Beiträge von Sebastian_RLP

    Es zeigen sich doch noch Pilze.


    Diesen hübschen Schüppling fand ich im Garten. Dachte initial vielleicht an den zweifarbigen. Mittlerweile besteht aber doch etwas Unsicherheit.


    Gefunden auf/zwischen Mulch/Holzhechsel unter Koniferen. Hut etwa 3cm.



    Mikromerkmale:


    Sporen 7x4ym. Glatt, deutliche Wand. Ovoid und häufig auch amygdaliform. Basidien 4-sporig.

    Cheilos dichtstehend, lageniform. Pleuros lageniform. Chrysozystiden vorhanden.

    HDS hyphig mit deutlich inkrustierten Hyphen. Schnallen ausgeprägt und zahlreich HDS und Trama.

    Stiel nicht untersucht.



    HDS



    Hymenialzystiden




    LG Sebastian

    fusiform meint auch, dass der Bauch mittig der Längsachse ist

    Das macht Sinn, das habe ich in der Tat zu wenig beachtet. Danke für die Ausführungen dazu ...


    Gearbeitet habe ich mit Ludwig, allerdings habe ich nicht geschlüsselt. Ich komme mit den Schlüsseln für Psathyrella nicht zurecht. Wenn ich im Schlüssel von Andreas Melzer von P. bipellis (C2) rückwärts gehe, scheitere ich schon am nächsten Schritt: "Keimporus leicht abgeschrägt", das kann ich hier nicht durchgehend oder auch nur häufig erkennen. Bis dahin (also Hauptschlüssel C) wäre ich vermutlich gelangt. Wobei ich gerade sehe, dass der Hinweis auf bipellis unter C18 nochmal kommt, dann scheint das auch kein ganz entscheidendes Merkmal zu sein:


    18 (15) Sporen bis 15(18,5) μm lang.

    P. bipellis (QUEL.) A. H. SM.

    (siehe C 2)


    Aber unter Schritt C 15 hätte ich dann wieder "auffällige Anlagerungen" beurteilen sollen. Hier auch eher fraglich. Grünliche Anlagerungen von kleinem "Material" an den Zystiden finde ich bei zahlreichen Pilzen. Aber ich frage mich jedesmal, ob das was ich dort sehe mit dem Kriterium gemeint ist.


    Insgesamt stellt auch der 2. Schritt eingangs jedes mal für mich schon eine Hürde dar:


    2 Velum überwiegend aus +/- zylindrischen Elementen bestehend oder fehlend. 3

    2* Velum nur aus globosen Elementen bestehend, Hut mehlig-körnig bestäubt. 12


    Ich finde dieses Kriterium sehr schwierig zu beurteilen, gerade bei spärlichem oder auch zartem Velum die Strukturen bzw. Zellen (auf HDS? auf Stiel?) dem Velum zuzuordnen. Zumeist kann ich da gar nichts abgrenzen.


    Der Schlüssel im Ludwig hilft auch nicht, wenn ich da von bipellis rückwärts gehe, finde ich die Nummer von P. bipellis (98.50) subsummiert unter 8.2 und dort gibt es den Hinweis "Sporen max. bis etwa 10µm" lang??? Im Textteil von P. bipellis ist dann aber die Kollektion B mit Sporengrößen um die 16µm beschrieben. Das passt nicht.


    Es bleibt also schwierig, mit anderen Psathyrellen bin ich auch in der Bestimmung gescheitert. Beim Fund hier half definitiv auch das sehr augenfällige farbliche Merkmal in allen Pilzteilen.


    LG Sebastian

    Hallo Stefan, danke für die Rückmeldung


    hmm, die Abgrenzung ist da für mich manchmal etwas schwierig, bei lageniform denke ich immer an eine stärkere Abgrenzung zwischen Bauchteil und Spitze. Hier fand ich die Übergänge schon häufig ziemlich "fließend", was mich auch an die Muskelform erinnert.


    Wahrscheinlich würde man aber nur die 1 (siehe Bild) als wirklich fusiform bezeichnen

    Und 2-3 + Fragezeichen schon als lageniform?


    2 (und vermutlich auch ?) hätte ich bisher auch als fusiform bezeichnet.


