eine Hülle und einen eigenen Ölkern und einen Apikulus.


    Nun ja, definitiv fehlt mir mit diesen Gattungen die Erfahrung.


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    ich danke euch für euren Wahnsinns-Input. Vieles davon ist wirklich sehr bedenkenswert. Ingo, die Collage hat schon eine absolut verblüffende Ähnlichkeit. Da erkenne ich die Gesehenen Sporen und Effekte im Grunde eins zu eins wieder. Auch die dann glatten uniguttulaten Sporen waren nach "Entblätterung" zu sehen. Die Kerne ließen sich im Mikroskop deutlich von Perisporlöchern unterscheiden. Das Auge ist da nochmals deutlicher dran und man hat da binokular ja das Ganze ziemlich dreidimensional, das kann ich recht sicher sagen.


    Wolfgang, danke für deine Einschätzung. Ich versuche meine Einschätzung zu den gefragten Merkmalen nochmal gedanklich auf Validität abzufragen und zusammenzufassen.


    Sporen: diese haben klar eine Hülle, die sich ablöst, insbesondere unter Einfluss von KOH oder auch Kongorot. Das halte ich nach Betrachtung für sicher. Das Epispor ist glatt, die Sporen uniguttulat (wie bei Ingo gezeigt).

    Amyloidität: Hier bin ich unentschlossen. Es zeigt sich eine zarte Graufärbung (wie im ersten Post beschrieben). Im Grunde sollte dies reichen, um Amyloidität anzuzeigen, so die Meinung befreundeter Mykologen. Aber ich kenne auch bei Weißsporern deutlich klarere Reaktionen unter meinem Mikroskop. Daher ist die Amyloidität eher unsicher, wenn dann schwach.

    Cheilozystiden: hier muss ich Ingo wohl recht geben. Hatte nochmals intensiv die Schneiden angeschaut. Bei Suche nach einer deutlichen Darstellmöglichkeit musste ich wirklich feststellen, im Grunde nichts deutliches/solides darstellen zu können. Eher keine Cheilozystiden.

    Basidien: definitiv zweisporig. Das lässt sich sehr gut belegen.

    Schnallen: hier gehe ich nach Betrachtung und auch den Ausführungen von Christoph eher hochwahrscheinlich von keinen Schnallen aus. Es gibt neben diesen Spärlichen Funden von eher leichten Auswüchsen an den Hyphen (habe mich gefragt, ob das etwas mit "Konnektivhyphen" zu tun haben könnte?, habe den Begriff mehrfach in den Portraits gelesen) keinerlei Hinweise auf Schnallen an unzähligen Septen, die garantiert frei sind von Schnallen. Auch an der Basis von Basidien und Basidiolen ist mir nichts aufgefallen, weder in H2O, noch in Kongorot.


    Es bleibt schwierig. H.floccipes, liebe Beate, weißt ebenfalls einige Überschneidungen auf, aber ich denke hier wären die Cheilos (bis 100µm!!!) ggf. klarer darzustellen, bei allem was ich lese. Auch der Standort und die angehefteten Lamellen passen nicht so recht. Keine Ahnung inwiefern dort eine Varianz möglich ist. Zylindrisch keulige Kaulozystiden und keulige Endzellen an den Hyphen der HDS würde wieder passen (habe ich ja auch bildlich dargestellt). Pleurozystiden habe ich nicht entdeckt.


    Ich bin in der Summe ganz bei Wolfgang, ich denke es gab eine Menge zu lernen und die Diskussion der Art hat mir sehr viel Spaß bereitet. Vielen Dank euch allen für eure Beiträge. Leider, lieber Wolfgang, werde ich wohl nicht so schnell wieder zum Standort hinkommen. Selbst wenn, wäre es fraglich, ob ich den Fund nochmals wiederholen könnte. Es war schon einiges nötig, um diesen Einen im Gras zu entdecken.


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    entschuldigt die späte Antwort aber ich hatte heute einen langen Arbeitstag und ich habe mir noch den Kopf zerbrochen.


    Lieber Wolfgang, ich danke dir sehr herzlich für deine Mühen und die umfassenden Recherchen und Erläuterungen.


    Fayodia bisphaerigerella finde ich einen sehr interessanten Gedanken. Amyloidität war zu sehen an den Sporen!

    Ich habe versucht an den minimalen Überresten des Pilzes noch Erkenntnisse zu gewinnen. Das Perispor löst sich in der Tat ab. In KOH definitiv (das war gestern bereits zu beobachten und führte fast zur Fehlannahme glatter Sporen. In Wasser dann deutlich rau. Auch in Kongorot zeigt sich der Effekt der Ablösung.