    Ludwig spricht von (stumpf) fusoid bis fusoid-lageniform. Das was er dort an Mikrozeichnung präsentiert passt meine ich von den Formen sehr gut zu den Mikrobildern. Ansonsten käme glaube ich als Verwechslungspartne eh nur der "weinbraune Mürbling" infrage und den kann man denke ich definitiv ausschließen: selten, deutlich thermophil, kopfige Pleurozystiden, Schnallen überall fehlend ...


    LG Sebastian

    Hallo liebe Pilzgemeinde,


    während es in den höheren Lagen bereits überall zugeschneit ist, sind am Rhein nach wie vor milde Temperaturen.

    Gestern auf einem kleinen Spaziergang dann großes Erstaunen als ich zahlreiche Fruchtkörper von Helvella crispa fand:



    Es gab aber auch noch ein paar Hausaufgaben. Um eine Eibe herum fand ich deutlich purpurne Psathyrellen. Insgesamt standen hier aber noch zahlreiche andere, insbesondere Laubbäume wie Buchen und Ahorn (Stadtpark):


    Es sollte sich um Psathyrella bipellis handeln (erstaunlich, da bei Ludwig angegeben wird "wahrscheinlich thermophil").


    Wegweisend waren schon die deutlich purpurnen Farben der Hüte und auch die purpur-rosalichen Stiele.

    Hüte ca. 3-4cm. Deutlich durchscheinend gestreift und gerunzelt. Hygrophan, ausblassende Mitte mit gelblichen Farben.


    Lamellen dunkel (auch Richtung purpur) mit hellen/weißen Schneiden, Schneiden ohne rötliche Töne.


    Mikroskopie:

    Basidien 4-sporig (siehe Bilder). Sporen 14-15µmx7,5µm, dunkelbraun, deutlicher KP ca. 1,8µm

    Cheilozystiden und Pleurozystiden fusiform (nur selten oder einzeln andere Formen, z.B. mit Kopf), dünnwandig, Pleuros ca. 75µm

    HDS kugelige Zellen


    Übersicht 100-fach in Kongorot


    Cheilos 400fach in Kongorot


    Cheilos 400-fach in Wasser mit ballonförmiger Parazystide


    Pleuros und Basidien 400fach in Kongorot



    In Wasser zeigen sich die Pleurozystiden in der Spitze häufig gefüllt


    1000-fach in Kongorot


    Sporen 1000-fach in H2O:


    HDS und Schnallen in Trama:



    Außerdem noch ein Rätsel an dem ich mir leider sehr die Zähne ausbeiße. Ein kleiner Weißer, mit ockerfarbenen Lamellen und einem gaaanz deutlichen Mehlgeruch, sehr gut wahrnehmbar, trotz der Kälte.

    Gesellig wachsend unter Buchen, in der Nähe auch Birken. Es standen da aber auch noch andere, für mich nicht zu identifizierende Gehölze. Sie auch die länglich gezackten Laubblätter auf den Bildern. Die Pilze wuchsen jedenfalls definitiv saphrophytisch auf den Blättern. Sie wuchsen sehr gesellig. Es waren zahlreiche kleine Fruchtkörper zu finden, im Schnitt 1,5cm große Hüte, nur vereinzelt etwas größer, viele jüngere Stadien.


    Hutfarben wirkten so bleigrau-weiß und überfasert. Stiele ebenso weiß überfasert.

    Lamellen ins ockerfarbene, deutlicher am Exsikkat.


    Basidien 4-sporig: Sporen: 6x3,5µm, ovoid, mit Öltropfen (leider gaben mehrere Hüten keinen rechten Sporenabwurf her). Basidien auch auf Schneide.

    Schnallen definitiv vorhanden

    Keinerlei Cheilo- oder Pleurozystiden aufzufinden.

    HDS mit hyphigen senkrechten Zellen (=Trichoderm?)


    Dachte erst an Clitopilus, aber da sollten die Sporen Längsgrate besitzen und ausserdem haben die wohl regelhaft keine Schnallen


    Vielleicht habt ihr noch eine Idee ...


    Habitus:


    Sporen:


    Schneiden in H2O


    HDS



    Schnallen


    Lamellentrama und Basidiolen



    Beste Grüße

    Sebastian

    Und wieder eine Psathyrella ... gefunden terrestrisch als kleine Kollektion auf dem alten Judenfriedhof.


    Mit dem Schlüssel von Andreas Melzer tue ich mich noch sehr schwer, biege da mehrfach falsch ab und komme eigentlich nicht ans Ziel. Hier habe ich jetzt eher wieder geblättert ... mühsam. Dennoch wollte ich den gerne rausfinden, den die sehr kleinen Sporen (5,6x3,6µm) und die auffälligen Zystiden waren doch schon augenfällig.


    Ich vermute mal in erster Linie (wegen den Merkmalen und der Häufigkeit) Psathyrella piluliformis (Wässriger Mürbling):


    Hut etwa 3 cm, von zentral hygrophan, Velum eher spärlich (Flöckchen an Hutrand)

    Lamellen etwas abgerundet angewachsen, von hellbeige über rötlichbraun nach dunkelbraun umfärbend.

    Stiel einheitlich weiß bis hellbraun (wässrig wirkend).


    Vorkommen allerdings terrestrisch, eher kein (sichtbares) Totholz zwischen Buchen. Kann wohl auch beim piluliformis vorkommen aber ich habe mich gefragt ob hier auch P. stradivallii infrage kommen könnte. Auch auf den passen die Mikromerkmale, allerdings finde ich nirgendwo etwas zur Makroskopie von stradivallii).


    Was auch auffällig war, war ein sehr angenehmer süßlicher Geruch, weswegen ich auch noch an Psathyrella fragrans gedacht habe (den stellt Ludwig fraglich konspezifisch zu piluliformis, Melzer trennt die Art aber. Gegen fragrans würde aber das Vorkommen auf Nadelholz und die Pinförmigen Zystiden sprechen).



    SPP dunkel(rot)braun



    Mikroskopie


    Cheilos teils stumpf-fusoid, teils keulig, teils paddelförmig wirkend, Pleurozystiden vorhanden, wie Cheilos, insgesamt dünnwandig


    Sporen ovoid, Maße siehe Protokoll:




    Cheilozystiden in Kongorot bei 400-fach



    Cheilos bei 1000-fach


    Pleurozystiden, 400-fach, H2O (leider etwas schlechter zu erkennen in den Bildern)



    HDS und Schnallen in der Trama



    Sporen in Wasser und in KOH in der Gegenüberstellung



    Was meint ihr, liege ich mit piluliformis richtig oder käme auch stridvallii oder etwas anderes in Betracht?


    LG Sebastian

    Habe mal (unter Mithilfe von Mykollegen) alte Bilder ausgegraben von April 2019. Damals fand ich folgende Haustintlinge mit reichlich ozonium:



    In einem alten Post von 2013 hier aus dem Forum gabs ein ähnliches Rätsel:

    Sehr Stachelig


    Infrage kommen wohl aber ausser dem Haustintling noch andere Arten ...


    LG Sebastian

    So, ich habe mir alles nochmal angeschaut:


    Sporen nochmals genau ausgemessen, dass passt zu dem, was ich am Okular gemessen habe:



    Ansonsten lande ich im Schlüssel nach Andreas Melzer ziemlich sicher im Teilschlüssel C. Dort kommt es an einer bestimmten Stelle darauf an, ob Auflagerungen zu erkennen sind, die in Ammoniak grün färben. Hier bin ich mir unschlüssig. Auflagerung sind mir teils gestern schon aufgefallen. Vgl. auch die Bilder der Cheilozystiden und Pleurozystiden von gestern.


    In Ammoniak zeigen sich am Präparat heute auch zahlreiche Aufflagerungen, teilweise schwimmen die aber auch frei überall herum. Stellt sich mir die Frage, was es genau mit den Auflagerungen auf sich hat, ob die sich mit der Zeit ablösen, so wie man das ja auch von anderen Inkrustinationen kennt.


    Jedenfalls hier nochmals aktuelle Bilder mit grünen Auflagerungen in Ammoniak. Nebenbei fällt in Ammoniak auch die grüne Färbung der Ölkerne der Sporen auf. Leider kein Unterscheidungsmerkmal, das irgendwo beschrieben steht.



    Muss man in voller Auflösung gucken.


    Wenn ich das als in Ammoniak anfärbbare Auflagerung ernst nehme lande ich bei bei Psathyrella supernula oder P.jacobssonii. Letzterer Passt noch besser von den Sporenmaßen. Einen besonderen Geruch hatte ich auch nicht festgestellt, muss aber zugeben, dass ich den nachlässigerweise auch nicht gezielt erhoben habe. Heute riecht da jedenfalls nix.