    Abgelöstes Perispor in Kongorot


    Viele Sporen mit größeren Defekten des Perispors in Kongorot:


    Das Epispor zeigt sich mir wie gesagt glatt und das Perispor rau. Könnte das so passen? In Ludwig lese ich es andersherum: "feinstachelig unter einer glatten inamyloiden Außenhülle (Perispor)". Das verwirrt mich jetzt komplett. Das wäre zweimal das Gegenteil. Einmal zu deinem Hinweis amyloides Perispor und einmal zu innen glatt, außen rau.


    Cheilos, fehlende Schnallen (ich habe gerade nochmal gesucht, manchmal werden diese durch Auswüchse "vorgetäuscht". Es sind aber keine "clamps" im Sinne scharf abgrenzbarer Klammern. Hier mal Beispiele ... im Gegensatz zu diesen wenigen Beispielen sonst glatte Hyphentrennwände. Wie würdet ihr das beurteilen.




    HDS:



    Hallo Ingo, ich danke auch dir für deine Mühen und Hinweise. Ich habe mir auch dies angesehen. Ich denke, die Amyloidität ist schon gegeben.

    Ein Sporenabwurf wird nicht gelingen. Da Minipilzchen gibt nichts mehr her bzw. ist jetzt auch vollständig verbraucht. Es war ja leider auch nur dieser eine kleine Fruchtkörper.

    Omphalina praticola wäre ohne Amyloidität definitiv ein bedenkenswerter Pilz, So ganz passend finde ich aber Farben und auch Lamellen nicht. Zumindest von dem was ich dazu im Netz finde.


    Es bleibt schwierig. F. bisphaerigerella kommt dem wohl am nächsten (hat auch keine Schnallen)...


    LG Sebastian

    Hallo Oehrling,


    sorry fürs vorzeitige absenden, das war unbeabsichtigt, habe die Merkmale nun nachgeliefert. Rickenella swartzii hatte ich ausgeschlossen, wegen der (sub-)globosen Sporen ...

    Makroskopisch würde der schon passen.


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    war heute auf einer Magerwiese der Region unterwegs. Es ging darum schonmal interessante Biotope für die kommende Zeit zu sichten.


    Natürlich haben wir auch geschaut, obs im Mai auch schon etwas zu finden gibt. Ein paar Kleinpilze konnten wir dann auch entdecken.


    Unter anderem dieses interessante Kerlchen:


    Erste Gedanken gingen in Richtung Mycena speira. Bei der Bestimmung tauchten dann aber viele Probleme auf. Und nun bin ich unsicher, ob es sich hier überhaupt um eine Mycena handelt.

    Insgesamt sicher ein nicht ganz so leicht zu lösendes Rätsel mit einigen augenfälligen Merkmalen, insbesondere in Bezug auf die Sporen. Vielleicht hat jemand einen Gedanken und kann weiterhelfen. Die Gattung wäre auch schonmal hilfreich (Habe mir jetzt mal Mycena, Hemimycena, Omphalina, Fayodia, Gamundia, Rickenella angeschaut und bleibe ratlos).


    Also, die Makromerkmale kann man dem Bild gut entnehmen. Stiel 3cm, Hut ca. 0,8cm.

    Die Facts zu den Mikromerkmalen:

    Basidien nur Zweisporig;

    Sporen (sub-)globos 6,8x6µm, rauh bis leicht warzig. Das spannende an den Sporen ist so eine Art Plage, hier ist die raue Oberfläche etwa gegenüber des deutlichen Apikulus kreisförmig unterbrochen (die Sporen haben eine Halbglatze 8o). Sporen in Melzer amyloid, leicht gräuliche Verfärbung (Die Plage dann nur noch zu erahnen).

    Die Cheilocystiden waren auch eher nicht das, was ich von einer Mycena erwarten würde: vorwiegend clavat

    Kaulozystiden vorhanden, gedrungen wirkend, ebenfalls clavat oder auch gedrungen lageniform.

    Die HDS war hyphig aufgebaut. Schnallen waren eher nicht vorhanden bzw. wenn dann sehr sehr spärlich (HDS).