    Insgesamt passen beide Arten aber makroskopisch nicht so gut, obgleich auch wenig Vergleichsbilder im Netz zu finden sind und diese ebenso erheblich variieren (ob das immer alles richtig bestimmt ist, was da gezeigt wird?).


    Nehme ich diese Auflagerungen als Artefakt lande ich im Teilschlüssel F und dort ab Nummern 24. Da passt dann aber leider auch immer irgendein Detail nicht wirklich. Wenn auch Sporen und Zystiden zu den dortigen Beschreibungen der folgenden Arten passen, ist es insbesondere die rosa Verfärbung nach trocknen, die viele der Arten aufweisen, die ich aber hier definitiv nicht beobachten konnte. Auch rosaliche Unterlegungen der Schneiden konnte ich nicht feststellen. bei denen ohne Färbung passen dann Cheiloformen oder Breite der Sporen nicht.


    Es bleibt also beim Rätsel ...


    Beste Grüße

    Sebastian

    Hallo, danke für den Hinweis,


    Das die Seite nicht existiert habe ich auch gerade festgestellt. Schade. Klang sehr gut. Aber ich habe den Psathyrella Schlüssel von ihm gefunden. 2012 aktualisiert. Den schaue ich mir nachher mal genauer an.


    Beste Grüße

    Hallo zusammen,


    versuche mich weiter fleißig an LBMs, viel anderes spannendes gibts ja auch zur Zeit nicht wirklich. An einem kleinen Rätsel beiße ich mir gerade die Zähne aus. Weiß noch nicht mal genau, in welche Gattung der gehören mag. War jetzt schon bei Pholiotina, Coprinus und auch Psathyrella unterwegs, aber irgendetwas will immer nicht passen. Schon gar nicht bei den Arten die meinem Fund makroskopisch nahe kommen.

    Entweder sind die Sporen mit 12µm viel zu groß (Pholiotinas) oder es sollten Pileozystiden vorhanden sein (Coprinus), solche finden sich aber nicht.

    Am ehesten passend finde ich noch Psathyrella, wobei ich da zu keiner passenden Art gelange mittels dem Schlüssel bei Ludwig (oder aus Verzweiflung mit blättern - sind ja Blätterpilze, da kann man das schon mal machen).


    Aber von vorne:

    Fundort Stadtpark auf Wiese bei hoher Feuchtigkeit auf vergrabenem Holzstückchen. Buche, Linde und Kastanie in der Nähe.


    Makroskopie:

    Hut ca. 1,5cm, wie auf Bild zu sehen hellbräunlich im Zentrum, zum Rand blass, bis zur Hälfte deutlich durchscheinend gerieft. Stark hygrophan (ausgrauend).

    Lamellen weiß, Flächen schon leicht dunkelnd (man konnte direkt erkennen, das dies kein Weißsporer ist), leicht ausgerundet angewachsen.

    Stiel hellbräunlich-glasig, zur Spitze leicht heller, wie auf dem Bild zu sehen auf Holz




    Mikroskopie:

    Sporen ca. 12x6,5µm (mehrere am Okular ausgemessen), dunkelbraun ellipsoid, deutlicher Keimporus bis 2µm

    Hohe Anzahl an Cheilozystiden, lageniform, teils deutlich bauchig, nach oben eher leicht zuspitzend (aber nicht spitz, siehe Bilder) oder zylindrisch mit abgerundeter Spitze. Auch zahlreiche Pleurozystiden, in Form Cheilos ähnlich, tw. etwas schlanker wirkend.

    Basidien 4-sporig


    Sporen in 65% Schwefelsäure (nach lila) ausblassend? Sehr schwierig, Basidien und Basidiolen schlagen auf jeden Fall lila um. Sporen zeigen sich zumindest teilweise entfärbt (wobei auch ohne H2SO4 einige Sporen eher hyalin wirken). Einige Sporen bleiben auch in H2SO4 dunkelbraun (siehe Bilder) ... ob das dann die für Psathyrella typische Entfärbereaktion ist?


    HDS mit kugeligen Zellen ohne Pileozystiden


    (Lamellen-)trama deutlich irregulär (da lese ich häufig reguläre Trama bei den Gattungen, das war sie hier definitiv nicht), ohne erkennbare Schnallen


    Stiel ohne Kaulozystiden, Hyphen ohne Schnallen


    Cheilozystiden Fotos



    Pleurozystiden und Basidie



    HDS




    Trama



    Sporen in H2O



    Sporen in H2SO4



    Mikroskopisch besteht eine gewisse Ähnlichkeit zu P. microrrhiza, den ich letzte Woche vorgestellt hatte und auch an ähnlicher Stelle nicht weit entfernt gefunden hatte. Insbesondere die Sporen als auch zahlreichen engstehenden Cheilos überschneiden sich.

    Aber sonst sieht der Pilz insbesondere makroskopisch schon ganz anders aus, von den Farben, ohne Velum, mit helleren Lamellen. Und "reichlich Schnallen" lassen sich auch nicht finden.


    Von daher: über Anregungen, Vorschläge, Ideen u.ä. eurerseits würde ich mich sehr freuen.


    Herzliche Grüße

    Sebastian

    Hmm ja, die "Kappe" bei stephanocystis ist scheinbar noch gleichförmiger und scheinbar geschlossen. Wobei ich dann den Begriff "bekränzt" hier fast schon passender finde. Aber S.esculenta passt dann. Auch wenn man mit den Mikrobildern von Matthias vergleicht im Portrait ...

    Hallo,


    da ich S. esculentus heute mikroskopiert habe, möchte ich hier noch die Zystiden des Fichtenzapfenrüblings ergänzen:


    Viele Grüße,
    Matthias


    Danke für den Hinweis auf die Portraits.


    Beste Grüße Sebastian

    Hallo zusammen,


    Bei folgendem FiZaRü sollte es sich nach meinem dafürhalten um Stephanocystitis handeln. Nach Ludwig sollte der jedoch in eher nicht in den Wintermonaten vorkommen und bei Kiefer. Dieser stand zwischen Fichten und Douglasien als Einzelexemplar. Aber die bekränzten Cystiden lassen aus meiner Sicht keinen anderen Schluss zu oder ...

    Geschmack habe ich nicht getestet, aber der bittere hätte ganz andere Cystiden.


    pilzforum.eu/attachment/357723/


    Beste Grüße Sebastian

    Hallo Norbert, das passt sehr gut mit Ripartites tricholoma, auch wenn von tricho nicht viel zu erkennen ist. Aber offenbar ist dieses Merkmal auch nicht wirklich stabil, nach Ludwig witterungsabhängig, weshalb er sogar einen anderen deutschen Namen als "bewimpert" vorschlägt.


    Im Oktober hatte ich den tatsächlich schonmal im Buchenwald, da allerdings deutlich bewimpert. Deswegen ist er mich jetzt wohl nicht angesprungen. Mikroskopiert hatte ich damals nicht. Hier nochmal der Oktoberfund:



    Hallo Beli, jetzt kommst du schon wieder mit hemitrichus :P


    Hmm, die Cortinarie die ich letzte Woche auch auf dem Gelände fand (allerdings am anderen Ende) hatte ich ja auch als C. hemitrichus abgelegt letztlich. Makroskopisch hätte ich die wohl nicht in einen Topf geworfen. Hier nochmal der Link (siehe Nr. 5):

    Little brown Mushrooms ...


    Lamellen beim Fund von letzter Woche eher gräulich wie auch die ganze Gestalt. Der Fund von letzter Woche zeigt auch noch ein deutlich kräftigeres Velum.

    Die Sporen passen allerdings 1:1 zum Fund von letzter Woche. In der Tat, wie Zwillinge. Nach Telamonien in Flandern lande ich bei beiden nicht bei hemitrichus, weil dort nach Sporenquotient geschlüsselt wird und der mit einem Quotient von 1,6 danach schon breitere Sporen haben müsste. Deswegen bin ich auch diese Woche da wieder nicht hingelangt. Aufgrund der Farben: zimtfarbene Lamellen und lila Einschläge am ganzen Stiel hatte ich auch sonst diese Richtung schnell verworfen.


    Wenn man aber davon ausgeht, dass dieses Exemplar hier deutlich älter ist als jenes von letzter Woche, dann könnte das schon gut hinkommen.