    Hier die Bilder:


    Sporen 1000-fach:


    Hier mal das gleiche Bild, mit der Markierung der "Plagen"


    Das war auch kein Artefakt, weil man das an ganz vielen Sporen beobachten konnte:


    Basidien:


    Cheilozystiden 400-fach H2O


    Kaulozystiden 400-fach:


    HDS 400-fach


    Bin gespannt, ob jemandem dazu etwas einfällt. Ich habe mich mit diversen Schlüsseln versucht und lande immer wieder in Sackgassen.

    Ansonsten zu einem späteren Zeitpunkt ggf. noch weitere Eindrücke von der Magerwiese ...


    LG Sebastian

    Hallo Nobi,


    Danke für deine Einschätzung und die sehr interessanten hintergründigen Ausführungen zu deinen Erfahrungen und den Hinweisen von Benat.

    Ich kann mir gut vorstellen, daß sich da oft vorschnell festgelegt wird.

    Dann freue ich mich, mit eurer Hilfe gut durch den Schlüssel und die bestimmungsrelevanten Merkmale navigiert zu sein. War immerhin ein Erstfund für mich und das erste Mal, dass ich mich überhaupt mit der Gattung befasst habe.


    LG Sebastian

    Servus Claus,


    Danke und schön von dir zu lesen. Ähm naja, der Täubling stand mitten auf einer Brachlandschaft. Ausgewachsene Bäume waren da gar nicht zu finden, sondern nur ganz junge von vielleicht einem, max anderthalb Metern. Gut möglich das da zwischen den Pionierbäumen auch eine ganz junge, kleine Birke stand. Beobachtet habe ich vorwiegend Pappeln (auch nur Strauchhöhe). Ausgewachsene Birken standen vom Fundort etwa 20m entfernt am Rand des Geländes.


    LG Sebastian

    Hallo Schupfnudel,


    in dem Artikel findet sich jedenfalls definitiv Helvella sulcata. Zu den Mikromerkmalen findet man: "Ascospores ellipsoid, uniguttulate, 18.2–20.1–21.8 × 11.4–12.5–13.2 μm. Paraphyses 3–4 μm broad below, brown-walled, with brownish granular content, enlarged to 5–8 μm at the clavate tips"


    Paraphysen passen. Sporen sind uniguttulat, vielleicht mit 17-18µm x 13µm etwas knapp von der Länge her:



    LG Sebastian

    Servus Schupfnudel, danke für den Hinweis ... schaue ich mir bei Gelegenheit mal genauer an.


    Hallo Felli, du hast vollkommen recht ... ich bin fälschlicherweise davon ausgegangen, dass das Ornament in Wasser nicht sichtbar ist im Lichtmikroskop. Aber im Schlüssel steht ja klar auch in BWB bei 1200-fach nicht sichtbar. Dann passt das natürlich nicht. Wenn ich dann im Schlüssel weitergehe (Trond), lande ich bei Scutellina crinita. Habe gerade nochmals verschiedene Seiten besucht und auch einen Beitrag im EU-Forum gefunden: Scutellinia crinita vs. Scutellinia scutellata


    Wenn man mal von Vergleichen des Fundortes absieht passen die dort gezeigten Mikrobilder sehr gut zu dem hier gezeigten. Auch der Schlüssel führt mich dahin, wenn ich deinen Einwand beachte. Zu typischen Fundorten finde ich unterschiedliche (widersprüchliche?) Angaben. Vielleicht letztlich auch nicht wählerisch ...


    LG Sebastian

    Hallo Bernd,


    achte mal auf den Hutrand, ist dieser so fransig wie bei dir und hier gezeigt, sollte das meines Wissens ein gutes Unterscheidungsmerkmal zu sqamosum sein, der einen glatten Rand hat.




    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    vielen Dank für eure zahlreichen Rückmeldungen. Ich habe in der Zwischenzeit noch etwas mikroskopiert. Fürs erste bin ich noch an den Ascos der Buche unterwegs gewesen.

    AAAAlso, Peziza avernensis, na ganz klar das passt sehr gut, habe gerade auch nochmals draufgeschaut, Sporen passen, auch das amyloide Operculum und die einfachen Paraphysen. Zudem dunnfleischig und ziemlich zerbrechlich (bei hoher Feuchtigkeit am Standort). Sehr gut. Ich schiebs mal auf die späte Stunde, dass ich da nicht eher hingekommen bin.


    Spannend nun der Schildborstling. Hier laufe ich mit den Schlüsseln (Trond Schumacher, Aus Opera Botanica 101 (1990), The genus Scutellinia; oder auch nach "European Key to the Genus Scutellinia" unter: AscomyceteOrg 11-06 297-308.pdf) leider immer wieder in unsichere Richtungen. Kein ganz einfaches Unterfangen.