    Vielen Dank euch beiden und beste Grüße

    Sebastian

    Hallo Claus, wieder eine beeindruckende Doku. Danke auch für das Zeigen der Mikrobilder. So kann ich mir wieder mehr vorstellen unter solch relevanten Merkmalen der HDS wie den Crins.


    LG Sebastian

    Hallo zusammen, war die Tage nochmals im Stadtpark und auf dem alten Fahrschulgelände, von dem ich bereits letzte Woche Funde gezeigt habe.


    Auch diesmal gabs wieder spannendes zu entdecken, die Kälte tut dem keinen Abbruch. Einige Funde will ich gerne nochmals hier vorstellen, diskutieren:


    1. Eine Telamonie, beim schlüsseln lande ich bei C. alnetorum

    Obwohl ich mich an keine Erle auf dem Gelände erinnern kann, müsste ich nochmal prüfen, würde das nach Telamonien in Flandern am besten passen aus meiner Sicht). Die Unsicherheit ist aber wie immer hoch.

    Sporen 8,7x4,8µm (Q 1,8),

    Auffällig am Hut ist der deutlich fast schon schuppig wirkende Velumbehang sowie der Buckel. Lamellen sind zimtfarben und setzen sich deutlich vom weißbefaserten Stiel ab, der auf der ganzen Länge lila Einschläge zeigt. Mit KOH an allen Teilen schwärzend.


    KOH-Reaktion


    Sporenbilder




    2. Pholiotina vexans


    Wie der Zufall es wollte durfte ich doch auch noch frische Pholiotinas finden. Habe diesmal auch gleich nach der HDS geschaut, obgleich es hier natürlich aufgrund der Makroskopie schon eindeutig war (siehe u.a. dicker Ring, oberhalb deutlich gerieft).

    SPP braun, Sporen 12,5 x 6,4 (Q=1,96) Sporen in KOH verfärben nach dunkelbraun.


    Sporenabwurf: links KOH, rechts in Wasser

    HDS


    Sporen


    3. Psathyrella microrrhiza (Habe hier mehrere Kollektionen gefunden, die ich alle für Microrrhiza halte. Hoffe, dass ich nichts durcheinandergeschmissen habe).


    Auffallend war das deutliche Velum, vorallem auch bei jüngeren Exemplaren. Hüte dunkel- bis kastanienbraun, striat. Auffällig die Wurzeln, teils lang in die Erde reichend, auf Material wie der Kastanienschale auch deutlich buschig (siehe Bilder).

    SPP schwarz; Sporen dunkelbraun/schwarzbraun: 11,7x6,3 (Q=1,86) mit deutlichem und großem KP

    Cheilos fusiform/bauchig mit Stiel und Schnallen.


    Sporen


    4. Speculatius ... bei diesem kleinen Pilz (Hut 0,5cm) mit rosa Lamellen und globosen warzigen Sporen habe ich noch nicht mal eine Idee, in welche Richtung das gehen könnte. Habe mehrere Gattungen schon wegen der Sporen ausgeschlossen, also zum Beispiel Entoloma, Marasmiellus, Clitopilus. Auch (Hemi-)Mycena erscheint mir nicht passend. Bin völlig ratlos. Vielleicht wisst ihr mehr ...



    5. Noch etwas Besonderes: Leucocybe houghtonii - Erstfund für mich und, so glaube ich, nicht so häufig


    Hätte die eigentlich wegen des Alters fast stehen lassen, aber die rosa Lamellen fand ich dann doch sehr auffallend. Das wollte ich genauer wissen. Im Ludwig landete ich auch prompt beim rosablättrigen - kurz gelesen: "Geruch nach Tomatenblättern". Wie riechen den nochmal Tomatenblätter. Einmal dran gerochen und es war sofort glasklar, ganz intensiv wie eine Tomatenpflanze. Wer daran schon mal gerochen hat: unverkennbar. In Zusammenschau mit den kongophilen Sporen von 7,3 x 3,7 (Q ca. 2) und den pigmentierten Hyphen der HDS gibts da glaube ich auch kein Vertun ...


    HDS

    Sporen aus Abwurf (leider wenig ergiebig) in Kongorot/NH3


    Freue mich auf eure Hinweise, Kommentierungen, Bestimmungsvorschläge und sonstige Ideen.

    Beste Grüße

    Sebastian