    Also hier mal die Facts:


    Ascosporen ellipsoid 20x13µm, Sporenornament in Wasser auch bei tausendfach kaum zu erahnen (wirkt glattwandig), mit zahlreichen kleinen Öltröpfchen (wirkt wie ein Behälter für kleine Öltropfen - siehe Bilder). Erst in Baumwollblau (ohne und mit Erhitzung) Warzen gut zu erkennen, gratig verbunden ohne netzig zu sein (siehe Bilder). Unter Erwärmung in Baumwollblau Hülle stabil, Öltropfen verbinden sich zu einem großen Tropfen.

    Haare (Borsten) zwischen 550 und 900µm lang - vereinzelt aber auch über 1000µm (bestimmungsrelevant), mit geteilter (wurzelartiger Basis).

    Paraphysen einfach und orangerot.


    Ich lande am ehesten bei Scutellinia setosissima. Ich weiß nicht, ob es hier Spezialisten gibt für die Gattung, die könnten ja dann meinen Bestimmungsversuch mal kommentieren.



    Sporen in H2O bei 1000-fach:


    Sporen und Strukturen in Baumwollblau (1000-fach):


    Und erhitzt in BWB:



    Spannend weiterhin die kleinen schwarzen Fruchtkörper (die aussehen wie Ansammlungen von gestieltem Kaviar - siehe Eingangspost). Im Mikroskop äußerst interessant. Sporen (sub-)globos 11x10µm, sie wirken warzig, wenn nicht sogar eher stachelig. Total spannend das Capillitium (verwendet man diesen Begriff auch für diese Gattungen/Arten, also gemeint ist das Faden-/Hyphensystem im Sporenbehälter). Dieses zeigt eine kordelartige Struktur. Wirklich beeindruckend. Weitergebracht hat mich das jedoch nicht. Es wäre schonmal hilfreich, die Gattung zu erkennen ...



    Hallo Oehrling, wegen der Russula, ich habe sie nicht probiert, da diese schon wirklich in einem nicht mehr ganz appetitlichen Stadium war. Es gibt ein Bild von oben, da zeigt sich aber auch schon das ganze Dilemma, der Hut wirkt nahezu grau-weiß, aber es zeigen sich noch dezent-rötliche Anteile (siehe Hutmitte, ursprüngliche Farbe?). Der Stiel scheint nun etwas zu grauen.


    Ansonsten SPP IVa, Sporen ca. 9x6µm, deutlich gratig verbunden. In der Hutdeckschicht (Teil des rötlichen Überbleibsels) lassen sich in Kongorot/SDS Pileozystiden erahnen. Vielleicht kannst du ja anhand der Angaben noch etwas eingrenzen. Ich freue mich jedenfalls darauf, bald mal wieder frische Russula zu finden.



    Sporen in Melzer 1000fach


    Kongorot 400-fach



    Kongorot 1000-fach


    LG Sebastian

    Hallo Beli, danke dir ... wegen Conopilus, ich meine das die so ausblassen können. Habe ich bei der Art schon oft gesehen. Bei dem jungen Exemplar sieht man sehr schön die "lederbraune" Farbe. Habe die Psathyrellen jetzt aus Zeitgründen auch nicht unterm Mikro gehabt.


    Hallo Jörg, ja habe schon gelesen, dass da immer wieder der Artrang diskutiert wird. Ansonsten wäre es dann eine Grubenlorchel - Helvella lacunosa?


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    war heute im Raum Neuwied in unterschiedlichen Biotopen unterwegs, welche mir gute Bedingungen für interessante Funde versprachen. Die erste Anlaufstelle sollte eigentlich eine Magerweide werden, aber Pustekuchen, die war komplett elektrisch eingezäunt (Spielverderber).


    Über den Zaun konnte ich immerhin auch dort wieder zahlreiche Fruchtkörper von Helvella acetabulum erspähen.


    Egal. Also weiter am Randgebiet entlang und in ein angrenzendes Waldstück. Hier gabs schon einmal einiges zu sehen. An einem Standort Calocybe gambosa und E.clypeatum auf einem Haufen.


    Auf dem Weg dann erweckte etwas rundes meine Aufmerksamkeit. Wachsen die Trüffel jetzt schon oberirdisch. Pustekuchen. Es handelt sich am Fuße einer Eiche um Gallen - Andricus quercusradicis


    Im Schnitt ein ganz übler gasartiger Geruch, puuh, hab ich direkt da gelassen.


    Weiter ging es zu einem angrenzenden großen naturnahen Eichen-Buchenmischwald an der Wied. Ein interessantes Biotop mit viel Feuchtigkeit. An einem extrem stark verrottendem Stamm eine Gyromitra? und dazwischen Schildborstlinge (vermutlich an verrottender Buche - muss wohl das Holz mikroskopieren, das war aber kompletter und alter Laubwald). Dachte erst wegen Laubholz an Gyromitra parma. Aber dazu passen die Sporen nicht:

    Sporen 17x9 ellipsoid, deutlich warzig ornamentiert, ohne Anhängsel, Operculum amyloid (siehe Bilder). Zerbreche mir morgen nochmals den Kopf.



    Die Schildborstlinge habe ich noch nicht mikroskopiert, mir ist jetzt etwas die Zeit davongallopiert. Ich denke aber, dass das Richtung Scutellina citrina gehen kann:


    Die kleinen Schwarzen dazwischen sind wohl noch etwas anderes. Auch die müssen noch unters Mikroskop. Zu denen habe ich gar keine Idee. Da war ganz schön was los auf diesem alten Stamm.


    Am Waldrand dann noch der Lederbraune Faserling (P.conopilus) und noch mehrere schöne Kollektionen aus der Parasola-Ecke:



    Dann ging es noch weiter auf eine alte Brachfläche mit jungen Zitterpappeln. Und hier sollte ich nochmal tolle Funde machen. Hier war einiges zu finden. Übliche Verdächtige wie Acrocybe praecox, verschiedene Risspilze, eine Russula (leider alt und sehr verblasst, deswegen kein Bestimmling) und massenhaft Lorcheln, welche ich als Helvella sulcata ansprechen würde.




    Mikroskopie der Risspilze folgt (habe 3 Arten auf der Pirsch entdeckt) ...


    Das Beste kam nun aber zum Schluss ...

    Ich traute meinen Augen kaum als ich etwas keuliges aus dem Moos ragen sah. Konnte es das sein, was ich dachte ...



    Das hatte ich doch schonmal in der Literatur gesehen. Nun aber vorsichtig mit dem Messer graben. Da sollte doch etwas am unteren Ende sein, wenn mich nicht alles täuscht. Ich wurde nicht enttäuscht: Ophiocordyceps gracilis:



    Damit hätte ich heut nun wirklich nicht gerechnet. Was habe ich mich gefreut ...


    Soo, nun aber erstmal genug. Morgen hänge ich sicher noch ein paar Mikrobilderchen an.


    LG Sebastian

    Hallo ihr Zwei,

    ja in der Tat, mit 1 bis 3 Fruchtkörpern ist er mir auch schon das ein oder andere Mal begegnet. Dem scheinen die diesjährigen Bedingungen, die sich von den Vorjahren ja nun schon deutlich unterscheiden gut zu bekommen. Aber wer mag schon überblicken, was da unter Umständen alles eine Rolle spielt. Die Morcheln und Verpeln hatten ja durchaus auch ein gutes Jahr.


    LG

    So etwas habe ich persönlich noch nicht gesehen. Ich staunte nicht schlecht über einen Hang mit ca. 89 Fruchtkörpern von Helvella acetabulum auf ca. 8m2. Im Schnitt 7cm FK-Durchmesser. Ein tolles Erlebnis ...



    Auf dem schönen Abendspaziergang war ich schlussendlich nicht alleine:



    LG Sebastian

    Hallo Ditte,


    vielen Dank für deine Einschätzung. Leider habe ich keine weiteren Standortfotos von den Gesellen gemacht. Man wird nachlässig, wenn man mal wieder mit ein paar Menschen unterwegs ist. Die Pilze standen aber am Fuße des Baumes, den ich oben gezeigt habe, unmittelbar am Fuße. Man kann den Boden und das Habitat schon erkennen. Mehrere Fruchtkörper, zwei habe ich mitgenommen.


    Ich könnte dir diese gerne zukommen lassen, ihr seid aber glaube ich mit dem Inocybeprojekt auch sonst ganz gut beschäftigt zur Zeit.


    Wilfried3

    ach toll, dass du die Sachen hier präsentierst, ich war ja mit der Mikroskopie der Rostpilze noch etwas überfordert. Solche Sporen habe ich nicht im Ansatz gefunden. Auf deinen Bildern meine ich nun aber die "pulverigen" Strukturen, die Björn beschreibt, erkennen zu können. Muss da mal verstärkt drauf achten.


    LG Sebastian